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Schloss des Himmels

von

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Steckbriefe einmal
 

Schloss des Himmels
 

Name: Lucy

Alter: 15

Augenfarbe: grün

Haarfarbe: blond

Hobbys: träumen, neue Freunde treffen, lesen, ins Kino gehen, die Welt sehen, um die Welt reisen, mit Bill telefonieren, Bill Geheimnisse erzählen, Karten spielen, Musik hören, Sonnenuntergänge beobachten, chatten
 

Zur Person: Lucy ist ein nettes, ruhiges und sensibles Mädchen. Sie hat fast keine Freunde, da sie mit ihren Eltern jeden Monat umzieht, also hat sie nie genügend Zeit sich anzufreunden. Lucys bester Freund Bill, den sie seit ihrer Geburt kennt, ist immer für sie da, auch wenn Lucy Kilometer weit weg ist. Manchmal weint sie wegen Bill, da sie ihn so sehr vermisst und sich nicht erinnern kann wie er aussieht.
 


 

Name: Bill

Alter: 16

Augenfarbe: braun

Haarfarbe: schwarz

Hobbys: mit Lucy telefonieren, Lucy Geheimnisse erzählen, Computer spielen, Computer zocken, mit Freunden treffen, Fußball spielen, von Lucy träumen, Gedichte schreiben, Karten spielen, chatten
 

Zur Person: Bill ist ein guter Freund mit dem man Pferde stehlen könnte. Er hat sehr gute Freunde, doch er vermisst Lucy immer mehr wenn er mit ihr telefoniert. Manchmal schreibt er Gedichte für Lucy, aber diese weiß davon nichts. Bill ist total in Lucy verschossen, erzählt es ihr aber nie, da er nicht einmal weiß wie sie aussieht. Die beiden sahen sich das letzte Mal vor 10 Jahren.
 


 

Name: Marko

Alter: 19

Augenfarbe: blau

Haarfarbe: schwarz

Hobbys: Leute verarschen, rauchen, Alkohol trinken, Bill nerven, Witze machen, flirten
 

Zur Person: Marko ist Bills großer Bruder. Marko kann Bill zwar ziemlich gut leiden, nervt ihn aber immer wieder. Marko macht einen auf Macho, doch eigentlich ist er ein wirklich netter Junge, der manchmal sogar heimlich heult. Marko ist sehr sensibel, doch er tut so als würden manche Dinge nicht stören, obwohl sie ihn total stören.
 


 

Name: Ben

Alter: 18

Augenfarbe: grau-blau

Haarfarbe: braun

Hobbys: flirten, Sex, knutschen, kuscheln, mit Freunden treffen, rauchen, saufen, Drogen nehmen, Musik hören
 

Zur Person: Ben ist ein ziemlich komischer Typ. Er ist bei allen sehr beliebt, hat aber auch einen schlechten Ruf bei den Lehrern. Manchmal kommt er betrunken oder wenn er unter Drogen steht in die Schule, es ist ein wunder das er noch nicht von der Schule geflogen ist. Ben nimmt schon seit er elf ist Drogen, legale und illegale, das hat er alles seinem großen Bruder zu verdanken.
 


 

Name: Alex

Alter: 24

Augenfarbe: grün

Haarfarbe: dunkelblond

Hobbys: flirten, seinen Bruder schlagen, Alkohol trinken, rauchen, Drogen nehmen, Sex haben, Ben vergewaltigen, mit Drogen dielen
 

Zur Person: Alex ist immer unter Drogen gesetzt, egal wann und wo. Sein Bruder Ben wohnt bei ihm. Alex verprügelt ihn oder vergewaltigt ihn sogar, da er immer unter Drogen steht. Alex und Ben haben keine Eltern mehr, deswegen fing Alex an Drogen zu nehmen und hat auch Ben damit hineingezogen. Alex war immer ein netter Junge, doch seit sieben Jahren nimmt und dielt mit Drogen aller Art.
 

und jetzt kommt die geschichte selbst^^
 

Schloss des Himmels
 

Wieso war es so weit gekommen? Und warum gerade mit ihm? Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte oder konnte. Ich saß einfach nur da, da auf der Bank im Park. Ich sah auf den Boden. Ich war geschockt, aber auch glücklich über das was gerade passiert war. Ich sah hoch. Er war schon lange weg. Ich stand auf und ging zu einem Baum in meiner nähe, ich lehnte mich an den Baum. Es war ein wunderschöner Kirschblütenbaum der gerade blühte. Eine einzige Blüte fiel herunter und landete genau auf meinem Haar. Ich nahm sie herunter und betrachtete sie eine weile.

Bald, schon sehr bald, würde ich mit meinen Eltern wieder umziehen, wieder einmal. Ich wollte eigentlich ja gar nicht, hatte es ihnen ja immer und immer wieder gesagt, doch sie hörten nicht zu. Es war immer dasselbe mit ihnen, irgendwann, wenn es noch länger so weiter gehen würde, würde ich ganz sicher davonlaufen. Warum zogen wir eigentlich immer nach ein paar Wochen immer in eine andere Stadt? Hatten meine Eltern etwa Angst, dass mir etwas zustoßen könnte? Am liebsten würde ich jetzt bei Bill sein und mich bei ihm ausheulen, aber das konnte ich schon so lange nicht mehr. Ich wusste ja nicht einmal wie er aussah. Wir hatten uns das letzte Mal vor zehn Jahren gesehen und nicht einmal daran konnte ich mich erinnern. Am liebsten wäre ich jetzt bei ihm.

Ich ließ die Kirschblüte fallen und ging langsam nach Hause, mein Blick schweifte jeden ach so kleinen Baum. Es war heute ein angenehmer Abend. Es war etwas kühl für die Jahreszeit, aber dennoch angenehm. Bevor ich ins Haus ging, ging ich hinters Haus in unseren kleinen netten Garten. Dort blühten gerade ein paar Rosen und ein Samen keimte gerade auf. Ich sah in den Himmel, die Sonne ging gerade unter. Ein wunderschöner Sonnenuntergang. Jeden Abend sah ich der Sonne beim untergehen zu, es ist so ein warmes Gefühl innerlich. Es ist immer wunderschön wenn die Sonne den Nachthimmel in ein rotes Licht taucht.

