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Einzelposting: Die Geisha


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Von:   abgemeldet 24.09.2008 17:57
Betreff: Die Geisha!!! [Antworten]
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Alsoooo. Ich hab mir den Thread vor paar Jahren, als der Film rauskam, durchgelesen aber was dazuschreiben hatte ich keine Zeit. jetzt so ca. zwei Jahren später sind hier doch schon eineige Kommis dazugekommen, zu denen ich mich nun gerne äussern möchte, bevor ich mich dann an die Kritik zum Film und Buch mache.

Ich fand es teilweise lustig, aber auch ärgerlich, dass einige hier trotz allem Japaner und Chinesen (und zumindest sind die genannten hier ja nicht unbekannt) verwechseln, beispielsweise als einige von euch Chow Yun fan, Jet Li, Bruce Lee und Jackie Chan als jap. Schauspieler nannten. Glücklicherweise hat jemand hier später diesen Irrtum korrigiert. Des weitern kam die Behauptung auf, Filme wie "Hero" oder "Tiger &Dragon" seien Hollywood-Verfilmungen, was schlichtweg nicht stimmt. Beide Filme sind in China mit chinesischen Regiesseuren gedreht worden, also durch und durch chinesische Produktion. Leider setzt man offensichtlich Erfolg eines Films=Hollywood-Film gleich, da beide Movies ja sehr erfolgreich waren und weltweit bekannt und zudem auch noch einen Anschein einer aufwendig budgetierten Inszenierung machen (in China kann man aber auch gleich tolle Bilder und Qualität erzeugen ohne mit Geld um sich zu schmeissen, wie in Hollywood das eben der Fall ist. Das hat jackie chan, der beide Filmbranchen ja sehr gut kennt, auch gesagt.), wobei einer sogar Oscars einheimsen konnte, nahm man dann wohl an, diese Filme können ja nur aus der hollywood-schmiede kommen... ;-_-

Sorry, musste das irgendwie trotzdem los werden, vor allem da ich mich sehr mit China/Japan beschäftige.

Nun zum Film/Buch: Ich hatte viele Jahre zuvor das Buch gelesen und war dann überrascht, als eine Verfilmung angekündigt wurde. Anfangs war ich etwas skeptisch, dass man chinesische Schauspielerinnen für die Hauptrollen (ausser die für Kürbisköpfchen) ausgesucht hat, auch wenn alle drei zu meinen Favoriten gehören, aber ich nehme an, dass die in Hollywood glauben, bekanntere Gesichter vermarkten sich besser und garantieren schon mal grössere Einspielergebnisse als wenn sie nicht-bekannte Schauspieler einsetzen würden, zumal sie sich wohl nicht ganz darauf verlassen können, dass die Zuschauer allein wegen der Thematik ins Kino gehen würden. Aber als ich den Film im Kino anguckte, war ich zumindest wegen der Optik und der schauspielerischen Leistung der Darsteller positiv überrascht. Natürlich gibt es Abweichungen und sogar Veränderungen, die im Buch nicht vorkamen, aber man soll sich immer vergegenwärtigen, dass erstens eine 1:1 Adaption wohl einfach nicht möglich ist, zweitens die Unterhaltungsmedien Film und Buch jeweils unterschiedliche Unterhaltungsaspekten dienen und erzielen. Sicher gibt es gute und schlechte Umsetzungen, aber ich finde der Film hat die allerwichtigsten Szenen vom Buch übernommen und auch sehr schön umgesetzt. Positiv finde ich auch der Soundtrack und die schöne Darstellung vom Werdegang einer Geisha. Ich denke auch, dass bei vermehrtem Anschauen man dann tendenziell mehr Gefallen an dem Film finden wird, jedenfalls ist bei mir das so. Was mir nicht so gefällt ist das Ende. Sie hätten einfach ab der Szene aufhören sollen, als Sayuri das Taschentuch weggeworfen hat, auch wenn im Buch die Geschichte noch weitergeht, so hätte der Film einen schönen Abschluss gefunden und wer mehr wissen möchte, sollte sich dann einfach das Buch greifen. So aber ist mir das Ende zu hollywood-kitschig geworden. Zwar hat es der Authenzität geschadet, dass man nicht japanisch sprach ausser am Anfang, aber wenn man bedenkt, dass das Buch auch nicht gerade als dokumentarische Wiedergabe eines Geisha-Lebens ist, dann kann man darüber hinwegsehen, dass im Film, wenn auch mit Akzent (was den Film auch wieder ein wenig interessanter macht), englisch gesprochen wurde. Die Japanerinnen tun sich etwas schwer mit der Sprache (ausser Kürbisköpfchen, die hat ziemlich gut englisch gesprochen) und die Chinesinnen waren einigermassen gut, vor allem Michelle Yeoh. Aber da sie ja auch bessere Englischkenntnisse und -erfahrungen hat, kann man das wohl erwarten.

Fazit: Film optisch schön und kann als Vorgeschmack auf das Buch oder als visuelle Ergänzung dazu gewertet werden, aber man soll vor Augen halten, dass sowohl Buch als auch Film eher unterhaltunszwecken dienen, daher sollehn Geisha-Kenner entweder beides schon gar nicht versuchen, oder mit open-minded herangehen.

Sorry für manch sprachlichen Fehler, habe heute auch nur drei stunden geschlafen, aber ich denke, dass man auch so versteht, was ich da geschrieben habe.^^

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