Und was?
Kapitel 5 Und was?
Salazar drückte seinen jüngsten fest an sich und strich ihm übers Haar, während Damian weinte und sich immer mehr in seinem Hemd verkrallte. Godric setzte sich neben die beiden und wurde kurz von goldgrünen Augen gestreift und der Kleine plötzlich in seinen Armen lag...
"Dad..." schniefte er und krallte sich nun in dessen Umhang.
"Shh...ist gut...alles ist gut, hör auf zu weinen mein kleiner Engel... Shhh!" Luzifer stand daneben und lächelte, bis Damian erschrocken hochfuhr.
"Wie geht es Tom? War es zu viel Energie? Geht es ihm gut?" haspelte er.
"Ich, ich wollte ihn nicht anzapfen, aber als Mensch hatte ich nicht genug Energie und und die Nächte waren...!" ein Finger von Salazar legte sich auf seinen Mund.
"Beruhige Dich erst mal, mein Kleiner oder eher mein Großer!" lächelte er und sah den jungen Mann vor sich stolz an.
Hogsmead etwa zur gleichen Zeit
Zwei weiß gekleidete Gestalten erschienen wie aus dem nichts, in der Nähe des verbotenen Waldes und sprachen leise miteinander, während sich ein leichter Nebel um die Region legte und alles in un-mittelbarer Nähe verschluckte. Die Gestalten verschwanden aus der Sichtweite neugieriger Beobachter und verschmolzen regelrecht mit der weißen Luft um sie herum.
"Was ist los? Warum schickt er uns wieder her?" fragte der eine mit einer hellen, seidigen Stimme, die einem warmen Sommerregen glich.
"Ich weiß es nicht, mach mich nicht gleich an, nur weil er mich zu Dir geschickt hat, hat er mir noch lange nicht alles gesagt!" antwortete ihm eine raue, dunkle Stimme, die an einen alten Wald im Herbst erinnerte, wenn die Bäume anfingen in der beginnenden Kälte zu knacken.
"Ist ja gut, aber ich war beschäftigt und hatte nicht vor hier noch mal wieder auf zu tauchen!" sagte er und machte eine ausschweifende Handbewegung, bevor die beiden verschwanden.
Tom saß mürrisch in seinem Bett, Severus neben sich.
"Ich bin doch kein kleines Kind das Bettruhe braucht!" fing er wieder an zu meckern und Severus begann zu kichern, nichts erinnerte noch an die angespannte Stimmung von vor ein paar Minuten.
Flashback
"Tom. ..Tom!" rief Severus immer wieder, der Dunkle Lord lag nur noch mit halb geöffneten Augen und einer ganz schwachen Aura in seinen Armen. Sein Herzschlag war langsam und der Atem teils stockend, ein ziehendes Gefühl lies ihn aufsehen, man hatte sie nach Darkdream Hill teleportiert und sofort kamen Godric und Salazar in den Raum gehetzt und nahmen ihm Tom aus den Armen. Wäh-rend Salazar seinem Ältesten Energie gab, beruhigte Ric Severus, der schon fast panisch auf die blasse Gestalt im Bett sah, doch ein Licht erregte seine Aufmerksamkeit. Auch Salazar und Godric drehten sich dem kleinen etwas zu, das vor ihnen als kleiner Junge materialisierte und auf das Bett zuging. Salazar erkannte ihn als erstes, der Kleine schenkte ihm ein Lächeln und stieg auf das Bett.
"Ich wollte Tom nicht weh tun!" klang eine leise Stimme durch den Raum.
"Doch ich brauchte die Energie und das Amulett reagierte darauf!" sagte er traurig und sah besorgt auf seinen älteren Bruder. Salazar streckte zögerlich eine Hand nach dem Kleinen aus, hatte er doch Angst. er könnte jede Sekunde verschwinden oder war er gar tot und nur als Geist hier? Damian sah zu seinem Vater.
"Nein, ich bin keines von beidem und werde auch so schnell nicht verschwinden!" er nahm die Hand seines Vaters mit seiner durchsichtigen.
