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KKJ Kurzgeschichten

Ansammlung meiner älteren Kurzwerke zu KKJ
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Reborn Lovers

Titel: Reborn Lovers

Autor: Aya Malfoy

Fan-Fiction zu: Kamikaze Kaitou Jeanne

Warning: Mein 1. Fan-Fic! *lol* ... Nee, eigentlich keine.
 

Kommentar: Man sollte am besten alle (oder zumindest den letzten Band) von KKJ gelesen haben, da man sich sonst das Ende verderben könnte... Aber meine Freundin sagt, man könne es auch ohne Vorkenntnisse verstehen, also will ich ihr mal glauben. *lach*
 

Das hier ist die allererste FF, die ich jemals geschrieben habe, also bitte Gnade walten lassen...^^
 


 

REBORN LOVERS
 

Ich werde warten. Und sollte es Jahre dauern...oder ein ganzes Leben.

Warten bis sich unsere Wege eines Tages wieder kreuzen werden.

Bis ich wieder in deine Augen schauen darf. Die Augen, die so viel Wärme und Entschlossenheit ausstrahlen. Die Augen, die ich so sehr liebe...

Bis zu dem Tag an dem ich dich wieder in meine Arme schließen darf...

An jenem Tag , gib ihn mir wieder.

Ich werde warten...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Natsuki!"

"Hm?" Natsuki drehte ihren Kopf und schaute fragend und noch etwas weggetreten in das Gesicht ihrer Freundin. "Was ist denn, Yû?"

"Sag mal, träumst du? Ich habe dich gerade fünfmal hintereinander gefragt, was du für die Klassenfahrt alles einpackst!" Yû seufzte. Manchmal war Natsuki einfach unmöglich! Vor allem in letzter Zeit lief sie immer wieder gedankenverloren durch die Gegend, durch nichts zu wecken, sodass man sich Sorgen machen musste, dass sie nicht geradewegs in ein Auto lief. Bis sie irgendwann hochschreckte und einen mit verständnisloser Miene anblickte.

"Die Klassenfahrt? Ach so..." Natsuki und ihre Freundin befanden sich gerade auf dem Weg von der Schule nach Hause. Sie strich sich mit einer Hand die dunkelbraunen, schulterlangen Haare hinter das Ohr und dachte kurz nach. Nächste Woche würden sie eine einwöchige Klassenfahrt machen. Auch sie musste noch packen, hatte bis jetzt aber noch keinen Gedanken daran verschwendet. Sie hatte auch wirklich anderes im Sinne... "Also ich -"

"Hey ihr zwei! Schon auf dem Heimweg?" Breit grinsend stand Shinji vor ihnen an eine Hausmauer gelehnt. Seine dunkelvioletten, fast schwarzen Haare hingen ihm verwuschelt ins Gesicht.

Oh nein, nicht schon wieder dieser Blödmann...

"Shinji", rief Yû fröhlich und ging auf den hochgewachsenen Jungen zu, "Was machst du denn hier?"

"Na was wohl, er hat uns mal wieder aufgelauert", gab Natsuki in einem genervten Ton von sich.

"Was soll ich denn bitte machen? Wir wohnen schließlich im gleichen Wohnblock!" Shinji tat beleidigt und wandte sich demonstrativ zu Yû. "Hab ich richtig gehört? Ihr macht eine Klassenfahrt?"

Jetzt machte er sich wieder an Yû ran... Das machte sie jedesmal rasend! Sie konnte diesen Kerl einfach nicht ausstehen!

"Komm schon Yû, lass uns gehn." Im Gehen packte sie ihre Freundin an der Hand und zog sie einfach mit sich. Nach wenigen Schritten begann diese zu nörgeln.

"Mensch Natsuki, was soll das? Ich versteh dich nicht! Shiji versucht doch nur nett zu sein..." Und mit etwas gedämpfter Stimme fügte sie grinsend hinzu: "Und er ist verdammt süß!"

