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Erster Teil: Du kennst mich nicht und doch hasst du mich!

~*Joey x Kaiba*~
von

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Neugierde

~*Neugierde*~
 

Jeder Schüler hatte versucht, sich vor diesem Tag zu drücken und doch kam er und sie mussten ihn durchstehen. Einige der Schüler hatten zufällig verschlafen und konnten dadurch nicht an dem tollen Kulturtag teilnehmen.

So kam es also, dass die beiden Klassen die Stadt Domino mit dem Bus verließen, um sich einer Anderen zu widmen, die nicht allzu weit entfernt war. Als sie dann ihr Ziel erreichten, wurden die Schüler in Gruppen eingeteilt. In Joeys Gruppe waren Tea, Duke, Yugi und Kaiba, der außerdem mit seiner Limousine gekommen war, um auf dem Weg noch ein paar Arbeiten verrichten zu können. Joey hatte sich erhofft, dass er sich frei nehmen würde, denn er hatte Angst vor weiteren niederschmetternden Worten. Doch zu diesen Worten kam es nicht. Der düstere Blick zur Begrüßung und das lange Gesicht, als sie ihren Rundgang anbrachen. Mehr nicht.

Und glaubte man es?

Während er der tratschenden und fleißigen Gruppe in sicherer Entfernung folgte, telefonierte er mit einem Geschäftspartner, machte sich Notizen und telefonierte dann auch mit seinem Sekretär Pikotto. Aber auf die eigentliche Aufgabe konzentrierte er sich nicht. Nur selten betrachtete er sich ein Gebäude und schrieb ohne lange nachzudenken etwas darüber auf. Und wenn er etwas nicht wusste, was äußerst selten vorkam, dann stellte er während des Gespräches mit Pikotto einfach ein paar Fragen und meistens konnte Pikotto ihm antworten und dann schrieb er wieder etwas auf. Nach einer halben Stunde jedoch verlor er die Lust, setzte sich in ein Café und ließ die fleißige Gruppe weiterlaufen. Für ihn gab es Wichtigeres.

Joey drehte sich um und beobachtete ihn kurz, wie er sich an einen der Tische setzte und wieder jemanden anrief. Dann runzelte er die Stirn und wandte sich ab.

"Das ist Bauhaus!", rief Yugi plötzlich und zeigte auf ein Gebäude. "Das muss Bauhaus sein!"

Auch Joey betrachtete es sich kurz.

"Nein, das ist Jugendstil."

"Woher willst du das denn wissen", stänkerte Duke, der ebenfalls auf Bauhaus getippt hatte.

"Die Ornamente", erwiderte Joey gelangweilt. "Die Blumen und die anderen Verzierungen. Bauhaus ist bekannt für quadratische Muster."

"Woher weißt du denn so viel darüber?" Yugi war erstaunt und Duke kritzelte grimmig etwas auf sein Blatt.

"Dann eben Jugendstil", brummte er.

"Interessierst du dich für so etwas, Joey?", fragte Yugi weiter. "Das wusste ich ja noch gar nicht."

"Nein, eigentlich interessiert es mich nicht." Wieder drehte sich Joey zum Café um. "Habe in Kunst aufgepasst."

"Ach." Duke blickte überrascht auf. "Du hast aufgepasst?"

"Hm." Joey drehte sich wieder um.

"Und?" Tea wandte sich an ihn. "Das ist Klassizismus, stimmt’s?"

"Weiß ich doch nicht", erwiderte Joey müde. "Habe nur kurz aufgepasst."

"Aha." Duke grinste verschmitzt.

Die kleine Gruppe trödelte weiter und erreichte nach nur wenigen Minuten einen großen Platz. Und da gab es doch wirklich ein Gebäude, das sie zum Grübeln brachte. Yugi machte ein paar Vorschläge, über die man nur lachen konnte, Tea malte Fratzen auf ihr Blatt und Duke sagte gar nichts, um sich nicht zum Gespött der Leute zu machen. Und Joey? Er war mit den Gedanken woanders und interessierte sich überhaupt nicht dafür. Sie standen wohl eine viertel Stunde da, bis Duke Bakura erspähte, der mit seiner Gruppe einher getrödelt kam.

"Bakura!!", rief er über den halben Platz hinweg und zeigte auf das Haus. "Kannst du mir sagen, was das ist??"

"Ein Haus", murmelte ein vorübergehender Passant.

Bakura blieb stehen, ließ den Block sinken und warf einen kurzen Blick zum Gebäude.

"Renaissance!", rief er ohne zu überlegen zurück und Duke kratzte sich am Kopf.

"Danke!!"

Bakura winkte und ging weiter.

"Siehst du?", wandte sich Duke heimlich an Joey. "Er passt immer auf."

Joey rollte mit den Augen, schrieb sich etwas auf und schlenderte dann weiter.

"Und?" Nachdem sie den Platz verlassen hatten, ergriff Yugi das Wort. "Was machen wir heute? Wollen wir uns treffen?"

"Klar", stimmten Duke und Tea sofort zu, Joey jedoch schüttelte den Kopf.

"Ich habe keine Zeit."

"Seit wann hast du keine Zeit, Joey?" Duke schraubte eine Augenbraue hoch.

"Ich habe mir einen Nebenjob geangelt", erhielt er zur Antwort. "Um ehrlich zu sein, sind es sogar zwei."

"Nebenjobs?" Alle Augen richteten sich auf ihn. "Seit wann denn das?"

"Ihr tut, als sei das etwas Außergewöhnliches", stöhnte Joey. "Ich will mir ein bisschen Geld nebenbei verdienen und nicht den ganzen Tag faul herumliegen."

"Seit wann willst du nicht faul herumliegen?" Duke wunderte sich doch sehr.

"Oje", seufzte Yugi. "Ist es wegen dem, was Kaiba gesagt hat?"

"Was?!" Joey erschrak und Yugi auch.

"Schrei doch nicht so, Joey", tadelte Tea und sah sich flüchtig um.

"N-nein!" Joey ballte die Hände zu Fäusten und blähte die Wangen auf. "Ich mache das doch nicht wegen Kaiba! Ich mache das... weil... ja, genau! Weil ich mir etwas leisten will!"

"Was willst du dir den leisten?"

"Ach… lasst mich doch einfach in Frieden!" Joey wandte sich wütend ab und stampfte davon. "Ich bin euch doch keine Rechenschaft schuldig!"

Yugi seufzte, Tea legte den Kopf schief und Duke grinste.

"Er macht es doch wegen Kaiba", sagte er. "Früher hätte er so etwas nie getan. Er war zufrieden mit dem, was er hatte."
 

Die Qualen dauerten unglaubliche vier Stunden an. Erst dann fuhren sie nach Domino zurück und durften nach Hause gehen. Während sich Yugi und die anderen verabredeten, machte Joey, dass er nach Hause kam. Sein neu erworbener Chef hatte es nicht gern, wenn man zu spät kam.
 

"Seto?" Mokuba schnappte sich seinen Bruder, bevor sich dieser auf den Weg machen konnte. Er rannte zu ihm, blieb stehen und zerrte an seinem Mantel.

"Was ist denn?" Kaiba stellte den Koffer ab und hockte sich hin. "Soll ich dir etwas mitbringen?"

"Nö nö." Der Junge schüttelte den Kopf und schnappte nach Luft. "Ich will nur wissen, ob du heute Abend da bist."

"Natürlich bin ich da", erwiderte Kaiba geduldig, doch sein Brüderchen schüttelte trotzig den Kopf.

"Tu nicht so, als wenn es normal wäre, dass du abends zu Hause bist", meckerte er. "Du bist schon oft in der Firma geblieben und ich wurde von dem Arzt überfallen. Weißt du, immer wenn du nicht da bist, kommt er angerannt und schmeißt mit Tabletten um sich! Wenn du nicht da bist, hat er nämlich freie Bahn und ich kann mich auch nicht wehren, bin ja viel zu klein und so. Aber…", Mokuba hob den Zeigefinger und Kaiba kratzte sich an der Stirn, in geduldiger Ausdauer verharrend, "… das nutzt er schamlos aus und dann muss ich Vitamine schlucken, mich untersuchen lassen und so weiter! Dann misst er auch immer meine Temperatur und hält mir Vortrage von wegen Erkältung und Leichtsinn." Mokuba machte eine kurze Pause. "Was meint er damit? Bin ich etwa leichtsinnig, Seto?" Plötzlich grabschte er nach Kaibas Kragen. "Sag es mir, bin ich leichtsinnig?? Der Arzt hat gesagt, dass das nicht lieb ist. Bin ich etwa nicht lieb??"

"Ehm..." Kaiba fand nicht gleich die passenden Worte aber Mokuba übernahm das für ihn. Er ließ seinen Kragen los und trat einen Schritt zurück.

"Dann werde ich mich immer warm genug anziehen und nicht leichtsinnig sein. Ich werde gesundes Obst und Gemüse essen und immer lieb sein. Aber ich will nicht im Bett liegen müssen, wenn meine Körpertemperatur nur ein bisschen über der Normaltemperatur liegt! Es ist nicht lieb von ihm, mich immer dazu zu zwingen! Aber er sagt, dass ich nicht lieb bin!"

"Der Arzt hat nicht gesagt, dass du nicht lieb bist." Kaiba erhob sich und griff nach dem Koffer. "Er sagte lediglich, dass es nicht gut ist, wenn du zu leichtsinnig bist."

"Ach." Mokuba ließ die Arme sinken, die er soeben noch von sich gestreckt hatte.

"Ja, also...", Kaiba warf einen kurzen Blick auf seine Uhr, "... ich gehe jetzt erst einmal einen Kaffee trinken, dann bin ich in der Firma und gegen um zehn bin ich wieder hier, okay?"

