Zum Inhalt der Seite

Snape Rules

auch auf Deutsch
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Haut an Haut

16. Haut an Haut
 

"Oh neeiiin", heulte Hermione als sie den Schaden überblickte, den Crookshanks verursacht hatte. Da war eine kleine Pfütze auf dem Boden, ihr Tisch tropfte, orangefarbene Fellklümpchen wirbelten durch die Luft und eine großzügige Menge Glasscherben lag durch den halben Raum verteilt. "Das war die letzte Phiole des Liebestrankes..." Während das Mädchen noch immer halb unter Schock stand war ein leises Geräusch zu hören.
 

Hermione sah sich nach der Quelle um und dann wurde ihr Gesichtsausdruck grimm als sie die gemütlich entspannende, zufrieden schnurrende Katze erblickte.
 

"Oh Crookshanks", sang sie und lockte mit ihrem Zeigefinger. "Komm her, kitty-kitty..."
 

Als ihre Katze die Ratte ihres Freundes hatte fressen wollen hatte sie ja noch darüber hinwegblicken können (zur Hölle, das verdammte Vieh war ja schließlich ein Verräter gewesen!), aber wenn sie die Früchte ihrer harten Arbeit zerstörte, dann sah Hermione rot.
 

"Miau!"
 

~+#+#+~
 

Tief unten im Herzen der Kerker sah Severus Snape auch rot - in der Form von Punkten, die vor seinen Augen tanzten. Er fühlte sich schwindelig und jeglicher Energie beraubt, als ob ein Parasit ihn komplett aussaugen würde. Seine Gelenke schmerzten bei jeder Bewegung, und alles, was Severus tun wollte, war sich hinzulegen und eine ganze Woche lang zu schlafen; aber das würde nicht gehen. Er hatte Verpflichtungen, um die er sich kümmern musste, die wichtiger als seine Gesundheit waren, und dann gab es da auch noch diese ungeliebten Schwachköpfe, die es zu berücksichtigen galt. Und um den Ganzen noch die Krone aufzusetzen hatte der Trank noch nicht seine Wirkung entfaltet, und da war ein Trommeln, das irgendwie nicht aus seinem Kopf zu kommen schien sondern von außen... und mit jeder Sekunde wurde es lauter.
 

"Sev? Severus?" klang eine gedämpfte Stimme durch die dicke Tür, die nur zu einer Person gehören konnte. "Ich weiß, dass du da drin bist! Jetzt mach schon auf!"
 

"Oh nein", wimmerte Severus angstvoll. "Merlin, habe Gnade mit mir!"
 

"Sev? Ich bin es, Tonks! Du weißt schon, Nymphy?" fügte sie hilfreich hinzu.
 

"Ich habe ein Monster kreiert..." Wenn er die Kraft gehabt hätte, dann hätte Severus seinen Kasten vor die Tür geschoben, um den Eingang zu blockieren; wenn sein Verstand ordentlich gearbeitet hätte, dann hätte er wohl realisiert, dass er ja noch seinen Zauberstab benutzen konnte. Und so blieb ihm nichts anderes übrig als zu warten und in kalter Furcht (und Schüttelfrost) zu zittern.
 

"Geh von der Tür weg, Sev!" rief Tonks, und Severus zuckte bei dem bestimmten Tonfall zusammen. "Ich komme rein!"
 

Und das tat sie in der Tat. Severus konnte nur hilflos zusehen wie seine solide Eichentür erzitterte, knarrte und nieder krachte und dabei Staubwolken in die Luft wirbelte. Licht floss in seine Gemächer, und für einen einzigen Moment wurde Severus von der Intensität geblendet, und dann schälte sich eine Silhouette aus dem Hintergrund und schritt über die Schwelle.
 

~+#+#+~
 

"Oh mein Gott!" keuchte Ron. "Was ist mit deiner Katze passiert, Mione?"
 

"Das... das war ein Unfall", stotterte das Mädchen, unfähig in die Augen ihres Freundes zu blicken. Sie streichelte die sich windende Katze und versuchte sie zu beruhigen.
 

"Ein Unfall, der einen Rasierer, einen Elektroschocker und einen Flammenwerfer beinhaltet hat?" fragte Ron mit großen Augen. "Zumindest sieht's danach aus... Ich meine, ich mag das Vieh nicht, aber nicht mal ich kann sagen, dass es *so* dumm und tollpatschig ist."
 

