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Erster Teil: Du kennst mich nicht und doch hasst du mich!

~*Joey x Kaiba*~
von

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Angewiesenheit

Nachdenklich starrte er aus dem Fenster und betrachtete die Häuser, die an ihm vorbei glitten. Joey schien es doch ganz schön erwischt zu haben.

Endlich hatte er sein Ziel erreicht. Die Limousine hielt vor dem bekannten Haus und Kaiba stieg aus. Nachher musste er in die Firma, also konnte er nicht allzu viel Zeit mit diesem Besuch verbringen. Eilig sprang er die Treppen hinauf, blieb vor der Tür stehen und klopfte. Aber kein Geräusch drang aus der Wohnung, kein einziger Laut. Kaiba stöhnte leise und stützte die Hände in die Hüfte. Und als er nach kurzem Warten wieder klopfte und keine Antwort erhielt, rieb er sich die Stirn. Er war ungeduldig, hatte keine Zeit zu verlieren.

Doch wo konnte Joey sein, wenn nicht zu Hause?

Er war nicht in der Schule und war auch nicht entschuldigt.

"Verflucht." Kaiba ließ die Hände sinken und rollte mit den Augen. So wie es aussah, war nicht einmal sein Vater daheim. Wieder fluchte er bevor er sich umdrehte, bereit, zu gehen. Was sollte er denn machen?

Auf einmal nahm er ein leises Geräusch hinter sich wahr und hielt inne. Die Tür öffnete sich nur langsam und dann erschien ein merkwürdiges Etwas im Türrahmen. Kaiba hob die Augenbrauen und trat langsam näher. Wenn man genauer hinsah, konnte man einen blassen Jungen erkennen, der in einen dicken Kapuzenpullover gekleidet und außerdem noch in eine noch dickere Decke gemummelt war.

"Joseph?" Kaiba neigte sich nach vorn und besah sich das Gesicht des Jungen genauer, auch die glasigen Augen, die ihn verwirrt anstarrten.

"Kaiba?" Joey öffnete den Mund, um Luft zu bekommen. Seine Stimme klang gedämpft und rau, sein Gesicht hatte an Farbe verloren und ein dicker Schweißfilm haftete auf seiner Stirn. "Was...", die Decke begann sich zu bewegen, Joey wühlte in seinen Hosentaschen, "... wo ist mein Taschentuch?"

Kaiba räusperte sich leise und beobachtete Joey weiterhin. Und nachdem sich dieser die rote Nase geputzt und sie die Kapuze vom Kopf gezogen hatte, blickte er wieder auf.

"Tut mir leid, dass ich nicht in der Schule war." Joey versuchte zu grinsen aber es misslang. "Aber...", er zwinkerte matt, "... mir geht es irgendwie nicht gut."

Mit diesen Worten tasteten seine zittrigen Hände nach der Decke und zogen sie fester. Anschließend wandte er sich ab und verschwand in der Wohnung.

"Komm doch rein."

Kaiba nickte, trat in den Flur und schloss die Tür hinter sich. Er sah, wie Joey in seinem Zimmer verschwand, wankend und mit unsicheren Schritten.

"Seit gestern lieg ich im Bett und", ein Niesen ertönte, "oh, ich will sterben."

Als Kaiba Joeys Zimmer betrat, kauerte dieser auf der Bettkante und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.

"Warst du bei einem Arzt?" Kaiba schlenderte näher und ließ sich letzten Endes neben ihm nieder. Joey drehte das Gesicht zu ihm, sah ihn kurz an und neigte sich dann in die entgegengesetzte Richtung.

"Wenn du so nahe bei mir sitzt, steckst du dich noch an."

"Ich werde nicht so schnell krank."

"Ja." Joey grinste müde und sank in sich zusammen. "Das habe ich auch gesagt, als Bakura mich gewarnt hat."

"Und warst du nun bei einem Arzt?"

"Neeeein." Jammernd ließ sich Joey zur Seite fallen. "Ich habe es ja versucht aber ich komme die Treppen nicht runter."

Stöhnend erhob sich Kaiba und blieb direkt vor ihm stehen. Joey schloss kurz die Augen, atmete tief ein und erspähte eine Hand, die sich seinem Gesicht näherte. Kaiba betastete seine Stirn und rollte unzufrieden mit den Augen.

"Rate mal." Joey blieb entkräftet liegen.

"Weiß ich doch nicht." Kaiba richtete sich wieder auf. "Ich weiß nur, dass das nicht gesund sein kann."

"39,8°."

"Ist dein Vater da, um sich um dich zu kümmern?"

"Ne." Joey tastete tollpatschig nach einem Kissen.

"Du warst nicht bei einem Arzt und hast auch keine Medikamente." Kaiba lugte zu ihm. "Wie willst du auf diesem Weg wieder gesund werden!"

"Weiß ich nich..." Joey presste sich das Kissen auf das Gesicht.

"Na gut", stimmte Kaiba seinen Entschluss an. "Dann kommst du mit zu mir und ich kümmere mich um dich."

"Was?" Das Kissen rutschte auf das Bett zurück und Joey starrte ihn mit großen Augen an. "Wirklich?"

"Ich kann dich nicht hier liegen lassen. Mein Arzt kann dich untersuchen."

"Ja?"

"Was machst du aber auch für einen Blödsinn!" Kaiba stöhnte. "Findest du dein Fieber etwa lustig? Du gehörst ins Bett, hast nicht herumzulaufen!"

"Ja..."

"Also komm." Kaiba fuchtelte mit den Händen, trat an Joey heran. "Steh auf. Deinen Vater kannst du später informieren. Los, los, wir haben nicht viel Zeit."

"Ja, aber die Treppen." Joey rappelte sich langsam auf. "Ich kann kaum laufen."

"Das schaffen wir schon."

"Aber", Schwerfällig kämpfte sich Joey in eine aufrechte Haltung, "ich muss doch meine Sachen packen."

"Nein, musst du nicht."

"Und... aber..."

"Komm schon." Kaiba beugte sich zu ihm hinab, schob die Hand unter seinen Arm und griff mit der anderen nach der Decke. Vorsichtig zog er ihn auf die Beine, zog die Decke mit sich und über Joeys Schultern.

"Danke." Joey klammerte sich an ihm fest, strauchelte kurz und ließ den Kopf hängen. Dann ließ er sich von Kaiba mitziehen. Starke Arme hielten ihn, halfen ihm beim laufen. Trotzdem fühlte er sich schrecklich und konnte dieses Gefühl der Geborgenheit kaum genießen. Kaiba brachte ihn geradewegs aus der Wohnung und Joey gelang es gerade noch, nach seinem Schlüssel zu greifen. Als sie in den Hausflur hinaustraten, zog Kaiba seinen Arm über die Schulter, hielt ihn fester und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand. Joey war anzusehen, dass er sich am liebsten hinlegen würde. Er hing matt in Kaibas Armen und rang nach Sauerstoff. Kaiba schloss die Haustür ab, ließ den Schlüssel in seiner Hosentasche verschwinden und bettete die andere Hand stützend auf Joeys Brust.

"Komm schon, vorsichtig." Kaiba war ihm bei den Stufen behilflich. Joey stolperte oft und hätte er ihn nicht festgehalten, wäre er mehrmals zu Boden gegangen. "Na los, die wenigen Schritte schaffst du auch noch." Geduldig drückte Kaiba den jungen Mann an sich, stieg tiefer und zog ihn mit sich. Er hörte ihn vor Anstrengung schnaufen und als sie die Treppen endlich hinter sich gebracht hatten, bat Joey um eine kurze Pause.

"Nachher kannst du dich hinlegen." Nach einem kurzen Blick zu der Haustür, drehte Kaiba das Gesicht zu Joey und betrachtete ihn.

Der Junge sah krank aus. Sehr krank.

Es wurde höchste Zeit, dass er eine professionelle Behandlung bekam. Also ließ Kaiba ihm keine allzu lange Zeit, um sich zu entspannen. Nach wenigen Sekunden zog er ihn weiter, brachte ihn zu der Limousine.
 

Nachdem Kaiba den Chauffeur zur Eile angetrieben hatte, begann die Fahrt. Keuchend lehnte Joey an dem Fenster. Die Decke presste er an sich, seine Augen starrten glasig ins Leere. Des Öfteren warf Kaiba ihm knappe Blicke zu, kurz zog ihm auch die Idee durch den Kopf, Joey in ein Krankenhaus zu bringen. Doch diesen Gedanken vertrieb er schnell. Sein Arzt war gut, besser, als die überarbeiteten Brillenträger in diesen kahlen Räumen. Er würde Joey dem Arzt anvertrauen und anschließend sofort in die Firma fahren. Er hatte schon viel Zeit verloren. Doch das war es ihm wert. Er starrte nachdenklich aus dem Fenster, neben ihm ertönte der röchelnde Atem.

Joeys Zustand schien sich durch all die Bewegung verschlechtert zu haben. Ein pessimistisch eingestellter Mensch hätte meinen können, Joey würde gleich sterben. Doch der junge Mann hielt durch, bis die Limousine endlich vor der Villa hielt. Geschwind öffnete Kaiba die Tür, stieg aus und zog um den Wagen herum. Der Chauffeur hatte in der Zwischenzeit die andere Tür geöffnet und Joey fest gehalten, damit dieser nicht aus dem Wagen kippte.

"Soll ich ihn wieder tragen?", erkundigte er sich, während er den schwitzenden Jungen aufrecht hielt. Kaiba jedoch, schüttelte nur den Kopf.

"Sie warten hier."

"Jawohl." Der Chauffeur machte, dass er wegkam und Kaiba beugte sich über Joey. Diesem schien das Fieber so zu Kopf gestiegen zu sein, dass er nicht mehr anwesend war. Eine normale Grippe konnte das nicht sein. Es musste eine schwere Infektion in Joeys Körper geben.

"Ich will sterben", nuschelte er wieder, als Kaiba unter seine Arme griff und ihn vorsichtig aus dem Wagen zog.

"Ja, ja." Stöhnend wurde er hoch gehievt und mit festem Griff auf den Beinen gehalten. So ging Kaiba mit ihm auf die riesige Eingangstür zu, drängte sich mit dem Rücken gegen sie und schleppte Joey hinein. Er spürte die Hitze des fiebernden Körpers, spürte auch, wie er unter stertorösen Atemzügen und leisem Husten erbebte. Kaiba wollte nicht daran denken, was passiert wäre, wäre Joey in diesem Zustand allein in der Wohnung gewesen. Nein, er tat schon das Richtige. Er umfasste Joeys Handgelenk fester, legte den Arm um seine Rippen und trug ihn die Treppen hinauf. Joey trat nun völlig weg. Er nuschelte Verworrenes und begann zu stöhnen.

"Himmelherrgott." Kaiba atmete tief ein, ließ die letzte Stufe hinter sich und zog Joey weiter. Er schleppte ihn durch einen der beiden Gänge, schleppte ihn bis zu dessen Ende und öffnete dort eine große Tür, die gegenüber von dem Gästebad lag, das Joey oft benutzte. Infolgedessen betrat Kaiba nun das Gästezimmer. Dieses war außerordentlich hübsch eingerichtet, glich von der Ausstattung her, seinem Eigenen. Auch hier gab es ein großes Bett, und auf dieses trottete Kaiba nun zu.

"Wir sind immer noch in Domino", antwortete er auf Joeys Frage, neigte sich leicht zur Seite und ließ den Jungen auf die Matratze hinabsinken. Dort rollte sich Joey sofort zur Seite, tastete tollpatschig nach einem Kissen und zog es zu sich, um es auf sein Gesicht zu pressen. Während er irgend etwas von "Schlafen" nuschelte, griff Kaiba nach dem schnurlosen Telefon, das in einer säuberlichen Halterung auf dem Nachtschrank stand und wählte schnell eine Nummer. Wieder beobachtete er Joey und legte das Telefon an das Ohr. Er musste nicht lange warten, bis sich ein Mann in der Leitung meldete.