"Aber auch wirklich."

"Ja, wirklich." Kaiba tätschelte kurz seinen schwarzen Schopf, dann drehte er sich um und verließ seine Villa.

Auf dem privaten Parkplatz wartete bereits seine Limousine. Der Tag hatte ihn müde gemacht. Und wenn man bedachte, dass sich der Unfall erst vorgestern ereignet hatte, dann war es nur allzu verständlich. Doch bisher war er noch nicht dazu gekommen, etwas Ernstes gegen Katagori zu unternehmen. Er hatte Besseres zu tun, würde es jedoch nachholen. Jetzt würde er sich aber erst einmal in ein Café setzen. Der Kaffee, den er während des Kulturtages getrunken hatte, war nicht das Wahre gewesen. Also ließ er sich durch die halbe Stadt kutschieren und betrat sein Stammcafe. Es war eins von der nobleren Sorte, natürlich, sonst würde ihm nicht die ungeheure Ehre zuteil werden, das Lieblingscafé des reichen Seto Kaiba sein zu dürfen. Das Cafe nannte sich 'Lawell' und stets war es gut besucht. Kaiba fand nicht oft Zeit dazu, doch heute nahm er sie sich, ohne auf die Konsequenzen zu achten.

Als er die Glastür öffnete, wurde er sofort von dem Besitzer des Cafés begrüßt, einem korpulenten Mann, der Kaiba hier gerne sah, obgleich er stets nur einen Kaffee trank und nie viel Geld hier ließ. Doch schon die Tatsache, dass Seto Kaiba dieses Café besuchte, sah er als Werbung an. Kaiba erwiderte die Begrüßung mit einem knappen Nicken und steuerte auf seinen Stammplatz zu. Dieser befand sich in einer der hintersten Ecken, direkt vor dem großen Aquarium, in dem sich die merkwürdigsten Fische tummelten. Kaiba schlug seinen Mantel zurück, ließ sich auf der gepolsterten Bank nieder und hob den Koffer auf seinen Schoß. Während das Leben in dem Café weiterging, suchte er kurz und zog dann die Tageszeitung hervor. Anschließend lehnte er sich zurück, atmete tief ein und begann zu blättern. Das Wetter interessierte ihn nicht, Weltnachrichten interessierten ihn nicht, das Fernseh-, Kino- und Theaterprogramm interessierte ihn nicht. Die Aktienkurse interessierten ihn nicht und auch der Sport und sonstiges ließ ihn kalt. Warum hatte er sich diese Zeitung eigentlich gekauft? Nachdem er sie kurz durchflogen hatte, rollte er mit den Augen und blickte auf. Er interessierte sich nur für seine Firma, sonst bewegte ihn überhaupt nichts. Er war in Domino. Was interessierten ihn also die Vorgänge in den USA oder in Deutschland? Er brauchte eine Zigarette...

Also drückte er die Zeitung zur Seite, zerknitterte sie und zückte eine Schachtel. Während er sich im Café umsah, klappte er den Deckel zurück, zog eine Zigarette und klemmte sie sich zwischen die Lippen. Gemächlich zündete er sie an, nahm einen starken Zug und lehnte sich zurück.

Wann hatte er sich das letzte Mal richtig entspannt? Vor zwei Wochen? Nachdenklich zog er seinen Planer hervor und begann kurz zu tippen. Er ging die letzten Wochen durch und fand heraus, dass er genau vor achtundzwanzig Tagen hier gesessen hatte. Er hatte sich völlig grundlos eine Zeitung gekauft, diese dann zerknüllt und anschließend eine Zigarette geraucht. Oh, er hatte so wenig Freizeit, dass er mit den Gedanken nicht bei der Sache war, wenn er sich entspannen konnte. Wieder nahm er einen Zug, blies den Rauch in die Luft und schloss kurz die Augen. Er musste unbedingt um zehn Uhr zu Hause sein, Mokuba ins Bett bringen und sich dann selbst schlafen legen. Aber warum sollte er sich selbst belügen? Kaiba stöhnte. Vor Mitternacht würde er sowieso nicht im Bett liegen. Oh, er richtete sich mit der ganzen Arbeit selbst zu Grunde. Träge blickte er auf und hob die Zigarette wieder zum Mund. Doch er stoppte in der Bewegung und seine Augen weiteten sich verblüfft. Da kam gerade ein junger Mann aus der Küche, der ihm bekannt vorkam. Langsam ließ er die Zigarette sinken und richtete sich auf, den jungen Mann fixierend. Konnte das die Möglichkeit sein? Der neue Mitarbeiter des Lawell war kein geringerer als Joey...

Fein säuberlich gekleidet schlenderte er durch die Reihen, balancierte dabei ein Tablett und trällerte gut gelaunt vor sich hin. Er trug auch die typische rote Schürze, hatte sie sich eng um die Hüfte geschnürt. Kaiba hielt den Atem an und lehnte sich stockend zurück. Seit wann arbeitete Wheeler in seinem Stammcafé…?! Verbissen wandte er den Blick ab und nahm schnell einen Zug. Und dennoch driftete sein Blick wieder zu Joey ab. Dieser schien außerordentlich gute Laune zu haben. Er grinste, strahlte und schäkerte mit den Gästen. Kaiba kratzte sich am Kinn. Das musste Joeys Zwillingsbruder sein. Aber sicher war es nicht der Joey, den er bedauerlicherweise kannte. Dieser Joey Wheeler grinste in freudiger Laune. Den, den er kannte, zierte stets ein langes Gesicht und müde Augen. Und wenn er nicht zu spät kam und dieses lange Gesicht zog, dann zeterte er, schrie und fuchtelte mit den Fäusten. Kaiba begann ihn wieder zu beobachten, war selbst noch nicht aufgeflogen. Grübelnd stützte er das Kinn in die Handfläche, blinzelte und beobachtete Joey, wie er stehen blieb, kurz die Tassen ausbalancierte und sie dann auf den Tisch stellte. Dann salutierte er, lachte wie die Gäste auch, klemmte sich das Tablett unter den Arm und schlenderte wieder davon. Kaiba hob die Augenbrauen. Joey kam nur kurz bis vor die Küche, dort wurde er von dem dicken Chef abgefangen. Kaiba sah, wie der Mann Joey etwas zuflüsterte und kurz darauf drehte dieser das Gesicht in seine Richtung und erkannte ihn. Kaiba rollte mit den Augen und starrte auf das Aquarium, einen weiteren Zug nehmend. Er bemerkte, wie Joey zu ihm getrödelt kam, schenkte ihm jedoch keine Beachtung. Er hatte keine Lust, sich hier und jetzt mit ihm zu streiten. Eine kühle Brise erfasste ihn, als Joey neben ihm stehen blieb, mit einer flinken Bewegung einen Stift aus seinem Gürtel zückte und die Hülle mit dem Mund abzog.

"Also", nuschelte er mit der Hülle zwischen den Lippen und zückte auch einen kleinen Block. "Was darf's denn sein?"

Noch kurz behielt Kaiba den Blick auf das Aquarium gerichtet, dann atmete er tief ein und wandte sich an Joey, um ihn mit der gewohnten Mimik zu begrüßen.

"Was mussten du tun, damit man dich eingestellt hat, Wheeler", murrte er nebenbei. "Musstest du ihre Schuhe küssen und winseln?"

Joey hob die Augenbrauen, starrte ihn an und ließ den Block sinken. Doch plötzlich umspielte ein Grinsen seine Lippen und er fuchtelte mit dem Stift.

"Nein, nein, nein", erklärte er tadelnd und neigte sich leicht nach vorn. "Ich habe so eine gute Laune, dass nicht einmal du sie zerstören kannst."

Kaiba runzelte die Stirn, schlug die Beine übereinander und klemmte sich die Zigarette zwischen die Lippen. Joey wackelte in der Zwischenzeit mit dem Kopf, gluckste leise und hob den Block, bereit zu schreiben.

"Ich glaube, dass du nicht hierher gekommen bist, um zu streiten, oder? Also komm schon, stänkere nicht herum und sag mir, was du willst." Joey grinste verschmitzt. "Ich kann dir jeden Wunsch erfüllen, solange er auf der Karte steht."

Kaiba ließ erschöpft den Kopf hängen.

"Wie immer", murmelte er und rieb sich die Augen.

"Okaaay…?" Joey biss sich auf die Unterlippe, hob den Stift zum Mund und schob ihn in die Hülle zurück. "Ach, das find ich schon heraus."

Mit diesen Worten begann er wieder pfeifen, drehte sich um und zerrte kurz an seiner Schürze. Kaiba blickte auf und sah ihm nach, bis er in der Küche verschwand.

Was zur Hölle...

Das Wort "Stimmungsschwankungen" beherrschte Kaibas Denken in diesen Augenblicken und das Ziel, auf eine Erklärung zu stoßen, lag ihn unerreichbarer Ferne. Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und kämpfte gegen ein herzhaftes Gähnen an, das unbarmherzig in ihm aufstieg. Er schaffte es aber nicht, also gähnte er wie so oft auch in den letzten Tagen. Anschließend blieb er sitzen, warf der Zeitung grantige Blicke zu und dachte nach. Und wenn man vom Teufel sprach… nach nur wenigen Minuten schwang die Tür zur Küche auf und Joey kehrte zurück, schlängelte sich durch die Tische und blieb letzten Endes vor dem seinem stehen. Es war eine Art Angewohnheit, dass Kaiba ihm stets griesgrämige Blicke zuwerfen musste. Und so war es auch diesmal. Doch Joey achtete herzlich wenig darauf und hatte schon wieder die Hülle des Stiftes im Mund.

"Latte Maggiato und einen schwarzen Kaffee", verkündete er und stellte die Tassen ab. "Stimmt doch, oder?"

