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Lebenslinien

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Feuertanz

Lebenslinien Kapitel 149

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Zielsicher flog die Eule zu dem kleinen Haus im Wald und landete davor. "Ist es nicht schon etwas spät, um zu stören?", fragte Naruto, doch kaum hatte er dies gesagt, wurde die Tür geöffnete und ein Mädchen im weißen Kimono trat auf die Veranda. In der einen Hand hielt sie eine Laterne, in der anderen trug sie eine Schale.

Naruto hätte Hinata beinah nicht erkannt. "Ah...! Du bist das Katzenmädchen?" Verwundert sah sie erst den Jungen, dann die Eule an. "Oh...", sagte sie nur und stellte die Schale auf der Veranda ab. "Hinata-san, was ist denn los?", rief eine Stimme von drinnen und Naruto hörte Schritte.

Als Sakura die riesige Eule bemerkte, blieb sie wie versteinert im Türrahmen stehen. "Ah...! Die ist... GROß!", meinte das Mädchen und machte sich bereit, jeden Moment zur Seite zu springen, falls die Eule sie angreifen wollte. Das Tier ließ sich von ihrer Reaktion überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Sie schien Sakura nicht einmal zu beachten.

Als er die beiden Mädchen sah, machte Naruto derart große Augen, dass er selbst wie eine Eule aussah. Also war Sakura das Mädchen gewesen, mit dem die Eule Sasuke zusammen gesehen hatte. Irgendwie hing sie sich in jeder Welt an den Uchiha, ganz gleich, wie die Umstände waren.

Naruto sprang vom Rücken der Eule herunter und ging auf die beiden Mädchen zu. "Ähm.... Guten Abend", begann er, "Ich bin auf der Suche nach Sasuke..." "Der Mistkerl ist nicht mehr hier!", fuhr Sakura ihn rüde an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du kennst Sasuke-kun?", fragte Hinata ihn bloß. Immer wieder glitt ihr Blick zu der Eule.

Naruto nickte. Sakuras Reaktion irritierte ihn etwas. Sie schien nicht so gut auf Sasuke zu sprechen zu sein... Er musste etwas wirklich Schlimmes getan haben. "Könnt ihr mir sagen, wo Sasuke hingegangen ist?", fragte Naruto weiter. Sasuke war also nicht mehr hier. Wieder war er ihm davongelaufen.

Hinata deutete auf die spitzen Berggipfel, welche zwischen den Bäumen zu sehen waren. "Er wollte mit Ogami-san den Pass überqueren. Sie sind aber schon heute Morgen in aller Frühe aufgebrochen. Ich weiß nicht, wohin genau sie gehen wollten. Wahrscheinlich in das nächste Dorf auf der anderen Seite."

Sasuke hatte also einen ganzen Tag Vorsprung. Naruto ärgerte sich; weniger darüber, dass Sasuke ihm immer einen Schritt voraus war, als vielmehr darüber, dass er eigentlich nur hätte am Pass warten müssen. Aber das hatte er ja nicht gewusst. Jetzt durfte er den Weg wieder zurück.

Dabei fiel ihm ein, dass sich die Straße auf der anderen Seite ja verzweigte und er keine Ahnung hatte, wohin Sasuke eigentlich wollte. Es gab dort nicht einmal ein Dorf in der Nähe des Passes, also auch keine Einheimischen, die er hätte fragen können, ob sein Freund bei ihnen vorbeigekommen war. Wenn Naruto Pech hatte, dann würde er ziemlich lange suchen müssen. Scheiße…

"Wenn du ihn findest", ergriff Sakura das Wort, "dann schlag ihm von mir eins in die Fresse, dem Verräter!" Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder im Haus. Naruto sah Hinata fragend an. "Sasuke-kun hat sie hier zurückgelassen", erklärte das Mädchen, "Er sagte, wo er hinginge, könne er sie nicht mitnehmen." Gut, in so einem Fall wäre er auch sauer auf Sasuke.

"Weißt du wirklich nicht, wohin er wollte?", fragte Naruto noch einmal nach, doch Hinata schüttelte nur den Kopf. "Sie wollten über den Pass, aber ein Ziel haben sie nicht genannt. Sonst wäre Sakura-san ihnen sicher auch gleich gefolgt. Aber so..." Sowas Dummes. Dann musste er ihn tatsächlich suchen.

"Ich bringe dich auf die andere Seite der Berge", sagte da die große Eule und beugte sich zu Naruto herunter, "Aber ab da musst du alleine weiterziehen. Ich kann meinen Wald nicht so lange allein lassen. Wenn die Menschen bemerken, dass ich fort bin, werden sie in meinen Wäldern jagen und die alten Bäume fallen." Naruto stieg wieder auf den Rücken der Eule und erneut hoben sie ab.

