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Einzelposting: Vegetarier ja oder nein?


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Von:   abgemeldet 14.08.2011 05:46
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Shin-no-Noir

Ich versuche so kurz und schön wie möglich zu antworten, also nicht wundern, wenn ich die Zitatform nicht weiterführe.

Deterministische Potentiale im menschlichen Körper sind Unterbewusstsein, Neigung, Trieb etc., gerne wird dagegen gesetzt, dass es einen "Geist" oder - hier als synonym - eine "Vernunft" gibt.
Was soll Determinismus also sein? Schicksal, Verneinung der Willensfreiheit, Vorbestimmung?
Der Körper ist ein dirigiertes Orchester ohne eben den Dirigenten, er ist eine große Vernunft und der scheinbare Gegensatz ist die ihn verbindende Einheit.
Dieses Argument findet noch keine Anwendung, deswegen bringe ich ein weiteres ins Spiel.
Jegliches A->B ist eine Setzung des Menschen, ein kümmerlicher Versuch, damit er die Welt verstehen kann, eine Lüge die er "Wahrheit" schimpft. Weswegen gab es nach Einstein einen großen Aufschrei in den Wissenschaften? Weswegen ist die Quantentheorie wohl so unangenehm? Weswegen gibt es wohl das Falsifikationsprinzip?
Nie taugt eine Induktion zu etwas, außer einem Fehlschluss, es gibt keine Naturgesetze, es gibt keinen Kausalschluss.
Nun, unter dieser Vorraussetzung ist das Wort "Zufall" kaum noch zu halten, da es als negative Bestimmung des Kausalzusammenhanges dient, praktisch das "ungeplante", doch ohne den Kausalschluss, also der Lüge, die nur in unseren Köpfen existiert, wird der Zufall oberstes Prinzip, es gibt keinen Zufall mehr, weil alles Zufall ist.

Zudem darfst du nicht den Fehler machen und Willkür mit Zufall gleichzusetzen, eine empirische Darstellung willkürlicher Auswahl unterscheidet sich äußerlich nicht mit Zufall, jedoch ist es nicht dasselbe.

Das durch die Vielheit gelenkte Körper, vereint durch eine große Vernunft namens Leib, hat nun einige dieser potentiale und entscheidet... frei. Es gibt keinen Determinismus weder in der Welt, noch im Menschen, nur Determination.

Der Mensch sollte Schreiber seines Lebens sein.

Edit:
Der nächste schwierige Punkt beim Determinismus ist die Argumentation mit schon geschehenen Dingen, wie: "Napoleon musste sich zum Kaiser krönen lassen, um seinen pathetischen Machtanspruch gerecht zu werden"
Interpretation, Spekulation, Konstruktion. Es gibt weder den beschriebenen Kausalzusammenhang, noch gibt es etwas wie eine wirkliche Geschichte, da sie eine willkürliche Konstruktion ohne vertrauenswürdige Quellen ist. Auch dies ist es eine Lüge, die das Leben vereinfacht und "Wahrheit" genannt wird.
/Edit

Zum Rest, wobei mir gerade auffällt, dass es doch eine Diskussion über Determinismus wurde:

Deine Leidargumentation basiert auf Kausalschlüssen, sie erleichtern die das Leben, wie man hier sieht, gut, aber sind doch eine Lüge.
Wie ich schon mehrmals hier schrieb, ist es eine reine Rechtfertigung so zu Argumentieren, doch wenn man schon reflektiert, darf nicht das oberste Ziel sein, dass man Nachts gut schläft.

Und ein Säugling ist - um einen Kantschen Terminus einzubinden - Vernunftbegabt, aber das reicht nicht. Für mich ist ein Mensch erst dann ein Mensch, wenn er frei ist.
Und ich möchte betonen, dass es nicht um moralisch agieren, sondern um frei agieren geht, schon allein, weil ich im letzten Post keine moralistische Position einnahm.

Und leider fand ich noch nicht wirklich etwas zur besagten "impartial position", aber eine Quelle würde mich interessieren.
Zuletzt geändert: 15.08.2011 15:21:41

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