"Kommen Sie rauf", sagte er nur. "Im Gästezimmer wartet ein Patient."

Mit diesen Worten legte er auf und stellte das Telefon in die Halterung zurück. Somit hatte er seine Arbeit eigentlich getan. Der Arzt würde sich um Joey sorgen und er könnte in seine Firma fahren. Aber er tat es nicht sofort. Nachdem er einen flüchtigen Blick auf seine Uhr geworfen hatte, ließ er sich neben Joeys Rücken auf der Bettkante nieder und drehte sich zur Seite, bis er den Jungen gemütlich ansehen konnte. Langsam winkelte Joey die Beine an, rollte sich zusammen und keuchte erschöpft. Kaiba betrachtete ihn wenige Sekunden, dann hob er die Hand und durchstreifte Joeys Schopf.

"Was machst du nur für Blödsinn", murrte er.

Joey gab ein undefinierbares Murmeln von sich und krallte sich in das Kissen.

>Um was muss ich mich nicht alles kümmern<, ging es ihm durch den Kopf, als er mit den verschwitzten Strähnen spielte. >Aber um ehrlich zu sein, mache ich es sehr gern. Und in dieser Situation kann ich mich am Besten um Joseph kümmern. Er würde dasselbe für mich tun… hat es mir schon bewiesen.<

In dieser Sekunde öffnete sich hinter ihm die Tür und Kaiba wandte sich um. Ein etwas älterer Mann mit einem ledernen Koffer betrat den Raum, schloss die Tür hinter sich und kam schnell näher. Mit professioneller Miene blieb er neben dem Bett stehen, stellte den Koffer auf dem Nachtschrank ab und musterte seinen Patienten kurz. Und nach nur einem flüchtigen Blick, schüttelte er den Kopf.

"Da haben wir ja mal einen richtig kranken Jungen." Noch immer den Kopf schüttelnd, öffnete er seine Tasche und begann in ihr zu wühlen. "Zuerst braucht er neue Kleidung. Bequemes für die Nacht wäre das Beste."

Kaiba nickte, erhob sich von der Bettkante und schlenderte quer durch den Raum, um an einen großen Schrank zu gelangen. In diesem stöberte er kurz. Und nach einer kurzen Zeit, grabschte er nach einem seidenen Pyjama. Und nachdem er die Schranktür mit dem Fuß zugestoßen hatte, kehrte er zu dem Bett zurück und warf die Sachen auf das helle Laken. Der Arzt stahl Joey unterdessen das Kissen und dieser verwühlte das Gesicht sofort in der Decke. Er wollte schlafen.

"Komm schon." Der Arzt legte die Hand auf seine Schulter, rollte den jungen Mann auf den Rücken. Auch über diese Störung war Joey nicht erfreut. Da er sich jedoch nicht wehren konnte, zu schwach dazu war, musste es ihm genügen, die Arme zu heben und mit ihnen das Gesicht zu verstecken. Nachdem der Arzt dieses Wunder vollbracht hatte, griff er nach den Sachen und wandte sich an Kaiba.

"Helfen Sie mir kurz?"

"Natürlich", erklärte sich Kaiba bereit.

Mit so einigen Handgriffen und noch größeren Umständen hatten sie Joey bald vollends ausgezogen und ihn sofort wieder in das Hemd und die Hose gesteckt. Und bevor sich Joey noch unter der Decke verkriechen konnte, zückte der Arzt seine Untersuchungswerkzeuge. Bevor er begann, musste sich Kaiba jedoch verabschieden.

"Ich muss in die Firma", sagte er und warf Joey einen letzten Blick zu. "Ich überlasse ihn Ihrer Obhut."
 

Natürlich machte sich Kaiba Gedanken um Joey und dennoch gelang es ihm, zwei Terminen nachzugehen und eben noch andere Schreibarbeit zu erledigen, die ihm bedauerlicherweise bevorstand. Er erledigte all das gewissenhaft wie immer, schloss jedoch früher damit ab und fuhr nach Hause. Er hatte einen Termin abgesagt und Pikotto Berge von Akten in die Arme gedrückt, die eigentlich für ihn bestimmt waren. Aber da es nicht jeden Tag vorkam, dass er einen kranken Joey zu Hause hatte, konnte er es sich leisten. Es war am frühen Abend, als er aus dem Wagen stieg und sein Haus betrat. Dort herrschte wie an jedem Abend, eine angenehme Stille. Die Bediensteten waren bereits zu Hause und kein anderer Mensch hatte nun mehr etwas hier verloren, außer Mokuba und dem Arzt, der irgendwo im Erdgeschoss wohnte.

Ja, Mokuba… Kaiba sah sich um.

Warum rannte der Junge nicht lachend und schreiend mit seinem Freund Bikky durch die Gänge? Es war zu still. Dabei war Bikky doch schon so etwas wie ein Mitbewohner, zu Kaibas Missfallen. Aber der Junge war fast jeden Tag hier. Also warum nicht heute?

Kaiba hatte sich um andere Dinge zu sorgen, also ging er der Sache nicht auf den Grund und stieg in die erste Etage hinauf. Auch dort herrschte eine seelische Ruhe und allmählich wunderte er sich wirklich. Auf dem Weg zum Gästezimmer, traf er auf den Arzt, der eben von dort kam.

"Herr Kaiba", sprach dieser ihn sofort an. "Der Junge hat sich wirklich eine arge Grippe geholt. Fragen Sie mich nicht, wie er das geschafft hat. Wie dem auch sei, ich habe auch eine leichte Bronchitis festgestellt. Sie ist jedoch noch im Anfangsstadium und kann mit Medikamenten schnell auskuriert werden. Das Fieber ist noch nicht gesunken, doch wir arbeiten daran."

"Gut."

"Einen wirklich sturen Freund haben Sie da." Der Arzt verzog den Mund. "Ich musste mit ihm kämpfen, bevor er sich untersuchen ließ."

"Aha."

"Was die Bronchitis und das Fieber anbelangt, empfehle ich ein schönes heißes Kräuterbad, gleich nachher. Die Dämpfe tun seinen Bronchien gut und wenn er mal richtig schwitzt, wird das Fieber bis morgen etwas gesunken sein. Ich habe es ihm schon vorgeschlagen aber er hat gesagt, dass er einfach nur liegen bleiben und schlafen will. Aber ehrlich", der Mann schüttelte tadelnd den Kopf, "das bringt nicht viel. Der Schlaf mag zwar heilende Kräfte haben aber wenn er das Bad annehmen würde, würde er sich viel schneller auskurieren. Ich habe noch viele Kräuter und ich könnte wirklich dafür sorgen, dass es ihm schnell besser geht. Ein richtig heißes Bad wird ihm gut tun. Danach muss er schnell ins Bett und schlafen. Und schwitzen. Und Medikamente nehmen."

"Aha." Kaiba nickte. "Warum veranlassen Sie das mit dem Bad nicht einfach?"

"Ach so, natürlich." Der Mann erwiderte das Nicken hastig. "Er sträubt sich."

Kaiba stöhnte leise und zog an ihm vorbei.

"Bereiten Sie alles vor. Ich bringe ihn schon dazu."
 

Zielstrebig steuerte er kurz darauf auf das Gästezimmer zu, hielt jedoch inne, sobald er es erreichte. Aus dem Inneren des Raumes drang eine heitere Stimme an seine Ohren. Da lachte und quiekte jemand und es schien genug Gesprächsstoff zu geben, denn dann begann eine junge Stimme zu quasseln und zu quasseln. Kaiba atmete tief ein, öffnete die Tür und trat ein.

"Bikky hat gesagt, dass ich ihn mal besuchen kommen kann und dann hatte er plötzlich keine Zeit mehr!" Mokuba hockte mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett und plauderte munter vor sich hin. "Ein toller Freund ist das! Aber er hat es mir versprochen, verstehst du, Joey? In dieser Sekunde könnte ich jetzt bei ihm sein und Kekse essen und so. Aber er..." Mokuba verstummte, als sein großer Bruder plötzlich neben ihm stehen blieb und ihn skeptisch betrachtete. "Was ist?"

"Er braucht Ruhe", antwortete Kaiba knapp. "Kannst du ihm das nicht ein andermal erzählen?"

"Och..."

Kaiba blähte die Wangen auf, stützte die Hände in die Hüften und besah sich Joey. Der Junge lag träge auf dem Rücken. Sein Kopf war weich auf einem Kissen gebettet, auf seiner Stirn lag ein nasses Tuch und zwischen seinen Lippen bewegte er ein Thermometer. Sein Gesicht war rot und seine Augen wirkten immer noch etwas glasig, als sie sich auf Kaiba richteten. Aber Interesse schien er an Mokubas Erzählung nicht gefunden zu haben, was man deutlich an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte.

"Wie geht’s?" Müde ließ sich Kaiba vor Mokuba auf der Bettkante nieder und der Junge rappelte sich sofort auf, schlug die Finger in seine Schulter und zog sich an ihr hinauf, bis er Joey versteckt beobachten konnte.

"Ich weiß zwar nicht, wie sich eine Heizung fühlt. Aber ich glaube, so in etwa könnte es stimmen." Joey schielte zu dem Fieberthermometer und richtete seinen Blick dann wieder auf Kaiba. "Danke für deine Hilfe. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte."

Abwehrend Kaiba hob die Hände und Mokuba, der sich hinter seiner Schulter versteckte, kicherte leise. "Dafür erwarte ich aber eine Gegenleistung."

"Hm?" Joey hob die Augenbrauen. "Klar, ich mache alles."

"Gut." Kaiba nickte und schöpfte tiefen Atem, als er an der Bettdecke zu zupfen begann. Bequem blieb er sitzen, rümpfte die Nase. "Wirklich alles?"

"Ja." Joey nickte eifrig, gespannt wartend.

"Auch", prüfend richteten sich die blauen Augen auf ihn, "wenn es dir nicht gefällt?"

"Natürlich", stimmte Joey wieder zu.

"Sehr schon." Kaiba zog einen Schlussstrich. "Ab in die Badewanne."

"Och man." Joey fischte nach der Decke und zog sie sich über das Gesicht. "Das ist gemein."

"Nein, das ist gesund." Kaiba schüttelte Mokuba ab, der spielerisch an ihm zu rütteln begann und vermutlich auf eine Rauferei aus war. Anschließend erhob er sich. "Stell dich nicht an und verhalt dich deinem Alter entsprechend!"

"Tut mir leid." Träge fischte sich Joey das Thermometer aus dem Mund und fuchtelte damit. "Ich bin nur total müde, könnte sogar im Stehen einschlafen."

"Schlafen kannst du schon noch." Kaiba griff nach der Decke und schlug sie zur Seite.

"Uh." Sofort zog Joey die Beine an und schlang die Arme um den Bauch. "Kalt."

"Dann sollten wir uns beeilen." Kaiba reichte ihm die Hand. "Los."

Seufzend zog sich Joey das nasse Tuch von der Stirn und griff nach der Hand, da er sich allein nicht aufrichten konnte. Kaiba zog ihn hoch, hielt seine Hand weiterhin umfasst und war ihm dabei behilflich, zur Bettkante zu kommen. Doch als sie das Ziel erreichten, ließ Joey ihn nicht los.

"Trägst du mich?"

„Hah?“ Kritisch blickte Kaiba auf, starrte in die erwartungsvolle Miene und machte die Erwartungen sofort zunichte. „Die wenigen Schritte bekommst du wohl noch hin.“

Es blieb bei einer Stütze und wirklich… die wenigen Schritte gelangte. Joey schlingerte und stolperte, klammerte sich gnadenlos an den müden Helfer. Mokuba kicherte, sprang vom Bett und rannte nach draußen. Kaiba brachte Joey durch den Flur und ohne Umwege sofort in das Bad. Dort zog ihnen ein angenehmer Duft entgegen. Das Wasser war bereits eingelassen und der Arzt kam ihnen entgegen.