Die Eule brachte Naruto wieder dorthin zurück, wo er tags zuvor den Weg verlassen hatte und in ihren Wald hochgestiegen war. Er verabschiedete sich von der alten Eule und machte sich wieder auf den Weg. Dieser Pfad führte direkt zu dem dem Pass am nächsten gelegenen Dorf. Dort würde Naruto zuerst suchen. Hoffentlich konnte er dort auch übernachten und musste nicht wieder in seinem Blätterzelt schlafen.

Als er sich dem Dorf näherte, sah er helle Flammen lodern und unzählige Laternen zwischen den Häusern leuchten. Dort musste ein Fest im Gange sein, ein großes sogar. Schon von der Straße her konnte er die Musik und das Gelächter hören. Das war gut. Die Dorfbewohner schliefen nicht, da konnte er sie gleich nach Sasuke fragen.

Naruto lief das letzte Stück Weg bis in das Dorf und folgte dem Lärm des Festes bis zum Dorfplatz. Das Dorf lag direkt an einem See, den man vom Zentrum aus sehen konnte. Ein breiter Weg führte ans Ufer. Die fielen Lichter spiegelten sich im Wasser.

Von einem Wanderer hatte Naruto erfahren, dass der Name des Dorfes Seekette war (weil sich die Häuser wie auf einer Kette an den See anschmiegten. Von oben musste es aussehen wie eine Perlenkette). Im Dorf fand gerade ein Fest zu Ehren irgendeiner Gottheit statt. Einem derartigen Fest hatte Naruto noch nie beigewohnt.

Es gab ein großes Freudenfeuer und Männer wie Frauen tanzten in einem wilden Reigen darum herum. Dabei schrien und lachten sie wie toll. Trommeln und Tröten spielten dazu eine Musik, die mit Nichts von dem vergleichbar war, was der junge Shinobi bisher gehört hatte. Die Melodie war reinste Bewegung, Geschwindigkeit, Drehung.

Ein junges Mädchen lief an ihm vorbei und drückte ihm einen Becher in die Hand. Das gelbliche Gebräu darin schmeckte sehr süßlich, brannte aber auch furchtbar im Rachen. Doch die Wirtin der Schankbude kam gar nicht mehr nach das Zeug an die Besucher des Festes zu verteilen. Naruto brachte ihr den Becher zurück und verschwand in der Menge, bevor sie ihm noch mehr davon andrehen konnte.

Immer wieder bemerkte er, wie Pärchen, die eine Minute zuvor noch wild um das Feuer getanzt hatten, im Wald verschwanden und eine ganze Weile dort blieben. Bei diesem Fest schien wirklich alles erlaubt zu sein, was Spaß macht. Auf Naruto wirkte all dieser Trubel und dieses zügellose Vergnügen wie ein wilder Strudel, der ihn zu verschlucken drohte. Die Jahre im Kloster, in dem es immer ruhig, gesittet und geordnet zugegangen war, standen in einem krassen Gegensatz zu dieser Nacht.

"Möchtest du nicht tanzen?", fragte ihn ein Mädchen und nahm seine Hand. Sie war hübsch. Schlank, mit einem schmalen Gesicht und großen Augen. Naruto zögerte. Sie lächelte ihn zuckersüß an, doch man sah ihr an, dass Naruto nicht der erste war, den sie angesprochen hatte. Ihre Kleidung hing ein wenig schief an ihr herab und sie roch nach dem Rasierwasser von mindestens zwei anderen Männern. "Ich glaube... lieber nicht", antwortete Naruto schließlich. Das Mädchen ging enttäuscht seiner Wege.

Naruto zog sich etwas an den Rand des Festplatzes zurück. Irgendwen musste es hier doch geben, der nüchtern genug war, dass er ihn nach Sasuke fragen konnte. Eine Gruppe älterer Männer, welche auf Heuballen saßen, erregte seine Aufmerksamkeit. Der Junge ging auf sie zu.

"Hey, ihr Alten!", rief Naruto ihnen zu. Die Männer drehten die Köpfe. "Ich suche jemanden: Einen Jungen, etwa mein Alter, meine Größe, schwarze Haare, dunkle Augen. Sein Name ist Sasuke. Habt ihr ihn gesehen?" Einer der Männer kratzte sich am Kinn. "Also, mal ehrlich, Bursche, hier gibt es etwa drei Dutzend junge Männer in deinem Alter und von deiner Größe und etwa Zweidrittel davon haben schwarzes Haar und dunkle Augen."

