Das dunkle Erwachen
Das dunkle Erwachen
Der ältere Todesengel wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her, als Hisoka dadurch begann auf zu wachen. So öffnete Hisoka verschlafen seine Augen, als er sah das sich Tsuzuki im Bett aufgerichtet hatte. "Tsuzuki was ist, hast du schlecht geträumt?" fragte der Jüngere verschlafen. Als Tsuzuki nach einiger Zeit immer noch nicht antwortete berührte Hisoka den Arm seines Freundes. Er war eiskalt! "Tsuzuki was ist mit dir! Jetzt machte sich Hisoka ernste Sorgen." Schnell setzte er sich im Bett auf und beugte sich zu seinem Freund hinüber, als dieser plötzlich laut zu lachen anfing. Ein Lachen, dass einem einen Schauer über den Rücken jagte. "Tsuzuki....was!" Hisoka hatte auf einmal eine schlimme Vorahnung! "Die wird dir jetzt auch nicht mehr helfen!" Schnell war Hisoka aufgesprungen, erst jetzt spürte er die Spannung, die das ganze Zimmer erfüllte und so stark war, dass er nur schwer Atmen konnte. "HA,HA,HA!" "Wer bist du?!" rief Hisoka, wobei er sich bis zum äußersten Konzentrierte. "Wer ich bin? Wer ich bin?" Wieder lachte die Person ihr schauriges Lachen. "Du weißt ganz genau wer ich bin Hisoka. Überleg doch mal, so schwer ist das doch gar nicht oder willst du mir etwa sagen du hast unsere gemeinsame Nacht schon vergessen?" Den letzten Satz betonte das nicht menschliche Geschöpf besonders. "Du bist nicht Tsuzuki! Niemals!" rief Hisoka aufgebracht. "Bist du dir wirklich sicher, kleiner Hisoka? Vielleicht hast du dich ja die ganze Zeit über täuschen lassen! Ich habe dich doch nur benutz oder glaubst du etwa an einem Kind wie Dir wäre mir etwas gelegen und das ich mich sogar in dich Verliebt hätte! Zum Lachen! HA,HA,HA!" "Ruhe! Sei Still! Du bist nicht Tsuzuki!" schrie Hisoka. Mittlerweile kniete er auf dem Boden und hielt sich die Ohren zu. "Ich will das nicht hören! Du bist nicht Tsuzuki. Niemals!" Auf einmal hörte sein Gegenüber auf zu lachen. "Na gut. Dann beweise ich es dir eben! Meinst du ich war froh als ich erfahren habe das ich ein Kind als neuen Partner bekommen sollte? Erst wollte ich dir, wie all denen vor dir schon, mein wahres Ich zeigen und davon jagen! Ich brauche keinen Partner! Aber als ich von deinen Fähigkeiten erfuhr und ....wie du gestorben bist...!" Hisoka zuckte bei diesen Worten zusammen. Er wollte sich nicht von dem Ding nicht verunsichern lassen, doch allmählich spürte er wie sich ein Entsetzen und eine Wut in ihm ausbreitete, die er nie von sich gedacht hätte. Er wurde unfähig etwas zu sagen, geschweige denn sich überhaupt zu Bewegen. Still nach außen hin und aufbrausende Gefühle in seinem Innern, konnte er nicht anders als da zu hocken und den Worten des angeblichen Tsuzukis zu lauschen. Langsam wie eine schleichende Seuche benebelten die Worte des Tsuzukis, Hisokas Kopf. Dieser spürte wie ihm alles aus den Fingern glitt, sich Realität mit Albträumen vermischte. Er war kurz davor für immer seinen Verstand zu verlieren! Doch ganz plötzlich erschien ein winziges Licht in dem schwarzen Inneren Hisokas. Ein Bild, bestehend aus reinem Schein breitete sich vor seinem Geiste aus. Er hatte es schon beinahe vergessen gehabt! Schlagartig war Hisoka wieder vollständig bei Sinnen und voller Kraft, wie schon lange nicht mehr. Geschwind sprang er auf und drehte sich zu dem dunklen Schemen Tsuzukis um. Dieser bemerkte zu spät, dass sein Opfer sich befreit hatte und ihm nun den Kampf ansagte. Mit einer geschickten und schnellen Bewegung riß Hisoka, sein Gegenüber zu sich herum, um ihm endlich ins Gesicht sehen zu können. Allein die aufgehende Sonne wurde Zeuge dieses tragischen Zwischenfalls. Ihre