Abschied
Es war das letzte Mal, dass ich um Severus geweint hatte.
Der Juni hatte begonnen und ich hatte meine restlichen Prüfungen mit Hängen und Würgen, halbwegs erfolgreich, hinter mich gebracht.
So überreichte mir Flitwick freudestrahlend mein Abgangszeugnis und ich war offiziell entlassen.
Betty schniefte erneut rum, während ich meine Sachen packte und Lucy löcherte mich mit Fragen wie: "Was machst denn du jetzt genau?" und "Weißt du denn schon, ob du nebenbei arbeiten gehst?" oder "Wie geht's deiner Oma jetzt so? Ich hoffe doch besser."
Ich seufzte hörbar und Lucy brach die Fragerei ab.
Nachdem ich alles in meinem Koffer verstaut hatte, zog ich meinen Mantel über und lies Juliano in dessen Tasche gleiten.
"Wollen wir?!", fragte ich, denn ich wollte diese Abschiedsszene wirklich nicht unnötig in die Länge ziehen. Ich hasste Abschiede.
Unten im Gemeinschaftsraum, musste ich mich noch von einigen Leuten drücken lassen und dann gingen wir gemeinsam, bis zum Schlosstor. Betty schluchzte immer noch hörbar.
Am Tor angekommen, versetzte ich meinen Koffer in Schwebezustand, so dass er ein paar Zentimeter überm Boden neben mir schwebte und drehte mich noch mal zu den Beiden um.
Ich nahm Betty, die schon wieder anfing zu heulen, in den Arm und knuffte sie anschließend in die Seite: "Hey, ich bin nicht tot."
Sie lächelte mich an.
"Kümmere dich um deine Großmutter. Wir kommen dich besuchen. So bald wie möglich!" meinte Lucy und auch wir drückten uns zum Abschied.
"Macht's gut Mädels.", sagte ich und tippte meinen Koffer an, der sich nun ebenfalls in Bewegung setzte und neben mir her schwebte.
Am Wegende drehte ich mich noch einmal um und winkte ihnen zu.
Das war es dann wohl endgültig gewesen, dachte ich betrübt.
