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Lebenslinien

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An deinem Grab

Lebenslinien Kapitel 122

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Die zwei Songs, die mir durch dieses Kapitel geholfen haben:
 

Sasukes Part: http://www.youtube.com/watch?v=23eLRVCJ3JI (ich weiß, es geht darin eigentlich um Vergebung etc. Aber macht ja nix.)

Narutos Part: http://www.youtube.com/watch?v=PMvOkUMPZ0g (auch wenn der Text nicht soooo passt, die Melodie tuts auf jeden Fall.)
 

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Tsunade betrachtete was sie sah mit gemischten Gefühlen. Der Junge hatte den Kopf gesenkt, seinen toten Freund still an sich gedrückt. Ihr Blick fiel auf die leblosen weißen Hände des Knaben. Wie überflüssige Anhängsel lagen seine Arme zwischen ihren Körpern, nicht mehr in der Lage die Umarmung zu erwidern.

Sasuke wusste es nicht, doch genauso hatte Naruto ihn einmal festgehalten, vor langer Zeit. Damals hatte er nicht gewusst, weshalb es so gekommen war. Jetzt wusste er es.

Der leblose Körper in seinen Armen schien immer schwerer zu werden, aber Sasuke wollte nicht loslassen. Wenn er ihn losließ, dann entglitt er ihm endgültig. So gruben sich seine Finger in den nassen kalten Stoff von Narutos Shirt. Die Feuchtigkeit drang durch seine eigenen Kleider bis auf die Haut.

So kalt... Seine Haut war so kalt und fahl. Sasuke zog Naruto zu sich hoch bis dessen Kopf auf seiner Schulter lag. Das Gesicht gegen die Wange seines Freundes gelehnt saß er da. Und Sasuke fühlte sich, als hatte nicht Narutos Herz aufgehört zu schlagen, sondern sein eigenes, denn er fühlte nichts dabei. Nur die Kälte auf seiner Haut, das Gewicht gegen seine Schulter gelehnt. Und eine schwere Taubheit in seiner Brust.

"Du darfst ruhig weinen", hörte er Tsunades Stimme hinter sich, so weich wie er sie nie vernommen hatte. Sasuke senkte nur den Blick. Seltsamerweise fühlte er sich nicht, als müsste er weinen. Er war sogar sehr ruhig und gefasst, fand er. Es war, als sei mit Naruto auch ein Teil von ihm selbst gestorben.

Menschen liefen um ihn herum, redeten und trugen noch weitere Laternen heran. Das Licht wanderte über Sasukes Gesicht. Die Samurai hatten den Leichnam der Prinzessin flussabwärts gefunden und nun trugen zwei Männer den in ein weißes Tuch gehüllten Körper an ihm vorbei.

Einer der Samurai blieb vor Sasuke stehen. "Er muss auch beigesetzt werden", sagte er ohne Regung. Es war einfach eine Feststellung. Sasuke blickte auf. "Beigesetzt?" Der Samurai nickte. "Natürlich. Du kannst ihn kaum festhalten bis in alle Ewigkeit."

Ein merkwürdig brennendes Gefühl breitete sich in ihm aus. Nein, er würde ihn nicht ewig halten können. Doch das bedeutete, dass er Naruto hierzurücklassen musste. Sie würden ihn begraben; und er würde für immer verschwinden.

Vorsichtig legte Sasuke den toten Körper wieder auf den Boden, ließ ihn aber nicht los. Sein Blick war auf das maskenhafte Gesicht geheftet. Naruto war tot... Er war gestorben in dieser Nacht. Jetzt Sasuke war allein.

Der Schmerz kroch durch seine Lungen hinauf und Tränen schossen ihm in die Augen. Er war allein, endgültig allein. Sasuke biss sich auf die Lippen. Die Tränen ließen das Bild seines Freundes verschwimmen. Doch er beweinte nicht Narutos Tod, das wusste er. Er weinte über sein eigenes Verlassensein.

Von sich selbst beschämt drückte er das Gesicht gegen die Brust des Anderen.
 

Was war passiert? Es war dunkel um ihn herum und seine Glieder schmerzten als seien lange Nägel durch jedes seiner Gelenke getrieben worden. Er konnte sich nicht bewegen. Auch sein Herz schlug nicht. Doch es ließ ihn seltsam unberührt. Er versuchte seine Augen zu öffnen, doch seine Lider waren wie zugenäht. Was war nur geschehen?

Ach ja, er war gestorben. Und dann? War das hier das Jenseits? Ein Gefühl von Feuchtigkeit kroch über seinen Rücken und erst jetzt wurde ihm klar, dass er im Wasser lag. Es war nicht tief, doch unangenehm kühl. Er bemerkte, dass er wohl auch nicht mehr atmen musste, denn auch das tat sein Körper nicht länger. Benommen öffnete er die Augen und plötzlich fiel es ich ganz leicht.

