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Dort, wo alles begann

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Der Mord

Konnichi wa! Vielen Dank, für die Kommis! *freufreufreu*

Hier das zweite Kap! Falls sich jemand fragen sollte, warum bei der Kapitelangabe von mexx jetzt drittes Kapitel steht: Eigentlich gab es mal einen Prolog hierzu, der jedoch nie frei geschaltet wurde. Darum diese Verschiebung. Ignoriert es einfach.

Wie immer freue ich mich sehr über Kommis von euch und hoffe, dass ihr mir auch dieses mal welche schreibt!

Nun aber viel Spaß beim lesen!

Mata ne eure SonjaArika!
 

Dort, wo alles begann - Der Mord
 

"Shinichi?" durchbrach Ran die Stille, die zwischen ihnen entstanden war, weil keiner sich wirklich traute etwas zu sagen. "Shinichi, wo warst du so lange? Und warum tauchst du ausgerechnet heute wieder auf?"

"Aber Ran, hast du etwa vergessen, was heute für ein Tag ist? Vor genau zwei Jahren waren wir schon einmal hier zusammen. Man könnte sagen, dass wir heute so eine Art Jahrestag haben," freundlich grinste er sie an, was Ran leicht erröten lies und schaute deshalb schnell gen Boden.

"Sag mal, hast du vielleicht einen speziellen Wunsch, womit du als nächstes fahren möchtest?" fragte er.

"Nein, nicht wirklich. Womit möchtest du fahren?" fragte sie zurück.

"Ich? Mmh... Ich würde gerne Geisterbahn fahren, wenn du heute noch nicht da warst," er war davon überzeugt, dass er seine Rolle des Ahnungslosen perfekt spielte.

"Nein, war ich noch nicht. Also fahren wir mit der Geisterbahn."

Über 300 Geister "spukten" in der "Geistervilla" und gaben ihr Bestes um die Besucher zu erschrecken. Hier und dort tauchte ein durchsichtiger Mensch auf und schnitt irgendwelche Grimassen oder setzte sich zwischen ein Pärchen, dass in einem fahrenden Sessel saß. So setzte sich auch einer dieser Lichtgestalten zwischen Ran und Shinichi, was Erstere mit einem Schrei erwiderte und vor Schreck mit einem gekonnten Kara-Tsuki (=gerader Faustschlag nach Vorne) Richtung Geist schlug. Doch, wie Geister es nun einmal an sich haben, bestehen sie aus keiner Materiellen Masse und darum ging Rans Schlag durch die Erscheinung hindurch und sie traf statt dessen den armen Shinichi, der nicht wusste, wie ihm geschah. Er hatte jedoch mehr oder weniger Glück gehabt, denn Ran hatte mit links zugeschlagen, der Arm, der von ihm abgewandt war und ein bisschen weniger Schlagkraft besaß, als der rechte, ihm zugewandte. Dadurch streifte sie ihn nur mehr oder weniger leicht an der Backe. Als das Mädchen bemerkte, dass sie statt dem Gespenst ihren Begleiter getroffen hatte, begann sie sofort sich zu entschuldigen. Was sie da gerade getan hatte, tat ihr unsagbar leid und diesem blöden Geist, fand sie, viel auch nichts blöderes ein, als lachend zu verschwinden.

Nach der Fahrt holte sie sofort ein Pflaster aus ihrem Rucksack und klebte dieses auf die kleine Schramme, die sich auf Shinichis Backe gebildet hatte. Dann kauften sie sich eine Cola und ein Wasser und kühlten mit diesen Flaschen die Backe des Jungen, denn diese war leicht angeschwollen.

"Shinichi, es tut mir ja so leid, glaub mir, das war wirklich keine Absicht! Ich wollte nicht, das so etwas passiert. Ich habe mich nur... nur so erschrocken und deshalb... deshalb..." das Mädchen fing mitten im reden das Weinen an.

"Ran. Weine doch nicht. Das war ein Unfall. Schau, es tut auch schon gar nicht mehr weh. Komm schon, Tränen stehen dir nicht!" versuchte Shinichi seine Jugendfreundin zu beruhigen. Mit von Tränen hervorgerufenen glänzenden Augen sah sie ihn an.

