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Star Trek: Vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis

von

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Rising Rebellion

Star Trek:

Vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis
 

( SPOILER-WARNING!! SPOILER-WARNING!! SPOILER-WARNING!! SPOILER-WARNING!!)

( ST:BC/ ST:EF 1+2/ SW:KotoR 1(+2)/ SW: XWA/ SW: JKA/ SW: JK 1+2/ SW: RC/ SW:CW)
 

Der Kreuzer INDEPENDENCE.

Direkt neben dem X-Wing von Luke landete der Shuttle von Padmé, Paxi und den beiden Droiden.

" Seltsam ich spüre eine gewisse Präsenz...", murmelte Padmé leise als sie den Laufsteg herunter kamen.

Da waren logischerweise einige Soldaten, die sich schon da postiert hatten. Man wusste ja nie.

Was mussten die sich wohl fragen, wer da so verhüllt mit zwei echt seltsamen Droiden herunter kam.

" Ich wusste doch, dass du früher oder später hier auftauchst, Padmé.", hörte sie eine bekannte Stimme.

Hierauf war sie nicht gefasst gewesen. Eine Gestalt in der Uniform eines Fliegers. Auf den Schultern das Rangabzeichen eines Commanders. Die Brust und die Schärpe voller Abzeichen. Unter anderem die Tapferkeitsmedaille, eine Gruppenführer-Belobigung, das Mantooine-Medaillon sowie das corellianische Kreuz und sogar eine Flottenadmiral-Belobigung und der Stern von Alderaan. Am Hals hing der Kalidorhalbmond mit Bronzetraube, silberner Kralle, silbernen Fängen und goldenen Flügeln. Die Macht war ganz deutlich an ihr zu spüren. Ihre Uniform unterschied sich auch nur in den beiden länglichen Auswölbungen jeweils an ihren Unteramen von den normalen Uniformen. Sie strich sich kurz mit der Hand durch ihre langen schwarzen Haare.

Die stahlbluaen Augen fest auf Padmé gerichtet.

" Wir haben uns eine halbe Ewigkeit nicht gesehen, Padmé Amidala vom Orden der Jedi-Ritter." Mit diesen Worten stieß die Frau sich von dem kleinen Container ab an dem sie gelehnt hatte und kam auf Padmé zu um sie zu umarmen. " Wohl Zeit für `ne Party."

" Dann ist der Kreis jetzt also geschlossen.", lachte Padmé herzlich.

" Jessica Woo."
 

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Zirka 5 Jahre zuvor.

Auf der nicht ganz so friedlichen Welt von Agamar.

Während ein imperiales Angriffsschiff eine Ortschaft in Schutt und Asche legte gab es auch noch eine heftige Explosion in niedrigem Orbit.

" Autsch."

Was für ein Schwein hatte die Person, die das überlebte und direkt auf dem Planeten einschlug.

Eigentlich war Agamar ja eine Klasse M Welt. Komplett mit Wäldern und Ozeanen. Sie lag recht abgeschieden im Outer Rim.

Doch jetzt war sie der Schauplatz dieser Tragödie. Die kleine Ortschaft Tondatha hörte auf zu existieren.

" Ihr verdammten Schweine!", schrie die Frau in den Himmel. Wie wütend sie war. Diese vielen Leben hier. Einfach so ausgelöscht.

Sie hörte ein Weinen und Schluchzen. Da saß ein junger Mann im Staub auf den Knien.

Wenn sie es richtig deutete, waren das da vor ihm die Leichen seiner Familie.

" Rache ist niemals gut. Aber du kannst versuchen zu verhindern, dass anderen dasselbe Leid zugefügt wird. Wenn du andere beschützen willst, werde ich dir helfen." Richtig warm klang ihre Stimme.

" Wer bist du?", fragte der junge Mann.

" Jessica Woo und du?"

" Keyan Farlander."

" So, Keyan. Was meinst du? Sehen wir zu, dass wir einen Weg finden, diesen Arschlöchern da oben in den Arsch zu treten?"

" Ich komme mit. Mich hält nichts mehr hier."
 

Die Hauptstadt des Planeten, Calna Muun, bestand zum größten Teil aus turmartigen Gebäuden.

Nur leider lungerten hier neuerdings auch diese gottverdammten Sturmtruppen herum.

Yup, waren immer die gleichen Topah's. Was für eine glückliche Fügung, dass Jessica wenigstens ihre drei Schwerter noch hatte. Nur das Oberoberteil ihrer Uniform war nicht mehr zu retten gewesen und sie hatte außer ihren Schwertern auch keine Waffen mehr. < Als ob ich sonst Waffen bräuchte.>

" Hey, ihr Penner!", schrie sie diesen Sturmtrupplern zu, die grade eine kleine Familie belästigten.

Nur Sekunden später rannte sie schon auf die weiß gepanzerten Typen zu.

Die Arme parallel vor ihrer Brust, die beiden ersten Schwerter senkrecht nach oben. Das dritte mit dem Griff in ihrem Mund.

Gegen sie hatten die Sturmtruppen nun wirklich keine Chance. Nicht in dem überraschten Zustand.

" Alles klar?", fragte sie diese Familie. " Ihr solltet verschwinden, nicht dass die Imperialen noch Wind von euch bekommen. Die hier werden niemandem mehr was erzählen können."

" Wir sollten auch hier verschwinden.", wandte sie sich an Keyan.

Aber, hallo!

" Pst! Hier herüber!", zischte ihnen eine Stimme zu. Ein Schatten hinter einer halb offenen elektromechanischen Türe. Kaum war die Türe geschlossen, meinte Jessica ein leises Surren zu vernehmen.

" Garantiert ist da schon ein Überwachungsdroide." Eine dieser nervenden Flieger-Droiden. Der piepte hörbar lautstark und zischte schnell davon. " Ihr habt euch einige Probleme eingehandelt."

" Nicht mehr, als wir sowieso schon hatten.", antwortete Keyan mit einigem Sarkasmus.

Dieser Mann nickte nur und führte dann Keyan und Jessica durch das Gebäude zu einem anderen Ausgang.

" Zwei Blocks weiter gibt es ein Gebäude mit einer roten Seitenwand. Da werdet ihr weiter versorgt."

" Gut.", meinte Jessica nickend. Etwas sagte ihr, dass sie diesem Rat folgen sollten.

" Ich glaube, die gehören zum Widerstand.", flüsterte Jessica Keyan zu.

" Woran hast du das erkannt? Wenn die zum Widerstand gehören, werden sie uns kaum so einfach helfen." Natürlich war Keyan skeptisch. Hatte gerade ja auch seine ganze Existenz verloren.

" Mein Gefühl sagt mir das. Und manchmal muss man seinem Gefühl einfach vertrauen. Außerdem hätten sie uns auch einfach da draußen lassen können damit wir von den Imperialen gefangen werden."

Stimmte auch wieder.

" Hallo.", klopfte Keyan an die Türe des Hauses mit der roten Wand.

Hier war momentan- der Macht sei Dank- überhaupt nichts los. Nicht mal Überwachungsdroiden.

" Wer seid ihr?", fragte eine Stimme, die wohl zu einer Frau gehörte, von hinter der Tür.

" Wir sind Feinde des Imperiums.", flüsterte Jessica gerade laut genug, dass die Person auf der anderen Seite der Türe es mitbekommen musste. Durch das kleine Sprechgerät neben dem Türrahmen.

" Kommt rein. Schnell!" Schon waren die Tür offen, Keyan und Jessica im Gebäude und die Tür wieder geschlossen.

Eine etwas ältere Frau, wie es schien.

" Hallo, das ist Keyan, er kommt aus Tondatha und ich bin Jessica. Ich komme von einem Planeten, der Erde genannt wird.", stellte Jessica sich gleich vor. Sie streckte der anderen Frau zum kennen lernen die Hand aus.

" Ich will ehrlich sein. Vor einiger Zeit kam ein Jedi-Meister zur Erde. Sie erzählte uns vom Imperium und was sie anstellten. Deshalb weiß ich auch vom Imperium. Von ihr wissen wir auch, dass unser Welt in einem unbekannten Seitenarm der Galaxis liegt. Wie ich her komme, weiß ich selbst nicht richtig. Ich weiß nur, dass wir Probleme in einer Forschungsanlage hatten und ich mich nach der Explosion in der Nähe von Tondatha gefunden habe. Also ohne großartige Kenntnis von Koordinaten weiß ich nicht, wie ich wieder nach Hause kommen soll." Jessica fing an zu grinsen.

" Also, weiß jemand, was man hier so machen kann?"

" Dem Imperium in den Hintern treten.", schlug Keyan vor. Beide lachten.

Sollten diese Widerstandskämpfer Jessica ihre Geschichte abkaufen?

Würde man ja noch sehen.

Auf jeden Fall wurden Keyan und Jessica in ein anderes Zimmer gebracht.

" Du brauchst neue Kleidung, damit du hier nicht auffällst.", meinte die ältere Frau. Außerdem sahen ihre alten Klamotten wirklich nicht mehr gut aus.
 

Was Jessica wählte, aus dem kleinen Fundus der alten Frau, war eine fast zu kurze rote Stoffhose in hellerem Rot mit dunkelroten dünnen Rändern und einem Fadenbund vorne, die ziemlich eng anlag und bis knapp zur Hüfte hoch reichte. Oben rum wählte sie ein ähnlich beschaffenes Teil, das zur Brustmitte hin dünner wurde und damit wie ein Schmetterling wirkte, der sich auf ihre Brust gesetzt hatte. Recht bauchfrei. Zur Hose gehörte noch ein dunkelroter dicker Gürtel. Als Jacke wählte sie ein zu dieser Kombi passendes Teil, das recht eng anlag, bis zu den Oberschenkeln, wo es etwas weiter wirkte. Dicke, dunkelrote Säume an den Armenden und am Hals. Eingearbeitete mittelrote Verzierungsbänder. Zwei ober- und unterhalb der Hüfte und eines knapp am unteren Ende. Sah richtig krass aus. Bauchfrei und mit tieferem Ausschnitt. Die Jacke offen getragen.

Passte auch irgendwie zu ihr. Vor allem konnte man damit recht gut...
 

" Deine wirklich abgelegene Welt wurde also von einem Jedi besucht, der euch über das Imperium informiert hat." Eine Feststellung der alten Frau.

" Ja. Ich bin nur froh, dass das Imperium nichts von meiner Welt weiß. Wir haben schon genug Probleme." Jessica hing sich gerade wieder ihre Schwerter um. Sie seufzte. " Da habe ich mich gerade noch um Probleme in einer Testanlage gekümmert und im nächsten Moment finde ich mich am Rand eines imperialen Bombardements wieder. In der Fremde und ohne eine Chance, wieder nach Hause zu kommen. Wie soll man sich da fühlen!?" Stimmte doch.

Von einem gewissen Standpunkt aus.

" Wie hast du das gemacht?", wollte Keyan dann wissen, als Jessica wieder mit ihm zusammen traf.

" Meinst du, die Sturmtruppler? Einfach. Ich hab' seit je her eine ausgezeichnete Kondition und hab' fast mein ganzes Leben lang hart trainiert. Hab' auch was von vier großen Kriegern unter meinen Vorfahren geerbt. Neben den drei Schwertern. Einer von ihnen hat als allererster Kämpfer auf meiner Welt mit zwei Schwertern gleichzeitig gekämpft. In all seinen Jahren wurde er nicht ein einziges Mal besiegt. Als ich dann die Schwerter geerbt habe, musste ich sie auch gleich einsetzen. Um mein Volk gegen eine Invasion von Eroberern zu verteidigen. Drei Schwerter gleichzeitig. Fast, als ob es ganz natürlich für mich ist." Weiter gab's nur ein Schulterzucken. " Bin eben recht begabt. Vielleicht kann ich auch deshalb eure Sprache, die ihr Basic nennt."
 

" Ihr wollt euch also der Widerstandsbewegung anschließen."

Dieses Gespräch begann in einem abgelegenen Waldstück etwas außerhalb der Stadt.

Jessica grinste fies. " Außer ihr habt einen besseren Vorschlag was wir machen sollen, als den Bösen hier in den Arsch zu treten."

" Ehrlich gesagt trauen wir deiner Erklärung wie du hier her gekommen bist nicht sonderlich."

Also jetzt lachte Jessica. " Mann, bin ich froh, dass du nicht gesagt hast, du würdest meine Geschichte für unmöglich halten!" Worauf sie allgemein in der kleinen Gruppe hier von knapp einem Dutzend Personen schräg angesehen wurde. " Ich hab' schon genug erlebt um sagen zu können, dass es so etwas wie , unmöglich' nicht gibt." Aber gleich fasste sie sich wieder. Besonders als die alte Frau einen Kommentar abließ. " Ich vertraue ihr." Kurz hob der Mann, der hier anscheinend der Chef war, die Augenbraue als er die alte Frau ansah.

" Dann sind sie dabei."
 

Ein paar Tage später hatten Keyan und Jessica ihren ersten Auftrag.

" Wir haben von einem Spion in dem imperialen Stützpunkt erfahren, dass einige neue Swoop-Bikes geliefert werden sollen. Direkt von Balmorra. Allerdings werden die Frachter auf unserem Raumhafen landen und nicht direkt bei der Basis. Anscheinend hatten die dort einige Probleme." Auf dem Gesicht dieses Mannes, er war auch schon beim Meeting vor ein paar Tagen gewesen, zeigte sich ein hämisches Grinsen. Was seine recht faltige Haut zusätzlich zerknautschte. Offenbar hatte der hier schon einiges mitgemacht.

" Wir sollen die Bikes klauen.", folgerte Keyan aus der Erklärung. Nicken. " Wir drei greifen die ganze Ladung ab. Und zwar auf dem Weg durch die Stadt. Die Bikes werden auf kleinere Transporter umgeladen und mitten durch die Stadt gebracht. Eine kleine Gruppe wird sich um die Eskorte kümmern während eine andere die Transporter stürmt. Dazu sollten wir nur vier Leute brauchen."

" Keine Sorge.", wandte Jessica ein. " Keyan und ich kümmern uns um die Eskorte. Ihr krallt euch die Bikes."

Nicken.
 

Seit ihrer Ankunft waren Jessica und Keyan im gleichen Raum untergebracht. Was mehr Keyan als Jessica störte.

Aber schließlich mussten sie sich möglichst bedeckt halten.

Momentan sahen beide an die Decke. Konnten nicht schlafen. " Du hast Angst.", meinte Jessica ruhig.

" Ich? Kein Stück.", brüstete Keyan sich dagegen. Leise lachte Jessica. " Du hast Angst. Nur zwei Arten von Leuten haben keine Angst. Vollidioten und Tote."

Keyan konnte hören, wie sie aus ihrem Bett stieg. War aber dann überrascht ihren Atem an seinem Ohr zu spüren.

" Und du siehst weder nach dem Einen noch nach dem Anderen aus.", flüsterte sie.

Dann lachte sie wieder leise. Jetzt riskierte Keyan einen Blick. Jessica saß mit verschränkten Beinen auf dem Boden, die Hände mit dem Rücken auf ihren Knien. Und dennoch aufrecht. Das Problem für Keyan war, dass sie leicht mit einem Nachhemd bekleidet war.

" Dir täte ein bisschen Meditation auch gut, Kleiner.", säuselte Jessica plötzlich.
 

Am nächsten Tag lagen Keyan und Jessica auf der Lauer. " Da kommen sie. Pünktlich auf die Minute.", meinte Keyan leise als er die Imperialen durch sein Fernglas entdeckte.

" Pass man auf, ich hab' da `ne Idee.", brachte Jessica noch schnell ein. " Zur Sicherheit benützen wir Decknahmen. Ich bin Sunrider und du Starrunner." Eigentlich hatte sie , Sunrider' Wegen ihrer verschiedenen Treffen mit Novae gewählt. Bei denen sie jedes Mal eingetaucht war. Mehr oder weniger. Sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass es vor Jahrtausenden Jedi mit diesem Namen gegeben hatte. Nomi und ihre Tochter Vima.

Würde sich später bestimmt noch auswirken. " Starrunner... klingt gut."

" Ich hoffe bloß, du kannst mit einem Blaster besser umgehen als mit Worten.", neckte Jessica Keyan noch.

" Pass mal auf."

" Ja, dass du nicht aus versehen mich triffst." Niedlich. Der kleine Convoy hatte nur zwei gepanzerte Swoops mit mittelschweren Kanonen und noch ein paar andere Spielereien und ein gutes Dutzend Swoop-Bikes. Alles um drei Transporter mit drei weiteren Dutzend zu verteidigen.

" Kinderspiel." Verglichen mit den Kämpfen in einem Borg-Kubus wirklich. Sie klemmte sich Kuina's Herz zwischen die Zähne und griff sie sich die beiden restlichen Schwerter.

Sie sprang locker von dem Dach. Die Arme überkreuz, die Klingen der beiden Schwerter Richtung Füße.

Genau die beiden rammte sie auch voll in den einen Swoop-Car und zog sie gleich der Länge nach durch. Bevor die Imperialen reagieren konnten, war Jessica auch schon durch vier der Swoop-Bikes durch. " Pass auf, Sunrider! Hinter dir!" Keyan schoss mit zwei imperialen Blastern. Hatte vielleicht ein paar Problemchen damit, aber er erreichte sein Ziel. Jessica war vor dem heimtückischen Angriff gerettet und der zweite Swoop-Car Schrott. " Starrunner! Schnapp dir ein Bike und hau ab! Ich komm gleich nach!"

Gesagt getan. Bingo. Die restlichen acht Truppler mit den Swoop-Bikes kamen nach.

" Volltrottel.", kommentierte Keyan leise. Kurzer Sprint durch die Stadt und in den Wald. Fiel sofort auf, dass Keyan besser fuhr als er mit den Waffen gewesen war. " Pass mal auf.", lachte Jessica. Sie gab kurz den Boost und zog damit vor Keyan. Dann sprang sie. Ziemlich hoch, die Schwerter in den Händen an den weit zu den Seiten gestreckten Armen. Die Beine weit ausgestreckt machte sie einen Rückwärtssalto und landete mit jeweils einem Fuß auf einem Swoop-Bike eines Imperialen. " Runter." Kurz zwei Schläge und die beiden weißen Heinis machten ein Nickerchen an einem Baum. Aber Keyan's Swoop wurde von einem Schuss getroffen und hatte einen Stabilisator verloren. Jessica musste zugeben, dass sie von seiner Aktion überrascht war.

Keyan griff während er für einen Moment kopfüber fuhr nach einer herausragenden Wurzel und löste sich vom Swoop. < Mann, muss das in den Armen ziehen.> Tat es garantiert auch. Aber kaum war der Junge auf den Beinen, schoss er auch schon zwei weitere Imperiale von ihren Bikes. Keyan und Jessica standen Rücken an Rücken als die restlichen Imperials angriffen. " Sobald die ersten beiden an uns ran kommen, springst du auf meinen Rücken und von da einen Satz nach oben."

" Hä?"

" Vertrau mir."

" Klar.

Als die zwei Bikes ran kamen, sprang Keyan auf Jessica's Rücken und von da mit einem weiteren Satz in die Luft. Blut spritzte. Sogar bis zu ihm hoch. " Sunrider!" Er schoss die letzten beiden Gegner ab. Leerte die Magazine seiner beiden Waffen.

" Ist ja gut!", rief Jessica dann. " Verdammt, ich dachte...", brachte Keyan bloß raus.

" Trottel.", lachte Jessica. " Aber das ist nicht mein Blut." Na, ja. Nur ein paar kleinere Kratzer. War eben vorhin nicht schnell genug mit dem Ducken gewesen und hatte drei Streifschüsse abbekommen. Sonst aber nix.

Anders als die Imperialen. Die lagen hier regelrecht als Puzzle rum.

Kurz noch Keyan eine Ohrfeige verpasst. " Pass nächstes Mal gefälligst besser auf dich auf!" Kurz klang Jessica richtig sauer. " Trottel." Sie riss etwas an ihrer Kleidung und verband Keyan ein paar Wunden.

" Gehen wir. Hier sind wir fertig." Bis auf die Tatsache, dass sie noch `n Vehikel brauchten um wieder zu ihrem Treffpunkt zu kommen.

" Weißt du, da wo ich herkomme hat jemand mal was gesagt. Er, der an diesem Tag gemeinsam mit mir sein Blut vergossen hat, wird von diesem Tag für alle Zeit mein Bruder sein."

Aus den Augenwinkeln sah sie ihn an. " Dann sind wir jetzt wohl Geschwister." Ein ziemlich breites Grinsen.

" Okay, ich fahre." Den einzigen Swoop, der hier noch funktionierte.
 

" Arsch."

" Treten."

Zwei Codeworte an der Tür des Treffpunkts.

" Da seid ihr ja..." Die alte Frau brachte ihren Satz nicht zu Ende. " Wie seht ihr denn aus?"

" Passt schon. Wir haben bloß die Eskorte beseitigt."

" Gute Arbeit. Wir haben die Lieferung komplett abfangen können." Der Anführer der Widerstandsbewegung.

" Aber ihr beide steht ganz oben auf der hiesigen Feindesliste des Imperiums."

" Also verschwinden wir für ein bisschen. Ist doch kein Problem. Wir gehen kurz ein paar Tage in die Wälder. Da finden die uns nie.", antwortete Jessica darauf locker. " Anders ausgedrückt: Die werden keine Gelegenheit haben, uns zu fangen."

Sie bekamen noch kurz eine kleine Sammlung Überlebensausrüstung und Kleidung.

" Wo lang meinst du, Starrunner?"

Süden...
 

Mehrere Tage später.

Jessica und Keyan waren jetzt seit knapp einem Monat bei der Widerstandsbewegung dabei.

" Morgen kommt die Anführerin der Rebellenallianz zu einer Ansprache nach Agamar.", wurde ihnen von der alten Frau mitgeteilt. Worauf Jessica nur fies grinste und zu Keyan rüber lugte. " Jetzt kriegen wir die Chance mal richtig in imperiale Ärsche zu treten."

Oh, ja.
 

Die Rede begann dann...

" Geschöpfe der Galaxis vereinigt euch! Befreit euch vom Joch der imperialen Unterdrückung!

Danke, dass ihr heute gekommen seid: Es ist mir eine Freude, ein weiteres Mal auf dem schönen Planeten von Agamar zu sein. Als erstes möchte ich, dass ihr wisst, dass dieses Gebiet von unseren Truppen bewacht wird. Es ist mit starken Schilden geschützt, unser Schlachtkreuzer deckt uns von oben und Warnroboter wurden ausgesetzt. In anderen Worten: Das Imperium hat keine Chance, einen Überraschungsangriff zu starten. Ihr seid sicher unter uns... Im Augenblick.

Wusstet ihr,...

dass die Alte Republik ein demokratisches Bündnis von Welten war, die von einem ordnungsgemäß gewählten Senat geführt wurde?

Dass sie die Bedürfnisse aller Wesen ohne Rücksicht auf Rasse, Spezies oder Heimatsektor repräsentierte?

Dass , Imperator' Palpatine einst ein Senator war, dass er die Macht an sich gerissen, unsere Freiheit gestohlen, den Senat aufgelöst und all seine Gegner vernichtet hat?

Dass das heutige Imperium dabei ist, alle nichtmenschlichen Rassen zu unterjochen oder zu vernichten?

Dass es Hoffnung gibt?

Nehmt euch nun zusammen mit mir einen Moment Zeit, meine Freunde, und lernt etwas über die größte Gefahr, die unsere Galaxis je bedrohte! Es gibt Hoffnung, wenn ihr wisst, wofür ihr kämpft. Wisst ihr, wer eure Freunde sind? Kennt ihr eure Feinde?"

Die Frau auf dem Podium wartete einen Moment während die Menge still dastand und über die Worte nachdachte, die sie gesagt hatte. Keyan Farlander und Jessica Woo standen unter ihnen und hörten der Führerin der Allianz zu, nahmen jedes Wort ihrer Rede in sich auf. Sie befanden sich in einem verlassenen Warenhaus mit vielleicht zweihundert Anderen. In Keyan brannte eine aufrichtige Glut. Seine Handflächen schwitzten als er davon träumte, an den imperialen Truppen Rache zu nehmen, die sein Dorf zerstört und seine Freunde und Familie getötet hatten. Obwohl der Ort der Versammlung gut geschützt war, war sich Keyan des Risikos wohl bewusst, das jeder hier Anwesende auf sich nahm. Für seinen Teil wollte er nur einen Raumjäger der Rebellen in die Hände bekommen und einen Imperialen Sternenzerstörer zu Weltraumstaub verarbeiten.

Aber er träumte am helllichten Tag und die Rebellenführerin sah aus, als wolle sie erneut beginnen.

Mit einiger Mühe richtete Keyan seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau, die gekommen war, um ihm über die Welt außerhalb Agamars zu berichten.

Die Sprecherin schien einen tiefen Atemzug zu nehmen, als ob sie zu lange Zeit auf Sternenschiffen verbracht hätte und nun wieder einmal echte Planetenluft einatmen könne.

Dann setzte sie ihre Rede fort und legte Leidenschaft in jedes Wort, wobei sie des öfteren Pausen einlegte, um die Wirkung ihrer Worte zu erhöhen.

" DAS ENDE DER REPUBLIK!

Wie ist all dies geschehen?

Hier ist die Kurze Antwort.

Gier! Korruption! Betrug! Unterdrückung! Tyrannei! Das ist die Geschichte des Imperiums!"

Während sie diese Anklage hervorbrachte, hallte ihre Stimme durch das Warenhaus. Dann wartete sie wieder, als ob sie das Bild einsinken lassen wolle. Als sie erneut anhob, klang ihre Stimme kontrolliert, still, ausdrucksstark... die Stimme einer Geschichtenerzählerin. Hinter ihr erschienen brutale Bilder der imperialen Unterdrückung auf einem einfachen Flachschirm-Projektor. Keyan und alle um ihn herum wurden schnell zurück in eine andere Zeit transportiert, weit, weit entfernt, aber nicht so lange zuvor.

" Es war nicht immer so. Es herrschte Frieden nach Beendigung der Klonkriege..."

Als Mon Mothma eine weitere Pause einlegte, war die Menge unruhig. Keyan bemerkte, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Er war wütend. Wütend auf das Imperium. Im Moment ärgerlich auf diesen früheren Senator Palpatine, der dies geschehen ließ. Und er war inspiriert...

" Einige von uns versuchten, ihn abzusetzen, aber das Ergebnis ist, was ihr seht..."

Keyan spürte eine Hand auf seiner Schulter. Hörte Jessica's Stimme in seinem Ohr leise Worte murmeln.

" Du darfst wütend sein. Aber du darfst diese Wut nicht schüren."

Mom Mothma: " Das Imperium ist böse. Es wird von einer bösen Kreatur der dunklen Seite der Macht beherrscht. ERGEBT EUCH NICHT SEINEM WILLEN. WEHRT EUCH. Sie können uns nicht alle unterwerfen. Sie haben es selber zugegeben! Nur die Furcht erhält ihre Macht. Wenn wir nun handeln, wenn wir alle gemeinsam handeln, WERDEN WIR IHRE UNTERDRÜCKUNG ABSCHÜTTELN, DIE DUNKELHEIT VERTREIBEN UND DAS IMPERIUM EIN FÜR ALLE MAL VERNICHTEN!"

Keyan hörte sich selbst mit dem Rest der Menge zustimmen. Für einen Moment war er woanders. Er hatte ein Bild im Kopf, in dem er zusammen mit Millionen anderer Wesen gemeinsam um seine und ihre Freiheit kämpfte. Er konnte sie an seiner Seite spüren. Dann war der Moment vorbei und er erstarrt vor Ehrfurcht. Er war nicht länger allein. Er war bereit, sein Leben für die Verteidigung der Allianz zu geben. Er vernahm den Rest von Mon Mothma's Rede, als wenn sie von ihm selbst kommen würde- als ob jedes Wort, das sie sprach, sein eigenes wäre; als ob jeder ihrer Gedanken ebenso der seine wäre.

" DER WIDERSTAND!

Auch in diesem Moment erheben sich Geschöpfe aus allen Quadranten der Galaxis gegen diese Ungerechtigkeit. Sie kämpfen gewissenhaft gegen die imperialen Overlords in einem Kampf auf Leben und Tod. Sie brauchen eure Hilfe.

Die Rebellion ist nicht allein. Bevor der Imperator den Senat endgültig auflöste, stellten einige von uns eine aktive Opposition auf. Der Führer unter meinen Verbündeten war Bail Organa von Alderann. Obwohl wir im Senat selten einer Meinung waren, teilten wir die Ansicht, dass die wachsende Macht Palpatine's eine Gefahr darstellte. Wir planten heimlich, ihn zu überwältigen und die verstreuten Widerstandsnester zu vereinigen, die sich überall gebildet hatten und sich immer mehr ausbreiteten.

Ich bringe euch ein Angebot der Einheit, der Macht, der total Rebellion. Nur durch unsere Zusammenarbeit und durch die Koordination eurer Bedürfnisse mit denen der anderen Planeten besteht die Hoffnung, die Macht des Imperiums zu brechen. Ich rate euch, der wachsenden Allianz beizutreten.

ALLEIN WERDEN WIR VERSAGEN, ZUSAMMEN WERDEN WIR SIEGEN!"

Die Menge brach erneut für mehrere Minuten in Beifall aus. Als der Raum wieder still war, und nicht einen Moment früher, fuhr Mon Mothma fort.

Schließlich trat ein Mann vor. Der Anführer der Agamar'schen Widerstandsbewegung.

" Was hat die Allianz uns anzubieten?", fragte er. " Warum sollen wir euch beitreten?" Eine Unruhe entstand unter den Zuhörern und Nervosität erfüllte die Luft mit unerträglicher Spannung. Mon Mothma brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.

" Es ist eine gute Frage, und ich bin froh, dass Sie sie gestellt haben.

Denkt nur einmal an imperiale Kriegsschiffe, die sich eurem Planeten nähern. Ihr habt vielleicht ein Dutzend von Raumjägern, und davon sind höchstens fünf Gefechtstauglich. Noch schlimmer, ihr würdet nicht einmal wissen, dass die Kriegsschiffe auf dem Weg sind, weil ihr nicht mit anderen Rebellen im Kontakt steht. Ihr seid abgeschnitten von der Außenwelt. Nun denkt einmal, ihr wäret an ein sektorweites Informations-Netzwerk angeschlossen. Überwachungsdroiden beschatten die imperiale Flotte und geheime Botschaften von alliierten Welten warnen euch schon weit im voraus, während benachbarte Systeme Verstärkung in Form von Männern, Waffen und Raumjägern schicken, um euer Heim zu Verteidigen. Nun werdet ihr vielleicht verstehen. Die Allianz bietet erfahrene Führung, Koordination der Informationen und logistische Unterstützung für jede Welt, die wahre Freiheit sucht.

Und seid nicht besorgt über den Wechsel von einem Imperium in ein anderes. Ich bin die Führerin der Allianz und oberster Kommandant der Rebellenflotte. Aber im Gegensatz zum Imperator ist meine Arbeit zeitlich begrenzt, denn alle zwei Jahre wählt das beratende Konzil erneut. Das beratende Konzil kann den obersten Führer jederzeit absetzen. Und sobald der Imperator geschlagen ist, endet meine Amtszeit und alle Welten werden eine neue Republik formen. Ich möchte euch einen Ausschnitt aus unserer formalen Rebellionserklärung an den Imperator vorlesen:

" Wir, die Allianz der Rebellen, verkünden hiermit im Namen- und mit der Autorität- aller freien Welten der Galaxis unsere Absichten: Wir werden Euch und eure Truppen mit aller verfügbaren Kraft bekämpfen;

Wir werden jedes imperiale Gesetz zurückweisen, dass im Gegensatz zum Grundrecht auf Freiheit steht;

Wir werden Euch und das galaktische Imperium zerstören;

Um allen Wesen der Galaxis die Freiheit für immer wiederzugeben.

Der Durchsetzung dieser Ziele widmen wir von nun an unser Eigentum, unsere Ehre und unser Leben."

Ich habe mein Leben auf diese Erklärung ausgerichtet. Werdet ihr das Gleiche tun?

Mit eurer Hilfe wird sich die Allianz weiter verbreiten.

WIR WERDEN DAS IMPERIUM AUFHALTEN! WIR WERDEN FREI SEIN!"

Als sie ihre Rede beendete schlugen Mon Mothma begeisterte Jubelrufe entgegen. Keyan und Jessica beobachteten, wie sie mit den Führern des Widerstands in einem kleinen Raum verschwand.

Keyan fühlte sich momentan sowohl voll als auch leer, unsicher, was er nun tun sollte. Während er dort stand, näherte sich eine junge Frau und reichte ihm und Jessica jeweils eine schmale Broschüre.

" Lest dies. Es wird euch helfen, besser zu verstehen.", erklärte sie ihnen. " Aber gebt mir die Hefte zurück oder vernichtet sie, bevor ihr geht. Es würde euren Tod bedeuten, wenn es bei euch gefunden würde."

Beide nahmen das schmale Heft, das ihnen gereicht wurde.- , Hintergrundinformationen'- und begannen sofort zu lesen. Bald vergaß Keyan sein Umfeld, während er von dem unendlichen Universum mit all seinen Kreaturen aufgesogen wurde.

, HINTERGRUNDINFORMATIONEN- Im Geist des galaktischen Friedens und Zusammenarbeit.'

Als Keyan die Untersuchung der Broschüre beendet hatte, drehte er sie um und las die Rückseite:

" Bist du bereit, für Deine Freiheit zu kämpfen? Wenn nötig Dein Leben zu geben um Deine Heimatwelt zu schützen? Dann finde uns. Kämpfe an unserer Seite. Wir werden das Imperium zerstören, und Du kannst helfen.

Tritt uns jetzt bei!"

Er hörte Fußschritte und sah auf, als sich ihm dieselbe junge Frau näherte. Sie war dabei, das Warenhaus mit aufzuräumen. Keyan erhaschte ihren Blick und er als auch Jessica reichten ihr die Broschüren.

" Ich will Raumjägerpilot werden.", sagten beide unisono zu ihr. " Wo muss ich fragen?"

Die Frau lächelte breit.
 

Als der MC80 Sternenkreuzer INDEPENDENCE sich zum ersten Mal Agamar genähert hatte, transportierte er Mon Mothma sowie eine Crew von 1230 Ingenieuren und Rebellentruppen. Vier X-Wings und vier Y-Wings hatten die Umgebung nach Feinden abgesucht und waren während des Besuches in Bereitschaft geblieben. Als die INDEPENDENCE Agamar verließ, befanden sich Mon Mothma und 1234 andere Personen an Bord. Repräsentanten der Allianz waren auf Agamar zurückgeblieben, während mehrere neue Rekruten neu an Bord waren. " Dies ist euer neues Heim, Kadetten Farlander und Woo.", hatte der quarrianische Offizier ihnen in stark akzentuiertem Basic erklärt. Sie standen vor einem zellenähnlichen Raum tief in den Unterdecks des calamarischen Kreuzers. Keyan hatte noch nie einen Quarren gesehen und starrte schamlos auf das krakenähnliche Gesicht. Der Quarren schien das gewohnt zu sein und sagte nichts dazu. " Zum ersten Mal im Raum?", sagte er, halb fragend, halb feststellend. " Denk mal darüber nach, wie Dein Gesicht für mich aussieht."

Er brachte einen Laut hervor, der ein Lachen gewesen sein könnte, aber Keyan war sich nicht sicher. Während Keyan nicht antwortete, sonder nur verlegen auf seine Schuhe sah. Dann sprach der Quarren erneut. " Hier. Nehmt diese Holodisk und studiert sie." Er drückte Keyan die Scheibe in die Hand. " Wenn ihr Raumjägerpiloten werden wollt, müsst ihr die Regeln lernen. Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an Lieutenant Hamo Blastwell. Keine Sorge, er ist menschlich." Zum zweiten Mal schien der Quarren zu lachen.

In dem Raum gab es ein schmales, veraltetes Holosystem. Keyan legte die Scheibe in ihren Schacht und schaltete das Gerät ein,

, DAS HANDBUCH FÜR RAUMJÄGER-PILOTEN- Eine Einführung in die Flotte der Allianz.'

Da stand alles drin. Teil 1: , Was ist die Allianz der Rebellen?' Kommandostruktur, Aufbau der Flotte. Dann kam im zweiten Abschnitt , Qualifizierung zum Raumjägerpiloten' der Ablauf des Trainings. Zuerst das so genannte Labyrinth zum Grundtraining für die drei verschiedenen Modelle der Flieger. Kampfsimulator für weitergehendes Training. Dienstgrade, Medaillen und Auszeichnungen.

Also, da waren die Flugabzeichen für die erfolgreichen Runs für jeden Typ im Labyrinth, die Simulatorabzeichen für jede bestandene Mission im Simulator, die Kampfauszeichnungen für hervorragenden Abschluss einer Mission, Rangabzeichen als kleine Punkte in einem quadratischen Patch auf der linken Schulter, die verschiedenen Medaillen und die Auszeichnungen. Da gab es das Corellianische Kreuz, die an das Abkommen von Corellia erinnern sollte, die eigentliche Geburt der Allianz.

Das Medaillon von Mantooine, das an den Mut der Freiheitskämpfer von Mantooine erinnerte, die nach einem Überfall auf einen Außenposten des Imperiums niedergemetzelt wurden.

Der Stern von Alderaan, der die Rolle des friedlichen Planeten Alderann und Bail Organa's verewigen sollte.

Oder die verschiedenen Flugauszeichnungen, an die man meistens leichter kam.

Tapferkeitsmedaille, Gruppenführer-Belobigung und die Flottenadmiral-Belobigung.
 

Besonders aber gefiel der Kalidor-Halbmond. Benannt nach dem geflügelten Raubtier vom Planeten Davnar hält diese Auszeichnung die Erinnerung an die unerreichte Kraft und Eleganz des Kalidors wach. In der ganzen Galaxis konnte kein Wesen gefunden werden, das perfekter fliegen kann. Seine spektakulären Flugmanöver und unvergleichliche Präzision symbolisieren die Bestrebungen der Raumjägerpiloten.

Der Halbmond des Kalidor wird Piloten für heldenhaften und außerordentlichen Einsatz während ihrer Mission verliehen. Mit ihm werden herausragende Tapferkeit und Befähigung belohnt. Die höchste Auszeichnung für Piloten in der Rebellenallianz. Trägern diese Medaille wird der höchste Respekt gezollt. Generell werden sie von ihren Kameraden verehrt. Es gibt fünf besondere Ausführungen diese Medaille für diejenigen, die sich weiterhin, über ihre Aufgaben hinaus, um die Allianz verdient machen.

Die besonderen Ausführungen sind:

- die Bronzetraube

- die Silbernen Fänge

- der Silberne Säbelzahn

- die Goldenen Flügeln

- die Diamantenen Augen
 

Keiner hatte sich je die Diamantenen Augen verdient?