Als die Sonne untergegangen war, sah ich immer noch in den dunklen Nachthimmel, es gingen gerade ein paar Sterne auf. Ich liebte die Nacht. Plötzlich unterbrach ein lautes streiten die Stille. "Was fällt dir ein!?", hörte ich. Die Stimme hörte sich an wie die Stimme meiner Mutter. Anscheinend stritten sich meine Eltern mal wieder. Um was es wohl diesmal ging? Wahrscheinlich um das gleiche wie sonst auch immer. Mein Vater hatte sicher mal wieder was mit einer Prostituierten gehabt und ein Kuss war auf seinem Hemd aufgetaucht. Mutter regte das immer gleich auf. Aber warum nicht? Die beiden waren ja verheiratet und außerdem, was geht mich das an, wenn sich meine Eltern streiten? Sie versöhnen sich sowieso kurze Zeit später wieder und dann fängt alles von vorne an. Es ist wirklich komisch in meiner Familie, aber was kann man ändern? Nichts.

Ich ging langsam nach vorne ins Haus. Ging an meinen streitenden Eltern vorbei, sie hatten mich sowieso nicht bemerkt, wie immer. Ich war anscheinend für sie Luft, unsichtbare Luft. Ich ging die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich machte langsam hinter mir die Tür zu und nahm mir mein Deck von Monsterkarten von meinem Bett, es war nicht gerade stark, aber immerhin hatte ich es immer bei mir. Ich hob die oberste Karte ab, es war die Karte die mir Bill zum Abschied geschenkt hatte, die Karte trug den Name ,Beschützer der Zuflucht'. Immer wenn ich diese Karte ansah, stiegen mir Tränen in die Augen. Ich vermisste Bill so sehr!

Ich legte die Karten zurück aufs Bett und sah mich um. Ich suchte nach meinem Handy. Als ich das Handy erblickte, stürmte ich darauf zu und wählte blitzschnell Bills Nummer. "Ja? Hallo?", sagte eine Stimme, Bills Stimme war es nicht. "Mit wem spreche ich?", fragte ich nach. "Mit mir! Wem den sonst?", sagte der Typ frech. "Gib mir Bill!", sagte ich wütend. "Was willst du denn von ihm?", sagte er. Man, der Typ nervt! "Ich will mit Bill reden! Also gib ihn mir endlich!", sagte ich wütend und mir kullerte gerade eine Träne herunter. "Hallo?", fragte mich eine wunderschöne männliche Stimme. "Bill?", fragte ich leise nach und ging zu meinem Bett. Dann setzte ich mich auf das Bett.

"Ja?"

"Wie geht's dir denn Bill?"

"Gut und dir so?"

"Es... nun ja...."

"Was ist denn jetzt schon wieder passiert?"

"Ich...."

"Warte kurz. Ich muss Steve nur mal wegschicken."

"Wen?"

"Der Typ der abgehoben hat."

"Ach so.", sagte ich. Ich legte mich zurück und wartete kurz. Dann hörte ich Bills Stimme wieder am anderem Ende: "Ich bin wieder da." "Ich merk's.", sagte ich zu ihm.

"Also, was ist jetzt passiert."

"Bei mir an der Schule gibt's so nen Typen, der total unter Drogen steht. Außerdem hat er auch ne Freundin, aber er hat mich..."

"Hat er dich vergewaltigt?"

"Nein.... das nicht...."

"Was denn dann?"

"Er hat mich...", ich zögerte. Ich richtete mich auf und sagte: "Er hat mich geküsst." Bill antwortete mir nicht. Er blieb eine weile stumm, genau wie ich. Wir beide mussten uns erst einmal damit zu Recht finden. Dann sagte er: "Erinnerst du dich noch an früher?" "Wieso?", fragte ich nach.

"Erinnerst du dich nicht?"

"Wenn du mir nicht sagst um was es geht, nein."

"Schloss des Himmels."

"Wie?", fragte ich. Ich wusste nicht wovon Bill jetzt schon wieder redete. Ich sah auf den Boden. "Schloss des Himmels..... unser versprechen.", erinnerte mich Bill. Plötzlich erinnerte ich mich daran.

Ich war gerade drei Jahre alt, Bill war vier. Wir beide spielten im Sandkasten. Dann tauchte ein anderer Junge auf. Bill und ich hatten uns ein schönes Schloss gebaut. Doch der Junge zertrat es nur. Ich fing an zu weinen und Bill haute ihm eine runter. Der Name des Jungen war... Steve, genau, Steve. Nach einer weile verschwand Steve, Bill hatte Nasenbluten. Natürlich machte ihm das nichts aus. Also bauten wir beide, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, ein neues Schloss. Es war wunderschön, ein so schönes Schloss konnte niemand aus Sand nachmachen. Deswegen nannten wir es auch ,Schloss des Himmels' und dann sagte Bill zu mir: "Wir erzählen uns immer wenn es etwas neues gibt. Egal was kommt! Wir bleiben Freunde, Freunde für immer!" Bill gab mir darauf hin seine Lieblingskarte, zwar konnten wir damals noch nicht lesen, doch Bill und ich fingen schon damals an Karten zu sammeln.

"Bill?", fragte ich, nachdem ich aus der Reise in die Vergangenheit zurückgekommen war.

"Ja?"

"Dieser Steve, ist das der Steve von damals?"

"Von damals?", wiederholte er. "Ja, der damals unser Sandschloss zerstört hat.", erklärte ich ihm.

"Oh... äh... ja."

"Er hat sich nicht viel verändert.", sagte ich. Er antwortete mir nicht und ich hörte nur noch ein: "Piep... piep... piep..." Er hatte mal wieder aufgelegt. Mir stiegen wiedereinmal Tränen in die Augen. Dann legte ich mein Handy auf das Nachtkästchen, sah auf den Boden und ließ meinen Tränen freien lauf. Meine Eltern brüllten sich noch immer gegenseitig an, ich konnte sie bis hier her hören. Ich legte mich zurück, schloss meine Augen und schlief kurz darauf ein.
 

Ich öffnete langsam meine Augen. Ich streckte mich, richtete mich auf und kratzte mich verschlafen am Kopf. Anscheinend war niemand in mein Zimmer gekommen, da ich noch immer so dalag, wie ich mich gestern Abend hingelegt hatte. Also hatten meine Eltern mal wieder die ganze Nacht nur gestritten und Vater musste auf der Couch pennen.