ersten Strahlen kletterten durch das kleine Fenster diesen Raumes und beleuchteten die zwei Todesengel, die sich wie versteinert gegenüber standen. Sie konnte genau sehen, wie die Kraft des Jungen, so schnell sie auch gekommen war, wieder verschwand. Hisoka machte einen Schritt zurück und die Sonne sah seinen entsetzten Gesichtsausdruck! "Mhm...Mhm...HA,HA,HA!" fing der dunkle Schatten, der einmal der liebe Tsuzuki gewesen war an zu Lachen. "Ich habe es dir doch schon gesagt! Ich bin Tsuzuki!" Der letzte Satz ging fast unter in einem weiteren grauenvollen Lachanfall. Plötzlich verstummte dieser. Er ging auf Hisoka zu, langsam und bedrohlich! "Nein!....nicht....!" flüsterte Hisoka. "Schhhht!" machte der grausame Todesengel. Dabei nahm er das Gesicht von Hisoka in seine Hände. Dieser zuckte innerlich zusammen und zitterte am ganzen Körper. "Du kannst für all den Schmerz, den du im Leben und nach dem Tod erfahren musstest nichts. Es war nun mal dein Schicksal, wie jeder Einzelne eins hat. Manchmal meint es, es gut mit uns und manchmal schlecht. Bei dir trifft letzteres zu. Niemand kann sich sein Schicksal aussuchen, auch ich nicht! Aber sei vergewissert das dein Leiden jetzt ein Ende hat! Du wurdest gequält, missbraucht, verraten, gefoltert, seelisch wie körperlich und benutzt! Von deiner Seele ist nicht mehr viel übrig, also wozu das Kämpfen gegen eine Zukunft, die unumgänglich ist! Glaube mir dir wird es schon bald viel besser gehen!", mit diesen Worten nahm er den Jungen in seine Arme und drückte ihn feste an sich. Die Sonne erleuchtete dabei sein Gesicht und beschien schwarze Haare und violette Augen. Im nächsten Moment fixierte dieser den Verursacher des Lichtes und seine Augen, die immer freundlich, geschaut hatten färbten sich Blutrot und aus seinem Mund wuchsen zwei spitze weiße Zähne. Aus seinem rabenschwarzem Haar schauten zwei Hörner, mit der Farbe von getrocknetem Blut und aus seinem Rücken wuchsen zwei nachtschwarze Dämonenflügel. Von dem lieben, etwas trotteligen Tsuzuki war nichts mehr zu erkennen. Hisoka war trotz seines momentanen, seelischen Befindens, diese Veränderung nicht unbemerkt geblieben. Mit letzter Kraft versuchte er sich gegen den übermenschlichen Griff des Dämons zu widersetzen. Er hätte es erst gar nicht versuchen brauchen. Hisoka war verloren! Mit einer tiefen Genugtuung drückte das Ungetüm den Jungen so fest wie möglich an sich, wobei dieser vor Schmerzen laut aufschrie. Er hatte seine Knochen knacken hören! Als Hisoka schon glaubte vor Schmerz die Besinnung zu verlieren, spürte er plötzlich einen schrecklichen Druck auf seinem Körper und eine Hitze stieg auf, die ihm sofort die ersten Haare ansengte. Vor Angst schrie Hisoka so laut er konnte, obwohl er wußte das er schon Tod war, hatte er plötzlich riesige Todesangst. Im nächsten Moment sollte sich sein Gefühl rechtfertigen, als der Junge das Schwarze Feuer sah, dass bereits das ganze Zimmer erfüllte. Das Schwarze Feuer, das einzige, dass einen Todesengel umbringen konnte, wenn dieser lange genug mit diesem in Berührung kam! Jetzt sah Hisoka auch, mit schon verschleiertem Blick, den einzigen dienstbaren Geist Tsuzukis der dazu im Stande war, nämlich Toda, ein Feuergeist. Tsuzukis ergebenster Diener, er würde alles für diesen tun. Hisokas Lunge schmerzte von dem Rauch den er einatmete, dazu kam noch das er seinen Körper nicht mehr spüren konnte. Ein letztes Mal schaute er dem veränderten Tsuzuki in die nun grausamen, kalten Augen bevor er mit dessen Lachen in seinen Ohren für immer das Bewußtsein verlor. Eine einzelne Träne glitt ihm die Wange hinunter, so als wollte sie dem Feuer spotten.