"Man könnte sagen ich bin ein Widerhall der Vergangenheit, das was das Amulett geschützt hat, als man versuchte die Vergangenheit auszulöschen. Ich bin eigentlich nur hier, weil die Umwandlung nun um ist und ich meinem großen Bruder die entzogene Energie wiedergeben wollte!" Er lies die warme Hand seines Vaters los und beugte sich zu Tom hinunter, mit einem leichten Kuss auf dessen Stirn, flammte seine dunkelgrüne Aura wieder auf und Tom öffnete leicht die Augen, das Bild Damians verschwand mit den Worten
"Er...ich wache gleich auf und ich wäre froh nicht allein zu sein!" Severus rannte sofort zu dem Bett und warf sich weinend an Toms Hals. Salazar schenkte beiden ein Lächeln und verließ mit einem nik-ken den Raum. Godric und Lu folgten ihm.
Flaahback ende
Immer noch grummelnd verschränkte Tom die Arme vor der Brust...
"Wie alt bin ich eigentlich? 13 oder was?" schimpfte er immer noch, als die Tür aufging und ein ver-heulter aber sichtlich glücklicher Salazar das Zimmer betrat.
"Na, schon soviel Kraft, dass Du rummeckern kannst?" fragte er belustigt und erntete einen fragenden Blick seines Sohnes, der sich auf das glückliche Strahlen seines Vaters keine Reim machen konnte, genauso wenig wie auf das der beiden, die nun auch den Raum betraten.
"Ok, was ist hier los?" fragte er und sah seinem Vater zu, wie er sich auf die Bettkannte setzte.
"Erst einmal bekommst Du noch etwas Blut und dann können wir auch ins Wohnzimmer gehen, um uns zu unterhalten!" sagte er und hielt Tom seinen Arm hin, der auch sofort hineinbiss und gierig trank. Salazar zog seine Sohn noch etwas näher an sich und strich ihm übers Haar und den Nacken, viel zu lange hatten die beiden das nicht mehr gemacht und nutzen nun die Gunst der Stunde. Als Tom genug hatte, löste er sich und sah seinen Vater mit roten Augen freundlich an.
"Gut, dann sollten wir mal gehen!" sagte er nur und verschloss die Wunde wieder. Einige Minuten später waren sie im Wohnzimmer und begannen zu erzählen, zuerst Severus und Tom und dann Lu. "Und Luzifer, wer war der Junge?" fragte Severus nun, doch ein Geräusch an der Tür lies alle aufse-hen.
Damian wachte eine halbe Stunde später wieder auf, er hatte genug geschlafen und fühlte sich putz-munter. Langsam schälte er sich aus der Decke und ging zu einem Sessel auf dem seine Sachen lagen, als er fertig angezogen war, sah er in einen der Spiegel im Raum.
"Das soll ich sein ...?" flüsterte er geschockt. Die Person im Spiegel hatte nichts mehr von Harry Pot-ter und auch nichts mehr von dem kleinen Damian, hier stand ein junger Mann mit kurzen, raben-schwarzen Haaren, die im Licht blau und grün schimmerten, die Augen schimmerten in einem flüssi-gen Goldton, als wären sie aus diesem Metall gegossen worden und eine tiefgrüne Schicht zog sich um die Iris... Er war muskulös und doch schlank, lange feminine Beine ebenso das Gesicht, dass aber stolz und aristokratisch aussah und einen Körper, der wohl jegliche Mädchen werden lies...aber am meisten überraschte ihn seine neue Größe! Der zierliche Harry war mit seinen 1.68 cm eher klein gewesen, der nun wieder erwachte Damian aber fast 1.95. Er musste grinsen und sah nun auch die vier spitzen Eck-zähne, die sich aber schnell wieder in den Kiefer zurückzogen.
"Ha, richtig perfekt!" sagte er und verließ das Zimmer auf der Suche nach seiner Familie, die er ganz in der Nähe spürte. Er vernahm die Stimme von Severus, die etwas fragte, als er vor einer Tür stehen blieb und diese öffnete.
Fünf fragende Gesichter sahen ihm entgegen, doch bei dreien ging es schnell in ein Lächeln über. "Konntest du nicht mehr schlafen?" fragte Godric und sah zu Damians Bruder, der immer noch einen fragenden Gesichtsausdruck hatte und ihn musterte. Damians Blick wurde etwas traurig und er ging zu seinem Vater, der ihn auch gleich auf seinen Schoss zog und umarmte.
"Und wie geht es dir jetzt?" fragte er, während er ihm zärtlich über den Rücken fuhr.
