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Tru Calling

Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]
von

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Sleep well, my darling

.:Chapter 8, Part 1 - nightly disturbance:.
 

Obi-Wan hatte sich schon früh schlafen gelegt, um erneut Kraft zu tanken und Ruhe zu finden. Das leichte Beben, dass das Schiff in regelmäßigen Schüben erzittern ließ, störte ihn nicht im geringsten dabei.
 

Ganz im Gegensatz zu Anakin, der nun mittlerweile im Cockpit saß und leise den Piloten verfluchte, der es doch tatsächlich geschafft hatte, sie in einen Asteroidennebel zu manövrieren, direkt nachdem das Schiff aus dem Hyperraum kam. Die Gesteinsbrocken waren gerade mal Handtellergroß, viele von ihnen sogar kleiner, aber das war gerade das Gefährliche. Wenn sie irgendwo zwischen die Mechanik gerieten, würde es bei einer Aktivierung wohl zu Überhitzungen bis hin zur Explosion kommen. Also musste der Gleiter mit purer Feinstarbeit gelenkt werden, die natürlich ausgerechnet ihm zufiel.

Trotz seiner Geschicklichkeit am Steuer konnte man den Hyperantrieb nicht wieder einschalten, bis nicht sicher gestellt war, dass wirklich kein Asteroid im Getriebe hing, was man erst nach der Landung prüfen konnte. Aber Tatooine war nicht mehr weit, nur noch ungefähr 30 Stunden entfernt, wenn man den Nebel hinter sich gelassen hatte und dann mit Höchstgeschwindigkeit flog.
 

Obi-Wan drehte sich im Schlaf auf die Seite, den Kopf gen Wand gerichtet, die gedämpften Geräusche seiner Umgebung drangen nur bis an den äußersten Rand seines Bewusstseins, praktisch ungehört verstrich das Surren der in den Wänden versteckten Kabeln, das leise Tapsen auf dem Gang...

Nicht einmal das Zischen, als die Tür aufglitt und sich jemand in das Quartier schlich, begleitet von dem Geräusch gelegentlich auf dem Boden schleifenden Stoffes und kleinen Rollen aus Metall.

Ein Piepsen, zweifellos von einem Astromech, ließ den Körper des Jedi kurz zusammenzucken, aber das war schon alles.

"Pst, R4, du weckst ihn sonst noch auf!"

Vorsichtig piekste jemand Obi-Wan in die Schulter, akustisch untermalt von einem empörten metallischen Schnarren.

"Hey meine Weckmethode ist viel sanfter als deine oder hast du schon mal jemand gesehen, der seinen Wecker mag? Nein? Dann sei still!"

Erneutes Pieksen, diesmal energischer.

"Meister? Meister, wacht auf!"

Ein Grummeln ertönte, aber in wenigen Sekunden war Obi-Wan wach. "Verflucht, ich habe meine Tür nicht umsonst verriegelt!" Aufgebracht über die Störung musterte er seine Schülerin. Selbst in der Dunkelheit konnte er ihr nervöses Honigkuchenpferd-Grinsen entdecken. Ihr Aufzug war etwas seltsam, ihr Schlafzeug bestand aus einer gewöhnlichen beigefarbenen Hose und einem schwarzen ärmellosen Top, soweit war alles im Bereich des Gewöhnlichen, ihre Hände waren aber beladen mit ihrem Bettzeug.

"R4 hat mir aufgemacht, ihr hättet ihn nicht bei mir lassen sollen."

Nun war es der kleine Droide, der dem Zorn eines Jedi ausgeliefert war. "Verräter!", murmelte der Rotblonde nur, bevor er aufstand und den Lichtschalter betätigte. "Also Tru, was soll die nächtliche Störung?"

Die Padawan war etwas verlegen, was einerseits daran lag, dass ihr Mentor wie ein Großteil der Jedi mit freiem Oberkörper zu schlafen pflegte (und der Anblick zu ihrem Leidwesen wirklich nicht zu verachten war, sodass sie sich zwingen musste, in sein Gesicht zu sehen), andererseits ließ das Kissen und die Bettdecke in ihren Händen die Antwort schon erahnen.

