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Will you marry me?

von

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Prolog
 

~Schuldig~

Es ist jetzt drei Jahre her. Seit drei Jahren gehörst du zu mir. Vor drei Jahren haben wir uns ewige Treue geschworen. Und ich liebe dich von Tag zu Tag mehr. Du liegst dicht an mich gekuschelt an meiner Seite, schläfst friedlich und siehst dabei aus wie ein Engel. Angefangen hat alles vor...wie lange ist das schon her? Ich denke, es müssen so ungefähr fünf Jahre sein. Damals sah ich dich zum ersten Mal. Ich wusste gleich, dass du etwas Besonderes bist. Trotz allem zündete ich den Sprengsatz. Du musst einen sehr starken Schutzengel gehabt haben, denn deine Schwester hatte weniger Glück. Noch immer, fünf Jahre nach dem 'Unfall' liegt sie im Koma.

Aber es hatte auch ein Gutes. Denn durch dieses Ereignis kamst du zu 'Weiß'. Wenn das nicht geschehen wäre, hätte ich dich nie wieder gesehen und dich wahrscheinlich einfach so vergessen. Aber so standen wir uns eines Tages, oder besser gesagt eines Nachts, gegenüber. Du hast mich sofort erkannt und der Hass auf mich blitzte in deinen wunderschönen Augen. Deine Teammitglieder nannten dich 'Aya', also tat ich es auch. Aya? Diesen Namen hatte ich doch schon mal gehört. Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn deine Gruppe 'Weiß' und die Gruppe 'Schwarz' zu der ich gehörte, waren Feinde und hatten den Auftrag sich gegenseitig umzubringen. Nun gut. Das sollte ja nicht so schwer werden, dich umzubringen, dachte ich damals. Immer wenn unsere Gruppen aufeinander trafen, haben wir gegeneinander gekämpft. Immer wieder sah ich den Hass in deinen Augen. Irgendwann begann ich mich zu fragen warum. Ich wusste nicht, warum du mich so gehasst hast. Ich hatte schon viele Menschen auf dem Gewissen und erinnerte mich gerade noch daran, dass ich dich in Verbindung mit der Drogengeschichte deines Vaters traf und das deine Schwester schwer verletzt wurde. Was aus ihr geworden war, wusste ich nicht. Bis zu dem Zeitpunkt hatte mich eigentlich nie etwas wirklich interessiert, außer wen ich als nächsten flachlegen könnte, aber, weiß-Gott-warum, interessierte es mich, warum du mich so gehasst hast. In einem Kampf gelang es mir, dir einen Zettel zu zustecken, worauf ich dich zu einem Treffen einlud. Ich erinnere mich noch gut an den Text: "Morgen um Mitternacht am alten Friedhof! Ich will mit dir reden und dann bringen wir es ein für alle Mal zu Ende!" Ich hätte natürlich auch einfach in deine Gedanken eindringen können und dort nach einer Antwort suchen können, aber ich wollte es von dir hören. In dieser Nacht träumte ich das erste Mal von dir. Mir wurde plötzlich bewusst, wie gut du aussahst, und immer noch aussiehst. Ich dachte kurz darüber nach, ob ich dich bei unserem Treffen nicht einfach manipulieren sollte, um ein bisschen Spaß mit dir zu haben.

Ich ging also an besagtem Abend zu dem Treffpunkt, ich war mir nicht mal sicher, ob du überhaupt kommen würdest. Ich hoffte es einfach. Und tatsächlich, du kamst. In deinem langen Ledermantel, dass Katana in der linken Hand. "Was willst du Schuldig? Worüber willst du mit mir reden?" hast du gefragt, als wir uns gegenüber standen.

~Aya~

"So nachdenklich? Was beschäftigt dich, Schu?", keine Antwort. Ja, das ist typisch für meinen geliebten Mastermind. Du tust es zwar nicht oft, aber wenn du mal in deinen eigenen Gedanken wühlst, dann ist es schwer dich herauszureißen, aber genau das tue ich. Nachdem ich mich ausgiebig gestreckt habe, mache ich es mir, flink wie eine Katze, auf deinem, nur mit einer Shorts bekleidetem, Körper bequem. Dann beuge ich mich zu dir herab und gebe dir einen Kuss. Nach kurzer Zeit erwiderst du ihn. Ich löse mich von dir und stelle dir meine Frage noch mal. "Ich denke daran, wie wir uns kennen gelernt haben, wie wir uns näher kamen und auch daran, dass du mich gehasst hast, oder es vielleicht immer noch tust?!", gibst du mir nachdenklich eine Antwort. Ich kichere. Du siehst mich fragend an. /Wenn ich dich immer noch hassen würde, wäre ich bestimmt nicht mit dir verheiratet!\, ich spreche in Gedanken zu dir, denn ich weiß, das du sie liest. //Erinnerst du dich noch an unser Treffen?\\ Natürlich erinnere ich mich daran: Wir standen uns auf dem alten Friedhof gegenüber. Du hattest mir einen Zettel zugesteckt und mich dorthin eingeladen.