"Dein Geschmack, echt... Wenn hier jemand den andern nicht versteht, dann wohl ich dich nicht. Der Kerl ist der reinste Playboy! [Hallo Chiaki? *lach*] Er macht sich an alles ran, was nur im Entferntesten weiblich aussieht!"

Yû klopfte ihrer Freundin beschwichtigend auf die Schulter, da diese sich ziemlich in Fahrt geredet hatte. Die Tatsache, dass Shinji bei den Mädchen - und nicht nur bei denen aus seiner Stufe - sehr beliebt war, schien Natsuki mehr als alles andere an ihm zu stören. Natürlich war ihr auch schon aufgefallen, dass er oft von hübschen Mädchen umgeben war, doch...

"...das täuscht nur! In Wirklichkeit ist er bestimmt total schüchtern!"

"Der und schüchtern?!" Natsuki musste sich beherrschen, um ihr die Worte nicht ins Gesicht zu brüllen. Das war ja der Witz des Jahres!

"Klar. Ein Blinder mit Krückstock kann doch erkennen, dass er in dich verknallt ist!"

"W-was...?" Dieser Blödmann sollte in sie verknallt sein? Auch mit viel Phantasie war diese Vorstellung für Natsuki recht absurd. Trotzdem merkte sie, wie ihr Gesicht leicht rot wurde.

Für Yû war das Antwort genug. Sie setzte gerade zu einem vieldeutigen Kommentar an, als sich ein dunkelhaariger Kopf zwischen die von ihnen drängte. "Was gibt es denn da zu tuscheln", fragte Shinji, der sie mittlerweile eingeholt hatte.

Bevor Natsuki eine patzige Bemerkung loswerden konnte, antwortete Yû schnell: "Ich sagte nur, dass ich noch etwas zu erledigen habe. Ihr müsst also allein nach Hause gehen."

Sie ging in das nächstbeste Geschäft und zwinkerte ihrer Freundin noch einmal frech zu. "Tschüss, bis Morgen ihr zwei!"

Natsuki wollte sich beschweren, hielt dann aber doch lieber den Mund, als sie in Shinjis verdutztes Gesicht blickte.
 

Oh nein, damit hatte Shinji nicht gerechnet. Allein mit Natsuki nach Hause gehen - wenn das mal gut ging. In Gegenwart von Yû tat er zwar immer so überzeugt wie möglich und auch mit anderen Mädchen kam er gut klar, aber bei ihr...

Sie war *seine* Fynn! Die Fynn, die er schon als Engel mehr als alles andere geliebt hatte, die immer ihren Weg gegangen war, auch wenn sie wusste, dass es falsch war.

Doch nun war sie Natsuki, ihre Wiedergeburt, und er wusste, dass er nicht erwarten konnte...

Sie konnte sich ja nicht einmal mehr daran erinnern.

Da er sowieso nicht wusste, was er sagen sollte, beschränkte er sich darauf, schweigend neben der kleinen, zierlichen Gestalt herzulaufen.
 

Natsuki war die Stille unangenehm. Sie war es gewohnt, dass Shinji die Unmöglichsten Sachen von sich gab und sie ihn daraufhin wild beschimpfte. Doch nun lief er geistesabwesend neben ihr her und sah sie nicht einmal an.

Tatsächlich war es in all den Jahren, in denen sie Tür an Tür lebten, nur sehr selten vorgekommen, dass die zwei allein gewesen waren. Shinji schien diese Situationen mit Absicht zu meiden. Wenn es dann doch einmal soweit gekommen war, verhielt er sich jedesmal so merkwürdig. Er musste wohl etwas gegen sie haben. Wie sonst war es zu erklären, dass er nie allein mit ihr sein wollte? Der Gedanke versetzte ihr einen kleinen Stich ins Herz.

Ärgerlich schüttelte sie ihren Kopf. Na und? Selbst wenn es so wäre, das konnte ihr doch egal sein!