"Es ist angerichtet", verkündete er. "Eine viertel Stunde dürfte genügen."

Kaiba nickte und brachte Joey weiter zu einem der Stühle. Neben ihnen hockte Mokuba vor der großen Badewanne, rührte mit dem Zeigefinger in dem warmen Wasser und schnupperte genüsslich die wohltuenden Kräuter. Achtsam dirigierte Kaiba den jungen Mann zu dem Stuhl, richtete sich auf und wandte sich an seinen kleinen Bruder.

"Mokuba", sagte er und der Junge drehte sich zu ihm um. "Ab mit dir."

"Bin schon weg." Mokuba gehorchte und flitze aus dem Bad. Er schloss sogar die Tür hinter sich. Etwas missvergnügt betrachtete sich Joey das trübe Wasser und lehnte sich lahm zurück.

"Komm schon." Kaiba hockte sich vor ihn, ließ beide Hände auf seine Knie niedergehen. "In einer viertel Stunde kannst du schlafen."

"Hm." Joey nickte leicht und sah ihn an. Kaiba erwiderte seinen Blick kurz und legte den Kopf schief.

"Was."

"Es ist so." Joey ließ den Kopf sinken und zupfte an der seidenen Hose. "Ich will mir nicht vorstellen, was ich ohne dich getan hätte. Vielleicht hast du mir ja das Leben gerettet?"

"Schwachsinn." Kaiba schüttelte den Kopf. "Menschen, wie du, sterben von so was nicht."

Joey lächelte matt, hob die Hand und fuhr sich durch den leicht zerzausten Schopf.

"Ich... ich glaube, ich müsste noch im Lawell abrufen und mich anmelden."

"Ah ja." Kaiba verzog die Brauen, ihm gegenüber wurde genickt.

"Mm... ja. Und meinem Vater muss ich auch noch Bescheid geben. Nein, warte." Joey verzog sinnierend die Miene. "Er kommt sowieso erst in drei Tagen zurück und bis dahin..."

"Schinde keine Zeit", unterbrach Kaiba ihn und richtete sich auf. "Beeilung, sonst wird das Wasser kalt."

Mit diesen Worten neigte er sich zu Joey und begann dessen Hemd aufzuknöpfen. Schläfrig beobachtete dieser seine Hände, wie sie flink die Knöpfe aus den Löchern drehten und tiefer wanderten. Dann war es vollbracht und Joey lehnte sich leicht nach vorn, damit Kaiba ihm das Hemd ausziehen konnte. Heute wollte er mal so richtig faul sein. Und diese Faulheit wurde durch Kaibas liebevolles Bemühen nur noch süßer. Dieser warf das Hemd auf den nächsten Stuhl und trat zurück. Joey zwinkerte träge, ließ den Kopf erneut sinken und betrachtete kurz die seidene Hose. Ein müdes Grinsen zog an seinem Mundwinkel, als er wieder aufblickte.

"Den Rest schaffe ich schon alleine."

"Natürlich." Bequem kam Kaiba auf die Beine, streckte sich kurz. "Also dann."

Müde ging seine Hand auf den blonden Schopf nieder, zerzauste ihn und hob sich zu einer knappen, verabschiedenden Geste. Dann war er schon auf dem Weg zur Tür und tollpatschig tastete Joey nach den nun noch zerzausteren Strähnen, kam nicht um ein schiefes Grinsen.

"Spring doch mit rein", schlug er vor, als Kaiba schon dabei war, die Tür zu schließen. Da hielt dieser inne und streckte den Kopf noch einmal zu ihm hinein. Kurz trafen sich ihre Blicke, Joey grinste keck.

"Mm." Kaiba runzelte die Stirn, lugte zur Wange und sofort zu ihm zurück. "Ich habe noch zu tun."

"Hm." Joey rollte mit den Augen und die Tür schloss sich.
 

Da saß er nun. Und er hatte wirklich keine Lust auf ein heißes Bad, denn er schwitzte schon genug. Aber der Arzt hatte gesagt, dass es ihm danach besser ginge und außerdem wäre Kaiba wütend, wenn er sich jetzt einfach auf den Boden legen und schlafen würde. Ja, schlafen...

Joey gähnte, kam schwankend auf die Beine und zog die Hose hinab. Er stellte sich sehr unbeholfen an, als er seine Füße aus den Kleidern befreite und achtlos zur Seite trat. Sich langsam zur Badewanne drehend, kratzte er sich am Kopf und ließ schlapp die Arme baumeln.

Warum nicht…

Fünfzehn Minuten würde er schon überleben.

Mit einem großen Schritt stieg er in die Badewanne. Das Wasser war nicht zu heiß, nicht zu kalt. Es wirkte sehr angenehm, ebenso die Düfte, obwohl Joey sie durch seine Nase kaum wahrnehmen konnte. Ohne zu zögern, ließ er sich in das Wasser sinken, streckte sich aus und lehnte sich gemütlich an. In den ersten Sekunden schloss er genießerisch die Augen und dann besah er sich wieder das Wasser, das durch die Öle und die Kräuter sehr getrübt war. Er konnte nicht einmal seine Füße sehen. Wieder schloss er die Augen und bewegte die Arme langsam durch das Wasser.

>Wie sich Kaiba um mich kümmert.< Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen blassen Lippen ab. >Fast wie eine Tochter um die... ähm... oder wie ein Vater um sein... ach verdammt, ich kann schon nicht einmal mehr klar denken.<

Also brach Joey alle Grübeleien ab, gähnte erneut und atmete tief ein. Er war so unglaublich müde und sehnte sich sein Bett herbei. Aber diese Badewanne war auch verdammt bequem.

Diese Wärme...

>Fünfzehn Minuten, dann kann ich schlafen.< Er gähnte erneut, rollte sich langsam zur Seite und schmiegte sich an die angenehme Wand der Badewanne. Das Wasser plätscherte leise in seinen Ohren, gluckste, als es durch seine Bewegungen aufgewühlt, gegen den Marmor der Wanne schlug. Ach, was war es angenehm. Sein Körper entspannte sich schon nach wenigen Momenten und auch sein Atem beruhigte sich. Die Atmosphäre wirkte äußerst einschläfernd, war zu beruhigend, als dass ein Todmüder wach bleiben könnte. Mehrere Minuten lag Joey bewegungslos dort und genoss die befreiende Wärme, die ihn umgab, auch die Düfte konnte er allmählich riechen. Und sie waren wundervoll.

Mit jeder Sekunde, die er dort verbrachte, näherte er sich dem Schlaf und bemerkte es kaum. Er war so erschöpft, obgleich er sich heute kaum bewegt und die meiste Zeit im Bett gelegen hatte. Er war zu müde und gleichermaßen zu aufgezehrt, als dass er dagegen ankämpfte. Er ließ es einfach geschehen und nach einer weiteren Minute stand der ungewöhnlich tiefe Schlaf unausweichlich bevor. Langsam öffnete Joey den Mund, seine Augen blieben entspannt geschlossen. Das Wasser verblieb reglos, begann erst etwas zu schwanken, als Joeys Hände quietschend hinabrutschten und versanken. Durch diese Bewegung verlor sein gesamter Körper den Halt und mit einem Mal sank er tiefer und letzten Endes tauchte auch sein Gesicht unter und sank hinab. Seine Konturen verschwanden, das trübe Wasser verschluckte ihn. Nur einige Luftbläschen suchten sich ihren Weg zur Oberfläche, dann verblieb das Wasser wieder reglos und die alte Stille kehrte zurück.
 

Kurz nachdem Kaiba die Tür des Badezimmers geschlossen hatte, kam ihm Mokuba entgegen.

"Und badet Joey jetzt?"

"Ja." Kaiba schlüpfte aus seinem Mantel und steuerte auf sein Büro zu.

"Der Doktor hat gesagt, dass er danach wieder gesund wird. Stimmt das?"

"Ja." Kaiba schlenderte weiter.

"Und wie schnell geht das?"

"Sicher nicht von heute auf morgen." Kaiba zog an der Treppe vorbei und bog in den anderen Gang ein. "Vielleicht eine Woche."

"Eine Woche?" Mokuba blieb erschrocken stehen. "So lange?"

"Ja."

"Und bleibt Joey solange hier?" Mokuba eilte ihm wieder nach.

"Ja." Endlich blieb Kaiba vor der Tür seines Büros stehen und wandte sich direkt an den Jungen. "Ich habe noch etwas zu tun. Geh Abendbrot essen, ja?"

Das ließ sich Mokuba nicht zweimal sagen. Er nickte hastig, grinste und rannte zur Treppe zurück. Kaiba sah ihm kurz nach, dann atmete er tief ein, öffnete die Tür und trat in das Büro, welches er sich auch hier eingerichtet hatte. Doch als er dann an seinem Schreibtisch saß und all die Bildschirme anstarrte, verlor er die Lust, etwas Großartiges zu tun. Das kam nicht oft vor und so griff er nach einer Zigarettenschachtel und lehnte sich zurück.

>Er macht nur Blödsinn<, dachte er sich, als er nach einem Feuerzeug griff und den Tabak entzündete. >Es ist unverantwortlich von ihm, so krank zu werden!< Er warf einen kurzen Blick zu der Uhr und richtete sich auf. Das Lawell hatte noch geöffnet. Also griff er nach dem Telefon und wählte die Nummer. >Dann ruf ich mal ab, um ihn anzumelden.<

Mit wenigen Worten entschuldigte er Joey großzügig für die gesamte nächste Woche und der Chef wagte es nicht einmal, zu meckern. Nachdem Kaiba das erledigt hatte, lehnte er sich wieder zurück und warf einen erneuten Blick zu der Uhr. Joey war jetzt seid fünf Minuten im Bad. Langsam hob er die Zigarette zum Mund und nahm einen Zug. Er würde noch etwas sitzen bleiben und dann nach ihm schauen. Müde schloss er die Augen und unterdrückte ein Gähnen. Kurzerhand entschloss er sich dazu, morgen die Schule zu schwänzen und früh in die Firma zu fahren. Er wollte Joey nicht zu lange mit dem Arzt allein lassen. Er wusste, wie dieser seine Patienten quälen konnte. Und das wusste er, weil Mokuba des Öfteren krank wurde. Vermutlich weil er im Winter gern mit Pullover draußen herumrannte. Kaiba selbst war in seinem Leben erst einmal krank gewesen und nach dieser Behandlung war es ihm durch den Kopf gezogen, den Arzt zu feuern. Heute war er froh, es nicht getan zu haben. Er grübelte kurz, dann griff er wieder nach dem Telefon und sorgte dafür, dass die Lehrer über sein morgiges Fehlen informiert waren. Wenn er etwas tat, dann tat er es gründlich. Heimliches Schwänzen war nichts für ihn, obgleich die Lehrer nicht meckern würden. Der Fehltag würde irgendwo in den Akten verschwinden und niemand würde ihn je darauf ansprechen. Kaiba entspannte sich und beobachtete den Sekundenzeiger, wie er eine Runde nach der anderen zog. Weitere fünf Minuten wartete er und gab sich der Faulheit hin.

>Ich schau mal, ob er noch lebt.< Irgendwann drückte er die Zigarette im Aschenbecher aus und erhob sich. Gemächlich verließ er das Büro und schlenderte durch den Flur. Als er die Treppe erreichte, ließ er die Hände in den Hosentaschen verschwinden. Er musste heute frühzeitig schlafen gehen und konnte sich allmählich vorstellen, wie sich Joey gefühlt haben musste, als er aus dem Bett gezerrt und zum baden gezwungen wurde. Nach kurzer Zeit erreichte er so die Tür des Gästebades, blieb stehen und klopfte an.