Yohji glaubte, ich würde mich mit 'nem Mädchen treffen und hat nicht weiter gefragt. Ken und Omi? Ich glaube, sie haben nie gefragt, wo ich hin wollte. Ihnen hat es gereicht, wenn ich am nächsten Tag wieder da war und sie bekocht habe. Na ja, Ken und Yohji konnten überhaupt nicht kochen, Omi war auch kein Meisterkoch, aber die Küche sah bei weitem nicht so schlimm aus, wie bei Ken oder Yohji. Also hab ich meistens selbst gekocht. Wenn Yohji am Abend in der Disko war gleich etwas mehr, denn dann waren wir immer eine Person mehr, da Yohji nur selten ohne irgendeine Begleitung heimkam und mich damit nachts fast in den Wahnsinn getrieben hat. Wenn er sich, mit wem auch immer, wenigstens leise vergnügen könnte, aber nein...Heute würde ich ihm das nicht mehr übel nehmen. Vielleicht, weil ich ihn nicht mehr ertragen muss, weil wir unser eigenes Haus in Deutschland haben, oder weil wir auch manchmal etwas lauter sind, wenn wir...//Sex haben?\\ /Was machst du in meinen Gedanken?\ //Nichts Besonderes.\\

Ich fragte dich also, was du von mir wolltest und du sagtest, du hättest eine Frage an mich. Ich weiß nicht, warum ich sagte, ich würde sie dir beantworten. Ich wollte dich doch eigentlich nur töten, mich an dir rächen, für das, was Aya deinetwegen durchleiden muss. Als du mich jedoch fragtest, warum ich dich hasste, war ich erstaunt und wütend zugleich. Ich hätte nie erwartet, das es dich interessieren könnte, warum jemand dich hasst, aber ich war auch wütend, weil du es nicht wusstest. Du hattest vergessen, was du mir und meiner Schwester angetan hattest. Wider meiner Erwartungen ging ich aber nicht gleich auf dich los, sondern erklärte dir fast gelassen, warum ich dich hasste.

~Schuldig~

"Ich hasse dich, weil du für den Zustand meiner Schwester Aya verantwortlich bist!" Aya? Daher kannte ich den Namen also. Ich fragte, was für einen Zustand er meine. "Tu nicht so! Du weißt ganz genau, dass sie im Koma liegt und nie wieder aufwachen wird!" Während du das gesagt hattest, bist du auf mich zugestürmt. Ich machte keine Anstalten wegzulaufen, oder auszuweichen, oder irgendetwas anderes zu tun. Ich blieb regungslos stehen. Aus irgendeinem Grund konnte und wollte ich mich nicht wehren. Was war nur los mit mir? Es gab sicher viele Menschen, die mich hassten, aber es kümmerte mich immer herzlich wenig, aber bei dir ging es mir nahe. Ich wusste nicht warum, ich wollte dich eigentlich nie töten. Du hättest mich in jenem Moment leicht töten können. Das Katana schnitt durch die Luft, ich zuckte zusammen, ich dachte, jetzt wäre es aus, aber ich spürte nur ein Ziepen an meiner Schulter. Ich sah auf und bemerkte, das du zittertest. Du hättest mich töten können und hättest es auch fast getan, aber du hast im letzten Moment gezögert. So hat das Katana nur meine Schulter erwischt. Die Narbe habe ich immer noch. "Verdammt! Wenn du dich nicht wehrst, kann ich dich nicht töten. Kämpfe gefälligst wie ein Mann, oder willst du kneifen?" Du hast an meinen Stolz appelliert, in der Hoffnung ich würde angreifen und du könntest mich im Kampf töten. Aber ich tat etwas, selbst für mich völlig unerwartetes. //JA, ich hab keine Lust zu kämpfen. Also los töte mich, ist doch egal, wie man jemanden tötet. Im Kampf oder hinterhältig, ist völlig egal.\\ Diese Worte kamen wie von allein aus meinem Mund und ich bereute schon mein, mal wieder, viel zu großes Mundwerk. Ich wollte nicht sterben. Also warum bot ich es dir dann an? Heute kenne ich die Antwort, aber zu der Zeit hat es mich echt fertig gemacht. Du hast entgegen meiner Erwartung einfach dein Katana weggesteckt und mich stumm, aber vor Wut zitternd angesehen. "Ich verschone dich für's erste, aber wenn wir uns wiedersehen, bist du tot!", versprachst du und gingst von dannen.