Ich stand auf, wenigstens war heute Wochenende. Ich blickte auf meinen Wecker, er zeigte 3:21 Uhr an. Ziemlich früh für mich, normaler weise würde ich erst um 5 Uhr aufstehen, aber heute hatte mich irgendwas geweckt, keine Ahnung was, aber es hatte mich geweckt.

Ich ging zu meinem Computer und fuhr ihn hoch. Wie immer würde es eine weile dauern, also schaltete ich inzwischen den Fernseher ein. Es spielten nur Sexwerbungen, also schaltete ich den Fernseher wieder aus und setzte mich an den PC. Ich überprüfte meine Mails, das dauerte ein paar Minuten.

Ich hatte drei Mails von Bill, eine von diesem Steve und eine von Manuel. Manuel ist ein wirklich süßer Boy mit dem ich in die Klasse gehe, aber für wie lange?

Als erstes prüfte ich Manuels Mail. Doch irgendwie konnte ich sie nicht lesen, also schloss ich sie wieder und fuhr den Computer wieder runter.

Ich ging hinunter in die Küche und machte mir einen Tee. Ein warmer Früchtetee war genau das richtige um mich zu wärmen. Ich zitterte ein wenig bevor ich meinen Tee trank. Ich seufzte und dachte an Ben.

Warum hatte er mich gestern einfach so geküsst? Er war doch schon mit wem zusammen, also warum hat er mich geküsst? Hatte er mich mit ihr verwechselt? Hat er mich geküsst, nur um herauszufinden wie ich drauf reagiere? War er etwa in mich...? Nein, ganz sicher nicht! Ben war ganz sicher nicht in mich verknallt, oder etwa doch?

Ich blickte nach draußen, nach draußen, ob dort wohl eine Antwort auf all meine Fragen wäre, aber nichts. Nichts war da draußen, bis auf die finstere Nacht.

Ich liebte die Nacht. Die Nacht war so finster, so geheimnisvoll, so, so wunderbar! Die Nacht ist einfach unbeschreiblich schön. Der Mond ging schon langsam unter. Oft verflog die Nacht zu schnell und oft ist der Tag zu lang. Meist schaute ich in die Nacht, wenn ich mich etwas fragte, doch nie bekam ich eine Antwort, noch nie.

"Lucy? Bist anscheinend wiedereinmal aufgewacht, wie?", sagte meine Mutter hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um und nickte. Sie lehnte sich an den Türrahmen, hatte ihren roten Schlafmantel immer noch an und sah mich verschlafen an. Langsam kam meine Mutter auf mich zu, sie legte ihre Hand auf meine Schulter und ich sah auf meinen Tee. Ich wusste was jetzt kommen würde, es würde um ihren Streit von gestern Abend gehen.

Sie setzte sich neben mich hin, ihre Hand lag noch immer auf meiner Schulter. Ich blickte noch immer herunter auf meine Tasse und hielt sie fest in beiden Händen. Meine Mutter begann langsam und leise zu sprechen: "Es... tut mir leid, Lucy. Es tut mir leid, dass sich dein Vater und ich uns immer streiten und dass wir immer so schnell umziehen."

Ich blickte hoch und sah in ihr etwas traurigblickendes Gesicht. Es ging ihr diesmal nich nur um den Streit. Ich sah sie verwirrt an. Warum fing sie plötzlich an davon zu reden, dass wir immer so schnell umziehen? Ich verstand die Welt nicht mehr.

"Nun...", begann sie und sah nach unten. Langsam nahm sie ihre Hand von meiner Schulter herunter und fuhr fort: "Nun, du willst sicher wissen, warum wir immer umziehen, oder Lucy?" Ich nickte nur, irgendwie wollte ich nicht sagen, denn jedes Wort könnte ziemlich schlimm sein. "Ich glaube, dass du jetzt alt genug bist um zu wissen, warum wir immer umziehen. Ich und dein Vater wollen dich beschützen und zwar vor der Liebe. Wir wollten nicht, dass du dich in irgendjemanden verliebst der dir dann dein Herz bricht.", erklärte meine Mutter. Sie sah mich nicht an, aber dafür blickte ich sie etwas geschockt an.

Sie wollte mich vor der Liebe beschützen? Beschützen, vor nem Typen der mir mein Herz bricht? Leider war das schon längst zu spät.

Ich hätte jetzt am liebsten "Tut mir leid, aber das kommt schon viel zu spät" gesagt oder "Das ist schon längst passiert", aber ich wollte es nicht, deswegen hielt ich meinen Mund.

"Ich weiß, dass ist ziemlich komisch.", erzählte meine Mutter weiter, sie hob den Kopf und sah mich an. Ihr Blick war traurig. "Erinnerst du dich noch als wir zum ersten Mal umzogen, wo wir da wohnten? Oder an sonst irgendwas von damals?", fragte mich meine Mutter. Ich schloss die Augen, anscheinend musste ich jetzt was sagen, also konnte ich nicht anders und sagte: "Ich erinnere mich nur noch an einen Jungen, Bill, wir beide waren beste Freunde und wir telefonieren jetzt immer noch miteinander." "Bill...?", fragte meine Mutter leise nach. Ich nickte nur, wollte meine Augen nicht öffnen, wollte mich an damals erinnern, aber ich konnte nicht. Es war so, als wäre mein Gehirn wie leer gefegt. Ich machte die Augen auf und meine Mutter beobachtete mich. "Wir werden wohl noch ein halbes Jahr hier wohnen wenn du willst, Lucy.", sagte meine Mutter. Sie lächelte und versuchte mich aufzumuntern. Ich nickte nur. Dann stand ich auf und ging nach draußen in den Garten.

Ich sah in den Himmel. Der Mond war noch immer da und nur noch wenige Sterne. Ich ging zu meinen Rosen, kniete mich vor ihnen hin und betrachtete sie. Sie schliefen noch, doch in wenigen Stunden würden sie wieder aufwachen. Ich versuchte zu lächeln, doch ich konnte nicht, stattdessen sammelten sich Tränen in meinen Augen. Eine Träne traf genau eine Rose, diese ging dann langsam auf.

Wieso heulte ich jetzt? Was war der Grund? Ich wusste es nicht, woher auch? Schon oft genug war es so. Manchmal heulte ich einfach ohne Grund und ich verstand nicht, warum ich so einfach losheulen konnte?

