Fallen again!
Ki bekam unter dem Tisch beinahe das große Kübeln. Was hatte dieser Arsch-krieschende, schleimige, egoistische, lügnerische, aufgepimpte, glattgeschleckte, arschkriechende, nicht mehr in Worte Zufassende Idiot da gerade gesagt?
"Na gut, wenn ihr meine Freundin irgendwo mal seht, vielleicht in der Schule oder so, währet ihr dann so nett, mit Bescheid zu sagen? Sere-chan, ich geb dir meine Handy-Nummer, okay?"
"Ja, natürlich!" lächelte Serenity "Aber weißt du, Mai hat... AU!" sie sah verwundert auf und knurrte dann in die Runde "wer war das?"
Sie erntete verwunderte Blicke und als Ki keine Antwort hörte, zubbelte sie wie wild an Mais Hosenbein. Scheiße, sie wollte ihre Schwester nur zum Schweigen bringen und hatte jetzt ein weiteres Problem an der Backe: wer würde zugeben, Serenity ausversehen getreten zu haben.
Es musste einfach...
"Tut mir Leid!" hörte sie plötzlich Mai sagen "ich hab nicht aufgepasst!"
"...mh, schon gut... aber es fühlte sich wie eine Hand an!" sie sah böse zu Tristan, der verwundert zurück sah "eeeh, hallo???"
"Enschuldigung, ich möchte nicht, dass ihr euch streitet. Dürfte ich dich stattdessen fragen, ob du mit mir tanzt?" Jeremy lächelte Serenity sanft an und hielt ihr die Hand hin. Keine zwei Sekunden später erhoben sich die beiden vom Tisch und gingen auf die anliegende Tanzfläche.
Diese Chance nutzte Ki und krabbelte unter dem Tisch hervor, von den verwunderten Blicken ihrer Freunde begleitet "Ich erklärs euch später. Und ihr kennt mich nicht! Klar!?"
sie drehte sich um und lief zwei Schritte, prallte allerdings prompt mit einem der Kellner zusammen, der sein, wenigstens leeres, Tablett zu Boden fallen ließ.
Allerdings hatte dieses beshcissene Lokal blecherne Tabletts, sodass ihr Unfall nicht unbmerkt blieb.
Erschrocken drehte sich Ki gen Tanzfläche, um nachzuschauen ob Jeremy das bemerkt hatte. Leider hatte er, und sah sie nun aus großen Augen an.
In diesem Moment schien die Welt stehen zu bleiben. Jeremy und Ki starrten sich einige Sekunden nur an, bis sich der Kellner offenkundlich für dieses Misgeschick entschuldigte.
Kurz sah Ki ihn an, murmelte "Kein Problem....", drehte sich um und wollte schon gehen, als "KI!"
Das schwarzharige Mädchen zuckte leicht zusammen und wandte den Kopf nach hinten, sah dabei noch, dass Jeremy auf die zukam, dabei auf Englisch auf sie einsprach.
""Ki, wie schön, dass ich dich gefunden habe. Ich hab dich solange gesucht meine Liebste""
""Pf..."" Ki stemmte die Hände in die Hüften und grinste fies ""wo bin ich denn bitte deine Liebste?""
""Schon immer, wir sind verlobt""
""Denken du und deine Familie""
Jeremy kam ihr immer näher und Kis Blick wurde immer finsterer. Es war nicht so, dass sie Angst vor Jungen hat... nur eben vor Jeremy, weil er einfach unberechenbar war und er sie bestalkte. Außerdem hatten sie in Australien zusammen Kampfkunst erlernt und Jeremy war bei weitem stärker als sie selbst.
""Was machst du hier?""
""Dich zurück nach Hause holen""
""Vergiss es""
Ki wich weiter nach hinten, ohne wirklich darauf zu achten wohin sie trat. Ein Blick nach hinten verriet ihr, dass sie sich in der Nähe der Treppe befand. Hinter ihr war das Mäuerchen, dass einem davon abhalten sollte, die drei Meter nach unten zu fallen.
Das war vielleicht ein Vorteil für sie... mit ein wenig Mut, Körperbeherrschung und einer großen Portion Glück.