"Ich konnte nicht schlafen. Das kann ich nie wenn ich allein im Zimmer bin. Oder ich krieg Alpträume."

"Du hast doch R4!"

"Der zählt nicht zu lebenden Wesen." Ein entrüstetes Pfeifen von der Seite und der kleine rote Astromech trollte sich in die Ecke des Zimmers.

"Gestern konntest du auch schlafen."

"Da habe ich aber im Zimmer der Prinzessin geschlafen."

"Wa...", Obi-Wan brach noch mitten im Wort ab und zwang sich zur Beherrschung. Warum musste sich dieses Mädchen denn nach Strich und Faden ausnutzen lassen? Ihre gutmütige Ausstrahlung schien zu wirken wie eine riesige Leuchtreklame über ihrem Kopf, auf der blinkte "benutz mich, ich bin naiv". Er hatte lediglich gesagt, sie solle auf das Baby aufpassen und nicht, dass sie zur Super-Nanny mutieren muss. Über das Thema müsste er wohl noch mal mit der Königin sprechen, allerdings nicht jetzt, in möglichst weiter Ferne... oder wenn Zenobia besser gelaunt war, sonst würde sie nur handgreiflich werden (erstaunlich, wo sie sich doch sonst nie die Hände schmutzig machte).

Der Jedi schüttelte einfach nur ungläubig den Kopf und starrte auf dem Boden, als er plötzlich fragend eine Augenbraue hob.

"Dürfte ich fragen, was du da an den Füßen hast?", meinte er und deutete auf Etwas, das aus einer schwarzen, wolligen Masse zu bestehen schien und nur rudimentär von der Form her an Socken erinnerte.

"Das sind meine Flauschsöckchen!", am es heiter zurück [Der Begriff Flauschsocke ist übrigens wirklich eine offizielle Bezeichnung] "und die haben sogar noch ABS-Funktion!"

"Ja, ich kann mir vorstellen, die sind wirklich lebenswichtig..." Ein Hauch von Sarkasmus war nicht zu leugnen.

"Hey, mir wird nun mal schnell kalt, besonders an den Füßen."
 

Die neu entbrannte Diskussion zehrte bereits schon wieder an Obi-Wans übermüdeten Nerven, also wollte er die Sache so schnell wie möglich abhaken und wieder schlafen gehen.

"Okay, vergessen wir das. Ich geh auf die Schlafcouch, mach's dir hier bequem und das hat sich erledigt."

"Nein."

Obi-Wan war wirklich ein verständnisvoller und beherrschter Mensch, aber wenn er seinen Schlaf nicht bekam, wurde er gereizt. Ganz besonders wenn man ihn in diesem empfindlichen Zustand noch mit Widersprüchlichkeiten bombardierte.

"Sag mal, was willst du eigentlich?"

"Ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen Umstände macht. Ich geh auf die Couch."

"Und dann heißt es noch, ich würde dich mies behandeln... nein, wir regeln das ganz Gentleman-like. Und jetzt sei ein braves Mädchen und geh ins Bett."

"Ich pfeife aber auf die Konventionen. Es wäre respektlos euch das Bett zu klauen."

"Respektlos ist es den Wunsch seines Meisters zu missachten."
 

Wäre C-3PO anwesend gewesen, hätte er wohl angeführt, dass die einfachste Möglichkeit zur Beilegung dieses banalen Problems sei, wenn einfach Beide im Bett schlafen würden, genügend Platz wäre durchaus vorhanden. Aber Menschen sind nicht umsonst in solcher Hinsicht kompliziert.

Der Jedi gab sich letztlich doch geschlagen und sah zu, wie die Blonde fröhlich die Schlafcouch auszog und ihr Kissen samt Decke darauf platzierte. Kurz bevor die junge Frau in den Daunen verschwand, meinte sie noch schelmisch: "Interessant, wie leicht man euch rum kriegen kann. Ich war kurz davor, nach zu geben."
 

Seufzend legte auch er sich zur Ruhe...
 

.:Chapter 8, Part 2 - It's not like it's expected to be:.
 

