part nine: a strange day - midnight
Sie standen auf dem Dach des Schlosses. Über ihnen war die klare Neumondnacht in der die Sterne zum greifen nah schienen, unter ihnen befand sich die Finsternis der Welt. Es war wie als befänden sie sich direkt zwischen Himmel und Hölle. Eine plötzliche Brise erfasste Erutis Umhang und ließ ihn wild flattern, von weit her drang der gellende Schrei eins Drachen an ihr Ohr, ein Unglicksomen, doch das kümmerte sie nicht mehr, ihr war alles egal. Nur Eclipse war ihr jetzt wichtig. Erst jetzt bemerkte sie das schwarze Bett, das in der Mitte des Daches stand. Eclips hatte heute wohl ursprüglich auf dem hier oben nächtigen wollen, sie hatte einmal gehört, dass es Dämonen in Neumondnächten ins Freie trieb, war das auch bei ihm so? Doch nun war keine Zeit für Gespräche.
Eclipse blickte ihr ins Gesicht. War sie überhaupt bereit dazu? Er wollte ihr nicht wehtun. Doch als er das fast auffordernd Lächeln bemerkte, das um ihre Lippen spielte, legte er Scheu, Verstand und Gewissen ab, beugte sich zu ihr, nahm sie in die Arme und verschmolz mit ihr in einem langen Kuss. Erst vorsichtig, dann immer mutiger erforschten sie sich gegenseitig mit ihren Zungen, während der Wind an ihren Haaren und Mänteln zerrte. Schließlich löste Eclipse ihren Umhang und sah zu, wie er flatternd zu Boden fiel. Sie sah so schutzlos aus mit ihren nackten, zarten Schultern und dam dünnen Kleid das sich im Wind an ihren wunderschönen Körper schmiegte. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, nahm er sie auf seine starken Arme und trug sie zum Bett. Dort legte er sie nieder und betrachtete sie eingehend:
Sie atmete schwer, ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem feinen Stoff ihres Kleides, das er ihr nun mit einer einzigen Bewegung vom Leib streifte.
Erutis erschauderte, sein Blick glühte auf ihrem nackten Körper, sie schämte sich nicht, nein, sie wollte mehr. Und so zog auch sie Eclipse aus. Ihre nun kleidungslosen Körper schimmerten im Sternenlicht, seiner silbern und ihrer golden. Sie brauchten eine Weile bis sie sich aus der Verzückung lösen konnten, die der Leib des jeweils anderen in ihnen auslöste.
"Oh ihr Götter, du bist so schön!"
Eclipse hauchte ihr einen Kuss auf die zarte Haut ihrer Brüste. Voller Ehrfurcht machte er sich daran ihre intimsten Stellen mit seinen Händen und seinem Mund zu erkunden. Erutis schloss die Augen und legte ihre Arme um seinen warmen Nacken. Sie streichelte seine Haare,die wirklich so weich waren, wie sie es sich in ihrem Traum vorgestellt hatte und plötzlich wusste sie, dass sie nun, da sie beide in Wirklichkeit zusammen waren, endlich die Antwort auf ihre Frage bekommen würde.
Auch Eclipse dachte an seine Träume, nun, dashier war viel besser. Doch bevor er endgültig mit ihr das machen konnte, was er schon gewollt hatte als er sie das erste Mal gesehen hatte, musste er ihr noch diese eine Frage stellen auf deren Beantwortung er nun schon so lang wartete.
"Erutis, wirst du von nun an mir gehören? Willst du für immer bei mir bleiben?"
Sie richtete sich auf und sah ihm in die nachtschwarzen Augen.
"Ja."
War ihre schlichte Antwort, die weder ihre Erregung, noch ihre Aufregung verriet. Nun war es endgültig an der Zeit für ihre Frage.
"Eclipse?"
"Hm?"
Er war schon wieder mit ihrer Haut beschäftigt.
"Liebst du mich?"
Wieder hielt er inne und blickte ihr ernst ins Gesicht.
"Ja, das weißt du doch."
Glücklich beugte er sich wieder zu ihr herunter und sie versanken in eine innige Umarmung, aus der sie sich erst wieder lösten als der neue Morgen sein goldenes Licht auf ihre ermatteten Körper warf.
