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I don't want to miss a thing...

Seishirou und Subaru
von

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Und ich will gar nichts missen...

Autor: LeS

Fandom: X/1999

Charaktere: Seishirou, Subaru

Rating: NC-17

Warnings: death, gewalt, lemon

A/N: Überarbeitete Fassung

Beta: ninnive (Livejournal)
 


 


 

Der Tokyo-Tower erschien orange im Licht der untergehenden Sonne. War er sonst in tiefem Rot gehalten, so wirkten seine Konturen durch diesen besonderen Lichteinfall viel sanfter als üblicherweise.

Der Sakurazukamori belächelte die Menschen, die sich den Weg auf die oberste Plattform bahnten. Seine Gedanken schweiften einen Moment ab, was er begrüßte.

„Ob diese Attraktion noch lange stehen bleibt, ist wohl mehr als fraglich“, murmelte er, ein wissendes, überlegenes Grinsen auf den Lippen – das äußert schnell verschwand, als er wieder zu seinem Grundgedanken zurückfand.

Der gestrige Tag, die gestrige Nacht. Der Fehler, den er begangen hatte. Er hatte lange darüber nachgedacht und war sich inzwischen sicher, dass es ein Fehler gewesen war. Oder doch nicht? Er ließ den Abend vom Vortag noch einmal Revue passieren.
 


 

Ich könnte mich für immer

In diesen Augenblick verlieren
 


 

Subaru zog scharf die wenige Luft ein, die ihm noch vergönnt war. Langsam aber sicher schwanden seine Kräfte und Sinne. Anfangs hatte er noch gezappelt und sich so heftig gewehrt, wie es nur ging, doch inzwischen war er zu erschöpft, als dass er sich aus dem Griff hätte befreien können.

Der Sakurazukamori hatte seinen Hals gepackt, ihn angehoben und fest zugedrückt. Erst als er bemerkte, dass Subaru kurz davor war, in Ohnmacht zu fallen, lockerte er den Griff um seinen Hals etwas. Es machte keinen Spaß, einen Schlafenden zu foltern.

„Du bist süß, Subaru, wirklich“, wandte er sich mit zuckriger Stimme an den knapp dem Erstickungstod Entgangenen.

Subaru keuchte erschrocken auf, als er abrupt losgelassen wurde. Er fiel zu Boden und der Stoff seiner Hose riss auf. Seine so entblößten Knie, die von dem Betonboden des Daches dieses Hochhauses aufgekratzt worden waren, hinterließen dünne Blutspuren.
 


 

Ich will meine Augen nicht schließen

Ich will nicht einschlafen

Denn ich würde dich vermissen, Baby

Und ich will gar nichts verpassen
 


 

Subaru rieb sich die schmerzenden Stellen seines Halses und setzte sich langsam auf, vermied es aber, in Seishirous Richtung zu sehen. Er ignorierte ihn geflissentlich und schloss die Augen, die ihm nur noch ein verschwommenes Bild von Tokyo zeigen konnten.

Seishirou beobachtete ihn währenddessen interessiert, kniete sich dann zu ihm und meinte lächelnd: „Geht es, Subaru?“

Subaru schnaubte verächtlich. Er würde ihm keine Antwort auf eine Frage geben, deren Antwort man deutlich sehen konnte, auch wenn man nur noch ein Auge hatte.

„Schmoll doch nicht gleich...“

Subaru spürte die warmen Finger Seishirous an seinem Kinn, verhielt es sich jedoch, einfach ohne Vorwarnung wegzuzucken, obwohl er das zugegebenermaßen gern getan hätte. Sein Kopf wurde angehoben und schon war er dazu gezwungen, in das verzückt grinsende Gesicht Seishirous zu sehen. Dieser strich mit der blutverschmierten Hand über Subarus kühle, doch errötete Wangen und hinterließ dicke, klebrige Streifen auf dem sonst blassen Gesicht.

„Lass das gefälligst“, fauchte Subaru, schaffte es aber aus Schwindel nicht, seinen Kopf wieder zu befreien.

„Du bist ja ganz rot, Subaru?“
 


 

Während du weit fort bist und träumst

Ich könnte mein Leben so verbringen

In dieser süßen Hingabe
 


 

Subaru nickte ihm zu, den Blick allerdings in die Ferne gerichtet. Anscheinend interessierte ihn das nächstbeste Werbeplakat mehr als der Mörder seiner Schwester, der ihn gerade triezte.

Seishirou wusste natürlich, dass das nicht wirklich der Fall war. Seine Lippen, die bis dahin noch ein Grinsen gezeigt hatten, bildeten nun ein sanftes Lächeln, wie er es vor einigen Jahren oft gehabt hatte. Damals, als Hokuto noch gelebt hatte.