"Hm", brummte Kaiba nur und zog den Kaffee zu sich.

"Dann ist ja gut." Joey legte den Kopf schief, schlenkerte mit dem Tablett und wandte sich ab. Kaiba griff nach der Tasse, hob sie zum Mund und trank einen Schluck. Joey verschwand in der Zwischenzeit schon wieder in der Küche.

Wollte er ihn mit seinem Anblick provozieren, an den Rand der Verzweiflung treiben?! Kaiba hatte so wenig Freizeit zur Verfügung, dass er sie wenigstens auch genießen wollte. Und dazu war er nun nicht mehr im Stande, denn an Wheelers Anblick störte er sich einfach. Obgleich er nun einen völlig anderen Joey kennen gelernt hatte. Auch Joey Nummer zwei mochte er nicht. Wie schon gesagt, es war eine Angewohnheit. Als Joey wieder aus der Küche trat und mit einem vollen Tablett zusteuerte, blickte er wieder auf und starrte ihn an.

Diesmal hatte Joey wahrlich viel zu schleppen. An einem Tisch, an dem sechs Gäste saßen und der nicht weit von Kaiba entfernt war, blieb er stehen, führte einen kurzen Plausch und begann dann abzuladen. Dabei blinzelten ihm zwei der Frauen auffallend zu und neigten sich nach vorn.

Abscheulich!

Kaibas Miene verfinsterte sich.

Der Mann, der direkt neben Joey am Tisch saß, begann zu quasseln und Joey quasselte zurück. Die beiden führten ein heiteres Gespräch und dann führte der Mann eine schnelle Handbewegung aus und einer der Zuckerstreuer kippte von der Tischkante und drohte genau neben Joey auf dem Boden aufzuschlagen. Doch dieser reagierte schnell. Flink streckte er einen Fuß von sich und der Streuer blieb auf der Oberfläche seines Schuhs stehen, begann jedoch schnell zu kippeln. Doch bevor er kippen konnte, balancierte Joey ihn kurz aus und kickte ihn nach oben. Während des Fluges schnappte er ihn mit seiner freien Hand weg, balancierte auch die Gläser auf dem Tablett aus und stellte den Streuer wohlbehalten auf den Tisch zurück. Kaiba hob die Augenbrauen, die Männer klatschten Applause und die Frauen seufzten anhimmelnd. Joey lachte, verbeugte sich kurz und lud dann auch den Rest der Gläser ab. Dann ging er wieder seiner Wege und die Frauen seufzten wieder und wurden von eifersüchtigen Blicken der Männer getroffen.

"Trottel." Kaiba griff wieder nach der Tasse und trank sie mit wenigen Zügen aus. Er blieb sitzen, trank auch die andere Tasse aus und beobachtete Joey, wie er dort und da auftauchte, mal in der Küche verschwand und munter mit den Gästen tratschte, wofür er dann Ärger mit dem dicken Chef bekam. Und nachdem er eine halbe Stunde dort gesessen, geraucht und Kaffee getrunken hatte, wurde die Zeit knapp. Also sah er sich nach der Bedienung um. Aber Joey war der Einzige, der hier herumrannte.

Seit wann gab es hier nur eine Bedienung…?

Wundervoll!

Er würde sich bei dem Chef beschweren!

Dennoch musste er bezahlen und so machte er Joey mit einer knappen Handbewegung auf sich aufmerksam. Dieser hob die Augenbrauen, warf ihm einen knappen Blick zu und nickte. Dann begab er sich zu einem der anderen Tische, wo auch einer bezahlen wollte. Und dieser eine war ein hünenhafter Mann, der äußerst grimmig dreinblickte, als er Joey einen Schein auf den Tisch knallte. Joey wollte nach ihm greifen, tippte ihn dann jedoch nur kurz an und zückte seinen Block. In diesem blätterte er und schüttelte anschließend den Kopf.

"Sie hatten zwei Kaffee, ein Bier und eine Cola", murmelte er in den Block vertieft, aber der Mann plusterte sich auf.

"Ich hatte nur einen Kaffee und ein Bier!", verbesserte er Joey und dieser blickte auf.

"Verkaufen Sie mich nicht für dumm", erwiderte er gelassen und wies mit einem Nicken auf ein leeres Glas, das weder nach einem Bierglas, noch nach einer Tasse aussah. "Das Glas steht sicherlich nicht zur Zierde da herum."

"Ich sagte…", der Mann richtete sich drohend auf und Joey ließ den Block sinken, "… dass ich nur einen Kaffee und ein Bier hatte!"

"Neeein." Joey schüttelte entschieden den Kopf. "Sie hatten zwei Kaffee und auch eine Cola haben Sie sich schmecken lassen. Also bezahlen Sie auch dafür."

"Ich bezahle für nichts, das ich nicht getrunken habe!" Der Mann knackte ganz furchtbar mit seinen Fingern und funkelte Joey mordlüstern an. "Nimm das Geld und verzieh dich, blöder Bengel!"

Joey reagierte gelassen.

"Okay, hören Sie", sagte er und stützte die Hände in die Hüften. "Wir wissen doch beide, dass Sie die Zeche prellen wollen und wir haben zwei Möglichkeiten, die Sache zu regeln. Wir spielen jetzt das Entweder-Oder-Spiel. Das kennen Sie doch sicher. Also, entweder", Joey hob den Zeigefinger, "Sie bezahlen fein lieb das Geld. Das wird Sie schon nicht umbringen. Oder ich sehe mich leider dazu gezwungen, laut zu schreien."

"Ach ja?" Der Mann lachte auf. "Und dann?"

Joey ließ die Hand sinken, weitete die Augen und neigte sich nach vorn.

"Und dann?", wiederholte er, Kaiba lauschte auf. "Dann... kommt Honk!"

"Honk?" Der Mann wurde wütend. "Wer zur Hölle soll das denn sein! Wenn du mich verscheißern willst...!"

"Es haust in der Küche des Cafés", fuhr Joey ehrfürchtig fort. "Na ja, man kann es auch als 'Koch' bezeichnen." Joey wackelte einschätzend mit dem Kopf und an Kaibas Lippen zog ungewollt ein amüsiertes Grinsen, das er jedoch sofort wieder verdrängte. "Und wenn ich schreie, dann wird Es neugierig...", Joey sprach leiser, "... und hungrig."

"Jetzt reicht es!" Donnernd ging die riesige Faust des Mannes auf den Tisch nieder und Joey stöhnte. "Du kannst andere verscheißern, du mieser kleiner...!"

"Ach man!" Joey stöhnte wieder. "Sein Sie doch nicht so fantasielos. Ich wollte damit nur sagen, dass es die Sache nicht wert ist. Wir haben zwar keinen Honk in der Küche aber dafür braucht die Polizei nur wenigen Sekunden bis zu dem Café." Joey wies aus dem Fenster und der Mann erblickte das Polizeipräsidium, welches sich gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand. "Also, geben Sie lieber etwas mehr Geld aus, als sich in große Schwierigkeiten zu bringen."

Der Mann sah sich hektisch um, lehnte sich dann zurück und knirschte mit den Zähnen, Joey zupfte an seiner Schürze und wurde dabei von hinten beobachtet. Der Mann spuckte arge Flüche und machte den Anschein, sich auf Joey stürzen zu wollen. Doch dann griff er in seine Tasche und knallte einen weiteren Schein auf den Tisch.

"Dankeschön." Joey schnappte sich die Scheine und nickte zufrieden.

"Fahr zur Hölle." Der Mann schnaubte, sprang auf und stampfte davon.

"Beehren Sie uns bald wieder." Joey drehte sich kurz um und winkte. Als die Glastür schepperte, wandte er sich um und widmete seine Aufmerksamkeit Kaiba. Dieser hatte nach der Zeitung gegriffen und sie in seinen Koffer geknüllt. Joey behandelte ihn wie jeden anderen Gast auch, kritzelte kurz etwas auf und grübelte. Und während er noch den Betrag ausrechnete, schnippte Kaiba einen Schein auf den Tisch, griff nach seinem Koffer und erhob sich.

"Ähm." Joey hatte dies nicht bemerkt und kratzte sich am Kopf, dem Ziel ganz nahe, doch da zog Kaiba schon an ihm vorbei und stampfte wie der böse Mann zuvor auch, auf den Ausgang zu. Joey drehte sich verwundert zu ihm um, sah, wie er sich kurz bei dem dicken Chef verabschiedete und dann das Café verließ.
 

Quasselnd ließen sich die Schüler auf ihren Plätzen nieder und quatschten weiter. Heute war der letzte Schultag in dieser Woche. Und Potsblitz, das musste gefeiert werden. Bevor der Lehrer den Unterricht begann, bat er die Schüler jedoch noch, die Arbeiten abzugeben, die bewiesen, dass sie gestern am Kulturtag keine Däumchen gedreht hatten. Murrend kramten die Schüler ihre zerknüllten Zettel hervor und brachten sie dem Lehrer, der sie mit strenger Miene entgegennahm. Dann begann die Stunde und obwohl heute Samstag war und somit keine lange Zeit mehr bis zum Wochenende blieb, zogen die Schüler lange Gesichter, denn heute erwarteten sie acht Stunden. Eine wahre Tortur, wenn das Wochenende schon in greifbarer Nähe war.

"Das ist doch Absicht", murrte Joey, der sich von der Laune der Anderen anstecken gelassen hatte. "Die mögen uns nicht und wollen uns auf die Folter spannen!"

"Sei doch mal leise", flüsterte Tristan, der hinter ihm saß. "Sonst kannst du gleich nachsitzen!"

"Das wäre nicht gut", murmelte Joey leise und duckte sich hinter den Tisch. "Ich werde sterben, wenn ich zu spät zur Arbeit komme."