//Es war das erste Mal, das Obi-Wan in dem Bewusstsein träumte, dass er sich im Traum befand. Genauer gesagt, stand er in dem Abbild seiner jetzigen Kabine, nur dass das Schiff in seinem Traum bereits gelandet sein musste.

Draußen, vor dem Fenster erstreckte sich weit die Wüstenlandschaft von Tatooine und das helle Tageslicht erleuchtete sanft den Raum. Das Bett war ordentlich und auch die Couch ließ keinerlei Hinweise darauf, dass irgendjemand je die Kabine bewohnt hatte.
 

Aber warum konnte er so genau sagen, dass das nur geträumt war? Hatte es einen speziellen Grund, dass er sich dessen bewusst war?
 

"In der Tat, den hat es." Eine nur zu bekannte Stimme ließ ihn aufmerken. Obi-Wan wandte sich hastig vom Fenster ab und starrte die Person an, die in der Mitte des Raumes in einem Sessel saß, direkt an dem metallischen Tisch, der auf einmal beladen mit einer Schüssel Kekse und zwei Tassen Tee war.

"Meister?", fragte er fast schüchtern, ohne die Augen von Qui-Gons Abbild nehmen zu können. Wenn sein Unterbewusstsein ihm jetzt einen Streich spielen wollte, war das ein verflucht humorloser.

"Setz dich, Obi-Wan, wir müssen uns unterhalten. Setz dich und nimm dir 'nen Keks."

Zu verwirrt, um etwas entgegen zu setzen, gehorchte der Jüngere, nur die Kekse ließ er unbeachtet stehen. Wahrscheinlich bedeutete das alles wirklich nichts und war nur die blanke Materealisierung seines Verlustes. Denn wenn ihm in den letzten Jahren etwas besonders gefehlt hatte, so waren es diese vertrauten Gespräche zwischen Meister und Schüler.

"Worum geht es?" Eine Frage, die nichtsdestotrotz gestellt werden musste.

Qui-Gon lächelte nur geheimnisvoll wie ein Orakel und erwiderte: "Es gibt wohl nur in Thema, was dich im Moment derart in Anspruch nimmt und bei dem du dir meinen Rat ersehnst."

"Tru..."

Sein verstorbener Meister nickte bedeutungsvoll aber Obi-Wan wurde das Gefühl nicht los, dass er ein Verhör wie beim Psychiater zu erwarten hatte.

"Du kommst nicht ganz klar mit ihr."

Darauf lief es also hinaus. Der Jedimeister würde dasitzen und sich seine eigenen Erkenntnisse anhören dürfen, die sein Unterbewusstsein nur deshalb in der Gestalt Qui-Gons übermittelte, weil Obi-Wan sie so leichter akzeptierte. War das eine merkwürdige Form der Selbsterkenntnis, eine Art Meditation im Schlaf?
 

Qui-Gon beobachtete seinen ehemaligen Padawan. Er kannte ihn gut genug um zu wissen, dass der Jüngere das nur für einen Traum hielt, sonst hätte er ihn schon längst mit ganz anderen Fragen überhäuft. Ging es denn so sehr über die Vorstellungskraft, zu glauben, dass es noch eine Existenz nach dem Tode gab? Selbst wenn ihnen als Kommunikation vorläufig das hier reichen musste. Nur wenige Jedi hatten ein derart tiefes Stadium der Meditation erreicht, um die Rufe der Toten zu hören, und selbst dann nur, wenn der Ruf sich auch tatsächlich an sie richtete.
 

Obi-Wan nickte nur langsam. "Das trifft es zwar nicht ganz, aber man kann es als Anfang setzen. Zwischen mir und ihr hat sich bereits eine Art Freundschaft eingestellt als Resultat von Sympathie, trotzdem habe ich das Gefühl, dass daraus nie diese väterlich-geschwisterliche Liebe wird, die ihre Ausbildung erfordert. Ihre väterliche Liebe gilt bereits Euch und ich kann und will mich nicht zwischen diese Bindung drängen."