Ich war völlig verwirrt und du auch, wie ich feststellte, als ich etwas in deinen Gedanken stöberte. Du hast es nicht bemerkt. Wir lagen beide den Rest der Nacht wach und dachten nach. Besser gesagt, du dachtest nach, während ich in deinen Gedanken stöberte und dabei das entdeckte, was du vergeblich gesucht hast. Den Grund dafür, das du mich nicht töten konntest. Ich habe es erst nicht geglaubt, aber es war so. Liebe. Neben deinem Hass auf mich existierte Liebe. Eine Weile dachte ich darüber nach, was mir das für Möglichkeiten eröffnete, aber dann jagte eine Frage wie ein Stromschlag durch meinen Kopf. Warum wollte ich mich nicht wehren? Hättest du das Schwert nicht abgebremst, wäre ich jetzt tot. Das war mir ja die ganze Zeit klar, aber auf einmal fragte ich mich, warum ich nichts unternommen hatte. Jede kleine Bewegung wäre besser gewesen, aber ich stand einfach starr da und hab auf den Tod gewartet.

Ich hab die ganze Nacht gegrübelt, aber an das Naheliegendste dachte ich nicht. So kam ich zu dem Schluss, das es schon spät war und ich nicht mehr ganz so nüchtern war, wie geplant. Was für ein Schwachsinn. Von einem Bier werde ich nicht besoffen, nicht mal angetrunken, aber damals war es mir zu anstrengend, nach einer anderen, wahren Lösung zu suchen.

~Aya~

Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht, warum ich es nicht getan hatte. Ich hatte dich, den Menschen, den ich am meisten gehasst habe verschont. Aber so sehr ich mir darüber auch den Kopf zerbrach, ich fand keine Antwort auf meine Frage. Doch dann fielen mir deine Fähigkeiten wieder ein und ich dachte, du hättest mich manipuliert und ich hätte dich deshalb nicht töten können. Diese Antwort stellte meinen Verstand zufrieden, nicht aber mein Herz. Aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht daran, das du mich manipuliert hattest. Aber was war es dann, was mich aufgehalten hatte? Ich zerbrach mir die nächsten Tage pausenlos den Kopf darüber, was natürlich auch den drei anderen 'Weiß' auffiel. Typisch Yohji, der dachte ich hätte Liebeskummer, Omi fragte, ob es meiner Schwester schlechter gehe, weil ich sie in diesen Tagen oft besucht hatte und Ken...dachte, ich hätte mir ne Grippe geholt, womit er nebenbei nicht ganz unrecht hatte, denn zwei Tage später lag ich mit Fieber im Bett, mit Wärmflasche und Thermometer und allem was sonst noch so dazu gehört. Das war eine Katastrophe. Wenn ich krank war, wer sollte dann Omi rechtzeitig wecken und Ken und Yohji bekochen? Nicht auszudenken, wenn die beiden es selbst versucht hätten. Nein, also hieß es für mich, trotz Fieber, kochen. Ich weckte Omi und bat ihn noch Brötchen zu holen, bevor er in die Schule ging. Natürlich regte er sich furchtbar darüber auf, dass ich nicht im Bett war. Das tat er so laut, dass sogar Ken und Yohji wach wurden und verschlafen in die Küche tapsten. Als sie mich dort sahen, waren sie allerdings sofort hellwach und schleppten mich in mein Bett zurück, sagten, ich bräuchte mir keine Gedanken machen. Ich machte mir aber Gedanken. Um die Küche, um meinen Magen, denn sie wollten heute kochen, weil Omi lange Schule hatte, und, wie könnte es anders sein, um die Tatsache, das ich dich nicht töten konnte. Den dreien hatte ich von unserem Treffen nichts erzählt. Nur Yohji hatte einmal gefragt, wie es gelaufen sei mit der 'Kleinen', worauf ich ihn mit einem Deathglare zum Schweigen brachte. Aber am meisten Sorgen machte mir die nächste Mission. Die anderen drei wollten sie auch ohne mich durchführen und meinten, sie wären ja früher auch nur zu Dritt gewesen. Früher hatten ihre Gegner jedoch auch noch keine übersinnlichen Fähigkeiten. Aber ich konnte sie einfach nicht davon abbringen.