Subarus Magen rebellierte. Dieses Lächeln wollte er nicht mehr sehen, es löste Brechreiz bei ihm aus. Oder den Drang, sich fallen zu lassen, den er momentan verspürte. Ihm wäre es lieber gewesen, sich auf den Mantel Seishirous erbrechen zu müssen.

„Komm schon, nur noch ein kleines bisschen...“, kam es ungewöhnlich sanft von Seishirou.
 


 

Ich könnte wach bleiben

Nur um dich atmen zu hören
 


 

Subaru, leicht geschockt und unfähig zu atmen, sah über die Schultern Seishirous, dessen Arme nun um ihm lagen. Er wurde umarmt, ganz ohne Grund – vom Mörder seiner Schwester.

„... Subaru-kun.“

„Seit wann... benutzt du – nicht so fest! – Höflichkeitsfloskeln?“

„Oh, entschuldige bitte. Du bekommst doch so noch genug Luft?“

Subaru ließ ein undeutliches Grummeln hören, antwortete aber nicht auf die Frage. Es war unbequem, aber nicht unbedingt unangenehm. Nur dass der Beton sich weiter in seine wunden Knie bohrte, hätte Subaru gerne verhindert.

„Seishirou...“

Ganz geheuer war es ihm nicht, dass ihm die Umarmung nichts ausmachte; er empfand sie sogar als ganz entspannend.
 


 

Und ich frage mich

Wovon du wohl träumst

Frage mich, ob ich es bin

Den du da siehst
 


 

Subaru schüttelte sich unter der plötzlich aufgekommenen Gänsehaut. Seishirous Hände, auf Subarus Rücken ruhend, streichelten seine Schulterblätter entlang.

„Bitte lass mich los, Seishirou.“

Subaru versuchte mit aller Kraft Seishirou von sich fortzuschieben, aber es gelang ihm nicht. Seine Hände waren unglücklicherweise dadurch, dass Seishirou ihn immer fester an sich drückte, auf dessen Brust gepresst und ließen sich nicht befreien.

„Nein, mein Hübscher. Du bleibst schön hier.“

Subaru murmelte unverständliche Flüche vor sich hin, zappelte weiter in Seishirous Armen und wiederholte unbeirrt: „Lass mich los.“

Seishirous Antwort war immer die gleiche. Ein klares, bestimmtes Nein.

„Leidest du an Echolalie, Subaru-kun?“, hakte Seishirou höflich nach.

„Nicht dass ich wüsste. Lass mich los.“

Seishirou lachte leise und lockerte die Umarmung tatsächlich. Subaru hatte so keine Probleme mehr, sich zu befreien. Aber er tat es nicht.

Er hatte den rasenden Puls bemerkt, den in dem Anderen schlug. Genau wie bei ihm selbst, nur dass Seishirou eigentlich keinen Grund für Herzklopfen hatte. Oder etwa doch?
 


 

Ich will gar nichts missen
 


 

Als Subaru den Kopf angehoben hatte, warteten die Lippen Seishirous schon auf seine. Erstaunt riss Subaru die Augen auf. Unter solchen Umständen seinen ersten Kuss zu bekommen, das hätte er sich auch nie vorstellen können.

Einen kurzen Moment lang überlegte er, ob er sich nicht doch losreißen sollte. Er beschloss, es nicht zu tun. Subaru schloss die Augen, lehnte sich an Seishirou heran und verbannte für die Zeit, die der Kuss dauerte, all seine Gedanken aus seinem Kopf.

Was Subaru nicht ahnen konnte, war: Seishirou tat nichts anderes.
 


 

Denn selbst wenn ich von dir träume

Würde sogar der süßeste Traum

Mir niemals genug sein

Ich würde dich immer noch vermissen, Baby
 


 

„Lass mich heute Nacht nicht allein.“
 


 

Und ich will gar nichts missen
 


 

Seishirou, der die Lippen gerade von Subarus gelöst hatte, um zu neuem Atem zu kommen, sah diesen verdutzt an. Doch wie immer war das undeutbare Lächeln weiterhin da. Als ob es über dem eigentlichen Gesicht läge, wie die Gummimaske eines Ungeheuers. Nur ganz langsam zerbröckelte diese Fassade, als Seishirou bemerkte, dass Subaru nicht vorhatte, die Augen zu öffnen.

Er würde blind abwarten, bis Seishirou etwas sagte. Dessen Blick wurde ernst. Er zog Subaru nach oben, sodass er wieder fest mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Subaru wankte erst einen Moment und Seishirou musste warten, bis er ihn gefahrlos loslassen konnte.

„Lass mich nicht alleine. Nicht heute Nacht.“
 


 

Wenn ich neben dir liege

Höre ich dein Herz schlagen
 


 

Subarus Atem, bis eben noch rasend, normalisierte sich wieder. Wäre er nicht gestanden, hätte man denken können, er würde schlafen.