"Musst du etwa auch am Samstag arbeiten?", wollte Tristan heimlich wissen.

Joey lugte über die Schulter zu ihm.

"Ja, aber dafür bezahlen die mehr als im Café."

"In welchem Café?" Auch Tristan duckte sich heimlich.
 

"Im Lawell", erklärte Joey. "Da arbeite ich in meiner Freizeit."

"Lawell?"

"Klar, kennst du das nicht?"

"Wheeler, Honda!" Wurden sie plötzlich vom Lehrer ermahnt. "Seid still!"

"Sorry." Joey knirschte mit den Zähnen, drehte sich jedoch gleich wieder zu Tristan um, als der böse Mann wieder etwas an die Tafel kritzelte.

"Weißt du was?", flüsterte er. "Ich habe Kaiba bedient."

"Was? Wirklich?" Tristan grabschte nach einem Bleistift und tat, als würde er arbeiten. Doch die Sache mit Kaiba weckte sein Interesse, andere Dinge konnten getrost warten.

"Ja, und er hat wieder gestänkert." Joey lugte kurz zu Kaiba, der sich alles notierte, was der Lehrer sagte. Er warf ihm keinen bösen Blick zu, beobachtete ihn nur kurz und drehte sich dann wieder um. "Aber ich habe mich nicht provozieren lassen und da hat er auch die Lust verloren."

"Vielleicht solltest du das öfter so machen", schlug Tristan vor und Joey wurde hellhörig.

"Wie meinst du das?"

"Na ja." Tristan zuckte mit den Schultern. "Wenn du das lang genug aushältst, lässt er dich vielleicht ganz in Ruhe?"

"Hey." Joey wackelte mit dem Kopf. "Das ist eine gute Idee."

"Wenn du ihn in den nächsten Tagen noch öfter siehst, kannst du es gleich testen."

"Du hast Recht." Wieder lugte Joey zu Kaiba, er war nachdenklich. "Gestern haben wir auch wie normale Menschen miteinander gesprochen."

"Das kannst du dir ja eines Erfolges sicher sein." Tristan grinste und Joey nickte.

"Klar, das mache ich."

"Natürlich. Und..." Tristan verstummte, als der Lehrer zu ihnen lugte. Also kritzelte er schnell ein paar Worte auf und wartete, bis der Lehrer wieder seiner Arbeit nachging. Dann neigte er sich wieder nach vorn und flüsterte weiter. "Und dann könnt ihr ja ganz dicke Freunde werden."

"Freunde...?" Joey hob überrascht die Augenbrauen. Tristan grinste und widmete sich dem Lernstoff. Joey jedoch war am grübeln, als er sich tiefer in den Stuhl sinken und den Stift zwischen den Fingern wippen ließ.

Eine Freundschaft mit Kaiba?

Nachdenklich beobachtete er ihn. Kaiba arbeitete wie immer fleißig mit. Er blätterte in seinem Buch, sah dann zur Tafel auf und warf wieder einen kurzen Blick in sein Buch. Dann lehnte er sich kopfschüttelnd zurück.

"Sie haben einen Fehler in Ihrer Gleichung, Herr Koni", sagte er dann und die Schüler blickten auf. Auch der Lehrer wandte der Tafel den Rücken zu.

"Einen Fehler?", wiederholte er verwundert und übersah seine Gleichung noch einmal.

"Ganz recht. Ein Fehler, der Ihnen eigentlich nicht unterlaufen dürfte." Kaiba stöhnte. "Betta beträgt 70 Grad, Gamma hingegen nur 50 Grad. Wie kann es sein, frage ich Sie, das Alpha 80 Grad ergibt, wenn es sich um ein rechtwinkliges Dreieck handelt. Wir alle wissen doch, das Alpha, Betta und Gamma 90 Grad ergeben müssen, wenn man sie summiert."

Der Lehrer kratzte sich verlegen am Kopf, doch Kaiba war noch nicht fertig.

"Und Pi", sagte er kopfschüttelnd, "Pi beträgt genau 3,141592654. Sehe ich richtig? Haben Sie Pi gerundet?"

"Nein", erwiderte der Lehrer hastig. "Das ist das Ergebnis der B-Aufgabe."

Kaiba stöhnte und warf den Stift auf den Tisch zurück. "Dann schreiben Sie es etwas deutlicher auf."

Der Mann räusperte sich und griff nach der Kreide. "Warum spielen Sie nicht gleich den Lehrer, wenn Sie alles besser wissen", murrte er grantig, doch Kaiba winkte ab.

"Glauben Sie wirklich, ich hätte nichts Besseres zu tun?"

Alpha? Joey starrte auf die verschrumpelte Gleichung, die er auf sein Blatt geschmiert hatte. Wo zur Hölle stand etwas von Alpha?? Erschöpft stöhnte er und rieb sich die Stirn.

Eine Freundschaft mit Kaiba? Mit diesem Multitalent? Mit diesem Genie? Joey stellte es sich schön vor, jedoch hoffnungslos. Kaibas Ebene würde er nicht erreichen. Auch wenn er sich auf die Fußballen stellte und sich streckte.

Der Lehrer regte sich im Stillen noch etwas über Kaiba auf, dieser meckerte über jeden Faselfehler und brachte den Lehrer somit an den Rand der Verzweiflung. Dann setzte sich der Mann jedoch an sein Pult und meinte, die Schüler sollten die blöde Aufgabe doch allein machen. Kaiba war mit dieser Entscheidung zufrieden, andere hingegen, die es nicht verstanden hatten, nicht. Joey kämpfte mit den vielen Gleichungen und den grausamen Formeln, bei denen man schon Kopfschmerzen bekam, wenn man sie sah. Und der Lehrer überflog die Arbeiten des Kulturtages. Joey war schon gespannt, beobachtete ihn immer wieder bei der Arbeit, um seine Mimik zu studieren. Und die verzerrte sich manchmal wütend, manchmal grinste oder nickte er auch zufrieden. Joey hatte sich bei der Arbeit große Mühe gegeben, wollte wenigstens ein schönes C sehen. Ein wundervolles C. Zu selten sah er es, geschweige denn das A oder das B. Aber mit einem C? Mit dem würde er sich zufrieden geben. Die gesamte Stunde über beschäftigten sich die Schüler selbst mit den Aufgaben und als es nur noch wenige Minuten bis zum Klingeln war, erhob sich der Lehrer und die Schüler blickten auf.

"Die Aufgaben beendet ihr zu Hause", brummte er und nahm die Blätter von seinem Pult. Sofort räumten die Schüler ihre Bücher und die anderen Dinge weg und lauschten gespannt. Der Lehrer warf einen knappen Blick zu Kaiba, begann dann die Namen und die Note aufzuzählen und die Schüler nach vorne zu rufen. Eigentlich gab es Noten in allen Richtungen. Manche Schüler zogen lange Gesichter, als sie zu ihrem Platz zurückkehrten, andere hingegen, grinsten zufrieden. Dann rief der Lehrer: "Wheeler."

Sofort erhob sich Joey und näherte sich vorsichtig dem Pult.

"B." Der Lehrer drückte ihm die Arbeit in die Hand und Joey starrte ungläubig auf den Buchstaben, überprüfte, ob es wirklich sein Blatt war und grinste bis über beide Ohren, als er zu seinem Platz zurückschlenderte. Dabei hielt er seine Arbeit einigen Schülern unter die Nase und lachte leise. Kaiba hatte schnell noch eine Aufgabe abgeschlossen und richtete sich auf, als auch sein Name fiel. Doch der Lehrer sah nicht sehr zufrieden aus. Nun ja, es war eher eine leise Schadenfreude in seinen Augen zu erkennen, als er ihm die Arbeit reichte.

"Seto Kaiba", sagte er laut und betont. "D!"

Kaiba grabschte nach seinem Blatt und starrte ebenso ungläubig, wie Joey zuvor, auf die Note. Er knirschte jedoch nur mit den Zähnen und sagte nichts dazu, denn er war zugegeben nicht der Fleißigste gewesen. Er beruhigte sich auch schnell wieder, denn diese eine schlechte Note würde seinen Notenspiegel nicht in Mitleidenschaft ziehen. Nur dass Wheeler immer wieder durch die Klasse rief, wie sehr er sich über diese gute Note freute, stimmte ihn wütend. Dann klingelte es und er stopfte das Blatt in seine Tasche und stand auf, um den Raum als erstes zu verlassen und den Nächsten als erstes zu betreten. Er mochte das Gedränge auf den Gängen nicht, obwohl man ihm jedes Mal Platz machte.

"Beheeee", jubelte Joey wieder und war heute auch sehr flott auf dem Weg nach draußen. "Ich habe ein..."

"Ich weiß was du hast, Wheeler!", unterbrach Kaiba ihn und stieß ihn zur Seite, als er durch den Türrahmen stampfte. "Zur Hölle damit, jeder weiß es! Also halt die Klappe und erstick an deinem blöden B!"

Mit diesen Worten ging seiner Wege. Joey sah ihm nach.

"Was regst du dich denn auf?", rief er nach einem kurzen Zögern. "Wärst du bei uns geblieben, hättest du auch eine gute Note bekommen. Aber so eine kleine schlechte Note macht dir doch nichts..."

Er verstummte, als Kaiba um die Ecke bog.

"Man!" Joey stemmte die Hände in die Hüften und blies sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Was hat der denn wieder gegessen, dass er so schlecht drauf ist?"

"Er muss nichts essen, um schlecht drauf zu sein." Plötzlich stand Duke neben ihm und runzelte die Stirn. "Das ist angeboren und er muss sich nicht einmal anstrengen, um das zu schaffen."