Ich blickte hoch in den Himmel, wie immer erhoffte ich eine Antwort, doch nichts. Wie immer, wie immer zeigte der Himmel keine Reaktion. Was erwartete ich mir auch immer? Das ein Engel oder sonst etwas plötzlich vom Himmel fiel?

Ich blickte wieder auf meine wunderschönen Rosen. Dann drehte ich mich um, die Sonne ging gerade auf. Sie tauchte den Himmel in ein orange-rot ein. Solche Augenblicke konnte man nicht beschreiben. Dann stand ich auf, stand noch eine weile da und sah auf den Boden. Ich dachte nach.

Nach ein paar Minuten ging ich dann wieder in den Park wo mich Ben gestern geküsst hatte. Überall begegnete ich verliebten Paaren, irgendwie tat das weh. Ich hätte auch gern einen Freund, jetzt hatte ich auch noch genug Zeit dafür einen zu finden, aber ich wäre viel lieber bei Bill.

Plötzlich stand ich vor der kleinen Bank wo ich gestern saß. Ich betrachtete sie, schloss die Augen und erinnerte mich an gestern.

Ich saß da, fütterte die Tauben, bemerkte niemanden um mich. Dann flogen die Tauben weg, ich sah hoch und blickte in Bens Gesicht, er lächelte. "Ist hier noch Platz?", fragte er mich und ich rückte ein Stück zur Seit damit sich Ben hersetzten konnte. Ich sah wieder auf den Boden. "Heute ist ein schöner Tag.", sagte er und ich nickte nur. Ich war ein wenig in ihn verliebt, aber niemand außer Bill wusste davon. Ben legte seinen Arm um mich und zog mich zu sich hinüber. Ich wusste gar nicht was ich machen sollte, also lies ich es auf mich zukommen. Er legte seinen Kopf auf meinen. Innerlich fühlte ich mich total warm. Eine weile saßen wir noch so da, dann küsste er mich plötzlich. Ich wusste nicht was passiert war und schloss einfach meine Augen und machte mit. Doch kurz darauf verschwand er und ich blieb noch eine weile sitzen.

Es war ein schöner, aber auch komischer Tag gewesen. Ich betrachtete die Bank noch kurze Zeit bevor ich mich hinsetzte. Ich blickte wie immer in den Himmel und schloss meine Augen. Ich hörte ein paar Vögel zwitschern. Ich lauschte dem Wind der durch die Blätter wehte. Ich wurde eins mit der Natur, mit der wunderschönen Natur.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als plötzlich mein Handy läutete. Ich riss die Augen auf, die Sonne war noch nicht untergegangen. Ich zog das Handy aus meinem Säckel und ich hob gleich ab. "Hallo?", fragte ich. "Lucy?", fragte mich die Person am anderen Ende, es war Bill.

"Was gibt's Bill?"

"In welcher Ortschaft wohnt ihr gerade?"

"Wie? Wieso willst du das jetzt auf einmal wissen?"

"Sag es mir einfach! Vielleicht wohne ich ja in der Nähe! Und dann kann ich dich besuchen kommen!"

"Ach so... Wir wohnen in ähm.... Lichternstein.", sagte ich. Ich bekam keine Antwort. "Bill?", fragte ich deswegen vorsichtig nach. "Lucy, wo bist du gerade?", fragte er mich dann. "Ich? Ich bin hier in einem Park und sitz auf einer Bank.", sagte ich und dann hörte ich wieder mal nur noch: "Piep... piep... piep..." Bill hatte mal wieder aufgelegt.

Wieso legte er immer so plötzlich auf? Immer legte er so plötzlich auf!

Mir stiegen wieder einmal Tränen in die Augen. Dieses Mal wusste ich auch warum, es war wegen Bill, weil er jedes Mal so plötzlich auflegt. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und heulte ein wenig.

Nach einer weile, streckte mir jemand ein Taschentuch hin. Ich blickte auf und sah in ein Gesicht. Ich nahm das Taschentuch und wischte mir die Tränen aus den Augen. Dann sah ich mir den Jungen noch mal an. Er hatte pechschwarzes Haar und rehbraune Augen. Er setzte sich hin ohne ein Wort zu sagen. Ich betrachtete ihn eine weile. Er sah mich nicht an, nein, er sah nach vorne, nach vorne in die Zukunft. Dann drehte er sich zu mir um. Ich bemerkte wie ich rot wurde, also blickte ich ganz schnell auf den Boden. "Warum hast du geheult?", fragte er mich. Seine Stimme kam mir bekannt vor. Ich sah wiederum in sein Gesicht und fragte ganz leise: "Bill...?" Er nickte nur. Ich warf mich sofort um seinen Hals. "Bill, du blödes Arschloch!", sagte ich, ich hielt mich immer noch an ihm fest und mir stiegen Tränen in die Augen, Tränen der Freude. Er sagte nichts, er hielt mich fest und ich heulte einfach weiter. "Ist schon gut, Lucy...", flüsterte er mir ins Ohr. Dann löste ich mich ein wenig aus der Umarmung und blickte in seine Augen. Er fing an zu lächeln und wischte mit einem Finger eine Träne aus meinem Gesicht. "Ich hab dich so sehr vermisst, Lucy! Es freut mich dich nach zehn langen Jahren endlich wieder zu treffen!", sagte er leise. Ich nickte nur. Ich war so glücklich, dass ich gar nichts mehr sagen konnte. Er gab mir ein Küsschen auf meine Stirn. Endlich hatten wir uns wieder getroffen! Ich war wirklich glücklich.

Wir blieben noch eine weile stumm da sitzen. Doch dann stand er auf und sagte: "Komm, gehen wir eine weile zu mir, ja?" Ich blickte ihn kurz an, dann stand ich auf und er ging los. Ich folgte ihm brav. Ich sah wieder einmal nur auf den Boden. Wieso wusste ich nicht, ich tat es einfach und sagte nichts. "Es kann sein das mein Bruder zu Hause ist.", sagte mir Bill und ich blickte hoch. "Dein Bruder?", fragte ich nach.

"Ja, mein Bruder. Anscheinend erinnerst du dich nicht mehr an ihn?"

"Nein, ich kann mich an fast gar nichts mehr erinnern was vor zehn Jahren war."