Der Raum war nur sehr schwach erleuchtet. Doch es gab keine Kerzen, keine Lampen. Das Licht schien einfach ohne eine Quelle zu existieren. Ein rötlich goldenes Licht, doch es strahlte keinerlei Wärme aus.

"Schwache Kreatur", zerriss eine Stimme die Stille dieses Ortes. Die Worte schienen wie das Licht einen Moment lang im Raum zu schweben bevor die Stimme fortfuhr. "Jetzt hat er dich aus ihren Armen gezogen, und dennoch hat es dich nicht gerettet."

Er schloss die Augen wieder. Er fühlte sich so müde... Das Wasser bewegte sich und irgendetwas hob ihn hoch. Eine Hand, oder war es die Pranke eines Tieres? Sie war riesig. Und jetzt sah er die roten Augen hoch über sich in der Dunkelheit leuchten.

Das Wesen lachte schadenfroh auf und seine Stimme klang dabei so ekelhaft. "Ihr Menschen seid erbärmlich. Du weißt nicht einmal mehr, wer oder was du bist, nicht wahr?" Eine zweite Hand hob sich über ihn als wolle sie ihn zerquetschen. "Aber du hast Glück: ich brauche dich noch."

Die riesigen Hände des Ungeheuers schlossen sich und bargen ihn darin wie in einer Nussschale. Schmerz durchfuhr ihn. Die Nadeln wurden aus seinem Körper gezogen, so fühlte e sich an. Und etwas drückte sich gegen seine Brust. Es war angenehm warm.

Die Stimme war verhallt und an ihre Stelle trat ein Geräusch wie ein Trommelschlag, rhythmisch und kräftig. Irgendwie beruhigte es ihn. Es war ein angenehmes Gefühl und er hob die Hände, als könne er dieses Geräusch ergreifen, es an sich drücken und sich damit vereinigen.

Sein Mund öffnete sich und seine Lungen sogen die kühle Luft in sich hinein. Ganz berauscht davon atmete er noch einmal tief ein. Wie hatte er nur jemals damit aufhören können.
 

Zwei Frauen hatten ein ordentlich gefaltetes, weißes Leichentuch neben Naruto auf den steinigen Boden gelegt. Sie standen etwas abseits und warteten nur darauf, es um den toten Körper zu schlingen. Auch die Samurai warteten und ein Priester.

Sasuke wünschte sich, sie würden alle verschwinden. Noch immer hielt er Naruto an den Schultern fest und konnte sich nicht überwinden ihn endgültig loszulassen. Seine stummen Tränen schimmerten auf Narutos Wangen wie Regentropfen. Hätte Kisame ihn doch getötet. Dann wäre ihm dieser Schmerz erspart geblieben.

Sasuke spürte, das jemand hinter ihm stand. Sicher war es Tsunade, die ihm wieder gut zureden wollte. Doch er wollte ihre Worte nicht hören. Es sprach allerdings auch niemand. Stattdessen legte sich von hinten eine Hand auf seinen Mund. Eine schneeweiße, eiskalte Hand.

Sasuke war sich sicher, dass niemand sonst das Mädchen hinter ihm sehen konnte. Nein, dachte er, Nein, geh weg! Geh weg...!

Sie streckte ihre zweite Hand an ihm vorbei nach Naruto aus. Der Anblick war gleichzeitig bestürzend und wunderschön. Nie hatte er eine so schöne Hand gesehen, so makellos und zart. Sie legte sich auf die Stirn des toten Jungen.

Sein Körper wollte sich nicht bewegen, so als lähme ihre Hand jeden seiner Muskeln. Sasuke fühlte sich so machtlos. Er wusste, sie würde Naruto mitnehmen. Doch er konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. Der Junge schloss die Augen.
 

Das berauschende Gefühl verschwand langsam aus seinem Kopf. Dafür kehrten alle anderen Empfindungen wieder zurück. Die Luft war kühl und feucht. Es roch nach Erde. Er lag auf einem harten Untergrund.

Ein widerlich klebriger Geschmack lag ihm auf der Zunge und sein Mund war ganz trocken. Es pochte schmerzhaft in seiner Seite und sofort wusste er, dass ihn irgendetwas dort verwundet hatte. Das Gewicht auf seiner Brust hatte sich verlagert und ruhte nun auf seinen Schultern.

Dennoch fiel ihm das atmen schwer als lägen Steine auf seinem Körper. Es war unglaublich anstrengend die Augen zu öffnen.
 

Das Mädchen löste sich wieder von ihm, verschmierte sein Gesicht mit seinen eigenen Tränen. Sasuke wollte sie gerade bitten, auch ihn mitzunehmen, als er ihre Hand an seinem Arm fühlte, ganz sanft und mitfühlend.