"Hm." Joey nickte trübsinnig. "Vermutlich geht es ihm ums Prinzip. Er kann wohl nicht glauben, dass ich einmal besser bin, als er."

"So sieht's aus." Duke rollte mit den Augen und verpasste Joey einen deftigen Schlag auf die Schulter. "Lassen wir ihn mit seinem geknickten Stolz in Ruhe. Ich muss dann weiter."

"Hm." Joey blieb stehen, wartete auf die Anderen und schlenderte dann zum anderen Klassenraum, in dem sie nun Unterricht hatten.
 

Die acht Stunden zogen sich unbarmherzig in die Länge und in der Klasse herrschte eine trübe müde Stimmung, als die achte Stunde begann. Nicht nur die Schüler, nein, auch die Lehrer waren schon genervt und so wurde viel geschrieen. Niemand wollte mehr arbeiten und sehnte sich nach dem erholsamen Wochenende. Und als es nach einer halben Stunde unerträglich wurde, ließ die Lehrerin die Klasse einfach gehen und zog sich ins Lehrerzimmer zurück, um einen starken Kaffee zu trinken und kräftig zu heulen. An diesem Tag waren wohl alle überarbeitet gewesen, doch sobald die Schüler das Schulhaus verlassen hatten, wurde wieder gelacht und geschäkert. Die Schüler machten sich etwas für den freien Tag aus, lagen faul in der heißen Sonne oder starrten Kaiba nach, der mit geschäftiger Miene auf seine Limousine zueilte, einstieg und davonfuhr.

"Und was machen wir am Wochenende?", fragte Yugi guten Mutes und suchte nach seinem Apfel.

"Wir können Eis essen gehen", schlug Duke vor und schlüpfte aus der schwitzigen Schuljacke. Es war wirklich sehr heiß, mitten im Sommer, wie daraus zu schließen ist. Und man musste einfach Eis essen, um nicht vor die Hunde zu gehen. Auch Yugi, Tea und Tristan stimmten zu. Und Bakura gab sein Jawort, nachdem Duke ihn angestupst und somit aus seiner Fantasiewelt geholt hatte. Nur Joey tanzte aus der Reihe.

"Ich muss arbeiten."

"Oh." Yugi seufzte mitfühlend und gab die Suche auf. "Sogar am Samstag? Du Armer du."

"Ach, das geht schon in Ordnung." Joey winkte ab. "Da muss ich wenigstens nicht die ganze Zeit zu Hause herumhängen."

"Oder mit uns herumhängen?", hakte Duke verschmitzt nach und Joey erschrak.

"Nein, nein!", erklärte er schnell. "Natürlich hänge ich gern mit euch herum."

"Ja." Yugi lächelte. "Denn wir sind Freunde."

"Also dann", verabschiedete sich Joey. "Bis Montag."

"Tschüss." Yugi winkte ihm und wandte sich dann mitfühlend an die Anderen. "Er ist ja so fleißig."
 

Zur selben Zeit hielt die Limousine vor der Villa und Kaiba stieg aus. Heute würde er seine Arbeit zu Hause verrichten. Mokuba war immer noch etwas eingeschnappt, weil er gestern erst kurz vor Mitternacht aufgetaucht war. Aber er würde sich schon beruhigen. Wegen der Note war Kaiba nicht mehr so wütend. Er würde sie beseitigen, sobald er konnte. Da Mokuba heute bei einem Klassenkameraden zu Besuch war, hatte er noch etwas Zeit. Also zog er sich gleich in sein Arbeitszimmer zurück. Dieses war sehr groß und gleichermaßen auch als Entspannungsraum zu nutzen. Vor einem modernen Kamin bildeten gemütliche Sofas einen Halbkreis und in ihrer Mitte stand ein Glastisch, ebenso ein weicher Teppich bedeckte den Boden. Es war ein wirklich beruhigender Anblick und sicher konnte man sehr gut entspannen, wenn man sich in eines der Sofas kuschelte, die Beine hochlegte und das Kaminfeuer genoss. Kaiba konnte jedoch nicht nachvollziehen, wie sich das anfühlte. Denn seit er sich dieses Haus gekauft hatte, hatte er kein einziges Mal hier gesessen, die Beine hochgelegt und das Kaminfeuer genossen. Die Zeit fehlte, so wie immer.

Jetzt schlüpfte er aus der blauen Jacke der Schuluniform und warf sie auf den nächsten Stuhl. Anschließend ließ er sich an seinem großen Schreibtisch nieder und setzte sich in den Sessel. Hier saß er oft. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, drückte er auf eine Taste des Telefons und wartete, bis die Nummer gewählt wurde und es dann klingelte.

Ja, heute setzte er sich mit einem seiner Anwälte in Verbindung. Nicht, dass er auf dessen Hilfe angewiesen war, nein, er wollte nur kurz hören, was er dazu meinte. Den Rest des Tages schlug er mit vielen Arbeiten tot. Er schuftete, bis Mokuba zurückkam und dann befasste er sich mit ihm und war erst zufrieden, als der Junge wieder lachte und ihn wieder lieb hatte. Anschließend aß er mit ihm zu Abendbrot und brachte ihn ins Bett. Nachdem er dies erledigt hatte, begann er wieder zu arbeiten. Er arbeitete, bis es zur zweiten Stunde des neuen Tages schlug. Erst dann verließ er seinen Arbeitsraum und schlenderte zu seinem Schlafzimmer. Auch dieses war luxuriös eingerichtet. Den sauberen Parkettboden zierten teure Teppiche. Hier und dort hingen Urkunden und Zertifikate und gegenüber dem riesigen, mit Seidenstoff bezogenen Bett, war ein Fernseher in der Wand eingearbeitet, den man glatt mit einer Wand verwechseln konnte. Aber der war bisher nur einmal zum Einsatz gekommen und das war zu Mokubas Geburtstag gewesen, als schreiende Kinder durch die Villa gerannt waren. Kaiba hatte sich in seiner Firma verbarrikadiert und Wachmänner in seinem Haus aufgestellt, die aufpassen sollten, dass die Kinder ja keine verbotenen Räume betraten, von denen es genug gab. Auch teure Sachen sollten sie nicht anfassen und in den Pool, der sich in der obersten Etage befand, durften sie nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen springen. Wenn Kaiba schon die Verantwortung für die Kinder übernehmen musste, dann wollte er sich zumindest sicher sein, dass er keinen Gebrauch von seinen Versicherungen machen musste.

Nun schlüpfte er auch aus seinem weißen Schulhemd und der blauen Hose, schlüpfte in ein weißes Seidenhemd und schlenderte auf sein Bett zu. Was war er müde! Gähnend stieg er auf die Matratze, trödelte zu den Kissen und ließ sich einfach fallen. Anschließend tastete er nach der Decke, schob sich bequem zurück und zog sie über sich. Nach nur wenigen Sekunden schaltete sich das Licht aus und der Raum hüllte sich in angenehme Dunkelheit. Wieder gähnte er, rollte sich auf den Rücken und legte den Arm über das Gesicht.

>Wheeler<, zog es ihm plötzlich durch den Kopf und er zog sich die Decke über das Gesicht. >Es ist langweilig ihn zu ärgern, wenn er nicht schreit und von anderen zurückgehalten werden muss. Es ist langweilig, wenn ich nicht etwas zum lachen habe. Und leider fand ich in den letzten Tagen keine Gelegenheit dazu.< Wieder gähnte er und winkelte die Beine an. >Soll er doch sein Ding machen. Warum sollte ich denn meine kostbare Zeit vergeuden, wenn er nur grinst und sich nicht einmal mehr provozieren lässt? Es wundert mich.< Kaiba zog die Decke ein Stückchen zurück und starrte auf den Mond, der durch sein Fenster direkt zu ihm auf das Bett schien. >Seit ich ihn im Lawell traf, begegne ich ihm mit Verwirrung. Etwas stimmt nicht mit ihm. Wo ist der Junge, der unter Minderwertigkeitskomplexen leidet? Wo ist der Junge, der sich selbst bemitleidet und unsicher in seinem Handeln ist? Ihn habe ich nicht gesehen, nein… ihn sah ich nicht im Lawell. Es scheint eine andere Seite an ihm zu geben. Eine andere Seite, die er nur selten zeigt. Schade, wenn er grinste und lacht nervt er mich nicht so sehr, als wenn er das lange Gesicht zieht und mäkelt.< Kaiba kuschelte sich in die Decke, atmete tief ein und schloss die Augen. >Wer bist du wirklich<, dachte er sich wieder. >Verflucht! Kannst du dich nicht mal entscheiden?!<
 

Es war noch früh am Morgen, als Kaiba die Augen öffnete, unter dem grellen Tageslicht blinzelte und sich zur anderen Seite rollte. Die Decke, die ziemlich zerknietscht aussah, zog er mit sich. Dann blieb er liegen und schlief noch etwas. Doch nach wenigen Minuten bewegte sich die Klinke langsam hinab und die Tür öffnete sich. Mit zerzausten Haaren lugte Mokuba in das Zimmer, erspähte seinen Bruder und trat ein. Er trug einen süßen Schlafanzug und flauschige warme Pantoffeln. Er fand sie zwar nicht hübsch, musste sie jedoch tragen, damit der garstige Arzt nicht schimpfte. Leise schloss er die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zum Bett. Kaiba regte sich verschlafen, gähnte und rollte sich wieder zur anderen Seite. Noch war Mokuba unbemerkt geblieben, noch konnte er seinen Plan in die Tat umsetzen. Er leckte sich konzentriert die Lippen, als er das Bett erreichte, sich darauf abstützte und aus den Pantoffeln schlüpfte. Dann krabbelte er auf die Matratze und krabbelte zu Kaiba, der wieder zu schlafen schien. Als er vor seinem Rücken hockte, richtete sich der Junge auf und ließ sich einfach auf seinen großen Bruder fallen.