"Shinichi..." der angesprochene griff in seine Hosentasche und fand, was er gesucht hatte, holte es heraus und reichte es Ran, die es zögernd entgegen nahm. Es war ein aquamarinblaues Stofftaschentuch, in dessen einer Ecke die Initialen "SK" in Weinrot eingestickt waren. Mit diesem Tuch trocknete das Mädchen ihre Augen und begann zaghaft zu lächeln, weil er sie darum bat.

"So, weißt du, welche Attraktion ich jetzt gerne besichtigen würde?" fragte er, erwartete jedoch nicht wirklich eine Antwort seiner Gegenüber, sondern redete einfach weiter: "Ich würde gerne in "Blackbearts Piratenbucht". Was hältst du davon?" Ran nickte und so begaben sich beide in den sogenannten "Adventure-Bereich" direkt zur "Piratenbucht". Leider standen dort mehrere Menschen, als erwartet an, was ihnen eine relativ lange Wartezeit im Gegensatz zu den anderen Attraktionen bescherte, nämlich exakt 32 Minuten und 51 Sekunden. Sie stiegen in die vorletzte Reihe von hinten ein. Hinter ihnen machte es sich ein Pärchen mittleren Alters bequem und vor ihnen setzten sich zwei Mädchen in ihrem Alter hin. Die Plätze vor den Mädchen nahm ein rundlicher, älterer Herr ein, der einen Bauchumpfang besaß, dass er beide Sitze für sich in Anspruch nahm. An Backbord ihres kleinen Holzbootes prangte eine in leuchtend blutroter Farbe geschriebene "46" umrandet von einem elfenbeinfarbenen Totenkopf mit den gekreuzten Knochen im Hintergrund. Im vorderen drittel stand verschnörkelt der Name "PIA" in das Holz geschnitzt.

Als das vordere Schiffchen mit Nr. 45 und Namen "ANJA" um die Ecke schiffte und im Dunkeln verschwand, setzte sich auch das Boot, in dem Shinichi und Ran saßen, in Bewegung. Es fuhr etwa 20 Meter hinter ihrem Vorgänger in totale Finsternis, welche die Insassen von Nr. 46 nun umhüllte. Düstere Musik ertönte und aus der Ferne konnte man das Gelächter von Piraten vernehmen. An den Ufern wurden von Lichtern erhellte Piraten sichtbar, die auf einer Schatztruhe saßen, ihr Bier trunken oder gerade dabei waren ein Dorf zu überfallen. Hin und wieder geriet die kleine "Nussscharle" ins wanken, da eine vermeintliche Kanonenkugel sie knapp verfehlte oder, weil sie einen "Wasserfall" hinabfuhren.

Den Insassen gefiel dies natürlich besonders gut und Ran klammerte sich teilweise an Shinichis Arm, wenn das Schiff mal etwas mehr wackelte, als für gewöhnlich.

Da durch die Pistolenschüsse der Piraten, welche übrigens täuschend echt aussahen obwohl sie aus einem Wachs-Plastik-Gemisch gemacht wurden, ein ziemlicher Krach entstand und sich niemand wunderte, als sich direkt neben ihnen auf Steuerbordseite ein weiterer Schuss gelöst hatte, fiel es auch keinem auf, wie eines der Mädchen, welches vor Shinichi saß, plötzlich in sich zusammensackte.

Sie fuhren gerade an zwei dieser beweglichen Wachs-Plastik-Piraten vorbei, welche sich über das Wasser hinweg beschossen. Gerade, als ein rotes Licht im Revolverlauf des einen Piraten aufblinkte und daraufhin ein Schuss erklang, viel der Kopf des Mädchens zur Seite. Erst, als sich das Schiffchen abermals einen niedrigen Wasserfall näherte und dadurch der schlaffe Körper zur Seite und somit genau gegen den Arm des anderen Mädchens rutschte, bemerkte diese, dass mit ihrer Freundin etwas nicht stimmte. Sie drehte den Kopf beiseite und erblickte sofort das Loch, welches das Mädchen nun in der rechten Schläfe hatte. Vor Schreck lies das andere, noch lebende Mädchen einen schrillen Schrei ihrer Kehle entfahren.

Von dem Moment an ruhte Shinichis ganze Aufmerksamkeit auf dem Sitz vor ihm und auch alle anderen Gäste versuchten so gut es ging einen Blick auf die zweite Reihe von vorne zu erhaschen.