"Warum solltest du auch mit allen Mitteln etwas erzwingen, nur weil das jeder von euch erwartet? Es gibt verschiedene Arten der Liebe und ich wage mir nicht zu behaupten, die zwischen Meister und Padawan sei die höchste... Es wird sich schon auf die eine oder andere Art fügen. Wie oft habe ich dir gesagt, dass es Zeit benötigt, um das einschätzen zu können? Bei Anakin hast du es doch auch nicht so überstürzt, warum gerade bei Tru?"

Der Jedi-Meister wusste keine Antwort auf die Frage. Es konnte so viele rationale Gründe geben, aber keiner schien wirklich zuzutreffen. Aber Qui-Gon schien auch keine Antwort zu verlangen, denn er fuhr schon wieder fort: "Ich denke nicht, dass es Zufall war, dass ihr Beide aufeinander getroffen seid und du wirst sie noch genauso brauchen wie sie dich. Was mir eher Sorgen macht, ist, dass du ihr etwas verheimlichst."

Obi-Wans spürte förmlich, wie das Gewicht der Vorwürfe, die er sich selbst bereits gemacht hatte durch den Blick zweier blauer Augen an Stärke zunahm. Es ging also auch noch um die Sache mit Zenobia. Er hatte das ja Bedürfnis, sich Tru anzuvertrauen, aber das war eigentlich eine zu persönliche Sache. Er würde ihr nur das Wissen um etwas aufzwängen, was sie vielleicht gar nicht wissen wollte.

/Ich kann es ihr nicht sagen/, dachte Obi-Wan und sprach es gleichzeitig laut aus.

"Du kennst sie nicht, du weißt nicht, wie gefährlich das ist. Sie vertraut dir. Bedingungslos. Wenn sie herausfindet, dass du ihr Vertrauen missbraucht hast, wird sie ausrasten, Codex hin oder her. Vielleicht drängst du sie so zur dunklen Seite der Macht. Ihr werdet Beide darunter leiden."
 

Leiden?

Er würde sie brauchen?

Warum nur erinnerte ihn das an die merkwürdigen Andeutungen, die Tru immer wieder hatte fallen lassen?

'Es wird euch das Leben kosten...'

'Ich weiß, dass auf dieser Mission etwas Schreckliches passieren wird...'

'Meister...ich will nicht, dass ihr sterben müsst...'

Nein, es bedeutete nichts, konnte nichts bedeuten. Und das hier war nur ein Traum, der zeigte, dass er dem zuviel Bedeutung zumaß. Oder?
 

"Sie macht sich Sorgen um dich, Obi-Wan. Ist das etwa verboten?"
 

Er hatte schon wieder vergessen, dass sein Gegenüber ja seine Gedanken erfassen konnte. Um die aufkeimenden Zweifel hinfort zu schieben, flüchtete sich der Rotblonde in Sarkasmus. "Sie tut ja geradezu, als könnte ich jeden Moment tot umfallen. Das ist wohl lächerlich."

"Pass auf, was du sagst. Wenn du mit dieser Einstellung an alle deine Missionen herangehst, wirst du irgendwann wirklich nicht nur mit einem blauen Auge davon kommen."
 

Ein unangenehmes Schweigen senkte sich über die beiden Jedi und die letzte Aussage stand wie eine Drohung im Raum.

Sollte es das gewesen sein?

Nein, da gab es noch eine Frage. Sie wurde bereits einmal beantwortet, doch die Antwort warf noch mehr Zweifel auf als vorher.
 

"Wer ist Trus Mutter?"

"Das darf ich dir nicht sagen."

Das war zu erwarten gewesen. Wie oft wollte man ihn noch vor den Kopf stoßen in diesem merkwürdigen Gespräch?

"Aber mein Instinkt sagt mir, dass es nur eine Person geben kann, und jede meiner Überlegungen ist vollkommen logisch. Wie kann es dann sein, dass sich meine Vermutung sich so an der Realität bricht?"

Überraschenderweise brachte das ein Lächeln auf Qui-Gons Lippen.