"Joseph?"

Wieder gähnte er, ließ träge die Hand sinken, befeuchtete die Lippen mit der Zunge und wartete. Keine Antwort. Nicht einmal das leiseste Geräusch drang zu ihm. Er wartete kurz, dann klopfte er erneut. Doch wieder... nichts. Langsam stützte er die Hände in die Hüften und verzog die Augenbrauen. Er zögerte nicht lange, griff nach der Klinke und öffnete die Tür. So lehnte er sich in den Raum und der erste Blick traf die Badewanne. Verwirrt richtete er sich auf und trat ein. In der Badewanne war niemand. Die Oberfläche des trüben Wassers lag reglos dort.

Wo zur Hölle war Joey?

Er trat an die Wanne heran, blieb neben ihr stehen und sah sich irritiert im Bad um. Zu seinen Füßen lagen die Kleider, er drehte sich zur anderen Seite. Doch von Joey war keine Spur zu sehen. Hatte er sich etwa davongeschlichen?

>Was zur Hölle ist hier los!< Er stöhnte und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Doch als neben ihm ein leises "Blubb" ertönte, hielt er inne. Kurz lauschte er, dann ließ er zögerlich die Hände sinken und wandte sich der Badewanne zu. Kurz breiteten sich auf dem Wasser kleine Ringe aus, dann verblieb es wieder reglos. Kaiba musste nicht nachdenken, um zu verstehen, was passiert war. Kurz starrte er auf das Wasser, seine Augen weiteten sich entsetzt und plötzlich erwachte er zum Leben. Hastig stemmte er sich auf den schmalen Rand und sprang mit einem großen Satz in das Wasser. Als seine Füße im Wasser versanken, erwachte dieses wieder zum Leben und als er sich nach vorn beugte und sich eilig auf die Knie sinken ließ, begann es Wellen zu schlagen und schwappte über. Ohne zu zögern beugte sich Kaiba nach vorn und bekam Joey zu fassen. Er packte ihn an den Armen, richtete sich auf und zog ihn aus dem Wasser. Joeys Augen waren entspannt geschlossen, die blonden Haare klebten nass auf seiner Stirn. Das trübe Wasser rann über seinen Körper, als Kaiba ihn sicherer fasste und keuchend auf die Beine kam.

"Verflucht!" Angespannt zog er Joey mit sich und stieg aus dem Becken. Platschend landete sein nasser Fuß auf dem Boden, auf dem sich bereits eine große Pfütze ausgebreitet hatte. Beinahe rutschte er aus, fand jedoch festen Halt und zog Joey mit sich. Er zog ihn auf den sicheren Boden, ließ sich auf die Knie sinken und stützte ihn, indem er den linken Arm unter seine Schultern schob. So hielt er Joey im Arm, starrte kurz in das reglose Gesicht und begann anschließend seine blassen Wangen zu tätscheln.

Joey atmete nicht mehr!

Er tätschelte ihn, dann schlug er richtig zu.

Joeys Gesicht sackte zur Seite und lehnte kurz an Kaibas nasser Brust. Doch dann zog ein Beben durch den Körper und stieg höher. Und mit einmal mal riss Joey die Augen auf, spuckte Wasser und hob ziellos die Arme. Er hustete heftig, würgte und schlang die Arme um den Bauch. Kaiba richtete sich kurz auf, fauchte einen argen Fluch und zog ihn fester zu sich, um ihn an sich zu pressen. Joey war zu verstört, um zu verstehen, was passiert war. Konfus starrte er um sich, schnappte nach Luft begann sich leicht zu räkeln.

"Du verdammter Idiot!" Verkrampft schloss Kaiba die Augen, krallte sich an ihn und presste die Stirn auf sein nasses Haar. Auch sein Atem schallte aufgeregt in dem Raum und Joey hustete erneut. Gehetzt wanderten seine Pupillen von der einen Seite zur anderen. Sein Bauch hob und senkte sich schnell, die Hände zitterten. Kaiba verharrte nun kurz bewegungslos, nur Joey räkelte sich benommen in seinen Armen.

"Was..."

"Nicht sprechen." Kaiba richtete sich etwas auf, griff nach einem der großen Handtücher und bedeckte Joeys nackten Körper. Allmählich gewann dieser die Orientierung zurück. Blinzelnd schob er das Gesicht höher und beobachtete Kaiba, der nach einem weiteren Handtuch grabschte. Dieses bekam Joey über den Kopf und über die Schultern gezogen.

"Kai… ba...?"

Doch er erhielt keine Antwort. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, zog dieser die beiden Handtücher fester, beugte sich tief hinab und hob ihn hoch. Joey war noch immer leicht durcheinander, als er kurz zu der Badewanne lugte.

"Kaiba, ich...", verunsichert wandte er sich an seinen Retter und starrte ihn mit geröteten Augen an. Doch Kaiba reagierte immer noch nicht, würdigte ihm nicht einmal eines Blickes und Joey ergab sich einem weiteren Hustenanfall. Noch immer benetzte Wasser seine Hand, wenn er sie vor den Mund hielt und schnell spürte er auch die kühle Zugluft des Flurs auf seinem nassen Körper. Kaiba verließ das Bad, blieb kurz vor der Tür des Gästezimmers stehen und drehte sich zur Seite. Und dort hockte Mokuba auf der obersten Treppenstufe und beschäftigte sich.

"Mokuba!", rief Kaiba ihn mit einem Anflug von Zorn. Sofort wandte sich der Junge um. "Hol den Arzt!"

Mit diesen Worten trat Kaiba in das Gästezimmer und trug Joey auf das Bett zu. Dieser fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, stieß auf und wischte sich auch die Augen. Kaibas Verhalten konnte ihm dennoch nur schwer entgehen und bevor er das Wort ergreifen konnte, wurde er auf der weichen Matratze abgesetzt. Vorerst blieb er aufrecht sitzen und starrte Kaiba erneut an. Dieser erwiderte seinen Blick nicht, griff nach der Decke und zog sie über ihn. Anschließend zog er ihm die Handtücher weg und wandte sich ab.

"Warte hier", sagte er noch, bevor er im Flur verschwand.

Und als sich die Tür schloss, hielt Joey den Atem an. Kreidebleich und reglos verharrte er an seinem Platz, schaute perplex zur Tür und suchte noch immer nach Worten. Seine Lippen bewegten sich nur stumm und nach wenigen Augenblicken stöhnte er entkräftet und ließ sich in die Kissen fallen. Sobald er dort landete, durchzog ein tobender Schmerz seinen Kopf und er zischte leise auf.

"Ach ver...", zischend rollte er sich zur Seite, "verflucht... blöder... ach, blöder Mist." Zitternd tastete er nach einem der anderen Kissen und zog es zu sich. Unter einem leisen Seufzen presste er das Kissen auf seinen Hinterkopf und verkroch sich langsam unter der Decke.

Wie hatte das aber auch nur passieren können?!

Hatte er das Bewusstsein verloren…?

Eigentlich hatte er überhaupt nichts davon gemerkt, war einfach weggesackt. Und sicher hatte er einen nur zu jämmerlichen Anblick geboten.

"Oh Gott", ertönte seine gedämpfte Stimme. "Jetzt will ich erst recht sterben."

"So schlimm es auch ist", ertönte neben ihm plötzlich eine bekannte Stimme, "sterben werden Sie sicher nicht."

Ungeschickt grabschte Joey nach dem Kissen und zog es zur Seite. Dann wühlte er sich frei und den Arzt, der plötzlich neben seinem Bett stand, traf ein trüber Blick.

"Ich will aber", nuschelte er wieder und zog sich die Decke bis zum Gesicht. "Kaiba ist stocksauer."

"Bestimmt ist er nur besorgt." Der Arzt schüttelte den Kopf und stellte seine Tasche ab.

"Ah ja?" Joey hob die Augenbrauen und blinzelte schläfrig.

"Ich wurde bereits aufgeklärt." In diesem Augenblick zückte der Art schon das Stethoskop.

"Also, wie fühlen Sie sich?"

Er neigte sich zu ihm, griff nach der Decke aber Joey hielt sie fest.

"Ich will schlafen und Trübsal blasen", nuschelte er erschöpft.

Aber der Arzt zog ihm die Decke einfach weg und ihm fehlte es an Kraft, um es zu verhindern. Die Decke wanderte bis zu seinem Bauchnabel und wurde dort liegen gelassen. Joey gab den Widerstand auf, hob matt die Arme und streckte sie von sich. Plötzlich wurde das kalte Stethoskop auf seine erhitzte Haut gepresst und Joey erschauderte.

"Aua..."

"Nicht jammern, tief einatmen", unterbrach der Arzt ihn beschäftigt.

>Ist er etwa auch sauer auf mich?< Joey gehorchte. >Mache ich etwa mit jeder Bewegung etwas falsch? Das ist doch zum verrückt werden!<

Der Arzt quälte ihn noch etwas und letzten Endes musste sich Joey sogar pieksen lassen. Zur Beruhigung, sagte der Arzt, doch nachdem er gegangen war, fühlte sich Joey merkwürdig schwach und müde. Nicht, dass er es davor nicht gewesen war aber das war wirklich arg. Wieder bemerkte er nicht, wie er wegsackte und einschlief.
 

Die ersten Stunden seines Schlafes verliefen ruhig und angenehm, dann jedoch, brachen die Fieberträume gleich einer Sturmflut über ihn herein und er wälzte sich schweißnass von einer Seite zur anderen. Er litt viele Stunden, sah immer wieder dieselben Bilder und konnte sich erst nach einer schier unendlich erscheinenden Zeit von ihnen lösen. Unter einem gedämpften Aufschrei fuhr er in die Höhe, krallte sich in die Decke und starrte mit geweiteten Augen in die Dunkelheit, die ihn umgab. Sein Körper bebte, sein Herz raste. Sein Mund stand weit offen und der Schweiß rann über seine glühende Stirn. Einige Momente saß er so dort, bis er realisierte, dass es vorbei war. Langsam entspannte sich sein Körper, seine Schultern und sein Kopf sanken hinab, die Finger lösten sich aus der Decke.

"Oh... Gott...", stöhnte er matt und fuhr sich stockend über das Gesicht. "Oh Gott."

Schwerfällig ließ er die Hand auf seinen Schoß zurückfallen und schloss die Augen.

Sie glühten...

Warum war sein Fieber wieder gestiegen?

Was zur Hölle hatte der Arzt ihm gespritzt?

Zögerlich begann er sich zu bewegen. Er winkelte die Beine an, schlang die Arme um die Knie und bettete seine Stirn auf ihnen. Leise flüsterte er bei sich, versuchte seinen Atem zu beruhigen und schüttelte immer wieder den Kopf. Draußen war es dunkel und auch das Zimmer lag beinahe in vollkommener Finsternis. Nur das helle Licht des Vollmondes fiel durch das hohe Fenster in den Raum und ließ die weiße Seide des Bettes erstrahlen. Mit geschlossenen Augen blieb Joey sitzen, hob träge die Hand und fuhr sich durch den Schopf.

>Ich will nicht mehr<, ging es ihm in seiner Verzweiflung durch den Kopf. >Ich will gesund werden oder sterben. Ich ertrage dieses Fieber nicht länger.<

Verkrampft verzog er das Gesicht und biss die Zähne zusammen, seine Finger verschwanden zwischen den verschwitzten, blonden Strähnen.