"Was heulst du denn?", fragte sie mit brüchiger Stimme. Sasuke öffnete die Augen und erkannte, dass es nicht die feine Hand des Mädchens war, die seinen Arm so kraftlos umfing, sondern eine bleiche Jungenhand.

Sein Blick traf den Narutos. Im Licht der Laternen erschienen ihm die blauen Augen jetzt grau und matt. Keuchend atmete der Junge aus und wusste erst nicht, was er tun sollte. Naruto versuchte ein gequältes Lächeln. Ihm war so wahnsinnig kalt.

Schritte näherten sich ihnen. "Bringt eine Decke!", brüllte einer der Samurai und jemand lief eilig davon. Sasuke sank auf Narutos Brust zusammen als hätte er die Besinnung verloren. "Ich hasse dich...", wisperte er ihm zu. Naruto schloss die Augen und legte die schlaffen Arme um ihn. "Idiot...", erwiderte er leise.

Für einen Moment gab er sich ganz dem angenehmen Gefühl der Wärme hin, die von dem anderen Körper ausging. Doch ihm war klar, dass er es nur dem Kyuubi verdankte.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  kleines-sama
2013-12-02T19:24:18+00:00 02.12.2013 20:24
Ha, wusste ich es doch! Was für ein Glück! Es wäre auch wirklich schade gewesen, wenn Naruto gestorben wäre. Vor allen Dingen durch Ertrinken! In "Naruto" wird immer so viel gekämpft und massakriert, dass ich manchmal völlig vergesse, dass man auch durch Dinge wie Ertrinken, Verhungern, Erfrieren usw. sterben kann.
Aber um die Prinzessin ist es wohl geschehen. Das arme Ding; und außerdem hatte ich das Gefühl, dass Naruto sich ein wenig in sie verschossen hatte. Wie er wohl auf ihren Tod reagieren wird?
Und ich finde, Sasuke muss sich überhaupt nicht dafür schämen, um sein Verlassensein zu weinen. Der Ärmste musste in den fremden Dimensionen völlig allein so viel Schreckliches erdulden... Da kann ich es wirklich verstehen, dass es so schlimm für ihn ist, seinen einzigen richtigen Freund zu verlieren.
Mach weiter so! :)

bye
sb
Von:  Erika6
2009-10-03T18:14:37+00:00 03.10.2009 20:14
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^
Von:  BreakFree
2009-08-18T18:47:49+00:00 18.08.2009 20:47
wow. wenn naruto wirklich gestoren wäre. ich hätte fast geheult xD
und deine FF war so lang und einfach toll :)
schade, dass sie jetzt nicht zuhause sind, aber wenigstens haben sich die beiden wieder und vllt finden sie den weg ja noch zurück. ich würde es mir für die beiden wünschen.

großes lob! ;)

Von:  JoNaH
2009-07-27T12:23:19+00:00 27.07.2009 14:23
UFF!

So, jetzt kommt das Kommentar zu den letzten Kapiteln - hatte leider examen und konnte bis jetzt nichts von dir lesen.
War ja irgendwie süß mit der Prinzessin da, dass Naruto in sie verknallt war. Richtig putzig, schade dass es nicht die echte Sakura war.
Naja, jetzt ist sie sowieso hinüber.

Der arme Sasuke, allein auf der weiten Welt - und nciht mal in seiner.
Ich hatte echt Angst, dass NAruto stirbt. Aber ich hatte auch Kyuubi vergessen - der muss sich ja am Leben erhalten. Glück gehabt.

Das Mädchen ist ja immer noch unheimlich - kommt mir so vor wie der Tod - oder die Tod ^^ (fehlt nur noch der nicht-lustige rosa Pudel... äh, nein, das gehört hier nicht her...)

Das Ende des letzten kapitels war schön, wenn Sasuke ihm sagt, dass er ihn hasst!
das war richtig süß!
Und Autritt Kisame hat mir auch gefallen, der war richtig gut ^^ - okay, ich mag ihn ja auch ^^

so, da ich jetzt kein examen mehr schreiben muss, freu ich mich auf eine fortsetzung ^^
bis bald (diesmal unter richtigem namen ^^) gestirn ;)
Von:  Dama
2009-07-24T21:06:09+00:00 24.07.2009 23:06
Wieder toll und sehr gefühlvoll geschrieben :) Besonders hat mir das Ende gefallen, den Naruto hat überlebt! Oder hat Kyuubi ihn nur irgendwie vorübergehend geheilt? Wär blöd.
War echt sehr unschicklich von den anderen Leuten darum zu stehen und zu warten Naruto begraben zu können... Blöde! Dieses Mädchen müsste doch die Welten wechseln können nur wie...?
Mmmh. Ganz Liebe Grüße
Dama
Von: abgemeldet
2009-07-24T20:37:37+00:00 24.07.2009 22:37
war ein schönes kapitel hoffentlich erholt sich naruto bald


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