Das Essen hab ich überlebt, weil sich Yohji entschlossen hatte, lieber etwas vom Imbiss zu holen, als selbst zu kochen. Als Omi aus der Schule kam, ging ich mit ihnen noch mal den ganzen Auftrag durch, sofern das mit meiner kaum noch vorhandenen Stimme überhaupt ging. Am Abend war es dann soweit, die drei machten sich auf den Weg...in meinem Porsche!

~Schuldig~

Ich überlegte, was ich machen sollte. Nagi hatte mir von einer neuen Mission von 'Weiß' erzählt, die in der Nacht stattfinden sollte. Ich würde dich also wieder sehen, dachte ich. Als wir, also die Gruppe 'Schwarz', 'Weiß' gegenüber standen, war das erste, was mir auffiel, das du nicht da warst. Das war auch den anderen aufgefallen, sogar Farfie, der sich mehr um seine Messer sorgte als um sein Leben. "Wo ist Aya?", fragte Crawford gerade heraus. 'Weiß' gab keine Antwort sondern griff gleich an. Crawford ahnte das natürlich und sprang in Deckung, Nagi konnte sich dank seiner telekinetischen Kräfte auch ganz gut verteidigen, aber Farfie und mich haben ein paar von den Darts erwischt. Ich riss Farfie an der Hand hinter mir her, da dieser völlig fasziniert von seinem eigenen Blut an seiner Wange war. Also ehrlich, das ging so nicht weiter. Bewarfen die uns doch glatt mit diesen Dingern. Crawford und Nagi hielten 'Weiß' in Schach, während ich Farf hinter einen Container zog und mich daran machte, ihm die Zwangsjacke auszuziehen. Verdammt, wenn Nagi nicht so ein Scheißer gewesen wäre, hätte Farf schon längst kontern können. Seine Messer richteten größeren Schaden an, als diese Zahnstocher, aber dazu musste er sie erst mal werfen können. Aber da unser Chibi Angst vor Farfies Messern, und wahrscheinlich auch vor ihm hatte, hatte Crawford darauf bestanden Farfie während der Fahrt in der Zwangsjacke zu lassen. Endlich hatte ich Farf aus dem Teil befreit und sah zu, wie er sich auf Yohji stürzte. Ich selbst zog meine Waffe und versuchte, wie Crawford, vergeblich zu zielen. Aber etwas störte mich. Du warst nicht anwesend, das beunruhigte mich und ich passte einen Moment nicht auf. Und schwups lag ich unter diesem viel zu schweren Yohji, der glücklich über die weiche Landung grinste. Das war Nagis Werk gewesen. Ich wollte ihm ja eigentlich böse sein, aber dann fiel mir ein, das es so noch leichter war,

einen Blick in die Gedanken eines anderen zu werfen. Also suchte ich in Yohjis Gedanken nach dem Grund für deine Abwesenheit. Jedoch hatte Yohji bemerkt, was in seinem Kopf geschah und löste sich schnell von mir, fesselte mich mit seinen Drähten und dachte an etwas anderes, aber es war zu spät. Ich wusste, warum du gefehlt hattest. Wenn die anderen das erfuhren, hielten sie sich nicht mehr zurück, aus Angst vor einer Falle. Yohji wollte seine Kollegen gerade warnen, als Crawford unseren Rückzug anordnete. Er trug einen blutverschmierten Nagi auf den Armen und Farf löste sich in einer unmenschlich schnellen Bewegung von Ken und durchtrennte Yohjis Drähte. Ich war zwar sauer, aber allein wollte ich nicht zurückbleiben.

Zwei Minuten später saß ich am Steuer des Mercedes und fuhr in Richtung unserer Villa, die uns als Hauptquartier diente. Farf saß neben mir auf dem Beifahrersitz und betrachtete friedlich seine Messer. Crawford saß mit dem bewusstlosen Nagi auf der Rückbank und zeterte in einer Tour. 'Fahr nicht so schnell', 'Denk an den armen, kleinen Nagi', 'Nagi hier', 'Nagi da' und so weiter. Auch wenn Brad, mehr oder weniger Nagis Adoptivvater war und ist, manchmal hat er's echt übertrieben. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Farfie eines seiner Messer ableckte. Ich hatte Glück, dass Nagi bewusstlos war und nicht mitbekam, was Farf so trieb, sonst wäre die Fahrt das reinste Gezeter und Geheule gewesen. Ich verstand Nagi einfach nicht. Farfarello war doch gar nicht so schlimm. Eigentlich konnte man es mit ihm gut aushalten, wenn ich neben ihm auf der Rückbank saß, weil Nagi mal wieder Panik hatte. Wir sprachen nicht, also stritten wir auch nicht. Farf kann man jedes Geheimnis anvertrauen, er hatte eh keine Lust es auszuplaudern, er hatte ein einfaches Gemüt, nur sah das Nagi einfach nicht.

