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Einzelposting: Die Geisha


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Von:    Meikyuu-no-Tobira 10.02.2011 14:43
Betreff: Die Geisha [Antworten]
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Sicherlich ist es kein Fehler. Einer ihrer Freundinnen ist es sogar passiert (auf diesen Erzählungen basiert der Film auch hauptsächlich), allerdings wirft es doch ein relativ schlechtes Bild auf diese Kultur und lässt Menschen glauben das sei quasi die gängige Praxis gewesen. Auch Einige ihrer Schwestern wurden tatsächlich verkauft allerdings direkt an die Okiya, eine davon als potenzielle Nachfolgerin.

Was die Prügelstrafe angeht möchte ich mich da auch gar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil es natürlich so etwas auch gab. Mir ging es eigentlich nur um den Anschein, den es im Gesamtzusammenhang macht. (Obwohl mir natürlich sehr wohl bewusst ist, aus welchen Gründen es eingefügt wird.)

Sicherlich passierte das auch auf ländlicheren Ebenen. Abseits davon hatten natürlich auch Geishas Affären aber eben nicht beruflich, sondern privat.
Ich glaube aber nicht, dass sich in Kyoto viele von ihnen auf diese Weise verkauften, da hinter dem eine lange Reihe von Traditionen steht, und einer Verbundenheit, Respekt und Verantwortung, die - denke ich - Europäer gar nicht so nachvollziehen können.

Mit deiner Einschätzung hast du allerdings vollkommen Recht.
Die meisten von ihnen werden so viel verdient haben, dass sie es kaum ausgeben konnten (natürlich hatte Mineko Iwasaki als Nachfolgerin in der Okiya noch eine besondere Stellung, aber auch die weniger berühmten werden noch gut verdient haben, man siehe alleine was die Ausrüstung kostet.)

Tatsächlich hat nicht erst Arthut Golden das angezettelt, dieses Vorurteil beruht auf vilerlei Ereignissen.
Ende des 19ten Jahrhunderts war Japan das erste Mal in einen internationalen Rechtsstreit bezüglich der Menschenrechte verwickelt.
Die Peruaner behaupteten damals es gäbe in Japan Sklaverei und verwiesen auf Geishas (zuvor hatte Japan selbst einigen chinesischen Sklaven der Peruaner Asyl gewährt), da Geishas damals noch bestimmt Verträge hatten.
Seitdem fingen die Meinungen an Geishas seien Sklavinnen.

Außerdem - was das Ganze noch erschwert - gibt oder zumindest gab es in einem anderen Stadtteil von Kyoto tatsächlich hochrangigere Prostituierte, die diese Mizuage- Zeremonie, wie sie von Arthur Golden dargestellt wird - vollzogen. Sie lernten ebenfalls die traditionellen Künste. (An diese Einrichtungen wurden dann auch die kleineren Mädchen vom Sklavenhändler weiterverkauft.)
So kam es zu noch größeren Verwechslungen.
Auch im Bereich der Geisha gibt es den Begriff mizuage, bedeutet allerdings etwas ganz anderes.
I above the moon
want to be the sun
so I play
stabbing a knife
into my chest

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