Da kannte Jessica aber zumindest vier Leute, die sich die krallen würden.

Weiter ging es im Handbuch über die Raumjägersysteme und Grundtaktiken. Eine Erläuterung über eine der wichtigsten Missionen bisher. Die Befreiung von Sklaven von Mon Calamari. Wie Halley Kadorto die Frachter gerettet hatte, als einige TIE-Jäger sich vom Verband gelöst und ihre eigenen Frachter angegriffen hatten um sie nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Halley hatte die meisten Jäger vernichtet. Präzise und fliegerisch gekonnt. Dafür hatte er den Halbmond des Kalidor bekommen.

" Wenn der den Halbmond wegen ein paar Jägern bekommen hat, dann kriegen wir die Diamantenen Augen spätestens bis spätestens in zwei Jahren.", lachte Jessica äußerst sicher.

Erschrocken fuhr Keyan herum. Jessica hing kopfüber von einem kleinen Freiraum an der Decke, in den sie ihre Füße gesteckt hatte. Hatte sie die ganze Zeit verkehrt herum über seine Schulter gelesen?

Na, ja. Der Halbmond wurde an einem Band unter dem Kragen am Hals getragen. Flugabzeichen und Simulatorabzeichen auf einer Schärpe von links nach rechts quer über der Brust. Die Missionsbänder links auf der Brust und darunter die besonderen Auszeichnungen.
 

Mann, was für ein Schwein hatte Jessica gehabt, dass die Kameraden der Widerstandsgruppe ihr die Basic-Schrift beigebracht hatten. Sonst wäre sie mehr als im Arsch gewesen.

Auf jeden Fall war das Zimmer hier recht klein. Eine Seite war mit Schränken voll gestopft. Gegenüber der Türe war der Arbeitsplatz und die freie Seite war mit zwei leicht versetzt übereinander liegenden Betten versehen.

In einer Nische zwischen Arbeitsplatz und Betten gab es eine kleine Tür zu einem Waschraum. Nur minimalst eben. Kannte ja man von der Sternenflotte.

Jessica löste sich mit einem halben Rückwärtssalto von der Decke und landete sicher auf den Füßen.

" Störe ich?" Da stand einer an der Tür. Nach der Uniform ein Lieutenant. Aber wirkte wie ein höherer Offizier von der Ausstrahlung her. Zottige dunkle Haare, als ob er länger keinen Haarschnitt mehr gehabt hätte. Vielleicht ein paar Jahre älter als Keyan. " Einige von der Crew nennen mich Lieutenant Blastwell. Aber ihr könnt mich Hamo nennen." Der lächelte sie an. " Ich dachte, ihr könnt was zu essen gebrauchen."

" Gerne. Aber ich glaub' ich nenn' dich lieber Blaster. Schließlich haben wir beide vom Widerstand uns auch zur Sicherheit Codenamen ausgedacht.", meinte Jessica.

" Echt? Lasst mal hören."

" Also Keyan hier ist Starrunner und ich bin Sunrider. Solche Codenamen sind echt zu praktisch wenn man in unserem Gewerbe arbeitet." Da musste Hamo allerdings zustimmen. " Sehen wir mal. Aber erzählt mal, wo kommt ihr her?" Keyan begann. Er bemerkte den Blick von Jessica. Genauer den Ausdruck auf ihrem Gesicht.

Sie war ziemlich neben der Kappe. Kein Wunder. Musste sie auch noch einiges wieder überdenken.

Moment. Revan. Sie musste das gewusst haben. Zeitliche Kontinuitätsfolge...

Jessica wird hier her verschlagen. Jessica nimmt Kontakt zu Revan auf und erzählt ihr alles. Revan fliegt durch das Gate und erreicht DS9 wo sie Jessica trifft. Jessica und Revan erleben Abenteuer und kommen zusammen.

Jessica wird hier her verschlagen.

" Weil es das Richtige ist.", antwortete sie endlich auf Hamo's Frage, wieso sie der Allianz beigetreten war.

" Und weil ich sowieso nix Besseres vorhatte." < Von der Kontaktmöglichkeit mit Revan ganz zu schweigen.>

Kurz aß man recht schweigsam. " Bei uns gibt es viele gute Sprichworte. Eines davon ist: " An Helden wird man sich erinnern. Aber Legenden sterben nie." Und ich habe vor, hier eine Legende zu werden."

" Dann sollten wir mal mit den Labyrinthflügen anfangen."
 

Zum ersten Mal nahm sich Jessica etwas Zeit, die große Haupthalle genauer anzusehen. Alles in hellen Tönen gehalten. Weiß bis helles Grau. Nur wenige dunklere Farben. Die Haupthalle hier war vielleicht doppelt so groß wie der Hangar auf der SOVEREIGN. So viele verschiedene Türen. Eher Schotte. Einige davon richtig groß. Da oben links war der Simulatorraum. Rechts der Raum für die Labyrinthübungen. Beide eher so 2,5x2,5 in der Größe, maximal. Dazwischen eins der großen, breiten Schotte. Da ging's zu den Missionsbesprechungen für die echten Missionen. Unten rechts eine Ebene weiter unten war ein Videoraum, kleines Schott. Schließlich muss man sich ja auch mal die Missionen noch mal ansehen.

Aber jetzt ging's erst mal zu den Labyrinth-Räumlichkeiten.

Der Simulatorraum war voll gepackt mit Flugsimulatoren. Teile von etwa zwei Metern, die vorne recht flach und hinten eher klobig waren. Eine trapezoide Abdeckung konnte von vorne automatisch heruntergeklappt werden.

Innen war ein Standartcockpit mit einem kleinen quadratischen Holosimulator zwischen den Beinen.

" Okay, das ist ganz einfach.", erklärte Hamo's Stimme über einen Com-Link. " Seht euch zuerst mal die ganzen Kontrollen an." Er erklärte schnell die wichtigsten Systeme. Energieanzeigen und -regelung. Schub- und Geschwindigkeitsanzeigen. Waffenanzeigen. Schilde und Panzerung. Sensoren. Zeitanzeige. Fadenkreuz. MFD, das Multifunktions-Display. " Okay. Habt ihr das soweit verstanden?"

" Ja.", gab man gleichzeitig zurück.

" Also, wenn ihr jetzt anfangt, findet ihr euch sofort im All wieder. Wird alles so aussehen, als wärt ihr mitten im Flug. Vor euch werden flache Plattformen mit trapezoiden Bögen auftauchen. Die müsst ihr alle schön durchliegen. Immer den, der markiert ist. Blau, nicht rot wie die anderen. Der ganze Parcours schlängelt sich auf gut Glück durchs All. Jede Passage eines Bogens gibt euch Bonuszeit. Auch das Abschießen etwaiger Geschützstellungen auf den Plattformen und Bögen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, ist es vorbei. Versucht einfach, durch so viele wie möglich mit so wenig Schaden wie möglich zu kommen. Nach einiger Zeit steigt das Level an. Ihr müsst mindestens ein paar Level schaffen um euch das Abzeichen zu verdienen. Außerdem fangen wir mit dem Y-Wing an. Ich zähle runter."

Dann war es soweit. Sofort gab Jessica voll Stoff. Alles in die Triebwerke. Als sie endlich fertig war, atmete sie kurz tief durch und der Deckel ging auf.

Keyan und Hamo guckten sie total entgeistert an. " Ist was? Hab' ich das Teil etwa grade ruiniert?", fragte sie ganz unschldig. " Du hast grade den Rekord gebrochen. Keyan war ja schon sehr gut. Aber du bist... unfassbar."

" Hätt' ich mir ja denken können, dass man hier auch noch Bestenlisten führt.", lachte Jessica. " Aber mal ehrlich. Hab' ich das Flugabzeichen?" Echt, ganz unschuldig. " Ob sie das Flugabzeichen hat!?" Hamo schien das nicht gut zu tun. So wie der grade rotierte. " Ob sie das Flugabzeichen hat!?" Diesmal lauter.

" Hat grade den Rekord für den Y-Wing um Lichtjahre gebrochen und fragt ob sie das Flugabzeichen hat!"

Zeit für einen patentierten Mr.Spock-Griff. " Ruh' dich ein wenig aus, Blaster. Sonst reißen deine Nerven noch."

Sie lehnte ihn in sitzender Positur neben den Simulator. Da gab's einige Säulen im Boden, an denen die Simulatoren angeschlossen waren. Eine davon hielt jetzt Hamo. " Echt mal, wie hast du das fertig gebracht?", keuchte Keyan. " Einfach so?" Einfach so. " Und? Hast du das Abzeichen?" Nicken. Lächeln von Jessica.

" Holen wir uns gleich noch die anderen beiden."

Tja, so kam's, dass Jessica grade fertig wurde mit dem A-Wing, als Hamo wieder aufwachte.

" Was ist passiert? Grade..."

" Ein patentierter Griff an die Schulter. Funktioniert ausgezeichnet zur Beruhigung und Betäubung der meisten humanoiden Spezies.", erklärte Jessica kurz. " Ich dachte, du wärst noch nie im All gewesen.", wandte Keyan ein. " Hat uns jemand von außerhalb beigebracht." Stimmte doch. Musste ja nicht jeder wissen, dass es mit den Vulkaniern zu tun hatte.

" Äh, Blaster. Ich hätte da eine Frage. Wo kriegen wir unsere drei Flugabzeichen her?"

" Ich brauch' `nen Drink.", beendete Hamo aber vorläufig das Gespräch nach einem echt geschockten Gesichtsausdruck.

Jessica bestellte sich an der sozusagen hauseigenen Bar einen Frozen Decaf Orange Smoothie Frappucino with Roasted Macadamia Nut Flavour Shot, mushed in Chocolate Chip Cheesecake Cookie Chunk, Sour-Cream and Onions. Hatte Revan ihr mal empfohlen.

" Hey, Sunrider, Starrunner!"

" Hey, Lumbago!" Lumbago war ein Bekannter aus dem Widerstand. " Wie läuft's?"

Der hochgewachsene Kerl strich gerade über seine Bürstenfrisur. " Ach, wir haben beim Lieutenant hier grade drei Flugabzeichen abgesahnt.", lachte Keyan. " Echt? Dann geht die Runde hier wohl auf mich." Lumbago setzte sich dazu. Er war eigentlich ein eher friedlicher Typ, der aber auch richtig austicken konnte. " Was hast du heute schon gemacht? Dich nett einquartiert?", wollte Keyan wissen.

" Ach, geht so. Ich mach' ja keinen Flieger. Bin nicht der Typ dafür. Morgen fang' ich mit dem ganzen technischen Aufbau hier an. Wisst doch, dass ich eher was für Maschinen übrig hab'. Jessica verkniff sich einen Kommentar zum , Miracle-Worker' und hörte sich stattdessen etwas um.

" Aber dich hätt' ich ja bei den Enterkommandos oder Bodentruppen erwartet. So, wie du durch Feinde fegst. Spätestens seit dem Klau von den Swoop-Bikes. Die armen Schweine von Imperialen hätten sich echt nicht mit dir anlegen sollen."

Schulterzucken. " Irgendwas hat mir gesagt, ich soll Pilot werden. Aber so `ne fast lebenslange Kampfausbildung kann ja auch für Piloten ganz nützlich sein. Stellt euch vor, wir müssen mit Gleitern einen imperialen Bodenangriff abwehren." Keyan und Lumbago verzogen die Gesichter. " Autsch."
 

Als Keyan am nächsten Morgen aufwachte, kam Jessica gerade- in einen Trainingsanzug gekleidet- durch die Tür in das kleine Quartier. Unter einem Arm hatte sie ein Bündel mit Öltüchern. " Ich hab' den perfekten Platz zum Trainieren gefunden.", lachte sie. " Sag bloß, du warst schon trainieren.", gähnte Keyan. War aber sofort wach, als Jessica sich vor ihm fast völlig ungeniert auszog.

Na, ja. Jessica wusste genau, dass er sie schon nackt gesehen hatte. Als sie an diesem Fluss gebadet hatte, hatte er gespannt. Mehr oder weniger freiwillig. Aber irgendwie musste sie ihn ein wenig striezen.

Nun, Revan hatte irgendwie eine , befreiende' Wirkung, oder Ausstrahlung, auf alle Leute, mit denen sie näher in Kontakt kam. Jessica hatte sich inzwischen daran gewöhnt, sie war ja sowieso recht freizügig gewesen.

Und Keyan konnte man damit sowieso ziemlich gut ärgern.

" Ich hab' gut zwei Stunden trainiert, du Schlafmütze." Damit ging sie lässig unter die Dusche.

Keyan war grade beim Anziehen, als sie schon wieder raus kam. " Dir würde ein bisschen Training aber auch nicht schaden.", kommentierte sie. Wenigstens musste er einen Körperteil nicht trainieren. Damit warf sie ihm ihr Handtuch ins Gesicht und begann ihrerseits damit, sich anzuziehen.

Beide waren genau fertig, als das Türsignal ging und Hamo rein kam.

" Guten Morgen. Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen. Denn heute beginnen wir mit den richtigen Simulationen."

Keyan schluckte. Worauf Jessica ihn in den Schwitzkasten nahm.

" Na, komm, Kleiner. Wenn wir uns ranhalten sind wir bis zum Mittagessen mit dem Zeug fertig."

" So eine Einstellung lob' ich mir.", lachte Hamo. Andererseits mochte er sich das lebhaft vorstellen. Nach dem Vortag würde er das zumindest Jessica zutrauen.
 

Der Simulatorraum war etwas größer als der Trainingsraum.

Hier gab es auch Simulatorkapseln, die zusammengeschlossen waren. In kleineren oder größren Gruppen.

Natürlich um die Zusammenarbeit zu trainieren. Der Raum war mehreckig und auf etwa drei bis vier Metern Höhe gab es ein Geländer mit Laufweg, ab dort war der Raum weiter, dass die freie Fläche als Weg genutzt wurde.

" Okay, fangen wir an. Ihr beide steigt mit mir in einen Gruppensimulator. Dann sehen wir ja, wie ihr im All mit dem Y-Wing überleben könnt.", meinte der Boss.

Eine der Missionen beinhaltete, eine fast unbewachte Tibanna-Gasmine des Imperiums anzugreifen. Eigentlich kein großes Problem. Doch Jessica musste natürlich wieder alles abräumen. Inklusive angreifender TIEs und Waffenplattformen. Der nächste Teil war ein Raumdock mit einer beschädigten DREADNAUGHT. Keyan kümmerte sich um das Primärziel. Aber Jessica machte alles platt. Angreifende Schiffe, reaktivierte DREADNAUGHT, Waffenplattformen, Raumdock...

Kurz vor dem nächsten Teil flog Jessica zur simulierten INDEPENDENCE zurück, um sich eine volle Ladung Torpedos zu holen. Es hieß jetzt nämlich, mindestens 25% eines imperialen Konvois abzufangen.

Keyan machte seine 75% und Jessica setzte mit vollen 99%- nur ein Sternzerstörer entkam- noch einen drauf. Nebenbei Keyan den Arsch zu retten.

Doch das Fliegen der Missionen alleine war nicht die ganze Übung. Man musste sie auch noch haarklein besprechen und analysieren.

Also waren sie bis zum Mittagessen in der Kantine nur mit den Y-Wing-Missionen durch.

Hamo erzählte sehr farbenfroh von seiner ersten Zeit hier. Immerhin war er auch von einer der Randwelten ähnlich wie Keyan von Agamar. Nur war Hamo schon ein Jahr dabei und hatte damit viel zu erzählen.

" Hey!", kam plötzlich eine merkwürdige Stimme. Allerdings nicht so, wie Keyan meinte. In einer fremden Sprache. Kein Wunder. Kam ja auch von einem Rodianer. " Yo, Ronas. Was gibt's?" Der Rodianer war ein Lieutenant, wie es schien. Und nicht sehr gut aufgelegt. Eher ziemlich sauer.

" Okay, wer von euch ist Sunrider?" Oha.

Moment.... Jessica erinnerte sich. Ronas war der alte Rekordhalter mit dem Labyrinth vom Vortag. Ups.

" Das wär' wohl ich.", meinte Jessica dann aber doch lässig. Schon als der Rodianer dazu ansetzte, sie am Kragen zu packen, reagierte sie. Keine zehn Sekunden später lag der Rodianer verkehrt herum einige Meter entfernt zwischen Wand und Bankreihe. Worauf Jessica aufstand und zu ihm rüber ging. " Tut mir ja wirklich sorry. Aber ich lasse mich nicht gerne angreifen."

Jetzt aber schnell weiter.
 

Am Abend nach dem Essen wollte Keyan eigentlich noch etwas die technischen Pläne der Jäger studieren.

Doch Jessica hatte etwas im Sinn, das eher nach körperlicher Betätigung aussah.

" Los, los! Willst du etwa schon pennen? Jetzt geht's erst richtig los! Wir laufen einmal vom Bug zum Heck und wieder zurück! Und das mit Gepäck!" Keyan kam gar nicht dazu, sich zu beschweren.

Schon weil er knapp drei Kilometer mit Sturmgepäck abhetzen musste.

" Jetzt komm! So schwer war das doch nicht!", regte Jessica sich halb künstlich auf. Keyan war dermaßen fertig, dass er einfach umkippte, als sie wieder am Bug ankamen. " Oh, Mann. Was für ein Penner.", lachte sie und nahm ihn huckepack.

Mit Keyan war Jessica dermaßen beschäftigt, dass sie gar nicht oder nur unbewusst wahrnahm, wie sie beobachtet wurde.

" Das sind sie?"

" Ja. Auf Agamar zu uns gestoßen. Besonders die Frau ist interessant."

" Ich habe es gehört. Beide sind Naturtalente in Raumjägern."

" Diese Frau, irgendetwas ist an ihr. Außer, dass sie eine fantastische Kämpferin sein soll."

" Wenn sie so eine gute Bodenkämpferin ist, wieso wollte sie dann Raumjägerpilotin werden?"

Es war fast die gesamte Führungsspitze der Allianz.

" Könnte es sein...?"
 

Am nächsten Tag war Keyan logischerweise völlig fertig. Und dennoch schaffte er ganz gute Ergebnisse bei seinen Simulatormissionen mit dem X-Wing. Aber man hörte relativ früh zum Mittagessen auf.

" Oy, Leute! Ich hab' da was für euch.", lachte Lumbago. Sie hatten ihn auch getroffen. Oder er sie. Wie auch immer.

" Was ist das letzte, was einem imperialen Scout Trooper durch den Kopf geht, wenn er gegen einen Baum crasht? Sein Nachbrenner!"

Nicht schlecht, der Witz.

" Als ich denen zum letzten Mal begegnet bin, hatten die gar keine Zeit, gegen einen Baum zu crashen. Wir haben die vorher abgemurkst.", kommentierte Jessica. " Yeah. Ihr habt die da unten wirklich gut aufgemischt."

Die Pilotin zwischen den beiden anderen Freunden nahm noch einen Schluck von ihrem Tee und stand auf.

" Wir sind gerade aus dem Hyperraum ausgetreten." Fieser Blick zu Keyan. " Komm, wir trainieren noch ein bisschen." Keine Widerrede. Also auch keine Chance für Keyan.
 

Dreizehn Tage waren die Agamareaner und Jessica dann auf der INDEPENDENCE.

Jessica, Keyan und Hamo waren inzwischen fast perfekt aufeinander eingespielt. Doch an dem Tag kam Hamo mit einer Frage an. " Wir suchen noch ein paar Freiwillige für eine sehr wichtige und sehr gefährliche Mission. Interessiert?"

Zwar wusste Keyan, dass er gut war. Es juckte ihn auch in den Fingern. Aber war er dafür schon bereit? Bereit für eine erste, echte Mission?

" Klar kommen wir mit. Wenn Starrunner hier `nen Babysitter braucht, kümmer' ich mich schon drum.", lachte Jessica. Ehrlich. Die war auch scharf drauf. Kurz noch Schlucken von Keyan. Dann stimmte auch er zu.

" Gut. Ich hab' euch nämlich schon gemeldet." Mit den Worten grinste Hamo sie an.

Oh, Gott.

" Wir müssen los. Das Briefing fängt in ein paar Minuten an."

Dann aber flott.
 

Oh, oh.

Kaum hatten sich die Schotttore geöffnet, erkannten sie auch schon Admiral Ackbar neben dem Hologramm-Projektor stehen. Es war ein runder Raum. Ganz außen war ein Laufweg mit einem einfachen Geländer. Zwei oder drei Türen in der Wand. Direkt an dem Eingangsschott gab es eine Treppe in den Mittelbereich. Drei Sitzreihen abgestuft und in der Mitte ein großer Projektor in Boden und Decke.

War schon ziemlich voll, aber die drei quetschten sich zusammen rein.

Eine Holoprojektion zeigte Teile des Hadar-Sektors. " Die Fregatte wird hier eintauchen."

Man sah wie eine corellianische Corvette die untere Ecke der Projektion ausfüllte, eine kleine Welt im Hintergrund. Während der Admiral sprach erschien eine Nebulon-B-Fregatte in einem der oberen Quadranten. Innerhalb weniger Augenblicke tauchte ein Geschwader TIE-Jäger auf und nahm Kurs auf die Fregatte.

Dann erschien ein Geschwader X-Wings und nahm mit der Fregatte zusammen die TIEs ins Kreuzfeuer. Ein anderes Geschwader X-Wings und ein Geschwader Y-Wings griffen die Corvette an.

" Geschwader Blau wird die feindlichen Jäger angreifen und sie in einem Kreuzfeuer mit dem leichten Kreuzer fangen. Geschwader Rot wird die Entertruppen schützen, die versuchen, an Bord der Corvette zu gelangen. Die Y-Wings vom Geschwader Gold werden ihre Ionenkanonen einsetzen um die Waffen und das Bordkraftwerk der Corvette lahm zu legen. Wenn Geschwader Blau erfolgreich ist, sollte es nur geringen Widerstand geben. Aber Geschwader Rot wird die Y-Wings und die Entermannschaften beschützen.

Wenn die Entermannschaft an Bord der Corvette gelangt ist, werden einzelne Gruppen sich auf den Weg zur Captainskajüte und der Brücke machen. Sie alle werden Holos mit- und alle hochrangigen Offiziere festnehmen. Außerdem werden R2-Droiden alle Computersysteme des Transporters überprüfen und alle verfügbaren Daten abrufen. Irgendwelche Fragen?"

Jessica hob die Hand. " Ja?"

" Nehmen wir mal an, wir haben echt Pech und ein Sternenzerstörer oder so was in der Liga stellt sich quer. Dürfen wir uns den dann so richtig zur Brust nehmen, oder sollen wir nur verhindern, dass die Entertransporter zerstört werden?"

Leise Lacher und Gemurmel erfüllten den Raum. " Sie sollen die Ziele erreichen und so schnell wie möglich abziehen. Wir wollen das mit so wenig Verlusten wie möglich über die Bühne bringen. Ohne große Komplikationen wenn möglich. Trefft sie schnell, schlagt sie hart und macht, dass ihr da raus kommt!"
 

Die Dreiergruppe gehörte zu Geschwader Rot.

Während Keyan sich auf den Start vorbereitete und so in seinem X-Wing saß, fragte er sich wirklich, was er da eigentlich tat. Er hatte keine Antwort.

Kaum waren die Jäger aus dem Hangar gestartet, begannen sie sich zu formieren.

" Durchzählen!", ordnete Führer Rot, also Hamo, an. Bei Rot 4 meldete sich Jessica. Bei Rot 2 Keyan.

" Mir geht's Klasse!", meinte der. In Wirklichkeit würde er gleich ins Cockpit kotzen.

Nur das Bewusstsein der ungeheuren Power unter seinem Hintern hielt ihn davon ab. Ein X-Wing war die einzig richtige Wahl für einen Raumjägerpiloten.

Nach nur einem kurzen Sprung befanden sie sich schon fast mitten im Getümmel. Nur einen einzigen Augenblick war Keyan unaufmerksam und damit aus der Formation und beim Wiedereinscheren machte er einen weiteren Fehler. Überkompensation. Doch damit sah er es. Ein TIE klebte Hamo am Heck.

" Runter, Rot 1!", schrie er. Im selben Augenblick schossen er als auch der TIE-Pilot. Der TIE schoss mit seinen Lasern zu hoch und erzielte nur einen Streifschuss. Alles ohne eine Sekunde zum Denken.

Und alles während grüne und orange Laserstrahlen durch die Sternenwelt schnitten, Raumjäger durchs All flogen und Schiffe in großen Feuerbällen vergingen. Alles, ohne ein einziges Geräusch.

Wenigstens hatte Keyan den TIE am Wickel. Der musste dank ihm ein beschädigtes Lenksystem haben, konnte nämlich nur nach steuerbord drehen. Also war es für Keyan doch wirklich leicht, das vorauszusehen und ihn endgültig auszuknipsen.

" Du scheinst eine Zielscheibe auf deinen Arsch gepinselt zu haben, Kleiner.", meldete sich Jessica. " Also echt mal, pass auch auf die Flügelmänner auf. Der hätte dich grade fast vom Himmel geputzt."

" Hey, Leute, ich hab' ein Problem.", kam es von Hamo. " Meine R2-Einheit hat was abgekriegt. Ich muss mich etwas absetzen. Das Geschwader gehört dir, Junge."

" Dock' du ruhig bei den Calamari an, Führer Rot. Ich halt' den Kleinen hier schon aus dem größten Schlamassel raus.", kommentierte Jessica. " Okay, ich vertraue auf euch." Im nächsten Augenblick sah Keyan, wie Rot 4 kopfüber dicht genug an ihm vorbei zog, dass ihre R2-Einheiten sich fast gegenseitig eine Kopfnuss gegeben hätten. " Links runter!", rief Jessica. Während Keyan auswich zerpustete Rot 4 einen der Turbolaser der Corvette.

" Rot 3, pass auf!" Gerade noch rechtzeitig hatte Keyan es gesehen und reagieren können. Er flog genau richtig zwischen diesen TIE und Rot 3 um- bei voller Schildaufladung- die Attacke des TIEs abzufangen. Während Rot 3 mit einer leichten Rolle nach links auswich und Rot 4 haarscharf in entgegen gesetzter Richtung vorbei flog und dem TIE das heimzahlte, was er grade probiert hatte.

" Hey, Starrunner. Ich hab' so ein Gefühl. Vielleicht solltest du mal die Entertrupps abchecken, ob bei denen alles glatt läuft. Vielleicht bekommst du ja eine Chance auf Bodenkampf."

" Gute Idee." Keyan war also fast unter der Corvette, als eine Nachricht von den Entertrupps kam.

" Hat einer von euch X-Wing-Jockeys noch eine Reserve-R2-Einheit? Wir haben hier ein paar Probleme."

" Los, Kleiner.", gaben Rot 1 und Rot 4 unisono von sich.

" Ach, Keyan. Wo würdest du wichtige und vielleicht auch sehr GEHEIME Dokumente auf einem Raumschiff VERSTECKEN?", fragte Rot 4. Betonung auf , GEHEIME' und , VERSTECKEN'.

Keyan landete also im Hangar der Corvette. So bekam er wenigstens keinen Schock, als die imperiale Verstärkung eintraf.

" Heilige......."

Ein Sternzerstörer, etwa zehn Kilometer entfernt.

Was Jessica breit grinsen ließ. " Wir haben grade Rot 3 verloren!" Puh. Erleichtert atmete Jessica auf, als sie den Pilotenkameraden zappelnd im Raum schweben sah.

" Keine Sorge, Kleiner. Dich holen wir gleich zurück."

Langsam näherte sie sich ihm. Nur mit Steuerdüsen. " Könntet ihr mir mal hier ein bisschen Deckung geben, während ich unseren Kumpel auf der Fregatte ablade?"

" Okay, Rot 4!", gaben die restlichen acht roten X-Wings zurück.

Perfekt. Rot 3 krallte sich mit Armen und Beinen an der Nase von Rot 4 fest.

Was für ein Schwein, dass die nur eine guten Kilometer von der Fregatte entfernt abgeschossen worden war.

Also landete sie ganz langsam im Hangar der Fregatte. " Schnell! Rot 3 braucht dringend einen Arzt!", schrie Jessica, kaum dass ihr Cockpit sich halb geöffnet hatte. Und gleich darauf stand sie auf dem Hangarboden, mit dem Kameraden in den Armen. " Macht hin! Wir kriegen gleich Besuch!"

Zwei Soldaten kamen an und legten Rot 3 schnell auf eine Repulsor-Bare. " Ich muss wieder los!" Damit war Rot 4 schon wieder im Flieger und startete.

Sah gar nicht gut aus, da draußen. Die verbleibenden Jäger der Rebellen gegen gute sechs TIE-Geschwader und einen Sternenzerstörer.

" Das ist unfair!", jammerte einer vom roten Geschwader. Sekunden bevor vor seinen Augen in weniger als zehn Sekunden ein ganzes Geschwader TIE-Fighter zu Raumschlacke geblastet wurde.

" Unfair für die.", kommentierte Rot 4, als sie zwischen den Trümmern hindurch raste und auf einen Angriffsvektor zur Frontalattacke einschwenkte.

" Also entweder sind diese TIE-Piloten selten dämlich, oder einfach nur lebensmüde." Vielleicht auch beides.

Die flogen ja fast wie auf dem Schießstand auf sie zu.

Mit den abgeschalteten Schilden und die Laderate der Laser nur auf ¾ geschaltet, preschte sie durch die feindlichen Linien. " Was meinst du, R2? Schaffen wir auch den Sternenzerstörer?", wurde ihre R2-Einheit gefragt. Der piepte offenbar erstaunt und leicht erfreut. Natürlich unhörbar. Im Weltraum hört dich niemand piepen. " Dann los." Die Antwort war ja schließlich auch eindeutig. " Bin dabei."

" Rotes Geschwader. Kümmert euch um den Restmüll. Bin gleich wieder da." Restmüll bedeutete hier: Die paar TIEs, die Jessica den restlichen X-Wings übrig gelassen hatte. Sowohl zwangsläufig als auch aus Gefälligkeit.

Hey, jeder will doch was vom Kuchen!

Dafür bekam sie den ISZ. So, wie der gedreht war, konnte sie gut von Backbord aus angreifen. Wollten die etwa schon gehen? Die Party war doch aber noch nicht vorbei!

In ihrem Geist erklang eine Stimme. < Lasse dich von der Macht leiten.>

Das musste ein Jedi sein. Aber woher? Auch egal. Hatte ja Recht. Also deaktivierte Jessica ihren Zielcomputer.

Sofort fragte der R2 hinter ihr draußen im Rumpf nach. " Keine Sorge, R2. Alles paletti."

Einen Anflug später hatten die Imperialen schon einen der beiden großen Kugelschutzschildgeneratoren verloren.

Mit Schlangenbewegungen flog Jessica einen 3/4 Looping und zerdepperte auch gleich noch den anderen. Beim nächsten Manöver flog sie steuerbord in dem kleinen Graben an der Seite zwischen Ober- und Unter-Seite entlang und machte Schweizer Käse aus allem, was ihr von dem ISZ ins Blickfeld kam.
 

" Sagt mal, wie viel Abschüsse zählt eigentlich ein ISZ?", kam die Frage über Com.

Grade war der ISZ hochgegangen und man befürchtete sonst was von Rot 4, da fragte sie auch schon lässig nach.

" Okay, Leute. Wir sind hier fertig.", meldete das Einsatzteam NIGHTHAWKS vom Entertransporter STORM UNIT. " Wir haben den Imperialen ein kleines Geschenk dagelassen."

Ein hochprozentiges Geschenk.

" Rot 2, du bringst das Geschwader nach Hause. Ich hab' hier noch was auf der Fregatte zu erledigen, Starrunner."

" Verstanden.", gab Keyan als Antwort.

" Was ich vorhabe?", wiederholte Jessica die Frage ihres R2. " Deinen Kumpel von Rot 1 zu retten. Das hab' ich vor, Kleiner."

Nur Sekunden vor ihr landete auch Rot 1 endlich.

" Okay, Boss!", rief Jessica zu ihm rüber. " Dann lass mal deinen R2 sehen! Wär' doch gelacht, wenn wir den nicht wieder hin kriegen!"
 

Die Techniker konnten es irgendwie nicht fassen, wie diese... Pilotin an dem R2 hantierte.

" Keine Sorge, R2. Du brauchst keine Schaltkreise zu spenden.", antwortete sie auf das besorgte Fiepen ihres begleitenden R2s. " Du hier bist nämlich schon repariert." Also wirklich. Wie hatte sie denn das geschafft?

" Sunrider.", trat Hamo an sie ran. " Du sollst dich auf der INDEPENDENCE melden. Hörsaal C, Deck 5. Befehl von ganz oben."

Kurz sah die Frau den anderen Piloten an. " Okay.", gab sie dann doch mit einem warmen Lächeln von sich.

Also flog sie mit dem X-Wing und R2-R0 wieder zur INDEPENDENCE rüber, die im Flottenverband nicht gerade weit weg war. Mit der Fregatte, waren sie auch wieder zur Flotte zurückgekehrt. Hatte sie gleich gemerkt.

" Okay, R2. Du kommst am besten nach. Weißt ja, wo Hörsaal C, Deck 5 ist." Ohne sich großartig umzuziehen, lief Jessica los. Nur, um vor dem Irisschott des Hörsaals volle Kanne in Keyan zu krachen.

" Ouhh!"

Das Problem dabei war nicht die kompromittierende Positur. Es war die Tatsache, dass Jessica's Fliegerhelm an die Füße eines Mannes rollte.

< Wir sind im Arsch.>

Keyan musste das denken, als er das Gesicht des Mannes sah. General Crix Madine.

" Vielleicht sollten Sie sich das aufsparen, bis Sie in ihrem Quartier sind, Piloten."

Der lächelte doch tatsächlich etwas!

" Wir haben schon auf Sie gewartet."

Fast augenblicklich waren Keyan und Jessica wieder auf den Beinen. Der General reichte der Pilotin den Helm.

" Jetzt gehen Sie aber besser endlich hinein."

Okay.

Nur war drinnen alles voll. Links und rechts von einer freien Fläche standen lauter Angehörige des Raumjägerkommandos. Auf einem Podest am anderen Ende standen Mon Mothma, Admiral Ackbar, General Dodonna und General Madine.

" Wir sind im Arsch.", flüsterte Keyan. Worauf Jessica nur lächelte.

" Bleiben Sie doch nicht stehen, Lieutenants. Diese Party wird für Sie gegeben."

Zuerst wurden Keyan die Knie weich, dann stieg das Blut in sein Gesicht. Also war es nicht verwunderlich, dass er stehen blieb. Der ganze Saal lachte. Mon Mothma winkte sie auf die Estrade und plötzlich lachte sogar Keyan.

Die Anführerin der Rebellion begann eine Ansprache zu halten.

" Es gibt viele Helden unter uns. Wir wollen einen weiteren willkommen heißen." Da waren Keyan und Jessica noch auf dem Weg.

" Keyan Farlander kam, wie viele andere, mit der Überzeugung zu uns, dass das Imperium zerstört werden muss. Wie andere vor ihm, konnte er nicht erkennen, wie eine Macht dieser Größe und Boshaftigkeit bekämpft werden kann. Nun ist er einer von uns. Sie alle wissen von seiner Heldentat bei dem jüngsten Angriff auf Hadar. Er hat sich selbst durch Geschick und Tapferkeit ausgezeichnet..." Kurze Pause mit Seitenblick.

" ... und ich denke, auch mit einigem Glück." Keyan grinste. Leicht dämlich.

" Und Glück ist etwas, von dem wir jede Menge brauchen können, zusammen mit unserer Bestimmung und Widmung. Das Imperium ist gewaltig, wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können. Deshalb heißen wir Keyan " Glückspilz Starrunner" Farlander in der Rebellenallianz willkommen und befördern ihn zum Lieutenant."

General Dodonna trat vor Keyan und heftete ihm seine neuen Rangabzeichen auf die Uniform. Das Publikum applaudierte und der General sprach leise. " Werden Sie mir aber nicht frech. Sie müssen noch jede Menge lernen. Morgen sitzen Sie wieder im Simulator." Keyan salutierte. Auf ein Zeichen von der Cheffin wurde der Saal wieder totenstill.

" Doch dem nicht genug. Wir haben heute noch einen weiteren Helden zu feiern.

Sie hat nicht nur ganze fünf Geschwader an TIEs mit einer fantastischen Präzision und grandiosen fliegerischen Fähigkeiten vernichtet, sie hat auch im Alleingang einen ISZ besiegt. Zusätzlich hat sie noch die meisten Waffensysteme der Corvette zerstört und damit vielen Y-Wing-Piloten beschützt. Aber die Tat, die sie am meisten auszeichnet ist die Rettung einer abgeschossenen und schwer verletzten Pilotenkameradin, indem sie ihre Kameradin mit ihrem X-Wing aufgenommen und zur Fregatte geflogen hat um sie zu retten. Mitten im Gefecht und in Gegenwart von mehreren TIE-Geschwadern. Pilotin Illiana verdankt Jessica Woo ihr Leben." Eine kurze Pause. Wo sollte General Dodonna auch die Abzeichen befestigen?

" Und für diese Taten in der heutigen Mission im Stile eines Halley Kadorto wird ihr..."

Man konnte die Anspannung fühlen. Jeder wusste, was jetzt kommen musste. Und doch waren sie zum Zerreißen gespannt.

" ... der Halbmond des Kalidor verliehen."

Das machte Mon Mothma selbst. Wollte sie jedenfalls. Denn Jessica hob ihre freie Hand, unter dem anderen Arm hielt sie ihren Helm.

" Wenn jemand den Halbmond verdient, dann ist es mein Partner. Ohne ihn wäre ich gleich am Anfang der Mission abgeschossen worden."

Partner!?

" Er wartet draußen." Madine wurde angesehen, zuckte mit den Schultern.

Das Schott glitt auf und da stand der kleine, weiß-graue Droide.

" R2-R0 hat mir in der Mission gleich zu Beginn den Hintern gerettet, als er mich vor einem TIE warnte, der uns anvisiert hatte. Er war es auch, der mir die nötigen Daten exakt gegeben hat, um Illiana zu retten. Als auch die Daten, damit wir so gut wie unbeschadet den Sternzerstörer angreifen und auf dem Weg die meisten TIEs vernichten konnten. Außerdem hat er sich ausgezeichnet um die Systeme unseres X-Wings gekümmert, dass wir das heil überstehen konnten. Einer von den Imperialen muss halbwegs was drauf gehabt haben, oder er hätte uns nicht mit seinem Traktorstrahl erwischt und uns in den Hangar gezogen. Aber R2 hat das geregelt und wir haben das Teil zu Klump geschossen. Wenn also hier jemand den Kalidor-Halbmond verdient, dann er."

