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Nur zu Besuch

von den Toten Hosen
von

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Nur zu Besuch
 

Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos

Alles andere ist von hier aus soweit weg

Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen

Als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt

Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt

Ja, ich hab ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt
 

Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst

Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut

Wenn sie dir nicht gefallen, stör dich nicht weiter dran

Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt

Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal

Ich bin okay, will nicht, dass du dir Sorgen machst
 

Und so red ich mit dir wie immer

So als ob es wie früher wär'

So als hätten wir jede Menge Zeit

Ich spür dich ganz nah hier bei mir

Kann deine Stimme im Wind hörn

Und wenn es regnet weiß ich dass du manchmal weinst

Bis die Sonne scheint

Bis sie wieder scheint
 

Ich soll dich grüßen von den andern

sie denken alle noch ganz oft an dich

Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut

Obwohl man merkt, das du ihm doch sehr fehlst

Und es kommst immer noch Post, ganz fett adressiert an dich

Obwohl doch jeder weiß, du weggezogen bist
 

Und so red ich mit dir wie immer

Und ich verspreche dir

Wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit

Dann werden wir uns wieder sehen

Du kannst dich ja kümmern wenn du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint

Dass die Sonne scheint,

dass sie wieder scheint
 

*** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** ***
 

Langsam gehe ich den ruhigen Weg entlang

Wie so oft geht mir die Vergangenheit durch den Kopf

Allerdings ... meine Gegenwart

und somit wahrscheinlich auch meine Zukunft

bestehen nur aus der Vergangenheit

Wie ein Film zieht alles an mir vorbei

Alles ... von Anfang an:
 


 

Crawford kam zu mir

Gehetzt, Schweißperlen auf der Stirn

So hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen

Er war ganz außer Atem, das weiß ich noch genau

Erschöpft versuchte er mir die Lage zu erklären

Takatori sei aufmüpfig gewesen

Jay hatte wohl überreagiert ...

Wir mussten weg!
 

Dann ging alles sehr schnell

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wie,

aber irgendwie standen wir wenig später

mit gepackten Koffern vor der Tür von ,Weiß'

Das gefasste Gesicht ihres Leader hat sich in meinem Kopf festgebrannt

Er wusste alles

Sie nahmen uns auf

Waren erstaunlich umgänglich

Freundlich

Zuvorkommend

Hilfsbereit
 

Wir lebten schon sehr lange bei ihnen,

als es plötzlich geschah:

Ich verliebte mich!

In meinen ehemaligen ärgsten Feind

Doch ich konnte nichts dagegen tun ...

Der Kampf um seine Zuneigung war hart

Sehr hart

Doch ich gab nicht auf

Konnte es nicht

Unerbittlich kämpfte ich

fand den Zugang zu dem sonst so kalten Herzen
 

Ja, wir wurden ein Paar

Ein sehr glückliches dazu

Doch wieder war uns das Paradies nicht vergönnt

Unsere Zweisamkeit wurde durch einen einzigen Anruf zerstört

Ausgerechnet mein Rotschopf war es

Der am nächsten am Telefon stand

Der zum Hörer griff

Der die vernichtende Nachricht persönlich entgegen nehmen musste
 

Es war passiert:

Seine Schwester war tot

Jedoch nicht aufgrund ihrer Krankheit

Sie wurde ermordet

Grausam

Blutig

Als Vorwarnung

An ihn

An Ran

Sie wollten ihn kriegen

Ihn fangen
 

Ihn töten
 

Er musste fliehen!

Bevor ich es selber registrierte,

hatte ich ihm eine Tasche gepackt

war mit ihm in das nächste Hotel gefahren
 

Ich hatte das Gefühl

Die Sonne würde sinken

Und bis jetzt ist sie noch nicht wieder aufgegangen
 

Tja, so geht es seitdem

Wöchentlich wechselt er die Unterkünfte

Immer mit einem anderen Namen

Geld bekommt er von uns

Immer mehr Bäume, verwaiste Häuser und eingefallene Wände werden zu Briefkästen

Toten Briefkästen
 

Oft wurde er schon angegriffen

Sie suchen ihn immer noch

Geben niemals auf
 

Er verschloss sich der Außenwelt gegenüber wieder

Zog sich zurück

Versuchte fast, gänzlich unsichtbar zu werden

Doch ich sehe ihn weiter!

Ich werde ihn immer finden!
 


 

Für meinen Geschmack, besuche ich dich viel zu wenig

Aber ich muss Rücksicht nehmen

Muss auf dich aufpassen

Deshalb selber zurückstecken
 

Doch immer

wenn ich dann wieder zu einem unserer so seltenen Treffen gehe

fühle ich mich wie befreit!
 

Dieses Gefühl macht sich auch jetzt in mir breit

Die Sorge verschwindet

Macht der Aufregung und den Schmetterlingen platz
 

Gleich!

Gleich ist es wieder so weit!

Ich bin bei dir!

Kann dich in die Arme schließen!

Dich küssen!

Dir durch die Haare streichen!

Und dir sagen,

wie sehr ich dich liebe!
 

Meine Schritte werden schneller

Mittlerweile renne ich fast den Weg entlang

Richtung des vereinbarten Hotels
 

Wir treffen uns immer in Gasthäusern

Sie bieten Anonymität ... und Sicherheit
 

Keuchend komme ich vor dem Portal zum Stehen

Fahrig suche ich in meiner Hosentasche nach dem Zettel mit der Zimmernummer

Gefunden!
 