Für sie gab es einen anderen, irgendwo da draußen. Ihre Hand wanderte in die Rocktasche ihrer Schuluniform, wo sie den kleinen, schwarzen Ohrring aufbewahrte, den sie seit sie denken konnte bei sich trug. Mit schlanken Fingern umfasste sie das Schmuckstück und fragte sich erneut, wer es ihr wohl geschenkt hatte. In der letzten Zeit hatte sie mehrfach darübernachgedacht, war jedoch zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen.

Auch ihre Mutter [ Hallo Marron!^^ ] gab ihr keine Antwort auf ihre Fragen, sondern lächelte nur jedesmal wissend, wenn sie sie darauf ansprach.

Alles woran sie sich erinnern konnte, waren undeutliche Schatten, die wie Sand in einer Sanduhr davonrieselten, sobald man versuchte, sie festzuhalten. Ein unbestimmtes Gefühl, wie nach einem Traum, den man sich nur vage wieder ins Gedächtnis rufen konnte, selbst wenn man es mit aller Gewalt versuchte.

Natsuki war zutiefst verwirrt. Was ging nur in ihr vor? Wer war der Junge, der ihr den Ohrring geschenkt hatte?

Dass es ein Junge war, davon war sie überzeugt. Dabei verließ sie sich weniger auf ihr Wunschdenken, als auf ihre Intuition. Sie wusste es nun einmal, einfach so. Vielleicht lag es an den Schatten in ihrem Kopf, dass sie sich so sicher war.

Nachdenklich nahm sie den Ohrring aus der Rocktasche und blickte verstohlen zu Shinji. Ihr Herz klopfte mit einem Mal heftig. Ob er vielleicht...?

Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Das passte nicht zu ihm. Trotzdem hörte ihr Herz nicht auf, wild gegen ihre Brust zu hämmern.
 

Die befangene Atmosphäre machte Shinji langsam zu schaffen. Ihm war es lieber wenn Natsuki ihn anschnauzte und sie sich daraufhin lautstark miteinander stritten. Dann war es fast so wie früher, als Fynn noch kein gefallener Engel gewesen war.

Nachdem sie bei dem Entscheidungskampf mit Satan ums Leben gekommen war, hatte er sich geschworen, auf sie zu warten. Trotz dem Wissen, dass er sie eines Tages wiedersehen würde, hatte er sie vermisst. So sehr...

Als er schließlich mit 4 Jahren in Gestalt von Shinji Minazuki das kleine Bündel in den Armen hielt, in dem die neugeborene Natsuki - Fynn! - lag, dachte er sein Herz würde stehen bleiben. Er wollte sie in den Armen halten, bis in alle Ewigkeit, und nie mehr loslassen. Nicht noch einmal.

Aber Natsuki konnte sich nicht an ihr früheres Leben erinnern. Die Erkenntnis hatte ihn wie einen Blitzschlag getroffen. Sie war nur ihre Wiedergeburt und hatte keinen Grund bei ihm zu bleiben.

So hatte er schweren Herzens weitergewartet, bis Natsuki sich eines Tages vielleicht doch wieder erinnern würde - oder bis sie sich erneut in ihn verlieben würde.

Solange er in ihrer Nähe bleiben durfte, war es in Ordnung. Doch manchmal schnürte ihm die Sehnsucht nach ihr die Brust zusammen. Fynn...

Sein Gedankenfluss wurde unterbrochen, als er ein Glitzern in seinen Augenwinkeln wahrnahm. Neugierig schaute er nach links, wo Natsuki neben ihm lief. Was er da in ihrer Hand sah, ließ sein Herz höher schlagen. Sein schwarzer Ohrring! Das letzte Mal hatte er diesen als kleiner Junge gesehen, nämlich als er sie als Baby auf den Armen gehalten hatte.

"Was hast du da?" Der Anblick des Ohrrings hatte neue Hoffnung in ihm geweckt. Vielleicht konnte sie sich doch erinnern...? Auf einen Versuch kam es an.
 