Die Fahrt war noch nicht ganz zu Ende, da sprang auch schon der Meisterdetektiv auf den Steg und lehnte sich über die Bootswand um die Leiche zu untersuchen. Ran derweil begab sich zu dem anderen Mädchen, welches nun angefangen hatte zu weinen. Einer der herumstehenden Wärter informierte über sein Handy die Polizei, nachdem Shinichi ihn angewiesen hatte, dies zu tun. Wie ein Profi lies der Junge den Tatort durch die Wächter absichern.

Eine gute halbe Stunde später traf Kommissar Megure mit seiner Truppe ein.

"Ah, da sind Sie ja, Inspektor Megure!" begrüßte Shinichi den Hauptkommissaren, der daraufhin große Augen bekam.

"Shinichi, welch eine Freude, dich nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen! Womit haben wir das verdient?"

"Nun, man könnte sagen, dass Ran und ich eine Art Jahrestag haben. Wissen Sie noch, genau heute vor zwei Jahren geschah hier im "Tropical Land" schon einmal ein Mord."

"Ja, ich erinnere mich. Das war doch damals der Mord in der Achterbahn, welchen die eine Frau mit ihrer Perlenkette verübt hatte, oder?"

"Darf ich wissen, von welchem Fall Sie sprechen, Kommissar?" meldete sich Inspektor Takagi zu Wort, welcher genauso überrascht war den Oberschülerdetektiv wieder zu sehen, wie sein Vorgesetzter.

"Natürlich, Takagi, Sie hatten damals Urlaub und konnten deshalb nicht mit dem fall in Berührung geraten. Es handelt sich um den bisher letzten Kriminalfall von Shinichi, bei dem er in der Zeitung erwähnt wurde. Er ist zwar, wie Sie wissen, Zeitweise mal wieder aufgetaucht, aber mindestens genauso schnell verschwunden."

Der Inspektor nickte.

"Nun kommen wir aber besser zu diesem Fall zurück, statt in Erinnerungen zu schwelgen. Was haben Sie über die Tote herausfinden können, Chiba?" Megure rief einen etwas kräftigeren Mann zu sich, der ihm auch sofort Bericht erstattete.

"Bei der Toten handelt es sich um die Tochter des Chefs, dem diese Attraktion hier gehört. Ihr Name ist Haruka Tachikawa, 19 Jahre alt. Sie starb vermutlich durch den Kopfschuss, den sie erlitten hat. Die Patronenhülse, welche übrigens noch in der Wunde stecken geblieben war, wurde aus einer 7,62 mm abgefeuert. Höchstwahrscheinlich eine Tokarev, die aus Russland über Asien und Indien zu uns geschmuggelt worden ist. Armes Ding, sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich," endete Chiba seinen Bericht.

"Soweit so gut und wer sind die anderen Passagiere?" fragte der Kommissar und erhielt die Antwort von Shinichi, welcher sich ein wenig umgesehen hatte, bevor die Polizei eingetroffen war.

"Das Mädchen, das neben dem Opfer saß, heißt Minami Ishii, ist ebenfalls 19 und war die Freundin der Toten. Gemeinsam besuchte sie die "Dritte Yatsubishi High School". Der korpulente Herr heißt Satoshi Takenuchi und saß vor dem Opfer. Als letztes Frau Mayuku Wakata und Herr Makoto Karon, die hinter Ran und mir Platz genommen hatten. Ich war so frei und habe den "Piraten", von dem der Schuss abgefeuert wurde, bereits untersucht, jedoch konnte ich keine Besonderheiten feststellen. Das einzige merkwürdige ist dagegen, dass keine Fußspuren zu sehen waren, weil sie zuvor von jemandem weggewischt worden sein müssen. Der Beweis, dass normalerweise welche hätten vorhanden sein müssen ist der, dass bei anderen "Piraten" einige zu sehen sind. Dem müsste auch so sein, schließlich werden regelmäßig Wartungskontrollen durchgeführt, damit auch alle Spezialeffekte funktionieren. Das hat mir übrigens der Herr dort hinten bestätigt," der Junge wies mit seinem rechten Zeigefinger auf einen schlanken, blonden Mann, scheinbar Europäer, der zu den Wachmännern gehörte und gerade von zwei Polizisten vernommen wurde.

"Bleibt nur noch die Frage übrig, warum könnte jemand also einen Nutzen davon haben, wenn keine Fußspuren zu sehen sind?" endete der Jungdetektiv vorerst seine Beweislage.

