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Spellbreaker

von

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Die Fremde im Zug

Das siebte Schuljahr in Hogwarts begann.
 

Harry hatte es bei den Dursleys mal wieder nicht bis zum Ende der Ferien ausgehalten und war schließlich zu Ron umgesiedelt. Er verstand ja, dass es wichtig war, den Schutz gegen Voldemort zu erneuern, aber seine Verwandtschaft war einfach zu... Wenigstens waren sie diesmal etwas netter gewesen, denn einen erneuten Besuch von MadEye-Moody, der Onkel Vernon im letzten Sommer ziemlich zusammengestaucht hatte, wollten sie lieber nicht riskieren.
 

Es war nett gewesen und die vielen schönen Augenblicke im Kreis der Familie seines Freundes hatten ihn vergessen lassen, dass er nach dem Tod seines Paten eigentlich ziemlich einsam war. Viele Erinnerungen an das vergangene Jahr hatte er eigentlich nicht, denn irgendwie war alles viel zu schnell gegangen. Schule, Prüfungen, ZAGs waren nur so vorüber gerauscht. Dank Hermines "fürsorglicher" Art hatte er aber in den meisten Fächern mit recht guten Noten in die Ferien gehen können. Nun waren sie schon wieder vorbei.
 

"Hey, nun mach schon!", drängte Ron ihn in Richtung der Absperrung zum Gleis 9 3/4. "Sonst müssen wir uns wieder das Genöle von Hermine anhören, weil wir zu spät sind."
 

Harry grinste. "Als wenn es dir was ausmachen würde, wenn Hermine dich zuquasselt."neckte er seinen Freund. "Du denkst aber dran, sie nun endlich mal zu fragen, ja?", erinnerte er ihn dann. "Denn ich hab euer ewiges Umeinander-Geschleiche ziemlich satt."
 

Ron nickte nur noch und stürzte dann sein Gepäck schnell hinter sich herschleifend durch die Absperrung, damit Harry nicht sah, dass er mal wieder knallrot angelaufen war. Der grinste nur noch breiter und folgte seinem Freund.
 

Die Zugfahrt war zunächst ziemlich ereignislos, bis Malfoy natürlich mal wieder den Kotzbrocken raushängenlassen musste und einige Gryffindor-Zweitklässler so drangsalierte, bis diese schließlich heulend an Hermines Umhang hingen.
 

"Ich geh dann mal.", war Harrys Kommentar, als Hermine Ron an seine ebenfalls bestehende Pflicht als Vertrauens-Schüler erinnerte und diesen losschickte um Malfoy zur Rede zu stellen. Er sah zwar, dass seinem Freund gar nicht wohl bei der Sache war, aber er war sich sicher, dass Ron das diesmal auch alleine hinkriegen würde. Das Amt als Vertauenschüler hatte seinem Freund gut getan, zumindestens so lange ihn nicht die kleineren Schüler mal wieder damit beauftragten eine "riesengroße, widerliche Spinne, mit ganz ekligen, haarigen Beinen"aus ihrem Bad zu befördern.
 

Waren sie in ihrem ersten Jahr eigentlich auch so gewesen?
 

Während er seinen Gedanken nachhing schlängelte sich der große Junge durch den Zug, vorbei an streitenden und lachende Schülern, ihren Eulen, Ratten, Katzen und Kröten, jeder Menge Süßigkeiten und, wie er feststellte auch jeder Menge von "Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen". Er war vorhin noch kurz mit Ron bei dessen Brüdern in ihrem Laden gewesen und hatte gesehen, wie die Kasse klingelte. Die beiden Freunde waren mit einer Menge Kostproben und noch mehr zu verteilenden Bestellzetteln ausgestattet jedoch bald wieder gegangen, da jemand eine Tüte mit Stinkbomben schon gleich im Laden ausprobieren musste.
 

Er merkte erst, dass er schon am Ende des Zuges angekommen war, als er fast mit dem Kopf gegen die abschließende Zugtür geprallt war. Ratlos, was er jetzt tun sollte, sah er sich um und blickte in ein Abteil, in dem nur ein einzelnes Mädchen saß, das Harry nicht kannte.
 

Da sie die Nase in einem Buch vergraben hatte, nahm Harry an, dass es sich um eine Ravenclaw handele und er sich hier ein wenig von dem Trubel im Zug zurückziehen konnte, ohne sich größeren Anfeindungen gegenüber zu sehen.
 

"Darf ich?", fragte er trotzdem, nachdem er das Abteil geöffnet hatte.
 

"Und wenn nicht?", kam es unfreundlich zurück. Das Mädchen lies ihr Buch sinken. "Aber wenn's dich glücklich macht."Damit hob sie ihr Buch wieder und ignorierte den Gryffindor, der immer noch unschlüssig in der Tür stand, wieder.
 