""Nein, das werde ich nicht. Du bist meine zukünftige Frau und da führt kein Weg dran vorbei""
"Scheiße!" fluchte Ki plötzlich auf Japanisch und sprang auf das Mäuerchen, ohne ihren "Verlobten" aus den Augen zu lassen. "ich komm nicht zurück. Ich werd ganz sicher nicht deine Frau, vergiss...." ihre Augen weiteten sich, als sie das Gleichgewicht verlor und beinahe in Zeitlupe nach hinten fiel.
Es waren nur drei Meter... doch kopfvoraus...
"KIIIIII"
"OH MEIN GOTT!"
"WAS IST PASSIERT???!"
Alles war schwarz.... sie schwebte... ein angenehmes Gefühl... war sie tot... sie wollte doch gar nicht sterben... nein, da war ein Licht... zwei... mehrere... Lampen?
...sie lag... etwas weiches war unter ihr... warmes.... angenehmes....
Kurz versuchte sie die Augen zu öffnen, ließ es aber gleich wieder, als ein Kopfschmerz sie durchstach und ihr Körper leicht zuckte; sie wieder ins schwarze beförderte.
"was ist mit ihr?"
"Wird sie wieder gesund?"
"Was hat sie denn jetzt?"
Verschiedenen Stimmen drangen an ihr Ohr, laute stimmen, Augeregte, Erschrockene, Hoffende... sie kannte sie... Bekannte... Freunde?
Langsam versuchte sie die Augen zu öffnen, zwinkerte immer wieder. Trotzdem sah sie nur weiß... Behutsam und vorsichtig wandt sie den Kopf zur Seite.
Jemand saß neben ihr.. ein kleiner Junge... Mokuba?... War sie in der Kaiba Corp? ... Wie war sie hierin gekommen?
Mokuba bemerkte sie nicht, sondern sah in eine andere Richtung... sie folgte seinem Blick und sah, dass all ihre Freunde und ihre Geschwister auf Kaiba und einen ihr unbekannten Mann in einem weißen Kittel einredeten.
"Nun..." räsuperte sich dieser nun und ruckartig war es still "...ich kann nichts genaues sagen. Die Höhe, aus der sie gefallen ist betrug nur drei Meter... aber sie fiel mit dem Kopf voraus und es ist wirklich ein Glück, dass Master Kaiba sie noch halbwegs auffangen konnte...
Allerdings... hat sie auf jeden Fall eine leichte Gehirnerschütterung... und ich habe die Befüchtung auf Amnesie... nur ein kleiner, aber es wurde eine bestimmte Stelle im Gehirn getroffen... ich bin mir nicht sicher. Herausfinden, ob sie Amnesie hat, werden wir erst, wenn sie aufwacht..."
"Wenn ich dadurch Jeremy vergessen könnte, wär mir die Amnesie Recht..." seufzte KI mit etwas heiserer Stimme und setzte sich vorsichtig auf.
"KI, BLEIB LIEGEN!" rief Moki aufgeregt und sprang neben ihr von seinem Stuhl "du hast eine Gehirnerschütterung, du solltest..."
"schon gut..." lächelte Ki und legte dem kleinen ihre Hand kurz auf den Kopf, bevor sie sich langsam aus dem Bett schälte. Sie merkte, dass sie nur eine Boxershorts und ein Shirt drüber trug, aber das reichte. Vorsichtig schwang sie die Beine aus dem Bett und zog sich die Haare aus dem Hemd, wobei sie einen Verband um ihren Kopf bemerkte "na toll..." murrte sie und bedachte missmutig die "tankstelle" an ihrer linken Hand "musste das sein?" fragte sie in Richtung des Doktors, welcher nur ernst nickte "ja, musste es. Und ich kann ihnen leider nicht erlauben, dass sie aufstehen.... Master Kaiba, ich bitte sie!" fuhr er aufgebracht auf, als er mit ansehen musste, wie sein Vorgesetzter sich zu seiner Partientin begab, dieser die Hand reichte und ihr half sich aufzustellen.
"Was denn, wenn sie stehen möchte, sollte sie es tun... sie wird sehen, was sie davon hat..." kaum hatte er diese Worte gesagt, taumelte Ki und sie sank praktisch in Setos Arme, welcher ihr vorsichtig half sich wieder zu legen, wo sie murrend die Arme verschränkte.
"Na super, ich darf aufstehen, kann es aber nicht. Wie fair..."