"Gut!" murmelte er als Antwort und sah etwas schüchtern zu Tom, der daraufhin nur eine Augenbraue hob und den jungen Mann kritisch musterte, der Vampir in ihm sagte ihm, dass er den Jungen kannte, aber woher war die große Frage. Er sah seinen Vater mit einem zufriedenen und glücklichen Gesichts-ausdruck dem Jungen über den Rücken streicheln, in Toms Kopf begannen die Rädchen zu ticken und als er endlich eins und eins zusammen gezählt hatte, stockte er.
"Dai ...!" brachte er nur flüsternd hervor und schon lag ein schluchzendes etwas um seinen Hals. "Ich...ich...wollte dir nicht weh tun ...!" schluchzte der Kleine und vergrub seinen Kopf an dem war-men Hals. Wie in Zeitlupe hob Tom die Hände und umarmte ihn zögerlich, als er aber den Geruch des Kleinen wahrnahm, drückte er ihn fester an sich.
"Du bist es wirklich Kleiner ... du bist keine Einbildung Dai .. du bist echt ... mein kleiner Bruder ist wieder da!" Damian schniefte nur und drückte sich stärker an ihn, er hatte noch zu viel Chaos in seiner Welt und übernahm einige Eigenschaften des vierjährigen Damians, aber er genoss es bei seinem Bru-der zu sein und döste erschöpft ein... Tom hatte sich derweil wieder etwas gefangen und so begannen die anderen, ihm zu erzählen, wer sein Bruder die ganzen Jahre gewesen war! Er erschrak und bekam im ersten Moment rasende Schuldgefühle, doch sein Vampir beruhigte ihn, er hatte den Kleinen ja nie richtig angegriffen oder verletzt.
"Dann wissen wir jetzt auch, wer hinter den beiden stand, die ihn raubten!" Severus sah in die Runde. "Das ist doch klar, Dumbledore brachte ihn damals zu Lily und James, ich weiß noch, wie ich zuerst erfuhr, dass Harry tot sei so etwa als er 11 Monate alt war, aber Dumbledore versicherte mir, dass dies ein übles Gerücht sei, dem Kleinen würde es gut gehen, auch war es nicht Hagrid, der den Kleinen aus dem Haus holte, sondern der Alte! Sirius und ich sahen ihn, als er wieder verschwand und der Riese auftauchte!"
"Dann hatte er das also alles geplant, dass der Kleine bei diesen Muggeln aufwuchs..."
"Squibs! berichtigte ihn Severus
"Die Dursleys sind Squibs und na ja, nicht gerade freundliche!" setzte er hinzu und sah seinen Partner an, dem er vor etwa einem halben Jahr erzählt hatte, wie es bei dem Potter Jungen zu Hause ablief, nachdem er den Alten belauscht hatte. Tom zog Damian näher an sich und sprach weiter.
"Alles geplant um ihn gegen seine eigene Familie aufzuhetzen und uns zu vernichten! Ich bin sicher der Alte hätte ihm dann gezeigt, was er getan hat, um den Kleinen komplett zu brechen und dann hätte er auch ihn getötet. Dann hätte er es geschafft und niemand würde ihm noch im Weg stehen!"
Damian lauschte der Unterhaltung, rührte sich aber nicht, ein unbändiges Gefühl nach Rache machte sich in ihm breit und überflutet seine Sinne, er begann zu knurren, was aber erst einmal nicht von den andern wahrgenommen wurde, erst als er sich aus Toms Armen winden wollte, sahen sie ihn wieder an. Seine Augen hatten einen wütenden Ton angenommen, doch nicht wie bei Salazar oder Tom in Rot, sondern in einem Violett, dass mit roten Fäden durchzogen war. Flink hatte sich der schmale Körper aus der Umarmung geschlichen und saß jetzt knurrend und fauchend auf dem Boden. Godric wollte zu ihm gehen, doch Damian fauchte um so bedrohlicher, selbst Salazar lies er nicht an sich heran, so dass er von seiner sitzenden Position aus die vier Erwachsenen vollständig unter Kontrolle hatte, die nun geschockt über diesen Wechsel da saßen und nicht wussten, was sie tun sollten.
"Was, zum Teufel ...Damian!" Tom stand auf und der Kleine fixierte ihn sofort mit seinem Blick, ein dunkles Knurren und der ältere setzte sich sofort wieder gehorsam hin.
