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Einzelposting: Umfrage für die schule^^


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Von:   abgemeldet 26.01.2009 10:07
Betreff: Umfrage für die schule^^ [Antworten]
1. Punk hat nirgendwo eine Zukunft, jedenfalls nicht so, wie er jetzt ist. Anarchie ist der größte Mist, den es gibt, das war mir sogar als Punk schon klar. Menschen brauchen Regeln, um miteinander Leben zu können. Anarchie, also vollkommenes Chaos, führt nur zur Selbszerstörung. Anarchie bedeutet ja auch, keine Bullen, keine Knäste. Ihr lieben Anarchos, wollt ihr also Mörder und Vergewaltiger frei auf der Straße herumlaufen lassen? Ich denke nicht.
Punk bedeutet für mich, ein Individuum zu sein, sich nicht von der breiten Masse kontrollieren und beeinflussen zu lassen, sondern stets das zu tun, was man für richtig erachtet. Dabei kommt es nicht darauf an, was man anzieht, welche Musik man hört, woher man kommt. Das ist alles unwichtig. So wie der Punk sich entwickelt, wird er schon bald zugrunde gehen. Es gibt zu viele Modepunks, die keine Ahnung von den Wurzeln des Punk haben. Als Punk muss man auch nicht links sein, denn Punk war ursprünglich unpolitisch. So viele Punks sitzen demonstrativ an Bahnhöfen oder auf der Straße, mit dem obligatorischen Bier in der Hand, schnorrend, pöbelnd, schreiend, und dann wundern sie sich, warum sie von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Als Punk muss man nicht in das Klischee passen, man muss sich nicht einmal wie einer anziehen oder Punkmusik hören. Punk entsteht in deinem Kopf, nicht an deinem Körper.

2. Als ich zwölf war, habe ich zufällig Münchner Punks kennengelernt, die ich einfach nur nett fand. Die Musik höre ich schon seit ich sechs bin. Meine Mum war auch Punk, ich bin also praktisch als Punk geboren worden.^^
Mittlerweile definiere ich mich aber nicht mehr als Punk. Ich möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden. Ich ziehe normale Klamotten an, gehe arbeiten und wohne in meinem eigenen Haus mit Garten und Hunden. Ziemlich spießig für jene, die sich als "echt harte Punks" bezeichnen.

3. Neonazis.... ich mag ihre Einstellung nicht, aber es gibt auch welche, die vom menschlichen her wirklich nett sind. Ich habe viele Freunde, die leicht rechts angehaucht sind, jedoch akzeptieren wir uns gegenseitig und unterhalten uns nicht über Politik. Jeder darf seine Meinung haben, Deutschland ist schließlich ein freies Land. Außerdem sind meine Freunde nicht so kindisch, dass sie Parolen durch die Gegend schreien und jeden Ausländer blöd anmachen. Es sind vielmehr Autonome, die ihre Einstellung haben, sie aber nicht nach außen tragen und das ist okay, so bin ich ja auch.
Gegen Hippies habe ich nichts, außer gegen diese Hardcore-Pazifisten, die den ganzen Tag nur kiffen. Hallo?
Oi ist toll, ich liebe die Oi-Szene! Gute Musik, stilvolle Klamotten, eine gute Einstellung, nämlich unpolitisch. Ich mag Skinheads, das sind absolut tolle Menschen. Redskins und Sharp-Skins sind mir dann doch manchmal etwas übertrieben, aber traditionelle Skinheads sind klasse!

4. Ich trage, was mir gefällt. Früher, in meiner Punkzeit, habe ich natürlich nur Springer, Nietenjacke und Bondagehosen getragen, gefärbte Haare gehabt usw. Nach einiger Zeit hatte ich aber keine lust mehr, wie ein Clown auszusehen. Heute trage ich alles, was es gibt, aber hauptsächlich klassischen, englischen Stil(ja, manchmal bin ich ein Snob). Da man als Punk nicht wie einer angezogen sein muss, trage ich auch Trenchcoats und elegantere Klamotten. Ist doch egal, was man anhat, wen interessiert das schon? Das einzige, was noch an meine wilden Zeiten erinnert, sind meine vielen Piercings und Tattoos. Nach denen bin ich süchtig!

