Die große Liebe
Abends, halb zehn, in Domino-City.
Auf der Hauptstraße herrschte fließender Verkehr, denn die Arbeiter genossen den Feierabend und die jetzige Generation ging in Bars und Clubs, um sich dort mit Freunden zu treffen, Spaß zu haben und neue Leute kennen zu lernen.
Der Strand, der in der Nähe des Stadtrands lag, war leer. Nur das Rauschen des Wassers war zu hören. Ab und zu klatschte es gegen die Felsen und hinterließ dort Spuren von Salzwasser.
Der Park war wie ausgestorben. Keine Menschenseele war zu sehen. Doch, wenn man genauer hinsah, konnte man eine Gestalt sehen, die auf einer Bank, vor dem Springbrunnen, saß. Es war kein anderer als Seto Kaiba persönlich. Er saß tief gesunken auf der Bank und hatte ein Bein über das andere geschlagen. Es sah so aus, als würde er auf jemanden warten. Das schien auch zu stimmen, denn er schaute auf seine Armbanduhr und seufzte gekonnt auf.
/Noch eine halbe Stunde/ dachte er, schloss die Augen und dachte über sein Leben nach, wie beschissen es angefangen hatte und wie es jetzt aussah.
Am nächsten Tag, als er am vereinbartem Ort war, war Jou nirgends zu sehen. Er ging zu Jous Elternhaus und informierte sich, was mit Jou war. Die Mutter sah den Kleinen mitleidig an.
"Tut mit leid, Seto. Aber Jou wird nicht mehr kommen. Sein Vater hat ihn mitgenommen. Er tut mir wirklich leid." sagte sie.
Der Braunhaarige glaubte, sich verhört zu haben. Wieso sollte der Blonde gehen? Und das, ohne sich von ihm zu verabschieden.
"Warum kommt er denn nicht mehr?" fragte Seto nun kleinlaut.
"Jous Vater und ich hatten eine Auseinandersetzung und haben uns gestritten. Jetzt hat er Jou mitgenommen und mich mit seiner Schwester hier sitzen lassen. Du wirst ihn bestimmt wieder sehen, Seto." Sagte sie zu dem Braunhaarigen und schloss die Tür, ohne weiter auf Seto zu achten.
_--*--__--*--__--*--__--*--__--*--__--*Rückblende*--__--*--__--*--__--*--__--*--__--*--_
Seto war 8 Jahre alt und lebte mit seinen leiblichen Eltern in einem Ein-Familienhaus in der Nähe der Fußgängerzone in Domino-City. Er tobte durch die Fußgängerzone, um auf dem Spielplatz zu gelangen, der nicht weit von seinem Elternhaus entfernt war. Dort wartete sein kleiner Freund, der für ihn das Wichtigste auf der Welt war.
Kaum am Spielplatz angekommen, verschwand die Vorfreude schon wieder und machte Platz für Wut und Angst.
Setos kleiner, blonder Freund stand auf der Spitze des Klettergerüstes und versuchte die Vögel zu fangen, die um ihn herum flogen.
"Jou! Komm da sofort runter. Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht alleine da hoch klettern sollst, wenn ich nicht da bin?" schrie er seinen Freund an.
Jou war ein blonder kleiner Junge im zarten Alter von 5 Jahren und seine braunen Augen erinnerten an einen kleinen, unerfahrenen Welpen.
Dieser erschreckte sich, als er Seto hörte und wäre beinahe vom Gerüst gefallen, wenn er sich nicht an diesen festgehalten hätte. Er baumelte daran, begann zu schaukeln und zu lachen. Er fand das herumschaukeln interessanter, als der Gedanke, dass er vielleicht herunter fliegen könnte.
Seto, der das Schauspiel beobachtet hatte, weitete seine Augen. Um Gottes Willen, der Kleine würde herunter fallen und das war alles seine Schuld. Er rannte zu dem Blonden und stellte sich darunter, um ihn aufzufangen, falls er sich nicht mehr halten könnte.
"Schau mal, Seto. Ich bin ein Affe." Sagte sein Freund belustigt, da er die Situation witzig fand, wie er da so runterbaumelte.
