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Spellbreaker

von

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Gefährliches Spiel

"Also gut, ihr wisst worum es geht. Lasst uns ein paar Slytherins vertrimmen.", schoss Angelina die Quidditch-Mannschaft der Gryffindors noch mal auf das Spiel ein.
 

"Wir wollen doch nicht, dass Professor McGonagall sich von ihrer schönsten Keksdose trennen muss."
 

Bei strahlendem Sonnenschein begann das erste Match der Saison und diesmal waren es wieder die beiden erbittertsten Rivalen um den Erwerb des begehrten goldenen Pokal, die sich in diesem Spiel gegenüberstanden: Gryffindor vs. Slytherin.
 

Die Tribünen waren bis zum letzten Platz besetzt und gleichmäßig entweder in rot-gold oder aber grün-silber geschmückt. Mit Spannung erwarteten alle den Anfang des Spiels und zur Freude aller klang schon wieder Lee Jordans Stimme über den Platz, immer wieder unterbrochen von Professor McGonagalls zurechtweisenden Kommentaren, da sie sich einfach nicht zurückhalten konnte, wenn der Schüler sich mal wieder zu sehr mitreißen lies.
 

"Wir begrüßen mal wieder die gesamte Schule zum diesjährigen Quidditch-Tunier. Den Anfang machen dann auch gleich wieder die diesjährigen Favoriten Gryffindor und Slytherin, aber das ist ja jedes Jahr dasselbe. Aber diesmal hat auch Hufflepuff eine ganz gute Chance, zumindestens wenn ihre neue, süße Jägerin Miranda Laughlin mal mit mir ausgeht."
 

"Mister Jordan, das hat nichts mit dem Spiel zu tun."
 

"Schon klar... Aber da betreten auch schon die Mannschaften das Spielfeld."
 

Harry hatte ein gutes Gefühl mal wieder auf dem Spielfeld zu sein. Gryffindor hatte eine sensationelle Mannschaft. Ginny und Katie Bell konkurrierten gnadenlos um die Stelle des Jägers mit den meisten Torwürfen und Ron hatte seine Nervosität während des Spiels inzwischen fast im Griff. Die Treiber Andrew Kirke und Jack Sloper taten aber weiterhin ihr Bestes, um den Quaffel am besten gar nicht erst in seine Nähe zu lassen. Eigentlich konnte also nicht viel schief gehen.
 

"Das Spiel beginnt und schon sind die Gryffindor-Jäger in Ballbesitz und auf dem Weg zu den gegnerischen Torringen. Tja, Slytherin, Kraft ist eben nicht alles, man muss auch schnell genug sein."
 

"Mister Jordan!"
 

"'Tschuldigung, Professor, aber Slytherin fliegt mit der Eleganz eines Riesen-Nashorns.", witzelte Lee ungeachtet der Tatsache weiter, dass Professor McGonagall ihm mit massivem Punktabzug drohte.
 

Harry lachte und machte sich dann aber nach einem Anpfiff von Angelina auf die Suche nach dem Schnatz. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Ginny und Katie mühelos die gegnerischen Treiber umrundeten und mit gutem Teamspiel schon das dritte Tor des Matches holten.
 

Aber das nützte alles nichts, wenn er es Malfoy ermöglichte, den kleinen, goldenen Ball vor ihm zu erwischen. Also flog er höher und umkreiste suchend das Spielfeld.
 

Auf einmal flog Malfoy neben ihm und fragte neugierig: "Na, Potter, schon was gefunden?"
 

Spöttisch gab Harry zurück: "Ja klar, den Schnatz hab ich schon in meiner Tasche. Ich hatte nur noch auf einem Plausch in deiner erlesenen Gesellschaft gewartet."
 

"Oh Potter, du stehst doch wohl nicht etwa auf mich? Vielleicht sperrt Dumbledore dich dann ja auch weg. Mich würde das nicht stören.", entgegnete der Blonde ihm.
 

"Wieso? Wen sperrt Dumbledore ein?", fragte Harry irritiert und vergaß sogar für eine Weile, dass er eigentlich grade mitten in einem Quidditch-Spiel war. Das musste er jetzt genauer wissen.
 

"Na, Zabini und McDougal, die beiden Perverslinge. Die müssen jetzt in ein Extra-Verlies und dürfen nur noch zum Unterricht und zu den Mahlzeiten raus.", rief Malfoy ihm zu, bevor er abtauchte, weil er offensichtlich den Schnatz entdeckt hatte.
 

Harry glaubte sich verhört zu haben. Davon, dass zwei Schüler aus Slytherin jetzt woanders untergebracht waren, hatte er ja schon von Lavender und Pavarti gehört, aber dass sie eingesperrt waren?
 