"Überraschung!", rief er munter und lachte. "Na? Na?? Bist du erschrocken??"

Aber Kaiba bewegte sich nicht, blieb einfach liegen.

"Hm", murrte er nur und vergrub das Gesicht tiefer im Kissen. Mokuba richtete sich auf und hob die Augenbrauen.

"Du bist ja gar nicht erschrocken", bemerkte er nach kurzem Grübeln. "Warum nicht? Hey, bist du wach?"

"Hm."

"Es ist schon um Sieben!" Mokuba rappelte sich auf und warf sich erneut auf Kaiba. "Du musst aufstehen, Seto! Schnell, wir müssen frühstücken!"

"Hm." Kaiba regte sich kurz und verblieb dann wieder bewegungslos.

"Komm schon!" Mokuba gab nicht auf und rüttelte an ihm. "Du wolltest mich doch zu meinem Freund bringen! Ich wollte um neun Uhr bei ihm sein!"

"Dann haben wir noch Zeit", murmelte Kaiba im Halbschlaf und griff nach einem anderen Kissen, um es sich auf das Gesicht zu drücken. Doch Mokuba schnappte es ihm weg.

"Ja, wir haben noch Zeit!", rief er schnell und hob das Kissen über Kaibas Kopf. "Aber ich weiß doch, was du für ein Morgenmuffel bist! Also habe ich dich schon zwei Stunden eher geweckt. Sonst komme ich zu spät!" Dann ließ er es fallen und verschränkte die Arme vor dem Bauch. "Und du hast es mir versprochen. Du hast versprochen, dass du mich bringst. Also steh jetzt auf! Dann haben wir wenigstens noch Zeit, in Ruhe zu frühstücken!"

"Hm." Kaiba verkroch sich tiefer in der Decke, doch Mokuba ergriff die Initiative. Entschlossen grabschte er nach der Decke, stand auf und zog sie mit sich. Kaiba tastete kurz nach ihr, gab es dann jedoch auf und rollte sich träge auf den Bauch. Er konnte auch ohne Decke schlafen. Mokuba stand mit dieser bereits neben dem Bett und zog ein langes Gesicht.

"Seto!"

Keine Antwort.

Mokuba stöhnte, stieg auf das Bett zurück und zerrte die Decke mit sich.

"Dann darfst du eben nicht so spät schlafen gehen", predigte er, als er über die Matratze stampfte. "Wenn du mal früh ins Bett gehen würdest, dann wärst du am nächsten Tag nicht so müde! Ich mache das auch so. Und schau", Mokuba streckte stolz beide Arme von sich, "ich bin putzmunter!"

"Wie schön", ertönte Kaibas Stimme zwischen all den Kissen, unter denen er sich versteckte. "Lass mich... noch zehn Minuten schlafen, ja?"

Dann hob er die Hand und winkte Mokuba nach draußen, aber der Junge sträubte sich. Zuerst warf er die Decke neben Seto auf das Bett zurück und dann setzte er sich einfach auf seinen Rücken. Und plötzlich war Kaiba wach! Er zischte leise auf und fuhr in die Höhe… und Mokuba kullerte zur Seite.

"Au, verdammt!" Kaiba rappelte sich auf und rieb sich die Schulter, Mokuba starrte ihn mit großen Augen an und kurze Zeit später wandte sich Seto an ihn. "Die Schulter und der Rücken sind passee, ja?"

"Und", Mokuba wurde auf den Kratzer aufmerksam, der sich über Kaibas Oberschenkel, bis hin zum Knie zog, "was ist das?"

"Das ist nicht schlimm." Kaiba zog eine Grimasse und kämpfte die Kissen zur Seite.

"Aber was ist denn da passiert?", wollte Mokuba aufgeregt wissen. "Hattest du etwa einen Unfall??"

"Nein", erwiderte Kaiba sofort und schenkte Mokuba ein knappes Grinsen. "Ich bin gestolpert und eine ganze Straße hinuntergepurzelt."

Und das fand Mokuba so lustig, dass er keine weiteren Fragen stellte. Er rappelte sich lachend auf, krabbelte von dem Bett und schlüpfte in seine Pantoffeln. Dann fuchtelte er mit den Händen.

"Kommst du dann? Kommst du dann?", rief er.

"Ja doch." Kaiba rutschte bis zur Bettkante und rieb sich das Gesicht. "Bin gleich da."

"Juhu!" Mokuba drehte sich um und rannte aus dem Raum. Als auch die Tür hinter ihm zufiel, rieb sich Kaiba den Nacken, atmete tief ein und ließ sich auf die Matratze zurückfallen. Dort streckte er beide Arme von sich und schloss die Augen.

Früher ins Bett gehen? Das sagte Mokuba so leicht. Kaiba blieb noch kurz liegen, dann quälte er sich auf die Beine und schlenderte langsam auf die Tür zu. Auf dem Weg zog er sich die Hose etwas höher und kratzte sich am Knie. Nachdem er auf den Gang hinaus getreten war, blieb er stehen, sah sich verschlafen um und kratzte sich am Steiß. Dass Mokuba zu seinem Klassenkameraden fuhr, kam ihm sehr gelegen. Er würde den freien Tag gern mit ihm verbringen, auf der anderen Seite hatte er noch viel zu tun. Und bevor der Junge mäkelnd an seinem Bein hing und wieder den Schmollmund zog, brachte er ihn gern zu seinem Freund. Nach kurzer Zeit hatte Kaiba den Speiseraum erreicht, wo Mokuba bereits auf ihn wartete.

"Komm, Seto! Los, komm schnell!" Hastig winkte er ihn näher.

"Ja, ja." Wieder gähnte Seto, ließ sich träge am Tisch nieder und Mokuba begann zu essen. Doch er lehnte sich nur zurück und griff nach seinem Kaffee.

>Zieht Wheeler nur eine Maskerade ab?<, begann er wieder zu grübeln. >Versucht er mir zu gefallen?< Kaiba schüttelte langsam den Kopf und trank einen Schluck. >Ich hab gesagt, dass ich sein langes Gesicht nicht ausstehen kann und er hat es geändert. Ich sagte auch, dass er faul sei und schon sucht er sich einen Job. Sieht ja fast so aus, als würde er nach meiner Pfeife tanzen. Was er wohl macht, wenn ich ihm sage, er soll aus dem Fenster springen?< Kaiba grinste. >Vielleicht macht er das auch? Ich kann es ja mal versuchen und auf einen Erfolg hoffen.<

"Der Junge ist erst vor wenigen Tagen in meine Klasse gekommen", begann Mokuba mit vollem Mund zu erzählen. "Die Anderen halten sich von ihm fern aber ich mag ihn."

>Wheeler kann machen was er will, sympathisch wird er mir erst, wenn ich ihn nicht mehr sehen muss.<

"Er ist sehr nett, weißt du?" Mokuba rührte in seinem Müsli. "Und er hat auch ein großes Haus, denn seine Eltern sind reich. Toll, was? Endlich habe ich einen Freund, der mich nicht beneiden muss."

>Von selbst würde sich Wheeler nie zu so etwas bereit erklären.< Kaiba stellte die Tasse auf den Tisch zurück. >Warum also tut er es? Er muss doch wissen, dass es mir egal ist.<

"Und", Mokuba griff nach seinem Saft, "seine Eltern sind auch ganz nett. Sie holen ihn immer von der Schule ab. Ich habe schon einmal mit ihnen geredet, weißt du? Und sie finden mich auch nett. Ist doch schön, oder?"

>Er will wohl, dass ich ihn ertrage.< Kaiba runzelte verdrossen die Stirn und Mokuba hob die Augenbrauen. >Da kann er warten bis er schwarz wird! Dieser...<

"... miese kleine...!"

"Aber Seto!" Mokuba erschrak. "Du kennst ihn doch gar nicht! Wie kannst du nur so arg über ihn herziehen!?"

Kaiba blickte auf.

"Und ob ich ihn kenne", brummte er erzürnt. "Sag bloß, du kannst den Idioten leiden! Und reich?" Kaiba lachte aufgesetzt, verstand nicht so recht, worum es eigentlich ging. "Der ist arm wie ein Bettler!"

"Gar nicht wahr!" Auch Mokuba wurde wütend. "Er hat ein großes Haus!"

"Rede doch keinen Blödsinn." Kaiba schnitt eine Grimasse. "Ich war vor kurzem erst bei ihm und das sah mir nicht nach einem Haus aus!"

"Du warst bei ihm??" Mokuba neigte sich ungläubig über den Tisch. "Warum denn das?"

Und jetzt zögerte Kaiba mit der Antwort, sah sich mürrisch um und verschränkte die Arme auf dem Bauch, nach den richtigen Worten suchend. Am Ende schüttelte er aber nur den Kopf.

"Frag ihn doch, wenn du ihn das Nächste mal siehst."

"Ich sehe ihn gleich heute!", rief Mokuba grimmig und ballte die Hände zu Fäusten. "Ich besuche ihn doch!"

"Du besuchst ihn?" Jetzt war Kaiba erstaunt. "Warum... warum denn das? Was willst du denn bei dem?"

"Weiß nicht." Mokuba ließ sich auf den Stuhl zurücksinken. "Wir spielen ‚Mensch ärgere dich nicht’, lutschen Lollis und schauen Trickfilme. Und dann bauen wir uns eine Höhle mit Decken und Stühlen. Das hat er vorgeschlagen aber ich finde es wirklich lustig."

"Du… baust dir mit ihm… Höhlen." Kaiba traute seinen Ohren nicht, doch Mokuba nickte leichthin.