In der Villa lies ich mich auf Farfies Bett fallen. Während Brad sich um seinen Schützling kümmerte, hatte ich beschlossen, Farf Gesellschaft zu leisten. Hier unten im Keller konnte Brad mich nicht rumkommandieren, weil er Nagi nicht allein lassen konnte, aber mit hier runter bekamen den keine zehn Zebras. Ich hatte also meine Ruhe und konnte nachdenken. Farfarello lies sich durch mich nicht stören. Er legte sich in sein Bett, drehte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Dann tat er etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Er sprach mich von sich aus an. "Warum bist du so still? Du sprichst doch sonst so viel." Ich brauchte eine Weile, bis ich antwortete und ihm erklärte, das ich nachdachte und mich über Crawford ärgerte. Letzteres schien er nachvollziehen zu können. "Er macht sich zu viel sorgen um Naoe" Damit schien für ihn das Gespräch beendet, denn er drehte sich auf die Seite und schlief ein. Wie immer überlegte er sich im Traum, wie er am besten Gott strafen könnte, deshalb ließ ich recht schnell wieder von seinen Gedanken ab. Crawford hätte jetzt etwas wie 'Selig sind die Dummen.' oder so was gesagt. Eine ironische Angelegenheit. Ich war mir sicher, wenn Farfie das hören würde, würde er Brad beweisen, das er alles andere als dumm war, denn selig zu sein, wäre die schlimmste Strafe für Farfarello.

Meine Gedanken schweiften wieder zu dir. Du lagst krank im Bett. Ich überlegte, was ich mit diesem Wissen anstellen konnte. Den anderen habe ich es nicht erzählt. Da wir uns zurückziehen mussten, hatte das eh keinen Sinn mehr. Ich streckte mich neben Farf aus und schloss die Augen. Plötzlich stellte ich mir vor, wie es wäre, dich zu küssen und wenig später stellte ich mir vor, wie es wäre dich zu vögeln, dich mit harten Stößen um den Verstand zu bringen, bis du meinen Namen schreiend kommst. Plötzlich schreckte ich aus meinem erotischen Traum hoch und sah an mir herunter. Die Beule in meiner Hose, die dieser Traum verursacht hatte, war unübersehbar. Zu meinem Glück hatte Farf nichts gemerkt, er schlief. Ich stand auf und beschloss erst einmal duschen zu gehen und mein 'Problem' zu beseitigen.

Unter der Dusche gab ich mich erneut dieser Fantasie hin und begann mich zu streicheln. Ich strich mit den Händen über meinen Körper, stellte mir vor, dass du es wärst, der mich so berührt. Mein anfangs leises Keuchen wurde immer lauter, je tiefer meine Hände auf meinem Körper wanderten, als sich meine Finger schließlich um meine Härte legten und sanft zu pumpen begannen, stöhnte ich auf. Das warme Wasser, das auf mich niederprasselte, erregte mich zusätzlich. Während meine eine Hand noch immer meine Erregung massierte, strich ich mir mit der anderen durch die Haare, krallte mich darin fest als ich nach einer mir unendlich lang vorkommenden Zeit endlich kam und deinen Namen stöhnte.

Ich lies mich an der Wand herabrutschen und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Ich vermisste irgendetwas. Meine Zigaretten. Es war schon damals eine Angewohnheit von mir, nach etwas 'Spaß' eine zu rauchen, bevor ich irgendwas anderes tat. Ich rappelte mich also mühsam auf, meine Beine wollten noch nicht so recht gehorchen. Ich stützte mich mit einer Hand an der Wand ab, mit der anderen stellte ich das Wasser ab und schob den Duschvorgang zur Seite. Ich griff nach meinem Mantel und holte Zigaretten und ein Feuerzeug heraus. Erschöpft lies ich mich wieder an der Wand heruntergleiten und zündete mir eine Zigarette an. Nach einem tiefen Zug fühlte ich mich gleich entspannter. Ich dachte darüber nach, wie schön es wäre, wenn meine Vorstellung wahr werden würde. Als ich aufgeraucht hatte, stand mein Entschluss fest. Ich wollte alles daran setzen, dich so schnell wie möglich flachzulegen.