Gemurmel. Aber ein Lächeln von Mon Mothma.

Zwar hatte Jessica bemerkt, wie die Anführerin der Allianz vorhin kurz in ein Comlink gesprochen hatte, hatte dem aber selbst wenig Bedeutung zugemessen.

" Dann verleihen wir wohl beiden den Halbmond." Angesprochen war der Rest der Führungsspitze.
 

Nach der Zeremonie wurden Keyan und Jessica per Handzeichen befohlen, Mon Mothma in ihr Büro zu folgen.

Kaum hatte die Tür sich hinter den beiden Piloten geschlossen, begann die Anführerin.

" Ich habe Sie vorhin Glückspilz genannt, Lieutenant Farlander, und das ist vielleicht wahr. Aber Sie sollten wissen, dass die Macht stark in Ihnen ist."

" Die Macht?", fragte Keyan ganz unverblümt.

Kurz atmete Mon Mothma ein. Sie war eine Frau von großer Intensität und jetzt fokussierte sie ihn wie ein Laserstrahl. Als sie weiter sprach vibrierte ihre Stimme vor Energie. " Die Macht ist das Energiefeld, das von allen lebenden Wesen erzeugt wird. Sie hält die Galaxis zusammen. Es ist die größte Kraft, die wir kennen, und ich glaube, dass die Macht stark in Ihnen ist. Es ist ein seltenes Geschenk, in der Macht stark zu sein. Einst gab es viele, die Sie im Gebrauch der Macht hätten unterweisen können. Leider sind nur wenige übrig geblieben. Suchen Sie sich jemanden, der Sie unterweisen kann. Es ist Ihre Bestimmung."

Nach diesen Worten wandte sie sich an Jessica.

" Und in Ihnen scheint die Macht besonders stark zu sein." Worauf Jessica nur warm lächelte bevor sie antwortete. " Dann werden Keyan und ich ja sehen, was so geschieht. Es gibt ein Sprichwort: " Ist es das erste Licht der Morgendämmerung oder das Aufblitzen eines Speeres der in tödlicher Absicht geschwungen wird?

Warum sich sorgen? In beiden Fällen wird die Zeit es erweisen." Also sehe ich es mal so, dass wir schon jemanden finden, wenn wir jemanden finden sollen."

Schon seltsam, wie diese Leute, denen Jessica begegnete, alle halbwegs eine ähnliche Art hatten, die Augenbrauen zu heben.

" Wir werden sehen."
 

Keyan lag lange wach. Was Mon Mothma über die Macht gesagt hatte, beschäftigte ihn doch sehr. Schließlich schlief er mit dem Gedanken ein, , Glückspilz' zu bevorzugen.

Während er tief schlief, hörte er eine fremde und doch seltsam vertraute Stimme.
 

" Das Leben erzeugt sie. Lässt sie wachsen. Seine Energien umgeben uns und binden uns. Wir sind erleuchtete Wesen, keine dumpfe Materie. Du musst die Macht um Dich fühlen. Aber hüte Dich vor der dunklen Seite. Wenn Du einmal dem dunklen Pfad folgst, wird er für immer Deine Bestimmung überschatten. Sie wird Dich aussaugen. Ein Jedi nutzt die Macht für Wissen und zur Verteidigung; niemals zum Angriff. Es gibt kein Warum. Es gibt keinen Versuch. Es gibt kein Tun. Oder Nicht-Tun."
 

Jessica war schon weg, als er aufwachte. Also machte er sich in Ruhe frisch und zog sich an.

Erst dann kam Jessica wieder ins Quartier. " Wie siehst du denn aus?" Total dreckig und das Gesicht vor Öl fast komplett schwarz glänzend. " Ich hab' R2-R0 aufgemotzt. Hat ihm sehr gefallen. Jetzt kann er fliegen.", lachte die Pilotin und strich den Overall vom Körper. " Erst mal kurz duschen und dann ab in den Simulator."

" Ich hol' mir erst mal ein Frühstück.", kommentierte Keyan. " Hatte ich schon." Und das bevor er die Frage stellen konnte, ob er ihr vielleicht was mitbringen konnte.
 

Natürlich kam Jessica vor Keyan im Simulatorraum an. Waren kaum andere Piloten da. Klar, noch recht früh.

" Schon so früh bei der Arbeit, Sunrider?" Hamo.

" Konnte nicht schlafen. Also hab' ich R2-R0 aufgemotzt, kurz was gefrühstückt und geduscht und mich dann an die Arbeit gemacht." Jessica grinste. " Schließlich muss ich noch ein paar Simulationsabzeichen abgreifen."

Hamo lachte. " Noch ein Paar.", registrierte er. " Ach, übrigens. Illiana ist fast wieder fit. Sie kommt gegen Mittag wieder auf die INDEPENDENCE. Ich dachte, du willst das vielleicht wissen."

Also, Jessica musste zugeben, dass sie davon erstaunt war. " Illiana ist eine Firrerreo. Die heilen außergewöhnlich schnell. Auch ohne Bacta. Aber trotzdem verdankt Illiana dir immer noch ihr Leben."

" Hab' ich doch gerne gemacht."

" Darum geht's nicht. Illiana ist auch erst seit einem Jahr dabei und so alt wie Keyan und ich. Sie ist auch Miss INDEPENDENCE." Ah, ja. " Ich hab's kapiert."

Kurz schloss Jessica die Augen. " Ich muss kurz weg."

" Was hast du vor?", fragte Hamo erstaunt. " Na, ich muss mich doch rausputzen, wenn ich nachher Illiana treffen will.", flötete Jessica geradezu, als sie den Simulatorraum verließ. Keyan nur um Sekunden verpassend.
 

Als Jessica in der Cantina an der Bar saß, spürte sie schon, wie sich jemand näherte.

" Du bist also die Pilotin, die mir das Leben gerettet hat." " Du bist die Pilotin, der ich das Leben gerettet hab'."

Beide lachten kurz. " Der Drink geht auf mich.", meinte Illiana zu dem Ausschankdroiden.

Die Firrerreo erkannte das als dagobanischen Betaxne-Beeren-Tee. " Das trinkt die Chefin auch gerne."

" Kann verstehen, wieso."

" Also, man hat mir erzählt, du bist erst seit zwei Wochen dabei. Dann meldest du dich auch noch freiwillig für die Mission.", brachte Illiana das Gespräch ins Rollen.

" Sagen wir's mal so: Hamo hat mich freiwillig gemeldet." Ganz klar. " Ich hab' gehört, du und Starrunner nennt ihn Blaster. Kannst du mir sagen, wieso?"

" Als Keyan und ich uns auf Agamar getroffen hatten haben wir uns nur kurz darauf der Widerstandsbewegung angeschlossen. Und da wir da ziemlich Gefahr liefen entdeckt zu werden, mussten wir uns Rufnamen ausdenken. Irgendwie bin ich auf Sunrider gekommen. Da wir beide irgendwie das Ziel hatten, das Imperium so richtig zu zermatschen mussten wir wohl irgendwie dran denken, mal von Agamar runter zu kommen. Und in dem Zusammenhang haben wir uns für ihn auf Starrunner geeinigt. Er ist ja auch ziemlich flink auf den Füßen, wenn es sein muss. Dann waren wir noch fast die ganze Zeit zusammen. Weiß auch nicht. Tja, und als wir Hamo getroffen haben, haben wir uns aus seinem Namen schnell einen Rufnamen gebastelt."

" Verstehe. Na, eure Rufnamen passen ja auch wirklich. Solche Naturtalente, wie ihr als Piloten seid."

Anspielung auf den Kalidor. " Ehrlich gesagt, hat noch keiner gesehen, dass jemand so schnell den Kalidor bekommt. Erzähl mal, wie hast du das gebracht? Mit meiner Rettung ganz klar, aber was noch?"

Irgendwie hatte Jessica das Gefühl, dass R2-R0 grade mit seinem Halbmond etwas angab.

Konnte er ja schließlich auch.

Ziemlich bildlich stellte Jessica das ganze Abenteuer dar. Obwohl sie es R2 zusprach, dass sie das überhaupt überlebt hatten. Illiana strich lässig durch ihre regenbogenfarbenen Haare.

" Denkst du wirklich, der Kleine kann das alles vorausgeahnt haben?"

" Zumindest für Augenblicke muss er in die Zukunft sehen können. Anders wäre einiges von dem nicht erklärbar."

War doch klar, dass einige Leute die Story mit angehört hatten. Kam immerhin von jemandem, der den Kalidor-Halbmond trug.
 

Etwas später an dem Abend wurde Mon Mothma von Jessica aufgesucht.

" Ja?", fragte sie in den Türmelder auf ihrem Schreibtisch.

" Lieutenant Woo. Könnte ich Sie kurz sprechen, Ma'am?"

" Natürlich."

Die Anführerin der Allianz sah ziemlich müde und ausgelaugt aus. Kein Wunder, bei der Verantwortung, die auf ihr lastete. " Wir werden bald gewinnen.", meinte Jessica mit einem gewissen warmen Lächeln.

Mon Mothma war schon so lange das Oberhaupt des Widerstands. Sie konnte auch mal eine Aufmunterung gebrauchen. " Die Guten gewinnen immer. Wenn auch oft genug dramatisch in letzter Sekunde."

Kurz lächelte die Chefin. " Da ist noch etwas Anderes.", stellte sie fest.

" Der Droide von meinem X-Wing, R2-R0. Ich glaube... er kann in die Zukunft sehen. Vielleicht nur für einen Augenblick. Aber anders kann ich es mir nicht erklären, dass er mich immer genau in DEM Augenblick gewarnt hat, indem ich es wirklich gebraucht habe."

Das erstaunte die ehemalige Senatorin doch etwas. " Wollen Sie damit sagen, dass der Droide möglicherweise auch stark in der Macht ist?"

Mit einem Nicken der festen Überzeugung beantwortete die Pilotin das. " Als dieser Jedi-Meister auf meine Heimatwelt gekommen ist, hat sie uns auch von mehreren Droiden berichtet, in denen die Macht stark war."

Einen erstaunten Blick erntete sie dafür. " Die Meisterin hieß Revan. Sie erzählte, dass vor viertausend Jahren- fast direkt nach den Mandalorianischen Kriegen- eine Jedi-Meisterin mit Freunden auf einem Planeten namens Korriban landete. Einem Planeten der Sith, auf dem sich eine Akademie für Sith-Jedi und der Friedhof der größten Sith-Lords befanden. Diese Jedi und ihre Freunde sollen die Sith-Akademie infiltriert haben um ein großes und wichtiges Geheimnis zu lüften. Dabei seien sie auch auf einen äußerst fortschrittlichen Killerdroiden der Sith getroffen. Doch dieser Killerdroide habe nicht töten wollen. Nach dem, was man mir erzählt hat, habe dieser Droide seine ursprüngliche Programmierung verworfen und eine fast komplett neue erarbeitet. Er sei in die Gräber geflüchtet um nicht zerstört zu werden. Dort habe die Jedi ihn gefunden und gerettet indem sie ihm die Flucht von Korriban ermöglichten und den Sith vorspielten, er sei zerstört worden. Später soll er dann einer der größten Jedi geworden sein."

Jetzt überlegte Mon Mothma angestrengt. Bis zu einer Antwort. " Ich werde sehen, dass er keine Speicherlöschung mehr erhält. Dann sehen wir weiter."

" Danke."

Zurück in ihrer Bude zeigte eine E-Mail Jessica, dass sie am nächsten Morgen recht früh eine Aufklärungsmission hatte. Die Mail kam direkt von Dodonna.
 

Früh am Morgen wachte Keyan auf und fand eine Jessica vor, die gerade dabei war, sich anzuziehen.

Diesmal allerdings zog sie einen schwarzen, gummiartigen Ganzkörperanzug drüber. Hatte nur `n Slip an und zog sich das Teil grade die Hüfte hoch. Nur das Gesicht war frei und an den Sohlen schien es verstärkt.

" Morgen. Ich muss gleich auf eine Mission." Den Kopfteil über den Kopf vorgezogen und in den normalen Pilotenanzug rein. " Solang musst au allein auf deinen Hintern aufpassen.", flüsterte sie Keyan ins Ohr.

Die Handschuhe im Gürtel und den Helm unterm Arm ging sie raus.

" Bunt ist das Leben und Granaten stark!"
 

" Guten Morgen, Piloten.", begrüßte ein Commander sie.

Das waren mehrere Piloten hier. Mit ihr insgesamt zehn. Zu ihrer Freude war auch Illiana dabei. " Bist du wirklich wieder fit genug?", flüsterte Jessica die Frage. Nicken.

" Da jetzt alle da sind, können wir anfangen." Sofort wurde es wieder still. " Die heutige Mission beinhaltet die Identifizierung eines Convoys mit Eskorte. Geschwader Rot wird mit zwei A-Wings in die Nähe des Systems Kashyyyk fliegen. Dort soll bald ein größerer Convoy mit Ausrüstung und Materialien einen Zwischenstopp einlegen. Die Aufgabe der A-Wings wird es sein, jedes Schiff des Convoys zu scannen. Wenn es essentielle Güter für das Imperium sind, werden eine Staffel X-Wings vom Geschwader Grün und eine Staffel Y-Wings vom Geschwader Blau in den Sektor springen und den Convoy vernichten. Wir vermuten, dass die Eskorte schlimmstenfalls aus maximal einem Sternzerstörer und kleineren Begleitschiffen bestehen wird. Unsere momentanen Informationen lassen allerdings eher auf zwei Dreadnaughts und einen Angriffskreuzer schließen. Geht rein, macht sie platt und haut ab. Fragen?"

Illiana. " Wenn der Convoy so wichtige Güter transportiert, wieso klauen wir sie dann nicht?"

" Würden wir gerne. Nur leider fehlen uns momentan die Kapazitäten. Sonst noch was?"

Es fiel auf, dass Jessica und Illiana die beiden einzigen Piloten vom roten Geschwader hier waren. Mussten sie wohl also die A-Wings fliegen.
 

" Alles fit?", fragte Lumbago, der grade im Hangar arbeitete. " Aber sicher doch. In gut einer halben Stunde sind wir wieder zurück. Dann darfst du uns den Convoy gutschreiben.", lachte Jessica.

" Na, ja. Ich mein' ja persönlich müsste man entweder sehr mutig oder total bescheuert sein, einen A-Wing zu fliegen." " Hilft vielleicht, ein bisschen von beidem zu sein.", war Illiana's Antwort als sie ihren Helm aufsetzte.

" Okay. Passt auf euch auf.", rief Lumbago, als die beiden A-Wings starteten. " Und möge die Macht mit euch sein."

Rot 1 war Illiana und Jessica ihr Flügelmann Rot 2. " Alles klar bei dir, Sunrider?"

" Aber sicher, Rainbow."

" Dann lass uns mal loslegen."

Hyperraumsprung.

" Identifizier du die Schiffe, Rot 1. Ich kümmer' mich um die Eskorte."

" Und was willst du nach den fünf Minuten machen?", lachte Illiana.

Waren ja bloß zwei Dreadnaughts und ein Angriffskreuzer. Plus die entsprechenden TIEs. Kurzes Fingerknacken.

" Volle Kanne, Hoschi." Die erste Welle von TIEs war kein Problem. Nebenher konnte Jessica sogar hinter Illiana aufräumen. " Einer hinter dir, 0,5." " Schon gesehen." Der TIE hatte keine Chance. Jessica bremste volle Kanne ab und knallte ihm von hinten eine rein.

" So. Jetzt kümmern wir uns mal um diese Dread."

Fünf Anflüge später. " Okay, ich bin gleich durch!", teilte Rainbow mit. " Oh, gar nicht cremig."

Grade waren nämlich gut 24 neue Signale aufgetaucht. " Houston, wir haben ein Problem."

" Fertig!", rief Rot 1. Gerade da wurde sie heftig durchgeschüttelt. " Hau' bloß ab!", schrie Jessica.

" Bei mir ist der Hyperraumantrieb im Arsch. Ich flieg' nach Kashyyyk."

" Ich lass' dich nicht alleine hier!", wollte Illiana widersprechen. " MACH HIN!"

Jessica stürmte mit voller Absicht auf den Feindverband von Sternenflüglern zu.

Die Explosionen dort verhießen nichts Gutes.
 

Gerade noch konnte Jessica die Torpedos abschütteln und sie auf die feindlichen Kanonenboote hetzen.

" Jetzt aber schnell nach Kashyyyk." Die restlichen Kanonenboote dicht am Arsch klebend. " Scheiße, Scheiße, Scheiße."

Einen guten Kilometer über den Baumwipfeln trafen die dann endlich richtig. Was Jessica keine Wahl ließ, als das Cockpit aufzustoßen und raus zu springen. Heftig schnell rasten die Bäumle an ihr vorbei.
 

" Mir brummt der Schädel." Mit dem Gefühl, unter anderem, kam Jessica zu sich. " Verdammt."

Ihr tat so ziemlich alles weh. Wo war sie? Ah, ja. " Ganz toll." Stand mitten auf einem fetten Ast eines noch um einiges fetteren Wroshyr-Baumes, ziemlich weit ausgeladen. Weder Blätterdach noch Boden waren zu erkennen. Kein Wunder, die Bäume ragten ja auch so hoch wie die Türme von Nar Shaddaa. Wenn nicht noch höher.

Okay, was jetzt? Erst mal nachsehen, was heil war. Am Körper als auch von der Ausrüstung. Von letzterem recht wenig. Sogar der Raumanzug war lädiert. Der Body darunter nicht. Sehr schön. Außerdem konnte man ihr dann schlecht was nachweisen, wenn sie nicht in der Uniform der Rebellen war. Dieser Body konnte, richtig angelegt, alles bis auf die Augenpartie verdecken. Fast wie bei den legendären Ninjas.

" Und was jetzt?" Aufs Stichwort wurden Blasterschüsse und Schreie hörbar. Wookies? Moment. Schwere Blaster. So schnell? Repetierblaster! Dann eine Explosion.

Von da oben kam was an!

Es war einer von den wook'schen Liftcars. Aber wie hatten die eine Kshyy-Ranke durchgebracht? Die sollten doch unzerstörbar sein! Doch das Problem befand sich in diesem Liftcar. Eher ein Korb von einer Metall-Holz-Verbindung. Aber da drin waren drei Wookies. Ein erwachsener und zwei kleine. Eine Mutter mit zwei kleinen Kindern? Am oberen Ende des Liftcars wedelte heftig der Rest einer festgeklemmten Kshyy-Ranke.

Instinktiv sprang Jessica. Zuerst den Körper etwas nach hinden durchgebogen und die Arme weit zur Seite. Dann wie bei einem Hechtsprung kopfüber.

< Ich muss... diese Kshyy-Ranke erreichen!> Musste dieses Liftcar auch ausgerechnet in einem Bereich fallen, der frei von Vegetation war? Wo man fast bis auf den Boden fallen könnte?

Endlich hatte Jessica das Ende der Ranke erreicht. Unten waren die Wookies ganz verstört. Besonders die beiden kleinen Kinder. Im Fall ließ Jessica sich zur bestmöglichen Position auf einem Ast gleiten. Dort stemmte sie sich mit aller Kraft gegen den gleich auftretenden Zug, die Ranke um den rechten Unterarm gewickelt.

< Bitte! Ich will nicht, dass die sterben! Bitte hilf mir!> Sie kniff die Augen zusammen. < Bitte!>

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

" Wir helfen dir."

Nur am Rande bekam Jessica die sieben Paar halbdurchsichtiger, geisterhafter, weißlich-blau leuchtender Hände mit, die mit ihr an der Kshyy-Ranke zogen. Sie spürte vielmehr die Power.

Dann war da dieser Ruck und sie zog mit aller Kraft, sich möglichst fest dagegen anstemmend.

Mühsam zog sie das ganze Teil hoch. Zentimeter für Zentimeter dem Baumstamm näher rückend.

" Alles in Ordnung?", fragte sie dann auf Shyriiwook, als sie die Wookies sah.

" Was ist passiert?"

Die Antwort kam in Gestalt von zwei Gleitern mit jeweils vier Trandoshanern. Jessica stieß die Wookies zur Seite, als die Echsen auf sie schossen. " Okay, ihr Arschlöcher."

Mit ein klein wenig Anlauf und über zwei Ecken sprang Jessica direkt auf den ersten Gleiter. Ihr fiel etwas ins Auge. Der Trando da, der trug zwei Ryyk-Klingen. Dem packte sie den Kopf mit beiden Händen und rammte ihm das Knie ins Gesicht. Als der tot zurück fiel, krallte sie sich die leicht gebogenen Ryyk-Klingen und rammte sie den beiden Trandoshanern links und rechts von hinten in den Schädel, bevor sie die nach oben aufschlitzte.

Diese beiden Ryyk-Klingen hatten einen im Winkel von 90° angebrachten runden Griff. Konnte man doch krass am Arm entlang führen und toll wirbeln. Von diesem Gleiter aus sprang Jessica zu einer Kshyy-Ranke und stieß sich vom nächsten dicken Ast ab um mit voller Kraft auf den zweiten Gleiter zuzufliegen.

Keine Chance für die Echsen. Siegreich landete Jessica wieder vor den Wookies. Sie wollte der Wookie-Frau die beiden Ryyk-Klingen geben. Doch da...

Der letzte Trando vom ersten Gleiter stach ihr von hinten mit einer Vibro-Klinge mitten durch die Brust. Blitzschnell fuhr sie herum und zog die beiden Wookie-Klingen jeweils einmal durch den Trandoshander quer durch. Danach fing sie an, lauthals zu lachen.
 

Als Jessica die Augen wieder öffnete, lag sie unter einer bräunlichen Holzdecke.

Kurz wunderte sie sich über die Decke, dann noch mehr, dass es ihr eigentlich ganz gut ging.

Okay, sie spürte deutlich, dass sie nackt da lag, aber das konnte man beiseite schieben.

Tot war sie sicher nicht. Also schien sie sich in einem Gebäude zu befinden. Und bei den Wookies war das prinzipiell an den Bäumen hängend. Eine Tonfolge wurde hörbar. Brüllen, Knurren...

Das war Shyriiwook. " Der Mensch ist wach.", bedeutete es. Aus der Stimme war es herauszuhören, dass die Wookies eindeutig argwöhnten, was es diese Menschenfrau betraf. Nach fast zwanzig Jahren der Versklavung durch das Imperium musste das so sein. Da war etwas in der Umgebung. Eine gewisse Präsenz.

" Dies war meine Heimat.", hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. " Einst verdankte ich es Revan, Rwookrrorro wieder so nennen zu dürfen. Ich verdankte ihr mein Leben und habe sie von Taris bis zur Sternenschmiede begleitet. Dank ihr wurde mein Volk von der Czerka befreit. Wir verdanken ihr sehr viel.

Geh in die Schattenlande und finde Bacca's Schwert. Dann wirst du den Weg finden, auf dem die Macht dir helfen wird." Es war die Stimme eines Wookies. Und das konnte nur einer sein. Nur ein einziger Wookie hatte Revan begleitet.

" Zalbaar."

Mit diesem Wort richtete sie sich auf dem Wookie-Bett auf. Einige Wookies standen da. Bewaffnet.

Und einer trat an sie heran. " Woher kennst du diesen Namen?", verlangte er zu wissen.

" Von Revan." Es war ganz eindeutig, dass die Wookies geschockt waren. Und das will was heißen.

Jessica's Vermutung war, dass Zalbaar eine Legende geworden war in diesen viertausend Jahren. Und damit auch Revan.

" Ich bin Jessica Woo. Raumjägerpilotin der Allianz der Rebellen, Trägerin des Halbmondes des Kalidor und Schülerin des Ordens der Jedi-Ritter."

" Ein Jedi-Ritter ohne Lichtschwert!?", brüllte ein Wookie. " Hey, selbst die besten Jedi verlieren manchmal ihre Lichtschwerter. Doch ich weiß genau, wo meines ist."

Auf ihrem Nachttisch an Bord der SOVEREIGN.

" Außerdem bin ich noch kein Jedi-Ritter. Ich bin ein Jedi-Schüler. Ich sehe, dass ihr mir nicht glaubt. Bitte, eure Sache. Ich gehe jetzt jedenfalls in die Schattenlande und hole Bacca's Schwert." Wie gut, dass die Wookies so geschockt waren. Sonst hätte Jessica sich nicht schnell ihren Body anziehen können, der da neben diesem Bett lag. Repariert.

Kurze Pause.

" Du bist doch der Wahrer der Gesetze. Sag' der Frau, die ich gerettet hab', dass ich bald wieder da bin. Dann reden wir weiter."

Es schien, als müsse sich der alte Wookie zu etwas durchringen. Als Wahrer der Gesetze war er praktisch für alles hier verantwortlich.

" Komm mit mir." Zeichen für die Wookie-Wachen, die Waffen zu senken.

Yup, die ganze Stadt war aus Holz. Mit vergleichsweise wenig Metall.

Der Wahrer der Gesetze führte sie in seine eigene Hütte. Über einige Brücken, die mit Stricken befestigt waren.

" Es ist phantastisch hier." Was für eine Aussicht auf den Wald man meinte, Kilometer weit sehen zu können.

" Was ist mit der Frau und den Kindern die ich gerettet habe? Ich weiß vom Gesetz der Lebensschuld. Aber ich möchte nicht, dass sie wegen mir in die Schattenlande müssen. Oder, dass sie wegen mir Kashyyyk verlassen müssen. Oder auch, dass die Kinder ohne Mutter aufwachsen müssen."

" Die Lebensschuld ist verbindlich."

" Gäbe es keine Möglichkeit, die Lebensschuld zu verändern? Möglicherweise mit einem Brauch meines Volkes?"

Der Wookie fuhr herum. " Verspottest du unsere heiligsten Gesetze?"

" Nein. Aber ich liebe das Leben. Wenn ich in die Schattenlande gehe und sie mich begleiten ist es sehr wahrscheinlich, dass sie dabei sterben. Oder ich sterbe um sie zu beschützen. Dann wären sie auf ewig mit einer unbezahlbaren Lebensschuld belegt. Deshalb schlage ich einen Brauch meines Volkes vor. Um sie zumindest vor den Schattenlanden zu bewahren. Kein Wookie geht freiwillig in die Schattenlande."

" Zalbaar ging hinunter um Revan zu begleiten und uns alle zu retten."

" Und Revan brachte Bacca's Klinge herauf um die Czerka zu vertreiben. Ich kenne die Geschichte."

Kannte sie wirklich die Geschichte? Der Wookie musste sich etwas wundern. Sie gingen gerade an einem der verdammt großen Bäume auf einem Steg entlang.

" Ich glaube, sie hat mich hier her gebracht. Die Frau. Das bedeutet, dass sie mir auch das Leben gerettet hat. Doch die Lebensschuld der Kinder würde bleiben. Aber sie sind noch zu klein. Vielleicht lebe ich schon nicht mehr, wenn sie groß genug wären, um die Schuld zu begleichen. Kann ihre Schuld auf ihre Mutter übertragen werden? Dann bliebe es wenigstens in der engsten Familie."

Nicken vom Wahrer der Gesetze. " So soll es sein."

Sie betraten eine andere Hütte.

" Dies ist Shaarrii.... Dies ist Jessica Woo."

Die Wookie saß mit ihren beiden Kindern in den Armen an einem Fenster.

" Die Lebensschuld der Kinder wird auf dich übertragen und du wirst sie begleiten wenn sie in die Schattenlande hinunter steigt um Bacca's Schwert zu finden."

Artig verbeugte Jessica sich, legte dann die Arme vor ihrer Brust aufeinander, die Hände an ihre Schultern gelegt und zog sich rückwärts zur Wand zurück um dort auf den Boden zu sinken.

Der Rest gehörte zur Wookie-Privatsphäre.

Als sie wieder die Augen öffnete, hatte der Wahrer der Gesetze zwei dieser speziellen Ryyk-Klingen in den Händen. Unmarkiert. Die beiden Kinder waren fort.

" Gehen wir.", grummelte die Frau. Sie war darüber gar nicht glücklich. Ihrer Meinung nach müsste sie ja auch in den Tod gehen.

Auf dem Weg zum Stadttor waren einige Wookies versammelt. Sie mochten bedächtig still sein, doch die Emotionen waren deutlich spürbar. Gemischte Gefühle über fast das ganze Spektrum. Sie begegneten vereinzelt Wookies, die offenbar die Stege bewachten. Bis zu einem einzelnen, weiter ausladenden Weg. Da war ein recht primitiv anmutender Aufzug mit Seilwinden und Flaschenzügen.

" Die Gondel zu den Schattenlanden.", knurrte Shaarrii nur leise.
 

Langsam aber sicher wurde es dunkler.

Kein Wunder, bei diesen vielen Schichten an Laubwerk und an den Bäumen hängenden Pflanzen.

" Mykal.", kam es von Shaarrii. Sie schoss mit dem Bowcaster auf diese übergroßen fliegenden Viecher, die für Jessica wie echt große Fledermäuse aussahen. Jedoch keine Chance gegen diesen guten Bowcaster und Schützen. Dafür kamen sie nicht nah genug heran.

Aber Jessica und Shaarrii kamen auf dem Boden an. Nach mehr als einer halben Stunde Fahrt.

Ein paar Tach-Äffchen machten Platz, als der Korb auf einem größeren halbwegs freien Fleck auftraf.

Die Viecher lebten auch bloß auf dem Boden. Was für eine Verschwendung...

" Kinrath.", knurrte die Wookie neben Jessica. Ein gutes Dutzend dieses Spinnenartigen hatte sie umzingelt. Normalerweise griffen die mit einem großen Stachel frontal an. Recht zäh für normale Leute und gefährlich in größerer Anzahl. Aber seit wann war Jessica normal? Der einzige Weg von diesem Platz weg war neben dem Korb ein kleiner Pfad unter einem verwachsenen, halb vermoderten Baumstamm hindurch.

" Kein Problem.", murmelte Jessica leise. Sie stach vor, landete zwischen zwei Kinrath, zerfetzte sie und war wieder neben Shaarrii bevor die überhaupt mitbekam, was los war. " Gleich noch mal." Die Wookie schoss inzwischen auf andere Kinrath, während Jessica schnell die Hälfte zu Gulasch verarbeitete, die ihnen im Weg war. " Verschwindet." Mit einer Handbewegung- eher unabsichtlich- fegte sie den Rest vom Boden über diesen Wall, der anscheinend den Platz umgab. " Ups." Ups in der Tat. Denn auf der anderen Seite des umgestürzten und halb verrotteten Baumstamms brüllten mehrere Viecher. Dort, wo einer der Kinraths gelandet sein musste.

Scheiße. Eine ganze Gruppe Katarn-Echsen kam in Sicht.

Die waren etwa mannsgroß, vielleicht auch Wookie- Größe, wenn man es auf allen Vieren rechnete. Nein, sie waren größer. Vielleicht zwei Meter lang und einen bis anderthalb hoch. Sahen aus wie echt stachelige und gefährliche Eidechsen. Und die waren alle verdammt wütend. Wenn Jessica es nicht besser gewusst hätte, hätte sie vermutet, dass man die gerade beim Vögeln gestört hatte. " Die Lianen."

Einige Lianen hingen herunter. Genau richtig. Beide Partner sprangen und hangelten sich etwas hoch. Jessica setzte sich als erste in Bewegung um sie ins Schwingen zu bringen. Wenn es gut gelang, konnten sie ohne Probleme den Katarns entkommen. Nur über den Wall. Moment... Da hinten. Da spürte sie etwas. " Da lang." Was für ein Schwein, dass die Lianen günstig hingen, dass man an der nächsten weiter schwingen konnte.

Maximal drei Meter über dem Boden. " Vorsicht!", rief Jessica. Doch die Liane von Shaarrii riss. Worauf Jessica nur hinter her springen konnte. Einige Mykal flogen über ihnen. Die Katarns hatten sie offenbar verfolgt, wagten es aber nicht, in die größere Grube- oder besser: Krater- zu kommen. Die Wände waren ETWAS steil.

" Ich hab' ein verdammt mieses Gefühl." Zu Recht.

Aus einer Nebelschwade am anderen Ende stapfte ein etwa zwei Meter großes, rancorähnliches Vieh. Aber der breite, flache Kopf und die ziemlich gebückte Haltung als auch der fehlende Schwanz unterschieden es von einem Rancor. Das hier war schlimmer. Das war ein Terentatek. Von den Sith gezüchtet zur Jedi-Jagd.

" Das wird ein hartes Stück Arbeit." Terentateks waren fast ganz unempfindlich gegen Angriffe mit der Macht und selbst Wookies hatten Probleme, die überhaupt zu verletzen. Es hieß, Revan hätte Bacca's Klinge in einem gefunden. Drin steckend und schon komplett mit neuer Haut überwachsen. Aber die Augen waren der Schwachpunkt bei den Viechern. Bloß eine Frage: Wie kam man nah genug an ein Terentatek ran, um ihm was in die Augen zu treiben? Shaarrii rührte sich auch nicht. Bewusstlos.

" Okay, Planänderung." Äh, ja. Wookie huckepack. Zumindest mal diese Liane hoch, die plötzlich herunter gekommen war. Nur leider etwa drei Meter über dem Boden endend. " Springen.", sprach Jessica es wiederholt zu sich selbst. " Konzentration." Genau im letzten Augenblick gelang es. Der Terentatek brüllte, dass es einem das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen können.

Wenigstens hatte er die Mykal verscheucht und da raus kam er sicher nicht.
 

Hah! Da drüben! Das musste die alte Hütte sein. Genauer ein Loch im Boden zwischen zwei Wurzeln eines der Bäume. Runde Fenster waren zu sehen. Ohne Scheiben und das Holz darin schon verwest. Genau wie die Türe.

Doch drinnen schien alles noch halbwegs in Ordnung zu sein. Lag das vielleicht an dieser Präsenz? Da war doch ganz deutlich etwas zu spüren. Die Einrichtung bestand aus Metall, teilweise zumindest. Auf einem länglichen Gestell hatte sich Erde gebildet. War das etwa mal das Bett gewesen? Wenn Jessica es richtig anstellte, konnte sie Shaarrii so hinbugsieren, dass ihre Beine höher und der Rest der Wookie halbwegs ruhig lagen.

" Hier dürftest du sicher sein, während du dich erholst."

Jessica hatte sich hier etwas umzusehen. Bingo. Dort unten, unter dem Boden. Sie nahm schnell einen Metallstock und begann zu graben. Das gab's nicht! Das war ein Lichtschwertkristall. Ein violetter Lichtschwerkristall. Jessica lächelte.

" Von hier aus weiß ich ungefähr, wie Revan zur Sternenkarte gekommen ist. Die dürfte das nächste Ziel sein, wenn wir Bacca's Schwert hier nicht finden." Also fing sie an, zu suchen.

Als Shaarrii später wieder aufwachte, saß Jessica an einem wärmenden Feuer.

" Wir sind in der Hütte des alten Jedi-Meisters Johlee Bindo, der vor viertausend Jahren hier gelebt hat und dann Revan gefolgt ist.", erklärte Jessica ganz kurz. Natürlich mussten die Wookies- zumindest jene aus Rwookrrorro- davon wissen. Immerhin war Johlee ein enger Freund Revans geworden. Mal ganz davon abgesehen, dass er hier auch einiges angestellt gehabt hatte. " Wie fühlst du dich? Alles halbwegs in Ordnung?"

" Ja." Shaarrii war recht kurz angebunden. " Können wir weiter?"

" Ja."

Okay.

Aber vorsorglich bastelte Jessica noch Fackeln, es wurde Nacht und war sowieso schon dunkel genug.

Gefahren lauerten hinter jeder Ecke. 360°.

Mal sehen, ob sie bis zum Schwert und wieder zurück zum Liftkorb kamen.
 

Am Morgen sahen die Wachen auf den Toren Rwookrrorros zwei Gestalten aus dem Nebel auftauchen, der sich auf der ganzen Ebene gebildet hatte.

( Hier bitte das Launch-Theme aus Armageddon einspielen, von wenn die Shuttles starten.)

" Wir sind es. Macht das Tor auf.", äußerte Shaarrii sich. Jessica und sie sahen leicht derangiert aus. Aber noch recht gut, wenn man bedachte, dass sie gerade von einem Tagestrip in die Schattenlande zurückkamen.

Die Menschenfrau hatte ihre Haare momentan offen.

Fast sofort als sie die kleine Stadt betraten, wurden sämtliche Wookies dort auf sie aufmerksam. Unter anderem auch, weil Jessica den Kopf eines Terentateks hinter sich her schleifte.

Als das Tor wieder geschlossen war und die beiden Draufgänger auf dem Versammlungsplatz waren, hielt Jessica den Kopf mit beiden Händen hoch. Sie standen so geschickt, dass niemand hinter ihnen sein konnte.

" Die Trophäe von Shaarrii!", rief Jessica. Der Wahrer der Gesetze kam an. Mit den Kindern der Wookiefrau.

" Das Schwert von Bacca!", rief Shaarrii. Es war ein Doppelschwert mit breiten Klingen. Ganz wie erwartet. Allerdings waren die Klingen aus einem Teil gefertigt. Ein Stasisfeld hatte es viertausend Jahre in gutem Zustand gehalten.

Noch ein kleiner Teil für Jessica. " Auf der Welt von der ich komme, gibt es ein Sprichwort:

Der, der gemeinsam mit mir sein Blut vergießt, wird von diesem Tage an für alle Zeit mein Bruder sein!

Und Shaarrii hat zusammen mit mir ihr Blut vergossen wo ich meines vergossen habe! Wir sind Schwestern!"

Partytime bei den Wookies.

Natürlich musste Shaarrii den Kindern alles haarklein erzählen. Besonders der Kampf gegen den Terentatek war so was von gefragt.

" Ich kann nicht lange bleiben. Ich bringe euch nur in unnötige Gefahr.", meinte Jessica leise, die etwas abseits stand. " Außerdem habe ich eine Aufgabe."

" Das wissen wir." Der Wahrer der Gesetze stand neben ihr. " Doch jetzt ist eine kurze Zeit der Freude und Ruhe."

" Ruhe, ja. Ich muss schlafen. Aber bevor ich schlafen kann, brauche ich Werkzeug und Material. Eine neues Lichtschwert will geschaffen werden."
 

Zwei Tage später, früh am Morgen, wollte Jessica aufbrechen.

Doch am Tor wartete Shaarrii. " Deine Kinder brauchen dich hier.", wollte Jessica sie zum Bleiben bewegen.

" Meine Kinder brauchen Freiheit und Sicherheit. Ihr Vater ist gestorben um sie vor diesen trandoshanischen Sklavenjägern zu retten." Ganz klar. Wie konnte sie weiter leben ohne was für ihre Kinder zu tun? Ohne dafür zu sorgen, dass es ihnen wirklich gut ging? Dass sie frei sein konnten?

