Ich bin da...
>>Du meinst Akito wird uns bald besuchen?<< Anscheinend versuchte sie die Tränen zu unterdrücken, denn ihre Stimme hörte sich gequält an. Wenn Kyo daran dachte, was alles passieren könnte, wenn Akito dieses Haus betritt. Sie würde wie auch bei Rin und Kisa ausrasten. Niemand wäre in der Lage sie aufzuhalten, auch er nicht. Sie alle hatten weder das Recht noch die Macht dazu. Sie wussten alle, dass Akito mächtiger ist. Wenn er jetzt weiter darüber nachdachte, müsste er Toru seine Tränen erklären...was sollte er sagen? Irgendwann würde sie es doch erfahren, wenn ihr Hatori nicht schon vorher das Gedächtnis löscht. Das wäre das schlimmste. Wie sollte er dann ohne sie leben? Er würde ihr dann niemals sagen können dass er sie liebt. Niemals würde sie es erfahren. Sie würde nicht wissen dass es ihn überhaupt gibt. Und sie würde ihn niemals wieder zum Lachen bringen, ihn aufmuntern, sich um ihn sorgen und ihm sagen, dass sie mit ihm zusammen sein möchte. Bei diesen Gedanken kamen ihm Tränen in die Augen und er musste weg.
Sie durfte ihn nicht weinen sehen, nicht schon wieder.
In diesem Moment schien Toru seine Gedanken erraten zu haben und nahm seine Hand in ihre und legte sie langsam an ihre Wange.
>>Weißt du, ich glaube nicht, dass Akito unser Zusammenleben jemals stören würde. Er hat uns jetzt so lange zusammen leben lassen, ich denke er ist nicht so gemein wie ihr alle denkt. Weißt du noch? Jeder Mensch hat eine kleine runde Pflaume auf dem Rücken, wahrscheinlich sieht niemand, welche sorte Akto-san hat. Vielleicht muss ihm einfach nur jemand sagen, welche Sorte Pflaume er auf dem Rücken hat...?!<<
In diesem Moment glaubte Kyo wirklich, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Es hörte sich so simpel an, aber gleichzeitig auch nicht wirklich glaubwürdig. Akito hatte nichts Gutes, auch nicht die dumme Pflaume, an die Toru glaubte.
>>Toru-chan?! Würdest du mir bitte einen Gefallen tun?!<< Er schaute sie vorwurfsvoll an und sie wurde nervös, sentimental, denn ihr wurde klar dass es ihm wichtig ist und dass er sie jetzt brauchte.
>>Was kann ich...äh..tun, Kyo-kun?<<
>>Halt dich von Akito fern. Wenn s...er hier auftauchen sollte, musst du sofort weg. Egal wohin, zu Yukis bescheuertem Garten oder in die Stadt einkaufen, oder zu deinen Freundinnen, oder egal wohin. Hauptsache Akito bekommt dich nicht zu Gesicht und kann dir nichts tun.<<
>>Kyo-kun?! Wieso willst du, dass ich das tue? Gibt es einen Grund, wieso du nicht willst, dass Akto mich sieht?<<
>> Es ist zu gefährlich für dich. Akito ist unberechenbar. Wir können nicht sagen, was passiert wenn er ausrastet und du dabei bist. Ich will nicht, dass du das miterleben musst, bitte. Tu was ich verlange. Es ist mir wichtig.<<
>>Na gut, ich werde sehen was ich tun kann...ich verstehe es zwar immer noch nicht. Aber wenn es dir so wichtig ist, tu ich das natürlich. Ehm, Kyo-kun, ich hab dir eigentlich Reisbällchen vom Abendessen mitgebracht, willst du welche? Sie sind zwar schon kalt und wahrscheinlich etwas trocken, aber ich denke sie schmecken immer noch...<<
Kyo sah verwirrt aus. Wie konnte sie wieder so schnell auf ein anderes Thema umsteigen? Er lächelte unwillkürlich, sie hat wirklich die Ruhe weg, dachte er. Er verstand, dass sie nicht wusste, in welcher Gefahr sie sich befand, deswegen empfand er es als wichtiger, dass er bei ihr bleib und sie beschützen konnte. Er vertraute Yuki nicht, aber wenn es um Toru ging, war sich Kyo sicher, dass auch Yuki alles tun würde um Toru zu schützen.
>>Klar. Deine Reisbällchen schmecken doch immer Toru. Danke.<<
Er nahm sich ein großes Stück und biss herzhaft rein, während er in die Ferne schaute. Er war sich nicht sicher, wie diese Gesichte enden würde, er war sich nur sicher, dass er bei ihr bleiben würde, egal was passiert. Und sobald er weggesperrt werden würde, wäre da immer noch Yuki. Er würde sicher auf Toru aufpassen, und da sind schließlich auch noch Arisa und Hanajima, sie lieben Toru auch. Sie würden auch nicht zulassen, dass ihr etwas passiert. Er konnte sich also sicher sein, dass jemand für sie da ist, wenn er es nicht sein kann. Sie ist sicher. Nur das zählt. Und er würde sich schon etwas einfallen lassen, damit es nicht soweit kommt. Denn wenn er selbst auf sie aufpasst, ist es besser, als wenn irgendjemand anderes auf sie aufpasst.
