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Spellbreaker

von

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In deinen Armen

In deinen Armen
 

Hastig war Harry die Gänge hinaufgestürmt. Nun stand er schwer atmend in der Nähe des Eingangs zum Gemeinschaftsraum der Slytherins.
 

Was war da eben passiert?
 

Draco Malfoy, sein absoluter Erzrivale und Todfeind seit der ersten Klasse, hatte ihn geküsst.
 

Das war einfach zu wahnsinnig um wahr zu sein.
 

Wenn Harry ehrlich war, hatte es sich besser angefühlt als der ziemlich feuchte Kuss von Cho damals. Seitdem war er noch nicht wieder mit einem Mädchen aus gewesen. Andere Dinge, wie die Trauer um seinen Paten und die Bemühungen Voldemort dingfest zu machen, waren vorgegangen.
 

Aber der Grund das Mädchen damals zu küssen, war ein ganz anderer gewesen.
 

Außerdem war er schließlich von Malfoy geküsst worden.
 

Er lachte laut auf, weil sich das selbst gedacht noch zu verrückt anhörte, um wahr zu sein.
 

Jemand bog um die Ecke.
 

Das war doch wohl nicht etwa der blonde Slytherin?
 

Nein: Es war Raja!
 

Erstaunt blieb sie stehen. Sie schien nicht sehr erfreut zu sein, ihn zu sehen.
 

"Raja!", rief er, in der Erwartung mit seiner Freundin über das Geschehene reden zu können.
 

"Was willst du hier, Harry?", gab sie kühl zur Antwort. "Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass du nicht hierher kommen sollst."
 

"Aber... ich ... Malfoy...er hat...", stotterte Harry verwirrt.
 

"So hat er?", fragte sie belustigt.
 

Argwöhnisch musterte er das Mädchen. Sie schien nicht die Gleiche zu sein, mit der er so viele Stunden einfach nur mit Reden und Zuhören verbracht hatte.
 

"Raja, hast du etwas mit der ganzen Sache zu tun?", wollte er schließlich wissen.
 

Sie musterte ihn kalt lächelnd. "Und wenn es so wäre?"
 

Dann ging sie an ihm vorbei und murmelte das Passwort.
 

"Du hättest nicht hierher kommen sollen.", sagte sie noch, bevor sich die Wand wieder hinter ihr schloss.
 

Ohne zu wissen, wohin er ging irrte Draco durch das dunkle Schloss.
 

Zweimal war er fast von einem Lehrer überrascht worden und hatte sich auf der Suche nach einem Umweg immer tiefer in das Labyrinth der vielen Gänge gewagt.
 

Er wollte jetzt nicht zurück in den Kerker. Wollte nicht die vielen fragende Blicke ertragen müssen, die ihn nun schon seit Wochen verfolgte. Seine Augen schimmerte feucht.
 

Fast zwei Monate waren nun schon vergangen seit dieser verhängnisvollen Nacht mit dieser grünäugigen Schlange.
 

Zwei Monate, in denen er bei jeder Mahlzeit den Anblick des Geliebten Feindes hatte ertragen müssen.
 

Zwei Monate, in denen er etliche Kilos verloren hatte, weil er einfach nichts heruntergebracht hatte in dessen Gegenwart.
 

Zwei Monate voller Höllenqualen, immer in der Angst erwischt zu werden.
 

Zwei Monate, in denen er sich in allen Fächern rapide verschlechterte.
 

Zwei Monate, in denen er kein Mädchen mehr in seinem Bett ertrug, was seinem Ruf ebenfalls erheblich geschadet hatte.
 

Zwei Monate, in denen er versuchen musste ein Gesicht zu bewahren, das nun nur noch leere Maske war.
 

Er war jetzt in einem Teil des Schlosses angekommen, der ihm völlig unbekannt schien. Düstere Bilder hingen in schmalen Gängen, in die kein Schüler freiwillig einen näheren Blick geworfen hätte.
 

Er setzte sich auf den staubigen Boden und stützte schluchzend seinen Kopf in die Hände.
 

Was sollte er jetzt nur tun?
 

Ein Geräusch lies ihn hochfahren.
 

Eine dunkle Gestalt stand zu einer Salzsäule erstarrt auf dem Gang.
 

Zerwuschelte Haare standen auf ihrem Kopf in alle Richtungen ab.
 

Der Slytherin erhob sich.
 

Harry!
 

Er war zurückgekehrt.
 

Doch als die Gestalt langsam auf nackten Sohlen vor ihm zurückwich und in den Lichteinfall eines der wenigen Fenster trat, erkannte er Blaise Zabini.
 

Enttäuscht senkte er den Kopf.
 

"Was willst du hier, Malfoy?", fragte der Junge mit unsicherer Stimme.
 

"Nichts, was dich etwas anginge!", versuchte Draco herrisch zu sagen, aber er hörte selbst, dass seine Stimme tränenerstickt war.
 