"Das ist nicht witzig, Jou. Du bist gleich ein Ei, wenn du runterfliegst."
"Tu ich nicht. Ich halte mich fest, siehst du do...Ahhhhh!"
Der Braunäugige rutschte mit seinen Fingern aus und fiel 3 Meter in die Tiefe. Der 8-jährige überlegte nicht lang und rannte zu seinem Freund, um ihn aufzufangen. Beide fielen zu Boden.
Jou klammerte sich an Seto, da er Angst hatte, doch noch herunter zu fallen und sich so zu verletzten. Seto atmete erleichtert aus und streichelte Jou durch die zerzausten Haare.
"Tu das nie wieder, hörst du? Nie wieder!" sagte er sanft und drückte ihn enger an sich. Der Blonde nickte schüchtern und schaute ihn, mit seinen großen, braunen Augen an.
"Seto? Hab dich lieb. Wenn ich groß bin, werde ich dich heiraten." sagte er und lächelte ihn so zuckersüß an, dass man Angst hatte, Karies zu bekommen.
Der Blonde gab ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich wieder an den Größeren ran.
Wie süß, seine Naivität doch war.
"Ich hab dich auch lieb, mein kleiner Welpe."
Trotz des Missgeschicks war es ein sehr schöner Tag geworden. Sie spielten, lachten und kuschelten miteinander. Sie hatten sich für den nächsten Tag, gleiche Uhrzeit, verabredet.
Am nächsten Tag, als er am vereinbartem Ort war, war der Kleine nirgends zu sehen. Er ging zu Jous Elternhaus und informierte sich, was mit dem Blonden war. Die Mutter sah den Kleinen mitleidig an.
"Tut mit leid, Seto. Aber Jou wird nicht mehr kommen. Sein Vater hat ihn mitgenommen. Er tut mir wirklich leid." sagte sie.
Der Braunhaarige glaubte, sich verhört zu haben. Wieso sollte der Blonde gehen? Und das, ohne sich von ihm zu verabschieden.
"Warum kommt er denn nicht mehr?" fragte Seto nun kleinlaut.
"Jous Vater und ich, hatten eine Auseinandersetzung und haben uns gestritten. Jetzt hat er Jou mitgenommen und mich mit seiner Schwester hier sitzen lassen. Du wirst ihn bestimmt wieder sehen, Seto." Sagte sie zu dem Braunhaarigen und schloss die Tür, ohne weiter auf Seto zu achten.
An diesem Tag brach für Seto eine Welt zusammen. Er würde seinen kleinen Freund nicht wieder sehen. Er war alleine zurückgeblieben. Wieso konnte Jou nicht einfach hier bleiben.
Seit Jou weg war, veränderte sich Seto. Er begann mit keinem seines Alters zu sprechen, verschloss sich immer mehr und nichts schien ihm spaß zumachen. Nur das Spielen zusammen mit seinem 5 Jahre jüngeren Bruder Mokuba machte ihm Spaß.
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Das alles war jetzt 12 Jahre her. Jahre, nachdem Jou gegangen war, starben seine Eltern an einem Verkehrsunfall und er wurde zusammen mit Mokuba in ein Waisenhaus gebracht, wo sie später von Gozaboru Kaiba adoptiert wurden. Aber nun hatte er ein angenehmes Leben. Er hatte eine gutverdienende Firma, Geld, Macht und er war glücklich verheiratet.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er jemanden sprechen hörte.
"Na, hübscher Mann? So ganz alleine hier? Darf ich ihnen Gesellschaft leisten?"
Als er die Stimme von seinem Schatz hörte schlich sich ein Lächeln auf seine wohlgeformten Lippen. Er öffnete seine Augen und sah eine Rose vor seiner Nase. Das ließ ihn noch breiter grinsen.
"Aber natürlich. Bei so einer Schönheit kann ich ja nicht nein sagen." sagte er grinsend und nahm die Rose an sich.
"Wartest du schon lange, Schatz?" wurde er gefragt.