"Was..." begann er nur und starrte weiterhin in die violett-roten Augen, die nur so vor Wut, Zorn, Ra-che und Blutgier trieften. Sal hob eine Augenbraue und zog mit einem schnalzen die Aufmerksamkeit seines jüngsten auf sich. Nach einigen Minuten Blickduell zwischen Vater und Sohn, funkelten die Augen Salazars wissend auf, er schnippte mit den Fingern und Luzifer betrat den Raum, er hatte die andern nicht begleitet, als sie Tom und Severus die Situation erklärt hatten.
Als er wissen wollte, was sie den nun schon wieder von ihm wollten, stutze er, als er das knurrende Objekt auf dem Boden bemerkte, er hob eine Augenbraue und ging mit raschelndem Umhang auf die kleine Gruppe zu. Das Geräusch lies Damian nun sofort den Kopf wenden und seinen Großvater an-schauen, doch der Blick blieb nicht lange so. Lu stutze, sah kurz zu den anderen und dann wieder zu seinem Enkel. Als der Groschen fiel musste er schmunzeln, als er den veränderten Blick des Kleinen sah. Er kniete sich hin und gurrte einen dunklen Ton, der Damian sofort aufhorchen lies und eine dunkle Woge seiner Magie durchs Zimmer jagte. Severus keuchte kurz auf. Damians Augen nahmen ein leichtes blau an und wie eine Katze schlich er sich langsam an seinen Großvater heran und schnupperte kurz, bevor er sich an ihn schmiegte und seine Magie weiter fließen lies. Lu strich ihm kurz über den Kopf und hob ihn hoch, jedoch nicht ohne noch einen schnellen Schutzbann zu spre-chen, der die Magie seines Enkels bei den beiden behielt und nicht noch mehr den Raum verwüstete.
Mit seiner geringen Last bewaffnet, setzte er sich in den letzten freien Sessel und strich seinem Enkel beruhigend über den Rücken.
"So und mit was habt ihr den Kleinen so aus der Bahn geworfen?" fragte er und sah alle tadelnd an. Tom und Godric zuckten mit den Schultern, Severus sah einfach nur fragend drein und Sal zog an seinen schwarzen Strähnen.
"Hm, wahrscheinlich das Thema Dumbledore! Wir wissen ja nicht, was alles passiert ist und wie sein Leben wirklich verlief. Scheint wohl, als ob das Thema etwas zu plötzlich kam und da er noch nicht seiner Gefühlswelt im reinen ist ...!" versuchte Sal es zu analysieren.
"Aber die Augen!" warf Tom ein
"Die Farbe und das Verhalten, das war doch schon äusserst seltsam, auch wenn wir über den Alten gesprochen haben!" Lu grinste etwas.
"Hm, normal!" meinte er und zuckte mit der Schulter.
"Normal für was?" fragten Tom und Ric gleichzeitig. Nun grinste Lu nur noch mehr und sah auf den Kleinen, der ihn mit einem Unschuldsblick aus seinen normalen Augen ansah.
"Na ja, ein Todesdämon hat schon mal solche Gefühlsausbrüche, kommt vor wenn sein Wesen gerade erst erwacht ist und er noch nicht mit den Stimmungsschwankungen um ihn herum umgehen kann!" erzählte er lässig und küsste Damian auf die Stirn. Die Worte ratterten durch die Köpfe der anwesen-den, nur Sal saß etwas entspannter da. In allen drei Köpfen machte es gleichzeitig Klick.
"EIN WAS???" riefen sie und sahen zu den beiden.
"Wenn man bedenkt, dass seine Väter beide Dämonenblut in sich haben, ist es doch ganz normal, dazu kommt noch, wer die Großeltern sind...also guckt nicht so geschockt oder meint ihr etwa, er hätte die vier Eckzähne nur zum Spaß?" genervt sah er die drei an, besonders seinen Sohn musterte er kritisch, da dem gerade der sprichwörtliche Kronleuchter aufging und er sich mit einem gemurmelten
"Oh, verdammt!" gegen die Stirn schlug. Er sah entschuldigend zu seinem Vater und seinem Sohn. Tom sah immer noch verwirrt und fragend in die Runde und versuchte angestrengt die Fäden zusam-men zu bringen. Ja, es stimmte, sein Vater war ein Halbdämon und Ric, er überlegte krampfhaft, sie hatten mal darüber geredet, als er noch kleiner war, Ric war...