"Hey, sag mal, pennst du?", rief ihn da Ginnys ärgerliche Stimme aus seinen Gedanken. "Wir rackern uns doch nicht hier ab, damit du Malfoy kampflos den Schnatz überlässt und Löcher in die Luft fliegst. Mach mal hinne!"Dann wich sie geschickt einem Klatscher aus und half Angelina dabei, den Quaffel am Hüter der Slytherins vorbei in den mittleren Ring zu donnern.
 

Jubel brach auf den rot-goldenen Tribünen aus, während die anderen in laute Buh-Rufe verfielen.
 

"Ich muss jetzt das dumme Geschwätz von diesem Lackaffen vergessen und mich auf das Spiel konzentrieren.", rief sich Harry selber noch einmal zur Ordnung und machte sich erneute auf die Suche nach dem Schnatz.
 

Plötzlich schrie die Menge auf. Was war da los?
 

"Oh nein, wie kann man nur so blöd sein. Jetzt hat Miles Bletchley einen Klatscher von seinem eigenen Mannschaftskollegen abbekommen und liegt nun am Boden. Wenn sie keinen Ersatz haben, kann Slytherin einpacken.", lies Lee seine Stimme über das Spielfeld schallen.
 

Und richtig, der Hüter der Slytherins lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und hielt sich den Arm. Madame Pomfrey, die sofort zu ihm geeilt war, sah besorgt aus.
 

"Das ist kein einfacher Bruch, da kann nicht nur Zauberspruch helfen. Professor Snape muss mir erst einen neuen Heiltrank dafür herstellen.", verkündete sie den Spielern.
 

"Na, toll, und wie sollen wir dann weiterspielen ohne Hüter?", schrie Malfoy wütend. Dass einer aus seinem Team ernsthaft verletzt war, schien ihn wenig zu kümmern.
 

"Wir müssen das Spiel eben vertagen", meinte Madame Hooch trocken, "bis Mister Bletchley wieder gesund ist, wenn sie nicht grade einen neuen Hüter im Ärmel haben. Aber das kann wohl dauern."
 

Malfoy war es anzusehen, dass es hinter seiner Stirn heftig arbeitete. Seit er im letzten Jahr so viel an allem rumgenörgelt hatte, war er nämlich Kapitän seiner Haus-Mannschaft und somit für die Mannschafts-Aufstellung zuständig.
 

Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. "Moment mal", rief er, schnappte sich seinen Besen und flog zu einer der Slytherin-Tribünen hinauf. Es war einiges Gezeter zu hören, da derjenige, den Malfoy im Sinn hatte offensichtlich gar nicht von dessen Idee begeitstert war. Schließlich hörte man den blonden Jungen über den Platz brüllen: "Du bist doch nur zu feige. Jetzt zeig endlich mal, dass du eine Slytherin bist."
 

Daraufhin erhob sich eine Gestalt warf etwas nach ihm. Wie sich herausstellte niemand anderer als Raja Banes, die kurz darauf mit vor Wut gerötetem Gesicht auf das Spielfeld gestürmt kam. Grob riss sie dem verletzten Bletchley seinen Besen aus der Hand und seinen Umhang vom Hals, band diesen hektisch um, kletterte auf den Besen und rauschte in die Luft.
 

"Zur Überraschung aller hat Slytherin also doch noch einen neuen Hüter aus dem Hut gezaubert. Vielleicht ist ein Pakt mit der Schwarzen Magie, doch gar nicht so eine schlechte Idee, wenn man da solche Kunststückchen erlernen kann."
 

"Mister Jordan, 10 Punkte Abzug für Gryffindor! Ich meine das vollkommen ernst."
 

"Aber Professor, das war doch nicht ernst gemeint. Nur hat doch wirklich niemand damit gerechnet, dass es in Slytherin etwas wie Team-Geist gibt."
 

"15 Punkte, Mister Jordan"
 

Harry war erleichtert. Dann konnte das Spiel also doch noch fortgesetzt werden. Und er würde Raja mal fliegen sehen, schließlich hatte sie ihm Spielzüge beschrieben, wie sie bei professionellen Spielern üblich waren. Sie musste ziemlich gut sein.
 

Während der folgenden Spielzüge, in denen er den Schatz immer noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, konnte sie dies aber offensichtlich ziemlich gut verbergen. Er hatte sogar das Gefühl, dass sie bei dem langsam aufkommenden Wind Mühe hatte, überhaupt den Besen ruhig in der Luft zu halten, geschweige denn, ein Tor zu verhindern. Ginny und Katie nutzten das gnadenlos aus, und pfefferten der neuen Slytherin-Hüterin einen Quaffel nach dem anderen um die Ohren.
 

Er hörte Malfoy bis hierhin toben und zetern.
 

Da er den Schnatz aber auch genauso gut mal auf der anderen Seite des Feldes suchen konnte, flog er in ihre Richtung und rief ihr zu: "Hey. Alles klar bei dir?"
 

"Verpiss dich, Potter!"kam es hitzig von ihr zurück. "Ich brauche deine klugen Ratschläge nicht. Und wenn du lästern willst, mach das bei deinem rothaarigen Wiesel-Freund; also möglichst weit weg von mir."
 