"So gut eine halbe Stunde. Den Schultag gut überstanden?" fragte er zurück.
"Ja eigentlich schon. Nur dass Frau Zukamori wieder auf mir rumgehackt hat, weil ich meine Schuluniform nicht anhatte. Mal im Ernst, Seto, sehe ich nicht mit den Klamotten besser aus, als in Schuluniform?" wurde er gefragt.
Seto schaute sich seinen Gegenüber an und sah, dass die Person ein schwarzes Tanktop trug mit einer enganliegenden Hotpants, ebenfalls in schwarz und dazu passende knielange Stiefel, mit einem geringen Absatz. Dazu kam noch ein Mantel, der ihm bis knapp unter die Knien ging, jedoch in weiß gehalten war.
Der Präsident der KC kam zum Entschluss, das es ihm wirklich gefiel, was er sah. Aber ihm war es nicht gut genug.
"Hmm. Ich weis nicht so recht. Ich glaube ohne Klamotten gefällst du mir mehr. Aber das sieht auch nicht schlecht aus."
Sein lüsternes Grinsen verriet seine Gedanken.
"Och, ich könnte so frei sein und mich hier ausziehen. Aber ich könnte dich auch etwas zappeln lassen, findest du nicht?"
"Eigentlich nicht, nein. Wie wärs, wenn ich endlich meinen langersehenden Kuss bekommen würde? Hab ja lang genug verzichten müssen. Oder muss ich dich dazu zwingen?"
"Ich glaube kaum, dass du mich dazu zwingen brauchst, denn die ,Bitte' erfülle ich dir sofort."
"Und worauf wartest du dann, Babe?" sagte der Blauäugige und leckte sich über die Lippen.
"Weiß du, dass du dich in den letzten Jahren, indem wir zusammen sind, nicht verändert hast? Du bist genauso aufdringlich und notgeil wie am ersten Tag."
Seto wurde ein süßliches Lächeln geschenkt.
"Wie kann man bei dir nicht notgeil werden?" fragte der Firmenchef.
"Ich weiß es nicht. Sag du es mir. Sag mir, wieso du mich so sehr begehrst."
"Ich soll dir sagen, was ich an dir liebe und begehre? Willst du das wirklich wissen?"
Sein Gegenüber nickte und setze sich nun neben Seto hin.
"Also. Ich begehre deinen Körper, dein Tattoo, dass du am rechten Hüftknochen trägst und deine temperamentvollen Augen. Ich liebe es, wenn du meinen Namen stöhnst, wenn wir uns beide gegenseitig zum Höhepunkt unserer Lust bringen. Kurz gesagt, ich liebe und begehre jede einzelne Zelle deines Körpers. Und nun verlange ich meine Belohnung und das etwas plötzlich. Ich bekomme sonst Entzugserscheinungen" zählte der Brünette auf.
"Ich liebe dich auch Seto"
"Ich weiß, sonst hättest du mich ja kaum zu deinem Mann gemacht, oder?"
Seto musste etwas lächeln, manchmal war sein Schatz einfach zu niedlich, naiv und unschuldig. Aber vor allem Tollpatschig und vorlaut.
"Stimmt, du bist mein Mann, und ich gebe dich nie wieder her." Sagte sein Schatz und lehnte sich an Seto Schulter.
"Wenn das jetzt geklärt ist, Frau, will ich endlich meinen Kuss haben. Wenn du mich weiterhin zappeln lässt, wirst du es noch bereuen"
Der Braunhaarige fuhr seine Hand durch das Haar von seinem Nebenmann und durchwuschelte es.
"Achja? Und wieso werde ich das bereuen?"
"Willst du das wirklich wissen?"
"Ja!"
"Weil ich sonst in Versuchung komme und dich in dein Zimmer einsperre, bis du mich um Vergebung bittest."
"Das wagst du nicht."
Der Kopf wurde sofort von der Schulter genommen und der Blick war auf dem Brünetten gerichtet.
"Und ob ich das wage. Wenn du nicht anders hören willst."
Kaiba sah gelangweilt auf seine Fingernägel und überprüfte, ob dort vielleicht etwas zu finden war, was dort nicht hin passte.