Aber wie sollte ich das am Dümmsten anstellen? Deine unbewussten Gefühle für mich kamen meiner Begierde entgegen, aber wie genau mir das nützen sollte, wusste ich nicht. Ich verließ die Dusche und ging in die Küche. Ich hatte ganz plötzlich Hunger auf...Kartoffelbrei. Die anderen sahen mich immer komisch an, wenn ich mir diese 'Matschepampe', wie Nagi es nannte, reinpfiff, aber manchmal brauchte ich das einfach. So stand ich also, mitten in der Nacht, nur mit einem Handtuch um die Hüften am Herd und rührte das Pulver in die Milch. Eigentlich bevorzugte ich den richtigen Kartoffelbrei, nicht dieses Pulverzeug, aber ich hatte tierisch Hunger und keine Lust noch Kartoffeln zu kochen. Knapp fünfzehn Minuten später stapfte ich mit einer Schale und einer Gabel nach oben in mein Zimmer und setzte mich auf den Balkon.

~Aya~

Nachdem meine drei Kollegen weg waren, versuchte ich zu schlafen, redete mir ein, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, aber es half nichts. Ich sah aus dem Fenster auf die Straße. Es war um diese Zeit nicht mehr viel los. Bei jedem Auto, das vorbei fuhr, schrak ich auf, beobachtete was passierte, hoffte meinen Porsche die Einfahrt hochfahren zu sehen, möglichst heile. Aber ich wurde immer wieder enttäuscht. Ich gab auf und wollte mich wieder in mein Bett legen. Sie würden schon wiederkommen. Aber gerade als ich mich abwenden wollte, blitzten Scheinwerfer auf und mein Porsche fuhr die Einfahrt hinauf.

Erleichtert seufzte ich auf und verließ mein Zimmer, um die anderen abzufangen, bevor sie in ihre Zimmer verschwanden. Ein paar Minuten später saßen wir in der Küche und ich ließ mir einen ausführlichen Bericht geben. Ich wollte gerade aufstehen, um Verbandszeug zu holen, für die Wunden der anderen, als Yohji mich zurückhielt. "Warum bist du eigentlich wach? Du solltest schlafen und nicht hier in der Küche sitzen. Ich erklärte ihnen, dass ich nicht schlafen konnte und deshalb auf sie gewartet hätte. "Du hast dir Sorgen um uns gemacht?" fragte Omi glücklich. "Weniger um uns, als um seinen Porsche, nicht wahr Aya?", warf Yohji ein. Was sollte denn das bitte heißen? Sicher, ich habe mich gefreut als ich sah, das mein Auto unversehrt geblieben war, aber meine Hauptsorge galt wirklich dem Leben meiner Kollegen.

Ken hatte den Verbandskasten geholt und meinte, ich solle mich hinlegen, sie waren schließlich wieder da. Dagegen war nichts einzuwenden, denn ich war wirklich müde. Als ich in meinem Bett lag, fiel mir wieder ein, das der arme Yohji morgen früh ganz allein im Blumenladen arbeiten musste. Ken und Omi hatten ihre Schicht erst am Nachmittag, Yohji und ich hatten die Frühschicht. Aber da ich krank war, musste Yohji wohl allein ran. Ein bisschen tat er mir schon leid, bei den ganzen Fangirls, die meisten unter 18, aber andererseits geschah ihm das ganz recht. Kurz darauf muss die Müdigkeit mich übermannt haben.

Ich wurde durch ein lautes Klopfen an meiner Zimmertür geweckt. Ich rieb mir die Augen und grummelte dann ein 'Herein'. Yohji betrat mit einem Tablett in der Hand und einem Blumenstrauß unter dem Arm mein Zimmer. "Müsstest du nicht im Laden sein?", fragte ich ihn verwundert. "Nein, nicht mehr. Hast du mal auf die Uhr gesehen?" Ein Blick auf die Uhr ließ mich auffahren. "Was schon so spät?" Yohji stellte das Tablett ab und wedelte mir mit dem Blumenstrauß vor der Nase herum. "Hier, hat gerade ein Bote abgegeben. Dein Essen steht auf dem Tisch. Ich geh ins Bett!", damit warf er mir den Blumenstrauß aufs Bett und verschwand. Verwirrt blickte ich von der Tür, die sich gerade hinter Yohji geschlossen hatte, auf die Blumen auf meinem Bett und wieder zurück. Ich nahm den Blumenstrauß in die Hand und erst jetzt fiel mir der Umschlag auf, der daran festgebunden war. Ich stand auf und suchte eine Vase für die Blumen. Wer schickte mir Blumen? Ich nahm den Brief zur Hand und setzte mich an den Tisch, auf den Yohji das Tablett gestellt hatte. Sushi vom Imbiss an der Ecke stellte ich rational fest.

