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Dungard

von

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Kapitel I: Alpträume

Kapitel I: Alpträume
 

Das alles war jetzt zwei Wochen her, die Priester hatten ihn so gut versorgt wie sie konnten, doch Träume deuten konnte oder wollte hier keiner.

Salazar hatte diesen Traum jede Nacht, doch er wachte immer auf, bevor er verstehen konnte, was der Priester sagen wollte.

»Verdammt, ich träume diesen Mist jede Nacht, aber verstehen kann ich nichts.«, maulte Salazar.

Salazar war ans Bett gefesselt seit dem Kampf mit dem Dunkelelfenkrieger, der ihn so schwer verwundet hatte, dass die Priester ihn nicht hätten retten können ohne die Hilfe einer Schwester des Himmels.

Die Schwestern des Himmels waren besondere Heilerinnen, mit Kräften, die sie nur von Valkyra selbst geschenkt bekommen haben konnten.

Eine solche Schwester hatte Salazar erst vor einigen Tagen behandelt, ohne ihre Hilfe hätte man ihm das linke Bein sowie den rechten Unterarm amputieren müssen, wenn er überhaupt am Leben geblieben wäre, doch sie hatte das unmögliche möglich gemacht und mit ihren göttlichen Heilkräften seine Wunden versorgt. Man sollte ihre Kräfte nicht falsch verstehen, die Wunden waren so viel besser geworden, dass Salazars Körper nun allein mit ihnen fertig wurde, verschwunden waren sie jedoch nicht.

Salazar blickte sehnsüchtig zu seiner nachtschwarzen Rüstung hinüber, die auf einem Stuhl in der Ecke deponiert war, gleichsam wie sein altes schartiges Schwert; ach was sehnte er sich danach sie endlich wieder zu benutzen. Sein Verlangen war stärker als er, er zog sich mit Schmerzen am Bettpfosten hoch und richtete sich auf, danach wankte er langsam in Richtung Stuhl.

Die Tür flog auf und die Schwester des Himmel, die ihn vor ein paar Tagen erst behandelt hatte stand plötzlich vor ihm.

»Könnt ihr mir sagen was ihr hier tut? Hatte ich euch nicht strengste Bettruhe verordnet?« donnerte sie »Legt euch hin und wagt es nicht mir zu widersprechen, denn sonst können gar nicht so viele andere meiner Art kommen, die euch zusammenflicken wenn ich mit euch fertig bin.«

Salazar zuckte bei ihren Worten zusammen, sie waren nicht laut gesprochen, aber mit einem so ernsten und besorgten Ton in der Stimme, dass er nicht anders konnte, als es zuzulassen, dass sie ihn stützte und zum Bett zurückbrachte. Sie war wütend, aber nicht weil er ihre Anweisungen nicht befolgte, sondern weil er sich damit selbst in Gefahr brachte, das sah Salazar jetzt sein.

»Entschuldigt ... ich...«, fing Salazar an, doch die Schwester unterbrach ihn »Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, ich finde dieses Kloster auch sehr langweilig, aber ich bin nicht verletzt, ihr schon. Bleibt liegen bis ihr euch erholt habt und ich verspreche euch, ihr werdet bald wieder laufen können wie ein junges Reh.«, sagte sie; dann wandte sie sich als er endlich wieder im Bett lag ab und ging in Richtung Tür. An der Schwelle wartete sie noch einmal kurz und diesen Augenblick nutzte Salazar um mit ihr ins Gespräch zu kommen, was andere Wege einschlagen sollte, als das vorige.

»Entschuldigt das ich euch so viele Umstände mache Schwester ... wie war euer Name?«, druckste er. »Ich heiße Sarahphin, ihr wart Salazar oder?«, antwortete die Schwester, die nun auf der Schwelle gedreht hatte um zurückzukommen und sich auf seine Bettkante zu setzen; Salazar nickte zustimmend auf ihre Frage.

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und entwickelten in den nächsten Tagen ein freundschaftliches Verhältnis, das dieses dröge Heiler-Patient-Verhältnis schließlich komplett ablöste.

Salazar hatte die folgenden Nächte immer wieder denselben Alptraum, doch in der dritten Nacht nach ihrem Gespräch war er anders als je zuvor.

Der Traum begann wieder mit der völligen Schwärze, doch ... diese nahm nicht ab und wurde zu einem runden Raum, sie blieb undurchdringlich schwarz.

Salazar konnte Stimmen hören, fremdartige Sprachen und Gesänge, dann hörte er den Schrei einer Frau.

Plötzlich schoss ein riesiger metallener Gegenstand an Salazars Kopf vorbei und die Dunkelheit, die sich eben noch aufzubäumen schien, erschlaffte wie tot. Dunkle Hände griffen nach ihm, sie waren riesig und hoben ihn ohne Mühe aus der Dunkelheit - ins altbekannte Licht des runden Raumes.

In diesem Traum war er, Salazar, das Kind und sah alles aus seiner Perspektive, was sollte das? Der Priester sah ihn an, jetzt gleich würde er aufwachen, das wusste Salazar, denn das tat er immer bevor der Priester etwas sagte. Diesmal war es anders, der Priester fing an zu reden.

»Du Kind einer Lichtbeterin, du Kind einer gewöhnlichen Sterblichen! Du, du allein bist die Zukunft! Asmodheus hat dich auserwählt!«, sagte er.

Mit einem Satz flogen die Türen der Halle auf und Ritter in silbern glänzenden Rüstungen und blitzenden Schwertern traten ein.

»Unheilige Priester, Dämonenverehrer, ihr werdet heute und hier euer Ende finden!«, brüllte einer von ihnen.

Der Priester, der ihn eben noch aus der Luft gefischt hatte, da er wie das Kind sonst üblich in schwarzem Licht über der toten schwebte, legte ihn zurück auf den Altar und floh durch eine Tür und war außer Sichtweite bevor jemand reagieren konnte, als er sah, dass seine sechs Kumpane, sowie die beiden Wachen von den Rittern getötet wurden.

Einer der Ritter beugte sich über Salazar und sprach beruhigend auf ihn ein. »So klein und schon mehr erlebt als so mancher von meinen Männern ... und mehr überlebt. Keine Angst, die schwarzen Priester tun dir nie wieder etwas.«

Nun brach der Traum endgültig ab, über immerhin hatte Salazar etwas gehört und gesehen was er vorher nie geträumt hatte, ein neues Teil im Puzzle dieses verwirrenden Traums.

Salazar durfte einige weitere Tage später - in denen ihm mit seinem Traum noch immer niemand helfen konnte, er aber so weit geträumt hatte - er war seitdem immer in Gestalt des Kindes - dass er sah, dass er aus einem Tempel gebracht wurde der in einem Gebirge mit schwarzen Bergen stand - wieder laufen.

Er legte sich seine Rüstung an und ging durch den Klostergarten spazieren, sein Schwert ließ er im Zimmer, er würde es hier nicht brauchen.

Im Garten traf er Sarahphin, der er nun zum ersten mal von seinem Traum erzählte, sie wusste keinen Rat oder gab zumindest keinen, doch sagte sie ihm, dass sie wisse wo dieses Gebirge wäre, wenn es das wäre, was sie im Sinn habe.

Sie würden in ein paar Tagen aufbrechen, solange sollte Salazar sich noch endgültig von seinen Verletzungen erholen.



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