"Es gibt noch andere Varianten als die der Logik oder des Instinktes. Aber was Emotionen betraf schienst du mir schon manchmal wie ein kleiner Junge... Was sagt dir dein Herz?"
 

Die schwierigste Aufgabe, die man einem Menschen je stellen konnte war die Erforschung des eigenen Herzens. Es benötigte einiger Vertiefung, um eine Antwort zu finden.

"Dass es keinerlei Unterschied macht, wie die Antwort ausfällt, weil das nichts an meiner Bindung zu Tru ändert. Das Einzige, was sich verändert, ist mein Andenken an Euch."

Qui-Gon nickte und erhob sich. "Dann sollte ich jetzt gehen. Es ist an der Zeit."
 

Obi-Wan war entsetzt und verwirrt. "Jetzt schon? Aber..."

"Ich gebe dir vorher nur noch einen Rat...

Lebe! Du solltest aufhören, immer nur der Vergangenheit nach zu jagen und dabei der Gegenwart den Rücken zu zu wenden. Zu gerne würde ich dich darum bitten, auf Tru aufzupassen, aber das wird ihr gar nicht gefallen. Und du tust es so oder so."
 

"Wollt ihr euch denn gar nicht verabschieden, Meister?"

Die Antwort wurde erneut begleitet von diesem rätselhaften Lächeln.

"Ist es denn ein Abschied?"\\ [Gab es da nicht noch jemanden, der sich nie verabschiedet hat von Qui-Gon? *zwinker* *Mit dem Zaunspfahl wink*]
 

Obi-Wan schlug die Augen auf und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Kein Fieber - gut, das hätte ihn jetzt noch gefehlt. Sein Blick suchte nach Tru.

Der Jedi stand auf und trat näher an die Couch heran. Ihr Körper zitterte ganz leicht, aber sobald er näher trat verschwand auch das. Sie schlief tief und fest.

Neben ihr auf dem Kissen lag noch ihr Datapad, dessen Monitor aufleuchtete, sobald er es ergriff. Ein Dokument war geöffnet, wahrscheinlich hatte sie noch bis zum Einschlafen gelesen. Eine Textstelle war markiert, aber vielmehr interessierte ihn die Fußnote dazu, die Tru wahrscheinlich selbst hinzugefügt hatte:
 

"Motiv der Selbsttäuschung in Bezug auf die Liebe, bestehend in 5 Phasen (eventuelle Parallelität zu 5 Phasen des Todes?), jede verteilt auf ein Kapitel.
 

Abwehrhaltung/Verleugnen

Selbstgewissheit

Eingeständnis der Anziehung in Verleugnung der Ursache

Eingeständnis der Liebe in Verleugnung der Konsequenzen

Erkenntnis der Verirrung"
 

Interessant. Er wusste zwar nicht, was das war (höchstwahrscheinlich belegte sie noch einen Psychologie oder Literaturkurs), aber sehr positiv klang es nicht gerade, dafür war es umso realistischer. Es war einfach, sich selbst zu belügen, besonders wenn es um das Thema Liebe ging. Und natürlich ganz besonders wenn es sich bei der Person noch um einen Jedi handelte, also kein Wunder, dass sie sich brennend dafür interessierte.

Die markierte Textstelle musste dementsprechend ein Textbeleg sein, für die vierte Phase, denn der Abschnitt grenzte genau an Kapitel 5. Aufgrund einer für ihn eher untypischen Neugierde las er sich auch noch das durch.
 

"Der, welcher das Lächeln empfangen, enteilte damit wie mit einem verhängnisvollen Geschenk. Er war so sehr erschüttert, daß er das Licht der Terrasse, des Vorgartens zu fliehen gezwungen war und mit hastigen Schritten das Dunkel des rückwärtigen Parkes suchte. Sonderbar entrüstete und zärtliche Vermahnungen entrangen sich ihm. >>Du darfst so nicht lächeln! Höre, man darf so niemandem lächeln!<< Er warf sich auf eine Bank, er atmete außer sich den nächtlichen Duft der Pflanzen. Und zurückgelehnt, mit hängenden Armen, überwältigt und mehrfach von Schauern überlaufen, flüsterte er die stehende Formel der Sehnsucht, - unmöglich hier, absurd, verworfen, lächerlich und heilig doch, ehrwürdig auch hier noch: >>Ich liebe dich!<<"