"Das ist ja mal wieder typisch Shinichi, hat alles im Griff und weiß mehr, als andere und wenn es dann doch mal einer wissen sollte, weiß er es bestimmt wieder eher!" kopfschüttelnd blickte Megure zu dem jungen Mann herüber. Währenddessen gesellte sich Ran zu der kleinen Gruppe und begrüßte die Kriminalisten höflich und diese grüßten mit einem Lächeln zurück. Dann führte Shinichi Takagi zu der Stelle, von der aus der Schuss abgefeuert worden sein musste. Tatsächlich gab es nirgendwo auch nur die kleinste Spur, die auf den Täter führen ließ. Plötzlich schritt Shinichi auf den Piraten zu und ging hinter diesem in die Knie. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Es handelte sich um einen Fezen schwarzen Stoffes, der an einem Nagel, welcher zur Befestigung des Armes diente, hängengeblieben war. Es war nur ein sehr schmaler Steifen Stoff, weshalb ihn der junge Detektiv bei seiner ersten Untersuchung wahrscheinlich übersehen hatte. Er ärgerte sich selbst darüber, dass er beinahe ein so wichtiges Indiz übersehen hatte. Kam er etwa aus der Übung, weil es schon lange keinen Mordfall mehr zu lösen galt? Kogoro hatte nämlich zur zeit eine "Klientenflaute", wie er es oft nannte.

Vorsichtig verpackte Shinichi das etwa 0,7 cm große Stück Polyester in einer Plastiktüte, welche ihm freundlicher Weise von einem Mann der Spurensicherung gereicht wurde.

Schließlich machte Chiba den Kontrolleur des heutigen Tages aus. Ein untersetzter, älterer Mann mit dunklem Teint und leicht angegrautem Haar. Auch sein Schnauzer war bereits vom Alter gekennzeichnet worden. Feine Silberhaare wechselten sich mit dem sonst tiefschwarzen Haaren ab. Shinichi schätzte ihn auf Anfang 60. Angeblich hatte er bei seinem Kontrollgang nichts außergewöhnliches bemerkt.

Die Befragung der Augenzeugen, also jener, die mit der Tochter des Besitzers in einem Boot gesessen haben, brachte sie auch nicht viel weiter. Keiner hatte etwas gesehen oder gehört, was ihnen verdächtig vorgekommen war.

Erst, als Harukas Vater Ryo Tachikawa auf der Bildfläche erschien, sollte sich der Fall bald erhellen.

Mit Tränen in den Augen und zugleich entsetztem Gesichtsausdruck sank er neben dem Leichnam seiner Tochter auf die Knie.

"Warum? Warum ausgerechnet Haruka? Was wollt ihr mir noch alles nehmen? Erst Yuuki und jetzt auch noch Haruka! Ihr grausamen Monster!" schrie er förmlich vor sich her und zog somit sämtliche Blicke auf sich.

"Ich möchte Ihnen mein herzliches Beileid aussprechen, Herr Direktor", sprach der Aufsichtsbeamte, welcher übrigens Mamoru Itami hieß, seinen Chef an und legte mitfühlend seine Hand auf dessen linke Schulter. Zu aller Erstaunen schüttelte jedoch Herr Tachikawa die Hand ab und schrie Itami lauthals an:

"Sparen Sie sich ihre falsche Gefühlsduselei, Itami! Sie stecken doch mit den Kerlen, die meine Frau und mein liebes Töchterlein auf dem Gewissen haben, unter einer Decke! Scheren Sie sich bloß weg von hier, bevor ich mich vergesse!" und schon holte er zum Schlag aus, doch Takagi war schneller und umschloss mit seiner Hand die des Vaters und hielt ihn so davon ab, einen großen Fehler zu begehen.

"Beruhigen Sie sich bitte, Herr Tachikawa. Es bringt doch nichts, wenn Sie jetzt wie wild um sich schlagen. Erklären Sie uns doch lieber, was Sie mit Ihren Beschuldigungen vorhin gemeint haben."

Langsam ließ der Besitzer seine Faust sinken, funkelte den Kontrolleur jedoch noch wutentbrannt an und sagte ihm, dass er sich seine Papiere morgen bei ihm im Büro abholen könne und dass er fristlos gekündigt sei. Dann wandte er sich Kommissar Megure zu, der sich das Ganze stillschweigend angesehen hatte.

"Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich endlich mit der Wahrheit rausrücke. Jetzt, wo man mir alles, was mir lieb war genommen hat, spielt es keine Rolle mehr, was mit mir passiert."

"Was meinen Sie damit?" fragte Megure interessiert.

"Ich werde Ihnen alles erzählen. Wie sie sicher wissen, bin ich der stolze Besitzer von "Blackbearts Piratenbucht" und habe demzufolge nicht gerade wenig Geld zur Verfügung. Meine Villa steht auf einer Klippe, bei Izu, von der aus man direkten Blick auf das Meer hat. Bis vor gut einem halben Jahr habe ich dort friedlich mit meiner Frau Yuuki und meiner Tochter Haruka gewohnt. Doch dann kam dieser Brief, in dem geschrieben stand, wenn ich nicht sofort 100.000.000 ¥ an ein bestimmte Adresse schicken würde, dann würde ich das sehr bereuen. Natürlich habe ich nicht gezahlt. Da könnte ja jeder kommen und Geld von mir verlangen, dachte ich mir. Zwei Tage später kam erneut ein Brief, in dem es hieß, ich zitiere Wortwörtlich: "Deponieren Sie noch heute einen schwarzen Aktenkoffer, mit der Summe von 100.000.000 ¥, in nicht sortierten Scheinen, im Schließfach 0012 des Narita - Airports. Der Schlüssel liegt dem Brief bei. Sollten Sie unserer Forderung nicht nachkommen, wird ein Menschenleben dran glauben müssen. Sollten Sie die Polizei einschalten, oder einen Privatdetektiven verständigen, verlieren Sie ALLES, was Sie besitzen!" Natürlich schüchterte mich dieser Brief dann doch mehr ein, als der erste. Itami, der zu dieser Zeit noch unser Butler gewesen war, überredete mich der Forderung nachzugehen. Briefe mit solchem Inhalt und Computer geschrieben seien in den meisten Krimis ernst gemeint und auch meine Frau pflichtete dem zu ich solle lieber zahlen. Es handelte sich zwar um eine immense Summe, doch da ich zu den am besten verdienenden Bewohnern Japans zähle, schmerzte mich dieser Betrag nicht sonderlich. Ich ging zur Bank und hob die erwünschte Summe ab. Worauf ich leider nicht achtete, waren die Seriennummer, die ja, laut Nachricht, ungeordnet sein sollten. Machte ich mir jedoch keine Gedanken darüber und verstaute das Geld und den Koffer in besagtem Schließfach. Den Schlüssel legte ich unter den Mülleimer, welcher direkt neben dem Haupteingang zu Terminal 2 stand. So hieß es in dem Brief. Auf dem Weg zum Auto bemerkte ich, dass ich meine Brieftasche irgendwo verloren haben musste. Also begab ich mich nochmals den selben Weg zurück, den ich vom Schließfach gekommen war und suchte dabei den Boden ab. Da ich nicht fündig wurde, ging ich zur Sammelstelle für verlorengegangene Objekte und bekam auch tatsächlich mein Portemonnaie zurück. Jemand hatte es gefunden und dort abgegeben. Zum Glück fehlte auch nichts. Auf dem Weg zum Ausgang kam ich unweigerlich, wie Sie vielleicht wissen, Herr Kommissar, an den Spinds vorbei und wen sah ich da an Nr. 0012? Herrn Itami und einen anderen Mann, welcher komplett in Schwarz gehüllt war."

Bei dem Wort "Schwarz" wurde Shinichi hellhörig. Konnte es sein, dass Gin und Wodka hinter all dem steckten?

Tachikawa erzählte weiter:

"unheimliche Type, kann ich Ihnen sagen. Trug einen Hut mit breiter Krempe, ebenfalls in Schwarz und hatte hüftlange, blonde haare. Er erinnerte mich an den Tod persönlich, weshalb ich mich auch so gut an ihn erinnern kann."

"Gin!" durchfuhr es Shinichi eiskalt. Ran sah ihn verstört an. Seit etwa einer Minute war ihr Begleiter wie ausgewechselt. Er versuchte zwar es zu verbergen, aber wenn man so genau, wie Ran es tat, hinsah, konnte man erkennen, dass er sich konzentriert umsah.