"Vielleicht war er ein wenig verwirrt nachdem er ein paar Tropfen des Trankes aufgeleckt hat", zischte Hermione, was Crookshanks dazu veranlasste zusammenzuzucken und noch einen Fluchtversuch zu starten. 'Oh nein, ganz sicher nicht', dachte sie und hielt den Hals der Katze fest.
 

"Welcher Trank?" fragte Ron langsam. Hermione schoss ihm nur einen Blick zu. "Nein..."
 

"Doch." Hermione seufzte. "Aber es sollte sowieso keine Rolle spielen. Snape hat seine Dosis schon genommen, und das nächste Mal, wenn er Tonks sieht, wird er hoffnungslos verliebt sein. Tonks' Reaktion wird von Snapes abhängen, und dann sind wir frei." Das Mädchen drehte die leere Phiole nachdenklich in ihrer Hand herum. "I hab' die Phiole aber gemocht - war eine meiner liebsten", sagte sie wehmütig in Erinnerung an das zerbrochene Glas.
 

"Du hast doch genug von denen", sagte Ron und deutete auf die, die sie in der Hand hielt.
 

"Hm", murmelte Hermione abwesend. Mit ihrem Daumen glättete sie das Pickerl worauf 'Snape/Tonks Liebestrank #4' stand. Dann kniff sie die Augen zusammen und versuchte die winzig gedruckten Wörter am Rand zu lesen. Ein kurzer Blick auf ihre Uhr später und Hermione war weiß im Gesicht.
 

"Ich glaube, wir haben ein Problem, Ron."
 

~+#+#+~
 

Es war wie eine Erleuchtung, und wenn Severus auf dieser speziellen Insel gewesen wäre, damals 1990, hätte er die Analogien zwischen Tonks' und Hagrids Handlungsweisen bemerkt.
 

"Tut mir echt leid", sagte Tonks und hustete. Die gefallene Tür knarrte unter ihren Füßen. Staubpartikel brannten in ihren Augen - kehrte Filch denn nie in den Kerkern? - und sie fingen an mit Tränen zu prickeln. "Sev? Wo bist du? Ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Bitte, versteck dich nicht vor mir..."
 

Severus hätte gerne geschrieen, dass Tonks sofort verschwinden sollte, aber er wusste, dass seine Stimme schrecklich klang, und er wollte nicht lächerlich erscheinen.
 

"Sev, wo- Ah! Da bist du ja!" stieß Tonks plötzlich aus, und der Tränkemeister zuckte zusammen und versuchte tiefer in seinen Armsessel zu sinken - wie erbärmlich das auch erscheinen mochte.
 

Der Metamorphmagus eilte zu ihrem Liebling, Arme weit auseinander.
 

"Nein!" krächzte Severus heiser. "Wag' es ja nicht-" Sein Einwand ging unter als Tonks seinen Kopf abrupt zu sich zog und sein Gesicht in ihrem kleinen aber weichen Busen vergrub.
 

"Versuch nicht zu sprechen", gurrte sie und fuhr mit ihren Fingern durch seine schweißfeuchten Haare. "Ich bin hier und werde dich nicht allein lassen..."
 

Severus wusste, dass er diese Drohung erst nehmen musste. Wer immer verzweifelt genug nach Gesellschaft war, um *seine* Tür zu sprengen, der konnte auch verzweifelt genug sein, um dann auch tatsächlich bei ihm zu bleiben in dieser dunklen Zeit. Selbst wenn er sich niemanden außer Albus denken konnte, der ihm helfen wollen würde... oder vielleicht noch sein gefürchteter 'geheimer Verehrer'. Merlin, er hoffte, die zwei waren nicht dieselben!
 

Severus schauderte bei diesem (ach so *verstörenden*) Gedanken, und einen Augenblick später fühlte er wie Tonks' Umarmung sich verstärkte, was ihm einen gewissen Sinn von Sicherheit und Geborgenheit vermittelte. Er versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, wollte von dem viel zu nahen, viel zu persönlichen Körperkontakt fliehen; aber seine Glieder waren schwach und Tonks' Wärme fühlte sich so gut an, als ob die kleine Hexe ihm Stärke aussaugte und zur selben Zeit wieder hinzufügte. Und Severus fühlte wie er fiel, aus seinem Bewusstsein in traumlose Ohnmacht entschlüpfte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DarkEye
2005-05-05T18:52:11+00:00 05.05.2005 20:52
echt toll geworden.. gut übersetzt..

dark


Zurück