(Thomas Mann, Der Tod in Venedig)
 

Obi-Wan schüttelte den Kopf und legte das Datapad an seinen Platz zurück, als Tru sich langsam drehte. Ein Blick auf seinen Chrono verriet ihm, dass es eigentlich längst Zeit zum Aufstehen war. Erstaunlich, wie schnell man im Weltraum doch das Zeitgefühl verlieren konnte, wenn man nur von Schwärze umgeben war.

Vorsichtig rüttelte er die Jüngere, aber die einzige Reaktion, die sie zeigte, war ein unzufriedenes Grummeln und ein Zusammenrollen wie ein kleines Kätzchen.

"Noch fünf Minuten Daddy...", flüsterte die Padawan. Das Einzige, was sie in ihrer Phase des Schlummerswahr nahm, war eine Aura, in deren Gegenwart so geborgen fühlte, wie sie es ihr ganzes Leben lang nur bei einer Person gekannt hatte. Nicht wissend, dass ihre Worte jemand verletzen konnten.

Ja, er hatte gesagt, es würde ihm nichts ausmachen, ihr nie ein Vater zu sein. Aber warum traf es ihn dann so? Er wollte nicht, dass zwischen ihnen Distanz herrschte und Freundschaft war nicht genug, ebenso wenig die Bande zwischen Geschwistern... aber wonach suchte er dann?

Wonach... [Möööp! -.-' Kann man(n) denn wirklich so blöd sein? Oder eher blind, wenn man betrachtet, was Blindheit sprichwörtlich auslöst]
 

~You're not ready for the world outside

You keep pretending, but you just can't hide

I know I said that I'd be standing by your side
 

But I...
 

Your path's unbeaten, and it's all uphill

And you can meet it, but you never will

And I'm the reason that you're standing still
 

But I...
 

I wish I could say the right words

To lead you through this land

Wish I could play the father

And take you by the hand

Wish I could stay

But now I understand

I'm standing in the way
 

The cries around you, you don't hear at all

'Cause you know I'm here to take that call

So you just lie there,

When you should be standing tall
 

But I...
 

I wish I could lay your arms down

And let you rest at last

Wish I could slay your demons

But now that time has passed

Wish I could stay

Your stalwart standing fast

But I'm standing in the way

I'm just standing in the way~
 

Auch wenn er sich es nicht eingestehen wöllte, so war er wütend auf sich selbst. Und wie jeder andere ließ er seine Wut an jenen aus, die ihm am nächsten standen, anstatt sich mit ihr auseinander zu setzen. Und das potentielle Opfer lag förmlich auf den Präsentierteller.

Er riss Tru die Decke weg. Zwar zitterte sie ein wenig und jammerte, aber kein Aufwachen in sich. Es wurde Zeit für die schweren Geschütze....

Obi-Wan hob sie hoch und trug sie ins Bad. Nichts ahnend, was ihr noch blühen sollte, kuschelte die Blonde sich ganz fest an die "Wärmequelle", von der sie nur Sekunden später in die Dusche gelegt wurde. Dann drehte der Jedi seelenruhig das eiskalte Wasser auf.
 

~*+*~

Grummelig aber nicht wirklich wach kam Tru wieder in Jedikleidung aus ihrem Gemach, wo sie sich umgezogen hatte und abgetrocknet hatte, und stapfte wieder in das Zimmer ihres Meisters.

"Und was war jetzt bitte schön so wichtig, dass ihr mich wecken musstet?", verlangte sie gähnend zu wissen.

Der Größere stand mit dem Rücken zu ihr und blickte nachdenklich zum Fenster hinaus.

"Eigentlich nichts. Aber du solltest dir angewöhnen, schneller aufzuwachen, sonst könnte dir jeder Idiot im Schlaf die Kehle durch schneiden. Es reicht sogar ein gut gezielter Blasterschuss ohne Vorwarnung... du bringst dich selbst in Gefahr."