Hinter sich erklang auf einmal Draco Malfoys Stimme und da er ihm nicht unbedingt über den Weg laufen wollte, schloss er schließlich die Tür von innen, ließ sich auf einen der Sitze sinken und sah aus dem Fenster. Doch er hatte sich zu früh gefreut, denn der Slytherin hatte sein Lieblingsopfer natürlich sofort erspäht und öffnete das Abteil wieder.
 

"Sieh an, wen wir da haben."Rief er überlaut seinen stämmigen Schatten Crabbe und Goyle zu. "Sankt Potter weilt auch noch unter uns, Wie schade!"Er grinste eklig.
 

"Und wer ist das da? Deine neue Freundin, Potter? Habt ihr euch hierher zum Knutschen verzogen? Wiesel und Schlammblut hätten sich sicher über etwas Anschauungs-Unterricht gefreut."Crabbe und Goyle wollten sich darüber schier ausschütten vor Lachen.
 

"Seid ihr jetzt bald fertig?"tönte es genervt hinter dem Buch hervor. Erst jetzt fiel Harry auf, dass es eins über Quidditch war. "Ich versuche zu lesen."
 

"Sieh an, es spricht sogar.", höhnte Malfoy nun. "Ich dachte mit dir würde sich lediglich ein Troll einlassen. Bei Cho Chang warst du ja auch nicht sehr erfolgreich."
 

Harry ballte seine Hand zur Faust und wollte sich grade auf den anderen stürzen, als das Mädchen gegenüber ihm zuvorkam und aufstand. Ganz nah ging sie an Malfoy heran, baute sich vor ihm auf und zischte:
 

"Jetzt hör mir mal zu, du blonder Gartenzwerg. Ich zähle jetzt bis drei, und wenn du dann nicht mit deinen dämlich grinsenden Gorillas hier verschwunden bist, dann kannst du dich auf was gefasst machen."
 

Ganz kurz war der Angesprochene verblüfft und guckte ziemlich dumm aus der Wäsche, doch er fing sich schnell und fragte hämisch zurück: "Ach ja? Von dir und welcher Arm...?"
 

Er brachte das Wort nicht zu Ende, denn das Mädchen hatte bereits ihren Zauberstab gezückt, und ihm unter die Nase gahalten. "Möchtest du das wirklich ausprobieren?", fragte sie gefährlich leise.
 

Draco schluckte und zog es dann doch vor, den Rückzug anzutreten. "Wir sehen uns noch, Potter.", spie er noch in Harrys Richtung bevor er wieder im vorderen Teil des Zuges verschwand.
 

"Das war gut.", grinste es das Mädchen an, das er nun zum ersten Mal richtig betrachten konnte. Sie war ungefähr 1,70 und hatte lange dunkle Harre, blasse Haut und helle, grüne Augen.
 

"Ach lass mich in Ruhe", schnauzte sie ihn an. "Du bist auch nicht viel besser."Mit diesen Worten lies sie sich wieder auf den Sitz fallen und fing an sich die Schläfen zu massieren.
 

So langsam verstand Harry, warum sie alleine in dem Abteil gewesen war. "Ich geh dann mal wieder.", meinte er und trat in den Gang hinaus. "Und, tschüss!", rief sie ihm noch hinterher.
 

Ron und Hermine waren inzwischen wieder von ihrem Posten in das Abteil zurückgekehrt und zogen sich ihre Uniformen an.
 

"Mensch, wo warst du denn?", sprudelte es aus Ron heraus. "Die haben mir meinen Zauberstab weggenommen und mich in die Toilette gesperrt. Gemeine Bande!"
 

"Ich hätte da jemand, der dir sicher liebend gerne geholfen hätte.", murmelte Harry in Erinnerung an das komische Mädchen. "Wer denn?", fragte Hermine neugierig. "Dann müsste ich ihm nicht immer den Hals retten."Sie grinste Ron frech an, der mal wieder Farbe in tomatenähnlicher Lage annahm.
 

"Kenn ich auch nicht, aber sie hat Malfoy zusammengebrüllt und mir auch fast den Kopf abgerissen. Komische Tussi..."
 

"Also wirklich!", empörte sich Hermine. "Was soll das denn heißen? Tussi?"Sie verdrehte die Augen. "Das hab ich jetzt mal überhört. Ihr Männer könnt es nur nicht vertragen, wenn eine Frau mal schlagende Argumente parat hat."
 

Als sie am Bahnhof ankamen, fragte sich Harry immer noch, ob dieses Mädchen wirklich nur mit Argumenten zugeschlagen hätte.



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