"Weißt du eigentlich, dass mein Zimmer auch dein Zimmer ist?"
"Schlaues Ding. Ja, ich weiß und da kann man so einiges anstellen."
Ein Augenrollen war zu sehen. Das war so was von klar, dass Seto Kaiba wieder mal an das Eine dachte.
"Könnte ich dir einen Kuss geben und die Strafe trotzdem auf mich nehmen?"
"Aber natürlich. Was immer du willst, Darling"
Sein Nebensitzer beugte sich nach vorne und find die Lippen des Firmenchefs auf und küsste ihn leidenschaftlich.
Als sie ihren Kuss intensivieren wollte, hörte man Schritte und Rufe.
"Da ist der Dieb. Er hat meine schöne und einzige Rose gestohlen." riefe der dicke Mann mit einem Schnäutzer über die Lippen und wies die Polizei auf die Begleitung von Seto.
Beide schreckten hoch und die Begleitung stand auch sofort auf. Er grinste etwas und sah dem Brünetten an.
"Sorry Schatz. Aber ich muss gehen. Man sieht sich daheim, also bis dann."
Der Brünette bekam noch einen Kuss und schon war der `Dieb´ verschwunden.
Er sah ihn noch hinterher, wie er von der Polizei und dem Mann flüchtete und schmunzelte leicht.
"J.J. Du hast dich den letzten Jahren auch nicht verändert. Aber genau das liebe ich an dir. Und Jou? Ja, das war nur eine Schwärmerei. Aber jetzt weiß ich, dass es tatsächlich liebe war."
Der Präsident stand, mit einem Lächeln, auf und ging aus dem Park und stieg in sein Auto ein. Mit diesem fuhr er nachhause und blieb kurz vor dem Eisentor stehen. Er schaute auf die Uhr und zählte rückwärts die Uhrzeit auf.
"Drei...Zwei...Eins"
Und auf die Sekunde genau, kam jemand um die Ecke gerannt und blieb vor ihm stehen. J.J. stützte seine Hände an den Knien ab und versuchte so, wieder Luft in deinen Lungen zu bekommen.
Nach einer Weile hob er den Kopf hoch, lächelte Seto unschuldig an und kratzte sich verlegen am Kopf. Sein dunkelblondes Haar wirbelte herum und verdeckte so seine schöne Augen.
Seto strich sie ihm wieder aus dem Gesicht und zog ihn in eine Umarmung.
"Von wem hast du diesmal etwas gestohlen?" fragte er sanft.
"Ich hab nichts gestohlen, ich hab nur etwas für meinem Schatz besorgt. Und außerdem hab ich ihm eine Yen-Münze gegeben. Da kann man nicht von stehlen sprechen. Der alte Sack übertreibt jedes Mal. Und von wegen er hat nur eine. Er hat zig Tausende davon. Ich hab eben die Schönste ausgesucht, welche er aber nicht verkaufen wollte. Da hab ich sie mir einfach genommen und ihm das Geld hingelegt" sagte der Dunkelblonde schmollend.
Der Brünette gab seinem Schatz ein Kuss auf die Nase und strich ihm über die Wange.
"Ist schon gut. Lass uns rein gehen. Deine Strafe wartet schon auf dich" sagte er mit einem lüsternen Blick.
Der Kleinere lachte auf und ging Händchenhalten in sein Zimmer um seine Strafe abzusitzen. Absitzen was das falsche Wort, aufsitzen würde eher passen.
"Weiß du, wie sehr ich dich liebe, Drache?"
"Ja weiß ich, Jou!"
Ein Kuss wurde auf Jous Lippen gehaucht und dieser war nicht der letzte an dem Abend.
Ende
Hoffe die FF hat euch etwas gefallen. Ich weiß kitsch hoch², aber ich wollte so eine immermal schreiben ^^
Und meines Achtens, ist das die beste Ff, die ich bin jetzt geschrieben habe ^^
Ich würde mich über eure Meinung freuen, egal ob Gut oder Schlecht, bis dann
baba Vaia
