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Spellbreaker

von

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Stirb für mich

Stirb für mich
 

Draco war zurückgekehrt.
 

Sein Vater hatte ihn gewarnt und ihm seine Hilfe "angeboten", um Banes zu fangen.
 

Er hatte versucht abzulehnen. Er würde schon selber mit ihr fertig werde, hatte er gemeint.
 

Schließlich hatte sein Vater darauf bestanden den Transport zu übernehmen. Draco sollte das Mädchen in den Verbotenen Wald locken und er und einige "Kollegen"würden dann dort auf ihn warten. Eindringlich hatte Lucius Malfoy ihm geschildert, was passieren würde, wenn er versagte.
 

"Und deine Mutter wird furchtbar leiden, darauf kannst du Gift nehmen.", hatte er bedrohlich gezischt. Von der Liebe oder wenigstens dem Respekt, den er seiner Frau gegenüber früher gezeigt hatte, war nichts mehr übrig.
 

Draco schauderte als er daran dachte, wie sehr sein Vater sich verändert hatte.
 

Die kleine Stimme in seinem Kopf, die ihm zuraunte, dass sich vielleicht nur sein Blickwinkel geändert hatte, ignorierte er geflissentlich. Er wollte nicht darüber nachdenken. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Sie hatten sich darauf geeinigt, es gleich am ersten Abend nach seiner Rückkehr zu tun, denn später lief er Gefahr Dumbledore in die Arme zu laufen
 

Also hatte sich der Slytherin genauso heimlich wieder in Hogwarts eingeschlichen, wie er es verlassen hatte.
 

Unschlüssig stand er nun in einem Zimmer und überlegte den nächsten Schritt.
 

Die wenigen Slytherins, denen er begegnet war, hatten sich ziemlich seltsam verhalten. Niemand hatte ihn angesprochen. Nur Getuschel war hinter vorgehaltener Hand zu ihm durchgedrungen.
 

Ihm war das egal, redete er sich ein.
 

Wahrscheinlich war er heute eh den letzten Tag hier, also konnten sie ihm alle mal gestohlen bleiben.
 

Doch er musste Banes finden.
 

Unruhig schlich er durch das Schloss, in dem schon die Fackeln brennten, weil inzwischen die Sonne untergegangen war. Wo steckte sie denn nur?
 

Plötzlich hörte er Stimmen auf dem Gang Er stellte sich in eine dunkle Ecke und lauschte.. Das waren Harrys Freunde, Granger und das Wiesel.
 

"Und wenn sie ihm nun was antut?", fragte Ron gerade mit einem Kieksen in der Stimme. "Diese Raja ist mir einfach nicht geheuer."
 

Hermine blickte ihn ernst an. "Harry hat uns doch gesagt, dass er ihr vertraut. Wir sollten seinem Urteil nicht immer in Frage stellen."
 

"Nur weil Harry ihr vertraut, muss ich es trotzdem nicht gut finden, dass er mit ihr durch den Wald hinter Hagrid Hütte rennt!", erwiderte ihr Freund trotzig.
 

Sie blieb stehen und nahm ihn in die Arme. "Du bist so süß, wenn du dich aufregst", grinste sie und küsste ihn zärtlich.
 

Draco wand sich ab. Das musste er nun wirklich nicht sehen. Aber was hatten sie gesagt, Banes war schon im Wald. Das wurde ja immer besser. Leise lachend machte er sich auf den Weg zur Hütte des Waldhüters.
 

Langsam versank die Sonne endgültig hinter dem Horizont.
 

Der blonde Junge schlich vorsichtig um die Hütte herum und schlug sich in dem Wald dahinter in die Büsche. Wo konnten sie sein? Plötzlich sah er eine Bewegung auf der Lichtung vor sich.
 

Dort standen sein Opfer und Harry eng umschlungen im Wald.
 

Sein Herz zog sich zusammen.
 

Damit hatte er nicht gerechnet.
 

Sie und Harry ein Paar?
 

Das durfte nicht sein. All die Gefühle, die er in den letzten Wochen so gut verdrängt hatte, drangen wieder an die Oberfläche.
 

Sie sahen so glücklich zusammen aus.
 

"Ja hast du denn gedacht, er würde mit dir zusammen sein wollen?", flüsterte eine gehässige Stimme in seinem Kopf.
 

Tränen stiegen in seine Augen. Er vergaß, warum er hergekommen war und stürzte in die Dunkelheit.
 

Warum nur?
 

Warum sie und nicht er?
 

Warum musste dieses Mädchen alles zerstören?
 

Warum konnte ihn nicht auch jemand lieben?
 