Okay, er musste ein wenig konkreter werden. "Er ist nicht von hier, nur auf der Durchreise." Naruto deutete auf die Berge. "Er ist gestern über den Pass gekommen mit einem anderen Typen." Wenn er sich jetzt noch an den Namen erinnern könnte, den Hinata genannt hatte...

Die Männer schüttelten die Köpfe. "Hier kommen in diesen Tagen so viele Leute her wegen des Festes", sage ein kleiner Mann mit krummem Rücken. Naruto ließ die Schultern hängen. "Ich suche einen Wanderer, der Sasuke heißt. Der Name ist ja wohl nicht so häufig, oder?" "An einen der Sasuke heißt kann ich mich nicht erinnern... Es stellt sich aber auch nicht jeder persönlich vor, der das Dorf betritt."

Naruto startete einen letzten Versuch. "Er hat eine Narbe im Gesicht. Hier." Mit dem Finger malte er sie auf seine Wange. "Na, gesehen?" Die Männer schienen zu überlegen. "Hn..." "Hmmm..." "Äh.... Nein, ich glaube, so jemanden habe ich nicht gesehen."

Naruto gab es auf. Von diesen Kerlen konnte er keine Auskunft erwarten. Er musste Sasuke auf eigene Faust finden. Wenn Sasuke in diesem Dorf war, dann war er sicher auch hier auf dem Festplatz. Bei diesem Krach konnte ohnehin niemand schlafen. Und nach einem ganzen Tag der Wanderschaft waren sie ja wohl kaum sofort weitergezogen.

So schickte sich Naruto an, den Festplatz einmal zu umrunden.
 

Der Tanz um das Feuer wurde immer ausgelassener. Es waren keine Paare mehr, die sich um einander drehten und Händchen hielten, sondern einige junge Männer und Frauen, die wild und schnell um die Flammen sprangen, sich drehten und die Arme in die Luft warfen. Ihr Gesang war ein wirres Kreischen, als hätten sie allesamt den Verstand verloren.

Die alten Männer hatten Recht gehabt. Mehr als die Hälfte der Jungen hier in seinem Alter hätten auf Sasukes Beschreibung gut gepasst. Dabei fragte sich Naruto, wie sehr sich sein Freund in den letzten Jahren verändert haben mochte. Vielleicht liefen sie ja einfach an einander vorbei ohne sich zu erkennen.

Inmitten der Tanzenden sah Naruto plötzlich etwas, das ihn stehen bleiben ließ. Ihm war, als hätte er in all dem Wirrwarr aus Körpern ein paar rote Augen gesehen. Die Menge stand nun im Kreis um die Tänzer und klatscht im Rhythmus der Musik. Naruto musste sich zwischen ihnen nach vorn drängeln um besser sehen zu können.

Im Schein des Feuers schimmerten all ihre Augen rötlich, doch bei einem Tänzer schienen sie tatsächlich Rot zu sein. Er drehte sich allerdings so schnell, dass Naruto immer nur für eine Sekunde sein Gesicht sehen konnte. Als der Junge an ihm vorbeisprang war Naruto sich ziemlich sicher, dass es nicht der Feuerschein war, der ihn getäuscht hatte.

Ungläubig blickte er Sasuke nach. Wie in Trance drehte er sich mit den anderen im Kreis, immer rund um das Feuer. Erst jetzt fiel Naruto auf, wie sehr sich die Tänzer dabei verausgabten. Sie keuchten nur noch ihr Lied, schwitzten und manche taumelten bereits aus der Reihe. Das Publikum fing sie auf und versorgte die Erschöpften mit Wasser. Manch einer wurde gleich vom Platz getragen.

Als Sasuke das zweite Mal an Naruto vorbeikam, packte er ihn am Arm. Sasuke wäre beinah hingefallen. Naruto zog ihn durch die Menge bis zum Ufer des Sees. Dort erst ließ er ihn los. Sasuke fiel schwer atmend auf die Knie, musste sich auf die Hände stützten.

Kalter Wind wehte vom Wasser her zu ihnen herüber und kühlte seine aufgeheizte Haut. Sasuke hob den Kopf und sah Naruto an als sei er gerade aus einem Traum wieder zu sich gekommen. "Naruto...?", fragte er noch immer atemlos.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  leesa
2010-12-30T14:39:59+00:00 30.12.2010 15:39
Hätte jetzt mit echt viel gerechnet, damit aber nicht, gefählt mir :) weiter so. Die ganze geschchte schreit aber nach vortsetzung ;)
MfG Leesa


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