>Ich würde alles tun, um schnell wieder gesund zu werden.< Röchelnd holte er Luft, ließ beide Hände auf die Decke zurückfallen und richtete sich auf. Vor seinen Augen drehte sich alles, als er sich umblickte. Letzten Endes betrachtete er sich den grellen Mond, der direkt vor seinem Fenster lag. Er betrachtete ihn verträumt und folgte seinen Strahlen. Seine Pupillen sanken tiefer, folgten dem gleißenden Licht, das sich hell auf sein Bett legte. Langsam ließ er das Gesicht sinken, doch dann stoppte er. Ein Ausdruck erschien in seiner Miene, der an Verwirrung und gleichermaßen an Rührung nicht zu übertreffen war. Es verging eine lange Zeit, bis er sich wieder zu regen begann. Den Blick fest auf eine Stelle fixiert, richtete er sich

auf und zog die Decke mit sich.

>Das kann nicht sein!< Langsam schüttelte er den Kopf. >Das... ist... ein Traum. Anders kann ich es mir nicht erklären...<

Neben ihm lag Kaiba.

In voller Kleidung lag er neben ihm auf der Decke und schlief einen ruhigen Schlaf. Die Arme hatte er unter ein Kissen geschoben, der Kopf war weich darauf gebettet. Jedes Detail seines schönen Gesichts war im hellen Licht des Mondes

zu erkennen. Ungläubig öffnete Joey den Mund, überwältigt von diesem

unverhofften Anblick. Kaiba war zu ihm gekommen...?

Joey schluckte und starrte ihn an. Wenn man sich Kaiba so betrachtete, dann konnte man unmöglich meinen, er habe zornig in den Schlaf gefunden. Nein, sein Gesicht war entspannt, sein Leib hob und senkte sich unter sanften Atemzügen. Noch nie hatte Joey ihn schlafen gesehen.

Bei Kaiba war das anders.

Beim Schlafen konnte Kaiba ihn fast jeden Tag in der Schule bewundern.

Joey zögerte eine lange Zeit, fühlte sich, als habe sich Eis durch seine Venen gefressen, ihn seiner Beweglichkeit beraubt. Unauffällig zeichnete sich ein brüchiges Lächeln auf den blassen Lippen des jungen Mannes ab, als er vorsichtig näher rutschte, neben Kaiba sitzen blieb und die Decke fester um sich zog. Anschließend neigte er sich leicht nach vorn und schob die rechte Hand in Kaibas Schopf. Besinnlich ließ er die zarten Strähnen zwischen seinen Fingern hindurch gleiten und spielte mit einigen von ihnen. Das Lächeln hielt an, vertiefte sich, als er die glatte Wange mit den Fingerkuppen streifte. Kaiba hatte einen tiefen Schlaf. Reglos blieb er liegen und holte vereinzelte Male tiefer Luft.

>Wie friedlich er aussieht<, dachte Joey sich, als er langsam den Kopf schief legte und sich mit der linken Hand vor Kaibas Gesicht abstützte, um ihn mit der Rechten weiterhin zu streicheln. >Gar nicht so, wie er früher auf mich gewirkt hat. Wie man sich doch täu...< Joey hielt inne, schloss langsam die Augen und ließ die Hand auf Kaibas Schopf ruhen. Er sollte sich besser wieder hinlegen. Durch diesen fesselnden Anblick konnte er seinen Zustand vergessen, kurz in den Schatten stellen. Und doch hatte er sich nicht gebessert. Die Hand

verblieb auf den glatten Haaren, als sich Joey langsam niederlegte, nahe an Kaiba heranrutschte und sein Gesicht aus nächster Nähe betrachtete.

Er lag direkt vor ihm, spürte seine Wärme.

Als er jedoch so bequem dort lag, bemerkte er, dass noch etwas fehlte. Also musste er schweren Herzens die Hand aus Kaibas Haaren nehmen und mit ihr nach der Decke greifen, um sie wieder bis zu seinen Schultern zu ziehen. Dann ließ er sich wieder in sein Kissen sinken, rückte näher und schob langsam den Arm über Kaibas Rücken. Da begann sich dieser zu räkeln, im Schlaf zu bewegen. Sein Mund öffnete sich und ein warmer Atem strich kitzelnd über Joeys Gesicht. Dann bewegten sich seine Lippen kurz in stummen Worten und letzten Endes rutschte er mit dem Kopf etwas über das Kissen, schmatzte leise und machte es

sich gemütlich. Joey hatte die Luft angehalten und starrte ihn mit großen Augen an, als er wieder reglos verblieb.
 

Frühzeitig verdrängte die Sonne den Mond und nahm seine Stelle ein. Das Anwesen erstrahlte in seiner vollen Pracht, Leben begann auf dem Grundstück zu herrschen. Bedienstete traten ihre Arbeit an und eilten so flink umher, dass man glauben konnte, jede von ihnen würde es zweimal geben. Doch von den Bewohnern des Hauses war nichts zu sehen. Kein Weckergeräusch schallte durch die Gänge, auf die Pünktlichkeit legten die Bewohner heute keinen Wert. Als sich Kaiba langsam zu räkeln begann, fiel gleißendes Sonnenlicht durch die

sauberen Fenster und legte sich wärmend auf seinen Rücken. Er bewegte sich nur kurz, blieb dann wieder still liegen und öffnete den Mund, um tief einzuatmen. Er versuchte noch etwas zu träumen, doch dann spürte er einen leichten Druck auf seinem Rücken und räkelte sich erneut. Doch als der Druck nicht nachließ, öffnete er die Augen. Und er sah in ein blasses Gesicht, das ihm sehr nahe war. Er zwinkerte, hob die Augenbrauen und betrachtete es sich. Natürlich war es Joeys Arm, der für den Druck verantwortlich war. Er blieb liegen und nutzte die seltene Gelegenheit, Joey in Ruhe zu beobachten. Es kam nicht oft vor, dass die kleine Nervensäge mal den Mund hielt und sich nicht bewegte. Nachdenklich betrachtete er sich das ebenmäßige Gesicht des jungen Mannes, der schlafend vor ihm lag. In der Nacht war die Decke und eigentlich alles verrutscht und der schlanke Rücken des Blonden lag frei, ebenso der Steiß. Nur flüchtig besah sich Kaiba die bislang verborgenen Stellen, dann fiel sein Blick wieder auf Joeys Gesicht. Dieses wirkte leblos und wurde noch immer von einer kränklichen Blässe geziert. Nach einem langen Zögern zog Kaiba den linken Arm unter dem Kissen hervor, hob ihn ins Freie und legte ihn behutsam über Joeys Schulter. Dieser erwachte allgemach zum Leben. Langsam und träumend begann er sich zu regen, kuschelte sich gemütlich in das Kissen und seufzte bei einem langen Ausatmen. Dann begannen seine Lider zu zucken. Sie bewegten sich und hoben sich langsam. Schläfrig kamen die braunen Pupillen zum Vorschein und das erste Bild, das sich dem verschlafenen jungen Mann bot...

Er erschrak, fuhr unter einem leisen Aufschrei in die Höhe und blieb schnaufend sitzen. Kaiba blieb indessen faul liegen und beobachtete ihn müde aus den Augenwinkeln. Am gesamten Körper zitternd, presste sich Joey beide Hände auf die Brust und lehnte sich stöhnend nach vorn.

"Musst du mich so erschrecken...?", japste er.

Er erhielt jedoch keine Antwort. Kurz rang er noch nach Sauerstoff, anschließend richtete er sich wieder auf, atmete tief ein und drehte das Gesicht zur Seite. Kaiba erwiderte seinen Blick ausdruckslos und blieb reglos liegen.

>Herrje.< Joey grinste nervös. >Ist er immer noch sauer auf mich? Sieht jedenfalls danach aus.<

Er behielt den Blickkontakt kurz aufrecht, dann schluckte er und fragte sich, weshalb Kaiba ihn so merkwürdig anstarrte. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen und er ließ das Gesicht sinken, um die Decke anzustarren. Diese... nun ja, war etwas verrutscht und erlaubte Kaiba unfreiwillige Einblicke. Mit einem Mal stieg die Röte in Joeys Gesicht und sofort grabschten seine Hände nach der Decke, um sich zu bedecken. Hastig zog er sie sich über den Rücken, doch da wurde er am Handgelenk gepackt und bevor er sich zu Kaiba umdrehen konnte, zog ihn dieser wieder auf die Kissen zurück. Die Decke an sich pressend, ließ sich

Joey auf die Kissen sinken und starrte sein Gegenüber mit großen Augen an.

"Stell dich nicht an", murrte Kaiba nur, ließ sein Gelenk los und versteckte die Hände wieder unter seinem Kissen. Mit diesen Worten stöhnte er leise und schloss die Augen. Jetzt lag Joey wieder direkt vor ihm. Und er musste sagen, er fühlte sich nicht gut dabei. Nervös sah er Kaiba an und suchte verzweifelt nach entschuldigenden Worten, für das, was er gestern angestellt hatte. Unentschlossen öffnete er den Mund und brachte ein verworrenes Murmeln über die Lippen. Kaiba öffnete die Augen einen Spalt weit und Joey schluckte wieder.

"Ich... ähm..."

Kaiba schwieg und Joey fühlte sich, als würde er ihn mutwillig unter Druck setzen, noch nervöser machen, als er ohnehin schon war. Hektisch wandte er den Blick ab, wälzte sich und räusperte sich leise.

>Jetzt mache ich mich auch noch lächerlich<, dachte er verbissen, als er Kaibas Blick spürte. >Jetzt sag schon, was du auf dem Herzen hast!<

Also blickte er zögerlich auf und sah Kaiba an.

"Bist du sauer auf mich?"

Kaibas Gesicht verblieb kurz ausdruckslos, doch dann plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, verfinsterte es sich und in den blauen Augen loderte ein Feuer auf. Joey seufzte verzweifelt und hob die Hand, um sich die Stirn zu reiben.

"Es tut mir leid", brachte er dann mit viel Überwindung hervor. Noch immer sagte Kaiba kein Wort. Er lag einfach da und starrte Joey feurig an. "Es tut mir leid, dass ich dir so viele Schwierigkeiten bereite!" Ein gehetztes Grinsen huschte über seine Lippen.

Kaiba öffnete den Mund und Joey schloss den seinen, denn Kaiba wollte scheinbar etwas sagen und daran wollte er ihn bloß nicht hindern! Flehend erwiderte er den scharfen Blick

und biss sich auf die Unterlippe. Kaiba zog gemächlich die linke Hand ins Freie, behielt den Blick dabei fest und sicher auf ihn gerichtet. Joey beobachtete die Hand, wie sie sich langsam zu einer Faust ballte und sich der Zeigefinger anschließend auf ihn richtete.

"Mach so etwas nie wieder!", stieß Kaiba drohend aus und Joey wurde kleiner und kleiner. "Du gottverdammter Idiot!" Somit ließ er die Hand sinken, legte den Arm um Joeys Schulter und zog den Blonden zu sich. Joey war von dieser plötzlichen Wendung etwas überrumpelt. Verwirrt spürte er, wie sich der Druck verstärkte, doch dann rutschte er näher an Kaiba heran, schob den linken Arm über dessen Rücken und schmiegte sich an ihn.

"Ich dachte, ich sterbe", fluchte Kaiba leise und presste ihn an sich. Joey presste die Lippen aufeinander, schob das Gesicht tiefer und legte das Kinn an Kaibas Brust. "Vergessen wir es einfach, ja?"

"Hm." Sofort nickte Joey.

Das kam ihm sehr gelegen. Er schmiegte sich weiterhin an Kaiba, genoss dessen Wärme und schloss kurz darauf die Augen, um diese Situation auszukosten. Er spürte Kaibas Arm auf seinem Rücken, die Finger, die ihn sorgsam kraulten. Dann atmete Kaiba tief ein und legte das Kinn vorsichtig auf Joeys blonden Schopf.

"Wie hast du geschlafen?", erkundigte er sich, als er wieder still lag.

"Hm", murmelte Joey, den diese wundervollen Verhältnisse dazu verleiteten, sofort wieder einzuschlafen. "Gut."

"Und wie geht’s?"