Erschrocken fuhr Natsuki zusammen. Sie fühlte sich ertappt und ihr war es peinlich, dass Shiji sie bei ihren Träumereien gestört hatte. Trotzig erwiderte sie: "Nichts, was dich zu interessieren braucht."

"Ach ja?" Der Unterton in seiner Stimmer gefiel ihr nicht. Etwas Forderndes lag darin.

"Ja. Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Es ist ein Geschenk von jemandem, auf den ich schon sehr lange warte." Argh, warum erzählte sie ihm das? Sie hätte sich selbst dafür ohrfeigen können.

"Und wer ist das? Wer hat dir den Ohrring geschenkt? Auf wen wartest du?"

Das hatte sie erwartet. Jetzt wollte er wissen, wer diese Person war und sie konnte ihm keine richtige Antwort geben. Er musste sie für komplett bescheuert halten.

"Ich, äh... Das weiß ich nicht." Mit etwas festerer Stimme fügte sie hinzu: "Aber das tut nichts zur Sache. Ich warte auf ihn und eines Tages werde ich ihn treffen."
 

Also doch. Keinerlei Erinnerung. Shinji spürte, wie Enttäuschung in ihm aufstieg. Um seinen Ärger zu überspielen hänselte er sie: "Du wartest auf jemanden und weißt noch nicht mal auf wen. Wie naiv."

"Was soll das? Du unsensibler Klotz, du hast doch keine Ahnung wie das ist, so lange auf jemanden zu warten."

Das war zuviel für ihn. Wütend packte er Natsukis Handgelenke und drückte sie neben ihren Kopf an eine Hauswand. Sie versuchte sich von seinem Griff zu befreien, doch er war stärker als sie.

"Was- was soll das?"

"Ich habe keine Ahnung, ja? Vor langer Zeit habe ich meine Freundin verloren. Sie verschwand, kurz nachdem wir zueinander gefunden hatten. Ich wusste zwar, dass ich sie eines Tages wiedersehen würde, trotzdem fühlte ich mich einsam. Ich habe sie schrecklich vermisst. Und ich vermisse sie jetzt noch.

Ich warte seit ich denken kann auf ihre Rückkehr... nein, sogar noch länger, und du willst mir sagen, ich habe keine Ahnung?!"
 

Seine Freundin? Natsuki kannte Shinji von klein auf, doch sie hatte nie etwas von einer Freundin mitbekommen. Ein Gefühl der Eifersucht machte sich in ihr breit.

Sie wollte zurückweichen, was aber schlecht ging, da sie ja schon von Shinji an die Wand gedrängt wurde. Jeder Versuch, sich los zureißen, war zwecklos.

Was redete dieser Typ nur für wirres Zeug? Und was ging sie das an? Zornig funkelte sie ihn mit ihren dunkelgrünen Augen an.

"Lass mich los, du Arschloch."
 

Der Kuss kam völlig überraschend für sie. Auf einmal hatte er ihr Kinn mit einer Hand umfasst und sie nah an sein Gesicht gezogen. Dann hatte er sich heruntergebeugt und im nächsten Moment hatte sie auch schon seine Lippen auf den ihren gespürt. Ihr Puls raste, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Sie merkte, wie die Schatten ihrer Vergangenheit aus ihrem Unterbewusstsein aufstiegen, langsam und bedrohlich an Gestalt annahmen. Was immer sie vergessen hatte, den Namen und das Gesicht desjenigen, der ihr den Ohrring geschenkt hatte, sie würde es bald wissen.

Sie wollte es plötzlich nicht mehr wissen. Noch nicht.

Dadurch, dass Shinji seine Hand von ihr gelöst hatte, hatte sie nun ihrerseits eine Hand frei und schlug ihm diese mit aller Kraft ins Gesicht.

Keuchend blickte sie ihm in seine überraschten Augen. Dann lief sie ohne ein weiteres Wort davon, den schwarzen Ohrring fest umklammernd.
 