Ich atme tief durch

Beruhige mich nur schwerlich

Fange langsam wieder an, weiterzulaufen

Beharrlichen Schrittes gehe ich durch die Tür
 

Ich grüße die Empfangsdame nicht

Sie darf sich nicht an mich erinnern

Meine Schritte werden jedoch wieder hastiger

Ich kann es kaum abwarten

Ich steuere gezielt den Lift an

Kaum angekommen drücke ich ungeduldig immer wieder auf den Schalter

Mach schon!

Mach schon!

NUN MACH SCHON!

Endlich!

Der Fahrstuhl ist angekommen

Die Türen öffnen sich

Schnell springe ich rein

Hämmere nervös auf den Etagenknopf

Der Aufzug fährt langsam an

Hektisch tigere ich in dem engen Gerät hin und her
 

Pling!

Die Türen schieben sich lautlos auf

Ich sprinte geradezu heraus, suche fieberhaft das Zimmer

Der Zettel in meiner Hand ist schon fast völlig hinüber
 

Schließlich habe ich es geschafft

Ich stehe vor der richtigen Tür

Kann aufgrund meiner Aufregung jedoch nicht länger warten

Nicht noch länger über irgendetwas nachdenken

An irgendetwas sinnlos Gedanken und Zeit verschwenden!

Alles was zählt, bist du!
 

Ich reiße die Tür auf

Du sitzt auf einer Sessellehne

Hast du auf mich gewartet?

Ohne ein weiteres Wort schwinge ich die Tür zu

Gehe geradewegs auf dich zu

Auch du springst auf

Und ersehnt fallen wir uns in die Arme
 

Ich küsse dich hungrig

Schiebe meine Zunge geradezu in den schon voraussichtlich geöffneten Mund

Und du erwiderst diesen leidenschaftlichen Kuss
 

Grob legst du deine Hände auf meinen Hinterkopf und in den Nacken

Ziehst mich näher an dich

Deine Finger gleiten fahrig durch meine langen Haare

Ich hingegen halte dich fest umschlungen

Drücke dich an deinen Schultern von hinten hart gegen meine Brust

Wie ich das vermisst hab!

Gott! Wie lange musste ich darauf verzichten?

Darauf, meinen Liebsten zu halten, ihm nahe sein zu dürfen?

Egal, es war auf jeden Fall zu lang!
 

Deine Hände wandern meinen Rücken hinunter

Ungeduldig löst du den Kuss

Ziehst mit deiner Zunge feine Spuren über mein Gesicht, mein Kinn, meinen Hals
 

Doch ich halte deinen Hinterkopf mit einer Hand in meiner Halsbeuge fest

Atme tief den Duft deiner Haare ein

Erst stockst du

Doch dann lehnst du dich gegen mich

Dein Griff um meine Taille verstärkt sich

Du fängst an zu schluchzen

Erste Tränen benetzen mein Shirt

Ich lasse dich nicht los

Im Gegenteil

Ich drücke dich weiter an mich

Noch fester als vorher schon
 

Und ich spüre die Dankbarkeit in dir

Und nicht nur du bist dankbar

Nein, auch ich

Dafür, dass du dich mir öffnest

Dass du mich in deine Welt lässt

Dass du mich liebst
 

Du weinst weiter

Erbarmungslos suchen sich die Tränen ihren Weg über deine Wangen
 

Langsam aber stetig löse ich die Umarmung

Nehme dich auf die Arme, trage dich zum Bett

Dort angekommen, nehme ich dir deine Kleider ab

Decke dich tief zu

Lasse dich kurz alleine

Du öffnest die Augen spaltbreit

Die Iriden schauen unruhig und suchend hin und her

Dein Körper fängt an zu zittern

Schnell lege ich auch meine Sachen ab

Kuschle mich zu dir unter die Decke
 

Wärmend schließe ich dich in die Arme

Nur langsam beruhigt sich dein Körper wieder

Wir verweben ein Handpaar miteinander

Ehe wir eng umschlungen in seltener paradiesischer Friedlichkeit einschlafen
 

Bis die Sonne scheint

Bis sie wieder scheint



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-04-14T09:47:37+00:00 14.04.2006 11:47
Heul... schnief...wie schön und doch auch traurig.
Sehr gefühlvoll geschrieben.
Gehts denn noch weiter mit den beiden, oder war es das?
Wäre sehr für eine Fortsetzung!!!!
Dich bettelnd, mit einem Steinerweichendem Hundeblick anguck.*_*
Ja mata
Aya-chan60 ^___^
Von: abgemeldet
2005-06-28T21:36:24+00:00 28.06.2005 23:36
*also beim zusamenhang des ersten mit dem zweiten bin ich etwas verwirt*
+ganz erlich*
+aber ansonsten find ich die geschichte klasse*
*ich werd das gleich nochmal lesen vieleicht bestätigt sich ja dann eine meiner beiden vermutungen*
*die geschichte ist jedenfalls alle mal schön, schön und traurig und romantisch, so wie liebe eben sein sollte wenn sie zwischen diesen beiden charakteren beschrieben wird*


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