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Amidamarus Love Story

von

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Die Prüfung

Kapitel 1: Die Prüfung
 

Es war ein schöner Tag. Die Sonne streichelte sanft Yuki's Gesicht. Die Blätter des Kirschbaumes, der ganz in der Nähe stand, rauschten zum Wind.

"Yuki? Yuki, aufstehen! Es ist schon spät!", rief eine vertraute weibliche Stimme.

Yuki drehte sich mit dem Rücken zur Tür. Doch da blendete sie das Licht. Sie rieb sich die Augen und richtete sich auf. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr ins Gesicht.

Plötzlich wurde die Tür zu Yuki's Schlafzimmer aufgerissen und ihre Mutter kam herein.

"Yuki, zum letzten Mal, steh auf! Du hast heute doch den Termin bei Frau Tatsuo.", mahnte sie Yuki.

Anstatt zu lächeln verkroch sich Yuki unter die Decke und stöhnte: "Doch nicht um meine Teeprüfung zu machen?" "Du hast es erfasst! Dein Vater und ich möchten doch auch auf dich so stolz sein, wie deine Schwestern. Was wäre das für eine Tragödie, wenn du, als unsere jüngste Tochter den Benimmtest verpassen würdest.", entgegnete die Mutter erbarmungslos.

"Ich will aber nicht. Ich will keine Anstandsdame werden!", murmelte Yuki durch die Decke. "Ich will wie mein Vater große Schlachten kämpfen!"

Bei diesen Worten stemmte die Mutter ihre Hände in die Hüfte. "Also wirklich!", entrüstete sie sich. "Jedes Mädchen würde mit dir tauschen, um einen Termin bei Frau Tatsuo zu bekommen!"

Yuki schlug ihre Zudecke um und bedachte ihre Mutter mit einem ungläubigen Blick, die nur motivierend nickte.

"Ist ja gut. Ich stehe schon auf!", seuftste Yuki. Ihre Mutter strahlte sie an. "Deine Sachen sind auch schon vorbereitet", freute sich die Mutter und zeigte auf einen neuen Kimono. Danach ließ sie Yuki alleine, damit sie aufstehen und sich anziehen konnte.
 

Yuki betrachtete sich lange im Spiegel. In ihrem neuen Kimono sah Yuki wunderschön aus. Doch Yuki gefiel er nicht. Sie hasste festliche Kleider.

Mit den letzten Blick auf ihr Spiegelbild fuhr sie durch ihre glänzenden Haare. Sie verließ ihr Schlafzimmer und ging in die Küche, wo sie ihren Vater vorfand.

Er war ein stattlicher Herr, der schon in die Jahre gekommen ist. An seinen vielen Narben an seinen Körper konnte man seine Vergangenheit als Samurai leicht erraten.

"Guten Morgen, Prinzessin!", grüßte er Yuki fröhlich. Er war der Einzigste, der Yuki Prinzessin nennen durfte. "Bereit für deine Prüfung?"

"Ja", murmelte Yuki als Antwort. "Muss ja sein..."

Yuki setzte sich neben ihren Vater und fragte: "Wieso kann ich nicht wie du ein Kämpfer werden? Wieso darf ich diese komische Teeprüfung machen?"

"Weil du ein Mädchen bist und bald heiraten wirst.", lachte der Vater und streichelte Yuki über den Kopf. "Das ist schon sehr lange unsere Tradition, dass die Männer kämpfen lernen und die Frauen kochen."

"Aber du hast mir doch kämpfen beigebracht, Vater. Ich kann kämpfen!"

"Ich hab aber viel zu viel Angst dich zu verlieren, Yuki. Sei froh, dass du nicht nächtelang im Schlamm schlafen musst.", meinte ihr Vater und strich ihr über das Nasenbein.
 

Verängstigt schauten die Passanten auf das Haus der Frau Tatsuo. Aus ihrem Haus kamen schon seit Minuten laute Geräusche, die nach zerbrechenden Porzellan und Kreischen klangen.

Der Grund war, dass Yuki beim Servieren des Tees über den Saum eines Kimonos gestolpert war und auf den Boden gefallen war. Den Tee hatte sie unabsichtlicher Weise auf Frau Tatsuo geschüttet, die nach hinten ausweichen wollte und gegen ein Regal voller Porzellanfiguren gefallen war.

Yuki versuchte sich für ihre Ungeschicktheit zu entschuldigen, aber ihre Stimme wurde von den Geschrei der Anstandsdamen übertönt.

Hastig floh Yuki aus dem Haus und lief die Straße entlang. Sie ignorierte die fragenden Blicke der Fußgänger, die sie auf sich spürte.
 

Zuhause angekommen und ziemlich dreckig setzte sich Yuki unter den Kirschbaum und weinte in ihre Hände. Sie hatte große Schande über ihre Familie gebracht. Jeder ihrer großen Schwestern hatten diese einfache Prüfung mit Bestnote bestanden, nur sie, das schwarze Schaf in der Familie musste mal wieder durchfallen.