"Hm." Joey räkelte sich kurz. "Besser."

Daraufhin schwieg Kaiba und Joey träumte vor sich hin. Er blieb eng bei Kaiba liegen, kuschelte sich an ihn und begann zu grübeln. Oh, er wollte für immer so liegen bleiben. Ein sanftes Lächeln zog an Joeys Mundwinkel, als er tief einatmete.

"Weißt du was?", flüsterte er leise.

"Hm." Murmelte Kaiba nur. Bei dieser müden Antwort könnte man glauben, auch er würde gleich wieder einschlafen. Aber nein. Er starrte mit wachen Augen auf die gegenüberliegende Wand und kraulte Joeys Rücken weiterhin. Dessen Lächeln vertiefte sich, bis er letzten Endes leise lachte.

"Du siehst nicht schlecht aus, wenn du schläfst."

Kaiba verzog die Augenbrauen, öffnete den Mund und warf Joey einen kurzen Blick zu. In den ersten Sekunden sagte er gar nichts. Eine kurze Stille brach über sie herein, bis Kaiba die Nase rümpfte.

"Ach."

"Ja." Joey nickte fest entschlossen.

"Woher willst du das wissen, wenn du gut geschlafen hast."

Joey seufzte leise.

"Warum kannst du dieses Kompliment nicht einfach mal ein Kompliment sein lassen und immer gleich nachforschen?"

"Ich habe nur gefragt", antwortete Kaiba.

"Na ja." Joey öffnete die Augen und rappelte sich etwas auf. "Ich bin heute Nacht kurz ausgewacht." Er hob das Gesicht, sah Kaiba an und grinste schon wieder. "Und da sah ich dich."

"Ja ja", murrte Kaiba säuerlich.

"Was ist denn mit dir los?" Vorsichtig rutschte er noch weiter nach vorn und berührte Kaibas Nasenspitze mit der eigenen. "Magst du etwa keine Komplimente?"

Kaiba winkte ab.

"Was denn." Joey ließ sich wieder auf die Kissen sinken. "Bedrückt dich etwas?"

"Nein."

"Du bist aber irgendwie komisch", bemerkte Joey.

"Mich bedrückt nichts." Kaiba begann sich zu regen. "Kommst du? Ich will frühstücken und anschließend in die Firma."

"Oh, frühstücken klingt gut."

Gemeinsam richteten sie sich auf. Joey zog die Decke mit sich, immer darauf bedacht, Kaiba nicht wieder einen Grund zum Starren zu geben. Während dieser vom Bett stieg und sich streckte, hielt er jedoch inne und blieb hocken.

"Warum bist du eigentlich nicht in der Schule?"

Kaiba warf ihm einen knappen Schulterblick zu.

"Das fällt dir ja früh auf."

"Tja..." Joey grinste und sah sich um. "Bis jetzt war ich abgelenkt."

"Aha."

"Ja." Joey warf ihm einen grantigen Blick zu.

>Wenn er in den nächsten Minuten nicht wenigstens einmal grinst, dann bekommt er aber etwas zu hören! Ist ja kaum auszuhalten, wie er sich benimmt!<

Doch plötzlich fiel ihm etwas anderes auf und er sah sich weiterhin um. Kaiba trödelte unterdessen schon auf die Tür zu.

"Momomomoment mal." Hastig streckte Joey ihm die Hand nach und kämpfte sich samt Decke aus dem Bett. "Wo sind denn meine Kleider?"

"Hm?" Kaiba blieb stehen und drehte sich um. Genau wie Joey sah er sich kurz um. Aber auch er konnte sie nirgends finden. Aber im Gegensatz zu Joey wusste er, wo sie waren.

"Da war wohl jemand zu fleißig", murmelte er. "Ich lasse dir andere bringen."

"Okay!" Joey grinste und Kaiba verließ den Raum. Sobald sich die Tür schloss, verdunkelte sich Joeys Miene und er ließ sich zurück auf die Matratze fallen, um dort griesgrämig in den anderen Decken zu wühlen.

"Was ist nur mit ihm los!", schnaufte er grimmig und krallte sich in das Bettlaken. "So ein blöder Mistkerl!"

>Er kann mir doch wenigstens sagen, was ihn bedrückt!< Joey wälzte sich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. >Das ist so gemein! Ich weiß doch, dass ihn etwas bedrückt! Das ist überhaupt nicht zu übersehen!<

Nach wenigen Minuten öffnete sich die Tür und Joey hob den Kopf. Er erspähte eine Bedienstete, die langsam eintrat. Sie trug einen kleinen Kleiderhaufen bei sich und kam in eiligen Schritten näher. Damit hatte Joey ja jetzt gar nicht gerechnet! Sofort rappelte er sich auf, zog sich die Decke über die Schultern. Die junge Frau lächelte höflich, kam näher und legte den Kleiderhaufen direkt neben ihm ab. Joey warf einen kurzen Blick zu den Kleidern und lächelte dann zurück.

"Herr Kaiba wartet im Speiseraum auf Sie", sagte die Bedienstete freundlich und Joey öffnete etwas verunsichert den Mund.

"Ah… und wo ist der?"

Die junge Frau legte grübelnd den Kopf schief, dachte vermutlich darüber nach, wie sie ihm auf die Schnelle diesen langen Weg beschreiben könnte. Letzten Endes schlug sie ihm vor, im Gang auf ihn zu warten und ihn zu dem Speiseraum zu bringen. Joey bedankte sich und die Bedienstete verließ das Zimmer. Der junge Mann runzelte die Stirn.

Bedienstete?

Ja, warum hätte er sich so etwas denn nicht denken können?

Kaiba hatte sicher zu viel zu tun, als das er sich um den Haushalt kümmern könnte!

Jetzt erinnerte er sich wieder an Kaiba und das dazugehörige lange Gesicht. Also stöhnte er, tastete nach einem Pullover und zog ihn zu sich.

>Ich muss mal richtig mit ihm sprech...<

Plötzlich hielt er inne und starrte den schwarzen Pullover an. Er betrachtete ihn sich von allen Seiten und betastete ihn. Kaschmir?

Wow…

Joey schloss die Augen und presste den angenehmen und verdammt teuren Stoff an seine Wange. Er kuschelte kurz mit ihm, dann nahm er einen nur all zu bekannten Geruch wahr. Verwundert richtete er sich auf und roch an dem Pullover. Dieser Pullover roch nach Kaiba. Er gab ihm seine Sachen…?

Sofort kämpfte Joey die Decke zur Seite, schob sich aus dem Bett und schlüpfte in diesen herrlichen Pullover. Dann schlüpfte er in die Shorts und in die Hose. Von der Hüfte her passte diese. Aber seine Beine waren etwas zu kurz. Also krempelte er sie einfach um und besah sich dann von allen Seiten, soweit es möglich war. Die Kleider lagen so angenehm auf seiner Haut, nichts kratzte. Es war einfach herrlich.

Er seufzte ganz berauscht und machte sich auf den Weg zur Tür. Ach ja, hier konnte man sogar in Socken herumlaufen und musste keine Angst haben, auf irgendwelche spitzen Gegenstände zu treten. Hier gab es ja nicht einmal Staub, von dem man niesen könnte.

Kurze Zeit später folgte er der jungen Frau durch die Gänge. Es war ein nicht allzu langer Weg und dennoch hätte er ihn nicht gefunden. Sie gingen die Treppe hinunter und bogen im Erdgeschoss nach rechts. Und dann sah Joey wieder etwas, das ihn in Staunen versetzte.

Die Tafel.

Sie war wohl an die fünf Meter lang und bestand aus glänzendem Ebenholz. Joey blieb stehen und die junge Frau ging wieder ihrer Wege. Wozu brauchte Kaiba einen so großen Tisch? Joey glaubte nicht, dass er seine Geschäftspartner zu sich nach Hause einlud um mit ihnen zu speisen.

Kaiba saß am hinteren Ende des Tisches. Zurückgelehnt hang er in seinem Stuhl und starrte auf seine Tasse. Den Rest des Frühstücks rührte er nicht an. Joey beobachtete ihn nur kurz, dann seufzte er und trat näher. Erst, als er neben ihm stehen blieb und die Hand auf seine Schulter legte, blickte er auf und sah ihn an.

"Kaiba", hob Joey ernst an. "Wenn du mir nicht sofort sagst, was mit dir los ist, dann bringe ich dich um!"

Kaiba hob skeptisch die Augenbrauen und Joey rollte mit den Augen.

"Okay, ist ja gut, sag nichts! Aber wenn es etwas mit mir zu tun hat, dann will ich es wissen!"

Kaiba hob den linken Arm, schlang ihn um Joeys Steiß und zog ihn zu sich. Er zog ihn nicht weit, aber Joey lehnte sich trotzdem an ihn, legte die Arme um seinen Hals und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Hat nichts mit dir zu tun." Kaiba schien nicht abgeneigt, hielt den Arm um seinen Leib und lehnte den Kopf gegen seine Brust. Joey beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, seufzte leise und begann seinen Nacken zu streicheln.

"Hat es etwas mit der Arbeit zu tun?"

"Hm." Kaiba schüttelte langsam den Kopf und Joey grübelte weiter. "Ist es... familiär?"

"Nein."

"Schulisch?"

"Quatsch." Kaiba blickte auf und Joey lehnte sich zurück, sah ihn unentwegt an.

"Aber da ist etwas... nicht wahr?"

"Natürlich ist da etwas." Kaibas Gesicht verdunkelte sich. "Da ist immer irgendetwas. Es gibt immer irgendwelche verdammten Dinge, um die man sich kümmern muss, obwohl es einem zum Hals heraushängt."

"Oh." Joey hob die Augenbrauen. "So schlimm?"

"Ach... vergiss es." Kaiba biss sich auf die Unterlippe. „Man muss sich erst Gedanken machen, wenn man einen triftigen Grund dazu hat!“

"Und", Joey legte den Kopf schief, "hast du diesmal einen triftigen Grund?"

"Weiß nicht."

"Na gut." Joey zog einen Schlussstrich. "Egal was es ist, mach dich nicht verrückt und finde erst einmal heraus, ob du einen Grund dazu hast. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm und all die Sorgen sind völlig unangebracht?"

Kaiba blickte schon wieder so skeptisch drein, doch Joey drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, löste sich von ihm und ließ sich auf dem nächstbesten Stuhl nieder. Kaiba beobachtete ihn noch immer etwas kritisch von der Seite, verfolgte, wie sich der Blonde etwas unentschlossen umsah, sich die Hände rieb und nervös aufblickte.

„Und…“, hob er unentschlossen, wies mit einem Nicken auf die Speisen, „… ich darf wirklich…?“

„Besser zuviel, als zuwenig.“ Nickend griff Kaiba nach seiner Tasse und nippte an ihr. „Bedien dich.“

„Danke.“ Seufzend sank Joey auf dem Stuhl in sich zusammen, griff nach einem Croissant und zerrupfte es.

"Was machst du in solchen Fällen?", erhob sich Kaibas Stimme, als er zu essen begann.

"Hm?" Mit vollem Mund spähte Joey auf. "Wem iff Forgen hab?"

Kaiba nickte.

"Na, ef kommt frauf an, waff eff iff." Joey kaute hinter und räusperte sich. "Ich denke, ich nehme alles zu locker. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist aber wenn es da etwas gibt, über das ich mir wirklich den Kopf zerbreche, dann versuche ich die Sache entweder zu regeln oder", Joey blähte die Wangen auf und lehnte sich leicht in die entgegengesetzte Richtung, "oder ich schiebe es solange vor mir her, bis es über mich hereinbricht und ich mich nicht mehr drücken kann. Auf dem einen oder anderen Weg wird man immer mit Problemen konfrontiert. Tja, das gehört zum Leben."

"Driften wir wieder ins Schulische ab?", erkundigte sich Kaiba und Joey hielt inne.