Der junge Kaiba lächelte nur leicht, was Ki beinahe den Atem raubte, und machte dann ihren Freunden Platz, damit diese sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen konnten.
Das sonst nicht auf den Mund gefallene Mädchen jedoch war im ersten Moment einfach nur sprachlos, von dem sanften Lächeln, dass Seto ihr gerade geschenkt hatte und war zu fasziniert um an etwas anderes zu denken. Klar, sie hatte den jungen Kaiba schon oft Grinsen gesehen, aber ein Lächeln, ein SOLCHES Lächeln? Das war... wow...
"Hey, Ki. Jetzt sag doch, was du hast?" flehte Joey beinahe und riss Ki damit aus ihren Gedanken
"Ne leichte Gehirnerschütterung, nen Stalker und ein Lächeln!" erwiederte sie Kess und setzte sich wieder ein wenig auf. Wenigstens das ging.
"AChso... WAS? STALKER?"
"Lächeln?"
"Ja....Jeremy..... er denkt, er wäre mein Verlobter... ist er aber nicht, glaub ich jedenfalls... In Australien hat er mich jeden Tag genervt und aus irgnedwelchen Gründen ist er nach Japan gekommen, um mich wieder mit zu nehmen... und das wollte ich eben nicht... nya, und eigentlich wollt ich von der Mauer runterspringen, hab aber mein Gleichgewicht verloren und bin halt gefallen... wo bin ich hier eigentlich?"
Mai seufzte "in der Kaiba Corp. Kaiba hat dich unten noch abfangen können... naja, eigentlich bist du ziemlich krass auf ihn drauf gefallen. Du hast echt Glück gehabt, dass er dich abgebremst hat... ich glaub er hat selbst ne ziemlich fette Beule... naja, jedenfalls hat er dann seinen Arzt angerufen und wir sind dann alle hierher... du im Krankenwagen und wir in so nem Van hinterher..."
"Ja, und Mai hat ziemlich Stress gemacht, dass Jeremy ja nicht mitkommt.. jetzt weiß ich auch warum" seufzte Serenity, doch die Blonde verteildigte sich gleich "Dafür haben Tristan, Duke, Joey und Yugi ziemlich Stress gemacht, dass der Chauffeur schneller fährt..."
Ein Räuspern unterbrach das Gespräch der Truppe und die Blicke wandten sich erneut dem Arzt zu "Nun, ich denke Miss Wheeler sollte nun etwas Ruhe bekommen. Und als Arzt muss ich darauf bestehen, sie noch eine Nacht zur Beobachtung hier zu behalten. Demnach würde ich mir wünschen, dass sie die Patientin eventuell morgen wieder besuchen kommen, jetzt aber bitte gehen, so leid es mir tut!"
"Wie bitte??? Ich soll in einem Krankenhaus... nein... also... egal, es ist ein Krankenzimmer... HIER soll ich alleine bleiben???" Ki sah den Man in White entsetzt an "Ne, vergessen sies... hier ist alles so weiß!"
"Wenn du willst, bleib ich heute Nacht bei dir!" bot Moki sich strahlend an "Ich hol mir ein Gästebett und bleib die ganze Nacht bei dir, in Orndung?"
"Moki, du bist ein Schaaaaatz!" die Patientin knuddelte den auf ihrem Bett sitzenden Jungen aufrichtig und freute sich sichtlich, nicht in einem Krankenzimmer allein sein zu müssen.
~ * ~
Später, nachdem Joey endlich überzeugt war, dass er Ki hier ruhig alleine lassen konnte, lag diese dann in ihrem Bett und dachte, mit geschlossenen Augen nach.
Neben ihr lag Mokuba in seinem Gästebett. Er hatte sein Versprechen gehalten und es sich in ihrem Zimmer bequem gemacht. Nun schlief er schon und Kiara konnte in Ruhe darüber nachdenken, was den ganzen Tag über passiert war. Wobei das eigentlich nicht stimmte. Andauernd wanderten ihre Gedanken zu dem Lächeln, mit dem Seto sie vorhin bedacht hatte. Es war einfach so... merkwürdig gewesen und immer wieder, wenn Ki sich dieses Bild in Erinnerung rief, fing ihr Herz an wie verrückt zu schlagen... oder war es einfach nur die Verwirrung...?
Über diesen Gedanken schlief sie schließlich ein.
~ * ~