,Ich wusste doch, dass ich diese Prüfung nie bestehen würde! Und jetzt habe ich Schande über meine Familie gebracht!', dachte Yuki traurig.

Sie wusste nicht wie lange sie weinte, bis sie eine Hand auf ihren Rücken spürte. Yuki sah auf und durch den Schleier ihrer Tränen erkannte sie ihren Vater. Sie konnte es kaum fassen, er lächelte.

"Vater... Es tut mir leid. Ich habe Schande über die Familie gebracht!", wimmerte Yuki und starrte auf den Boden. Sie wagte es gar nicht erst ihren Vater anzusehen.

"Ich hab mit deiner Mutter geredet. Sie hat mir alles erzählt. Auch wie du über den Saum deiner alten Schreckschraube gestolpert bist!", lachte der Vater.

Yuki schaute zu ihren Vater hoch. Sie wusste, dass er nicht sehr viel von Anstandsdamen hielt. Sie lächelte vorsichtig.

"Ah... da ist ja wieder dieses süße Lächeln meiner Prinzessin!", freute sich der Vater.

"Bist du denn gar nicht enttäuscht von mir? Ich mein, meine Schwestern haben die Teeprüfung gemacht, da waren sie sogar noch jünger als ich es heute bin.", fragte Yuki.

"Weißt du Yuki, deine Mutter und ich haben den Fehler gemacht und dich immer mit deinen älteren Schwestern verglichen. Aber jeder braucht seinen Rhythmus. Manche sind schon früher reifer als andere. Es scheint, dass wir zu viel von dir verlangt haben.", sagte der Vater und schaute den fallenden Kirschblüten nach, die auf den angelegten See fielen. "Vielleicht bist du auch keine Anstandsdame."

Yuki starrte ihren Vater an. Sie verstand nicht was er meinte.

"Heißt das, dass du mich weiter lehrst wie man kämpft?", strahlte Yuki ihn an.

"Nein, dass heißt, dass ich dich nicht mehr lehren werde, wie man kämpft. Diese Zeit wirst du mit der Vorbereitung für die Nachholung der Teeprüfung nutzen.", entschied ihr Vater. "Ich lass es nicht zu, dass deine zarten Hände von Schwertgriffen angeraut werden"

Während er dies sagte streichte er über Yuki's Hände. Sie spührte seine rauen Hände auf ihrer Haut. Sie nahm seine Hände in ihre.

"Und was ist wenn ich nicht will?", fragte Yuki leise.

Ihr Vater entwendete sich ihrer Hände. Er stand auf und blickte ernst auf sie hinab. "Weil es sonst gegen die Tradition wäre!", sagte er bestimmend und ohne auf eine Antwort zu warten ging er zurück ins Haus und ließ Yuki alleine auf der Bank sitzen.

"Ach ja. Die Tradition!", murmelte Yuki traurig.
 

Sie hatte nur ein Wunsch. Sie wünschte sich so sehnlich ein Junge zu sein. Wie stolz würde sie ihren Vater machen! Yuki war eine wunderbare Kämpferin. Sie konnte mit dem Schwert besser umgehen als eine hochrangige Anstandsdame mit ihrer Teekanne.
 

Yuki schaute noch mal auf den See, der die Sonnenstrahlen reflektierte. Sie stand auf und wollte ihren Vater ins Haus folgen. Doch da sah sie einen Boten, der vom Militär zu kommen schien.

Sie nahm die Schriftrolle in Namen ihres Vaters an. Sie ignorierte den bewundernden Blick des Boten. Sie hasste es von Männern angestarrt zu werden. Auch lehnte sie ein Treffen ab, mit der Begründung, dass sie zu lernen habe.

Als der Bote weg war, betrachtete sie die Rolle mit der Nachricht näher. Sie schien förmlich nach Militär zu riechen.
 

Yuki war kurz davor, die Rolle zu entsiegeln, doch sie besann sich eines besseren. Die Nachricht war für ihren Vater nicht für sie.

Sie ging ins Haus und überreichte ihrem Vater die Schriftrolle. Der Vater öffnete den Brief und las. Mit jedem weiteren Wort verfinsterte sich seine Mine.

"Was ist? Ist alles in Ordnung?", fragte Yuki's Mutter besorgt ihren Mann.

"Man sammelt alle Kämpfer des Landes. Man will eine Schlacht gegen die Chinesen kämpfen! Dafür suchen sie noch Kämpfer!", antwortete der alte Samurai.

"Du bist aber schon zu alt und schon längst nicht mehr in Form!", entrüstete sich seine Frau. "Die können dich doch nicht einfach wieder in den Militärsdienst aufnehmen!"