"Na wenn's nix war, kann ich ja weiter schlafen..." Ohne zu fragen lehnte sie sich gegen seinen Rücken und beschloss, im Stehen einzuschlafen.

"Warum hab ich das Gefühl, dass du mir nicht zugehört hast?"

"Doch, habe ich, doch weil ihr so gemein zu mir wart, rebelliere ich jetzt."

"Warum musst du eigentlich jedes mal mit mir streiten?"

"Tue ich doch gar nicht", Trus Stimme begann abzudriften. Noch ein paar Minuten und sie würde nicht mehr ansprechbar sein. "wir werfen uns gegenseitig Sarkasmen und ironische Bemerkungen an den Kopf, um über unsere eigene Unsicherheit hinweg zu täuschen, weil wir nicht genau wissen, wie wir mit dem anderen umgehen sollen ohne dabei zuviel von uns selbst Preis zu geben... Wir denken vielleicht, so reden wir miteinander, aber letzten Endes drücken die Worte nichts aus, wenn man nicht hinter sie zu blicken vermag... Selbsttäuschung..."

Ihre Atemzüge wurden ruhiger. Obi-Wan fragte sich, ob Tru sich überhaupt bewusst war, was sie da gesagt hatte.

Wahrscheinlich weil es genau den Kern traf.

Selbsttäuschung.
 

Es gab nur wenige die davon wussten, aber er hatte sämtliche fünf Phasen der Selbsttäuschung bereits durchlebt. Jetzt, wo sie es erwähnt hatte musste er wieder daran denken, auch wenn die Selbsttäuschung, von der sie sprach nicht die aus ihren Aufzeichnungen war... er hatte zwei mal geliebt. Und beide Male verlief es lediglich in einer Sackgasse. Für einen Jedi musste die Liebe anscheinend diesen Weg gehen, es gab keinerlei Alternativen, keine Möglichkeiten, sein Glück in ihr zu finden. Und daran änderte auch eine kleine Änderung im Jedicodex nichts.

Er schüttelte den Gedanken ab.

Er sollte die Vergangenheit ruhen lassen, immerhin hatte er versprochen zu leben, oder nicht?

Und so Leid es ihm auch tat, er würde der Person, die ihm wahrscheinlich am besten dabei helfen konnte, einen Denkzettel verpassen müssen.

Mit einem Lächeln verließ er seinen Platz am Fenster... und Tru fiel mit einem unsanften Plumpsen auf den Boden.

Die Beschimpfungen und Empörungen, die darauf folgten, nahm er gelassen hin, immerhin war er ja selbst Schuld gewesen. Nicht, dass er ihr wirklich weh tun wollte...
 

Denn ohne es zu wissen und obwohl er der Liebe eigentlich abgeschworen hatte, befand sich Obi-Wan Kenobi bereits in Phase drei.
 

Chapter 8: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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So, hier ist Kapitel 8 für euch. Die Vorschau im letzen war der Ausschnitt von nem Ausschnitt aus dem Buch, über das ich grad Klausur geschrieben hatte (eine, die ich hoffentlich ausnahmsweise mal nich verhauen haben könnte...), fies, was?

Und Qui-Gon taucht mal wieder auf und das in Höchstform! Darauf habe ich mich besonders gefreut. Aber Warum spielt Liam Neeson eigfentlich immer in diversen Filmen eine väterliche Figur, die letzten Endes zum Anfang hin stirbt? Siehe 'Gangs of NY' (ich habe ihn geliebt in diesem Film!) als Priest Vallon oder in Königreich der Himmel... verdächtig!

In Kapitel 9 geht es allerdings fast nur um SIE.
 

[...]'Tante, warum hast du mich verlassen?

Und warum tut dein Tod so weh?

Daddy macht mir Angst... was ist das für eine Dunkelheit in seinem Herzen?