"Mein Bruder heißt Marko und ist drei Jahre älter als ich. Er ist eh nett, also brauchst du keine Angst vor ihm haben."

"Gut."

"Manchmal ist er nur etwas komisch drauf, also hör nicht hin was er sagt, okay?"

"Na wenn du meinst.", sagte ich und sah ihn einfach nur an, doch er würdigte mich keines Blickes. Irgendwie war das traurig und als mir fast schon wieder Tränen in die Augen stiegen, drehte er sich plötzlich um. Er legte seinen Arm um mich und drückte mich an sich. Anscheinend wusste er, wie ich mich fühlte.

Es war gut wenn man so einen Freund hatte wie Bill, denn er konnte sozusagen meine Gedanken ,lesen', dann ersparte man sich viel Zeit. Dennoch war es irgendwie komisch, er kannte die meiste Zeit meiner Gedanken, aber ich kannte seine nicht. Warum war das so komisch?

Plötzlich blieben wir vor einem wunderschönen Haus stehen. "Hier wohne ich.", sagte er und schenkte mir ein lächeln. Ich bemerkte, dass ich schon wieder rot wurde, doch dieses Mal blickte ich nicht weg, sondern sah in seine süßen Augen. Seine Augen faszinierten mich einfach. Er hielt mich noch immer fest und wir gingen langsam hinein. "He, Kleiner, auch schon wieder zurück?", fragte jemand von der Seit als wir hinein kamen. "Marko! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht ,Kleiner' nennen sollst!?", fuhr ihn Bill an und nahm seinen Arm von meiner Schulter. Ich blickte zu der unbekannte Person.

Er war einen Kopf größer als Bill und hatte auch dieses schwarze Haar wie sein Bruder. Marko hatte nicht so rehbraune Augen wie Bill, nein, er hatte meeresblaue Augen.

"Hm?", machte Marko als er mich bemerkt hatte. "He, Billyboy, hast du endlich mal ein Mädchen nach Hause gebracht, wie?", sagte er zu seinem Bruder mit einem frechen Grinsen. Dann kam er ein paar Schritte auf mich zu, ich rührte mich nicht vom Fleck und er flüsterte mir etwas ins Ohr: "Hör mal, mein Bruder hatte noch nie eine Freundin. Er ist in seine beste Freundin verknallt die er schon zehn Jahre nicht mehr gesehen hat, meistens redet er nur von ihr. Es ist ein wunder das er so eine schöne Lady wie dich getroffen hat." Dann wich er zurück und Bill fuhr in gleich wieder an: "Was hast du ihr erzählt!?" "Nur das, was ich weis.", sagte Marko und ging mit einem fetten Grinsen davon.

Ich war geschockt von dem was Marko mir erzählt hatte. Bill war in mich verknallt? Nein, nein, nein! Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Nein, nein, nein! Nicht Bill, bitte, alle, aber nicht Bill! Wieso gerade er? Wir waren beste Freunde! Nein, nein, nein! Bill, nein, Marko hatte sicher nur gelogen! Ja, das war es! Marko hatte mich angeschwindelt und hat sich einen Spaß erlaubt, genau! Ja, so ist es, Marko wollte mich nur verarschen!

Bill drehte sich zu mir um, ich sah in seine Augen und konnte die Wahrheit ablesen. Er war wirklich in mich verknallt. Ich schüttelte den Kopf ein wenig. "Lucy...", sagte er, mehr konnte er nicht sagen. "Nein! Nein! NEIN!", brüllte ich ihn an und stürmte nach draußen. Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich sah nicht wo ich hin rannte.

Nach kurzer Zeit, rannte ich einer Person rein. Ich fiel nach hinten. "Entschuldigung.", sagte ich und blickte hoch. Es war Ben, den ich angerempelt hatte. Er streckte mir seine Hand her und ich nahm sie, er zog mich hoch. "Was ist jetzt schon wieder los?", fragte er mich und hickste. Anscheinend war er betrunken, gut, dann konnte ich es ihm ja erzählen.

"Ich habe meinen besten Kumpel, den ich seit zehn Jahren nicht mehr gesehen habe, endlich wieder getroffen. Sein Bruder hat mir gesagt, dass er auf mich steht, aber ich hab geglaubt, dass er mich verarscht. Doch so war es nicht, also bin ich weggerannt.", erzählte ich ihm. Er schwankte ein wenig und sagte: "Wenn es so is, kann man nix dran ändern." Als er dies sagte, schwankte er an mir vorbei.

Hm... Irgendwie hatte er Recht, obwohl er betrunken war. Man konnte nichts daran ändern, wie es ist, aber wir konnten immer noch Freunde bleiben. Ja, Freunde bleiben, ich glaube das wäre das Beste. Das wäre sicher das Beste für uns beide, egal wie viel er für mich oder ich für ihn empfand. Empfand ich eigentlich etwas für Bill? Empfand ich eigentlich etwas für Bill, mehr als Freundschaft? War in meinem Herz überhaupt ein Platz für seine Liebe? Oder war nur ein Platz als Freund in meinem Herzen?

Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf, dann blickte ich wie immer in den wunderbaren Himmel und erhoffte mir eine Antwort. Anscheinend war es schon Abend, da der Mond und die Sterne am Himmel standen.

Warum erhoffte ich mir immer eine Antwort wenn ich in den Himmel blickte? Ich weiß es nicht, und werde es auch niemals wissen. Mir kam es immer so vor, als würde mir der liebe Himmel ein Geheimnis erzählen wollen, aber welches? Was wollte mir der Himmel so wichtiges erzählen?

Ich ging einfach einmal nach Hause, mal sehen ob sich meine Eltern wieder stritten. Ich sah nur auf den Boden als ich nach Hause ging.

Als ich zu Hause ankam, hörte ich meine Eltern, sie waren in der Küche, aber sie stritten sich nicht, nein, sie redeten nur ein wenig laut. Ich wollte wissen über was sie redeten, also lauschte ich vor der Küchentür und warf ein Auge durch einen Spalt bei der Tür. Meine Eltern saßen da an dem Esstisch und meine Mutter sagte: "Wann wollen wir es ihr endlich sagen? Wenn sie erwachsen ist? John, sag doch mal was!" Meine Mutter nannte meinen Vater nur bei seinem Namen, wenn es um etwas Wichtiges ging. "Martha, Lucy ist noch viel zu jung um es jetzt zu erfahren!", sagte er. Ich wollte wissen wofür ich zu jung war, also öffnete ich die Tür und sagte: "Wofür bin ich zu jung?" Meine Eltern sahen mich kurz an und blickten dann auf den Boden. "Lucy...", fing meine Mutter an und kam auf mich zu. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern und sagte: "Wir sind nicht deine wahren Eltern... Wir haben dich nur adoptiert." Ich riss meine Augen auf.