" Außerdem sollte ein Wookie den ganzen bösen Typen mit Bacca's Schwert ordentlich eine über die Rübe ziehen.", fügte Jessica fies grinsend hinzu. Die beiden Ryyk-Klingen an irhem Waffengurt zeugten schon deutlich von ihren Taten, verziert wie sie waren. Und das Lichtschwert schimmerte im fahlen Licht.

Es hatte die einheitliche Rohrform. Der Griff war lang genug um notfalls mit beiden Händen gehalten zu werden.

Entsprechend lang waren auch die beiden rechteckigen Rillensätze, deren Einkerbungen sorgsam mit Gummi versehen waren. Man spürte den Übergang nicht einmal. Beide Sätze lagen einander genau gegenüber und reichten um jeweils 120°. Am oberen und unteren Ende waren bei beiden jeweils zwei Knöpfe und eine kleine druckempfindliche Regelfläche zu finden. Insgesamt vier Regelflächen und acht Knöpfe also. Hey, man musste ja mit allem rechnen. Am Emitterende wurde es eine Winzigkeit breiter während es am Ende der Energiezelle fast unmerklich schmaler wurde. Und da es völlig egal war, wie man es hielt, gab es auch keine längere Seite oben am Emitter wie bei einigen Schwertern.

Wie auch immer. Revan hatte sich so gestylt, dass man nur ihre Augenpartie sehen konnte. Schließlich hatte Vader sie ja gesehen als sie Revan kurz bei ihm vorbei gebracht hatte, mit der SOVEREIGN. Oder würde er sie sehen? Eine Hirnverrenkung kündigte sich bei der Überlegung schon an.

" Damit wir das klarstellen. Wir geben den Leutchen da eine Chance, ihre Ärsche zu retten. Nur müsen sie dann schneller sein als wir, wenn sie es schaffen wollen."

" Einverstanden."
 

Kurz vor dem imperialen Stützpunkt mit angehängtem Sklavenhändlertrakt hielten sie kurz an.

Auf einen Einfall hin wollte Jessica den echt Furcht erregensten Schrei los lassen, der ihr einfiel und den sie hinbrachte. Den eines verdammt wütenden und echt hungrigen richtig großen Rancors.
 

" Weißt du etwas über den Stützpunkt?", wurde Shaarrii gefragt. Nur, dass sein Hauptteil auf einem abgesägten Baum gebaut worden war. Okay, dann war die vermutete Konstruktion einfach. Jeweils ein Verbindungsgang zu den nächsten Bäumen und dort linksrum und rechtsrum eine Abzweigung zu einem großen Tor mit schwerer Bewachung. Die Verbindungsgänge waren garantiert auch bewacht und gesichert. Landeplattformen gab es sicher neben dem Hauptkomplex. Ausladend und am zentralen Baumstumpf befestigt, auf dem auch die Basis stand. Garantiert gab es in der Mitte einen großen Turm. Hier musste die Luftsicherung auch zur obersten Liga gehören.

Egal. " Wir sollten einfach rein. Sonst machen wir sie nur auf die Möglichkeit aus der Luft aufmerksam.", vermutete Jessica. " Also kann ich dir gleich zeigen, wie eine Methode aussieht, wie ein Jedi sich an verschlossene Türen heranmacht."
 

Bingo, da war ein großes Tor auf der Plattform. Und weiter weg konnte man die Station sehen. Jessica hatte ganz richtig vermutet. Vier Bäume außen rum, also vier lange Stege- halbwegs verglast- zum Hauptteil und vier Landeplattformen. Machte acht Zugänge. Der hier hatte beispielsweise zwei Türme. Einen direkt an der Rinde und einen auf der Außenseite. Der am Baum dran war unbewaffnet. Kein großer Repetierblaster auf Stelzen. Dafür der andere Posten mit zwei Sturmtrupplern.

" Halt! Keine Bewegung! Wer seid ihr? Was wollt ihr hier? Verschwindet, oder wir schießen!"

" Nett, dass die uns noch warnen.", lachte Jessica leise.

Sie hob die Hände wie beim Aufgeben. < Okay. Jetzt konzentrieren. Der Macht hingeben...> Sie drückte die Hand zusammen und der Repetierblaster schien wie von einer unsichtbaren Riesenhand einfach so zerquetscht zu werden. " Gib mir Deckung." Was für Idioten hatten das hier konstruiert? Von den Türmen hatte ja man nicht mal freies Schussfeld auf das Tor. Okay, es waren nur knapp fünfzig Zentimeter, die im toten Winkel lagen, aber das reichte. Mit dem markanten Zischen aktivierte sie ihr neues Lichtschwert. Mitten in das Tor rammte sie die Energieklinge. " Und jetzt Stoff geben." Ha! Von innen kriegten die Imperialen die Tür nicht mehr auf!

Fast ganz easy zog die kleine Jedi das Lichtschwert im Kreis. Zwei Meter groß. " Okay, rein."

Niedlich.

Ein richtiger Truppenaufmasch.

Was Jessica den Kopf leicht schief legen und sich mit Daumen am Kinn und Zeigefinger an die Oberlippe tippen ließ. " Also wirklich."

Bei gut einem Dutzend Sturmtruppler würde sie vielleicht sogar leicht schwitzen.

< Nein. Ich darf nicht so überheblich sein. Überheblichkeit führt zur dunklen Seite.>

" Jetzt mal ehrlich. Wollt ihr euch wirklich mit einem Jedi anlegen und sterben?" Wie es aussah, schon. Die schossen nämlich aus allen Rohren.

" Warte kurz.", meinte Jessica zu Shaarrii. Dann preschte sie, per Lichtschwert die Blastergeschosse abwehrend, auf die weiß gepanzerten Feinde zu.

Dem ersten tat sie noch nicht sehr weh. Mit dem Knie hieb sie ihm das E-11-Blastergewehr aus den Händen und trat ihm voll in die Brust, dass er nach hinten weg fiel. Mit dem anderen Bein sprang sie in eine seitlich gelegte Rolle und trat auf der einen Seite richtig zu, während sie auf der anderen ein paar... unschöne kosmetische Operationen vornahm. Vornehmlich ohne Lichtschwert. Eigentlich sollten diese Panzerungen ja gegen kinetische Angriffe schützen. Wenigstens etwas. Aber die Soldaten lagen alle zehn Sekunden später bestenfalls wimmernd und keuchend da oder waren bestenfalls bewusstlos. " Seid froh, dass ich so ein nettes Mädchen bin und euch alle in einem Stück gelassen habe." Äh...

Zählten ausgeschlagene Zähne nicht extra?

" Kommst du?", rief sie Shaarrii zu.

Zum Vergleich: Jessica war momentan so drauf, dass sie durch Sturmtruppler ging ähnlich wie General Grievous durch Klonsoldaten. Nur etwas sanfter.

Bevor Shaarrii und Jessica weiter gingen, klaute letzteren noch zwei Sturmtrupplern die Ausrüstungsgürtel.

" Man kann nie wissen."
 

Der Wookie-Waffengürtel eng um die Hüfte und die beiden Ausrüstungsgürtel gekreuzt über der Brust.

" Sieht doch gar nicht so schlecht aus." Ganz deutlich war der Alarm zu hören.

" Wir sollten hier so schnell wie möglich abhauen. Ich hab' keine Lust, hier noch einem Sith über den Weg zu laufen." Shaarrii stimmte nickend zu.

" Wieso hab' ich das gewusst?" Der trapezoide Raum am anderen Ende des Stegs wurde von ganzen sechs leichten Geschütztürmen bewacht. Links ging eine Türe weg, rechts ging eine Türe weg, auf der langen Seite drei. Und nur die mittlere war nicht durch ein Kraftfeld blockiert.

Selbst Jessica hatte Mühe, den Schüssen dieser sechs Geschütztürme auszuweichen. Inklusive Abwehr mit Lichtschwert. " Argh!", schrie Jessica vor Schmerzen auf. Sie wurde von hinten getroffen? Doch der Fehler war, dass sie nicht auf Shaarrii achteten. Ihr gelang es, zwei zu zerschießen, biss überhaupt geschnallt wurde, dass sie zu zweit waren. Wenigstens musste Jessica sich jetzt nur noch gegen die vier verbliebenen Geschützstellungen verteidigten, die etwa in einem 120° Winkel angebracht waren. Die beiden gleich am Stegausgang waren Schrott. Einer der Türme wollte auf Shaarrii zielen, doch Jessica reagierte schnell genug, um ihn mit einer geworfenen Ryyk-Klinge gewaltsam zu deaktivieren.

" Du bist verletzt, Sunrider."

Shaarrii stand neben Jessica, als die letzten drei Geschütze zwangsläufig aufgehört hatten zu feuern.

Man konnte deutlich die Laserwunde an Jessica's Flanke erkennen. Verbrannt und blutend.

Kurz verzog Jessica das Gesicht. " Tut nur weh, wenn ich lache. Ein bisschen Ruhe und ich krieg' das wieder hin. Aber jetzt müssen wir weiter."

Ja, klar. " Die wollen, dass wir da lang gehen. Also gehen wir hier lang." Mit den Worten rammte Jessica ihr Lichtschwert neben einer mit Kraftfeld geschützten Türe in die Wand und zog es außen herum.

" Eingetreten bitte." Das Kraftfeld versagte und die Tür samt Rahmen fiel um.

" Wir müssen uns beeilen. Wie gut, dass ich der einzige Jedi hier bin. Nur wenige könnten einer derart starken Präsenz der dunklen Seite widerstehen." Ganz klar. Der Planet hatte gewisse Stellen, wo die dunkle Seite bemerkenswert stark war. Schon alleine wegen der Einrichtungen der alten Rakata für ihren *hwergjuhwe* Agrikultur-Planeten. Links rum war's von ihrem Steg aus gesehen. Also war links auch die Seite mit den Sichtfenstern nach draußen. Der Gang war erstaunlich ruhig. " Zu ruhig." Dennoch gingen sie schneller.

" Shaarrii, lauf.", meinte Jessica plötzlich mit einem bedrohten Unterton. Auf der anderen Seite der Fenster waren nämlich Jetpack-Tropers und Gleiter zu sehen. Beide Gegnersorten schwer ausgerüstet.

Sowohl Shaarrii als auch Jessica rannten so schnell sie konnten. Hinter ihnen schien die Hölle loszubrechen. Die Rechtsbiegung nahm zu und das Feuer hörte auf. Hier war die Außenwand zu dicht. Doch dafür bemerkte Jessica recht etwas. Sie wandte den Kopf leicht und glotzte erstaunt diesem Trupp Stormtroopers entgegen. Die waren garantiert erschrocken. Geistesgegenwärtig rammte Jessica eine Ryyk-Klinge in die Steuerkonsole der Tür und sie schoss zu. War wohl ein leicht gepanzertes Schott. Plötzlich blieb Shaarrii stehen.

Ein ziemlich schwer befestigter Wachposten. Halb-stationäre E-Web Blaster auf Dreifüßen. Troopers mit Raketenwerfern und Desintegrator-Gewehren und E-11 Blastergewehren. Hinter aufgestellten Schildgeneratoren. Genau richtig, dass die drüber schießen konnten. " Scheiße.", grummelte Jessica leise. Waren ja auch zwei Dutzend Feinde.

" Ergebt euch! Werft eure Waffen weg, dann bleibt ihr am Leben!", rief ein Offizier mit den Abzeichen eines Commanders. Konzentration, Fluss in der Macht. " Du nimmst den Deppen, der so blöde war und uns bedroht hat anstatt uns gleich umzulegen.", gab Jessica zu Shaarrii bevor sie lospreschte. Es schien der Menschenfrau, als würden die Gegner maximal nur halb so schnell reagieren wie sonst. Wie öfters in letzter Zeit. Jetzt, wo sie besser aufpasste auf alles, fiel ihr das auch richtig bewusst auf.

Kurz streckte sie ein Bein aus und lief gleich darauf an der Wand. Mit einem Seitwärtsüberschlag setzte sie über das Kraftfeld und begann ihre Feinde zu zersäbeln.

Einfach so mit einer Ryyk-Klinge und einem Lichtschwert. " Ha!" Eine Handbewegung und einige zurückgewichene Troopers flogen Meter weit.

Aber einer, einer traf.

Mit seinem Gewehrkolben direkt in Jessica's Schusswunde. Bevor er sich versah, wurde er an Schulter und Bein von zwei starken Wookie-Pranken gepackt und einmal mit einem Brüllen umgeknickt.

" Scheiße, die sollten echt einen Wookie mit Lebensschuld nicht unterschätzen.", keuchte Jessica.

" Wir müssen hier endlich raus."

Sieh einer an. Der Landeplatz war von einer Kraftfeldglocke umgeben. Nach einem kurzen Gang und zwei Schotts stand man direkt auf der Plattform.

Ein corellianischer YT-2000er Transporter. Genauso metallic wie die FALCON nur etwas höher, dünner und das Cockpit vorne mittig. " Schnell rein und weg hier." Kurzer Blick auf die Bewaffnung. Nett. Zwei Quad-Laser-Geschütze. Garantiert noch mehr.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Jessica wie um den Landeplatz herum zahlreiche Kampfgleiter und Jetpack-Troopers in Position gingen.

" Die legen es echt drauf an, uns abzumurksen."

Shaarrii knurrte. Der Sitz des Navigators war direkt hinter dem des Piloten, höher und durch einen kleinen Laufweg für den Piloten getrennt. Dafür saß der Pilot mit der Schnauze direkt im Geschehen, während der Navigator die ganzen Kontrollen bediente. Es war schon aufgefallen, dass an dem Frachter gearbeitet worden war. Lose Kabel, offene Anschlüsse, abgenommene Abdeckungen...

" Hoffentlich kommen wir überhaupt hier weg.", vermutete die Wookie.

" Du brinst uns schon in Sicherheit, nicht wahr?" Jessica fragte allen ernstes das Schiff.

" Geh du ans untere Geschütz. Direkt unter uns ist ein Verteilerknoten für das Kraftfeld hier. Und halt' dich fest." Wenn sie nur zwei Sekunden Zeit zwischen Verlöschen des Kraftfelds und dem unabwendbaren Angriff hatten.

" 3...2...1...JETZT!"

Volle Energie auf die Schilde. Der Frachter wurde heftig durchgeschüttelt. Den Schubregler bis zum Anschlag.

Einige heftige Drehungen zwischen den Wroshyr-Bäumen und sie schossen Richtung Sterne.

" Verdammt."

Kaum hatten sie den Planeten halbwegs hinter sich gelassen, da sah Jessica schon einen Sternenzerstörer in der Nähe, der Kurs auf sie genommen hatte. Laut Sensoren hatte der schon gut die Hälfte seiner Jäger los geschickt.

TIE-Bomber hatten Protonentorpedos abgeschossen, die schnell näher kamen.

" Okay, here goes nothing." Jessica zog die Hebel für den Hyperraumantrieb einfach durch. Ihr fiel sofort der Geruch von verbrannten Leitungen auf. < Nicht gut.> Aber dennoch zogen sich sämtliche sichtbaren Sterne in die Länge und machten schließlich als Lichtmauer einem in allen Blautönen wabernden Tunnel Platz.

" Puh." Kurz relaxte Jessica etwas in dem Pilotensessel.

" Es sieht gut aus.", kam Shaarrii an.

Tat es das?

Wenigstens momentan.
 

Doch schon im nächsten Moment bruzzelte etwas im Cockpit, Alarmleuchten blinkten hell, Funken sprühten.

Das Schiff fiel zurück in den Normalraum. " Ganz toll.", beurteilte Jessica die Lage mit einigem Sarkasmus.

Wie es aussah, war der Hyperraumantrieb im Eimer, der Navigationscomputer hatte sich aufgehängt und die Sensoren hatten `ne Macke. " Sehen wir uns das mal an."

Sie stand auf und begab sich zum Display des Nav-Computers.

Laut der aufgehängten Anzeige, befanden sie sich in der Nähe des Y'Toub-Systems. " Wenigstens etwas.", kommentierte Jessica das. Damit waren sie auch ganz in der Nähe von Nar Shaddaa.

" So. Der Autopilot wird uns wohl halbwegs heil nach Nar Shaddaa bringen. Da können wir dann in Ruhe das Schiff reparieren und eine neue ID dafür besorgen."

Kurzes Fingerknacken. " Aber jetzt sollte ich mich mal um diese dämliche Schusswunde kümmern."

Jessica hatte Säcke im Laderaum entdeckt. Zusätzlich zu kleineren Frachtcontainern mit allerlei Zeugs.

Auf einen der Säcke setzte sie sich und versuchte das, was Revan als Jedi-Heilungs-Trance bezeichnet hatte.
 

Wie der Zufall es so wollte- oder besser: Wie die Macht es so wollte- landete der Transporter von Jessica und Shaarrii genau auf der Plattform, auf der Jahre später Revan und Anderson der CORNADA helfen würden.

Inzwischen hatte sie ihren Body bauchfrei geschnitten, oben rum etwa zwei Zentimeter unter die Brust und unten etwa fünf unter die Hüfte. Kam hier vielleicht gar nicht so schlecht rüber. Außerdem verbarg es den Schuss.

Dazu noch einen meerblauen Überwurf mit metallic- gefärbten Rändern.

Kaum waren sie aus dem Schiff ausgestiegen, kam auch schon ein Toydarianer angeflattert.

" Was habt ihr hier verloren? Was fällt euch ein, einfach so euren Schrotthaufen auf meinem Landeplatz abzustellen?", regte der sich auf. " Was regst du dich den so auf? Steht doch sonst kein Schiff drauf.", blieb Jessica cool. " Ach, nein. Bist `n Klugscheißer oder was? Pass mal auf! Ich habe schon einen Termin für diesen Landeplatz und mein Vertragspartner wird nicht..." Ganz klar. Die Frau gegenüber dem Toydarianer hielt ihm einfach einen Beutel hin. " Ich denke, der andere Kunde könnte auch leicht auf einen anderen Landeplatz ausweichen."

Natürlich könnte er das!

Also gingen Shaarrii und Jessica den Steg bis zur Abzweigung mit den Toren entlang.

" Das scheint eine Werkstatt zu sein.", vermutete die Wookie beim Blick durch das Tor geradeaus.

" Sehen wir doch nach." War in der Tat eine Werkstatt. Hier war ein länglicher Raum. Links ging es auf einen großen freien Platz, wie Shaarrii herausfand als sie die Tür öffnete. Der gleichen Platz wie bei der anderen Türe links gerade eben. Hier gab es Regale und verschiedene Behälter mit Werkzeug und Ersatzteilen. Rechts gab's eine weitere Tür, die in einen L-förmigen Raum führte. Die eigentliche Werkstatt. Werkbänke, Regale und herum liegene Gerätschaften und Ersatzteile.

" Entschuldigen Sie bitte, aber mein Meister möchte nicht gestört werden."

Ein LOM-Protokolldroide stellte sich ihnen in den Weg. Unterschied sich von einem C-3PO nur durch den insektoid anmutenden Kopf. " Sag deinem Meister, wie hätten einen gut bezahlten Auftrag für ihn.", versuchte Jessica es. " Vielleicht wäre mir das möglich, wenn Sie mir im Gegenzug einen kleinen Dienst erweisen würden.", retourte der LOM. " Was sollten wir denn tun?", fragte Jessica. " Nicht weit von hier auf dem großen Platz handelt ein Aqualish- von der Subspezies Quara- mit Droiden und Ersatzteilen. In seinem Besitz befindet sich eine R2-Einheit mit der Bezeichnung R2-D9. Diese Einheit gehörte bis vor kurzem noch meinem Meister und enthält in seinem Speicher sensible Informationen, die nicht in die falschen Hände gelangen sollten."

" Kurz: Geh hin und hol' den Droiden zurück. Alles klar, sind gleich wieder zurück."

Also ging es auf diesen großen freien Platz. Der hatte einen echt tiefen, knapp 100 Meter weiten Schacht in der Mitte und genug Plätzchen, wo man sich auf die Lauer legen konnte.

" Das da drüben muss der Aqualish sein.", bemerkte Shaarrii. Gab auch nur einen hier an einem Straßenladen.

" Hallo. Wir suchen einen Astromech-Droiden mit dem Namen R2-D9."

Stand ja nur einer in dem Laden rum.

" R2-D9? Kenne ich nicht.", meinte der Quara sofort. " Oh, okay." Kurz schloss Jessica die Augen halb. Kurze Fingerübungen. Mit der Fläche zu dem Aqualish hielt sie die Hand vor ihre Brust.

" Und welche Bezeichnung trägt dieser Droide hier?", fragte sie erneut nach, auf den R2 da deutend.

" Das ist R2-D9.", antwortete der Händler mit einer gewissen Nuance von geistiger Abwesenheit in der Stimme. Jessica senkte die Hand. " Wir würden gerne diesen R2 hier kaufen."

" Zweitausend Credits."

" Ich glaube, das hier dürfte reichen." Wenn man als Raumschiffeigner auch so blöde ist und sein Geld im Schiff lässt. Waren exakt zweitausend auf dem Chit, den Jessica dem Händler reichte.

" Komm, R2. Ich bring' dich jetzt in die Werkstatt. Keine Angst. Wir tun dir nichts."

Der Astromech piepte in einem recht fragend klingenden Tonfall, folgte aber sonst wortlos.
 

Nur fünf Minuten später hatten sie den Astromech abgeliefert und den Reparaturauftrag bei dem Sullustaner angeleiert, der den Laden schmiss.

Mussten sie sich aber noch die Zeit vertreiben. Außerdem sagte Jessica etwas, dass sie sich hier besser umsehen sollten. Also erst mal in die nächste Cantina.

Gab ja sonst nur wenig Örtchen, an denen man Infos bekommen konnte. Und Cantinas gehörten zu der besten Sorte. Ah, ja. Die typische Kneipe mit Abschaum am Arsch der Galaxis. Versifft, dunstig, zwielichtig, stinkend, laut und mit schlechter Musik aus halb kaputten Lautsprechern.

" Für meine Freundin und mich was zu trinken.", bettelte Jessica bei dem Kubaz-Barkeeper.

Als sie die- nicht gerade sauberen- Plastikbecher bekamen, sah Jessica sich mal genauer um.

War richtig viel los hier. Sie konnte ja nicht wissen, dass es dieselbe Cantina war, die Jahre später Revan mit Anderson zusammen besuchen würde. War auch etwas anders eingerichtet. Mal vom anderen Barkeeper abgesehen. Würde wohl an Gelegenheiten wie diesen liegen, die sich gerade anbahnten. Ein paar kackbraune Typen, die auf ihren Händen zu laufen schienen, ihre Beine unten rum nach vorne ausgestreckt. Die Häute von denen schienen eher lose und ledrig. Dugs. Wusste sie aus Infos der Allianz. Keine guten Gesprächspartner.

Weshalb diese drei schwarzen, zwei Meter großen Echsen mit Zentimeter langen rasiermesserscharfen Zähnen wohl auch fanden. Ging nämlich gerade eine Kneipenschlägerei zwischen den beiden Parteien los.

Jessica seufzte und wechselte einen Sitzplatz nach links. Wo sie gerade noch gesessen hatte flog ein Dug an und landete hinter der Theke in der Getränkeanlage, die er bei seinem Sturz zu Boden gleich mit riss.

Eines der Fenster zersplitterte, weil ein Tisch durch geworfen wurde. Yup, die Barabels waren gut im Austeilen.

Die großen schwarzen Echsen. Selbst mit ihren langen Schwänzen konnten die gut Kinnhaken verpassen.

" So nicht, Mistkerl.", knurrte Jessica und stürzte los. Aber erst, als sie ihren Becher noch schnell runter gekippt hatte. Sie stellte sich Rücken an Rücken mit einem Barabel und wehrte blitzschnell Schüsse aus einem Repetierblaster ab. Das Surren des Lichtschwerts schien fast sofort absolute Ruhe in die Cantina zu bringen. Obwohl Jessica noch kurz zu diesem Schützen stürmte, ihm den Blaster zersäbelte und ihn kopfüber gegen die nächste Wand beförderte. Dann wandte sie sich an den größten Barabel, das Lichtschwert in einer graziösen Bewegung deaktivierend und an ihren Gürtel hängend. Besonders die Barabels schienen zu warten.

" Ihr wisst, dass die Hutts euch dafür blechen lassen werden."

Kurz zischte der Barabel. " Sie habe angefangen, große Jedi. Sie haben unser Volk beleidigt."

Was Jessica ein gewisses Lächeln abverlangte. " Dugs beleidigen alles und jeden. Selbst wenn sie einen Streit anfangen, sollte man die geistige Kraft haben, den Streit von sich aus möglichst ohne Gewalt zu beenden.

Besonders, wenn man einer Spezies angehört, die sowieso schon stark ist. Denn aus großer Macht folgt große Verantwortung."

" Ihr seid weise, große Jedi.", erwiderte der Barabel. War eben deren Art. Seit dieser Rettungsaktion mit der Innerspezies-Schlachtorgie. Also lächelte Jessica. Gerade da kamen einige Typen rein. Ziemlicher Haufen. Doch alle hatten eines gemeinsam. Ein fast nicht zu erkennendes Zeichen. Zwei gekreuzte Säbel unter einem Totenkopf. Beides blutrot und auf schwarzem Untergrund.

" Okay! Wer von euch Pennern hat diesen YT-2000 auf der Plattform von diesem Toydarianer-Arschloch geparkt?" Wieder seufzte Jessica. Das Problem war die nicht gerade leichte Bewaffnung dieser... Piraten.

Wenn die aufmuckten, würde es massig Probleme geben. Es würden auf jeden Fall Leute verletzt werden.

Vielleicht sogar getötet. " Es kümmert euch nicht mehr, wer dort geparkt hat. Ihr wollt zu eurem Schiff zurückkehren, Nar Shaddaa verlassen und nie mehr wiederkommen." Hinter den Piraten war eine verhüllte Gestalt aufgetaucht. " Es kümmert uns nicht mehr, wer dort geparkt hat. Wir wollen zu unserem Schiff zurückkehren, Nar Shaddaa verlassen und nie mehr wiederkommen.", wiederholten die Piraten geistesabwesend und schlurften davon. " Meister Revan.", gab Jessica von sich. Was war sie froh und sie lächelte. Die Stimme war unverkennbar gewesen. Wer hätte schon von Revan wissen können?

" Kommt, Jedi. Wir haben einiges zu besprechen."

" Natürlich."
 

Sie folgten der verhüllten Revan bis zu einer Lounge und einem leicht abgesonderten Bereich in einer besseren Zockerhölle. " Also.", begann Revan.

" Ich komme aus der Zukunft.", gab Jessica es einfach so zu. " Und du wirst mein Lehrmeister sein. Na, ja. Wie man es sieht. Von meiner Position aus gesehen warst du mein Lehrmeister. Ich weiß von Padmé, HK-47, T3-M4, der Station und dem Sternentor." " Dann erzählt mal." Shaarrii stand am Eingang des Etablissements und war damit aßer Hörweite. Also erzählte Jessica Revan, alles was sie wusste. Was eben Revan, ihr Zusammentreffen und alles damit direkt verbundene betraf. " Interessant, diese Geschichte. Und auch recht kompliziert."

Sowohl Revan als auch Jessica lächelten. Natürlich war Revan beeindruckt. Wookie-Lebensschuld, Terentatek umgelegt, Drei-Schwerter-Stil. Sie würde auf jeden Fall die Zeitlinie einhalten.

" Sag mal, du hast nicht zufällig ein paar Lichtschwertkristalle dabei? Ich hab' ja bloß ein Standartteil. Würde ich schon gerne aufpeppen."

" Ich könnte dir eine Liste geben, was es für Kristalle gibt und welche Auswirkungen die auf Lichtschwerter haben." Hey, normalerweise braucht ein voll ausgebildeter Jedi ein paar Tage um ein Standart-Lichtschwert zu fertigen. Jessica aber- mit nur wenig Training- hatte es in einer einzigen Kashyyyk-Nacht geschafft. Und das Teil sah sogar noch geil aus. " Gerne. Dann kann ich's mir ja selbst zusammensuchen. Wäre besser. Wegen Training und so. Aber wir sollten uns spätestens in einem Jahr wieder treffen. Tatooine, Mos Eisley Krayt-Cantina. Soviel ich weiß, werden R2-D2 und C-3PO da auftauchen. Du hast mir erzählt, dass es kurz nach der Ralltiir-Angelegenheit des Imperiums begann. Die haben da den Finanzmarkt ruiniert und die Ratsmitglieder als Verräter festgenommen. Rebellen von Toprava überfielen einen imperialen Convoy und erbeuteten wichtige Pläne einer gemeingefährlichen Terrorwaffe des Imperiums. Des TODESSTERNs. Eine Raumstation mit Hyperraumfähigkeiten und in der Lage mit ihrem Superlaser ganze Planeten zu einem Haufen Dreck zu zerbröseln. Auf Danuta derweil sollte ein neuer Rebellenagen und ehemaliger Sturmtruppler namens Kyle Katarn in eine imperiale Anlage einbrechen und ein weiteres Set von Blaupausen erbeuten. Zusammen ergaben beide Sets die vollständigen Pläne des TODESSTERNs. Aber die einzige Möglichkeit, die Pläne zu übermitteln, bestand darin, sie an Leia Organa zu übertragen, die sich auf ihrem Konsularschiff TANTIVE 4 im Toprawa-System befand. Doch Darth Vader verfolgte sie bis nach Tatooine und nahm sie dort gefangen. Beide Droiden jedoch konnten in einer Rettungskapsel entkommen und die Macht führte sie zu Owen und Beru Lars und ihrem Pflegejungen Luke Skywalker. Nur einen Tag später fanden sie Obi-Wan Kenobi und flohen mit ihm über Mos Eisley von Tatooine, da das Imperium ihnen verständlicherweise dicht auf den Fersen war. Das Schiff mit dem sie flohen war ein alter aufgemotzter YT-1300 Frachter mit dem Namen MILLENIUM FALCON. Innerhalb weniger Tage sollte aus dem einfachen Feuchtfarmerjungen ein bekannter Held des Widerstands werden. Und ein Jedi. Hast du mir alles erzählt."

" Gut. Danke für die Informationen." Wieder lächelten beide. Oder besser: grinsten beide. " Dann treffen wir uns nach Ralltiir in der Cantina von dem Wookie."

Damit trennten beide sich.

" Wir wären fertig, Shaarrii. Auf zu unserem Schiffchen."
 

Der Frachter war fertig repariert und mit einer völlig neuen Identität versehen worden. Guter Einfall. Würde man sicher noch von profitieren. Besonders wenn der Name jetzt auf ENTERPRISE lautete.

Sie starteten ohne Probleme von dem Schmugglermond, doch schon im Orbit gab es Ärger.

" Wieso wusste ich, dass unser Abschied nicht so lässig werden würde?", seufzte Jessica. Das waren zwei Dreads, eine Gruppe Y-Wings plus verschiedene andere Jäger, inklusive R-41 Starchasers und planetarer Jäger.

" Scheint, als wären die Hutts scharf auf uns."

Wie aus dem Nichts erschienen plötzlich drei Cloakshape-Jäger. Flogen direkt auf den YT-2000er zu. Doch sie schossen nicht, flogen vorbei und griffen die Feinde von Jessica und Shaarrii an. Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf sagte Jessica, dass das ihre drei Barabel-Freunde waren.

" Wir drehen um. Quad-Kanonen auf Automatik." Oben und unten eine Quad-Kanone. Ein Laser und eine Ionenkanone am Bug. Das sollte doch reichen. " Laser und Schilde auf erhöhte Laderate. Wir lassen doch keine Kameraden zurück."
 

Ging eigentlich ganz gut. Die Barabels flogen nicht schlecht. Doch dann geschah es. Die beiden Dreads machten derart Ärger, dass einer der Barabels sie direkt rammte und damit in den Tod riss.

" Geh an die untere Luftschleuse. Wir holen den da drüben rein." Von den drei Barabels lebte schließlich nur noch einer. So halbwegs.

Sah nicht gut aus. Meinte auch Shaarrii, die den Barabel auf die kleine Krankenstation gebracht und notdürftig verarztet hatte.

Schon wieder ziemlich lädiert überschritt die ENTERPRISE die Lichtmauer und verschwand im Hyperraum.

Jessica's Augenlied begann gefährlich zu zucken, als der Astrogationscomputer Funken sprühte und nur noch verzerrte Daten von sich gab.

Sie kehrten in den Normalraum zurück. " Scheiße.", war der einzige Kommentar zu drei Sternzerstörern fast direkt vor ihnen.

" Unidentifiziertes Schiff! Sie befinden sich in imperialem Hochsicherheitssperrgebiet!", kam auch gleich die Nachricht von dem Führungsschiff. " Waffentestanlage im Carida-System.", knurrte Shaarrii.

" Sieh zu, dass du unseren Astrogationscomputer und den Hyperraumantrieb wieder zum Laufen bringst. Ich weich denen hier so gut wie möglich aus." War nur nicht zu einfach.

Okay, Jessica war eine gute Pilotin. Aber über zweihundert Jäger plus drei ausgewachsene Sternzerstörer auf einmal war etwas viel.

" Hier ist der corellianische Frachter ENTERPRISE. Es stut uns wirklich sehr Leid, dass wir in diese Sperrzone eingedrungen sind. Aber unser Astrogationscomputer hat eine schwere Fehlfunktion und hat uns aus dem Hyperraum gerissen. Wir wollten wirklich keine Schwierigkeiten bereiten.", gab Jessica jetzt als Kontaktantwort.

" Hier spricht Captain Beltain vom Imperialen Sternzerstörer BATTLECRY. Senken Sie Ihre Schilde und erwarten Sie, in unseren Hangar gezogen zu werden."

Okay, Jessica schaltete ab. " Nicht heute, Wixxer." Alle Energie in den Antrieb umleiten. Wenn sie nur genug Speed hätten, um die TIE-Abfangjäger abzuschütteln, wäre es kein Problem. Die ISZs würden sie nie erreichen.

Hätte sie einen X-Wing gehabt, wäre das hier eine andere Sache gewesen. Aber nicht mit einem kleinen Frachter.

Mit der SOVEREIGN wäre das eine Frage von Sekunden gewesen.

" Repariert.", kam Shaarrii glücklicherweise recht schnell wieder zurück. " Halbwegs."

Sprung der Nase nach.
 

Mitten in einen Frachterconvoy hinein. Nur ein kleiner Convoy von sechs Frachtern. Zwei von den mittleren Gallofree Yards, zwei corellianische Action 6 Transporter, zwei xytianische Transporter. Und ein Begleitschutz von sechs A-Wings, zusätzlich zu einer Nebulon-B.

" Hier spricht der Captain des corellianischen Frachters ENTERPRISE.", meldete Jessica das Schiff an.

" Hier ist die Fregatte STARFIRE. Was sind Ihre Absichten?"

" Ich bin Pilotin der Allianz. Lieutenant Jessica Woo, Rufname Sunrider, meldet sich zurück von der Aufklärungsmission nahe Kashyyyk. Wir bitten um Landeerlaubnis. Unser Hyperraumantrieb und Astrogationscomputer sind defekt und uns dürfte die halbe Carida-Wachflotte auf den Fersen sein."

" Halten Sie Ihren Kurs, ENTERPRISE. Zwei A-Wings der blauen Staffel werden Sie eskortieren."
 

Kurz darauf landeten sie auf der Fregatte.

Ein Sicherheitstrupp wartete schon auf sie. Ganz klar.

Der Alarm zeugte davon, dass sie bereit waren. Ein Blick aus dem Hangar hinaus verriet, dass sie gerade in den Hyperraum eingetreten waren. Glücklicherweise hatte Jessica die Maske vom Gesicht geschoben.

" Es ist gut." Ein Gran. Bräunliche Haut, drei Stielaugen waagrecht vorne und zwei antennenartige Hörner am Hinterkopf. Uniform eines Commanders. " Ich bin Commander Pee-Wee. Sie sind Lieutenant Jessica Woo.", registrierte er. Beantwortendes Nicken. Die Soldaten steckten ihre Waffen weg.

" Willkommen an Bord der STARFIRE."

" Danke.", gab Jessica mit einem Lächeln zurück. " Das ist Shaarrii. Wir haben uns auf Kashyyyk getroffen und sind Blutsschwestern geworden. Und auf dem Schiff befindet sich ein schwer verletzter Barabel, der uns bei der Flucht sehr geholfen hat."

" Lange Geschichte?", fragte der Commander.

" Lange Geschichte. Aber spannend.", lachte die Menschenfrau.

" Wir haben etwas Zeit. Unser Convoy liefert Ausrüstung, Material und Verpflegung zur Dantooine-Basis.", erklärte der Gran. " Dantooine? Da wollten wir sowieso hin." Passte doch. " Also, die Geschichte beginnt damit, dass ich meinem Rottenführer bei der Aufklärungsmission den Hintern vor einigen Kanonenbooten gerettet und mir dabei den Hyperraumantrieb ruiniert habe. Als Lockvogel habe ich sie von Rot 1 abgelenkt, damit sie mit den Informationen fliehen konnte. Über Kashyyyk bin ich dann abgeschossen worden. Wie ich das überlebt habe, kann ich nicht wirklich beantworten. Aber als ich aufgewacht bin, schoss Sekunden später ein Tragekorb der Wookies an mir vorbei in die Tiefe. Shaarrii mit ihren beiden Kindern. Knapp konnte ich sie retten und die verfolgenden Trando-Sklavenjäger besiegen. Doch einer verwundete mich stark. In einer Wookie-Siedlung bin ich dann wieder zu mir gekommen. Wegen dem dortigen Wahrer der Gesetze sind Shaarrii und ich in die Schattenlande hinab gestiegen und haben eine Mission erledigt. Wir hatten es mit Horden von Kinraths, Katarns und sogar zweien Terentateks zu tun. Am nächsten Morgen sind wir siegreich mit dem Kopf eines der Terentateks und unserem Missionsziel in die Wookie-Gemeinde zurückgekehrt. Nach einer großen Feier sind wir am zwei Tage darauf in die nächstgelegene Basis des Imperiums eingedrungen und haben uns diesen Frachter gestohlen. Verdammt knapp gelang es uns, nach Nar Shaddaa zu fliehen. Da haben wir unser Schiff von einem Sullustaner reparieren und mit einer neuen Kennung versehen lassen. In einer Cantina haben wir uns in eine Barabel-Prügelei eingemischt und sind knapp einer Bande Piraten aus dem Weg gegangen, die gar nicht erfreut gewesen waren, dass wir ihren Landeplatz benutzten. Die haben wahrscheinlich auch das Schiff sabotiert.