"Klar, und dann spielen wir Räuber und rennen durch das Haus. Wir erschrecken auch seine Eltern und zwingen sie, uns Süßigkeiten zu geben."

Jetzt fehlten Kaiba die Worte. Er starrte seinen Bruder mit großen Augen und offenem Mund an und wusste nicht, was er denken, beziehungsweise sagen sollte. Und Mokuba wunderte sich sehr über diese Reaktion.

"Was ist...?“

"Ist er nicht", Kaiba begann den Tisch mit den Fingernägeln zu bearbeiten, "etwas zu alt für so einen Blödsinn?"

"Er ist genau so als wie ich", antwortete Mokuba irritiert und Kaiba blickte auf. Schon wieder stand sein Mund offen und er musste erst seine Gedanken ordnen, bevor er etwas sagen konnte.

"Bist du sicher", er hob den Zeigefinger und runzelte die Stirn, "dass wir über denselben sprechen?"

Sofort schüttelte Mokuba den Kopf. "Nein."

"Ah." Kaiba lehnte sich etwas verunsichert zurück und wackelte mit dem Kopf. "Du hast nicht Wheeler gemeint?"

"Wen?"

Kaiba rollte mit den Augen.

"Joey", presste er dann den Namen hervor, als würde es schmerzen, ihn zu nennen.

"Joey?" Mokuba legte den Kopf schief. "Ich habe von meinem Klassenkameraden gesprochen!"

"Gut." Kaiba atmete erleichtert ein. "Es handelt sich wohl um ein Missverständnis."

Mokuba zog ein langes Gesicht und Kaiba erhob sich.

"Ein Missverständnis", murmelte er leise und rieb sich den Bauch. "Ich habe noch kurz zu tun. Iss auf und wasch dir die Haare."

"Die Haare?" Verdattert betastete Mokuba seinen Schopf, der es wirklich nötig hatte. In dieser Sekunde verschwand Kaiba aus dem Raum.
 

Eine knappe Stunde später sprang Mokuba über die Treppenstufen und rannte auf die Limousine zu, Kaiba folgte ihm. Er hatte seinen Koffer dabei, trug jedoch nur ein weißes Hemd, denn es war verdammt heiß. Er traf sich mit einem seiner Kunden, einem sehr wichtigen Kunden. Dennoch legte er heute keinen besonderen Wert auf sein Aussehen und zog das Angenehme vor. Während der Chauffeur die Tür öffnete und Mokuba hinein sprang, blieb Kaiba stehen und betrachtete sich seinen Wagen mit unzufriedener Miene. Dann wandte er sich an den Chauffeur.

"Warum ist mein Wagen so dreckig!", verlangte er barsch zu wissen und der Mann nahm kurz den Staub unter die Lupe, der auf dem edlen schwarzen Lack haftete.

"Der Mann, der für die Säuberung zuständig ist, wurde krank geschrieben", meinte er beschwichtigend. "Man hat Sie doch darüber informiert?"

"Ah ja." Kaiba stöhnte und fuhr sich über den Nacken. "Ich will aber nicht mit so einem Wagen herumfahren. Nachdem wir Mokuba zu seinem Freund gebracht haben, halten wir an einer Tankstelle. Und Sie kümmern sich darum, dass er wieder glänzt!"

"Natürlich."

Dann fuhren sie los, brachten Mokuba zu seinem Freund und fuhren weiter. Die nächste Tankstelle war nicht allzu weit entfernt und Kaiba nutzte die Gelegenheit. Da er noch Zeit hatte, nahm er es auf sich, obgleich es eigentlich nicht seine Aufgabe war, dafür zu sorgen, dass der Wagen sauber war. Als sie über die Bordsteinkante fuhren, drückte Kaiba die Zigarette aus und lehnte sich zurück. Kurz darauf blieb die Limousine stehen und der Chauffeur rannte nach dem Eimer mit dem Putzmittel.

Auch Kaiba stieg kurze Zeit später aus um etwas Luft zu schnappen. Als er die Tür hinter sich schloss und sich aufrichtete, prallte ihm sofort die grelle Sonne entgegen. Blinzelnd hob er die Hand vor das Gesicht und sah sich kurz um. Die wenigen Menschen, die hier waren, starrten ihn an, als hätten sie noch nie zuvor ein menschliches Wesen erblickt. Oder einen Seto Kaiba an der Tankstelle. Das war ebenso unglaublich. Kaiba achtete herzlich wenig auf die Blicke, öffnete noch einmal die Tür und griff hinein. Dann trat er zurück und schlug die Tür zu. Anschließend wandte er sich ab und setzte sich eine schmale Sonnenbrille auf die Nase. Und während der Chauffeur mit dem Putzen begann, schlenderte er los und sah sich etwas um. Er ließ sich dabei alle Zeit der Welt, allzu groß war die Tankstelle jedoch nicht. Er schlenderte an dem Laden vorbei, zupfte an seinem Hemd und rückte sich die Sonnenbrille zurecht. In schlendernden Schritten bog er dann um eine Ecke und hielt inne. Er regte sich nicht von der Stelle, blieb kurz stehen und starrte vor sich hin. Dann hob er die Hand, ließ das Gesicht sinken und zog die Sonnenbrille etwas tiefer. Funkelnd kamen seine Augen zum Vorschein und richteten sich auf einen bestimmten Punkt. Er starrte aber nur kurz, schob die Brille wieder höher und verschränkte die Arme vor dem Bauch; an seinen Lippen zerrte ein amüsiertes Grinsen, als er gemächlich weiter schlenderte. Nach wenigen Schritten blieb er stehen.

Vor ihm hockte Joey. Gekleidet war er in eine lässige Jeans und ein weißes Hemd, auf seinem Kopf saß ein rotes Basekap. Er hatte Kaiba, der außerdem direkt hinter ihm stand, noch nicht bemerkt. Gerade hatte er ein Auto geputzt. Und den Wasserschlauch nutzte er nun, um sich selbst etwas zu erfrischen. Er spritzte sich das Wasser in das Gesicht, fuhr sich auch über den Nacken und besprenkelte nebenbei den Reifen des Autos. Dabei keuchte er entkräftet und fuhr sich über die Stirn. Vermutlich hatte er schon eher Gebrauch von dem Wasserschlauch gemacht, denn auch sein Hemd war nass. Kaiba machte vorerst nicht auf sich aufmerksam, stützte die Hände in die Hüften und besah sich den Wagen, dann beobachtete er Joey und hob eine Augenbraue. Der Junge planschte noch etwas im Wasser, warf dann den Schlauch zur Seite und drehte sich um. Beinahe wäre er gegen Kaibas Beine gestoßen, doch er wich rechtzeitig zurück und stieß einen erschrockenen Schrei aus. Kaiba zeigte sich ungerührt, runzelte die Stirn und blickte auf Joey herab. Dieser starrte ihn erschrocken an, als er sich langsam in der tiefen Pfütze aufrichtete, in der er vor Schreck gelandet war.

"K-Kaiba!", stieß und erstickt aus und schnappte nach Luft. "Was machst du denn an einer..."

"Tankstelle?", unterbrach Kaiba ihn und blickte auf. "Was macht man wohl an einer Tankstelle."

"Ja." Joey grinste verhalten und sah sich kurz um. Jetzt war seine Hose auch völlig durchnässt. Während Kaiba wieder seine Sonnenbrille verrückte und tief einatmete, kämpfte er sich fluchend auf die Beine und trat aus der Pfütze heraus. Kaiba sah sich weiterhin um und wandte sich dann wieder an Joey.

"Was erhoffst du dir davon?", fragte er.

"Was?" Joey rieb seine Hose und schüttelte ein Bein. "Wovon?"

"Von diesem Job", brummte Kaiba. "Oder besser gesagt, von den beiden Jobs!"

"Was erhofft man sich wohl von einem Job", antwortete Joey schlagfertig. "Ich will Geld verdienen."

"Ah." Kaiba nickte gelangweilt. "Und mehr ist es nicht?"

"Was soll es denn mehr sein?", fragte Joey und trat den Schlauch zur Seite.

"Weiß ich doch nicht", erwiderte Kaiba gereizt.

"Was stellst du dich denn so an?" Joey richtete sich wieder auf und fuhr sich über die Stirn. "Du hast doch selbst gesagt, dass ich mir einen Job suchen und nicht so faul sein soll."

"Und du tust es jetzt aus eigener Entscheidung."

"Klar", sagte Joey Schulter zuckend. "Aber du hattest Recht. Ich habe mich wohl echt etwas gehen lassen."

Die blauen Pupillen richteten sich auf Joey, doch dieser konnte es durch die schwarzen Gläser nicht sehen und tratschte weiter.

"Ich hänge sowieso den ganzen Tag zu Hause herum und mache keinen Finger krumm. Also dachte ich mir, dass ich einfach mal etwas mache und so, verstehst schon."

Nach einem weiteren Stirnrunzeln wandte sich Kaiba ab.

"Was rede ich eigentlich mit dir!"

Joey grinste.

"Und was machst du hier so?"

"Ich lasse meinen Wagen putzen", antwortete Kaiba genervt und ging davon.

Joey atmete erschöpft aus, fuhr sich erneut über die verschwitzte Stirn und sah ihm nach, bis er hinter der Ecke verschwand. Dann grinste er wieder und wandte sich seiner Arbeit zu.
 