Was!? Diese Leute, die ich immer als Eltern bezeichnete, waren nicht meine wahren Eltern? Ich war nur adoptiert? Was sollte sich jetzt nun noch heraus stellen? Das ich eigentlich ein Junge bin, oder was? Hatte ich heute nicht schon genug gelitten? Anscheinend nicht, denn meine so genannte ,Mutter' wollte mir noch etwas mitteilen.

"Deine leibliche Mutter hatte dich, als du geboren wurdest, in eine Wiese gelegt und gehofft, dass dich jemand finden würde. Du hattest Glück, dass dich mein Mann und ich gefunden haben. Du warst schon fast verhungert, als wir dich fanden.", erzählte sie mir. Ich blieb stumm, ich war zu geschockt um noch etwas sagen zu können. "Wenn du willst kannst du uns noch immer Mutter und Vater nennen.", sagte sie und lächelte. Ich schüttelte den Kopf. "Wenn nicht, kannst du uns auch bei unseren Vornamen anreden, Lucy.", sagte sie. Ich drehte mich um und ging hoch in mein Zimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett und dachte nach. Mir stiegen Tränen in die Augen als ich da lag.

Warum hatte ich gerade heute das alles erfahren? Warum? Sollte ich etwa leiden? Warum hatte mich meine leibliche Mutter damals auf einer Wiese liegen gelassen? War sie zu jung um mich aufzuziehen zu können? War ich durch eine Vergewaltigung geboren worden? War meine wahre Mutter schwer krank und hatte nur noch wenige Tage zu leben, und damit ich ihren tot nicht miterlebte, einfach in die Wiese gelegt? Als ich in der Wiese lag, sah ich sicher immer in den Himmel, sah ich deswegen so oft in den Himmel? Wollte mir das der Himmel erzählen? Warum musste ich so erfahren, dass ich adoptiert worden war? Warum hatte mir Bill nie gesagt, dass er in mich verliebt ist? Warum hatte es mir sein Bruder erzählen müssen? Warum musste ich soviel Leid heute ertragen? Warum? Warum? Niemand würde jemals das ertragen müssen, was ich gerade ertragen musste. Niemand. Nicht einmal mein geliebter Bill. Moment Mal, hab ich gerade wirklich, das gedacht? War ich etwa in Bill verliebt? War ich, oder war ich nicht in Bill verliebt?

Ich hatte keine Ahnung, keine Ahnung von nichts. Ich schloss meine Augen und schlief kurz daraufhin ein.
 

Ich öffnete meine Augen. Jemand hatte mich gestern Abend zugedeckt. Ich zitterte ein wenig, setzte mich auf und streckte mich. Ich hatte immer noch das Gewand von gestern an. Ich stand auf und suchte wieder mal mein Handy, nie wusste ich wo es war. Ich hatte eine SMS von Bill erhalten:
 

Hi Lucy! Ruf mich bitte an! Bill
 

Ich wählte seine Nummer und rief ihn an. "Hallo?", sagte er. Ich war fröhlich seine Stimme zu hören und wollte ihm Antworten, doch ich brachte keinen Pieps heraus. Ich nahm blitzschnell einen Stift und tippte damit an mein Handy. "Lucy? Was ist mit dir? Soll ich vorbei kommen?", fragte er. Anscheinend machte er sich Sorgen, also tippte ich wieder ans Handy. "Okay, ich komm gleich vorbei.", sagte er und dieses mal legte ich auf.

Warum konnte ich nicht mehr sprechen? Was war der Grund? Würde ich jemals wieder sprechen können oder würde ich für immer stumm bleiben? Wie ist es nur dazu gekommen? Wenigstens habe ich noch Bill hatte. Obwohl ich gestern vor der Wahrheit davon gerannt bin, ist er immer noch für mich da...? Gut das wir uns schon so lange kennen, da kann man dem anderen nicht für immer böse sein. Da hatte ich wohl noch mal Glück gehabt mit Bill. Ich wollte Bill nicht verlieren als Freund und auch so im Leben. Nur er war wirklich für mich da. Nur er.

Ich schaltete meinen Computer ein, wie immer dauerte es einwenig bis er hochgefahren war. Ich sah rüber auf meinen Wecker, er zeigte 6:39 an. Bill würde sicher noch vor sieben da sein und da ich nicht reden konnte, musste ich ihm alles aufschreiben. Solange ich wartete, spielte ich am PC.

Nach einer weile klopfte es an der Tür, also stand ich auf und öffnete sie. Es war Bill. Endlich war er gekommen. "Also, was ist jetzt los, Lucy?", fragte er mich. Er sah ein wenig traurig aus. Ich ging zu meinem Computer und öffnete ein Word Programm. "He, bist du jetzt etwa wütend auf mich?", fragte er und setzte sich auf einen Sessel, der neben mir stand, hin. Ich schüttelte den Kopf und schrieb ihm auf was los war:
 

Ich wurde adoptiert, ich hab es gestern erfahren Meine so genannte ,Eltern' haben mich damals in einer Wiese vor dem Hungertod gerettet. Vorher hat mir dein Bruder gesagt, dass du in mich verknallt bist. Das alles zusammen, war so ein großer Schock für mich, dass ich jetzt nicht mehr reden kann. Ich werde dir jetzt immer alles aufschreiben, okay?
 

Als ich fertig getippt hatte, lehnte ich mich zurück und wartete auf eine Antwort von Bill. "Lucy...", sagte er nur und blickte mich an. Ich sah nach unten, ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte. "Bist du traurig?", fragte Bill und ich schüttelte den Kopf. Er legte wieder mal seinen Arm und mich und zog mich an sich.

Am liebsten hätte ich jetzt ja geheult, aber ich konnte nicht. Warum konnte ich nicht heulen wenn ich es wollte und heulen wenn ich nicht wollte? Mein Leben ist einfach komisch. In Bills nähe fühlte ich innerlich eine solche wärme, die ich noch nie hatte. War ich etwa in ihn verliebt und hatte es nie wahr haben?

