Ein merkwürdiger Traum
Zwei Tage sind nun schon vergangen seitdem Zorro die Wölfin auf dem Alltar gefunden hat. Und seit zwei Tagen hat die Wölfin, trotz des neu erworbenen Vertrauen noch nichts gegessen. Meist einsam verbringt sie ihre Stunden auf Deck.
Auch gerade zu dieser Stunde liegt sie unter den Orangenbäumen und lässt den Wind durch ihr Fell wehen, obwohl es ein kühler Wind mit einigen Regentropfen ist.
In der Kombüse beschäftigt sich auch gerade die Crew mit genau diesem Problem.
"Egal was ich koche, nichts davon frisst sie, alles bleibt stehen und dann ist Ruffy derjenige der es sich reinschiebt!!!" meckert Sanji hoffnungslos.
"Hey, man sollte gutes Essen eben nicht verderben lassen!!!" verteidigt sic der Gummimensch.
"Wie auch immer, jedenfalls sollte sie schnell was zu sich nehmen sonst stirbt sie!" meint Lysop nebenbei während er wieder an einer seiner grandiosen Erfindungen bastelt.
"He he wir können ihr auch einfach das Essen in den Mund schieben!!!" schlägt Ruffy mit einem breiten Grinsen vor.
"Sie ist traurig!" sagt Nami ohne das sie ihren Blick von eine ihrer Seekarten abwendet "Ich glaube sie ist traurig, ich weiss nicht, vielleicht hat sie ja bei einem Angriff von Menschen ihr Rudel verloren oder so.."
Die anderen sehen Nami etwas verwundert an, bis Zorro dann aufsteht "Naja ich werde es mal versuchen." sagt er nebenbei und läuft rüber zu Sanji, der gerade das Essen fertiggestellt hat "Ey Kochlöffel, schieb mal rüber!" befiehlt er Sanji unhöflich wie immer.
"Da haste es, weiss zwar nicht was das bringen soll, aber bitte!" und gibt ihm den Teller mit zurechtgeschnittenem, vorgegarrtem Fleisch in heller Soße.
Daraufhin verschwindet Zorro auch schon aus der Kombüse.
"Kaum zu glauben wie fürsorglich der Schwertheini dich sein kann!" nuschelt Sanji mit der Kippe im Mund und wirft Zorro verwunderte Blicke nach.
Es dauert nicht lange bis Zorro die Wölfin unter den Orangenbäumen findet und sich zu ihr setzt, verwundert sieht sie ihn an.
"Hier hab ich dir mitgebracht" sagt er und stellt den Teller vor ihre Nase hin "Der Kochlöffel hat sich mühe gegeben, du würdest ihm einen Gefallen tun wenn du es isst!" er fügt noch ein schmales Lächeln dazu.
Als Antwort bekommt er jedoch Seitenblick ihrerseits.
"Hmm, naja ich kann dich natürlich nicht zwingen..." sagt er und starrt in den düsteren Himmel.
"Doch ich finde du solltest etwas essen, ist doch schade schon so früh zu sterben, man hat doch schließlich noch was vor in seinem Leben . Ich meine ich glaube ja nicht unbedingt ans Schicksaal oder so ..Aber...." er pausiert kurz "Aber eins sage ich dir, mein Schicksaal ist es der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden und ich werde nicht eher abkratzen ehe ich das nicht verwirklicht habe!!!" Seine Stimme wurde dabei ganz siegessicher, jedoch ein wenig verwundert dreht er sich dann zur Seite und bemerkt das ihn die Wölfin anstarrt, dann muss er lächeln "also was meinst du??? glaubst du nicht das du auch noch was erledigen musst, bevor du das zeitlich segnest???"
Kurz starrte sie ihn noch an, fing jedoch dann an langsam zu essen. Worauf ihr Zorro ein weiteres Lächeln entgegnet.
Von da an folgte sie Zorro für den restlichen Tag und legte sich in der Nacht auf den Boden neben seinem Bett.
Allerdings schien Zorro im Gegensatz zu ihr, nicht ruhig zu schlafen. Unruhig wälzte er sich im Schlaf hin und her, ein paar Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und auch seine Atmung war unregelmäßig. Er träumt.
Im Traum ist alles nur bruchstückhaft, jedoch prägt sich eine Farbe vor allen anderen, die Farbe Rot, Blutrot. Zu erkennen ist ein Dorf, während einer Schlacht. Viele Männer mit Schwertern ziehen die blutige Farbe durch das Dorf. Ohrenbetäubende Schreie lassen das Mark in den Knochen erstarren. Ein plötzliches Feuer versucht Beweise zu vernichten. Und dann..., dann ist alles ruhig. Ein Blauhaariges Mädchen kommt aus dem Wald gerannt, von Messerstichen und Zweigkratzern ist sie gezeichnet, rennt jedoch rasend schnell raus auf die Lichtung, bis sie die Kraft verlässt und schleppt sich die letzten Meter zum Alltar und bricht keuchend über diesem zusammen. Mit ihrer Hand hinterlässt sie einen blutigen Handabdruck auf dem kalten Gestein des Alltars. Auf dem selben Alltar, den auch Zorro kannte.
Schweißgebadet fährt er aus seinem Traum hoch und sitz nun aufrecht im Bett. Auch die Wölfin hat dies mitbekommen und sieht ihn fragend an.
Nachdem er sich seiner Umgebung wieder bewusst wurde, streichelt er die verwunderte Wölfin kurz und legt sich dann mit den Worten "Alles in Ordnung, war nur ein Traum." zurück ins Bett.
Am nächsten Morgen entschloss sich Zorro einen Spaziergang zu machen, zu sehr beschäftigte ihn der Traum der letzten Nacht. Die Wölfin hatte er auf dem Schiff gelassen, da sich Ruffy gerade mit ihr beschäftigte.
Die Luft diesen Morgen war angenehm warm und auch roch sie wunderbar nach dem Tannengrün.
Glücklicherweise konnte Zorro sich noch daran erinnern wie man zu der Lichtung kam und als er erneut beim Alltar angekommen war konnte er seinen Augen nicht trauen, denn diesmal bemerkte er etwas, was er beim ersten mal nicht wahrgenommen hatte....den blutigen Handabdruck auf dem Gestein.