~*to be continued*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-02-23T16:30:07+00:00 23.02.2009 17:30
Hab nur kurz aufgepasst <- so geil.=D
Er beobachtet kaiba ja die ganze zeit und schaut,was er macht. Das zeigt ja dass er irgendwie doch an ihm interessiert ist, seh ich so. Und Kaiba wie immer kaltschnäuzig.
Von:  Junichi
2009-02-18T21:55:23+00:00 18.02.2009 22:55
Tam tam, ich bin’s wieder…

Ich möchte erstmal etwas anmerken, das mich schön öfter beschäftigt hat. Und zwar kritisiert Kaiba ja unter Anderem, dass Joey immer ein langes Gesicht zieht. Aber selbst ein desinteressierter Seto Kaiba kommt doch nicht drum herum, auch mal Joeys andere Seite mitzukriegen, allein schon wenn Joey mit Tris und Duke rumalbert, oder? Das ist mir noch nicht so ganz klar geworden.

Auf jeden Fall liebe ich diese Fanfic *_* Sie hat einfach alles: Spannung, Action (die Sache mit Katagori), Dramatik (wenn Joey angeschossen wird und später in den folgenden Teilen sowieso), Romantik (na ja, zumindest dann irgendwann mal; jetzt ist davon eher noch kein Fünkchen in der Luft xD) und WITZ! Und zwar guten! Dieses alltägliche, wie es mir selber mit meinen Freunden auf jeden Tag passiert. Manche Dialoge bringen mich einfach voll zum lachen, weil das genauso gut heute in meiner Schule gewesen sein könnte xD Erst der Schock: Joey weiss etwas. Kanns sogar begründen. Die Suche nach der Antwort. Interessiert er sich für Architekturepochen? Ja, das muss es sein. Nein, ist es nicht. Was dann? Er hat in Kunst aufgepasst. Das ist es also. Moment… aufgepasst? Das kann eigentlich auch nicht sein. Also Joey, ist das Klassizismus? Da! Die Erleichterung. Er hat nur kurz aufgepasst. Sozusagen ein Versehen. Also doch alles beim Alten. Der Puls normalisiert sich wieder. *lol* Einfach genial. Ich liebe es.

Hm, wie sehr der Joey es dem Seto zeigen will xD Das ist schon irgendwie niedlich. Aber irgendwie muss das doch wirklich heissen, dass er schon irgendwo in seinem Unterbewusstsein was für ihn übrig hat. Er ändert sich ja wirklich für ihn. Er zeigt ihm ja nicht nur, wie er wirklich ist, sondern ÄNDERT sich wirklich. Wie Duke meinte, war er ja anscheinend immer zufrieden, mit dem, was er hatte. Nun nicht mehr, weil er mit Kaiba’s Meinung über sich nicht zufrieden ist. Niedlich, aber irgendwie auch un-joey-like.

Ach ja, ich mag deinen Mokuba. Ich finde, er ist ziemlich in-character. Ist zwar ewig her, dass ich YGO! Geguckt habe, aber ich erinner mich, dass er an sich ein aufgedrehter, offener Junge war, eben ungefähr so wie hier. Ok, ein bisschen nervig erscheint er mir schon, aber ich denke, das liegt daran, dass ich Einzelkind bin. Ich hab’s nicht so mit Kindern ._. Aber jetzt abgesehen von meiner persönlichen Kindermeinung ist er dir sehr gut gelungen :) Wobei es mir auch immer wieder schwer fällt zu glauben, dass Seto Kaiba eben diesen Bruder hat, der so anders ist und Kaiba ist eh nicht der ‚Geschwistertyp’ aus meiner Sicht. Also damit meine ich, dass ein Bruder einfach nicht zu ihm passt. Dieses Fürsorgliche Mokuba gegenüber ist einfach ein zu krasser Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten. Also zum Beispiel zu seinem Verhalten in Joeys Wohnung, nachdem dieser ihn auch noch gerettet hat. Das ist einfach zu krass oO

Nun gut, wieder zu dem, was du hier fabriziert hast. OMG, und natürlich arbeitet Joey in Kaibas Stammcafé. Wo auch sonst. Die Welt ist ein Dorf. Gott sei Dank ^^ Als Kaiba an diesem Tag das Café betritt, ist für mich so ein Schlüsselstelle für alles Folgende. Sozusagen DER Moment xD Wenn er wüsste, zu was das alles noch führen wird :)

Okay, dann kommt eine Stelle, die mich wieder nachdenklich gemacht hat. Wahrscheinlich auch nur, weil ich die FF ja schon kenne und weiss, wie Seto später ist. Bzw wie er generell zu sein scheint. Ich finde es passt nicht zu Seto, dass er so ein grosses Desinteresse an der Welt zeigt. Als er grübelt, warum r sich seine Zeitung überhaupt gekauft hat, weil er sich ja eh für nichts interessiere, als seine Firma.
Ich weiss nicht, aber später in der Geschichte scheint er nicht mehr so… uninteressiert an allem anderen zu sein. Also ich finde, er ist eigentlich der Typ, der von allem ein bisschen Ahnung hat und ein Grundinteresse am Weltgeschehen etc. So ignorant-isoliert wirkt er später einfach nicht mehr. Na ja, was soll’s. Wollt nur mal bemerken, dass mich das beschäftigt hat.

Man, ich krieg immer Lust, eine zu rauchen, wenn Kaiba sich eine ansteckt xD

Heh, nachdem Joey dann an seinem Tisch war, gibt Kaiba selber zu, dass es bei ihm selbst eine Art Angewohnheit ist, in Joeys Anwesenheit grimmig zu schauen. Unglaublich. Und Joey genau wegen der selben „Angewohnheit“ zur Sau machen oO Dabei ist Joey so cool, wie er seine Arbeit in dem Café erledigt. Man, du schreibst so toll. An manchen Stellen könnte ich mir richtig gut vorstellen, wie die Szene als Anime aussehen würde *_*

Uh, und dann wieder so ein bedeutungsschwerer Satz: "Und dann könnt ihr ja ganz dicke Freunde werden." Auch noch von Tristan. Ach ja, wenn die alle wüssten… xD Aber das ist auch wieder so eine Sache. Immerhin liegt es ja mehr oder weniger an diesem einen Satz, dass Joey erstmals überhaupt die Wörter Freunde und Kaiba in einem Gedankengang verwendet oO

Ähm… Müssen die Winkel in einem Dreieck nicht zusammen 180° ergeben, anstatt 90°? 90° hat ja der rechte Winkel in einem rechtwinkligen Dreieck, denn müssen nur die anderen beiden zusammen noch einmal 90° ergeben. Oder hab ich grad einfach nur falsch verstanden, worum es Überhaupt geht? Innenwinkel… oder?

Ah, dieser Schreibstil *_* Das ist auch so cool. Joey kommt eben durch Tris auf den Gedanken Freundschaft mit Kaiba und guckt natürlich zu ihm hin. Und dann schreibst du darüber, was Kaiba macht (eben den Lehrer korrigieren [wobei das mMn trotzdem falsch ist oO]) und dann geht’s zurück zu Joey Gedanken. Das ist wie im Film, wenn zwei über etwas reden, dieses Etwas dann eingeblendet wird und sie denn weiter darüber reden. Ich find das einfach super geschrieben.

Uh, eine traumhafte Fangirly-Stelle. Vor’m schlafen denkt Kaiba doch tatsächlich an Joey und dessen zweite Seite =) Niedlich. Und wieder ein klarer Beweis dafür, dass auch Kaiba sich schon immer mehr mit Joey als mit anderen beschäftigt hat. Jemand, der einem am A**** vorbei geht, kommt einem vor’m schlafen gehen nicht in den Sinn.

So, dann kommt der nächste Morgen und Mokuba versucht Kaiba auf eine absolut knuffige Art zu wecken. Wobei das Langschläfer-Dasein irgendwie nicht mit der sonstigen Seto Kaiba-Disziplin zusammenpasst. Nachvollziehen kann ich es trotzdem. Schlaaafen *_*

Und dann geht’s gleich weiter mit den Gedanken über Joey. Also falls er in dieser Nacht irgendwas geträumt hat, weiss ich schon, wer im Traum vorkam. Man man, das ist ja schon recht offensichtlich… dass Kaiba das nicht selbst merkt oO
Und dann der Dialog mit Mokuba, der eigentlich von seinem Schulfreund spricht und nicht von Joey. Zum schreien komisch. Göttlich.

Und denn treffen sie auch noch aufeinander. Das ist ja schon wieder fast zuviel der Zufälle. Kaiba scheint ja sonst nie an einer Tankstelle zu sein und nun ist er genau an der, wo Joey arbeitet und auch noch zu einer Zeit, wo dieser arbeitet.
Aber ich versteh nicht so recht, wie er denn auf die Idee kommt, Joey tue das wegen ihm. Er konnte doch nun beim besten Willen nicht damit rechnen, dass Kaiba dort mal auftauchen würde.

Nun ja, also mein Fazit dieses Kapitels: Joey und Kaiba sind schon jetzt füreinander bestimmt xD Und Kaiba passt weder in die „grosser-Bruder“-Rolle, noch in die Langschläfer-Rolle. Aber so hat jeder seine Besonderheiten :)

Klasse Geschichte, ich kann sie nur immer wieder loben *_*

LG,
Junichi

Von: abgemeldet
2009-01-08T04:23:36+00:00 08.01.2009 05:23
Wie die beiden aneinander vorbeireden!! :)))) also seto und Mokuba! das macht den fanfic von dir so besonders! da kann man richtig lachen! ich lag fast auf dem boden! wie witzig!
Von: abgemeldet
2008-10-31T23:41:02+00:00 01.11.2008 00:41
Hab noch nie gesehn,dass sich einer soviel zeit genomm hat.ich hab noch nich viele shonen-ai's gelesn damit das klar ist! òó aber die von denen ich gehört hab. Von entfernten verwandten,die jemanden kenn,wird sichs oft einfach gemacht. Ich find die story iwie immernoch gut.obwohl ich die charaktere alle nich leidn kann.
Bring mal den letztn Teil zuende. ôô


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