"Also doch ganz Slytherin, ja?", brauste er auf. "Na fein, dann verreck doch vor deinem Tor!"
 

Er wollte grade wieder in die entgegengesetzte Richtung fliegen, als Malfoy ebenfalls bei den Tor-Ringen auftauchte und ärgerlich schrie: "Du spielst für uns, Banes schon vergessen? Deine Aufgabe ist es zu verhindern, dass der Ball durch die Ringe kommt. Bring mal deinen Arsch ein bisschen auf Touren, sonst musst du zu unseren kleinen Perverslingen unter die Decke kriechen. Dann lassen wir dich nämlich auch nicht mehr rein."
 

Er lachte dreckig und drehte eine weite Runde um das Tor um sich nach dem Schnatz umzusehen. "Ach ja, Banes, noch was. Wir haben mal deinen Koffer geöffnet um zu sehen, ob du auch wirklich Mädchen-Unterwäsche trägst. So hingebungsvoll, wie du die beiden Schwuchteln verteidigt hast, mussten wir ja sicher gehen, dass da nicht noch ein anderer Grund für deine Flachbrüstigkeit besteht."
 

Harry griff, den Blick immer noch ungläubig auf Malfoy gerichtet, gedankenverloren nach etwas, dass ihn an seiner linken Wange kitzelte. So gemein konnte er doch nicht wirklich gewesen sein, oder?
 

Selten hatte er Draco Malfoy so erlebt. Naja, ihm gegenüber schon, aber Raja? Die zwei kannten sich doch kaum.
 

Er blickte zu dem Mädchen rüber und erstarrte. Statt wie er es erwartet hatte längst in Tränen ausgebrochen zu sein, blickte er in eine hasserfüllte Fratze. Wenn Blicke töten könnten, hätte ihr Mitspieler in diesem Moment vom Besen fallen müssen.
 

Als wenn dieser Gedanken auch Malfoy selber gekommen wäre, fing dieser an plötzlich hinter dem Tor an, in die Tiefe zu stürzen. Harry dachte zuerst, sein Gegner hätte den Schnatz entdeckt und wollte ihm nach, als er plötzlich realisierte, dass ER bereits den Schnatz in der Hand hielt und Lee Jordan hinter ihm die ganze Zeit schon den furiosen Sieg der Gryffindor-Löwen mit 320 zu 50 Punkten verkündete.
 

Harry wollte grade umdrehen und zu seinen Mannschafts-Kameraden zurückfliegen, als unter ihm plötzlich der Besen wegsackte. Ungeduldig versuchte er ihn wieder unter Kontrolle zu bringen, bemerkte aber trotzdem, dass neben ihm auch ein Treiber der Slytherins mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte.
 

Ein fassungsloser Schrei von Lee Jordan gellte über das Feld "0h mein Gott, Professor, sie stürzen alle ab!"
 

Und richtig, alle Quidditch-Spieler in seiner Nähe, rasten unaufhaltsam dem Boden entgegen.
 

Panisch ruckte Harry an seinem Besen, doch der war wie ein totes Stück Holz, dass nie einen Funken Magie besessen hatte.
 

Und der Boden kam immer näher.
 

Und näher...
 

Näher...
 

Ein spitzer Schrei zerschnitt die Luft wie eine Rasierklinge.
 

Dann war es auf einmal vorbei.
 

Der Besen schoss mit Harry wieder in die Luft als wäre gar nichts gewesen.
 

Und auch die anderen Spieler gewannen wieder an Höhe.
 

Selbst Draco, der ,wahrscheinlich eben so blass wie er selber, auf seinem Besen hing, wie ein Häufchen Elend, schien unverletzt zu sein.
 

Eilig, bevor es sich die Besen noch einmal anders überlegten, landeten die Spieler und die Zuschauer stürmten auf das Feld um ihre Helden gesund und munter in Empfang zu nehmen.
 

Harry sah sich verzweifelt um, während ihm ein leicht grüner Ron an der Schulter hing und Hermine sie beide fast zu Boden umarmte und dauernd wissen wollte, was denn nun losgewesen sei.
 

Wo war Raja? Ging es ihr gut? Hatte sie unbeschadet landen können?
 

Plötzlich entdeckter er sie. Da dunkelhaarige Mädchen stand zusammengesunken vor einem erschrockenen Dumbledore und einem völlig aufgebrachten Snape und lies offensichtlich eine gesalzene Gardinen-Predigt über sich ergehen.
 

Aber warum?
 

Dass Snape sauer war, weil sie so mies gespielt hatte, konnte er ja noch verstehen, aber was wollte Dumbledore von ihr. Doch bevor er zu dem Trio durchkommem konnte, hatte ihn seine siegestrunkene Mannschaft schon auf die Schultern gehoben und trug ihn lauthals singend aus dem Stadion.
 

Er sollte erst viel später wieder daran erinnert werden.



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