Seishirou hörte interessiert zu. Hier oben waren die Geräusche des auch abends belebten Tokio nur dumpf, man konnte also auch leisere Töne ohne Probleme wahrnehmen, ohne dass man ein Hund war.

Seishirou trat einen Schritt näher an Subaru heran und küsste seine geschlossenen Lider. Subaru sah ihn interessiert an.

„Seishirou...?“
 


 

Dann küsse ich deine Augen

Und danke Gott, dass wir zusammen sind
 


 

Seishirou blinzelte unter den grellen Sonnenstrahlen, die ihn soeben geweckt hatten. Er gewöhnte sich nur langsam an die neue Helligkeit, die dieser Morgen mit sich gebracht hatte, und da war noch etwas anderes, das sehr ungewohnt war.

Auf seiner Brust spürte er eine Schwere und einen sanften warmen Atem, der gleichmäßig ausgestoßen wurde. Als er wieder klare Sicht hatte, sah er hinab auf die Person, die halb auf ihm lag. Er strich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn des Jungen, der seinen Brustkorb als Kissen benutzte.

Es war Subaru.
 


 

Dein Lächeln zu betrachten

Während du schläfst
 


 

Seishirou konnte sich ein Schmunzeln nun nicht mehr verkneifen. Der zu einem Schmollen verzogene Mund Subarus und dessen ganze Art, zu schlafen, erinnerte an ein unschuldiges kleines Kind.

Aber Subaru war schon lange kein kleines Kind mehr – und seit kurzer Zeit war er auch nicht mehr unschuldig. Dennoch sah er ganz danach aus. Wahrscheinlich würde er auch nie jemandem verraten, dass er es nicht mehr war.

„Seishirou...“, flüsterte Subaru im Tiefschlaf. Seishirou lächelte, zwar nicht unschuldig, aber immerhin. Er würde sich wohl erst mal nicht bewegen können, ohne Subaru zu wecken, und so blieb er ruhig an Ort und Stelle liegen.
 


 

Jeder Moment, den ich mit dir verbringe

Ist ein Schatz
 


 

Sie hatten tatsächlich die Nacht miteinander verbracht, und zwar nicht nur nebeneinander. Seishirou sah an die gräulich weiße Wand. Er hatte mit ihm geschlafen, mit Subaru. Seufzend, und ohne, dass es ihm bewusst war, kraulte er Subarus Nacken.

Ob es ein Fehler gewesen war? Oder war der Grund, ihn damit unter Umständen noch mehr quälen zu können, ausreichend? Würde es denn funktionieren?

Wieso hatte Subaru es überhaupt geschehen lassen? Natürlich, er war erschöpft gewesen, aber sicher nicht so sehr, als hätte er die Situation, so wie sie jetzt war, nicht verhindern können. Hatte das herzensgute Wesen, das noch tief schlummerte, es etwa bewusst so gewählt?
 


 

Ich will gar nichts

missen



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2006-05-25T05:33:12+00:00 25.05.2006 07:33
Ach deine FF ist einfach nur genial ... Meistens kann ich Songfics nicht leiden , aber deine ...Ich glaube mein Schwein pfeift ...Ich hoffe du wirst weiterschreiben ...xDDD
Von:  Annatar
2006-01-15T17:36:23+00:00 15.01.2006 18:36
*__________* *schnüff* Wie...wie rührend!!! Tolle Ff! *muss weiter lesen*
Von: abgemeldet
2005-08-27T17:27:33+00:00 27.08.2005 19:27
Wie süüüß,die Beiden sind echt die besten und gehören auch zusammen^^
Von:  Nashi
2005-07-19T18:52:51+00:00 19.07.2005 20:52
Oh gott ich könnte das erste Kapitel tausendmal lesen! Es war so schön! Du hast das so toll geschrieben das ich mir alles ganz genau in Bildern im Kopf vorgestellt habe. Diese fanfic wirkt so echt das ich merhmals dachte ich würde in X oder Tokyo Babylon der späteren kapitel lesen! Waaahhh *sabba* Durch deine fanfic mag ich sei und Subaru noch mehr!

Du hast die bedien caras genau so rüber gebracht wie sie eigntlich wirklich sind ^^
Ok genug der Worte, ich will weiter lesen!
Von:  Sephie
2005-06-27T20:58:04+00:00 27.06.2005 22:58
yeah! eine super ff!
weiter so XD!
Von:  Phoenix_Frost
2005-04-09T08:20:09+00:00 09.04.2005 10:20
*_* wie schöööön ...
ich sag doch, isch mag des X3
die beste songfic wo gibt! XD
*_*
schreibst du bald no mea? *lüp gugg*
*schnurr*
Von:  JeanneDark
2005-04-08T16:18:13+00:00 08.04.2005 18:18
Genial X3

Jaaa so muss es zwischen den beiden ablaufen XDDD
Ich bin der festen Überzeugung das Seishiro Subaru liebt X33
Nyu ich hab dich lieb


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