Er rannte.
 

Langsam kam er wieder zur Besinnung.
 

Verdammt!
 

Bei seiner Flucht, hatte er nicht auf den Weg geachtet.
 

Um ihn herum war es inzwischen stockfinster. Und Dunkelheit war einfach nicht sein Ding.
 

Im Wald wartete immer noch sein Vater. "Ich muss zurück!", fluchte er leise.
 

Ängstlich lauschte er in die Nacht, aber außer ein paar Eulen und dem Rauschen eines Wasserlaufes war nichts zu hören.
 

Hektisch drehte er sich nach allen Seiten. Er schien soweit gelaufen zu sein, dass die Lichter des Schlosses nur noch in der Ferne zu sehen waren.
 

Er entschied sich direkt darauf zu zulaufen, aber in dem Schnee übersah er eine Wurzel und fiel hin.
 

Schmerzen durchzuckten ihn, als er sich das Knie an einem spitzen Stein stieß, der ebenfalls unter dem Schnee verborgen gewesen war. Er fühlte, wie unter dem zerfetzten Stoff seiner Hose Blut anfing, sein Schienbein hinab zu laufen und es brannte wie Feuer. Er hatte Schwierigkeiten, das Bein zu bewegen.
 

Er musste erstmal die Wunde auswaschen.
 

Missmutig machte er sich in Richtung des Wassergeräusches auf den Weg.
 

Dort angekommen, riss er die Hose entzwei und nutzte die Stofffetzen als Verband. Unter dem Einfluss des eiskalten Wassers, verebbte der Schmerz langsam und wurde zu einem dumpfen Pochen. Wenn es nur nicht gebrochen war.
 

"Na wen haben wir denn da?", schnurrte auf einmal eine dunkle Stimme neben ihm.
 

Draco erstarrte.
 

"W..wer ist da?", fragte er und drehte de Kopf nach allen Seiten. Aber er konnte in der Dunkelheit niemanden erkennen.
 

"Das ist aber schade, dass du dich nicht mehr an mich erinnern kannst. Aber ich kann mich noch sehr gut an dich erinnern."
 

Eine kalte Hand griff nach Dracos Herz.
 

Die Stimme war nicht vom Land gekommen.
 

Die Stimme kam aus dem Wasser.
 

"Nur nicht umdrehen, nur nicht umdrehen!", flüsterte er panisch.
 

Er wusste jetzt, wer da war.
 

Ein lautes Platschen ertönte und instinktiv drehte der Junge sich um.
 

Große, weiße Augen funkelten im Mondlicht.
 

Draco konnte den Blick nicht mehr abwenden, als das Kelpie langsam ans Ufer schwamm.
 

Wie betörend schön doch dieses Wesen war.
 

So ein herrliches Pferd.
 

Nein, nein, es war ein hübscher junger Mann mit strahlend weißem Lächeln.
 

Draco sehnte sich danach, von ihm in die Arme geschlossen zu werden.
 

Langsam und ohne sein Zutun hob er die Arme dem Wesen im Wasser entgegen.
 

Er lächelte.
 

Er war endlich nicht mehr alleine.
 

Sanft zog ihn der schwarze Mann ins Wasser und hielt ihn glücklich in seinen Armen.
 

Er wiegte den Jungen hin und her und versenkte sein Gesicht in Dracos nassen Haaren.
 

Dann tauchte er unter.
 

Draco freute sich, dass sein neuer Freund ihn mitgenommen hatte.
 

Doch bald merkte er, wie seine Luft knapp wurde.
 

Er bedeutete dem anderen mit den leuchtenden Augen, dass er nun wieder auftauchen wollte.
 

Doch der lächelte nur.
 

Dann versuchte Draco bestimmt, die Hände des anderen von seinem Körper zu lösen, doch der hielt ihn eisern fest.
 

Luftblasen entwichen aus seinem Mund und er schreckte vor dem gierigen Ausdruck zurück, der sich in dem Gesicht seines Gegenübers zeigte.
 

Panisch begann der Blonde um sich zu schlagen, doch er konnte sich nicht befreien.
 

Er schluckte Wasser.
 

Nur wenige Zentimeter vor ihm war die Wasseroberfläche, aber er konnte sie nicht erreichen.
 

Er ließ den Kopf sinken.
 

Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, sah er ein helles Licht.
 

Was war das nur?
 

Er wusste es nicht. Und es war auch egal.
 

Alles war egal.
 

Er hatte versagt, seine Mutter würde sterben.
 

Alle würden sterben.
 

Er eben jetzt.
 

Alles egal.



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