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Einzelposting: Die Rolle der Frauen in Harry Potter


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Von:    Venedig-6379 03.10.2012 12:03
Betreff: Die Rolle der Frauen in Harry Potter [Antworten]
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> Hat JKR jemals Stellung genommen zu ihrem konstruierten Geschlechterverhältnis?
In der recht früh erschienen Biographie " Viel Zauber um Harry" gibt es ein Interview mit ihr über Feminismus (ich habe das leider gerade nicht hier) und dort bezeichnet sie sich zumindest als "Feministin, die Prada trägt."

Ich denke schon, dass HP viele starke weibliche Charaktere birgt. Der Essay fasst es ganz nett zusammen (mit meinen eigenen Kommentaren darunter):
 
- der Fokus "starke Frau" liegt eher auf der jungen Generation
Ginny und Hermine sind es, die gegen die Männerdominanz anlaufen. Ginny ist die einzige Tochter der Weasleys und muss sich ihren Platz erst erkämpfen und das dann erfolgreich als Quidditichspielerin und Hexe. Hermine übernimmt, wie schon von anderen erwähnt, den eigentlich als männlich geltenden  rationalen Part im Trio ein. Beide heiraten, sind dennoch berufstätig. Ich verstehe nicht, wieso man Heirat und Mutterschaft als antifeministisch betrachtet. Feminismus bedeutet nicht, dass man einen komplett anderen Weg einschlagen muss, sondern dass man sich frei entscheiden kann. Luna ihrerseits ist auch berufstätig, zusammen mit ihrem Mann. 

- Molly und Lilly stellen einen Archetypus da, nämlich "Die Mutter". 
Wenn man dann noch Narcissa dazu nimmt, hat man am Ende das Trio der Mütter, die letztlich für Harrys Wohlergehen gesorgt haben: Lilly opfert sich für Harrys Leben, Molly begleitet ihn bis zur Schlacht, dank Narcissa kann Harry die Schlacht zu Ende führen, indem sie ihn deckt. Rowling, die selbst ihre Mutter verloren hat, war dieses Motiv sehr wichtig, wie sie einmal erwähnte. Andererseits nimmt Hagrid auch den Part einer "Mutter" ein: er kocht, backt Kuchen und Kekse, strickt (!), kümmert sich viel um andere Lebewesen (Norbert, das Drachen_baby_) und ist der Natur verbunden, er ist sehr emotional - eigentlich alles Eigenschaften, die man einer mütterlichen Frau zuordnen würde. 

- Quidditch. Rowling stellt es als normal dar, dass mehrere Frauen in den Teams - auch in der Weltmeisterschaft - spielen, dass sie es nicht extra betonen muss. Im Gegenteil: die patriarchalisch geprägten Slytherins stellen einen Team aus Männern zusammen und das teilweise durch Bestechung (Draco und der Nimbus 2001), während die Teams wie Griffindor oder Ravenclaw über so gute Spielerinnen wie Katie Bell, Angelina Johnson, Alicia Spinnet, Ginny und Cho Chang verfügen. Der Kontrast ist hier sehr stark.

- Der Minister vor Fudge war eine Frau, nämlich Milicent Bagnold.
Auch McGonagall war im Ministerium tätig - und verheiratet. Amelia Bones war die Leiterin für der Rechtsabteilung. Madame Egdgecombe ist für das Flohnetzwerk zuständig, außerdem gibt's noch Mafala Hopfkirk und Berta Jones in führenden Positionen.

Weitere berufstätige Frauen sind  Madame Rosmerta und Madam Puddifoots mit ihren eigenen Geschäften, Hannah Abbott übernimmt den "Tropfenden Kessel" und nicht zu vergessen die ganzen Akademikerinnen wie Bathilda Bagshot oder Miss Rauhepritsche (Grubbly-Plank), Miss Vektor, Madam Hoch, Miss Pince, Miss Pompfrei, Miss Sprout, Miss Sinistra. Auf HP-Lex erfährt man, dass das Verhätlnis von weiblichen und männlichen Hogwartsangestellten 50:50 beträgt.

Was den Orden des Phönix betrifft, sind dort auch Frauen:
Alice Longbottom, Miss Figg, Miss Jones, McGonagall, Tonks, Emmeline Vance und Molly, sowie Marlene McKinnon und Lilly.



Swanpride
> Die einzige andere weibliche Antagonistin (Umbridge) ist dumm und in vielerlei Hinsicht unfähig. 

Umbridge war gar nicht so dumm. Sie war clever genug, Fudges recht Hand zu werden, die DA aufzudecken und am Ende die komplette Hogwartsschule zu übernehmen. Wenn, dann ist sie eher "dumm", weil sie so schreckliche Vorurteile und Weltanschauungen hat. Aber persönliche Ansichten sind kein Indikator für Intelligenz.
Außerdem war sie nicht die einzige Antagonistin neben Bellatrix. Als dritte wäre noch Rita Skeeter zu nennen, die für den Tagesphropheten schreibt und eine enormen Einfluss auf die öffentliche Meinung hat. Außerdem gibt's noch die weiblichen Slytherins wie Pansy oder Milicent. Bei den Todessern hätten wir noch Alecto Carrow.

> Der einzige weibliche Trimagische Champion versagt auf ganzer Linie. (Und wieso endet Fleur, die als Beste ihrer Schule ja wohl sehr viel Magisches Talent hat, als Hausfrau?

Sie arbeitet eigentlich bei Gringotts, ob sie es später noch macht, weiß ich nicht.
♡❤♥ Mewtu 
S.N.O.R.T. Snape Needs Our Respect Too

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