"Ja?"

"Herr Kaiba." Plötzlich betrat ein junger Mann mit einem Telefon den Raum und der Angesprochene drehte sich zu ihm um. "Ihr Anwalt möchte Sie sprechen."

"Ja, ich ihn auch." Kaiba nickte, nahm das Telefon an sich und warf Joey einen flüchtigen Blick zu. "Herr Takahashi." Er legte das Telefon an das Ohr, schob den Stuhl zurück und erhob sich. "Sie rufen spät an."

Joey sah ihm nach, wie er etwas durch den Raum schlenderte und meistens nur nickte. Und dann, bevor er das Wort ergriff und etwas erzählte, verließ er das Zimmer. Nachdenklich hatte Joey ihm nachgesehen und unter einem leisen Seufzen befasste er sich wieder mit dem Croissant.
 

Nach diesem Vorfall sah er Kaiba nur noch kurz. Mit dem Koffer und einer geschäftigen und ernsten Miene zog er an ihm vorbei, sagte noch, dass er gegen Abend wieder da wäre und fuhr los. Joey hätte sich gern den Rest des Tages Gedanken über Kaiba und dessen Probleme gemacht, doch er vergaß Mokuba, der heute aus irgendwelchen Gründen keine Schule hatte. Der Junge hing wieder an seiner Hose und gab sich erst zufrieden, als er sich auf seinem Zimmer mit ihm Trickfilme ansah. Ansah? Nun ja, Mokuba quatschte die ganze Zeit. Er erzählte, dass er Kaiba auch oft dazu zwang und dass dieser langsam in den Geschmack von

Winnie Poo kam. Dieser Behauptung schenkte Joey jedoch keinen Glauben.

Während der Junge tratschte und der kleine Bär mit Honig um sich warf, driftete Joey wieder ab und grübelte. Nach zwei Stunden kam er zu dem Schluss, wenn Kaiba ihm nichts sagen wollte, dann konnte er ihn wenigstens aufheitern, sich um ihn kümmern. Und das tat er auch.

Als Kaiba am frühen Abend nach Hause kam und vor Erschöpfung stöhnte, fragte er ihn, ob sie sich zurückziehen könnten.

"Hast du schon einmal einen Sonnenuntergang beobachtet?", fragte er und zog ihn los.

Den Abend und die ersten Stunden der darauffolgenden Nacht verbrachten sie damit, auf der Dachterrasse zu liegen. Sie hatten es sich auf einer der Liegen gemütlich gemacht. Kaiba hatte sich müde zurückgelehnt, Joey lag zwischen seinen Beinen, den Kopf hatte er auf seiner Brust gebettet. Sie sprachen nicht viel, um ehrlich zu sein, wechselten sie innerhalb zweier Stunden kein einziges Wort. Sie lagen einfach dort, spielten mit ihren Händen und beobachteten die

Sonne, die rot leuchtend, hinter dem Horizont versank. Dann beobachteten sie die Sterne und gingen ihren eigenen Gedanken nach. Und nach diesem Abend hatte Joey das Gefühl, dass es Kaiba besser ging. Mokuba war schon längst im Bett, als sie die Dachterrasse verließen, auf dem Flur die letzten Zärtlichkeiten austauschten und sich dann auf ihre Zimmer zurückzogen.
 

Am nächsten Tag, am Sonntag, schien Kaiba eine bessere Laune zu haben. Sie aßen gemeinsam mit Mokuba Frühstück. Entweder verhielt sich Kaiba unauffällig, weil er dem Jungen keine Angst einjagen wollte, oder er tat es, weil er sich wirklich keine Gedanken mehr machte, worüber auch immer. Er sagte ja nichts. Auf jeden Fall war Joey etwas erleichtert. Es gab da aber auch eine dritte Möglichkeit, weshalb Kaiba zufrieden war.

Die Sache war die: Mokuba fuhr heute wieder zu Bikky und vermutlich erwartete ihn ein ruhiger Tag.

Die drei aßen in aller Ruhe und dann stand Mokuba auf, um seine Sachen zu holen. Er verabschiedete sich kurz, rannte dann hinaus und würde somit für diesen und den nächsten Tag entschwunden bleiben.

Kaiba lehnte sich zurück, tippte mit den Fingerkuppen über den Tisch und sah Joey über den Tisch hinweg, an. Dieser erwiderte seinen Blick und griff abwesend nach einem Hörnchen. Eine lange Zeit saßen sie wohl so dort, starrten sich an und schwiegen. Joey grinste.

"Heute ist unser Tag. Zum Glück habe ich keine Termine und kann jede Stunde dieses Tages genießen."

Kaiba schnalzte mit der Zunge und betrachtete seine Tasse.

"Also?" Joey stützte das Kinn auf die gefalteten Handflächen und lehnte sich nach vorn. "Was machen wir?"

"Schlag du etwas vor", erwiderte Kaiba irgendwie lustlos. Vermutlich war er nicht gut darin.

"Wir könnten baden fahren."

"Baden können wir auch hier." Kaiba rümpfte die Nase. "Außerdem darfst du in deinem Zustand nicht baden."

Ja, da war etwas dran. Also grübelte Joey weiter. Er begann am Rand seiner Tasse zu kratzen und biss sich auf die Unterlippe.

"Was hältst du davon, wenn wir einen Spaziergang im Park machen?"

"Einen..." Kaiba reagierte, als hätte er soeben etwas Unglaubliches gehört. Etwas, das ihm einfach unmöglich erschien. "Einen Spaziergang."

"Klar." Joey zuckte gelassen mit den Schultern. "Ich denke, das tut dir auch mal gut. Wir müssen auch nicht lange bleiben."

"Ich bin noch nie im Park spazieren gegangen", bemerkte Kaiba und jetzt sah Joey drein, als wäre das unglaublich.
 

"Komm schon, es wird dir gefallen." Hinter Kaiba stieg Joey in die Limousine und machte es sich gemütlich.

"Daran habe ich nie gezweifelt." Kaiba beobachtete den Chauffeur, der eilig um die Limousine herumlief und dann einstieg. Er beobachtete ihn auch, als er sich nach vorn lehnte und den Motor startete. Dann, als der Wagen anfuhr, ließ er die Hand sinken und tastete nach einigen Knöpfen, die sich an der Tür befanden. Einen dieser Knöpfe drückte er und plötzlich schob sich eine verdunkelte Scheibe hinter die Fahrerkabine. Sie trennte die beiden Teile des

Wagens voneinander. Joey beobachtete die Scheibe kurz und hob verwundert die Augenbrauen.

Was sollte das?

Langsam drehte er das Gesicht zur Seite und schon erhielt er seine Antwort. Kaiba rutschte näher zu ihm, neigte sich nach vorn und schob die Hand über seinen Hals, über seinen Nacken. Dann zog er ihn nach vorn, zog ihn zu sich und küsste ihn. Joey lachte leise, umarmte Kaiba fest und erwiderte den zärtlichen Kuss fordernd.

Die Krankheit hatte sie an allem gehindert, was Spaß machte, doch jetzt Kaiba hatte den richtigen Zeitpunkt erkannt und gehandelt. Joey war dabei. Während sie sich küssten, sich fest

umklammerten und neckten, grinste Joey. Ja, er grinste und zwar die ganze Zeit über. Er hatte die Arme um Kaibas Hals gelegt und dessen Hände fuhren geschwind über seinen Rücken, glitten sein Rückrad hinab und näherten sich schnell seiner Hose. Joey spürte jede der Bewegungen, jede der Berührungen. Kaiba biss zu, Joey biss zurück und verstärkte die Umarmung. Dann schnappte er nach Kaibas Lippe und wieder begannen sich die Hände auf

seinem Rücken zu bewegen. Joey räkelte sich kurz und hockte sich dann auf die Knie. Er richtete sich auf der weichen Bank auf, atmete hastig durch die Nase ein und öffnete den Mund weiter. Anschließend legte er den Kopf schief und verschmolz ein weiteres Mal mit Kaiba. Während sie in einem langen und leidenschaftlichen Kuss versanken, schob er flink das linke Bein über Kaibas Schoß und ließ sich auf ihm nieder. Er hatte diese Zärtlichkeiten zu sehr vermisst, als dass er sich zurückhalten könnte. Doch Kaiba schien es ebenso zu

gehen, denn auf einmal spürte Joey, wie eine freche Hand hinterrücks unter seine Hose rutschte. Er schenkte dem kaum Beachtung und selbst, als sie unter den Saum der Shorts fuhr, ließ er sich nichts anmerken.

Es fühlte sich gar nicht so übel an…

Kurz richtete er sich auf, rutschte näher an Kaiba heran und ließ sich wieder auf seinen Schoß sinken. Er gab die Erlaubnis, zeigte keine Abneigung… und dennoch, nach wenigen Sekunden machte die Hand machte. Sie glitt wieder über seinen Rücken, rutschte höher zu seinen Schultern und verstärkte dort den Druck.
 

Vor dem Park hielt die Limousine und sofort sprang der Chauffeur wieder nach draußen, um seinen beiden Fahrtgästen die Tür zu öffnen. Joey war der erste, der ausstieg. Als er sich aufrichtete und die frische Luft einatmete, hob er gleichzeitig die Hände und versuchte seine Haare zu bändigen, die ihm etwas zerzaust zu Berge standen. Als Kaiba dann ebenfalls ausstieg und er es noch immer nicht bewerkstelligt hatte, zückte er einfach einen Haargummi und band sich einen Zopf.

Kaiba flüsterte kurz mit dem Mann, sagte ihm vermutlich, dass er sich nicht zuviel Zeit mit dem Abholen lassen sollte, und wandte sich dann endlich an Joey. Dieser hatte die Arme vor dem Bauch verschränkt und grinste, als er neben ihm stehen blieb und sich seinen Beobachtungen anschloss.

Also, Kaiba sah Bäume, Wiesen und Blümchen. Auch Tiere, die von einem Ast zum anderen hüpften, und Hunde, die bellend im Gras tollten. Auf dem ersten Blick erschien ihm diese Umgebung sehr stressig, ungut für seinen müden Geist, doch Joey zupfte an seinem Shirt und schlenderte los.

"Komm schon", trieb er ihn an. "Wir müssen uns erholen."

"Wie soll ich mich erholen, wenn du mich scheuchst." Kaiba verdrehte die Augen und folgte dem jungen Mann. Nebeneinander trödelten sie dann über die Wiesen und unter den Bäumen hindurch.

Irgendwann ließen sie sich auf einer Bank nieder, streckten die Beine von sich und beobachtete die Kinder, die lachend über die Wiesen rannten, Fange spielten und sich im Gras rollten. Joey seufzte, lehnte sich wieder nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Knie. Dann ließ er die Hände hängen und beobachtete die Kinder weiterhin. Seine Miene verharrte bald ausdruckslos, nur seine Augen erhielten einen verträumten Ausdruck. Während er abwesend vor sich hinstarrte, saugte Kaiba an seinen Zähnen und ließ das Kinn auf die Brust sinken. Und jetzt? Erholung.

Wie funktionierte das eigentlich?

Er war immer noch verspannt, verkrampft von den letzten Arbeitstagen. Nach kurzen Überlegungen beobachtete er Joey. Dieser schien Erholung überhaupt nicht nötig zu haben. Stets war er heiter, munter und wach. Abgesehen von den Nickerchen im Unterricht.

Aber Joey hatte bei weitem auch nicht so viel Arbeit, wie er. Also brauchte er vermutlich auch keine Erholung. Er beobachtete Joey weiterhin und als sich dieser mehrere Minuten nicht bewegte, wollte er sich gern davon überzeugen, dass er überhaupt noch am Leben war.

"Was ist?"

Kurz verharrte Joey noch reglos, dann seufzte er wieder und lehnte sich zurück.

