Sooo, ich habe mich endlich dazu breitschlagen lassen, diese Fic zu veröffentlichen. Ich habe die Originalversion schon vor den Sommerferien geschrieben, nachdem ich ein Buch über eine krebskranke Frau gelesen habe, die auch daran gestorben ist.
Damit verarbeite ich das sozusagen...
Das hier ist jetzt nochmal überarbeitet.
Eins vorweg: Ich habe keine Ahnung, ob jemand, der so etwas erfährt, wirklich so denkt, wenn sich jemand davon irgendwie beleidigt fühlt, bitte ich ihn, mir das nachzusehen, ich war noch nie in so einer Situation... wofür ich dankbar bin.
Aber jetzt genug gelabert. Viel Spaß beim Lesen!
Alone?
Das Leben ist so ungerecht! Verdammt, warum ich?
Zum wievielten Mal stelle ich mir nun schon diese simple Frage?
Ich weiß es nicht. Aber ich denke, ich würde locker auf 1000 kommen, wenn ich mitgezählt hätte...
Etwas übertrieben denkt ihr jetzt bestimmt, aber ich habe verdammt noch mal einen guten Grund, diese Frage zu stellen!
Warum?
Tja, das ist die Frage, wo ich doch mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit wieder gesund werde. Aber ich gehöre mit Sicherheit zu den 50%, die nicht durchkommen, das kennt man ja schon.
Das war schon immer so, jede Ampel wird rot, wenn ich komme; die Busse fahren mir vor der Nase weg, wenn ich es mal wirklich eilig habe; es ist mein Freund, der fremdgeht. Warum sollte ich jetzt mal Glück haben? Hey, ich bin der Pechvogel der Nation!
Bei jedem anderen wäre die Diagnose nach den ewigen Untersuchungen wo denn nun meine andauernden Kopfschmerzen herkämen eine einfache Migräne gewesen. Okay, auch nicht schön, aber bei mir wurde natürlich wieder einer draufgesetzt.
Ich denke, ihr wisst, was jetzt kommt.
Richtig. Ich habe einen Tumor im Kopf sitzen. Wie groß der ist, weiß ich nicht, ich habe die letzten beiden Stunden eher in einem Dämmerzustand verbracht.
Verdammt, ich bin 17 Jahre, hübsch und intelligent... das mag jetzt zwar eingebildet klingen, aber was soll's. Warum habe ausgerechnet ich so einen blöden Tumor, der sich in meinem Hirn extrem wohlfühlt und fleißig wächst.
Wo wir wieder bei der ewigen Frage wären. Ich kenne eine Menge Leute, die das Ding viel eher verdient hätten als ich! Die Schnepfe mit der Sven jetzt rummacht, Sven selber, meine Französischlehrerin... ich sollte damit aufhören. Ich sollte wirklich damit aufhören, so negativ zu denken. Aber ich kann nicht anders. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr erfahren würdet, dass ihr Erstens: Eure Haare verlieren werdet, die ich nebenbei gerade wieder mit Mühe auf eine annehmbare Länge gezüchtet habe und Zweitens: Zu 50% trotzdem bald den Löffel abgeben werdet?
Na also.
Oh Gott, was habe ich nur getan, dass ich so bestraft werde. Ich hoffe doch, dass meine Spickaktion in der letzten Klausur nicht schuld ist. Das wäre aber reichlich unfair, ich wurde eh erwischt und bekam ne fünf druntergesetzt.
Am liebsten würde ich schreien, aber da ich mich her in einem sehr belebten Park befinde, käme das wohl nicht allzu gut...
Ich bin direkt nachdem meine Mama und ich vom Krankenhaus zurückgekommen sind hierhergegangen, obwohl ich weiß, dass meine beste Freundin und mein großer Bruder wissen wollen, was los ist.
Nja, wahrscheinlich hat es ihnen Mama inzwischen erzählt und sie trösten sich gegenseitig.
Es ist schon zum Kotzen, wenn die beste Freundin mit dem eigenen Bruder zusammen ist, den man jeden zweiten Tag am liebsten auf den Mond oder noch weiter weg schießen würde. Jetzt kann ich nicht mal mehr über ihn lästern, weil sie ihn es in Schutz nimmt. Noch so ein Punkt, den ich mit dem ach so unfehlbaren Gott klären werden, wenn ich da oben ankomme. Obwohl, bei meinem Glück lande ich sowieso in der Hölle, also was soll's.
Müde stütze ich meinen Kopf auf die Hände. Ich sitze auf einer Bank an einem kleinen See wo ein paar Enten schwimmen. Alles ist so schön friedlich, nur in meinem Kopf herrscht das reinste Chaos. Ich bemerke erst, dass ich weine, als die ersten Tränen auf meine Jeans tropfen. Dann werden es immer mehr, bis sich schließlich hemmungslos schluchze, ohne mich darum zu kümmern, was vorbeigehende Spaziergänger von mir denken würden. Ich bin unglücklich verdammt, sollen es doch alle mitkriegen!
Plötzlich legt sich en Arm um meine Schultern und jemand reicht mir ein Taschentuch. Verwirrt sehe ich auf.
"Zoé..." mehr bringe ich nicht heraus. Ich klammer mich an sie und weine weiter. Sie war wirklich gekommen! Meine beste Freundin hatte nach mir gesucht! Okay, ich weiß nicht, was ich eigentlich erwartet habe... vielleicht, dass sie nichts mehr mit zu tun haben will, wenn sie erfährt... was da in meinem Schädel vor sich hinwuchert... Ja, genau das hatte ich befürchtet, gestehe ich mir endlich ein. Auch wenn es lächerlich ist, so was von der allerbesten Freundin zu denken, ich hatte angst, dass sie mich im Stich lässt. Sie und alle anderen. Und jetzt sitzt du hier neben mir... hältst mich im Arm und sagst kein Wort.
Dann, nach einer Ewigkeit sagst zu die Worte, die einen Funken Hoffnung in mir entzünden: "Ich lasse dich nicht allein. Wir schaffen das. Zusammen."
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So, ihr habt es also wirklich geschafft, dieses Teil bis zum Ende zu lesen? Respekt. Auch wenn es eigentlich nicht viel war...
Nja, wenn es euch gefallen hat, lasst mir bitte ein Kommi da, okay?
Bis denne
Dat Luina ^.^