"Ich beobachtete die beiden noch eine Weile aus sicherer Entfernung und als sie sich trennten und in verschiedene Richtungen verschwanden, machte auch ich mich wieder auf den Nachhauseweg. Als ich zu Hause ankam, dachte ich, mich würde der Schlag treffen. Meine Frau lag auf dem Sofa und neben ihr lag eine leere Packung Schlaftabletten. Der Notarzt, welchen ich natürlich sofort gerufen hatte, konnte mir nur noch ihren Tod bestätigen. Meine Tochter war zu jener Zeit bei ihrer Freundin Minami und bekam von all dem nichts mit. Der Tod ihrer Mutter war ein harter Schlag für sie. Es hat ewig gedauert, bis sie wieder begann zu lachen. Bis heute hatte sie ihr befreiendes Lachen noch nicht zurück. Alles hatte auf Selbstmord schließen lassen, doch es gab kein Motiv. Dann, am nächsten Morgen, kam abermals ein Brief mit der Post in dem stand, dass ich in Zukunft besser darauf achten solle, dass ich ihre Anweisungen auch korrekt auszufüllen habe Als kleinen "Denkanstoß" hätten sie Yuuki umgebracht!" Tränen stiegen dem Mann in die Augen, ehe er weiter sprechen konnte.

"Ich ahnte, dass Itami etwas mit ihrem Tod zu tun hatte, aber ich konnte ihm nichts beweisen und da meine Frau immer recht große Stücke auf ihn gehalten hatte, versetzte ich ihn lediglich in diesen Laden hier, anstatt ihn zu feuern."

"Warum sind sie damit nicht zur Polizei gegangen?" fragte Takagi.

"Weil man mir gedroht hatte, dass noch ein Menschenleben ausgelöscht werden würde, würde ich auch nur ein Detail irgend jemandem gegenüber ausplaudern."

"Also haben Sie lieber geschwiegen, über den wahren Grund, warum ihre Frau gestorben war," schlussfolgerte Kommissar Megure.

"Na ja, letzte Woche kam Haruka auf mich zu und fragte mich so lange über die Zeit aus, als sie bei Minami gewesen war und warum ihre Mutter Selbstmord begangen hatte, dass ich ihr einfach die Wahrheit sagen musste. Immerhin war es ihre Mutter und sie hatte, so fand ich, ein Recht darauf, zu erfahren, warum diese sterben musste. Irgendwie müssen diese Kerle in Schwarz Wind davon bekommen haben und haben sie deshalb..." er schwieg.

"Sie sagten "Kerle". Wie kommen Sie darauf, dass es mehrere sind?" hakte Shinichi nach.

"Sie waren hier. Immer mal wieder habe ich sie hier gesehen und ich bin mir fast zu 100% sicher, dass Itami ebenfalls mit denen unter einer Decke steckt!" antwortete Tachikawa mit vielsagendem Blick.

Für Shinichi war nun alles klar. Es fügte sich alles wie in einem Puzzle zusammen. Die Männer in Schwarz. Irgendwo hier, ganz in seiner Nähe waren sie. Da war er sich ganz sicher. Doch wie sollte er sie finden und dann stellen, ohne das dabei unschuldige in Gefahr geraten würden?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-05-30T11:50:55+00:00 30.05.2005 13:50
Hey du^^
hatte gestern leider keine Zeit mehr zu schreiben!!!
Grad eben herrscht ein rekord! Nur 7 Fangics warzen auf freischaltung!!! =)
Das kaoi hat ja jetzt auch endlich den weg zum lersen grschafft xD
Das kapi war wie immer super, abwer dieser einste Butler gehört ja vll auch zu der BO, aber dann wissen sie ja jetzt, dass shinichi noch net tot ist! Der is ja schließlich abgehauen und ich hätte mir noch mehr gewünscht, dass shinichi mehr aus der fassung geräht, aber man kann ja net alles haben xD
also es war wie immer spitze!
*kopf tätschel*
mach schnell weiter *knuddel*
XXX Ran *knutscha*

+~*keep smile*~+
Von: abgemeldet
2005-05-29T18:06:02+00:00 29.05.2005 20:06
ERSTE! Aber das ist ja der reine Wahnsinn, deine FF! Super! Und total spannend ! Bitte mach schnell weiter! Ich platze vor Ungeduld....aaaaaaaah, ich will wissen wies weiter geht! Hoffentlich kommen sich Ran und Shinichi näher ^^...WEITER SO!


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