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meow..

Lest einfach ^^;
von

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Eisiger Wind wirbelte trockenes Laub auf.

Es schien so, als würden die Blätter versuchen die junge Frau zu trösten. Denn sie wirbelten um sie herum und verschwanden schließlich.

Der Himmel, wolkenverhangen, warf die Welt in düstere Schatten. So wie sie sich am wohlsten fühlte. In der Dunkelheit.

Kahle Bäume ragten bedrohlich und angsteinflößend in die Höhe. Vereinzeltes Knacken der morschen Äste, auf denen so mache Raben saßen und lauthals ihre Laute kreischten, war deutlich zu vernehmen.

Und neben zeitweißen Blätterrascheln:

Stille!!! Totenstille!! Friedhofsstille...!

Der Wind wehte durch ihren weißen Mantel. So sah sie aus wie ein Engel. Gedankenverloren stand Nira vor den Gräbern. Rechts ihre Eltern, Links ihr Bruder und in der Mitte ihre Liebe.

Neu errichtet hob es sich von den anderen hervor. Weißer Marmor strahlte aus der nassen Erde. Verziert mit einem Krank aus roten Rosen und fein eingemeißelten Schriftzeichen. Schneeweiße Rosen langen kunstvoll auf dem gepflegtem Beet.

Nira kniete sich davor. Und als wäre dies ein Zeichen gewesen, begann es zu regnen. Erst leichtes nieseln, dann immer stärker, bis es zu einem sinnflutartigem Regen wurde.

Trauer saß tief und fest verankert in ihrem Herzen.

Trauer, Wut, aber auch Einsamkeit wohnten in ihr.

Und Regentropfen rannen an ihrem Gesicht hinab, oder waren es sogar stumme Tränen?

In der hand hielt sie schützend eine Rose.

Es war anders als sonst, denn diese Rose war schwarz, nicht weiß oder rot.

Die eisige Stille wurde durch sich nähernde Schritte unterbrochen, doch Nira rührte sich nicht.

"Nira, es ist Zeit.", erklang eine Stimme neben ihr. Eine Hand legte sich tröstend aus ihre Schulter.

"Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist..."

"Garnichts weißt du!"

Nira blickte nicht auf, aber sie erkannte die Person neben ihr. Es war Maria, ihre beste Freundin, wie immer in einem schwarzem Anzug gekleidet.

Nira schaute auf die schwarze Rose in ihrer Hand. Kurz roch sie an ihr und legte sie dann behutsam auf das Grab zu den anderen Rosen.

Langsam erhob sie sich, verengte ihren Kragen und vergrub ihre Hände in den Taschen ihres Mantels. Dabei drehte sie sich einfach um und verließ ohne Rückblick die Gräber.

Maria folgte ihr schweigend. Sie kannte Nira nun schon ein halbes Jahr, aber so richtig schlau aus ihr war sie nicht geworden. Sie erinnerte sich noch ganz genau an den Tag, als sie Nira um ersten Mal begegnet war.
 

-Flashback-
 

Es war genauso ein Tag wie heute: Es regnete in Strömen.

Auf ihrem Weg nach hause wäre sie fast über die Füße der bewusstlosen Nira gefallen. Ohne über die Konsequenten nachzudenken, hatte sie Nira dann einfach mit zu sich genommen und sie körperlich wieder aufgebaut.

Nira sprach nicht sehr viel, so gut wie gar nicht. Und wenn, dann nur das nötigste. So wusste Maria auch nicht viel über sie und vielleicht war das auch gut so.
 

-Flashback Ende-
 

Ein zittern durchfuhr Nira. Hatte Gott ihr nicht das wichtigste in ihrem leben genommen? Das Liebste? Ihr Herz? Ihre Liebe?

Nein, sie dachte nicht an ihre Eltern, auch nicht an ihren Bruder. Nein, an sie alle dachte sie schon lange nicht mehr.

Doch an ihn, an ihn musste sie ständig denken. Und jedes Mal löste dieser Gedanke einen Krampf in ihrem Herzen aus.

Warum musste er sterben? Warum hatte sie ihn nicht retten können?

Vereinzelte Bilder schossen Nira in den Kopf. Erinnerungen kamen in ihr auf.

Erinnerungen an den Tag, als es geschah, den tag, an dem sie ihre Liebe verloren hatte.
 

-FLASHBACK-
 

Es schien ein ultimativer Kampf zu sein.

Raphael wurde von einem der Dämonen wehrlos an die Wand gedrückt. Er konnte sich kaum noch rühren.

Der Kampf ging bis ins Unendliche...

So kam es den Kämpfern jedenfalls vor.

Plötzlich begann der Boden zu Beben.

//was zum-...?!//

Geradeso konnte sich Nira auf den Beinen halten.

"Das ist also das Ende...", konnte sie einen Dämon sagen hören.

"Nira! Lass uns verschwinden!", hörte sie ihre Mitstreiter rufen. Sie drehte sich in die Richtung der Rufe. In diesem Moment riss der Boden auf. Ein riesiger Spalt bildete sich zwischen ihnen.