Nun, ja. Wir wollten wieder los fliegen, als uns eine Flotte der Hutts aufgelauert hat. Nur den drei Barabels aus der Cantina haben wir es zu verdanken, dass wir da halbwegs heil raus gekommen sind. Leider konnten wir nur einen von ihnen retten. Aufgrund der Beschädigungen und sehr wahrscheinlich auch der Sabotage sind wir dann mitten in die geheime Carida-Waffentestanlage des Imperiums geraten. Shaarrii konnte den Hyperraumantrieb und den Astrogationscomputer gut genug flicken, dass wir von dort verschwinden konnten.", erzählte Jessica die Kurzversion der Geschichte.

" Darf man fragen, was die Mission der Wookies war?"

" Wir sollten das Schwert des legendären Anführers Bacca aus den Schattenlanden holen." Ehrliche Antwort.

" Und wieso sind Sie so angezogen, wenn ich fragen darf."

" Nach der Hadar-Mission überlegte ich mir, einen Spezialanzug zu tragen. Wenn man so gesucht ist wie ich, sollte man nicht gerade seine Anwesenheit herumposaunen. Ein schwarzer Ganzkörperanzug mit Maske. Genau richtig zur Aufklärungsmission auf Kashyyyk. Aber nach Kashyyyk musste ich ihn wegen Beschädigungen bearbeiten. Außerdem habe ich diesen Überwurf aus der Fracht unseres Schiffes. Die Leute, die auf Kashyyyk damit gelandet waren, haben die ganze Ladung und gute Credits drin gelassen. Deren Pech und unser Glück. So konnten wir auf Nar Shaddaa bezahlen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, Sir. Ich würde gerne auf die Krankenstation gehen und nach meinem Barabel-Freund sehen."

" Natürlich. Wir laden alle nötigen Daten in den Computer der ENTERPRISE damit Sie zurück zur INDEPENDENCE können."

" Danke. Aber ich würde mich gerne noch etwas auf Dantooine umsehen."

" Können Sie. Solange Sie in Kontakt bleiben. Wir wollen nicht schon wieder einen guten Piloten einfach so verlieren." Lachen. Nicken.
 

Der Barabel hing in einem Bacta-Tank. Wirklich ziemlich mitgenommen. Schien aber soweit noch alles dran.

" Wie sieht es aus?", wandte Jessica sich direkt an den behandelnden Medo-Droiden.

Einen 2-1 B, der neben einem MD Medica Spezialist und einem MX Medizin-Assistenten arbeitete.

Jessica hielt eine Hand an den Bacta-Tank. < Es tut mir so Leid, dass wir deine Freunde nicht retten konnten.>

Aber sie waren eine großartigen Tod gestorben. Diese gedankliche Erwiderung rang Jessica ein Lächeln ab.

< Eine Tat würdig der Erwähnung in den Archiven der Jedi. Ich habe einen Vorschlag für dich.>

Einen Vorschlag?

< Du kannst helfen, die Galaxis zu retten. Gemeinsam können wir das Imperium besiegen. Gemeinsam können wir Frieden und Hoffnung in die Galaxis zurück bringen. Die Finsternis vertreiben und das Licht im Herzen jedes lebenden Wesens heller als die Sterne erstrahlen lassen.>

Der Barabel öffnete die Augen.

Dann soll es so sein!
 

" Ist die ENTERPRISE startbereit?", kam Jessica mit dem Barabel Sumorg aufs Hangardeck.

" Alles in Ordnung.", antwortete Shaarrii.

" Dann fliegen wir kurz nach Dantooine und dann geht es zur INDEPENDENCE.", meinte Jessica.

" Lieutenant." Der Commander. " Sir.", salutierte die Pilotin. " Mon Mothma hat befohlen, dass Sie so schnell wie möglich wieder zur INDEPENDENCE stoßen. Nach Ihrem Besuch auf Dantooine."

" Aye, Sir."
 

Dantooine war ein netter Planet.

Große Kontinente und Meere. Steppen und Grasländer die vereinzelt von Flüssen und größeren und kleinen Baumansammlungen. Keine Wälder. Hügel und niedrige Canyons. Einige interessante Lebensformen. Kaum intelligentes Leben. Die Rebellen und die Dantoonianer, die an den Stränden lebten. Letztere waren etwa auf der Evolutionsstufe von Neandertalern. Gefährlich waren hier vor allem Kinraths und Kath-Hunde.

Die Kath-Hunde hatten riesige nach vorne gebogene Kieferhörner und waren recht groß.

Eines der größten Exemplare hatte sich damals auf Geonosis mit zwei Jedi und einer Senatorin angelegt. War damals aber hoch gezüchtet worden. Hier sollte es nur die normalen geben. Maximal 1,5 Meter hoch.

Sollte aber alles kein Problem, für einen Jedi-Padawan mit sehr guten kämpferischen Fähigkeiten, eine Wookie und einen Barabel werden.

Der YT-2000 hatte mitten auf einem der Kontinente gelandet.

" Und wo sollen wir hin?", fragte Shaarrii.

" Dorthin, wo die Macht uns hinführt. Wir sind nicht umsonst hier her gekommen. Also haben wir hier auch etwas zu erledigen."

Sumorg hatte sich mit zwei Äxten bewaffnet, Shaarrii mit ihrem Bowcaster und Jessica mit den beiden Ryyk-Klingen und dem Lichtschwert. An dem Gürtel um ihre Hüfte baumelte ein kleines Säckchen. Dantooine war immerhin ein Planet, wo man gute Lichtschwertkristalle finden konnte. Doch ein Gefühl verriet Jessica, dass es hier noch etwas Anderes gab, das sie finden musste.

Die Macht war stark an diesem Ort, kein Zweifel.

Was seltsam war, war die Tatsache, dass sie keinem Kinrath oder Kath-Hund begegneten.

" Irgendetwas stimmt hier nicht." Musste doch selbst dem dümmsten Gammorreaner auffallen.

" Dort vorne.", sagte Jessica schließlich. Ein kleiner Höhleneingang. Nur einen guten Meter. " Wartet bitte hier draußen."

Wookies oder Barabels kämen da kaum durch.

Für Licht zündete Jessica ihr Lichtschwert. Sehr schön. Die Höhle war wirklich nicht hoch. Selbst sie musste geduckt gehen. An einigen Stellen tropfte es Leicht von der Decke. Kleinere Pfützen waren zu sehen. Stalaktiten und Stalagmiten gab es. Der Boden war recht eben. Leicht abschüssig. Nach vielleicht einer Viertelstunde gelangte Jessica in eine größere Kaverne. Vielleicht so groß wie ein Holodeck auf einer Galaxy-Klasse.

Zahlreiche Kristallformationen wuchsen aus Boden und der rundlichen Wand. Teiche bedeckten Teile des Bodens. An einigen Stellen schienen es eher Becken zu sein, vom höher gelegenen Rand aus betrachtet.

Rasch brach Jessica einige Kristalle ab. Orange, gelb, grün, blau, violett, rot. Noch zusätzliche Funktionskristalle. Man wusste ja nie. Dann war der kleine Beutel voll. Viele verschiedene Kristalle. " Sehr schön."

Nun aber wurde ihre Aufmerksamkeit von einem einzigartigen Kristall abgelenkt. In der Wand eingebettet. Eine Gesteinsformation, die verdammt unnatürlich aussah. Nur von der Größe eines Kommunikators und weiß in der Farbe. Rhombusförmig. Die Formation wirkte fast wie zwei Hände, die den Kristall Jessica entgegenhalten würden. < Nimm ihn.> Jessica streckte die Hand danach aus. Nur eine Fingerspitze berührte ihn.
 

Im nächsten Augenblick fand Jessica sich wo total anders wieder. Eine Welt, die aussah, als fände hier gerade ein Weltuntergang statt. Eine zerstörte Stadt. Der Boden aufgerissen. Flammen, Rauch. Tote und verletzte Menschen. " Chewie!" Sie fuhr herum. Ein YT-1300 schwebte über dem Boden. Recht hoch. Die seitliche Zugangsschleuse war offen und ein Mann hing beinahe herunter. Der war gute 50 Jahre alt. Vielleicht älter. Unter dem Schiff stand ein Wookie mit einem Jungen im Arm, bewusstlos. Etwa 15, der Junge. Der Wookie wandte sich so, dass eine Explosion nur ihn und den jungen nicht erwischte. Ein Donnern ließ Jessica aufsehen.

Es WAR ein Weltuntergang. Ein gewaltiger Feuerball schoss vom Himmel herab. Der Wookie warf den Jungen dem Mann in die Arme. Der Frachter wurde durchgeschüttelt und abgetrieben.

Nun brüllte der Wookie diesen Feuerball mit hoch erhobenen Fäusten an.

Dann traf der Feuerball den Planeten und tötete ihn. Eine Woge verschiedener Gefühle preschte auf Jessica ein.

Trauer, Furcht, Wut, Hoffnungslosigkeit. Nur knappe hundert Schiffe waren entkommen. Verschiedene Typen. Von einer recht dicht bewohnten Welt.

Vielleicht war es das Erbe ihres Vaters, das Jessica so vieles verriet. Es war noch nicht geschehen. Es würde noch Jahre dauern. Etwa 25. Dieser Planet, Sernpidal, konnte gerettet werden.

Einen Augenblick schien es Jessica, als würde sie über ihrem leblos scheinenden Körper schweben. Durch die Decke und von Dantooine weg durch die Sterne.

Schon wieder dieser Planet. Doch nun stand sie mitten drin, nicht mehr so gut wie daneben.

Mit einem Schlag kam es Jessica. Bewusstsein? Unterbewusstsein? Die Macht?

Was auch immer.

" Könnt ihr mich hören?", schrie sie mit aller Kraft heraus. " Wir brauchen eure Hilfe!"

Als ob das jemand hören könnte auf diesem dem Untergang geweihten Planeten.

Aber wir reden hier von der Macht.
 

Die Macht umgibt uns.

Sie durchdringt uns.

Sie verbindet uns.

Mit allem was lebt.

Mit allem das nicht lebt.

Sie hält das Universum zusammen.

Durch sie sind wir niemals alleine.

Durch sie sind wir stark.

Für alle Zeit.
 

Und deshalb wurde Jessica's Ruf auch gehört.

" Wir brauchen eure Hilfe oder Sernpidal ist verloren! Konzentriert euch! Ich flehe euch an, helft uns diesen Planeten zu retten! Schickt uns eure Kraft! Nur gemeinsam können wir Sernpidal retten! Streckt eure Hände in den Himmel und konzentriert euch! Bitte!"

Um derer Willen, die hier lebten oder derer Lieben die hier lebten.
 

Jessica konzentrierte sich auch. Gerade noch hatte sie breitbeinig die Arme an den Körper gezogen gehabt, die Hände zu Fäusten geballt und in das Universum hinaus geschrieen. Jetzt, mit einem Gefühl der Stärke, riss sie die Arme hoch als wolle sie den flammend herabstürzenden Mond des Planeten mit den eigenen Händen auffangen.
 

Dieses Gefühl.

Sie war nicht alleine.

Auch nicht hier auf Sernpidal. Viele waren bei ihr. Mit ihrer Kraft. Mit ihrem Geist. Damit würden sie diesen verdammten Mond wieder auf seine normale Umlaufbahn bringen!

Ein grellweißes Licht schoss in einem dicken Strahl aus ihren Händen auf den Mond zu.

Fast, als ob sie der lebendige Griff eines riesigen Lichtschwerts wäre. Das Licht traf den Mond, stieb kurz auseinander, hüllte ihn dann aber wie ein Hindernis in einem Strom ein. Er wurde merklich langsamer, stoppte und stieg!

Dieses Licht.

So warm.
 

< Der Kristall ist das Herz der Klinge. Das Herz ist der Kristall eines Jedi. Der Jedi ist der Kristall der Macht. Die Macht ist die Klinge des Herzens. Alles ist miteinander verflochten. Der Kristall, die Klinge, der Jedi. Ihr seid Eins.>
 

Das Licht.

Da war ein Schatten.

Mit einem Schlag fuhr Jessica auf. Sie lag. Hatte gelegen. Das hier war nicht die Höhle. Wo war sie?

Also... sah aus, wie eine Krankenstation. Medodroiden, Liegen, Gerätschaften, Kontrollen. Ein heller Raum. Metallwände. Ja, eine Krankenstation. Definitiv.

" Sie ist bei Bewusstsein.", hörte sie die Vokabulatorstimme eines Droiden. Sie lag auf einer der Liegen, nur mit einem dünnen Medotuch bedeckt. Lehnte sich wieder zurück.

" Das ist ein Lichtschwert.", drang eine weitere Stimme, diesmal menschlich zu ihr durch. Ein älterer Mann.

" Sir." Es war General Dodonna.

" Darf man fragen, woher Sie dieses Lichtschwert haben, Lieutenant?" Was machte der General hier?

Aber am Tonfall des Vorgesetzten konnte man schon erkennen, dass man lieber antwortete.

" Ich habe es auf Kashyyyk selbst gebaut.", gab sie dann auch die Antwort. " In der Nacht vom zweiten auf den dritten Tag dort." Der General hatte den Griff so in der Hand, dass er praktisch mit der Austrittsöffnung auf Jessica zeigte. " Niemand ohne die Ausbildung kann ein Lichtschwert bauen.", benutzte er sein Wissen als alter Soldat der alten Republik. " Das bedeutet..." Er ließ es offen.

" Tja." Jessica richtete ihren Oberkörper auf, die Knie etwas auseinandergedrückt und die Ellbogen darauf, die Hände zusammen zwischen ihren Beinen. " Ehrlich gesagt hatte ich ein paar Lektionen bei einem Jedi-Meister bis zu dem Unfall, der mich nach Agamar gebracht hat." Sie lächelte. " Allerdings muss das ja nicht gleich jeder wissen. Außerdem waren es nur ein paar. Nichts Großartiges."

" Großartig genug, um ein Lichtschwert zu bauen.", wandte Jan Dodonna ein. " Ich würde eher sagen, es waren Talent, Training und die Macht. Ich habe mein ganzes Leben lang in allen Bereichen hart trainiert. Das hat mir auch mit den wenigen Unterrichtsstunden bei meinem Meister geholfen."

Für Dodonna war es klar, dass man es wirklich nicht breit treten sollte, dass Jessica Woo ein Jedi- wenn auch erst in Ausbildung- war. Das zu verbreiten war viel zu gefährlich.

" Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, würde ich mich jetzt gerne anziehen und mit meinen Freunden zur INDEPENDENCE zurückkehren. Ich habe schließlich da noch einen Job."

Mit einem Kommentar verließ Dodonna die Krankenstation.

" Vielleicht sollten Sie das Mon Mothma erklären."
 

Die wenigen Besitztümer, die Jessica bei sich gehabt hatte, lagen auf einem kleinen Metalltischchen nahe ihrer Liege. Ihre ganze Kleidung als auch die Ausrüstung, der Beutel mit den Kristallen... und dieser weiße Kristall, der einzeln daneben lag. Erst mal angezogen. Dann sah man weiter. Gerade als Jessica die Gurte anlegte, kamen Sumorg und Shaarrii in die Krankenstation.

" Alles okay bei mir. Nur ein kleiner Ausflug mit der Macht. Wir können los."

Natürlich guckten einige der Rebellen, was mit diesem Dreiergespann abging. Tuschelten, einige pfiffen Jessica nach. Die lachte nur fies.

" Wenn ihr was wollt, solltet ihr erst mal den Kalidor kriegen. Is' doch nicht SO schwer."
 

" Frachter ENTERPRISE erbittet Starterlaubnis.", meldete Jessica sich bei der Flugzentrale des Rebellenpostens.

" Starterlaubnis erteilt, ENTERPRISE. Gute Heimreise."

" Danke." Kurze Pause mit Grinser. " Und möge die Macht mit euch sein."

Damit startete der YT-2000er. Löste sich mit seinen Repulsoren vom Boden und zündete in etwa zehn Metern Höhe die echten Triebwerke. " Kurs eingerastet.", teilte Shaarrii mit.

" Sprung." Jessica zog die Hebel herunter, die Sterne wurden zu Lichtstreifen, füllten die ganze Sicht als weiße Wand aus und gaben die Sicht auf einen wirbelnden blauen Strudel beinahe unendlicher Länge frei.

Mann, Mon Mothma würde garantiert einen vollen Bericht erwarten. Für den direkten Vorgesetzten gäb's nur einen eingeschränkten. Dann dieser seltsame Kristall und dieser , kleine Ausflug'. Alles gar nicht so einfach.
 

Plötzlich waren da wieder die zu Sternen werdenden Lichtstreifen. " Wieso hab' ich das geahnt?", knurrte Shaarrii. Mitten rein. Okay, es war nicht Carida, das hier war aber nicht minder heftig.

Zwei ISZ, ein Inderdictor-Kreuzer und eine Wolke von TIEs gegen eine Handvoll Frachter. Größere Frachter wie Containertransporter, Bulk-Frachter und Sternengaleonen. " Leute, ihr geht besser an die Geschütze."

Jessica machte sich unterdessen dran, einen gerichteten Hilferuf auszustrahlen. Plus natürlich die Ortsangaben. Dürfte andererseits ja nicht zu verfehlen sein, mit einem Interdictor mitten auf der Straße. Die Teile generierten künstliche Schwerkraftfelder und machten damit Hyperraumreisen unmöglich.

Schwerkraftfelder erschienen im Hyperraum als Schatten ihrer selbst. Damit zusammen zu stoßen war... echt unangenehm. Plus den natürlichen Faktor von Schwerkraftfeldern auf Hyperraumantriebe.

" INDEPENDENCE, hier ist Sunrider! Wir brauchen dringend Unterstützung! Ein Interdictor und zwei Sternzerstörer greifen einen Flüchtlingskonvoi an und wir sind mitten drin mit unserem Frachter! Wiederhole!..."

Nachricht auf Automatik und das Ruder rum gerissen. Mit der Frontkanone holte sie einen von drei Bombern aus dem All, die auf einen der Bulks zuflogen. Die anderen beiden vergingen im Feuer von zwei Quad-Lasern unter Handhabung von Sumorg und Shaarrii.

" Wir müssen nur ein paar Minuten durchhalten bis Verstärkung eintrifft!"

Zustimmendes Gebrüll.

" Frontalangriff!" Während zwei TIE-Jäger es auf die ENTERPRISE abgesehen hatten, flog Jessica den Frachter frontal auf eine Gruppe Bomber zu. Die schossen jeweils ihre Torpedos ab. Was für Dämlacke.

Jessica zog im letzten Moment eine gedrehte Wende ab und ließ die beiden Verfolger in ihr Verderben fliegen während die restlichen Torpedos brav folgten. " Absender unbekannt verzogen." Die folgten so brav, dass sie sogar hinterher dackelten, als Jessica unter einen der ISZ und durch deren Hangar aus dem kleineren Startschacht wieder raus. " Das muss weh tun. Zumindest würden da erstmal keine Schiffe mehr raus kommen."

Spätestens jetzt waren die Imps hinter ihnen her. Echt sauer. Ein ganzes Geschwader Abfangjäger hatte es auf sie abgesehen. Für die Retourkutsche hatte Jessica die Waffenenergie gekappt und auf Schilde und Antrieb gelegt gehabt. So blieb es vorläufig auch.

Gute Güte! Jetzt hatte sie auch noch eine Gruppe TIE-Jäger im Visier! Schilde runter auf 75%.

Selbst die geilsten Manöver halfen nicht. Ausbremsen, Ausbrechen, Rollen. Einfach zu viele.

" Konzentriere dich, verdammt noch mal.", knurrte Jessica sich selber an. < Gib dich der Macht hin.>

Da! Eine Chance. Dicht an einem der Frachter vorbei. Na, ging doch. Meinte auch Jessica, als die Hälfte ihrer Abfangjäger-Verfolger im Torpedohagel ihrer Kameraden verging. Doch dafür schoss ein Geschwader normaler Jäger über den Frachter hinweg und die ENTERPRISE mitten rein.

" Scheiße."

" Rote Jungs! Schützt die Frachter!", hörte sie noch über Com, bevor das Teil Funken sprühend ausfiel.

" Shaarrii! Du musst die Com-Anlage reparieren!", schrie Jessica aus dem Cockpit raus.

Schildgenerator durchgebrannt, Sensoren zerdeppert, Querruder ausgehebelt, eines der Quad-Geschütze abgerissen...

Okay, alles Unnütze abstellen. Power in Antrieb und Waffen.

< Oh, nein. Wir werden hier nicht drauf gehen. Nicht hier. Nicht heute.>
 

Rolle links, zwischen den Verstrebungen dieses Containerfrachters durch.

" Die Macht beschützt Narren, Kinder und Schiffe mit dem Namen ENTERPRISE."

Also ließ sie auch die Macht tun.

Kurs auf den Interdictor.

Waren ja , nur' zwanzig große Quad-Laser drauf.

Plötzlich waren zwei X-Wings neben ihr. Links und rechts.

Shaarrii meinte, dass die Com wieder stand.

" Lasst mich raten. Rainbow und Starrunner.", gab Jessica den Kommentar.

" Kümmert ihr euch um den Interdictor. Wir geben euch Deckung.", kam es aus dem Headset.

" Du und Deckung geben, Bubi? So lang' war ich doch echt nich' weg. Ich geb' euch Deckung. Ihr krallt euch diesen Scheißhaufen."

Doch diese kleine Diskussion wurde vom Aufblitzen eines orangenen Lichts unterbrochen.

< Ein Phaser? Hier? Jetzt?> Sah dem Strahl eines Phasers wirklich verdammt ähnlich. Nur konnte man die Quelle nicht ausmachen. War aber auch so was von egal. Der Strahl ging durch den Interdictor wie ein heißes Messer durch Butter und schnitt ihn präzise und fein säuberlich der Länge nach in zwei exakte Hälften.

Okay, diese Präsenz verriet alles.

Revan.

Mit einem getarnten Schiff der Station.

Alles klar.

Bei den beiden Sternzerstörern schienen sämtliche Waffen ausgeschaltet.

" Okay, Rote Jungs! Die Frachter sind in Sicherheit! Alles klar, Sunrider?"

" Wir kommen nach Hause, Führer Rot."

" Springen Sie, wir geben Ihnen Deckung."

Wenigstens ab jetzt verlief es ruhig.
 

Die INDEPENDENCE.

Erleichtert betrat Jessica den Hangar. " Oh, Mann. Da gibt's einiges zu reparieren."

Natürlich auch aufzumotzen. Dachte Jessica jedenfalls dran, als sie sich die Maschine kurz von außen ansah.

" Sundrider ist zurück!", kam ein Ruf. Das war Lumbago. Jessica konnte nicht anders, als breit zu grinsen.

" Ich werd' doch nicht einfach so abkratzen, bevor ich nicht die Diamantenen Augen habe."

" Alles klar, das ist Sunrider.", lachte jemand. " Rainbow." Illiana und Jessica umarmten sich erst mal fest.

" Ich freue mich auch, dass es dir gut geht." Okay, Keyan war etwas... schüchtern.

R2-R0 kam auch angerollt. Der hatte es doch schon mitbekommen. " Was glaubt ihr, wie ich mich freue, endlich wieder da zu sein. War ein echtes Abenteuer da draußen." Es war noch nicht vorbei.

" Das sind meine neuen Freunde. Shaarrii und Sumorg. Die Geschichte erzähl ich später.

Ich hoffe für euch, dass ihr meinen Krempel noch nicht weggeworfen habt.", fiel es Sunrider ein.

" Nein, nein. Keine Sorge.", wehrte Hamo ab. " Gut. Dann werde ich jetzt kurz unter die Dusche springen, in meine Uniform schlüpfen und der Chefin direkt Bericht erstatten."
 

Eine halbe Stunde nach ihrer Ankunft stand Jessica also vor der Anführerin der Allianz. Frisch geduscht und in voller Uniform. Inklusive Kalidor.

" Setzen Sie sich doch bitte.", meinte Mon Mothma. Dem kam Jessica gerne nach.

" Ich muss Ihnen ein Geständnis machen.", begann Jessica. " Auf meiner Heimatwelt, kurz bevor ich durch diesen unglücklichen Unfall nach Agamar verschlagen wurde, trat ich in die Lehre bei dieser Jedi-Meisterin die unsere Welt besuchte. Allerdings nur sehr kurz, der Unfall kam dazwischen. Ich bin aber Jedi genug, einiges auf die Beine zu stellen, wenn wir uns verstehen. Wie auch immer. Es wäre sehr gut und mir auch echt lieb, wenn nicht gerade so viele Leute davon wüssten." Sie grinste und Mon Mothma lächelte mit einem Kopfnicken.

" Jetzt aber zu meinem Bericht."

Also erzählte Jessica. Sie erzählte Mon Mothma alles. Bis auf die Begegnung mit Revan auf Nar Shaddaa.

" Sie sollten wissen, dass Captain Garven Dreis das Kommando über die Red Squadron übernommen hat.", erwähnte die Chefin. " Er wird von mir einen , gekürzten' Bericht erhalten."

" Danke, Ma'am.", sagte Jessica erleichtert. " Ich glaube, Ihre Freunde warten in der Messe auf Sie."

" Sicher tun sie das.", antwortete Jessica heiter. " Ich werde nur kurz den Kalidor wegpacken und sie dann besuchen."

Bevor Jessica den Raum verließ meinte sie noch: " Wird vielleicht noch etwas dauern. Aber ich weiß, dass wir gewinnen werden. Schließlich sind wir hier die Guten."
 

Erst mal in Schale geworfen. Die nette rote Kombination aus kurzer Rockhose und Top mit Überjacke von Agamar.

Dann ab in die Messe.

" Bunt ist das Leben und granatenstark!"

Waren aber nicht nur die paar Freunde da. Sondern auch die ganze Red Squadron und einige andere Leutchen.

Eine , Willkommen zurück!'- Party.

Jessica nahm einen Saft und setzte sich. Klar, waren ja alle gespannt, was sie zu erzählen hatte.

Mann, waren die Leute still als sie berichtete. Inklusive dem Teil, wie Shaarrii dem Terentatek eine Ryyk-Klinge volle Kanne durchs Auge ins Hirn getrieben hatte, als Jessica den Lockvogel spielte. Oder wie sie Bacca's Schwert in der alten Kultivierungscomputeranlage gefunden hatten, die viertausend Jahre zuvor die Sternenkarte von Kashyyyk gehütet gehabt hatte. Wie auch den kleinen Überfall und die Requirierung des Frachters. Allerdings sprach sie dabei nur von einem Schwert als Waffe. Kein , Licht'schwert. Sie erzählte alles ziemlich bildlich und aktiv, dass sie fast schauspielerte.

Als es etwas ruhiger für sie wurde nachdem sie ihre Geschichte beendet hatte, sprach der Captain der roten Jungs kurz mit ihr. " Sie sollten vielleicht etwas wissen, Lieutenant."

" Sicher. Bei mir daheim gibt es ein Sprichwort der Wissenschaftler. " Ich weiß, dass ich nichts weiß." Also sucht man immer nach weiterem Wissen."

" Der Convoy, den Sie und Lieutenant Illiana ausspioniert haben, bestand aus Fracht für ein wichtiges Projekt des Imperiums."

" Die werden dann wohl etwas Nachschubprobleme haben. Aber was ist mit diesem Flüchtlingsconvoy, dass sie mit einem Interdictor und zwei Sternzerstörern hinterer waren?"

" Wissen wir leider nicht. Aber die Flüchtlinge konnten alle gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Das verdanken sie Ihnen."

Aber nicht doch.
 

Etwas später stand Jessica an einem Aussichtsfenster der INDEPENDENCE.

" Keyan, was ist?", fragte sie gegen die Scheibe aus Transparistahl. Die Reflexion ihres Kameraden kam näher wie auch das Original.

" Ich...", begann der junge Pilot. Doch ihm fehlten die Worte. " Schon klar." Jessica wandte sich um und sah ihn mit einem Lächeln und einem warmen Blick an.

" Du hast mich vermisst. Hattest Angst, dass du mich nie wieder sehen würdest."

Aber so leicht wurde er sie nicht los.

" Es gibt keinen Tod. Es gibt nur die Macht." Alte Jedi-Lehre.

Sie nahm seine Hand. " Ich hab' dir doch gesagt, dass wir Partner sind und dass ich auf dich aufpasse."

Jetzt gingen sie erst mal schlafen.
 

Die nächsten paar Tage zog Jessica sich etwas zurück. Trainierte im Simulator, aber sonst arbeitete sie in einer der Werkstätten der INDEPENDENCE.

Lichtschwerter fabrizieren und aufmotzen.

Blau, grün, gelb und violett. Das violette motzte sie nur auf und bastelte einen Adapter zur Kombination.

Nummer 2- das blaue- bekam eine eingelegte Gummispirale und einen oval-schrägen Emitterausgang, natürlich auch einen Regler für die Länge, plus eine drehbare Energiezelle mit Ring an der Seite. Grün bekam einen maschenartig eingelegten Gummigriffel und einen Emitterausgang der mit dünnen Ringen etwa einen kleinen Finger breiter wurde als der Rest, außerdem eine eher rundliche Energiezelle am Knauf, an deren breitester Stelle ein beweglicher Ring für den Haltering angebracht war. Gelb war in der Mitte über zwei Drittel gänzlich von Gummi umschlossen, an den Enden verdickt, dass der Gummi eingelegt war, das Emitterende als auch das Energiezellenende sahen aus wie ein Kegelstumpf, waren aber beide vom Ende des Gummigriffs noch etwa drei Zentimeter entfernt, da in diesem Metallbereich ja die ganzen Kontrollen eingebracht waren. Was besonders fies kommen würde, war die Tatsache, dass sie die Schwerter beliebig kombinieren konnte. Außerdem waren sie so was von aufgemotzt, dass sie glatt dreifach so gefährlich waren wie Standart-Lichtschwerter. Alle waren sowohl einhändig als auch mit beiden Händen zu führen. Plus der kleinen Farbmarkierung, die Jessica noch vorsichtshalber angebracht hatte. Mal vorstellen, ein Jedi mit zwei Doppelklingen.
 

Der Captain erwischte Jessica, als sie an dem YT-2000er rumschraubte.

" Lieutenant, ich hätte Sie gerne bei einer Mission dabei. Wir könnten Ihren Frachter gut gebrauchen."

" Klar, Sir. Muss ihn nur noch kurz zuschrauben."

" Eine Stunde, dann treffen sich die Piloten im Besprechungsraum 1."

" Aye, Sir."

Also, eine Stunde später.

" Piloten!" Der Commander briefte sie. " Wie Sie alle wissen dürften, sind wir immer knapp an Nachschub von Vorräten und Ausrüstung. Allerdings sollen unsere nicht ganz legalen Quellen nicht wissen, dass sie mit den Rebellen Handel treiben. Deshalb werden wir einen Gallofree Yards Transporter benutzen, um unsere Fracht zu transportieren. Begleitet wird er von einer Vierergruppe Z-95 unter der Bezeichnung Rascals. Außerdem wird Captain Dreis sich auf dem corellianischen YT-2000er ENTERPRISE befinden und die Operation leiten. Die ENTERPRISE wurde zu diesem Zweck in ROTUGA umbenannt." Jessica nickte vor der Frage.

" Wir erwarten aufgrund unserer Geheimhaltung nicht allzu große Schwierigkeiten. Unser Kontaktmann wird in einem SPC bei der Raumkolonie Bringoloidi warten und Ihnen die Koordinaten für den Übergabepunkt übermitteln. Dort werden Sie die Güter von einem xytianischen Transporter übernehmen. Rein, übertragen, raus. Kein Problem. Also, los. Und möge die Macht mit Ihnen sein."

" Gut, dass Sie zugestimmt haben, Lieutenant.", traten der Commander und der Captain an Jessica heran.

" Ich nehme an, Sie haben meine Freunde Shaarrii und Sumorg schon gefragt und sie haben zugestimmt. Aber passen Sie auf. Ich weiß nicht, wie die Modifikationen wirken, die ich eingebaut habe. Ich wollte die eigentlich erst testen. Nun, jetzt sind Sie eben das Versuchskaninchen, Boss."

Wie gut, dass Jessica ihre Lichtschwerter schon gut in ihrem Spezialraumanzug verstaut hatte. Vier Extra-Taschen über den Körper verteilt. Wenn das sich auszahlen würde...

Na, ja. Interesting.

" Lieutenant, das ist jetzt eine wichtige Mission. Die Chefin hat Sie extra dafür empfohlen."

Sie wäre jetzt Rascal 2. Und ausgerechnet Ronas wäre Rascal 1. Ganz toll. Konnten sie nur auf viele Ziele hoffen, damit sie das Problem vom Lab endlich lösen konnten. Rascal 3 war ein Pilot namens Jek Porkins. Etwas beleibter und mit einem rundlichen Bart um die Lippen. Kam von Bestine, wie Lumbago ihr erzählte, als sie es sich in ihrem Z-95 bequem machte. Sie sah noch kurz zur ENTERPRISE rüber. Die zwei Doppelkanonen sahen wirklich gut aus. Oben und unten jeweils eine höchst illegale Dymex-Doppellaserkanone. Auf corellianischen 1D Servotürmen aufgebaut. Von Jessica aufgemotzt für höhere Feuerrate und größere Reichweite als auch besser Bewegung. Zusätzlich gab's noch einen halbautomatischen Feuer-erwiedern-Modus, der jeden angreifen sollte, der auf die ENTERPRISE feuerte. Außerdem war der Antrieb mit einigen geklauten imperialen KonGar KGDefender Ionenantrieben bestückt und der Hyperraumantrieb brachte es auf 0,55. Fast so schnell wie die FALCON. Die Schilde und Panzerung waren sowieso verbessert, vom zweiten Fusionsreaktor ganz zu schweigen. Müsste mal nachsehen, wie viel imperiale Gesetze man brach, indem man sie nur betrat. Garantiert mehr als ein Dutzend.

" Alle Rascals bereit?"

" Aye."

" Rascals: Start!"

Zuerst hob die ROTUGA- also die ENTERPRISE- ab.

Gleich darauf folgten die Z-95 Rascals einer nach dem anderen brav in Reihe.

" Kreuzformation und Kurs auf den Sprungpunkt."

Kreuzformation bedeutete, dass sie ein X bildeten und die ROTUGA die Mitte darstellte.

" Hyperraumsprung: jetzt!"

Wie gut, dass die Teile nachträglich mit denselben Hyperraumantrieben ausgerüstet worden waren wie die X-Wings.

Diese Weltraumkolonie hatte eine hantelförmige Struktur mit leicht abgeplatteten Enden und mehreren verdickten Ringen auf der Verbindung. " SPC JARUK, hier ist der Transporter ROTUGA. Wie abgesprochen sind wir eingetroffen.", hörte man Dreis über Com.

" Wozu die Eskorte? Denken Sie, wir wollen Sie in einen Hinterhalt locken?"

" Nein, aber vielleicht weiß ja jemand davon, der davon nichts wissen sollte. Was nicht heißen soll, dass Sie damit zu tun haben müssten."

" Wir schicken die Koordinaten."

Eine neue simulierte Spungboje erschien auf den Sensoren als auch dem Display.

Also flogen sie die an und sprangen erneut. " Nett.", kommentierte Porkins. Ein gutes Dutzend Cloakshapes patrouillierte die Gegend. " Da wären wir. Der Transporter soll andocken."

Der Gallofree Yards dockte an. " Äh... Moment. Wir haben ein kleines Problem mit den Luftschleusen.", meldete der xytianische Transporter. " Wir schicken einige Techniker, die sich das mal von außen ansehen."

" Wieso wusste ich, dass nicht alles glatt laufen wird?", seufzte Jessica. Captain Dreis ging auf eine Allianzfrequenz und Codierung. " Das kommt mir suspekt vor. Rascal 1, Sie kümmern sich um die Techniker. Der Rest verstärkt Schilde und bereitet sich auf einen Kampf vor."

" Sie fliegen auf die Maschinen der BRIGHT HOPE zu!", schrie Porkins.

Sofort wechselte die Markierung der Sensoren für die feindlichen Schmuggler.

" Angriff."

" Scheiße.", beschwerte Ronas sich. Einer der Techniker hatte es geschafft, eine Ionenladung anzubringen und die Triebwerke der BRIGHT HOPE zu deaktivieren. Jetzt kam auch noch eine Marauder-Korvette in den Sektor!

Das Teil sah irgendwie aus wie ein geplätteter klingonischer Bird of Prey mit dickeren geraden Flügeln und einem Frontpart in der Form eines halbwegs geplätteten Pyramidenstumpfs. Auf jeden Fall hatte der noch mal ein Dutzend Cloakshapes und einen Kanonenkreuzer Mitgebracht. Der sah fast wie ein corellianischer Blockadebrecher aus, dessen Frontpartie man abgenommen und durch einen Kegelstumpf ersetzt hätte.

" Keine Panik, Rascals. Ist doch `ne Kleinigkeit.", versuchte Jessica zu beruhigen.

Sie steuerte direkt auf die Marauder zu und pulverisierte auf dem Weg die Cloakshapes, die damit gekommen waren. " Rascal 3, gib mir Deckung.", gab sie durch. " Ich krall' mir die Marauder." Zielcomputer auf das Kanonenboot ausgerichtet.

Die Macht würde schon für Treffer auf den Marauder sorgen.

Zusammen mit ihrem Instinkt feuerte Jessica auf die Corvette und traf voll ins Schwarze. Die Schildgeneratoren waren hinüber. Kurz vorbei während Rascal 3 sich um ein paar der Geschütze kümmerte. " So, ihr Penner. Schluckt DAS." Gemeint waren zwei Protonentorpedos, die sie voll auf die Kommandobrücke jagte. " Okay, jetzt dieses Kanonenboot."

Das war grade drauf und dran, in den Hyperraum zu springen. " Rascals, gemeinsamer Angriff auf das Kanonenboot.", kam es von der ROTUGA. Also, DAS war ja nun kein Problem.

" Okay, das wär's. Unser Normalraumantrieb funktioniert wieder halbwegs. Damit sollten wir aus dem Gravitationsfeld hier raus kommen. Dauert allerdings ein bisschen.", teilte der Chef der BRIGHT HOPE mit.

Ganz langsam hier weg. " Hatte der Boss nicht was von , Kein Problem' gesagt?"

" Sei's drum. Wir fliegen jetzt heim." Oh, Mann. Auch dann noch über die Kolonie und zwei andere Punkte um ihren Kurs zu verwischen.

Aber schließlich sahen sie dann doch den vertrauten Anblick der Flotte.

Nur hatte Jessica ein... ungutes Gefühl.
 

Etwas schien zu fehlen, hier auf der INDEPENDENCE.

Nur: was?

Lumbago kümmerte sich um ihren Z-95. " Schlechte Nachrichten.", murmelte er leise. War er deshalb so... abwesend? Kurz schloss sie die Augen. Sie hatte zwar den weißen Kristall schon hervorgeholt gehabt. Der hing jetzt an einer Kette und war an den Rautenseiten mit einem dünnen Draht zu einem Anhänger gearbeitet worden. Also griff sie jetzt danach.