Lange Zeit nachdem Natsuki weggelaufen war, stand Shinji einfach nur regungslos an die Hauswand gelehnt, an die er sie zuvor gedrückt hatte, bis er schwerfällig in die Hocke gesunken war.

Was hatte er da nur getan? Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Doch die Sehnsucht nach seiner geliebten Fynn hatte ihn mit einem Mal übermannt. Er konnte es nicht länger ertragen, sie Tag für Tag zu sehen, jedoch nicht berühren und in seine Arme schließen zu können.

Er war den Tränen nahe. Warum konnte sie sich nicht mehr erinnern?

Aber ganz egal was er jetzt fühlte, er würde sich bei Natsuki entschuldigen müssen.
 

Mit einem leisen Sirren begann die CD von vorne zu spielen. Die ersten Takte des Liedes, das seit mehreren Stunden auf Repeat lief, erfüllten den Raum.

Natsuki lag auf ihrem Bett und hielt den Arm von sich gestreckt über ihrem Kopf. Ihr Blick war auf den schwarzen Ohrring gerichtet, der in ihrer Hand durch die letzten einfallenden Sonnenstrahlen des Tages glänzte.

Es war ihr noch nie aufgefallen, aber das Schmuckstück bestand aus einem ihr völlig unbekannten Material. Es war dunkel und glatt und strahlte doch auf eine sonderbare Weise selbst Licht aus.

Es war wie... von Engelshänden geschaffen.

Der Ausdruck war ihr unvermittelt in den Sinn gekommen. Sie wunderte sich nicht mehr über solch merkwürdige Gedanken. Seit Shinjis Kuss wimmelte es nur so davon in ihrem Kopf.

Beinahe hätte sie alles erfahren. Alles, worüber sie sich schon so lange Gedanken machte. Ihr war es vorgekommen als hätte sie für einen kurzen Moment alle Antworten auf ihre Fragen in der Hand gehalten - und sie wieder herausgegeben.

Ungeachtet der Tatsache, dass sie sich mehr als alles andere wünschte, zu erfahren, wer der Unbekannte aus ihren Träumen war, hatte sie Angst vor ihren Erinnerungen und sie ahnte, dass mehr dahintersteckte.

Sie fühlte sich müde und zerschlagen und hatte keine Lust mehr, über all das nachzudenken. Mit einem Anflug von Ärger dachte sie an Shinji... Sie würde ihm bis zur Klassenfahrt so gut es ging aus dem Weg gehen... Engel...

Sie schloss die Augen und im nächsten Augenblick war sie auch schon eingeschlafen.
 

Es war ein kühler Montagmorgen und obwohl die Sonne schien, hatten ihre Strahlen noch nicht genügend Kraft, um Natsukis kalten Händen Wärme zu verschaffen, während diese vor ihrem Wohnblock nach dem Auto von Yûs Vater Ausschau hielt. Neben ihr stand eine riesige Reisetasche, die ihre Mutter bis oben hin "mit dem Nötigsten" vollgestopft hatte. "Hast du auch genügend Unterwäsche dabei?" ...Man kennt es ja.

Wo blieb Kagura-san nur? Er sollte sie doch abholen. Missmutig dachte sie an die ihr nun bevorstehende Klassenfahrt. Wenn sie noch lange hier rumstehen musste, würde ihr noch...

"Natsuki."

... Shinji über den Weg laufen. Sie seufzte. Zu spät.

Langsam drehte sie sich um und erblickte einen reuevoll dreinblickenden, 19-jährigen Jungen.

"Wenn ich wieder da bin, können wir uns vertragen, ja? Ich hab jetzt keinen Nerv dafür."

Shinji nickte. Er schien ihr noch etwas sagen zu wollen.

"Was ist?"

Er zögerte noch immer.

"Komm schon, spuck's aus."

"... Darf ich dir etwas sagen, wenn du zurückkommst?"
 

Wahrscheinlich jeder kennt das Gefühl, wenn man glaubt, eine Situation genau so wie im vorigen Augenblick schon einmal in seinem Leben erlebt zu haben. Ein Déjà-Vu eben.