Ich blickte zu Bill hoch, es schien als würde er schlafen. "Ich liebe dich auch, Lucy.", sagte er ohne mich anzublicken. Ich kannte mich nicht wirklich aus.

Hä? Jetzt verstand ich die Welt nicht mehr. Bill glaubte, dass ich etwas für ihn empfand? Aber, manchmal, auch wenn es nur selten ist, kannte Bill meine Gedanken die ich noch nicht Gedacht habe oder er kennt meine Gefühle.

Bill öffnete seine Augen und ich fühlte mich schwach als ich in seine Augen blickte. Ich schloss meine Augen, wollte sie nicht öffnen, spitzte meine Lippen an und wir küssten uns. Er streichelte mir durchs Haar. Ich umarmte ihn und streichelte ihn unterm T-Shirt. Wir küssten uns noch eine ganze Zeit lang.

Nach einer weile drückte ich mich etwas von ihm weg. "Schalte du den Computer aus und ich sperr die Tür zu.", sagte Bill. Ich sah ihn verwirrt an und er sagte: "Du weißt was wir beide wollen." Also schaltete ich den Computer und Bill sperrte die Tür zu. Ich ging langsam zum Bett und legte mich ruhig hin und schloss kurz meine Augen.

Als ich sie wieder öffnete, stand Bill vor mir, er hatte sein T-Shirt schon ausgezogen, er hatte einen schönen Körper. Er legte sich neben mir aufs Bett und ich streichelte ihn auf seinem gut gebauten Oberkörper. Er fuhr mir durch mein Haar, ich blickte ihm in die Augen und er mir. Ich wurde schwach als ich seine rehbraunen Augen sah.

Wir setzten uns auf und Bill zog mir langsam mein T-Shirt aus. Er küsste mich auf meinen Bauch, in meinem Bauch fing es an zu kribbeln. Ich umarmte Bill und küsste ihn in den Nacken.

Nach wenigen Minuten saßen wir beide nur noch in Unterwäsche da und küssten uns. Ich fuhr ihm unter seine Boxershorts und er legte eine Hand auf meine Busen. Ich bemerkte wie ich rot wurde und blickte in seine Augen.

Wieder einmal stiegen mir Tränen in die Augen, warum heulte ich schon wieder? Wieso heulte ich überhaupt? Ich war nicht traurig! Also, warum heulte ich? Immer, aber wirklich immer, fing ich an zu heulen. Ich glaube, mein Leben besteht nur noch aus heulen.

Bill hob seine Hand und riss mich so aus meinen Gedanken, er wischte mir die Tränen von der Wange und sagte leise: "Heul doch nicht. Ich bin doch da! Ich werde dich trösten und immer für dich da sein!" Bill spitzte seine Lippen und kam mir damit näher. Als sich unsere Lippen berührten, fingen unser Zungen ein leidenschaftliches Liebespiel an.

Meine Gefühle erlebten gerade Höhen und Tiefen, so wie noch nie. Am liebsten hätte ich ihm jetzt ja etwas gesagt, aber ich konnte nicht mehr reden, ich musste mich damit zu Recht finden, auch wenn ich nie mehr reden kann.

Bill öffnete meinen BH und ich streichelte ihm durchs Haar, es war so schön weich und so sanft. Als sich unsere Lippen lösten, fing er mich an auf meinem ganzen Körper mit Küssen zu überschütten.

Oh mein Gott! Dieses Gefühl, dieses prickelnde Gefühl, war einfach unbeschreiblich, unbeschreiblich schön! Niemand konnte es beschreiben, nein, niemand.

Langsam zog er mir meinen Slip herunter und ich zog ihm langsam seine Boxershorts aus. Dann streichelten wir uns noch eine weile gegenseitig. "Warte kurz.", sagte Bill und holte aus seiner Hose ein Kondom und streifte es sich über.

Ich legte mich zurück auf den Rücken, nahm die Decke und legte sie neben mir her. Bill beugte sich über mich und fragte: "Bist du bereit?"

Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz und richtete mich auf, ich legte meine Arme um Bills Hals und lies die Augen weiterhin geschlossen.

Dieser Schmerz, er fühlte sich gut an. Ein solcher Schmerz war einzigartig, diesen Schmerz fühlte man nicht oft, eigentlich fühlte man einen solchen Schmerz nur einmal im Leben.

"Geht es dir gut?", fragte er mich und riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte. Ich küsste ihn einfach.

Während wir uns küssten, zog seinen Schwanz langsam raus und stieß ihn wieder ein. Sein stoßen gab mir Kraft, Kraft zum Leben. Wir küssten uns eine weile lang und er stieß seinen Schwanz immer wieder in mich hinein. Ich streichelte ihm über seinen Rücken.

Als sich Bills Lippen von meinen lösten, küsste er mich im Nacken. Dann als er sich von meinem Nacken löste, hob ich ihn am Kien und streifte ihm über seine sanften Lippen.

Nach ungefähr vier Stunden, lösten wir uns endlich von einander und kuschelten noch eine weile miteinander. Kurze Zeit später schlief ich ein.

Als ich aufwachte, war Bill schon weg. Ich sah auf meinen Wecker, der zeigte 17:57 Uhr an. Ich streckte mich, dann setzte mich auf, ich war noch immer nackt.

Also entschied ich mich anzuziehen, einmal frische Kleidung, nicht die Kleidung die schon seit ungefähr drei Wochen nicht mehr gewaschen worden war!

Also stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank und holte mir ein T-Shirt und einen kurzen Rock heraus. Dann holte ich mir noch schnell einen BH und einen Tanga heraus und zog mich an.

Ich ging die Treppe hinunter, ich wusste nicht wo meine Eltern waren, ich hörte sie nicht und sah sie auch nirgendwo. Ich zog mir meine Turnschuhe an und ging nach draußen in den Garten, zu meinen geliebten Blumen. Ich kniete mich vor den Blumen nieder und lächelte sie an.

Die Blumen waren so schön, ich kannte fast nichts was so schön war wie diese Blumen. Ich bemerkte, dass meine Adoptiveltern einen kleinen Kirschblütenbaum gepflanzt hatten. Ich hatte ihn noch nie bemerkt. Er war wunderschön.