"Siehst du diese Kinder?", fragte er leise.

"Hm." Kaiba murmelte etwas Verworrenes. "Klar, wie könnte ich sie übersehen."

"Schau sie dir an", bat Joey verträumt.

"Besser nicht", murrte Kaiba.

"Wie sie lachen."

"Und wie sie schreien."

"Sie sind des Lebens froh."

"Und sie rauben anderen Menschen den letzten Nerv." Kaiba rieb sich das Gesicht,

Joey achtete nicht auf ihn.

"Sie haben ein nettes zu Hause."

"Dann sollen sie dahin zurückgehen."

"Nette Eltern."

"Die es mit der Erziehung nicht so ernst nehmen."

"Und..." Joey verschränkte langsam die Arme vor dem Bauch, "... wie unschuldig sie alle noch sind."

Kaiba lugte zu ihm, daraufhin wusste er nichts zu erwidern.

"Ich wünschte, ich wäre auch wieder so klein", fuhr Joey geistesabwesend fort.

"Ich müsste mir um nichts und niemanden Sorgen machen. Nicht um die Schule, um Freunde oder anderen Kram. Ich könnte einfach spielen und das Leben genießen." Kaiba linste langsam zu ihm und starrte Joey kritisch an.

"Ich will Fange spielen, mich mit anderen Kindern kempeln, Eis essen und Lollis

lutschen. Verstehst du das?" Joey drehte das Gesicht zur Seite und traf auf

Kaibas Blick. Nein, es sah nicht so aus, als würde er es verstehen. Er starrte ihn an und Joey starrte zurück. So vergingen einige Sekunden und Kaiba rümpfte die Nase.

"Hast du Fieber?"

"Nein, ehrlich!" Berauscht zog Joey ein Bein auf die Bank und wandte sich ihm

aufgeregt zu. "Stell dir doch einmal vor, du könntest dein Leben noch einmal

leben, alles noch einmal erleben und genießen. Nun weißt du, wie das Leben ist. Früher als kleines Kind warst du dir dessen nicht bewusst. Und nun? Nun wünscht man sich, man könnte in der Zeit zurückreisen. Man würde dankbar für dieses junge Leben sein", Joey fuchtelte mit den Händen, "jeden Tropfen auskosten und alles genießen."

"Das sagtest du schon einmal." Kaiba war von diesem Gerede nicht sehr begeistert.

"Es ist nicht so, dass ich viele Sorgen habe." Joey achtete nicht darauf. "Ich meine die Gesamtsituation, verstehst du?"

"Nein." Kaiba schüttelte den Kopf und Joey tratschte weiter.

"Aber stell es dir doch einmal vor, Kaiba!" Seine Augen leuchteten. "Stell dir vor, du könntest Fehler wieder gutmachen, Menschen wieder sehen, die längst verstorben sind und manche Dinge verhindern."

Endlich zeigte Kaiba eine andere Reaktion. Er trug eine verbissene Ernsthaftigkeit in den Augen, als er Joey ansah. Dieser starrte zurück.

"Fehler wieder gutmachen." Kaiba zuckte mit den Schultern. "Ich wüsste nicht, dass ich in meinem Leben einen folgeschweren Fehler begangen habe. Menschen, die verstorben sind, gibt es viele. Aber die sollten auch verstorben bleiben und besondere Dinge gibt es nicht zu verhindern. Hätte ich es getan, hätte ich mein Leben anders gelebt und andere Entscheidungen getroffen, dann wäre ich nun nicht hier. Und so wie es jetzt ist, ist es gut."

"Ja." Joey lächelte. "Ich sagte doch: "Schicksal"."

"Das mit dem Schicksal kannst du dir schenken." Kaiba schüttelte entschlossen den Kopf. "Ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand."

"Höm... klar." Das wurde Joey zu tiefgründig. Und bevor er noch irgendeinen Blödsinn redete, nickte er. "Ich kenne deine Vergangenheit", sagte er nach einem kurzen Zögern. "Es tut mir leid. Ich... also im Gegensatz zu dir, hatte ich wohl eine traumhafte Kindheit."

Kaiba wackelte mit dem Kopf, gab Joey deutlich zu verstehen, dass er jetzt nicht über dieses Thema sprechen wollte. Also brach wieder Schweigen über sie herein. Joey beobachtete die Kinder diesmal mit einer etwas trübsinnigeren Miene und Kaiba hielt die Augen geschlossen und den Hinterkopf auf die Lehne der Bank gebettet. Die Sonne schien ihm hell ins Gesicht, nur selten wurde die Helligkeit durch Schatten unterbrochen, wenn sich die Äste der Bäume rauschend zu ihnen hinabneigten. Stille. Langsam öffnete Kaiba den Mund, atmete tief ein und stieß die Luft unter einem leisen Seufzen wieder aus. Erholung.

Alles war so friedlich. Das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel... und das Schreien der Kinder. Doch diese unangenehmen Geräusche überhörte Kaiba nach kurzer Zeit. Er konzentrierte sich nur auf das, was ihm gefiel. Und nach wenigen Minuten begann er wirklich, sich zu entspannen. Er atmete die frische Luft ein, streckte sich und genoss das Nichtstun. Joey hatte schon eine gute Idee gehabt. Er wusste, wie man sich erholen und eine wohlige Atmosphäre genießen konnte. Und in diesen Minuten vergaß er auch all seine Sorgen. Er wollte nur hier sitzen und...

"Joey?!"

Ein kalter Schauer fuhr erschreckend schnell durch seinen Körper und er richtete sich auf. Diese Stimme! Sie gehörte nicht zu seiner Erholung. Nein, ganz bestimmt nicht! Auch der Angesprochene wurde aufmerksam, blickte auf und sah sich um. Kaibas Augen weiteten sich, vom Grauen gepackt. Winkend kam Yugi über die Wiese auf sie zu gerannt. Auch Tristan, Tea, Duke und Bakura waren dabei.

"Hey!" Joey winkte zurück und Kaiba stöhnte.

"Hey! Hallo!!"

Joey grinste noch kurz, dann wandte er sich schnell mit ernster Miene an seinen grimmigen Begleiter.

"Ich mache es kurz, okay?" Mit diesen Worten wandte er sich wieder ab und die kleine Gruppe blieb vor ihnen stehen. Kaiba saugte an seinen Zähnen und wandte blasiert den Blick ab.

"Joey!" Nachdem Yugi einen knappen Blick zu Kaiba geworfen und ihn mit einem Nicken begrüßt hatte, grabschte er nach Joeys Hand und schüttelte sie. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht, als du nicht in der Schule warst. Und zu Hause warst du auch nicht!"

"Ja." Joey grinste und erhielt von Tristan einen derben Schlag auf die Schulter.

"Tut mir leid."

"Und?" Duke steckte sich einen Kaugummi in den Mund und lugte kurz zu Kaiba. "Wie geht es dir?"

"Besser." Joey lehnte sich wieder zurück. "Ich habe viel geschlafen und Medikamente genommen und die Krankheit auch auf vielerlei anderen Wegen bekämpft."

"So muss es auch sein." Tea hob allwissend den Zeigefinger. "Du siehst ja schon viel besser aus. Wann kommst du wieder in die Schule?"

"Tja, weiß nicht." Joey zuckte mit den Schultern. Es gefiel ihm, dass seine Clique zufällig auch hier war und sie nun einen kleinen Plausch halten konnten. Auch wenn da jemand nicht mit einverstanden war. "Der Arzt meinte, das wäre erst möglich, wenn das Fieber ganz weg wäre. Und dann brauche ich mindestens noch drei Tage, um mich vollkommen auszukurieren."

"Ja, ja." Duke nickte sarkastisch. "Du nutzt doch schamlos aus, dass du krank bist. Aber ehrlich", er zwinkerte ihm zu, "ich würd's auch tun."

"Aber ich nutze es doch gar nicht..."

"Und?" Gutgelaunt wandte sich Yugi an Kaiba. "Warum warst du gestern nicht in der Schule? Hast du dich angesteckt? Bist du auch krank?"

Kaiba machte eine ablehnende Handbewegung und stöhnte gelangweilt. Yugi hatte

es nicht verstanden und würde es auch niemals tun. Der Junge nahm sich diese Reaktion jedoch nicht zu Herzen und wandte sich wieder an Joey, um diesen munter anzugrinsen.

"Was hattest du eigentlich?", erkundigte sich Tea.

Bakura musterte Kaiba, der nun in seinen Hosentaschen suchte und sich kurz darauf eine Zigarette ansteckte.

"Eine Grippe", antwortete Joey. "Und eine kleine, eine ganz klitzekleine Bronchitis."

"Bronchitis!", wiederholte Tristan Augenrollend. "Mein lieber! Da hast du dir ja etwas geholt!"

"Hm." Joey ließ sich leicht zur Seite sinken und stupste Kaiba mit dem Fuß an, worauf dieser nur brummte. Nachdem Joey ihm einen knappen, prüfenden Blick geschickt hatte, wurde er auf Bakura aufmerksam, der da so herumstand und nichts sagte.

"Ich hätte auf dich hören sollen", sprach er ihn an und der junge Mann hob die Augenbrauen. "Dann wäre ich nicht krank geworden."

>Aber dann hätte mich Kaiba nicht zu sich geholt<, dachte er sich heimlich und grinste. >Und das war es mir wert.<

"Ach ja." Genüsslich lehnte sich Joey zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Und was macht ihr hier so?"

>Er will es kurz machen?< Kaiba rollte mit den Augen und nahm verstimmt einen Zug.

"Wir gehen nur spazieren", antwortete Tristan locker. "Dieses Wetter mussten wir

doch nutzen."

"Ja, wir auch." Joey lugte zu Kaiba. "Eigentlich war er ja nicht so fasziniert, aber ich habe ihn überredet, nicht wahr?" Wieder stupste er ihn mit dem Fuß an.

"Hm", murrte Kaiba.

"Ach." Joey wandte sich ab.

"Na gut." Yugi bemerkte die unangenehme Atmosphäre, die nur Kaiba zu verdanken war. "Wir spazieren dann mal weiter, nicht wahr?" Er sah sich fragend um und alle nickten.

"Ja, ja." Duke fuhr sich über den Schopf. "Wir wollten unbedingt noch an den See."

"Bis später." Tea winkte. "Wir sehen uns doch in der nächsten Woche, oder?"

"Mal sehen."

Auch Tristan wandte sich ab, nachdem er Joey gehauen hatte und letzten Endes stand nur noch Bakura vor den beiden. Er stand einfach da, sah von Joey zu Kaiba und wieder zurück. Kaiba interessierte sich nicht dafür, doch Joey hob verwundert die Augenbrauen.

"Was ist?"

Bakura wurde wieder auf ihn aufmerksam, runzelte kurz die Stirn und schüttelte dann den Kopf.

"Nichts", sagte er dann. "Ich gehe dann mal auch." Langsam, etwas zögernd wandte er sich ab. "Viel Spaß noch."

"Huh?" Joey legte den Kopf schief und Kaiba blickte auf.

Ohne sich umzudrehen, schlenderte Bakura über die Wiese und folgte den Anderen.
 

~*to be continued*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-08T04:33:51+00:00 08.01.2009 05:33
Jetzt sind die beiden richtig zusmmen!!! :))) wie die beieinander schlafen und das ganze gekuschel und so weiter! zum dahinschmelzen!! ich hab die ganze zeit nur gegrinst,als ich das gelesen habe!! XDD
die erste geschichte hatte ich sogar schon durchgelesen!! muss heute abend gleich bei dem nächsten Teil schauen!!
Von: abgemeldet
2008-10-31T23:43:33+00:00 01.11.2008 00:43
Da ham wirs schon! Alle leidn und heuln und fühln sich schlecht. ^^
wenn man mal zuviel heiterkeit vom leben abkriegt,muss man das nur lesn. XD


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