" Keyan wird vermisst." Eine Feststellung. " Ja.", gab Lumbago leise zu. " Er wurde über Ord Mantell abgeschossen."

" Dass man den nicht mal für eine Mission allein lassen kann.", regte Jessica sich gespielt auf.

Als sie die ENTERPRISE erreichte, kam auch schon R2 mit einem angehängten Repulsorschlitten angeschwebt, auf dem ein kleinerer Flacher Container lag. " Sir, ich muss dringend um Urlaub bitten.", sprach sie Captain Dreis direkt an. " Darf man fragen, weshalb, Lieutenant?"

" Sir, Lieutenant Farlander wird vermisst. Mir wurde gesagt, er sei über Ord Mantell abgeschossen worden."

Es war nur logisch, dass der Captain die persönlichen Daten seines Geschwaders durchgelesen hatte.

" Nun, wenn Sie Ihren Frachter nehmen, kann ich Sie schlecht davon abhalten, Ihren Freund zu retten."

Ein gewisses Lächeln umspielte seine Lippen. " Er ist nicht nur mein Freund. Er ist mein Blutsbruder. Das ist so was wie eine gegenseitige Wookie-Lebensschuld."

Nicken.

" R2, steig ein. Wir holen Keyan ab."

Alles klar.
 

Ord Mantell war etwas wie ein braun-blauer Haufen. So, schien es jedenfalls beim Anflug.

Natürlich hatte Jessica die Daten über den Planeten. Gut 12000 Jahre vor dem Imperium als Versorgungsaußenposten von der alten Republik besiedelt worden. Jetzt ein Paradies für Spieler, Kopfgeldjäger und anderen Abschaum. Am besten immer die Taschen auf den Innenseiten der Klamotten haben, oder sie würden schneller leer sein, als... wir verstehen uns.

" Hier ist der Frachter ENTERPRISE, wir rufen die Raumkontrolle von Ord Mantell. Bitten um Landeerlaubnis."

" Hier ist die Raumkontrolle von Ord Mantell. Wer spricht?"

" Jessica Woo, Pilotin und Besitzerin."

" Befördern Sie zu verzollende Fracht oder Passagiere?"

" Nein, meine Crew und ich sind privat hier."

Kurze Pause. " Richten Sie Ihre Transponder auf die folgenden Werte ein und folgen Sie dem Leitstrahl zu Landebucht 56-A."

" Verstanden."

Hm? Sie flogen an einigen orbitalen Andockplattformen vorbei. Hier wurden sehr viele Schiffe angedockt, wie es schien. Lange dünne Passagierliner mit Streifenverdickungen in Bogenform über die Mitte, LT-3000 Luxusliner, corellianische Corvetten, ein alter HKD Lucrehulk-Klasse LH3210 Frachter. Das waren riesige Cs mit einer Kugel in der Mitte, die über eine breite Verbindung angebracht war. Gleich dahinter der Antrieb.
 

Die Landebucht: ein großer Metallring, in einem geringen Winkel um eine etwa hundert Meter breite runde etwa fünfundzwanzig Meter tiefe Vertiefung angebracht. Diese Vertiefung war der Landeplatz.

Für den Auftritt hier hatte Jessica sich halbwegs fein gemacht. Eine blau-goldene Überrobe. Sah ziemlich teuer aus. Genug Einschnitte, um schnell an ein paar Lichtschwerter zu kommen. Der Kopfteil ihres Ganzkörperanzugs war unter einem höheren Nackenteil versteckt, das zu der Überrobe gehörte. Unter dem Waffengürtel, aber über der Überwurfrobe trug sie einen dünnen Ledergürtel um die Robe zu halten. Außerdem trug sie halbwegs edle Sandalen. Okay, sie waren am Rand der Casinozone gelandet. Was bedeutete, dass man sie offenbar noch nicht eingeordnet hatte. Geldquellen würden besser behandelt, ganz klar. Außerhalb des Casinobereichs würden sich die... dunkleren Subjekte rumdrücken. Dort wurde auch ziemlich viel Dreck in die Luft geblasen. Dahinter würden die öden Gegenden sein. " Willkommen.", kam ein Menschenmann durch ein größeres Schott in einer weiteren Einbuchtung. Offenbar der Verantwortliche für diesen Landeplatz.

" Wir würden uns gern ein paar der Casinos ansehen.", ging Jessica es gleich an. " Ah, natürlich."

Der Hafenmeister war etwas rundlicher und mit einem Haarkranz versehen. Trug einen mittelmäßigen Anzug.

" Doch zuerst muss ich Sie bitten, die Landegebühr zu entrichten." 100 Credits.

" R2.", meinte Jessica lässig und der kleine aufgemotzte Droide spuckte dem Landeplatzmeister den Chit entgegen. " So. Jetzt hätten wir gerne eine Information. Wo bekommen wir hier Landspeeder oder Swoops her?"

Noch mal 100 Credits.

" Danke."

Oka, der Weg führte auf gleicher Höhe offen durch eine Reihe weiterer Landeplätze. Dann stieg der Weg etwas an bis auf etwa ein Stockwerk mit Decke unter der Normalbodenhöhe.

" Da.", deutete Sumorg. Es war eine breite Einbuchtung mit einem größeren leuchtenden Reklameschild darüber.

Zwei längliche Panzerplastfenster gab es auf der langen Innenseite plus eine recht verzierte, holzfarbene Metalltüre mit einem Sichtspalt. " Wir wollen drei Swoop-Bikes kaufen." Mit den Worten näherte Jessica sich der Türe.

" So, wollen Sie.", kam die Feststellung durch einen Vokabulator neben der Seite.

" Wir zahlen auch gut."

" Ich habe gerade drei Mobquet Overracer rein bekommen." Interessant.

Die Mobquet Overracer hatten geschwungene abgerundete Formen. Ein leicht zweigeteiltes Triebwerk hinten, dann ein kurzer Teil bis zu einem rundlich erhöhten Part für die Rückenlehne. Das Repulsorlift-Engine war recht flach unten abgerundet angebracht, die Front davon etwa auf gleicher Länge mit den Fußpedalen. Die Steuerflügel sahen aus wie lang gezogene Haiflossen. Zwei Oben und zwei kleinere umgedreht und leicht nach hinten versetzt unten. Die spitzen Enden auf exakt der gleichen Länge. Das Gestänge war etwas dicker verpackt als bei den Imperialen. Richtig krass und recht gemütlich. Sich zurücklehnen und mit etwa 700 Sachen durch die Botanik brettern.
 

Über mittelgroße Aufzüge kamen sie auf das normale Level des Casinobezirks. Äh, ja. Ziemlich vielfältig und vor allem hell. Richtig gedrängt voll hier zwischen den Casinos. Airspeeder zischten durch die Luft, auf den Straßen tummelten sich Swoops und Landspeeder.

" Okay, Leute. Bleibt bitte ruhig, wenn wir uns hier mal umsehen. Schließlich wollen wir keine Aufmerksamkeit erregen."

Klar, hier waren ja auch genug Stormtrooper unterwegs. Jessica hob die Hand um anzuzeigen, dass sie rechts ran fahren und halten würden. " Sehen wir uns mal da drin um." Ein ziemlich großes und recht teuer wirkendes Casino. " Sehen Sie zu, dass die Swoops gut verstaut werden. Wenn ich nachher einen Kratzer finde, bekommt jemand Ärger.", gab sich Jessica ziemlich großspurig aufgeblasen. Andererseits vertraten eine Wookie und ein Barabel die Drohung. " Bitte geben Sie Ihre Waffen ab. Wenn Sie das Casino verlassen, erhalten Sie sie zurück."

Shaarrii und Sumorg gaben die Waffen ab. Dagegen wurde Jessica nicht mal darum gebeten. Dachte man etwa...?

Wenn Jessica als reiche Dame mit zwei Leibwächtern rüber kam, bräuchte sie wohl kaum Waffen.

< Ich muss mich zwar verstellen, aber wenn ich es übertreibe, führt das auf die dunkle Seite.> Stimmt. Also nur, wenn es wirklich nötig war. < Wie gut, dass R2 das Schiff bewacht.> Der konnte dann wenigstens dafür sorgen, dass es nicht weg war, wenn sie mit Keyan antanzen würden und ganz schnell wieder weg müssten.

In Kombination mit dem neuerdings integrierten Droidengehirn der ENTERPRISE war das außerordentlich effektiv.

Momentan hatte sich Jessica zu einem Sabacc-Tisch begeben. Fing grade wieder an. Hier. Der Dealerdroide stimmte ihr zu, dass sie noch mitspielen durfte. Ihre beiden Begleiter hielten sich etwas bedeckt und sondierten die Lage.

Hier fanden sich nur Menschen- oder besser: verschiedene Menschenarten- war wohl so was wie ein Rassisten-Lokal.

Nach zwei Runden wo Jessica halbwegs ordentlich gewann, war es klar. Man wollte sie abzocken. Fünf weitere Runden später hatte Jessica aber langsam die Nase voll. " So, ich gehe jetzt." Aber ein Mann trat ihr entgegen, als sie sich zur Türe gewandt hatte.

" Mr. Viraxo wünscht, Sie am VIP-Tisch zu sehen." Diese Nulpe trug tatsächlich was wie einen Frack und hatte echt säuberlich mittelgescheitelte, dunkle Haare. Das Gesicht verriet ihn als einen kriecherischen, schleimigen Lakaien. Mit dem Gesicht einer Schlange.
 

Der VIP-Bereich lag höher und war mit mehreren halbrunden Erkern versehen, von denen man gut das ganze Casino überwachen konnte. Die Wände waren komplett aus Transparistahl und einige Kellner- und Butlerdroiden versorgten die VIPs mit allem was sie brauchten.

Richtig abartig degeneriert.

Ein Typ, der... Hitler ähnlich sah..., saß an einem Sabacc-Tisch. Seitenscheitel, etwas dicklicher, mit Umhang, die ganzen Klamotten in Rot gehalten mit weißen und schwarzen Parts, in einer Hand ein Gehstock.

Goldene Gürtelschnalle mit dem Familiensymbol der Viraxo. Etwa auf der anderen Seite des Tisches saß ein gebräunter Mann mit schwarzen, leicht lockigen Haaren und einem Schnauzer. Kam wie ein Profispieler, Haudegen und Frauenheld rüber. Graue Hose, blaues Oberteil samt blauem Überwurf. Ziemlich fein.

" Lando Calrissian. Meine Verehrung." Der küsste Jessica sogar die Hand als er aufgestanden war.

" Jessica Woo."

" Beginnen wir?" Mit der Frage setzte Calrissian sich wieder. " Gerne. Limit?"

Kein Limit.

Nach ein paar Minuten fragte Lando: " Darf man Fragen, was Sie so machen, Miss Woo?"

" Dies und das. Fliege Raumschiffe, mache Besorgungen, helfe Freunden aus der Patsche. Ist eben eine schwere Zeit. Da muss man schon wissen, an wen man sich halten kann."

Nicken von Lando. " Höhen und Tiefen. Ich weiß ganz genau wie das ist."

Schließlich hatte er erst vor kurzem seinen eigenen YT-1300er verloren. " Ausgerechnet beim Sabacc. Beim großen Sabacc-Turnier in der Wolkenstadt von Bespin." Jessica grinste.

" Glauben Sie bloß nicht, dass Sie jetzt meinen gewinnen könnten. Da hätten einige Leute etwas dagegen."

" Einer Lady würde ich doch nicht einfach so ihr Schiff wegnehmen.", wehrte Lando ab.

Weiter gespielt.

" Sie scheinen einen gewissen Instinkt zu besitzen, was dieses Spiel anbelangt, Mr. Viraxo.", fiel es Jessica doch auf. In Wirklichkeit beschiss er bis zum Geht-nicht-mehr.

" Ich habe gehört, Ihr Familienbetrieb läuft derart gut, dass Sie demnächst Xizor Transport Systems übernehmen sollen.", brachte die Jedi ein. Kurz kniff K'Armyn Viraxo die Augen zusammen. " So heißt es jedenfalls in der Transportbrache.", machte Jessica weiter. Ganz klein wenig ausgedehnt. " Wie auch immer. Ich muss jetzt gehen. Ich habe noch einen Freund zu suchen."

Sie schnappte sie sämtliche Credit-Chits und ging. Sehr schöner Gewinn. Konnte man gut der Allianz spenden.
 

Shaarrii und Sumorg hatten das schon bemerkt und bewegten sich zusammen mit Jessica auf den Ausgang zu. Sie bekamen ihre Waffen wieder und traten auf die Straße. Was Jessica bemerkte war die Tatsache, dass Calrissian ihnen folgte. Mit einem Airspeeder-Taxi. Niedlich.

" In zwei Stunden am Schiff.", gab Jessica mit dem Comlink ihren beiden Freunden durch.

Shaarrii bog links ab, Sumorg rechts und Jessica nahm den Weg etwas runter. In einen Tunnel, da ging es garantiert zu den nicht ganz so ehrlichen Bürgern. Merkte man auch nach einigen Kilometern wurde es definitiv dreckiger und weniger gepflegt. In einer kleinen Nische versteckte Jessica sich und wartete ab.

Auf ihrem Mobquet zurückgelehnt schloss sie halb die Augen.

Sie fand sich im Raum über einer wunderbaren grün-blauen Welt wieder.

Über der Welt konnte sie einige Schiffe erkennen. Zwei Flotten genauer. Eine bestand aus den Schiffen dieser Galaxis. Einige Jessica unbekannte Typen, okay. Aber definitv waren X-Wings und Nebulon-Bs dabei.

Dagegen schien eine Horde bio-technischer Schiffe zu stehen. Kamen irgendwie rüber wie 8472ers. Sahen echt übel derangiert aus. Beinahe als ob sie aus Korallen und Tang gewachsen wären. Größtenteils grünlich oder violett-rötlich. Etwas schien von dem größten dieser Korallenschiffe, einem Teil, das einer Spiralgalaxie glich, abgeschossen zu werden. Biologische Kapseln. Ein Gefühl sagte Jessica, dass darin eine große Gefahr lag.

Diese Kapseln näherten sich dem Planten. Doch dann war da etwas.

Mit einem Schlag wusste Jessica, dass dieser Planet Ithor war. Sie spürte auch die Anwesenheit von zweien, die auf Sernpindal gewesen waren. Jedi.

Eine gewaltige Ansammlung der Macht ging von Ithor aus. Manifestierte sich in einer weißen, humanoiden Gestalt. Sie richtete sich auf. War groß genug, dass sie bis zu den Knien innerhalb der Atmosphäre des Planeten stand und sonst eindeutig gewaltig darüber hinaus. Einige riesige, Insektenartige Flügel falteten sich aus dem Rücken der Gestalt auf, bevor sie sich völlig aufgerichtet hatte. Eine Frau.

Lange Haare, Brüste.

Mit beiden Händen schob sie die Kapseln von Ithor weg und formte sie zu einer Schale, in die sie dann scheinbar Jessica nehmen wollte.

Wie von einem Hauch des Ausatmens der Gestalt wurde Jessica die ganze Kleidung vom Leib gerissen.

< Sunrider.>

Die Hände wurden um Jessica geschlossen und sie fand sich in ein helles Licht getaucht.
 

Fast mochte sie meinen, sie befände sich in einem dieser weißen Q-Treffpunkte.

Vor ihr stand eine gefärbte Version dieser Frau in normaler Größe. Bläulich-braune Augen und hüftlange, dunkelbraune Haare.

" Ich bin Bastila Shan.", gab die Frau von sich. Sie war etwa so alt wie Jessica. Was aber völlig unmöglich war.

Immerhin war Bastila Shan viertausend Jahre zuvor eine Begleiterin und sehr gute Freundin von Revan gewesen.

" Du warst vor viertausend Jahren eine Begleiterin und sehr gute Freundin von Revan.", erwiderte Jessica.

" Als ich eins mit der Macht wurde, wurde ich die Hüterin dieser Welt."

" Normalerweise entfernen sich die vergangenen Meister nach einigen Jahren mit der anderen Welt.", meinte die junge Jedi aus der anderen Galaxis. Andererseits...

" Andererseits habe ich euch auf Kashyyyk gespürt. Ihr wart da. Revans Freunde. Ihr habt mir geholfen."

" Damit sich Zukunft und Vergangenheit ineinander fügen." Schon wieder diese Zeitreisen-Kausalität.

" Aber..." Was zum Geier war mit diesem Kristall?

" Diese Fremden sind Invasoren von außerhalb der Galaxis. Yuuzhan Vong."

Bilder von den Taten der Vong schossen Jessica durch den Geist. Wichtige Informationen.

Sie mussten aufgehalten werden oder Milliarden würden sterben.

" Wir werden sie aufhalten.", stellte Jessica klar.

" Hier ist noch etwas für dich. Ein Teil deines Erbes."

Dieses Etwas schien Kleidung zu sein. Recht freizügig.

Eine richtig kurze, schwarze Hose. Darüber ein nur wenig längerer weißer, zweigeteilter Minirock, der am oberen Rand an beiden Seiten jeweils von einem blauen Riemen mit zwei goldenen Steckknöpfen gehalten wurde. Die unteren Ecken davon bestanden aus Goldbrokat mit jeweils einem kleinen Ring darin.

Lange, samtige Strümpfe aus blauer Farbe bis weit über die Knie.

An die Hose waren zwei Riemen befestigt, die kurz über der Hüfte auf dem Bauch mit einem Ring und damit auch zwei weiteren Riemen verbunden waren. Immerhin wurde die Hose recht tief unter dem Bauchnabel getragen. Auf die beiden oberen Riemen, die mit den anderen beiden ein X bildeten, waren Plastikkörbchen für die Brüste geschnallt, die aber nur das äußere untere Drittel und etwas darunter bedeckten. Sie waren auch, mit etwas weniger, mit einem silbrig-grauen Metall überzogen. In einem Winkel von 90° führte ein Riemen von beiden Körbchen hinter dem Rücken zu einem weiteren, senkrechten Riemen, der wiederum zum Po-Ansatz hinunter, wo er wieder mit der Hose verbunden war. Während die beiden oberen Riemen über den Brüsten ein Oberteil formten, ebenfalls aus diesem schwarzen Plastik und schulterfrei. Der obere Rand, eng am Hals, war noch mit goldfarbenem Metall verstärkt. Die beiden oberen Riemen liefen nach den Schultern lang frei schwingend aus, mit einem goldenen Ring am Ende. Das Überzugsoberteil bestand aus weißem Stoff mit blauem Rand und formte ein ärmelloses, schulterfreies H vorne, bis ungefähr zur Hälfte der Brüste reichend. Dann noch zwei dieser Überzüge für die Unterarme, die über den Handrücken liefen und bis zur Hälfte der Oberarme reichte, wo sie leicht unter dem Ende von einem Ring aus ineinander greifenden roten und grünen Dreiecken beschlossen wurden. Für das linke Handgelenk gab es zwei goldene Ringe und für das rechte eine weiße Manschette mit Knopf.

Derart gekleidet erhob Jessica sich aus den Händen der weißen Riesin, selbst in ein überirdisches Licht getaucht.|
 

Im nächsten Moment fand sie sich wieder in dieser unterirdischen Nebenstraße.

Mit diesen geschenkten Klamotten aus ihrem Traum. Oder ihrer... Vision.

Es wurde wirklich immer verrückter. Man war ja schon einiges gewöhnt.

Aber seit wann kam man mit neuen Klamotten aus einem Traum zurück?

Ach, war momentan egal. Wichtiger waren die Informationen bezüglich der Yuuzhan Vong.

Die wären Schuld daran, wenn der Mond auf Sernpindal stürzen würde.

Na, wenigstens waren Jessica's Lichtschwerter noch neben ihr an dem Swoop.

Hm? Da in der Ecke lag ein größeres Stofftuch. Ideal, um sich damit den Kopf zu verhüllen.

Genau richtig, Calrissian näherte sich.
 

Der tapste mit einem Leuchtstab in der Hand etwas unsicher durch den mit nur flackerndem Licht zwielichtig erhellten Tunnel. " Sie sollten hier nicht so mutterseelenallein herumlaufen, Lando Calrissian.", gab Jessica in einer ruhigen Modulation von sich, als er gerade an ihr vorbei kam.

Erschrocken sprang er zur Seite und versuchte mit dem ohnehin schon schwachen Leuchtstab, den dunkleren Seitengang zu erhellen. Inzwischen war Jessica abgestiegen und löste sich aus dem Dunkel neben Swoop.

" Ich bin Sunrider. Und Sie sollten lieber nicht so ganz alleine in einer derart zwielichtigen Gegend herumirren."

Calrissian zog nur eines Gefühls wegen seinen Blaster nicht.

" Aber vielleicht können Sie mir ja helfen. Ich suche einen Freund." Könnte Jessica ihm das anvertrauen?

Sie nahm das Risiko auf sich. " Er ist ein Pilot der Rebellenallianz, der hier vor nicht allzu langer Zeit über dem Planeten abgeschossen wurde."

" Ein Pilot der Rebellenallianz?" Für Lando konnte das auch eine Falle sein, um ihn als Dissidenten und Verräter exekutieren zu können.

Da aber Jessica ihn angesprochen hatte, sah sie sich noch kurz hier um. Gut, soweit sie mitbekam, gab es hier keine Überwachungsgeräte und die Wände schienen auch keine Ohren zu haben.

Sie packte Calrissian vorne an seiner Jacke und zog ihn etwas zu ihrem Overracer hin. " Ich vertraue Ihnen, Calrissian, dass Sie das Geheimnis, das Sie gleich erfahren werden, brav für sich behalten."

" Mein Name ist auch Jessica Woo. Als Raumjägerpilot und Kämpfer der Allianz ist mein Rufname Sunrider. Und ich bin auch ein Jedi."

Lando musste sich erst mal setzen. Diese feine Lady aus dem Casino...

Zwar hatte er ein Gefühl gehabt, dass sie etwas sonderbar sei, aber... ein aktives Mitglied der Rebellenallianz und auch noch eine Jedi!?

Um ihren Standpunkt auszudrücken zündete Jessica ihr violettes Lichtschwert.

Sie steckte ihre Lichtschwerter jeweils im Paar in zwei Gürteltaschen, die noch am Swoop hängten und verschleierte wieder ihren Kopf.

Sehr gut.

Halt!

Da war etwas. Ein kurzes Aufflackern eines Gefühls.

Dort drüben. Bevor Calrissian es fassen konnte, saß er hinter Jessica auf dem Swoop und preschte diese Seitenstraße hinunter. Er hielt sich einfach nur an Jessica fest. Besonders, als sie an einem Tor ziemlich hart bremste. Ein größeres, breiteres Tor, das diesen Weg abzuschließen schien.

" So, mal sehen."

Da war eine leicht verrostete und halb kaputte Schalttafel an dem Rahmen neben diesem Tor.

" Ein Lift.", registrierte Jessica, davor stehend. " Und?", wandte sie sich zu Calrissian um, der immer noch auf dem Swoop saß.

" Aber natürlich helfe ich. Wie könnte ich einer reizenden Lady und Freiheitskämpferin so eine Bitte abschlagen?"

Was Jessica nur Grinsen ließ. Sie nahm den Com-Link und versuchte, Shaarrii und Sumorg zu erreichen.

Leider ohne Erfolg. Kam das Signal nicht mal durch? Beunruhigte Jessica dann doch.

" Keine Verbindung?", fragte Lando nach. Kopfschütteln als Antwort. " Wir sollten weiter. Eine Wookie und ein Barabel kommen schon klar." Ja, sicher.

Rang Jessica ein Lächeln ab. " Genau. Shaarrii und ich haben auf Kashyyyk und Nar Shaddaa ein paar Abenteuer erlebt."

Jetzt aber mit diesem Aufzug bis zur nächsten Ebene. Ging ja auch nur eine Ebene hinunter.
 

Also, das war jetzt ein typischer vernachlässigter Gang. Versifft, rostig, schlecht beleuchtet, in schlechtem Zustand, teilweise aufgerissen, ...

Wirkte wie die obere Hälfte eines Achtecks.

An den oberen beiden Seiten waren Schlitze, durch die spärliches, schmutziges Licht kam.

Die unteren beiden Seiten und oben in der Mitte schienen in unregelmäßigen abständen die Leuchtelemente angebracht.

Einige Meter vom Lift war eine Kreuzung. Geradeaus war dann ein weiteres dieser Tore, links und rechts führten Gänge entlang. Direkt an der Kreuzung kamen im linken Gang aus einigen Rohren Dampf geschossen und es tropfte. Geräusche. Da redete jemand. Genauer stritt jemand.

Huttisch. Na, ganz toll.

Ging wahrscheinlich um einen Bandenkrieg. Welche Gruppierung besser war.

Schüsse fielen.

Todesschreie.

Schüsse und Schreie hörten auf.

" Das bekommt man, wenn man sich mit den Black Vulcars anlegt.", gab einer hämisch von sich.

" Was bekommt man denn, wenn man sich mit den Black Vulcars anlegt?" Jessica war um die Ecke gekommen und fragte das lässig. Sechs Aliens von verschiedenen Arten. Twi'lek, reptilienartige flachnasige Nikto, einer der langschnäuzigen Kubaz und ein teuflisch anmutender Devaorianer.

" Wer bist du, Tussi? Was willst du?", rief ihr einer von diesen Aliens zu.

" Wir sind Black Vulcars. Niemand legt sich mit uns an und kommt davon!", meinte ein anderer.

" Sollte ich die Black Vulcars kennen?", kommentierte Jessica nur lässig.

" Wir sind die beste Bande hier in der Gegend! Und das hier ist unser Revier!", keifte der Nikto.

" Und du bist jetzt fällig."

Konnte gerade noch drohen.

Jessica jedoch, die zwischen den getöteten Mitgliedern der anderen Bande stand, ließ sich auf die Knie fallen und schnappte sich zwei da rum liegende Blaster.

Was den Gegnern keine Chande gab, zu siegen. Die Frau war einfach zu schnell mit den Blastern und auf den Füßen. Vier waren niedergeschossen und zwei Bewusstlos geschlagen. " Kommen Sie?", wurde Lando gefragt, als Jessica zwei Waffengurte umschnallte.

" Sehen wir doch mal weiter."
 

Nach einer S-Kurve kam linker Hand ein kleineres Schott.

Davor stand ein Rodianer. Eine Wache?

" In der Cantina wird nicht gekämpft.", wollte er klar machen. Also eine Cantina da drin. " Okay.", meinte Jessica lässig.

Der Innenbereich der Cantina bestand aus einem runden Zentralbereich, der in der Mitte eine ebenfalls kreisförmige Bar besaß und außen herum die Sitzplätze. Jeweils 90° voneinander entfernt schlossen sich an den Zentralraum drei rechteckige Räume an. In einem fand man eine Tanzbühne, wo sich vier Twi'lek-Mädels darboten. In einem anderen war scheinbar etwas wie ein Stützpunkt eines Hutten und im dritten spielte eine Bith-Band.

Zuerst begab Jessica sich hier an die Bar.

Einfach `nen Drink. Zog sie sich durch einen Strohhalm rein, während sie sich hier umsah. Leicht herumschlendernd. Ah, ja. Einige... zwielichtige Gestalten trieben sich bei diesem Hutten rum.

Zwei dunkelhaarige Mädels in hautengen Klamotten mit Leder drüber. Die eine einen dunkelgrünen Body, die andere bauchfrei ebenfalls mit dunkelgrün. Aber sonst identisch. Schienen von Jessica's Platz aus ziemlich gut gebaut und recht muskulös.

Kurzer schweifender Blick über die Leuchtreklame und Monitore hier in den oberen Ecken.

Dann auf die Türe. Als die aufging wurde es mucksmäuschenstill. Zwei Meter fünfzig groß, Patchwork.

Der Kopf unter einem schweren ithullianischen Helm, der Oberkörper eines Kampfdroiden, der linke Unterarm der eines Trandoshaners, mit Schläuchen befestigt, die Oberschenkel mit der Panzerung eines Kampfdroiden verstärkt, an den Unterschenkeln biologisches Gewebe sichtbar. Die Augen. Glühende eckige Kohlen.

Niemand weiß, ob er isst.

Niemand weiß, ob er schläft.

Niemand weiß, ob er sein Leben als Droide oder biologisches Wesen begonnen hat.

Aber jeder weiß, wenn er auf deiner Fährte ist, kann dein Leben in Mikrosekunden gerechnet werden.

Einer der schrecklichsten und gefährlichsten Kopfgeldjäger der Galaxis.

Gorm, der Dissolver.
 

Er kümmerte sich nicht um die ganzen Leute hier, die alle die Köpfe zwischen die Schultern gesteckt hatten.

Eigentlich wollte er direkt zu dem Hutten, doch etwas fiel ihm auf. Diese Frau. Stand ganz lässig in dem breiten Metalltürbogen zum Raum des Hutten und schlürfte ihren Drink durch einen Strohhalm.

Sie löste sich von dem Rahmen und ging cool auf den Hutten zu.

" Wer bist du?", fragte der Hutte. " Mysterio.", nannte sich Jessica hier. Das letzte Mal, als ein Jedi sich Mysterio genannt hatte, hatten die Sith einen ganzen Planeten zerbombt.

" Ich bin Navrulla. Was willst du von mir?", meinte der Hutte leicht genervt.

Offenbar glaubte er nicht, dass diese Frau ihm was bieten konnte.

" Ich habe vor nicht allzu langer Zeit im Orbit meinen Lover verloren. Und den will ich wieder haben.", meinte Jessica mit einem gewissen angesäuerten Unterton.

" Was meinst du, Zan?", fragte eine von den Zwillingen gerade die andere.

Ah, ja. Zan war die mit den langen Haaren und bauchfrei. Dann hieß die andere Zu. Die Pike-Schwestern.

Meisterinnen der Kampfrichtung Teräs Käsi, auch unter dem Namen Stahl-Hände bekannt.

Damit war es auch klar, wieso die keine Waffen trugen. Verstieß gegen ihren Sinn von Style. Wieso sollten die auch Waffen brauchen, wenn sie genügend Arten kannten, jemanden mit der bloßen Hand umzulegen?

Außerdem töteten sie normalerweise für Xizor, den falleen'schen Boss der Black Sun.

Was natürlich bedeuten würde, dass dieser Hutte hier sehr wahrscheinlich auch für die Black Sun arbeitete

Die anderen Leute hier beim Hutten lachten lautstark, exklusive Gorm. Der konnte- oder wollte- nicht lachen.

" Was bietest du mir an, sollte ich wissen, was mit deinem Lover passiert ist.", wurden jetzt die Verhandlungen von Seiten des Hutten eröffnet.

" Habt ihr hier vielleicht so was wie eine Kampfarena? Ich bin eine recht gute Kämpferin.", versuchte Jessica es.

" Natürlich sieht man es mir nicht an. Aber von den Pike-Schwestern würde man es ja auch nicht unbedingt erwarten, dass sie Teräs Käsi beherrschen."

" Hey!", rief Zan gleich.

" Die Chance bekommst du. In einer Stunde, in der südlichen Unterstadt. Du wirst es schon finden."

Eine Stunde, na ganz toll.

Zuerst kurz zum Eingang der hiesigen Unterwelt. Damit sie wieder Kontakt zu ihren beiden Freunden bekam.

" Hier ist Sunrider. Shaarrii, Sumorg. Könnt ihr mich hören?", gab sie in das kleine Comlink.

" Ich höre dich, Sunrider.", kam Sumorg's Stimme zurück. " Kommt zu dem Eingang in die unterirdischen Anlagen, kurz hinter der Stelle, wo wir uns getrennt hatten. Wir müssen vielleicht ein paar Gangster aufmischen."
 

Die Stunde war um und Jessica betrat mit ihren Kameraden die unterirdische Anlage, wo der Kampf stattfinden sollte.

Eine alte Carbonit-Anlage. Um einen runden Platz waren Wände von etwa zwei Metern Höhe gezogen, dahinter einige Reihen von Zuschauern.

Der Boden bestand aus kreisförmigen Gittern mit langen, abgerundeten Schlitzen aus denen es blutrot glomm.

Genau in der Mitte war ein Loch und darüber hing ein großer Greifer eines Krans.

" Heute, hier in dieser Arena, beginnt die Karriere eines Duellkämpfers! Oder endet ihr Leben? Wer kann das schon sagen! Auf jeden Fall steht sie hier! Mysterio!"

Ihr gegenüber ein älterer Kerl. Na, wenigstens war es kein Kampf auf Leben und Tod. Sonst wäre es schlecht für diesen alten Krüppel mit nur drei Fingern an jeder Hand ausgegangen.

Gleich danach kam ein Weequay, einer dieser lederhäutigen Aliens mit Haarteil hinten dran und ohne großartig erkennbaren Mund. Uuh. Der benutzte ein Schwert. Aber Jessica tauchte unter seinem Hieb weg und verpasste ihm einen Kinnhaken der sich gewaschen hatte, gleich vor einem eingeschwungenen Kick von oben gegen den Schädel, der ihn mächtig auf den Boden donnern ließ.

Ging noch über zwei weitere Fälle für den Sani, bis plötzlich eine von den Pike-Schwestern vor Jessica stand.

Es war Zan.

" Du meinst also, uns würde man unsere Talente nicht ansehen? Dann wirst du sie jetzt wohl zu spüren bekommen.", drohte Zan an.

Was Jessica jedoch nur ein Lächeln abgewann. " So? Sehen wir doch mal."

Sie selbst ging in die typische Anfangsposition des Kung-Fu. Eine geballte Faust in einer senkrechten Schale der anderen Hand, vor der Brust und den Kopf leicht gesenkt.

Ihre Gegnerin hatte die Faust auf einer flachen Hand. Wirkte irgendwie auch bekannt.

" Komm.", lud Jessica ein und Zan griff tatsächlich an.

Gleich am Anfang ein geschwungener Fußangriff von der Seite, den Jessica aber mit beiden Händen abfing.

Zan nutzte ihren anderen Fuß und wollte eine heftige Klatsche an die Backe durchziehen. Nur leider wich Jessica im rechten Moment mit dem Kopf zurück und zog an dem bereits gehaltenen Fuß.

Was Zan letztendlich mit einer Rolle in die Knie gehen ließ und Jessica sich erst wieder aufrichten musste.

Die Gelegenheit wurde von Zan genutzt und sie griff mit einem fast geflogenen Angriff von ihrer Position aus an.

Hingegen Jessica ahnte das bereits kommen und wandte sich schnell um, gleichzeitig in eine kniende Position gehend, und drückte die Attentäterin mit beiden Händen heftig von sich weg.

Nach einigen Überschlägen landete Zan direkt an der unteren Begrenzungsmauer, sie sah grade noch, wie Jessica angriff.
 

Aus dem Mundwinkel blutend und mit einigen blauen Flecken für den nächsten Tag lag Zan kurz darauf bewusstlos an der Mauer und Jessica hatte beide Hände erhoben während sie sich einmal um sich selbst wandte.

Bevor noch irgendjemand ankommen konnte, verzog sich Jessica schnell.

" Bravo, bravo.", gab Navrulla fast sogar ein bisschen beeindruckt von sich.

" Sag mir lieber, wo mein Lover steckt.", wollte Jessica sich beeilen.

" Du bist gut.", machte der Hutte jedoch weiter. " Ich glaube, wir könnten dich bei uns gebrauchen."

" Ich will aber nicht zur Black Sun.", wehrte Jessica gleich ab. Was dann für ihren Gegenüber etwas erstaunlich war. " Ich will nur wissen, wo mein Lover ist, ihn so schnell wie möglich finden und dann weg von diesem Planeten."

" Die Black Sun hätte aber einiges zu bieten."

" Was denn? Lauter perverse Sexisten und einen Frauen versklavenden Obermacker von Falleen? Ihr könnt mich mal." Es reichte Jessica. Gerade als sie durch den Torbogen ging, bekam sie noch ihre Info.

" Die Bloody-Exhaust-Gang hat deinen Lover. Am westlichen Rand der Stadt haben sie ihre Basis. Aber da wirst du so nicht rein kommen."

" Denke doch."
 

Oder auch nicht.

Das Tor wurde von vier mittelschweren Geschützen und auch garantiert noch einigen unsichtbaren Maßnahmen gesichert.

" Gehen wir eben durch die Kanäle.", war es die Meinung von Shaarrii.

Glücklicherweise waren die nicht weit entfernt. Über eine kurze Leiter gelangten sie da hin.

Nach einem kurzen Gang gelangten sie in eine große Kaverne, von der am oberen Ende ziemlich ekliges Zeug kam. Nur gut, dass sie außen rum konnten und links von diesem annähernd achteckigen Raum weiter.

Aber schon im nächsten Bereich, einem etwa sechseckigen Gang mit Steg fast in der Mitte lang, begegneten sie einigen Gamorreanern mit Vibroäxten.

Die waren offenbar auf Patrouille hier. Drei Gruppen zu je zwei Leuten. Schade, dass man mit denen nicht verhandeln konnte.
 

Als sie endlich vor einem verschlossenen Schott ankamen, lag direkt davor ein Arm. Blut war hier herumgespritzt und der Arm fast sogar sauber abgerissen.

Das Schott maß vielleicht 2 auf 2 Meter und ein ziemlich großer Blutfleck war am unteren Ende zu erkennen.

" Wieso habe ich da ein ungutes Gefühl?", seufzte Jessica. Sie horchte kurz am Schott, bekam von dahinter aber nichts mit.

" Bereit?" Nicken von Sumorg und Shaarrii, plus Lando. Jessica zündete zuerst das violette dann das blaue Lichtschwert. Nun drückte Sumorg auf den Schalter, welcher das Teil knirschend aufgehen ließ.

Ein richtig großer Raum von der Grundfläche zweier Fußballfelder und achteckigem Querschnitt. Alle paar Meter wegen Stützsäulen etwas schmaler. Nur war das Problem das Viech da drin. Gut mehr als zehn Meter groß, mit einem riesigen Maul voller rasiermesserscharfer Reißzähne und zwei überproportional großen Klauen.

Bei Jessica begann ein Auge genervt zu zucken.
 

Der Rancor hatte sie anscheinend endlich auch bemerkt. Er brüllte und kam stampfend auf die Vierergruppe zu.

Lando schoss mit zwei Blastern, Shaarrii mit ihrem Bowcaster. Beide zielten halbwegs auf den Kopf des Rancors. Sumorg hatte zwei Vibroschwerter draußen und rannte neben Jessica auf das Biest zu.

Der Barabel hatte die Beine im Visier. Jessica dagegen sprang dicht vor dem Rancor in die Luft und wollte ihm die Lichtschwerter rein rammen. Wurde aber von einer seiner Pranken erwischt und flog bis fast an die Wand.