Ich nahm die Stäbchen zur Hand und stopfte mir ein Stück Sushi in den Mund, öffnete nebenbei den Umschlag. Es war eine 'Gute-Besserung-Karte' darin. Wer könnte mir die geschickt haben, es wussten doch nur meine Kollegen und Pershas Sekretärinnen von meiner Grippe. Ich bezweifelte stark, das eine von denen mir einen Blumenstrauß schicken würde. Ich klappte also die Karte auf und hoffte, das die Karte unterschrieben war. Ich riss die Augen auf und erstickte fast an dem Bissen, den ich im Mund hatte.

"Hallo Kätzchen, hab gehört, das du krank im Bett liegst. Kudou war so freundlich mich einen Blick in seine Gedanken werfen zu lassen und mir den Grund für dein Fehlen zu offenbaren. Das wir euch trotz zahlenmäßiger Überlegenheit keinen Strich durch die Rechnung machen konnten, ist allerdings ärgerlich. Trotzdem wünsche ich dir gute Besserung und hoffe auf einen baldigen Kampf gegen dich. Dann bringen wir es zu Ende. Gez. Mastermind"

Ich hielt das ganze für einen schlechten Scherz. Nachdem ich unter Mühe aufgegessen hatte, legte ich mich wieder ins Bett. Ich las die Karte noch mal und danach sicher noch 100 Mal. Das konnte doch nicht wahr sein, dass gerade du mir eine Karte schicken solltest. Ich wusste nicht warum, normalerweise hätte ich die Karte in tausend kleine Schnipsel zerrissen, aber ich konnte es nicht, also legte ich die Karte in mein Nachtschränkchen neben meinem Bett und versuchte zu schlafen. Aber ich fragte mich wieder, warum ich dich nicht töten konnte und so war ich froh, dass Omi am Abend kam, um nach mir zu sehen. Er fragte mich, ob ich mich nicht langweilen würde. Ich nickte, erklärte ihm aber, dass ich noch viele Bücher hatte, die ich lesen könnte. Wir unterhielten uns eine Weile, ungewöhnlich für mich, aber die Sache mit der Karte verschwieg ich. Nach einiger Zeit verabschiedete er sich und wünschte mir eine Gute Nacht. Ich nickte und lies mich wieder nach hinten in die Kissen fallen. Ich starrte regungslos an die Decke, bis es mir zu blöd wurde und ich mich mit der Karte auf die breite Fensterbank setzte.

Ich sah aus dem Fenster und beobachtete die Autos, die durch die Straße fuhren. Immer wieder stellte ich mir die Frage, warum ich dich beim letzten Mal nicht getötet hatte, wo ich dich doch so hasste. Das ich mich innerlich ein bisschen über die Karte gefreut hatte, bemerkte ich nicht.

Eine Woche später war ich wieder halbwegs fit und besuchte meine Schwester im Krankenhaus. Ich hoffte wohl, bei ihr eine Antwort auf meine Frage zu finden. Als ich sie da in ihrem Bett liegen sah, spürte ich jedoch nur wieder blanken Hass auf dich. Ich schwor mir, bei unserem nächsten Treffen würde einer von uns sterben. Vier Tage später war es dann soweit, der nächste Auftrag stand an. Ich hatte eine letzte Besprechung in der Küche angeordnet und so machte ich mich mit dem inzwischen welken Blumenstrauß in der Hand auf den Weg.

Als ich die Küche betrat, waren die anderen schon da. Ich schmiss die Blumen in den Müll und setzte mich an den Tisch. Ich hatte gerade tief Luft geholt und wollte beginnen zu reden, als Yohji mir zuvorkam und mir schlagartig die Erkenntnis kam. "Sag mal Aya, von wem war der Strauß? Wer schickt denn bitte einem Floristen Blumen?", er kicherte und mir kam das erste Mal in den Sinn, das die Karte auch von jemand anderem sein konnte. Zum Beispiel von einem kettenrauchenden Playboy, Japans Womanizer No. One, Herr Yohji-Ich-krieg-jede-Kudou.