Ich stand nach einer weile auf und ging wieder in die Küche, ich war etwas hungrig. Ich machte mir ein Brot und setzte mich an den Küchentisch. Dort bemerkte ich plötzlich einen Zettel, ich nahm ihn her und las ihn mir durch. Er war von Martha und John, aber Martha hatte ihn geschrieben. Sie schrieb:
 

Lucy Liebes, ich und John werden für ein paar Tage im Ausland sein. Sei brav und stell nichts Böses an!

Liebe Grüße Martha und John
 

Sie sind also weggereist. Für wie lange sie wirklich weg sind, haben sie nicht geschrieben. Na ja, so waren sie halt.

Ich nahm einen Bissen von meinem Brot und blickte wie immer nach draußen in den Himmel. Es war schon finster.

Als ich fertig gegessen hatte, stand ich auf und ging wie immer noch eine weile in den Park spazieren. Ich betrachtete die Liebespaare und mir wurde warm ums Herz. Plötzlich hielt mir jemand den Mund zu, ich sah aus meinen Augenwinkeln, dass es Bens Bruder Alex war. "Schnauze Klein!", drohte er mir. Er hielt mir noch immer den Mund zu und ging mit mir hinter die Bäume. Er warf mich auf den Boden, ich landete auf meinem Bauch. Dann klebte er mir meine Arme und Beine zu. Ich schloss meine Augen, ich wollte nicht sehen was jetzt mit mir passieren würde. Alex klebte mir den Mund zu, damit ich nicht schreien konnte, was ich so oder so nicht machen konnte. Ich machte meine Augen auf, ich hatte schreckliche Angst vor dem was jetzt passieren würde. Alex riss mir mein Gewand von meinem Körper und zog auch sich aus. Er vergewaltigte mich von vorne und von hinten.

Mit standen schon Tränen aus Angst in den Augen. Konnte niemand vorbei kommen und mich retten? Anscheinend nicht. Es war schon zu spät. Viel zu spät.

Später zog er sich wieder an und drohte mir: "Wenn du irgendjemanden erzählst, dass ich dich vergewaltigt habe, bist du dran!" Nach diesen Worten, lies er mich nackt und allein im Wald zurück. Ich musste warten, warten darauf das mich noch jemand finden würde. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich schloss die Augen.

Warum hatte er mich vergewaltigt? Warum hatte er gerade mich ausgewählt? War ich etwa ein leichtes Opfer für ihn? Wahrscheinlich war es so.

Ich war erschöpft und schlief kurz darauf ein.
 

Als ich meine Augen öffnete, sah ich nur weiße Wände. Ich blickte mich ein wenig um. Ich setzte mich auf. Ich bemerkte, dass jemand an meinem Bettende lag. Ich konnte das Gesicht nicht erkennen, ich sah nur die schwarzen Haare. Entweder war es Bill oder Marko. Er richtete sich auf und sah mich an. Es war Marko. "Freu dich, dass ich dich gestern noch im Wald gefunden habe!", sagte er mir und ich nickte nur. "Weißt du von wem du vergewaltigt wurdest, Lucy?", fragte er. Ich schüttelte meinen Kopf. "Bill hat mir erzählt das du stumm bist. Ich hab dir deswegen einen Block und einen Stift auf dein Nachtkästchen gelegt.", sagte er und zeigte neben mir hin. Ich nickte nur. Marko seufzte und ich sah zu ihm hin. "Ich müsste dir was sagen, aber ich weiß nicht ob ich dir das jetzt wirklich erzählen soll, obwohl es wichtig ist...", sagte Marko. Ich schnappte mir schnell den Block und den Stift und schrieb ihm was auf:
 

Erzähl schon wenn es so wichtig ist!
 

Als ich es fertig geschrieben hatte, zeigte ich es Marko. Er wartete kurz, bis er dann sprach: "Du wurdest ja vergewaltigt, wie du ja weißt, aber der Typ hatte kein Kondom verwendet, du nimmst nicht die Pille. Du weißt was das bedeutet? Du hast gerade ja zwei Wochen im Koma gelegen, da hat man einen Schwangerschaftstest gemacht und.... du bist schwanger!"

Was!? Ich.... oh nein! Warum, warum gerade ich? Ich konnte es nicht glauben.

"Bill weiß von nichts, nur ich und ein Frauenarzt wissen das du schwanger bist.", erklärte mir Marko. Ich nickte etwas zittrig, ich war noch geschockt.
 

(8 Monate später)
 

Ich fand mich endlich damit zu Recht, dass ich nicht mehr reden konnte. Es war schwer so zu Leben, aber man gewöhnte sich daran. Bill hatte schon längst gemerkt, dass ich schwanger war und hatte gedacht, dass er der Vater des Kindes sein würde. Ich lebte mit dem Geheimnis, dass Alex der Vater war.

Ich ging mit Bill mal wieder im Park spazieren. Meine Eltern waren noch immer nicht zurück. Wir küssten uns immer wieder. "Ich liebe dich Lucy. Ich freue mich schon auf das Baby.", sagte Bill und streichelte meinen schwangeren Bauch. Ich nickte nur.

Eigentlich war ich ja total fertig, doch ich tat immer wieder so, wenn ich mit Bill zusammen war, dass ich total glücklich war.

Wir beide kamen zu einer Brücke. Darunter war ein reißender Fluss. Ich stellte mich auf den Brückenrand. Ich lächelte Bill an und gab ihm einen letzten Zungenkuss. Dann breitete ich meine Arme aus, schloss die Augen und ließ mich nach hinten Fallen. "LUCY!", hörte ich Bill ein letztes mal rufen, bevor ich in den kalten reißenden Fluss fiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-01-03T18:45:08+00:00 03.01.2006 19:45
Sooooooooooooooo traurig wie das ausgeht!!!! *heul*
*Taschentuch nimmt* Aber einfach nur toll!!!!!!!
Das sie ihr bester Freund liebt (jaja aus Freundschaft wird schnell liebe. Außer es ist dein Ex-Freund mit dem du befreundet bist -___- )
Aber biss auf das Ende einfach nur süüüßßß die beiden. Die Vergewaltigung ist hart (so ein Idiot dieser Alex). Bill tut mir auch leid, verliert zum Schluss seine Lucy ;_;
Trotzdem super FF!!!!!!!!!!!!!

deine DragonXen


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