Nur Sekundenbruchteile später brüllte der Rancor vor Schmerzen. Wenigstens Sumorg hatte seinen Angriff erfolgreich durchgeführt. Und Vibrowaffen konnten Gliedmaßen relativ leicht abtrennen.

" Scheiße.", fluchte Jessica hörbar, als sie sich aufrichtet. So ein harter Schlag von einem Rancor tat eben weh. Auch wenn man etwas trainiert war.

Garantiert waren ein paar Rippen angebrochen, bei dem Schlag, den das Biest drauf gehabt hatte.

" Pass auf!", rief sie und sprang. Konnte Sumorg gerade noch vor der Pranke retten. Der Rancor war Geschichte.
 

Durch die nächste Türe und einen quadratischen Gang zu einer größeren Halle, die wie eine Werkstatt aussah. Alles in Metall. Fast wie im Inneren eines Raumschiffs. Ganz klar, der Stützpunkt einer Swoop-Bande.

In der Mitte waren die Zugänge für die ganzen Werkzeuge in einem Balken links und rechts angebracht. Etwa über die mittlere Hälfte der Garage. Auf beiden Seiten standen verschiedene Swoops. Die kleine Gruppe war, um mal die Sichtweise zu verdeutlichen, aus der Tür untere Seite rechte Ecke gekommen.

An den beiden kürzeren Seiten der Halle gab es größere Schotts und an den längeren Seiten an den Ecken jeweils eine der kleinen Türen, wie jene durch welche die Gruppe gerade gekommen war. Zuerst das rechte, große Schott. Waffenbereit und auf. Nett, ein Lagerraum. Spinde und verschiedene Kistentypen.

" Wir räumen hier aus. Als Schadensersatz." Werkzeuge, kleinere Ersatzteile und anderen Schmu. Plus Credits.

Die rechte, kleine Tür. Eine Werkbank und Halterung für Droiden. Die Ersatzteile mitgenommen.

Bei dem großen Schott links gab es Probleme. Ein Kriegsdroide, komplett mit Schilden und Bewaffnung.

Bewachte anscheinend die etwas teureren Teile hier. " Du nervst. Geh sterben."

Jessica nahm eines ihrer Lichtschwerter und wehrte die Schüsse ab während ihre Kameraden das hier ausräumten. Was für ein Depp, der Droide. Besonders, da Jessica sich näher heran arbeitete und ihn schließlich in die Ecke trieb. Was für seine eingebaute Intelligenz nicht gut war. Konnte nicht zwischen verschiedenen Hindernissen bezüglich der Schilde unterscheiden. Er überlud und ging in die Luft.

In der Mitte der oberen Seite ging es tiefer und dort führte ein Gang zu einer T-Kreuzung.

Zuerst nach rechts. Eine kleinere Werkstatt und eine Art Büro.

In dem Büro setzte sich Jessica an den C-förmigen Schreibtisch und versuchte sich in den schräg halb versenkten Arbeitsplatz zu hacken. Sieh einer an. Ging doch. Die ganzen Gebietspläne runterladen. Durch die verschiedenen Kameras schalten. Gab sogar einige Zugriffsmöglichkeiten auf technische Installationen. Aber was damit hochzujagen und damit Feinde auszuschalten widerstrebte Jessica.

Dafür fand sie Keyan. Nach den Plänen zu folgern befand er sich auf der anderen Seite der T-Kreuzung. Nicht gerade in bester Verfassung, wie es schien. Ein paar Gangster standen um ihn herum.

" Da bist du ja.", murmelte sie zu sich selbst.

" Und jetzt holen wir Keyan da raus."

Vielleicht würden diese Typen da drin schon wissen, dass sie gleich Besuch bekommen würden. War Jessica aber so was von scheiß-egal.

Klopf, klopf.

BAMM!!

Jessica hatte die Tür eingetreten.

" Keine Bewegung! Oder der Arsch hier stirbt.", drohte der Twi'lek-Anführer der Gang. Keyan wurde ein E11 an die Schläfe gehalten. " Oh, ich glaube nicht.", gab Jessica deshalb von sich. Sie konzentrierte sich auf die Waffe. Und dann wurde das Teil wie von einer unsichtbaren Riesenhand zerquetscht. Nur eine Sekunden später zündete sie mit dem charakteristischen Zischen zwei ihrer Lichtschwerter. " Lasst ihn frei und ich werde euch nichts tun.", versuchte Jessica es noch ohne Blutvergießen zu beenden. Die Antwort war ein Blasterschuss, der dicht an ihrem Kopf vorbei in die Wand hinter ihr einschlug.

" Zeit für aggressive Verhandlungen." Jessica stach los.

Eine halbe Minute später war das wohl gegessen. Diese Swoop-Gangster waren vielleicht ein bisschen trainiert und etwas stark, hatten aber so nicht viel, was sie einem Jedi- selbst einem in Ausbildung- entgegenstellen konnten. Den Thermaldetonator, den einer von denen benutzen wollte, schickte Jessica per Macht gleich zu anderen Gegnern weiter. " Starrunner." Besorgt kniete die Frau jetzt neben Keyan. Der stöhnte nur leise. War offenbar weggetreten. Zuhause hätten sie ihn jetzt gleich auf die Krankenstation gebeamt. Hier ging das aber ja nicht. Also mussten sie ihn auf die altmodische Art raus bringen. Kurz vorher noch untersuchen. Nicht, dass er schwere innere Verletzungen hatte und sie ihn mit Bewegung töten könnten.

Ein paar seiner Rippen waren angebrochen, Blutgefäße am Kopf geplatzt, ein Bein gebrochen...

Noch transportfähig. " Keine Sorge, Kleiner." Jetzt noch die Frage, wie hier raus.

Ganz einfach. In der Garage befand sich ein Lift hoch. Genau fast dort hin, wo die Freunde die Swoops abgestellt hatten. Nur noch an ein paar Gang-Mitgliedern vorbei. Ein halbes Dutzend.

Sie kamen knapp an der unteren Seite links der oberen Etage des Gang-Verstecks heraus. In der Mitte etwa war ein kleiner Lageraum, der von zwei Wachdroiden flankiert wurde. Auf der anderen Seite ging es weiter, interessierte aber nicht.

Lando warf eine EMP-Granate und damit waren diese beiden Droiden erledigt. Noch eine kurze Plünderung und zwei Gamorreaner geplättet. Von dieser Seite aus waren die Geschütze und Sicherungen an der Türe kein Problem. Sie reagierten ja nicht mal. " Shaarrii, nimm du bitte Starrunner." Keyan wurde der Wookie halb auf den Rücken geschnallt.

Calrissian saß bei Sumorg hinten drauf.

Zurück zu dem Eingang in die hiesige Unterwelt. Hier verabschiedete man sich von Lando.

" Hier trennen sich unsere Wege, Lando Calrissian.", meinte Jessica.

Sah der wirklich etwas bedrückt aus, oder bildete sie sich das nur ein?

" Es war auf jeden Fall ein nettes Abenteuer, Ihren Freund zu retten, Lady Sunrider." Der Charmeur küsste sogar die Hand als er sich verbeugte. " Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen."

" Ganz sicher. Vielleicht nicht so bald, aber wir sehen uns ganz sicher wieder."
 

" Scheiße.", fand Sumorg die Lage am Landeplatz. Da trieben sich Sturmtruppen rum. Kamen aber nicht rein ins Schiff.

" R2, wir stehen draußen am Hangar. In zwei Minuten presche ich rein und plätte die Schwachköpfe da. Du musst die Rampe genau im richtigen Moment runter lassen. Sonst kriegen wir Starrunner und die Swoops nicht schnell genug rein, bevor noch mehr von den Deppen aufkreuzen."

Die piepsende Stimme des Droiden zeugte von seiner Antwort.

Jessica postierte sich mit dem Swoop direkt vor der Eingangstüre. Sumorg hatte seinen Swoop gleich neben dem von Shaarrii platziert, war abgestiegen um den Türöffner zu betätigen und drückte jetzt drauf.

Während die Tür sich mit einem hörbaren Zischen öffnete, drehte Jessica schon den Motor auf und schoss los.

Kaum war sie durch die Türe, aktivierte sie kurz zwei Lichtschwerter und killte gleich die beiden Troopers links und rechts von der Tür. Das blaue links wieder deaktiviert und das violette rechts zwischen beiden Händen wechselnd herumgewirbelt um möglichst viel Schaden anzurichten.

Alles, während auch noch Shaarrii und Sumorg dazu kamen um im genau richtigen Moment ins Schiff zu fahren.

Jessica war vor der Rampe runter gesprungen und wehrte- inzwischen wieder mit zwei Lichtschwertern- die Angriffe der Sturmtruppen ab.

" Okay!", rief Sumorg. Die ENTERPRISE hatte sich schon etwas vom Boden gelöst, gleich als Sumorg Jessica's Swoop rein gebracht gehabt hatte.

Gut genug, damit Jessica noch in die Rampe springen konnte und alle abzischten.

Gerade erst im Orbit, begannen die Polkanonen zu feuern.

Einige TIEs waren von einer Plattform gestartet und hatten die ENTERPRISE anvisiert. Dem Frachter kamen auch noch zwei Sternzerstörer entgegen. " Sorry, Leute. Aber Klein-Sunrider muss jetzt heim."

Sie sprangen durch die Lichtmauer.
 

Was Jessica die Zeit gab, nach Keyan zu sehen. " Mann, Keyan.", seufzte Jessica. Schon beim Betreten des Cockpits hatte sie sich die provisorische Verkleidung vom Kopf gerissen.

Jetzt befand sie sich in Hocke an der Seite von Keyan's Krankenbett, seine Hand haltend.

Keine Worte. Die Frau dachte nur daran, ihm etwas Geborgenheit zu bieten.

" Wir treten gleich aus dem Hyperraum aus.", hörte sie Sumorg über Intercom.

Gerade als sie auf der INDEPENDENCE gelandet waren, kam Jessica schon mit Keyan auf dem Rücken die Rampe herunter. Legte ihn den Sanis auf die Antigrav-Bare und meinte: " Ich seh' später mal nach ihm."

Für sie war es klar, dass er hier in guten Händen war und es ihm bald wieder besser gehen würde.

" Sir.", meldete sie sich bei Captain Dreis zurück. Der befand sich gerade als Aufsicht bei einer Trainingssession der anderen Piloten seines Geschwaders. Waren ja nicht mal schlecht. Sogar Porkins war recht gut. Klar, wenn man andauernd mit einem Skyhopper über die teilweise ziemlich wilden bestinischen Ozeane flog. Bestine war ein Wasserplanet mit sehr wenig Landmasse, dafür aber leider mit einer Basis der imperialen Navy.

Ronas führte gerade die simulierte Gruppe an und versuchte, sich zu profilieren. Offenbar hatte er es noch immer nicht verdaut, dass Jessica gleich bei ihrem ersten Training seine sämtlichen Rekorde im Labyrinth gebrochen hatten. " Lieutenant Woo.", registrierte Captain Dreis. " Wir haben Sunrider gefunden. Eine Swoop-Bande hatte ihn entführt und ziemlich zusammengeschlagen. Die Sanis bringen ihn gerade ins Lazarett."

Kurz verzog sie das Gesicht. Die Schmerzen von der Rancor-Attacke waren momentan , etwas' ablenkend.

" Ich glaube, ich sollte auch dort vorbei sehen. Wir hatten einige , kleinere' Auseinandersetzungen."

Nicken. " Sobald wir hier fertig sind, komme ich dort vorbei."
 

Der Medodroide teilte Keyan erst mal zur Bettruhe hier auf der Krankenstation ein.

Jessica gleich daneben. Mal echt. Die hatte noch ein paar andere Dinger von dem Rancor eingesteckt als nur ein paar gebrochene Rippen. Angerissene Milz, Lungenödem...

Fast so schlimm wie Keyan. Der sichere Krankenbesuch kam auch prompt.

Blaster, Rainbow, Lumbago.

" Mann, wir haben uns echt Sorgen gemacht.", begann Lumbago.

" Ord Mantell ist schon schlimm genug.", meinte Blaster. " Aber als gesuchter Rebell dort rumzulungern..."

" Erzähl mal, was ist abgegangen?", forderte Rainbow zu wissen.

Also erzählte Jessica denen fast alles. Mal abgesehen von ihrer Vision. Sie erwähnte nur, dass sie kurz weggenickt und dann mit den krassen Klamotten aufgewacht war.

" Aber echt mal.", entfuhr es Rainbow. Sunrider schienen wirklich immer die härtesten Sachen zu passieren.

" Du hast wirklich Glück, dass dir nicht mehr passiert ist." In Bezug auf den Rancor. " Ein Rancor ist doch wirklich nicht so schlimm. War nur ein Zufallstreffer.", tat Jessica es jedoch ab. " Auch ein Zufallstreffer kann töten." Sie wusste doch, dass sich die Freunde um sie Sorgen machten.
 

Wenigstens hatte Jessica diese Nacht Zeit für ruhige Meditation und die Übung, sich mit der Macht selbst zu heilen. Gelang ihr auch, war am Morgen nur müde und wachte auch recht spät auf.

" Sie sollten nicht aufstehen.", warnte sie der Medodroide. " Keine Sorge. Mir geht es blendend.", wehrte Jessica ab und zog sich die neuen Klamotten an, von denen Bastila gemeint hatte, sie gehörten zu ihrem Erbe.

< In letzter Zeit erbe ich öfters.> Und gleich danach kamen Abenteuer. War wohl eher als ein verdammt großes zu bezeichnen.

Dieses Abenteuer.

Jessica seufzte tief, als sie auf dem Weg zum Simulatorraum war.

Zuerst hatte sie nur hier bleiben wollen, um die Zeitlinie zu bewahren und gleichzeitig herauszufinden, wieso ihr Arm da auf Hoth tiefgefroren worden war. Nun jedoch...

Sie hatte hier Freunde gefunden. Besonders Keyan. Sie mochte Keyan. Sehr.

Genauer war es so, dass... sie ihn liebte.

Mal ehrlich. Sie liebte diesen Jungen.

Mit diesem erheiternden Gefühl im Schlepptau betrat sie den Simulatorraum.

In einen der Simulatoren gesetzt.

Es ging ihr wieder gut. Sehr gut.

" Hm?" Eine neue Mission bei den gemischten Listen? , REDEMPTION-Szenario'.

Mal ansehen. Nur vier Jäger und die Lazarettfregatte gegen einen imperialen Großangriff.

" Kobayashimaru.", murmelte Jessica. Kam wirklich so.

Kurzes Fingerknacken und los.

Gute Güte. Wirklich heftig, die Mission.

Zum Schluss, als die Sternzerstörer sich der Fregatte gefährlich näherten, sah Jessica nur die eine Möglichkeit.

Mit ihrem Jäger rammte sie volle Kanne die Brücke des einen Sternzerstörers. Der driftete ab und traf den zweiten. Beide vergingen in einer einzigen heftigen Explosion. Die REDEMPTION entkam mit den verbliebenen Rebellen-Jägern in Sicherheit.
 

Doch ziemlich verschwitzt stieg Jessica aus dem Simulator.

Was war denn das? Einige andere Piloten glotzten sie richtiggehend an.

" Is' was?" So richtig unschuldig.

Kurz duschen und mal bei Sumorg und Shaarrii vorbei sehen. Was die wohl mit der ENTERPRISE angestellt hatten.

Sie betrat gerade ihr Quartier, da stand sie auch schon einem noch recht feuchten und recht nackten Keyan gegenüber. Also schloss sie gleich mal die Tür.

" Na, was machst du denn hier?", fragte Jessica ihn. Mit einem erheitert-verspielt-verführerischen Tonfall.

" Man hat mich aus..." Keyan kam mit der Erklärung nicht weit. Das verhinderten Jessica's Lippen auf seinen.

Spürbar bewegt reagierte der junge Mann auf diese wortlose Erklärung. Kurz entließ Jessica ihn aus der von ihm erwiderten Umarmung und löste die Verschlüsse auf ihrem Bauch, an ihrem Rock und der Hose.

Rock und Hose glitten zu Boden. Schnell noch aus den Oberteilen geschlüpft.

Dann drückte sie Keyan auch schon auf den Boden.

" Mein süßer, kleiner Keyan.", säuselte sie, tief über ihn gebeugt, das Gesicht nah an seinem. Ganz kurz, bevor sich ihre Unterleiber berührten.
 

Morgen.

Der Türmelder ging.

Kurz darauf öffnete Jessica schon die Tür. " Guten Morgen, Freunde.", grüßte Hamo.

" Morgen, Blaster.", gähnte Jessica kurz. Heute den schwarzen Tarnbody unter den geerbten Klamotten und da die orangene Fliegerkombi drüber. Die Accessoires in den Taschen ihrer Fliegerkombi.

" Was gibt es denn?", kam Keyan dazu.

" Da ihr beide schon gestern wieder aus dem Lazarett ausgebüchst seid, dürft ihr beute gleich wieder an einer Mission teilnehmen." Hamo grinste fies.
 

" Guten Morgen, Piloten.", grüßte der Commander, als er mit dem Briefing begann.

" Sie werden die Dreadnaught CORELLIA RUN zu einem Treffen mit einigen Widerstandskämpfern begleiten.

2 A-Wings der Gruppe Gold werden die Deadnaught als Abfangjäger begleiten.

Dazu werden noch vier X-Wings der Gruppe Rot als schwerere Eskorte fungieren.

Die Widerstandskämpfer unter Leitung von Commander Kupalo werden uns auf einer Frachtstation über Ralltiir treffen. In der momentanen Situation wird Ralltiir von den Imperialen gehalten, deshalb müssen wir vorsichtig sein. Aus genau diesem Grund werden die A-Wings beim Eintritt in das System sofort wieder herausspringen während die X-Wings im Hangar der Dreadnaught in Bereitschaft bleiben. Sie werden die nötige Hilfe bieten, sollte es zu Problemen kommen. Da wir jedoch die Probleme erwarten, verstecken sich die beiden A-Wings von Gruppe Gold außerhalb des Systems und warten auf die entsprechende Meldung der Dreadnaught.

Selbstverständlich hoffen wir auf möglichst wenige Probleme. Gutes Gelingen und möge die Macht mit euch sein."
 

Vier X-Wings, das bedeutete für Jessica, dass drei Freunde dabei waren.

Kurzer Seitenblick auf die A-Wings Ein dicker goldgelber Streifen, der fast über die gesamte Breite, einmal der Länge nach, oben und unten durchgezogen war.

An den X-Wings war die Markierung nur ein lang gezogener Streifen über die beiden oberen Seitenteile fast von ganz vorne bis zu den Flügelansätzen. Bei Y-Wings nur als V oben am Cockpit entlang und direkt gleich an der Unterseite. Z-95er hatten nur jeweils einen Streifen oben und unten an den Flügeln. Jedenfalls soviel Jessica wusste.

Jetzt jedenfalls stieg sie in ihren X-Wing und hatte das Rufzeichen Red 2 inne. Als Flügelfrau vom Boss.

Red 3 wäre Keyan und Red 4 Porkins.

Sie starteten in lockerer Formation von der INDEPENDENCE und flogen den kurzen Weg von drei Kilometern rüber zur Dread.

Dort im Hangar, etwa im dritten Viertel, fein säuberlich vor und hinter der Schleuse in Zweierreihen geparkt, die Nasen jeweils zur Schleuse gerichtet.

Während die drei anderen Piloten sich unterhielten, nutzte Jessica die Zeit für ein Nickerchen.
 

Ein helles, gelbliches Licht, das von etwas verdeckt wurde. Musik war hörbar. Zuerst nur Geigen, Pauken und Posaunen anführend, dann noch andere Instrumente. Es wurde schneller.

Einige Leute wurden von hinten von diesem Licht bestrahlt. Ihre Konturen waren fast nur schemenhaft erkennbar. Nein, es waren viele nebeneinander. Auf einer horizontalen Ebene. Fast, als würde die Sonne hinter diesen Leuten aufgehen und ein Zeichen setzen. Der Boden und die Leute als völliges Schwarz in Kontrast zu dem Licht. Jessica erkannte zumindest ein paar von den Personen.

Das da war Luke Skywalker. Barriss Offee. Keyan!? Ein Zeichen legte sich über das Licht. Genauer sah es aus wie ein senkrecht in der Mitte geteiltes Lichtschwert mit einem Kreis um den größten Teil des Griffs.

Spätestens als die kurzen Ausschnitte von mehr oder weniger aufregenden Handlungen sich mit Bilder von einzelnen Individuen in Posen von Action aufgeschnappt vor diesem Licht schwebend abwechselten, erkannte Jessica das. Es lag nicht nur an der Musik die einer Gruppe von wahren Helden als Fanfare würdig währe.

Es lag auch an den Leuten. Padmé Skywalker, Paxi Sylo, Luke Skywalker, Jar-Jar Binks, 4-Lom, Zuckuss, Kyp Durron, Asyr Sei'lar, Corran Horn, Vision Mao, Brakiss, Shaak Ti, Kyle Katarn, Lieda Mothma, Anakin Skywalker, Mara Jade, Jacen Solo, Jaina Solo, Barriss Offee, Anakin Solo, Ben Skywalker, Kam Solusar, Vergere, Tahiri Veila, Ace Azzameen, Tenel Ka, Danni Quee, Jagged Fel, Samoc Farr, Keyan Farlander, Jaden Korr, Leia Organa, Zekk, Yun...

Ein paar von den Namen, die Jessica hörte, hatten Gesichter.

Sie wusste es aber trotzdem.

Das waren Jedi.
 

Als Jessica die Augen öffnete, rechnete sie für die wiederkehrenden Jedi mit einer heißen Zeit.

Eine Mitteilung im Comlink ihres Helms erklärte, dass sie gerade aus dem Hyperraum ausgetreten waren und sich der Plattform näherten, auf der sie sich mit den Widerstandskämpfern treffen wollten.

" Ist doch echt peinlich. Sich als Dread von der CSA auszugeben."

Die CSA, die Corporate Sector Authority, war nicht gerade der nette Nachbar. Fast wie eine kleinere Version des Imperiums. Sogar mit eigenem Hochsicherheits-Gefängnisplaneten. " Alles klar da hinten, R2?"

R2-R0 hatte ein mulmiges Gefühl in seinen elektro-mechanischen Eingeweiden.

" Ich weiß, mir ist auch ein bisschen mulmig." Würde wohl den meisten Piloten so gehen, praktisch in der Falle zu sitzen während man sich mitten in feindlichem Gebiet befand.

" Macht euch keine Sorgen, Freunde. Wir werden gewinnen. Schließlich sind wir die Guten in dieser Geschichte.", versuchte Jessica ihre Kameraden zu beruhigen.

" Ich weiß nicht. Da breitet sich so ein verdammt ungutes Gefühl bei mir aus.", meinte Keyan dazu.

" Läuft doch alles reibungslos bis jetzt.", widersprach Porkins.

" Bei Hadar ging's auch gut. Bis dieser ISZ aufgetaucht ist.", lachte Jessica trocken. " Hat euch beiden da drüben aber immerhin den Kalidor eingebracht.", fügte Keyan hinzu. Gemeint waren R2 und Jessica.

" Na, vielleicht kriegst du den ja heute, Kleiner.", gab Sunrider zurück.

" Gleich neben zwei Tapferkeitsmedaillen.", war es Captain Dreis, der seiner Meinung kundtat.

" Wir docken in zwei Minuten an die Plattform an. Gruppe Rot, bereit machen für Notfallstart.", kam die Stimme des Commanders.

Was die drei restlichen Piloten in ihre Cockpits steigen und die Helme aufsetzen ließ.

" Wir docken an die Plattform an." Extra so, dass der Hangar der Dread noch benutzbar war und die vier X-Wings im Notfall starten konnten. " Einsatztruppe verlässt das Schiff."

Nur sechzehn Leute in drei Gruppen, die Kommandotruppe.

Sollte aber kein Problem darstellen.

Diese Gelegenheit wollte Jessica nutzen, um noch ein bisschen an ihren Kräften zu arbeiten. Revan hatte ihr drüben noch einiges erklärt. Jetzt wollte Jessica durch die Macht eine halbwegs gute Verbindung zu zumindest mal Commander Kupalo bekommen. Bei geschlossenen Augen konnte sie die Macht um sich herum spüren. Fast wie eine Art Radar-Sinn. Die Formen des Hangars waren deutlich in den Strömen der Macht erkennbar.

Die Jäger und ganz besonders die... Piloten. Und auch R2-R0 schien als eine Konzentration der Macht wie ein helles Licht zu strahlen. Keyan ebenso. Die Ströme weiter verfolgen. Durch die Gänge der Dread bis zu der Luftschleuse, wo die Gruppe von Kupalo die Plattform betreten wollte.

Ah, ja. Ganz deutlich waren die Unterschiede in den Gesinnungen der Leute dort zu erkennen.

Kurz wunderte Jessica sich, wie gut ihr das gelang. Moment... da war etwas. Eine Störung in der Macht.

" Das ist eine Falle!", schrie Jessica plötzlich als sie es erkannte. Sämtliche Rebellen im Schiff mussten das gehört haben. Schließlich war sie auf der normalen Frequenz der Allianz-Piloten.

" Eine Falle? Woher willst du das wissen?", hakte Porkins nach. Irgendwie kam ihm das nicht gerade normal vor.

" Sunrider ist was ganz Besonderes.", gab Keyan prompt zurück.

" Hört auf, euch jetzt zu streiten.", ging Red Leader gleich dazwischen.

Bevor Jessica eine Antwort auf die Frage von Captain Dreis geben konnte woher sie das nun wissen wolle, kam auch schon eine Durchsage von der Brücke der Dread.

" Zwei Sternzerstörer sind in das System gesprungen!"

" Das bedeutet definitiv Ärger.", kommentierte Keyan.
 

" Captain Devers an Gruppe Rot: Start!"

Sofort löste sich Rot 1 mit seinen Repulsoraggregaten vom Hangarboden und ging über dem Hangarkraftfeld in eine merklich vorderlastige Schräglage. Dann gab er Gas. Da war Jessica schon vom Boden abgehoben und schoss in genau die andere Richtung davon.

Beide flogen in einem halben X aufeinander zu und bildeten die normale Leader-Flügelmann-Formation.

Der Flügelmann schräg hinter und in der Höhe versetzt zu seinem Leader.

Rot 1 und Rot 2 flogen dem Sternenzerstörer und seinen Jägern linker Hand entgegen.

Rot 3 und Rot 4 dagegen dem Sternzerstörer rechter Hand.

" Setzen Ruf an Gruppe Gold ab.", meldete Captain Devers von der Dread.

Nur eine Minute später schossen die beiden A-Wings auf die von der Plattform startenden Jäger herab und bombten sie in die Vergessenheit.

" Rot 2, links ausbrechen.", kam es vom Leader. Er flog links über ihr und schoss damit auf den linken der drei anfliegenden TIEs. Jessica ballerte den rechten ab und beide nahmen den mittleren ins Kreuzfeuer während sie aneinander vorbei flogen.

" Bomber geortet!", gab Jessica die Meldung ab. Bald wären sie in Reichweite der Dread. " Aber nicht mit mir."

Sie feuerten schon, doch keiner der Torpedos kam weit. Tja, die hier bekamen echt Ärger.

" Gibst du mir Rückendeckung, Big Daddy?" Okay, jetzt hatte auch Red Leader seinen Rufnahmen weg.

" Geht klar, Sunrider."

" Gruppe Gold, könnt ihr die TIEs abfangen, die uns durch die Lappen gehen?"

" Kümmern uns drum, Führer Rot."

Offenbar waren auf der Plattform keine mehr.

Mit einer breit gefächerten und unregelmäßigen Wischbewegung der ersten beiden Flieger von Gruppe Rot kamen nur recht wenig TIEs an ihnen vorbei. " Ich nehme mit den Generator an steuerbord zuerst vor."

" Dann nehme ich den an backbord."

Einen Anflug später hatte dieser Sternzerstörer echte Probleme.

" Rot 2, du fliegst von oben an."

" Verstanden."

Während Gold 1 denen die TIEs vom Arsch weg hielt.

" Dir klebt einer am Heck, Rot 2!", meldete der A-Wing. " Gleich nicht mehr."

Sunrider ging in den rechten Graben zwischen Oberseite und Unterseite, wo der TIE ihr auch hin folgte. Was der nicht erwartet hatte, war ihr heftiges Bremsmanöver und die Korrektur der Nase aus dem Graben heraus. Er steuerte also mitten in den Grabenboden.

Kurz auf die Brücke zu. " Ein kleines Geschenk von der Allianz der Rebellen."

Ein nett platzierter Torpedo mitten in das dämlich glotzende Gesicht des Commanders von diesem ISZ.

" Sieh nach den anderen, Sunrider. Wir kümmern uns um den Rest hier.", meinte Dreis.

" Okay."
 

Keyan flog grade auf der Seite zwischen einem der Schildgeneratoren und diesem komischen Pi-förmigen Turm in der Mitte des Brückenturms durch und die beiden ihn verfolgenden TIEs explodierten an den Barrieren links und rechts. Bei dem nächsten Anflug versuchte er es unten herum um die Hangarbucht etwas zu demolieren.

Nur leider reagierte einer der Traktorstraloperatoren schnell genug um ihn zu fangen. Und damit war Keyan es, der ein Problem hatte.

" Die CORELLIA RUN wird angegriffen!" Tatsache. Mehrere Entertransporter näherten sich der Dreadnaught.

" Rot 4, beschütze du die Dread. Ich hol' Starrunner da raus.", gab Jessica durch und flog auf den Hangar des Sternzerstörers zu, in dem Keyan verschwunden war. Flügel auf geschlossene Position, den Schub fast komplett abgeschaltet. Bingo. Traktorstrahlen zerrten sie hinein.

" R2, gleich geht's heiß her. Pass bitte auf dich auf."

Noch eine kurze Meldung abgesetzt. " Haut ab, Freunde. Ich hol' Starrunner und wir kommen nach. Möge die Macht mit euch sein."

Niedlich, die hatten gut zwanzig Troopers hier aufgestellt, nur um zwei Rebellenpiloten im Griff zu haben. Einer dieser Schwarzträger von Offizieren, offenbar ein Captain, stand nahe Keyan, der von zehn der Troopers umzingelt war. Natürlich hatten sie ihre Waffen auf ihn gerichtet.

Sich aus dem Sitz losgeschnallt und den Helm abgesetzt, zog Jessica ihr grünes und ihr gelbes Lichtschwert aus den Taschen um sie gleich bereit zu haben.

Gerade als das Cockpit sich geöffnet hatte, stieß sie sich ab und sprang nach vorne aus dem Cockpit.

Kaum aus dem Cockpit, sprang von der Sensornase ihres X-Wings fast bis an die Decke des Hangars und streckte an der obersten Position mitten und der Vorwertsdrehung ihre Arme zur Seite. Wie von Geisterhand schwebten ihre Lichtschwerter ihr in dien Hände und wurden gezündet. Auf der Rückenflosse eines Shuttles landete sie. " Ich gebe euch die Chance zu verschwinden und zu überleben!", rief sie noch. Doch die Antwort kam prompt wie einfach.

Sie wurde beschossen. " Starrunner, Boden!"

Worauf Keyan sich auf den Bauch fallen ließ und Jessica die Troopers um ihn herum von oben her ummähte.

" Vielleicht bist du mit Lichtschwertern ja besser als mit Handfeuerwaffen."

Sunrider steckte Starrunner das gelbe Lichtschwert in die Hand und holte das blaue raus, während sie ihren Freund und sich selbst mit dem grünen verteidigte.

" Einfach da drauf drücken.", erwiderte Jessica auf Keyan's recht hilflosen Blick. Ah, endlich bekam er das Teil an. " Pass bloß auf, du. Sonst säbelst du dir noch was Wichtiges damit ab."

Bei dem fiesen Lächeln wusste Keyan sofort, was sie mit , Wichtiges' gemeint hatte.

" Und jetzt klauen wir uns einen Sternzerstörer."

" Bringt sie doch endlich um, verdammt noch mal!", brüllte dieser Offizier jetzt. War so sauer, weil er sich fast in die Hosen machte. Klar, war etwas älter und hatte damit noch die alten Jedi erlebt.

" Wen sollen sie umbringen?", fragte dann die Jedi, direkt vor ihm. Ihr grünes Lichtschwert war nur einen guten Zentimeter von seinem Hals entfernt, während sie die letzten paar Troopers hier mit dem anderen schon großteils auf die Bretter geschickt hatte.

" Geh schlafen." Mr. Spock-Griff.

" Und jetzt?", fragte Keyan. Ja, wie sollte es jetzt weiter gehen.

" Du bleibst am besten hier und bewachst mit den R2s die X-Wings. Ich will nicht, dass du dich hier unnötig in Gefahr begibst.", antwortete Jessica.

" Ich bin Raumjägerpilot der Allianz und auf Hadar bin ich auch durch die Corvette zur Brücke gekommen."

" Da war das Schiff aber auch nicht voll von Sturmtruppen, Geschützen, Schildemittern und wer weiß sonst noch was."

" Jessica." Leise und bestimmt. Die Angesprochene war dermaßen überwältigt davon, dass sie einen Schritt zurück wich. " Sturkopf.", grummelte die Frau und wandte sich zum nächsten Panzerschott um. Vier Scheiben Panzerung, die in zwei Reihen gegeneinander x-förmig den Rahmen des Schotts verschlossen.

" Langsam färbe ich wohl auf dich ab.", meinte sie leise. " Pass aber bitte auf dich auf."

Sie klopfte an die Panzertüre an. Konnte man ja mal probieren. Leider hatte ein Querschläger der reflektierten Blasterschüsse die Türsteuerung geschmort.

" Die Jedi-Art eine Tür zu öffnen." Rammte das blaue Lichtschwert sauber mit der Spitze hinein. Nicht mal diese Panzerschotts konnten ein Lichtschwert aufhalten. " Wir bekommen Ärger." R2 hatte was auf seinen Sensoren. Jetzt kamen die Sturmtruppler auch noch im Dutzender-Pack an.

" Mach du mal kurz weiter. Ich deck' dir den Rücken." Also steckte Keyan das gelbe Lichtschwert in das schon halb geschmolzene Panzerplast. Lässig in den Händen wirbelte Jessica die beiden Lichtschwerter herum und wehrte damit die Schüsse der Sturmtruppen ab. " Nett." Drei von denen bauten ein E-Web samt Dreifuß-Ständer auf. Hatte da einer einen Granatwerfer? " Was für Penner." Mit einer leichten Handbewegung wurde die Granate aus ihrer Flugbahn geholt. Zu spät merkte Jessica, wo das Teil wirklich hin flog. " Ich hoffe du bist fertig, Süßer." Eine heftige Explosion zerriss einen der Generatoren des Hangarkraftfelds.

" Spring!"

Das entstehende Vakuum zog heftig an den Sturmtruppen und die meisten wurden von den Füßen geholt. Dagegen konnten Jessica und Keyan sich gerade so durch das Panzerschott in einen Seitengang mit Türe retten.
 

Das war eine Art Kontrollstation. Durch eine Transparistahl-Scheibe konnte man sehen, wie das Kraftfeld endgültig den Geist aufgab und dauerhaft verlosch.

Glücklicherweise hatten die beiden Freiheitskämpfer nicht mitbekommen müssen, wie die Troopers in Pein den Erstickungstod gestorben waren oder den Tod durch Dekompression erlitten hatten.

" Versuchen wir es durch den Boden.", meinte Jessica und benutzte ihr Lichtschwert als Dosenöffner.

Was für ein Schwein. Da war ein Versorgungsschacht.

Nur leider verdammt dunkel.

Aber was macht ein Jedi, wenn er im Dunkeln sitzt? Er knippst sein Lichtschwert an.

Auch nicht gerade geräumig. Sunrider und Starrunner arbeiteten sich Stück für Stück geduckt vor.

" Wenn wir wieder daheim sind, machen wir weiter, ja?", lachte Jessica leise. War doch klar, dass sie damit Keyan meinte, der garantiert ein paar schweinische Gedanken hatte. Glotzte ihr ja nicht umsonst dauernd auf den Arsch. " Warte.", deutete die Jedi mit einer Handbewegung an. Niedlich, da ging es kurz hinauf und oben war hinter einem Gitter deutlich ein Boden zu sehen. Der Großalarm war ja nicht zu überhören. " Na, ja. Gehen wir eben durch die ganzen Leutchen wie ein heißes Messer durch Butter.", seufzte Jessica.

Oder? Der Gang hier wurde etwas zu schmal, als dass sie noch durch passen könnten. Mussten wohl da raus.

Grade keiner in der Nähe? Also schnell. Gegenüber dem Gitter war eine Tür. Hoffentlich kam da jetzt keiner raus.
 

Doch.

Einer dieser kleiner beinahe barrenförmigen Mouse-Droiden. Stieß gegen Jessica's Fuß, quiekte erschrocken und verschwand um die nächste Ecke.

" Was ist?", hörten die beiden Rebellen eine Stimme. Auf ein Zeichen von Jessica verschwand Keyan in einer Einbuchtung der Wand.

" Oy, ihr Troopers!", flötete die Frau derweil geradezu.

Die kamen um die Ecke gestürmt, wie üblich im Dutzend billiger, und blieben stehen.

" Also, was habt ihr jetzt vor?", fragte Jessica die Typen ruhig. Fast emotionslos. Gewissermaßen ZU ruhig.

" Fasst diese Jedi!", rief der Kerl, der die offenbar anführte. Deren Pech.

Geschickt wich Jessica den Geschossen aus und wehrte sie mit einem ihrer Lichtschwerter ab während sie auf die Stormtroopers zu rannte.Ziemlich geduckt und teilweise sogar im Wall-Walk an der Wand entlang.

Keine Chance für die weiß gepanzerten Feinde.

" So. Jetzt suchen wir uns mal den Weg zur Brücke."

Dafür riss sie einem der überlebenden Troopers den Helm vom Kopf.

" So, Kleiner. Du führst uns jetzt auf die Brücke. Und bitte nicht zur Müllpresse. Ich möchte dich nicht so gerne zusammenfalten müssen."

" Ja, ja. Zur Brücke.", brachte der noch recht junge Kerl raus.

Na, gab's denn das? War ja nicht mal weit!

Okay, ungefähr einen Dreiviertel Kilometer Luftlinie.

Aber dann standen sie im letzten Liftschacht vor der Brücke. " Ich würde dir raten, abzuhauen. Wir übernehmen jetzt nämlich gleich das Schiff."

Der Blick war doch merklich verächtlich. Wie auch schon auf dem Weg. Meinte dieser Jungspund doch echt, Jedi wären nur Aufschneider und Nix-Könner.
 

" Alarm! Ein Sternzerstörer ist aus dem Hyperraum aufgetaucht!", meldete ein Ortungsoffizier auf der INDEPENDENCE beinahe schon panisch.