"Niraaa!!" Diese drehte sich um und entdeckte Raphael, wie dieser auf sie zugestürzt kam.

"Nira, Geh da weg!!!", schrie er.

Doch ein weiteres Beben hinderte sie daran, sich zu bewegen. Die Decke über den beiden bröckelte. Einzelne Stücke der Wand stürzen zu Boden.

"Nein! Niraaaaa!!!" Verzweifelt schrie Raphael nach ihr.

"Raphael, wo bist du?" Nira verlor so langsam die Orientierung.

Was war hier nur los? Wo waren die Dämonen? Sie versuchte sich umzublicken, doch sie konnte niemanden entdecken. Waren sie geflohen, oder schon untergegangen? Sie wusste es nicht. Und wichtig war ihr das jetzt auch nicht.

Raphael hatte es geschafft, ihr bis einige Meter näher zu kommen.

Ein neues beben setzte ein. Raphael blickte entsetzt zur decke und sprang dann so schnell es ging auf Nira zu.

"Pass auf! Nira, geh da weg!", schrie er immer verzweifelter.

Doch Nira konnte sich nicht bewegen. Ein weiteres Beben brachte sie zu Fall.

Plötzlich verlor sich ihr Blick nach oben.

Eine große Deckenplatte bewegte sich auf sie zu.

Starr und ohne etwas ausrichten zu können, schaute sie ihr entgegen.

"Niraaaaaaaaaaaa!!!" Unverhofft schlugen sich Arme um ihren Hals.

Schützend stützte sich Raphael über Nira. Was sollte das?

//Nein, nicht du...// "Geh! Tu das nicht!!!", forderte sie Raphael noch auf, doch dann geschah es schon und schwere Steine prasselten auf sie nieder.
 

-FLASHBACK ENDE-
 

Nira griff sich ans Herz. Wieder dieser Krampf. Wieder dieser Schmerz. Warum hatte sie sich nicht gerührt? Warum musste es so kommen? Warum... Ihr Hals verengte sich immer mehr. Vor ihren Augen begann alles zu verschwimmen. Sie fühlte sich schwindelig. Alles drehte sich um sie. Und um ihn trat Stille.

Sie vernahm nichts mehr.

Kraftlos sank sie auf die Knie.

Unaufhaltsam rannen ihr nur Tränen von den Wangen.

Er war für sie gestorben. Raphael hatte sie beschützt, sie, die verlorene Seele, die von Gott gehasste. Sie hatte ihn umgebracht. Sie war Schuld an seinem Tod.

Nira stürzte immer tiefer ins Meer der Verzweiflung.

Ein Lichtleicht tat sich schließlich vor ihr auf. Was das die Ruhe, die sie sich ersehnt hatte?

Das Licht trat näher an sie heran. Eine gestalt bildete sich. Eine körperlose Seele?

"Nira"

Hatte sie gerade ihren Namen vernommen?

"Nira."

Und wieder. Nira presste die Tränen aus den Augen. Ihr Blick wurde etwas klarer. Konnte das sein? Doch wie-...?

Eine bleiche Hand legte sich an ihre Wange. Nira konnte ihre Wärme spüren.

"R...Raphael..." Wie konnte das nur sein? "D...Du lebst?"

Die Gestalt schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin gestorben. Ich bin gekommen, um dich zu mir zu holen."

Nira glaubte nicht so recht, was sie da gerade vernahm. Wie konnte das nur sein?

"Raphael..."

Dieser lächelte. "Komm mit mir."

Auch Nira begann zu lächeln. Ja, sie wollte mit ihm gehen. Endlich Ruhe finden, Frieden.

Ihr elendes Leben, hatte so auch keinen Sinn.

Langsam streckte sie ihre Arme zu dem sanften warmen Körper aus.

Raphael griff nach ihm und zog ihre Seele zu sich hinauf.

Sie hatte ihn wieder. Sie spürte wieder seine Wärme. Ein heller Lichtschein umgab sie.

"Raphael..."

"hm...?" Er blickte sie an.

"Ai shiteru!" hauchte Nira und ließ ihre Lippen an die von Raphael wandern.

"Ai shiteru mo.", flüsterte Raphael und zusammen verließen sie die Welt des Irdischen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ajuchar
2005-03-30T11:14:39+00:00 30.03.2005 13:14
Aiyee! *-*
*erst jetzt zum lesen gekommen ist* Sorry! >.<
Ich find die Story voll schön! ^-^
Auch diese Stelle am Grab, allgemein der Anfang ist so schön...äh...naja, nicht so direkt poethisch, aber schon schön geschrieben ^^
aber was ist mit Maria? *ihre Freundin Maria heiß* X3
Von: abgemeldet
2005-03-19T16:49:16+00:00 19.03.2005 17:49
Coool! Find's süß, dass sie am Ende dann mit ihm sein darf... Die Stelle am Grab is auch gut. Supi Puschel ^^


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