"Doch! Das haben sie gerade getan. Ich muss morgen los.", räusperte sich der Vater.

Yuki wollte gerade was sagen, als ihr Vater sie unterbrach. "Es sind außerdem keine Frauen und Kinder erwünscht!"

Mit diesen Worten schaute er seine Tochter streng an. Er wusste, dass sie vorschlagen wollte, an seiner statt zu kämpfen.

Wäre Yuki ein Junge, hätte sie ihm noch stolzer gemacht, als das er schon auf sie war.

Yuki startete einen neuen Versuch: "Warum nicht? Du weißt, dass ich weit aus besser kämpfen kann, als dieser Schwächling, der gerade den Botengang gemacht hat!"

"Aber er ist ein Mann!", donnerte ihr Vater. "Ich weiß, dass du stärker bist als die meisten Kämpfer, die sie jetzt zusammensuchen! Aber du wirst zu einer Frau! Und Frauen haben nichts auf einen Kampfplatz zu suchen!"

Yuki wusste, dass es sinnlos war, mit ihrem Vater darüber zu diskutieren. Er würde es nie erlauben, dass sie ihn bis in den Kampf vielleicht sogar bis in den Tod begleite. Sie seuftste tief und ließ vom Thema ab.

Auch ihr Vater hielt dieses Thema für abgeschlossen, denn er lächelte Yuki an. "Da es danach aussieht, dass ich meine kleine Prinzessin für längere Zeit nicht mehr sehe, glaube ich, dass es an der Zeit ist, dir das zu geben!"

Er stand auf und brachte Yuki ein kleines Kästchen. Yuki schaute verunsichert von ihren Vater zu ihrer Mutter, die nur ermunternd nickte.

Die erwartungsvollen Blicke ihrer Eltern auf sich sprührend, öffnete sie das kleine Kästchen und fand darin ein wunderschönen, mit Edelsteinen bestückten Kamm.

"Wofür...?", setzte Yuki an, doch wieder einmal wurde sie von ihrem Vater unterbrochen.

"Eigentlich wollten wir es dir zur bestandenen Teeprüfung schenken... Aber mir scheint dieser Zeitpunkt für günstiger. Als kleines Abschiedsgeschenk, deines alten Herren.", lächelte der alte Samurai.
 

Yuki betrachtete ihren neuen kostbaren Kamm näher. Sofort steckte sie ihn in ihre Haare.

"Er sieht toll aus. Oh, Yuki-chan, ich bin so stolz auf dich!", freute sich Yuki's Mutter.
 

Yuki stand auf und ging zum nächsten Spiegel. Eins musste Yuki ihren Vater lassen, er wusste was seiner Tochter steht.

Yuki musterte sich im Spiegel. Sie empfand es als rührend, dass ihr Vater ein so schönen Kamm schenkte, doch sie trug sehr selten Schmuck. Nach mehrmaligen Wenden des Kopfes nahm Yuki den kostbaren Kamm aus ihren Haaren.

So gefiel sie sich um Welten besser, aber das konnte sie natürlich ihren Vater nicht einfach so sagen. Also steckte sie sich den Kamm wieder ins Haar.

Yuki legte ihr schönstes Lächeln auf und trat wieder ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern sehnsüchtig auf ihre Meinung warteten.

"Wunderschön. Danke, Vater!", bedankte sich Yuki. Sie trat zu ihren Vater und umarmte ihn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  _Arisa-Sama_
2007-03-02T19:54:24+00:00 02.03.2007 20:54
super Story!!!
Es erinnert mich an Mulan <au mann hatte ich als ich klein war diesen film geliebt^^>
Aber nette Idee *Daumen hoch zeig* weiter so!!!
Von: abgemeldet
2006-07-03T18:29:45+00:00 03.07.2006 20:29
das ist echt genial un erinnert mich voll an mulan xD yuki tut mir irgendwie voll leid *schnief* *sie verstehen aknn* *nickn* aber echt toll geschrieben -^.^-b
Von:  Bocadillo
2005-06-10T16:23:36+00:00 10.06.2005 18:23
Nein ist das ne super story!!! ^0^
*stolz auf sis ist*
musste unbedingt fortsetzen!! ^-^
*kann es kaum abwarten*
ach ja...
ich liebe mädchens die sich als jungs ausgeben schon gewusst??? XD
Von: abgemeldet
2005-06-08T17:16:37+00:00 08.06.2005 19:16
Hey!!! Super Story!
Die Geschichte erinnert mich an den Disneyfilm Mulan!
Kann es sein, dass du davon die super inspiration bekommen hast?
Ist nicht schlimm, weil ich die Story SUPER finde!
Von:  Njoki
2005-06-08T15:31:22+00:00 08.06.2005 17:31
^^ Mir gefällt es sehr gut.... nur die zwei Satzstellungen sind etwas komisch. Aber der Inhalt ist TOP! ^^ Wirklich!


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