Hilf mir, Tante... halt mich fest.'[...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Maehry
2006-04-09T21:02:24+00:00 09.04.2006 23:02
Ich machs kurz und knapp, nachdem ich endlcih mal zum Lesen kommen bin XD

Wieder mal sehr schön^^

Ich les gleich weiter XD
Hab momentan nämlisch Zeit XD

Ach ja...ich kenn die Flauschsocken unter der offiziellen Bezeichnung. Kuschelsocks^^
HAb nämlich auch welche XD
Von: abgemeldet
2006-01-08T13:27:52+00:00 08.01.2006 14:27
ohihoihoi. so lange kommentare. da komm ich aber nicht mit

ich sag mal wieder das war top. *daumen hoch halt* schreib schnell weiter.

und es tut mir leid, dass ich so lange nicht geantwortet hab
Von: abgemeldet
2005-12-13T19:40:25+00:00 13.12.2005 20:40
So, jetzt kommt also endlich mein Kommi... sorry, wäre ja früher gegangen, aber als ich das Pitel gelesen habe, ist Mexx abgesoffen... jetzt aber los!

"...leise den Piloten verfluchte, der es doch tatsächlich geschafft hatte, sie in einen Asteroidennebel zu manövrieren, direkt nachdem das Schiff aus dem Hyperraum kam..."
-> Ähh... bist nicht DU es sonst, der so etwas hinbekommt? Eigebildeter Fatzke...
Ist es schlimm, dass ich (wie einige andere hier auch) Anakin nicht leiden kann? Tut mir (nicht) leid, ist aber so.

Aber Qui ist da!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *freu* (<- wie man vielleicht merkt)
"Setz dich und nimm dir 'nen Keks."
-> *lol* Das passt ja wohl gar nicht zu Qui (Ich musste mir immer wieder vorstellen, wie er zu Klein-Obi sagt, wenn er ein Schimpfwort verwendet "Mind your tongue, young Padawan..." Sorry, ich weiß nicht warum, aber ich musste bei dem Satz so lachen...

*mit dem Zaunpfahl zurückwink* Meinst du die Person, von der ich denke, dass du sie meinst?

"...einer für ihn eher untypischen Neugierde..."
-> O.O UNTYPISCH??? Für mich war Obi immer der neugierigste Jedi im ganzen Tempel... *g* Aber na gut, das ist deine Ansicht. *lol* Ich will dir da nicht reinreden.

Ja, wonach sucht denn der Obi-Wan... *mithelf* *das Ding find und hinter dem Rücken versteck*
So, Obi, wenn du brav bist und deine Jedi-Kleidung ausziehst, dann darfst du es haben...
*das Ding von Vampyre_Martini weggerissen bekomm, damit sie die Geschichte nicht zu früh beendet*
*rumschmoll*
Menno...

Und im nächsten Kapitel geht es also um die Frau mit T, ja?
*sich darauf total freu*
Und mit den Rollen von Liam hast du vollkommen Recht. Er hat ja auch Aslan in Narnia gespielt, und der... (ich hoffe, ich spoiler dir jetzt nichts... ich lass es lieber.)

Bis bald! Su-chan
Von:  Lavenia
2005-12-08T19:25:31+00:00 08.12.2005 20:25
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Anakin nicht leiden kann? Der hält sich doch wirklich für den Größten! *ausrast* Und das Obi wie ein Stein schlafen kann find ich ja lustig! Würde ihn dann überhaupt was aufwecken? Und zu Tru braucht er gar nichts sagen!

Aber das sie bei ihm schlafen wollte fand ich ja mehr als niedlich! Und wie sie ihn dann auch noch antrifft! Ich glaub ich hätte angefangen zu sabbern! Meister hin oder her! *es mir bildlich vorstell* *schauder* Und diese Flauschsöckchen! Wie süüüüüüüüß! XD

Ich finds auch toll, dass unser Qui-Gon auch mal wieder vorkommt! Ohne ihn wäre es nicht wirklich Star Wars. Aber es war auf jeden fall mehr als gefühlvoll! *heul*

Und Obi ist ja mehr als fies! Tru einfach unter die Dusche stellen und sie auch noch auf den Boden knallen lassen! *mit tru leide* *obi hau* Und was das Verhältnis der beiden angeht, da fällt mir nur ein Satz ein: "Was sich neckt, dass liebt sich!" *g*


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