Auch Natsuki hatte in dem Moment, in dem Shinji ihr diese Frage stellte, ein solches Gefühl, wenn auch ungleich stärker. Und sie glaubte nicht nur, sie *wusste*, dass sie so eine Situation schon einmal erlebt hatte. Doch nicht in diesem, in einem *früheren* Leben.

Eine Welle von Bildern und Eindrücken strömte auf sie ein. All die Schatten in ihrem Unterbewusstsein nahmen Formen an, bekamen Gesichter, Namen...

...Cersia, Toki... Gott... Satan... eine Diebin...Marron, ihre Mutter - nein, ihre beste Freundin... Sindbad - Chiaki!... Und immer wieder ein kleiner Engel mit langen, dunkelvioletten Haaren, der ihren Namen rief: "Fynn!"

Ihr Verstand wurde regelrecht erdrückt von den Gefühlen, die sie als Fynn gehabt hatte. Ja, sie war Fynn Fish gewesen und sie hatte Satan gedient, nur um diesen Engel, den sie geliebt hatte, wiederzusehen.

Access Time.

Das war sein Name und ihm gehörte auch der schwarze Ohrring, den sie schon so lange bei sich trug.

"Natsuki, was ist mit dir?" Verwirrt blickte sie in Shinjis besorgtes Gesicht. Sie hatte gar nicht gemerkt wie sie auf die Knie gefallen war und nun schwer atmend auf ihre Arme gestützt war.

Seine Augen... Sie kamen ihr mit einem Mal so anders vor...

Es waren die Augen von Access!

In all den Jahren, in denen sie Tür an Tür mit ihm gelebt hatte, hatte sie es nicht bemerkt. Tränen stiegen ihr in die Augen. Access... endlich hatte sie ihn gefunden!

Wieder fragte Shinji, was denn mit ihr los sei. Sie wollte ihm um den Hals fallen und in seinen Armen versinken. Doch ein Teil ihres alten Ichs hielt sie zurück.

Sie hatte gerade eben ihre Erinnerung wiedergefunden, war wie aus einem bösen Alptraum erwacht. Das ging ihr alles zu schnell!

"Danke, es ist nichts." Schnell richtete sie sich wieder auf und wischte sich mit dem Handballen die Tränen aus den Augen.

Ein durchdringendes Hupen ließ ihre Köpfe herumfahren. Kagura-san stand mit seinem Auto im Parkverbot und wollte nicht lange warten. Natsuki konnte Yûs Kopf in der Fensterscheibe erkennen. Sie musste sonstwas denken, so wie sie da mit Shinji, der seinen Arm halb um sie gelegt hatte, stand. Es war ihr relativ egal.

Sie griff nach ihrer Reisetasche, die leichter war, als sie aussah. Im Weggehen drehte sie sich noch einmal um und warf Shinji den schwarzen Ohrring zu.
 

Mit ungläubigem Blick starrte er auf das kleine Gebilde in seiner Hand, das er reflexartig aufgefangen hatte. Das war doch... sein Ohrring!

Als er wieder aufblickte, lächelte ihn Natsuki mit ihrem wunderschönen Lächeln an.

"Ich glaube das ist deiner, Access."
 

~ ENDE ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Chaos-Klappstuhl
2004-10-08T21:00:10+00:00 08.10.2004 23:00
ja ich fands auch super war die erste ff die ich über shinji und natsuki gelesen habe eigendlich les ich nur storrys über maron chiaki und co aber ich muss sagen du hast mich davon überzeugt noch mehr ffs von den beiden zu lesen ich fands nämlich klasse . mich wundert es das dz noch nicht mehr kommis gibt na ja meins hast du bis bald
bussi
Von:  ChailaMing
2004-07-20T11:45:47+00:00 20.07.2004 13:45
Ich finde es gar nicht so schlecht^^,süßes Pärchen sind die beiden^^.


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