" Hier ist der Sternzerstörer FREEDOM der Allianz der Rebellen.", kam eine Stimme von einer Com-Verbindung. " Die Lieutenants Farlander und Woo melden sich von der Ralltiir-Mission zurück."

Kiefer fielen. " Erklären Sie das.", forderte Admiral Ackbar. " Wir haben diesen Sternzerstörer übernommen, Sir.

Sämtliche Mannschaften, Offizieren und Truppen haben das Schiff verlassen. Sie hatten keine Wahl. Bitte überzeugen Sie sich doch selbst."

" Das werden wir.", versicherte Ackbar.

Weshalb auch die gesamte Führungsriege der Allianz eine Viertelstunde später dort auf der Brücke stand.

" Wie haben Sie beide das nur fertig gebracht?" Madine schüttelte den Kopf. Wie brachte man es nur fertig, zu zweit einen voll besetzten Sternzerstörer zu klauen?

" Auf keinen Fall sind die beiden Spione des Imperiums.", flüsterte Mon Mothma den anderen Mitgliedern des Oberkommandos zu. " Woher wissen Sie das?", wollte Ackbar wissen.

" Sie ist eine Jedi.", verriet die Führerin der Allianz. Verwundert wurde Jessica angeblickt. " Wir wissen so wenig über sie."

" Ihre Geschichte ist auch nicht gerade glaubwürdig."

" Erklären Sie mir dann doch bitte eines. Wenn der Imperator wüsste, wo die Kinder von Anakin Skywalker und Padmé Amidala sind, würde er sie dann nicht zu seinen Schülern machen?"

Mon Mothma sah Jessica auf diese Frage entgeistert an. " Wie viele Leute wissen wohl, dass Leia Organa von Alderaan nur adoptiert ist und Luke Skywalker auf Tatooine, wo er sich in der Obhut von Owen Lars und Beru Whitesun Lars befindet, als Feuchtfarmer lebt? Wie viele wissen wohl, dass beide Zwillinge sind und gleich nach der Geburt getrennt wurden? Mein Meister Revan war dort dabei."

Nach dieser kurzen Erklärung lächelte die Jedi. " Wäre es möglicherweise zuviel verlangt, wenn nicht jeder gleich erfährt, dass ich eine Jedi bin?"

" Was stimmt dann von Ihrer Geschichte?", verlangte Madine zu erfahren. " Beinahe alles. Ich weiß zwar, wo meine Heimatwelt liegt, kann aber so oder so nicht dorthin zurück. Ich bin meiner Meisterin auf einer Raumstation nahe meiner Heimatwelt begegnet. Sie ist meinetwegen dort erschienen. Sie hat mich ein wenig ausgebildet und ich bin durch einen Unfall durch Raum und Zeit geschleudert worden und über Agamar aufgetaucht."

Reichte den Führern der Allianz. Vorerst.

Endlich konnte das Sternenschiff richtig übernommen werden.
 

" Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du eine Jedi-Ritterin bist?", fragte Keyan auf dem Weg zum Hangar, damit sie mit ihren X-Wings rüber zur INDEPENDENCE konnten. Leise, leicht gezischt. Mussten ja schließlich an ein paar Technikern und Offizieren der Allianz vorbei.

" Keyan, ich wollte dich damit nicht in Gefahr bringen.", flüsterte Jessica die Antwort. " Wenn jemand vom Imperium oder einer anderen feindlichen Gruppe dich gefangen nimmt und foltert, könnte das deinen Tod bedeuten."

" Ich bin ein Pilot der Rebellenallianz.", verdeutlichte der Lover es.

" Und gerade deshalb bist du sowieso schon genug gefährdet. Wenn Vader oder der Imperator davon Wind bekommen, sind nicht nur wir in Gefahr. Sondern alle unsere Freunde und Kameraden. Dann könnten Porkchop, Rainbow, Blaster, Shaarrii, Sumorg oder Lumbago echte Probleme bekommen."

Stimmte ja. Je weniger Leute davon wussten, desto weniger konnten das ausplaudern. Durch Versehen, Absicht oder Folter. " Ich kann es ja verstehen.", seufzte Keyan. " Du darfst wütend sein. Aber du darfst diese Wut nicht schüren. Konzentriere dich lieber auf die guten Aspekte bei diesen Gedanken. Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Glück. Solche Gefühle geben eine unglaubliche Kraft. Sie sind die helle Seite. Das Leben. Sie verstärken das Licht des Lebens in jedem von uns. In jedem beseelten Wesen."

Nach diesen Worten, bevor Keyan noch etwas sagen konnte, drückte Jessica ihn in eine Nische und küsste ihn innig.
 

In aller Ruhe saßen Jessica und Keyan in ihrem Quartier. Hielten sich an den Händen, die Augen geschlossen.

"Die Macht umgibt uns. Sie durchdringt uns. Sie verbindet uns. Mit allem was lebt. Mit allem das nicht lebt.

Sie hält das Universum zusammen. Durch sie sind wir niemals alleine. Durch sie sind wir stark. Für alle Zeit."

Jessica konzentrierte sich. Keyan versuchte, es ihr gleich zu tun.

Also wurden die Regeln des Buches der Erde verwendet. " Habe nie arglistige Gedanken.

Übe dich ständig darin, dem Weg zu folgen. Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten.

Studiere die Wege vieler Tätigkeiten und Berufe. Lerne an allen Dingen Gewinn und Verlust zu unterscheiden.

Entwickle deine Fähigkeit, die Dinge auf den ersten Blick zu durchschauen. Bemühe dich, das Wesen auch dessen zu erkennen, was unsichtbar bleibt. Vernachlässige nie deine Aufmerksamkeit auch gegenüber den kleinsten Dingen. Halte dich nicht mit nutzlosen Beschäftigungen auf."

Langsam aber sicher wurde es Keyan anders. Nur leider piepte das Intercom.

Eine neue Mail für Jessica und Keyan. Sie sollten sich bei der Chefin melden.

" Bin ja gespannt. Wirklich gespannt."

Crix Madine, Ackbar und Mon Mothma. " Lieutenants."

Beide Piloten nahmen Haltung an. " Für den außergewöhnlichen Mut im Erobern eines Sternzerstörers für die Allianz erhalten Sie beide..."

Lächelnd zog die Chandrillanerin das in die Länge. " ... die Tapferkeitsmedaille." Sie überreichte beiden jeweils nur ein kleines Plastikkästchen. " Muss ja nicht gleich jeder wissen.", fügte sie hinzu.

" Machen Sie ruhig so weiter.", kommentierte Madine.

" Weggetreten."

" Aye, aye."
 

Erst mal in die Cantina.

" Du weißt, dass deine Freunde dich jetzt noch ein bisschen treten werden, dass du im Cockpit besser wirst."

Jessica hatte damit Recht. Keyan würde noch üben müssen, auch wenn er in den Simulatormissionen so gut gewesen war. Ihm fehlte einfach noch die Übung.

" Morgen setzen wir uns wieder rein.", seufzte Keyan gespielt müde. Natürlich gehörte es sich auch für Raumjägerpiloten dazu, sich ständig zu üben und zu verbessern. War um einiges besser, als bei einer Mission zu Staub zerblasen zu werden. Und Jessica konnte ihm ja nicht andauernd den Hintern retten. Sie würde nicht immer da sein können. " Mahlzeit.", grüßte Illiana. Sie kam grade mit dem Rest der Freunde vom Training.

" Wenn man vom Teufel spricht.", fiel Jessica das alte Sprichwort dazu ein. " Wir haben gerade vom Training geredet.", meinte Keyan zu der befreundeten Pilotin.

" Porkins trägt jetzt den Rufnamen Tono, nur dass ihr es auch wisst.", informierte die Freundin die beiden anderen Piloten. " Auch gut." Wieso auch immer.

" Trinken wir alle was und seien fröhlich. Könnte schneller vorbei sein, als uns lieb sein kann."
 

Gleich am nächsten Morgen war es soweit.

Nach einem ziemlich heftigen Traum, garantiert eine Vision, wachte Jessica schweißgebadet auf.

" Was ist los?", fragte Keyan müde und beinahe noch am Schlafen. Es konnte ihm ja nicht entgehen wenn die Frau in seinen Armen Panik schob.

" Zieh dich an.", meinte Jessica hastig, als sie sich schon den Body über die Füße zog. " Wir müssen los."

" Frag' nicht lang. Mach hin!"

Damit war Jessica bereits in ihrer Fliegerkombi und zur Türe raus. Gleich bei den nächsten Piloten der Red Squadron die Türe beinahe eingetreten.

" Los! Aufstehen! Einsatz!"

Die beiden Piloten fielen geradezu aus ihren Betten und waren hell wach.

Namen: Sam Raider und Naeco. Am liebsten hätte sie ja Illiana und Big Daddy aus den Betten geholt. Aber die waren wie auch Hamo unterwegs.

Die nächsten beiden Piloten waren Porkins und Travis.

" Los, los, los! Jemand braucht unsre Hilfe!"

Auf dem Weg zum Hangar 1 rief Sunrider über Com-Link gleich mal ihre drei anderen Freunde an. " R2, wir brauchen einige Copiloten für X-Wings. Pronto. Shaarrii, Sumorg. Macht das Schiff startklar, ihr müsst uns auf einer Rettungsmission begleiten." Wie gut, dass Lumbago die Nachtschicht schob.

" Lumbago, wir brauchen dringend 6 X-Wings für eine Rettungsmission."

" Hast Glück, wir haben da zufällig....", kam die prompte Antwort. Nur halb wurde sie von der Pilotin gehört, sie musste einen Sprungsalto machen um nicht in Admiral Ackbar zu krachen, der gerade um eine Ecke bog.

" Entschuldigung Sir, aber ich hab' es eilig."
 

" Macht hin!" Mit den Worten sprang Jessica in einen der X-Wings. Den mit R2-R0 hinten drin eingestöpselt.

Natürlich mussten die Mechaniker hier unterschiedlicher Meinungen über das sein, was hier grade ablief.

" Was ist hier überhaupt los?", fragte Raider. Keyan drückte ihm den Helm in die Hände. Ein bisschen heftig an die Brust. " Steig ein."

" Rot 1 an ENTERPRISE: Start." Zuerst hob also der Frachter ab. Dann die rot markierten X-Wings.

" Sternenjäger, schalten Sie sofort Ihre Maschinen ab. Sie haben keine Starterlaubnis.", kam es vom Command.

" Sorry, aber wir müssen los ein paar Leute retten.", gab Jessica nur zurück. " Geht auf meine Kappe."

Kurz schloss sie die Augen. " Gruppe Rot, Sternformation. Übermittle Koordinaten für Hyperraumsprung."

" Bist du kirre? Das führt uns fast bis nach Eriadu!" In den Zugriffsbezirk von Großmoff Tarkin.

Den Teufel von Ghorman, den Schlächter von Omwat.

" Vielleicht bekommen wir ja sogar die Chance, Tarkin auszuknipsen."
 

Nein, das war nicht der Fall.

Dazu war viel zu viel Dreck im Weg.

Ganze drei Sternzerstörer, zwei Golan-Plattformen Typ 3 und noch mehr Kleinschrott.

Die beiden Golan/3 bestanden in etwa aus einer ovalen Platte mit zwei Türmen drauf an deren Enden kurze Ausläufer sternförmig angebracht waren, einem Mittelturm und einem langen Stiel unten dran. Natürlich die Waffensysteme und Hangars nicht zu vergessen.

Glücklicherweise waren diese Scheiß-Teile noch gut entfernt und nur die Sternzerstörer machten ein paar Frachtern Ärger. Offenbar aber erst im Anfangsstadium.
 

Dennoch flogen TIEs en Masse auf diese Frachter zu. Zwei Bulk-Frachter. Die sahen aus wie zwei längliche barrenförmige Klasse A Container mit einer flachen rechteckigen Platte etwa im unteren Drittel an der breiten Unterseiten der Länge nach verbunden. Dann noch ein Container-Transporter. Das war ein langer, etwa röhrenförmiger Teil, der weit umspannt mit drei Klasse A Containern verbunden schien. Mit einem recht dünnen Gestänge jeweils im gleichen Winkel voneinander entfernt. Plus einer der typischen mittleren linsenförmigen Frachter von der inzwischen aufgelösten Firma Gallofree Yards.

" X-Flügel in Angriffsposition.", gab Jessica durch.

" Primärziel: Frachter beschützen. Starrunner, nimm 4 und 6 und mach die Bulks klar. 3 und 5 kümmern sich um den Gallofree und den Con-Trans."

" Verstanden." Mal ehrlich, ein paar von den Rebellen-Piloten musste Jessica für nicht mehr ganz sauber halten.

Sie zählte jetzt runter. " Abdrehen." Damit stieb die Gruppe auseinander, ihren Primärzielen entgegen.
 

Kurz darauf hatte Rot 4 ein paar ungebetene Gäste am Hals. " Ich versuch' mal zu rollen. Ist `n guter Trick."

Was für ein Schwein hatte Naeco. Damit wich er gleich noch den Frontalangreifern aus und als Bonus zerschossen sich die TIEs gegenseitig, weil sie eben ihn gerade so nicht trafen. Sam Raider flog unter dem Turm eines der ISZ durch und hängte einen seiner drei Verfolger ab. Von oben wurden die restlichen beiden von Jessica abgemurkst, die grade einen der beiden Schildgeneratoren zu Klump gepustet hatte.

Kurz parallel vom ISZ weg und dann nach links und rechts abgedreht um nicht doch noch als Ziel genommen zu werden. " Bomber geortet!", rief Keyan in sein Com.

Ach du Schande! Die hatten es auf die Bulks abgesehen!

Volle Kanne um die Torpedos abzufangen, die von den Bombern abgeschossen wurden. So ein Bulk hielt nur knapp fünf Torpedos aus. Der sechste wäre dann der Todesstoß. Kam aber keiner durch.

Keyan kümmerte sich um ein paar frontal und Jessica knöpfte sie sich von relativ-unten vor. Kurz vor den Bombern nach oben durchgezogen, einen Looping und sich hinter sie gesetzt. Sie nahm sich den mittleren Bomber vor und die anderen beiden wurden von Keyan und Naeco auseinander genommen.

" Der Con-Trans konnte entkommen!", meldete R2, der hatte es mit den Sensoren erfasst gehabt.

Was den Rebellen natürlich ein bisschen mehr Raum gab. " Der Sternzerstörer kommt gefährlich nah an den Gallofree ran!", gab Raider durch.

" Scheiße.", knurrte Jessica. " Nehmt euch die Maschinen von dem Teil vor! Die dürfen nicht näher ran!", wies sie Rot 3 und 5 an. Ein paar Protonentorpedos in die Maschinen und das Problem war gegessen.

Jessica versuchte noch ihr Bestmögliches um die Ionenkanonen und Traktorstrahlprojektoren da unten zu zerdeppern. Nur knapp gelang es dem Frachter, sich zu befreihen. Auch nur, weil Jessica mitten in den Traktorstrahl rein flog, der ihn hielt.

" Bulk-Frachter 1 entkommen.", gab Keyan durch.

" Scheiße.", gleich darauf. Bis jetzt war alles relativ paletti gewesen, die knappen fünfzehn Minuten seit dem Eintritt in das System. Vielleicht ein , bisschen' voll. Die Rebellen-Piloten hatten auch alle Mühe, nicht noch selber abgeschossen zu werden. Bei drei Sternzerstörern und zwei Golan/3 in der Nähe gab es ja auch echt viele feindliche Flieger hier. Ehrlich gesagt, wunderte sich Jessica auch deshalb. Nein, es lag daran, dass die Golans sich recht weit entfernt befanden. 20 Clicks, das überbrücken selbst Abfangjäger nicht so schnell.

" Boss, es wird hier etwas voll." Stimmt. Jetzt waren nicht nur diese Abfangjäger eingetroffen, sondern auch noch eine Horde Angriffskanonenboote. " Gallofree wird angegriffen!"

" Dann kümmert euch drum!"

" Brauche Hilfe!"

" Du hast einen auf Punkt 35!"

Yup, es wurde hektischer.

" R2! Sieh zu, dass du mehr Saft aus der Kiste quetschst!"

Sieh mal einer an, die Pilote der Kanonenboote konnten sogar was. Sie erwarteten Jessica bereits, als sie am Bug des einen Sternzerstörers mit einigen TIEs im Schlepptau auftauchte.

Nur war es Jessica's unverschämtem Glück- und mächtig Hilfe- zu Verdanken, dass die Torpedos nicht sie sondern größtenteils die TIEs zu Sternstaub zermatschten. Ein paar Torps hingen zwar an ihrem Arsch, die würde sie aber auch noch gleich loswerden.

" Äh, Sunrider."

Starrunner schon wieder in Nöten.

" Alle Frachter weg!", gab R2 die Daten durch. " Sunrider an alle: Weg hier!"

Während des Hyperraumsprungs fiel es Jessica ein, wieso das hier so erstaunlich glatt gelaufen sein könnte:

Kampfmeditation.

Die Macht-Technik, eigene Truppen im Kampf zu führen und zu stärken und die feinlichen Kräfte zu schwächen und zu verunsichern.

Machte sie das vielleicht unbewusst? Wäre ja echt der Hammer.
 

" Gruppe Rot an INDEPENDENCE: Erbitten Landeerlaubnis.", gab Jessica als Rot 1 durch als sie vom Hyperraum wieder in den Normalraum eingetaucht waren.

" Hier ist der Kreuzer INEPENDENCE. Sämtliche Piloten Ihres Fluges haben den Befehl, sich nach der Landung sofort bei Mon Mothma zu melden."

Nicht gut, gar nicht gut.

" Wir sind im Arsch.", meinte Naeco, als sie zu siebt vor dem Büro der Anführerin standen.

" So was von.", stimmte Sam ebenso leise zu.

Was Jessica nur lächeln ließ. " Ihr seid gar nicht mal so schlecht geflogen.", gab sie in einer verständlichen Lautstärke von sich. R2-R0 piepte zustimmend. Hätte natürlich auch mit seinem neuen Vokabulator sprechen können, musste ja aber nicht gleich jeder wissen.

Da ging die Türe auf. Ach, du Schande.

Selbst General Dodonna war da. Wo kam der denn her? Sollte der nicht auf Dantooine sein?

Was machte der hier?

" Treten Sie ein."

Keyan rutschte das Herz grade bis unter die Gürtellinie.

Militärisch grüßend und mit zusammengeschlagenen Hacken postierten sich die Piloten dann vor der Chefin.

" Sie haben ohen Genehmigung sechs X-Wings und fünf R2-Einheiten der Allianz entwendet.

Sie sind eine nicht genehmigte Mission geflogen.

Eigentlich sollten wir Sie alle degradieren.", begann die Chandrillanerin.

" Ma'am." Jessica trat vor. Nur einen Schritt.

" Ich alleine trage die Verantwortung für diese Mission. Auf mein Drängen hin sind die fünf anderen Piloten mir gefolgt."

" Ausgerechnet Sie, Lieutenant." Man spürte deutlich, dass die vier Mitglieder der Führungsriege hier, nicht gerade erfreut davon und doch merklich enttäuscht waren.

" Manchmal muss man seinem Gefühl vertrauen und die Regeln biegen.", erwiederte Jessica mit einem Lächeln.

" Ich erinnere michd an einen neunjährigen Jungen, dem gesagt worden ist, er solle im Cockpit dieses Jägers sitzen bleiben, wo er in Sicherheit sei. Nur hat damals niemand gesagt, dass der Junge damit nicht aus dem Hangar fliegen dürfe. Tja, der Junge hat damals die Invasion eines Planeten beendet."

Mon Mothma wusste genau, von dem Jessica sprach. Konnte sie das wissen?

" Wir sind von der INDEPENDENCE gestartet und in den äußeren Bereich des Eriadu-Systems geflogen.

Dort versuchten zwei Bulk-Frachter, ein Container-Transporter und ein Gallofree Yards- Transporter drei Sternzerstörern des Imperiums zu entkommen. Sofort nach unserer Ankunft haben wir uns in 3 Gruppen aufgeteilt. Rot 2, 4 und 6 schützten die Bulk-Frachter und Rot 3 und 5 den Gallofree Yards und den Container-Transporter. Ich selbst habe mich variael gehalten um möglichst viel Schaden bei den Imperialen anzurichten.

Zuerst entkamen der Con-Trans und der erste der beiden Bulk-Frachter.

Gleich nachdem der bulk entkommen war, trat ein Geschwader Kanonenboote in das System ein. Fast hätte einer der Sternzerstörer den Gallofree gekapert, Rot 3 und 5 konnten seine Maschinen aber noch rechtzeitig deaktivieren und ich die Traktorstrahlprojektoren und Ionenkanonen zerstören. Rot 3 und 5 gaben dem Frachter Deckung, während er in den Hyperraum sprang. Bis alle vier Frachter entkommen waren, haben wir über zweihundertfünfzig TIEs und Kanonenbotte abgeschossen, drei Sternzerstörer vernichtet und sind ohne Verluste zurückgekehrt."

Zu sechst nach Eriadu rein, vier Frachter beschützt, derart viele Jäger abgefangen, drei Sternzerstörer zerstört und dann auch noch ohne Verluste entkommen?

Wem wollte sie denn das erzählen!?

" Weggetreten. Über die Konequenzen werden Sie später informiert. Lieutenant Woo, Sie bleiben."
 

" Wieso sind Sie dort hin geflogen?", brachte Dodonna es dann auf den Punkt als die anderen fünf Piloten und R2 weg waren. " Wegen der Vision, die ich gehabt hatte. Ich kann doch nicht einfach so zusehen, wenn ich weiß, dass ich was tun könnte, um viele Leben zu retten." Alderaan. Konnte sie etwas dagegen tun? Durfte sie eigentlich nicht. Sie hatte auch Revan schon davon berichtet. Die uralte Jedi hatte bessere Möglichkeiten, dort einzugreifen ohne großartig die Zeitlinie zu beschädigen.

" Ich weiß noch einiges mehr.", brachte Jessica dann heraus.

" Was?"

" Beispielsweise, dass Lieda eine Jedi wird."

Mon Mothma war gerade aufgestanden, ließ sich jetzt jedoch in ihren Sessel zurück fallen.

" Paxi Sylo, Luke Skywalker, Jar-Jar Binks, 4-Lom, Zuckuss, Kyp Durron, Asyr Sei'lar, Corran Horn, Vision Mao, Brakiss, Shaak Ti, Kyle Katarn, Lieda Mothma, Anakin Skywalker, Mara Jade, Jacen Solo, Jaina Solo, Barriss Offee, Anakin Solo, Ben Skywalker, Kam Solusar, Vergere, Tahiri Veila, Ace Azzameen, Tenel Ka, Danni Quee, Jagged Fel, Samoc Farr, Keyan Farlander, Jaden Korr, Leia Organa, Zekk, Yun... Alles Namen von Jedi des neuen Ordens."

Damit lächelte sie die vier Anführer an.

" Ich glaube, ich gehe jetzt lieber."

Schnell da raus, bevor die es sich anders überlegten.
 

Wenig später saßen Keyan und Jessica an einem Tisch in der Cantina. Beide mit einem Drink.

" Ihr leistet euch ja was.", kamen Illiana und Hamo an.

" Ach, was. War doch nicht so schlimm.", wollte Jessica es abtun. " Wir sind doch alle wieder zurückgekommen, haben vier Frachter gerettet, drei ISZ zusammengeschossen und einen Haufen Jäger abgeknallt. Gute Quote, wenn ihr mich fragt."

" Trotzdem mögen die hohen Tiere es nicht, wenn man so was macht. Einfach so ein paar X-Wings mit zu nehmen.", seufzte Hamo. " Wir haben was Gutes getan. Auch, wenn wir ein paar Regeln gebogen haben. Mir soll's egal sein.", komentierte Keyan. " War ja auch großartige Arbeit, Freunde. Glaube, ihr habt einen echten Eindruck bei denen hinterlassen." Gemeint waren die Imeprialen. " Wenn ihr beide so weiter macht, habt ihr bald ein Kopfgeld in Millionenhöhe.", kam Lumbago dazu.

" Ja, aber nur dank unseren Freunden.", erwiederte Jessica, als gerade Sumorg und Shaarrii die Cantina der INDEPENDENCE betraten.

" Wirklich toll gemacht heute, Freunde. Kommt, der Drink geht auf mich, solang ich hier noch ein Konto hab'.", lud Jessica alle ein.

" Also, was habt ihr für eine Mission gehabt?", fragte Keyan seine Freunde Hamo und Illiana.

" Wir haben ein paar Piraten einige R2-Einheiten abgeknöpft. Die Penner hatten doch echt gemeint, wir könnten sie nicht abschießen."

" Entschuldigen Sie, Lieutenant. Ich soll Ihnen das geben.", kam einer der Droiden an.

Eine große Pulle eines hellblauen Getränks mit leicht grünlichem Touch. Goss sich sich Jessica was von ein, die anderen Freunde genauso. Wieso mussten die das auch in einem Zug runter kippen? Bis auf Jessica, Shaarrii und Sumorg hatte es echt eine umwerfende Wirkung. Hustend und keuchend kamen die wieder auf ihre Stühle zurück. " Ich glaub's nicht.", flüsterte Hamo leise. Es schüttelte ihn immer noch. " Das ist Zairona Ale. Höchst selten und so was von illegal. Lässt einem Haare auf der Brust wachsen."

Lachen.
 

Früh am nächsten Morgen, mit einem Kater sondersgleichen, wachten Jessica und Keyan auf dem Boden ihres Quartiers auf. " Schnauze.", knurrte Jessica ihr Computerterminal an. Da meldete sich mit dem typisch nervigen Geräusch eine neue eMail.

" Ach, du..." Dringender Einsatzbefehl.

" Keyan, los, war auf! Wir haben einen Einsatz!"

" Was?", fragte der Lover müde und definitiv genervt. " Einsatz? Scheiße, mein Kopf."

Noch merklich wankend und leicht an die Türe gelehnt kamen sie dann im Besprechungsraum an.

" Nächstes Mal ein bisschen schneller, Piloten. Das hier ist wichtig."

Commander Kupalo briefte sie.

" Drei X-Wings der Gruppe Blau wurden von ihren R2-Einheiten entführt. Sie waren auf dem Weg zurück zur INDEPENDENCE von einer Mission. Als sie in den Hyperraum springen wollten, konnten sie gerade noch einen Notruf absetzen. Wir konnten die drei X-Wings orten. Vier Y-Wings von der Gruppe Rot werden die X-Wings mit ihren Ionenkanonen deaktivieren, damit sich die Shuttlegruppe RESCUE um sie kümmern und sie zur INDEPENDENCE zurück bringen kann, die eintreffen wird sobald die X-Wings ausgeschaltet wurden.

Drei X-Wings der Gruppe Gold wird sämtlichen Einheiten Deckung geben. Lieutenant Woo wird die Y-Wings anführen. Lt. Chan die X-Wings. Los, wir müssen unsere Piloten retten."
 

Rot 2 war Keyan, Rot 3 Hamo und Rot 4 Illiana.

Wenton Chan war eigentlich ein netter Kerl. Nur etwas zurückhaltend. Aber ehrenhaft und ein guter Pilot.

" Also, Sunrider. Das ist deine erste ausgewiesene Mission als Gruppenführer. Mal sehen, wie du dich anstellst.", lachte Lumbago, als er R2-R0 in den Socket hinter dem cockpit des Y-Wings half.

Sofort gab der Droide ein Kommentar ab. " Ich will meinen X-Wing!"

" Ja, Freund. Ein X-Wing ist auch besser. Aber die haben keine Ionenkanonen."

" Sollte man mal einbauen."

" Echt mal ausprobieren."

" Gruppe Rot, Sie haben Starterlaubnis.", kam es vom Kommando. " Gruppe Rot: Start.", wie Sunrider ihre drei Kameraden an.

Auf jedes Display der Gruppe Rot wurde der Sprungpunkt vom Navigationscomputer, sprich wie beim y-Wing von der R2-Einheit, als Hyperraumboje projeziert. Wie üblich flogen sie da hin und sprangen in maximal 0,5 Klicks Entfernung von der imaginären Boje in den Hyperraum.
 

" Da sind die Blauen."

Gleich nach dem Hyperraumaustritt hatt Gruppe Rot die entführten X-Wings auf den Sensoren.

" Nur die Ionenkanonen benutzen. Beeilt euch, nicht dass noch jemand aufmucken kommt. Schildenergie auf Antrieb umleiten. Ladet die Schilde mit der Laserenergie wennes nötig wird."

" Verstanden." Glücklicherweise waren die R2-Einheiten nocht ganz so gut im Steuern eines Raumjägers.

Nur leider kamen ein Sternzerstörer und zwei Angriffsfregatten in das Gebiet gesprungen.

Die Angriffsfregatten waren schwer modifizierte Dreadnaughts. Das Antriebssegment hinten verdünnt, eine Kugel etwa auf halber Länge an die Unterseite des Rumfs gepappt und zwei riesige Flügel im hinteren Bereich senkrecht reingesteckt. " Kann nicht mal was ohne Probleme laufen?", wollte Illiana wissen.

" X-Wings deaktiviert. Sende Signal an die INDEPENDENCE."

Gleich darauf: " Gruppe Gold, schützt ihr die Shuttles und die blauen Buben. Gruppe Rot nimmtsich die großen Schiffchen vor. Gruppe Rot: den Sternzerstörer zuerst. Ich krall ihn mir und ihr pustet die angreifenden Jäger vom Himmel."

" Verstanden."

Volle Kanne drauf los.

Heftige Seitwärtsrollen und Schwenker, als die Turbolaser des Großkampfschiffs und die Jäger versuchten, Rot 1 zu treffen. " Einer am Arsch, Rot 1!", rief Keyan. Alles klar. R2 hatte den schon entdeckt. Der Abfangjäger schoss mit einer Rakete auf sie. " Flare abgefeuert!"

Der arme TIE-Pilot raste mitten in den Ball brennenden Plasmas und starb qualvoll.

Jessica feuerte aus einiger Nähe auf jeden der beiden Schutzschildgeneratoren des ISZ zwei schnelle Doppelsalven Protonentorpedos und schaltete die Laserladerate auf 3/4 , sie schnell mit einem Energietransfer von den Schilden aufladend. Damit wäre der Sternzerstörer schon bei diesem Anflug ohne Schutzschilde.

" Gruppe Rot! Voller Energie-Angriff auf den ISZ!"

" Geht klar." Sofort wendeten die Y-Wings und schalteten alle ihre vier Energiewaffen, zwei Laser- und zwei Ionenkanonen, zusammen und donnerten mit ihnen ein Trommelfeuer auf die Hülle des Sternzerstörers. Binnen eines Angriffs der drei Flügelmänner und eines weiteren Anflugs des Leaders war der ISZ deaktiviert.

" Okay, der ist jetzt kein Problem mehr."

Na, ganz toll. Zwei Abfangjägergruppen starteten von den Angriffsfregatten und wollten die Fähren angreifen.

" Scheiße, die müssen wir abfangen!"

Schnell alle Energie auf die Antriebe und hinter her. " Scheiße, Scheiße, Scheiße.", wurde es geflucht.

" Rot 4, hinter dir!" Wie aus dem Nichts war eine Gruppe TIE-Abfangjäger hinter ihnen aufgetaucht.

" Ausbrechen!"

" Zu spät!" einer der TIEs schoss auf Illiana.

Hamo rammte sie im gleichen Moment.

Der Schuss traf Hamo's Antrieb und das linke Triebwerk fing an, Funken zu sprühen. Aus der Kehre heraus bemerkte Jessica, wie einer der TIEs genau auf Hamo zu hielt, der gerade aus dem Bomber aussteigen musste.

" Hamo, nein!"

Sie zog heftig an ihrem Steuerknüppel, schoss mit dem Y-Wing nur Zentimeter über Hamo hinweg, direkt auf den TIE zu. " Du Arschloch lässt gefälligst meine Freunde in Ruhe!" Sie warf eine Hand vor.

Dem TIE wurde das Cockpit von den Flügeln weg gerissen. Die Macht hatte die Kugelhülle erfasst und schleuderte sie entgegen des ehemaligen Flugkurses, den die Flügel immer noch innehatten.

Als Jessica wieder wendete, bekam sie mit, wie einer der Flügel direkt auf den bewegungslosen Hamo zu raste.

Doch dann änderte er plötzlich den Kurs. Alles klar, da hatte jemand die Macht benutzt.

Keyan? Irgendwie hatte sie dabei ein positives Gefühl.

" RESCUE 1 wird Rot 3 bergen.", kam es von der INDEPENDENCE.

Im selben Augenblick kündete ein Feuerball vom Tod von Gold 1.

Wenton Chan hatte sein Leben gegeben um eines der Shuttles zu beschützen.
 

Kaum waren sie gelandet, liefen die Roten sofort zur Repulsorbare um nach Hamo zu sehen.

" Wie sieht es aus?", fragte Jessica die Sanis. " Übel.", war die einfache Antwort. Hamo war ziemlich mitgenommen. " Wir informieren euch später."

" Verdammt." Illiana schlug mit der Faust an die Wand. Sie musste sich natürlich Vorwürfe machen, dass sie nicht besser aufgepasst hatte. " Illiana." Jessica nahm sie fest in die Arme. Mit der Benutzung des Namens der Firrerreo nahm Jessica für den Augenblick die befreundete Pilotin unter unbedingten Gehorsam.

" Du kannst nichts dafür.", flüsterte Sunrider Illiana ins Ohr. " Wir leben in gefährlichen Zeiten. Als Raumjägerpiloten der Allianz befinden wir uns ständig in großer Gefahr."

Illiana begann zu weinen und sackte langsam aber sicher zusammen.

" Ich bin sicher, dass Hamo durch kommt. Es wird ihm wieder gut gehen."

Anders als Wenton Chan. Der hatte seinen letzten Sprung gemacht.

Die anderen Flieger von Gruppe Gold würden garantiert nicht gut aufgelegt sein. Ziemlich mitgenommen sicherlich. Aber mit so was von Sicherheit. Jeder Tod war traurig. Gruppe Rot würde garantiert an der Trauerfeier teilnehmen. Wieso war ausgerechnet jetzt einer der Piloten gestorben? Jessica hätte ihn doch beschützen können. Wieso hatte das nicht funktioniert?
 

Commander Kupalo trat am Abend an Jessica heran, als sie an der Scheibe zu Hamo's Bacta-Tank befand.

" Ich dachte mir, vielleicht sollte ein Pilot die Rede bei der Trauerfeier für Chan halten."

" Ich bin nicht gut, bei so etwas. Außerdem hab' ich ihn auch nur flüchtig gekannt. Das sollte jemand aus seinem Geschwader übernehmen.", erwiederte Jessica leise.

Sie hatte als Offizier der Sternenflotte zuhause schon einigen solchen Trauerfeiern teilgenommen.

Auch als Captain. Reden halten müssen. Das konnte sie nicht. Nein, das ging ihr zu sehr ans Herz.

" Tut mir Leid." Illiana war gerade in der Tür aufgetaucht. Betrübt lächelte Jessica sie an. Versuchte es zumindest. " Ich geh' jetzt wohl besser zu meinem Verlobten.", meinte sie auf ein Gefühl hin.

Oder besser: Keyan fand sie an einem der großen Aussichtsfenster. " Dich trifft auch keine Schuld.", hauchte er ihr leise ins Ohr, als er an sie heran trat und seine Hände auf ihre Schultern legte.

" Nein? Ich habe Staffel Rot auf die Großkampfschiffe angesetzt. Wären wir bei den Shuttles geblieben, hätten wir alle auf einander aufpassen können."

" Und dann? Hamo hat auf Illiana aufgepasst. Wenton hat auf das Shuttle mit seiner Verlobten aufgepasst."

Seine Verlobte war auf RESCUE 2?

" Blau 2 war seine Verlobte. Hat nur kaum einer gewusst.", fügte Keyan an.

" Verdammt." Jetzt schlug Jessica gegen die Wand. " Ich bin aber Schuld daran, dass wir nicht in der Nähe waren, um die Shuttles zu beschützen. Dafür trage ich ganz alleine die Verantwortung."

Das war so schlimm, wie einer Familie mitteilen zu müssen, dass jemand davon nicht mehr zurück kommen würde. Immer die schwierigste Aufgabe eines Befehlshabers. Und dieselbe, die Jessica am meisten hasste.

" Kannst du sagen, ob Hamo nicht verletzt und Wenton nicht getötet worden wäre, wenn wir bei den Shuttles geblieben wären?", murmelte Keyan leise. Das war zwar nicht der erste KIA, den er miterlebte, aber zum ersten Mal war einer seiner besten Freunde schwer verletzt worden.

Erinnerungen an Tondatha kamen ihm wieder hoch. Er hatte doch auch dafür sorgen wollen, dass keiner seiner Freunde mehr starb. Er war nicht stark genug gewesen.

" Wir werden es schaffen, Keyan.", flüsterte Jessica leise, ihn fest in die Arme nehmend.

Sie mussten sich bei so etwas auch um einander sorgen.
 

" Wenige von uns wissen viel über Wenton Chan. Er war ruhig, recht zurückgezogen. Aber als sein Commander kann ich sagen, dass ihm seine Kameraden wichtig waren. Sie waren seine Freunde. Nicht nur wenn er auf einer Mission war, bedeuteten ihm Ehre, Pflichterfüllung, Freiheit, Gerechtigkeit und Kameradschaft einiges. Als guter Pilot konnte er auch viel dazu beitragen, seine Ideale- unsere Ideale- zu verteidigen. In diesem Sinne lebte Wenton Chan. In diesem Sinne gab er sein Leben." Kurze Pause des Commanders.

" Wir werden dich vermissen, Wenton. Und wir werden uns immer an dich erinnern. Denn du bist für uns zu einem Licht geworden, das niemals mehr verlöschen kann."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nostradamus_MB
2005-11-06T23:05:25+00:00 07.11.2005 00:05
Das Kapitel ist sehr interessant und doch relativ gut gelungen. Leider sind einige Stellen etwas verwirrend geschrieben, aber wenn man sie dann ein zweites mal ließt wird es leichter. Zum größten Teil kann dies auch an den Kürzeln und Eigennamen auf den Star Wars Universum liegen (hey, aus diesen gespann bin ich doch eher in der Trek-Ecke ^^).

Es mag zwar ein bisschen komisch klingen, aber wenn du (besonders Kleidung, aber auch andere Sachen) genauer beschreibst wird es, für mich jedenfalls etwas schwer zu folgen, bzw. ich komm aus der Story raus. Vielleicht wäre es in solchen Szenen besser mehr die Handlung zu beschreiben. Aber bevor du dies in die Tat umsetzt warte zuerst auf weitere Kommentare (ich hoffe doch es kommen noch welche und eine/r davon ließt zuvor meinen).

wie schon so oft zuvor: ich hoffe du schreibst möglichst bald weiter.

nos / michel


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