"Sehr witzig, deine kleine Karte Yohji.", gab ich zurück. Yohji riss die Augen auf. "Die Karte und der Strauß waren nicht von mir. Ehrlich nicht!", verteidigte sich Yohji. "Natürlich nicht. Und Schuldig is noch Jungfrau, was?", sagte ich mit einer Menge Sarkasmus in der Stimme. Ken und Omi hatten schweigend zugehört. Ich fand dann auch ziemlich schnell mein Konzept wieder und wir gingen den Plan noch einmal durch.

Als alle Fragen geklärt waren, gingen wir auf unsere Zimmer und zogen uns um. Eine Viertelstunde später standen wir alle unten auf dem Parkplatz und stiegen in meinen Porsche. Ich setzte mich auf den Fahrersitz, Yohji aufgrund seiner langen Beine auf den Beifahrersitz und Ken und Omi nahmen hinten Platz. Mit gemischten Gefühlen steuerte ich den Wagen zum Zielort. Wir sollten dort einen korrupten Politiker umlegen, an sich nicht weiter schwierig, aber ich wusste, das du und der Rest deiner Gruppe dort auch erscheinen würde und diesmal würde einer von uns sterben müssen.

Bisher lief alles nach Plan. Wir drangen von verschiedenen Seiten in das Gebäude ein und überraschten den Politiker im Schlaf. Nachdem wir unseren Auftrag ausgeführt hatten, wollten wir nur schnell verschwinden, wurden aber, wie nicht anders zu erwarten, von 'Schwarz' überrascht und in einen Kampf verwickelt. Wie immer kämpften wir gegen einander und trennten uns von unseren Gruppen. Dir hat es schon immer Spaß gemacht, vor mir wegzulaufen. Im Garten der Villa holte ich dich schließlich ein und stellte dich. Ich zog mein Katana und du deinen Revolver.

Wir traten auf einander zu, bis wir direkt voreinander standen. Eine Zwickmühle. Wenn ich dich angegriffen hätte, hättest du geschossen, hättest aber du geschossen, hätte ich dich trotzdem noch erstochen. Die Situation war sehr unangenehm, für uns beide, denn wir wussten, eine falsche Bewegung und wir beide wären gestorben. Ich konnte nichts machen. Da mir die Stille peinlich war, fragte ich dich, warum du dich beim letzten Mal nicht gewehrt hättest. Du antwortetest mit einer Gegenfrage:

"Warum hast du mich nicht einfach getötet? Die Gelegenheit war gerade zu verlockend gewesen." Ohne darüber nachzudenken, antwortete ich mit der Wahrheit. "Ich weiß es nicht." Dein Grinsen wurde noch breiter, während du deine Waffe in deinem Mantel verschwinden liest.

"Das dachte ich mir. Hast du meine Karte und die Blumen bekommen?",

fragtest du plötzlich wie nebenbei. Was? Die Blumen und die Karte waren gar nicht von Yohji? Sie sollten wirklich von dir gewesen sein? //Na? Erstaunt? Im Vergleich zu dir weiß ich nämlich, warum du mich nicht getötet hast.\\ /Raus. Aus. Meinem. Kopf. Schuldig\, dachte ich wütend. //Na, na mein Kätzchen, warum so erzürnt? Steck doch das alberne Brötchenmesser weg.\\ /Brötchenmesser?\ Ich begriff, du meintest mein Katana. Ich überlegte kurz, steckte es dann aber doch in die Scheide und warf es hinter mich. Du nicktest zufrieden. "Ich kann dich auch mit bloßen Händen umbringen.", sagte ich kühl. Dein Grinsen wurde noch breiter und ich fragte mich, wie du das anstelltest. //Bist du dir da sicher, Honey?\\



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-08-28T10:34:43+00:00 28.08.2004 12:34
kawaiiii
was für ne süße idee
schreib unbedingt weiter, ja

bye bye suka
Von: abgemeldet
2004-08-16T14:57:46+00:00 16.08.2004 16:57
Erste!!!!!
Ich hab sie zwar schon auf der anderen Seite gelesen, aber wat solls!!!!
Einfach nur herrlich!^^
Woher nimmste eigentlich diese Ideen????????????????????????????

Hahahaha jetzt kann ich die Fic endlich zu meinen Favoriten setzten!!!!!!
*johl* *pfeif*
Na denne, Mata ne,
schhu12


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