Langsam kam der andere Junge näher.
 

Er trug bereits einen Schlafanzug. Die etwas zu lange Hose lies schließen, das er eigentlich nicht ihm gehörte.
 

Immer noch vorsichtig streckte er seine Hand aus und berührte Draco sanft am Arm.
 

"Hey", sagte er, "was ist denn los mit dir?"
 

Ohne zu überlegen stürzte sich Draco in die Arme des kleineren Jungen. Ihm war jetzt alles egal. Sollte sie ihn doch alle auslachen. Er konnte einfach nicht mehr.
 

Während seine Tränen lautlos zu Boden tropften, strich ihm Blaise beruhigend mit der Hand über den Rücken.
 

"Komm!", forderte er den völlig fertigen Jungen auf. "Ich nehm dich erstmal mit, obwohl mir Morag wahrscheinlich den Hals umdrehen wird."
 

Bestimmt zog er Draco einen Gang weiter und blieb vor einem Bild mit einer kleinen Elfe unter einem Fliegenpilz stehen.
 

"Besenkammer!", nannte er das Passwort und das Bild lies sie ein.
 

Drinnen gab es einen geräumigen Schlafraum mit zwei aneinander gerückten Betten, zwei Schreibtischen und einem Schrank. Regen peitschte immer noch gegen ein großes Fenster. Die Luft war warm und feucht und ein seltsamer Geruch lag darin. Im Licht vieler Kerzen lag Morag nur leicht mit einer Bettdecke bekleidet und las.
 

Er hob den Kopf, als die beiden eintraten und das Lächeln gefror auf seinem Gesicht. Hastig schlang er die Decke enger um sich. "Malfoy!", stieß er hastig hervor: "Was will der denn hier?"
 

"Ich hab ihn draußen auf dem Gang gefunden.", erwiderte Blaise vorsichtig. "Ich glaube, es geht ihm nicht gut."
 

"Was kümmert uns das?"Morag klang gereizt. "Er ist schließlich der Grund, aus dem wir hier sind."Hasserfüllt starrte er Draco an.
 

"Ich geh dann wohl mal lieber wieder.", flüsterte der traurig.
 

"Nein, du bleibst!", sagte Blaise mit einem Male bestimmt. "Mir ist es egal, was du vorher mit uns gemacht hast. Du siehst nicht so aus, als seist du zum Streiten gekommen. Was willst du also?"
 

Draco sah ich erstaunt an. Der schmale, blonde Junge war auf einmal ziemlich mutig geworden. Wahrscheinlich, weil er seinen großen Freund wieder an seiner Seite wusste.
 

Bei diesem Gedanken musste Draco wieder an Harry denken und was er Schreckliches getan hatte.
 

"Was hat denn unser großer Anführer?", spottete Moran nun vom Bett aufstehend. "Hat sein Hofstaat gekündigt?"
 

"Morag, lass doch den Scheiß.", wies Blaise ihn zurecht und bugsierte Draco auf das Bett.
 

"Nun erzähl doch mal.", versuchte er ihn zu überreden.
 

"Das versteht ihr nicht. Ihr habt ja einander.", rutschte es Draco raus.
 

Verdammt, jetzt hatte er sich verraten.
 

Erstaunt sahen die beiden Jungs ihn an. "Und wen hättest du gerne?", fragte Blaise leise.
 

Er wollte über alles reden, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Er konnte es nicht laut aussprechen. Bittend sah er das Pärchen an.
 

Er wollte es ihnen sagen.
 

Aber er konnte doch nicht.
 

Plötzlich machte Morag einen Schritt auf ihn zu und fuhr ihm leicht mit der Hand über das staubige Haar. Dann streichelte der große, dunkelhaarige Junge seine Wange und Draco schmiegte sich dankbar an seine warme Hand.
 

Nun setzte sich auch Blaise neben ihn und fing an, ihm wieder sanft über den Rücken zu streichen.
 

Kurz darauf begann seine andere Hand schüchtern, an Dracos Hals hinab zu gleiten.
 

Seufzend gab sich der einst so stolze Slytherin den Zärtlichkeiten der beiden anderen Jungen hin. Er war so hungrig nach Wärme und Liebe, dass ihn die Berührungen wie eine beschützende Decke einhüllten.
 

Er spürte, wie ihn Morag höher auf Bett schob und begann ihn auszuziehen.
 

Blaise küsste ihn sacht und er öffnet seinen Mund um die Zunge des anderen zu empfangen.
 

Zärtlich Hände strichen sanft über seinen Körper.
 

Er erkannte nun den Geruch in der Luft.
 

Die beiden jungen Männer hatten sich hier geliebt.
 

Und sie waren bereit für ein weiteres Mal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DisorientedDarcy
2010-11-30T19:33:24+00:00 30.11.2010 20:33
ähhhmm...klaaaaaaaa


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