5. Ich höre sehr wenig Punkrock. Wenn Punk, dann meistens Crossover wie die Dropkick Murphys, oder sehr alten Punk wie The Clash. Hauptsächlich höre ich Ska und Klassik, oft auch Blues, Soul und Jazz. Und Britrock! Oasis forever!

6. Oh ja. Alkohol ist natürlich immer dabei, aber in meiner Clique wurde vor allem sehr viel Pot geraucht. Meine Clique bestand aus etwa 100 Leuten, davon haben etwa 40% gekifft, 15% Koks oder Speed genommen, 5% nahmen LSD und zwei waren Heroin-abhängig. In meinen Punkzeiten habe ich so gut wie jede Droge genommen, am liebsten Speed und Ketamin, danach war ich auf Entzug. Nach dem Entzug habe ich die Finger von Drogen gelassen, wurde dafür aber alkoholabhängig.
Erst, seit ich mich nicht mehr in der Szene bewege, bin ich absolut trocken, habe seit zwei Jahren nichts getrunken und keine Drogen genommen. Ich rauche nur noch Zigaretten(von denen dafür sehr viel^^).
Ich gebe nicht den Punks die Schuld an meiner Drogensucht, allerdings ist es so, dass es in der Punkszene sehr häufig zu Alkoholmissbrauch kommt und junge Punks einfach saufen, um dazu zu gehören. Leute, das ist scheiße! Ihr macht eure Leber kaputt und bekommt nichts mehr vom richtigen Leben mit!

7. Viele Punks müssen sich nicht wundern, wenn ihrer Szene so viele Klischees zugesprochen werden. Da möchten Punks von der Gesellschaft akzeptiert und toleriert werden, so wie sie nun mal sind, doch dann laufen sie mit Bier und bis Ultimo aufgedrehten Ghettoblaster durch die Fußgängerzone, grölen und schreien dabei herum, und wenn ihnen jemand sagt, dass das asozial ist, wird dieser gleich als intoleranter Spießer abgestempelt. Gehts noch? Um akzeptiert zu werden, muss man auch etwas dafür tun. Dabei muss man sich nicht plötzlich wie ein Yuppie kleiden, aber man sollte Rücksicht auf seine Mitmenschen nehmen und vor allem sich nicht ständig an öffentlichen Plätzen besaufen! Macht das im Wald oder bei einer Party von einem Kumpel in dessen Haus, aber nicht am Bahnhof, wo euch jeder sehen kann, denn damit provoziert ihr den Hass auf euch noch mehr.
Wiederum kenne ich Punks, die ganz normal arbeiten gehen, eine Wohnung haben und nur ab und zu am Wochenende Party machen. Aber diese Leute findet man selten, die meisten Punks gehen noch zur Schule oder wollen ganz einfach nicht arbeiten, weil es nun mal dem Klischee entspricht. Ja, zu 80% sind die Vorurteile tatsächlich gerechtfertigt, ich habe mich acht Jahre in der Szene aufgehalten und weiß, wovon ich spreche. Wenn sich Punks darüber beschweren, ist es ihre eigene Schuld, denn sie tun ja nichts, um den Klischees entgegen zu wirken. Meine Clique hatte auch irgendwann davon die Nase voll, aber wir haben etwas getan, um mit den Vorurteilen aufzuräumen. Wir haben uns um pflegebedürftige Menschen gekümmert, um Menschen aus dem Altersheim, Behinderte und Waisenkinder. Das stand sogar in der Zeitung und hat in unserer Gegend das Bild der Punks vollkommen verändert!

8. Ich glaube, ich habe fast alles gesagt, oder?^^ Nur noch das: Es gibt auch Punks, die wild aussehen, aber absolut handzahme Schmusekatzen sind. Die Szene an sich ist sehr herzlich, sehr aufgeschlossen und tolerant. Und vor allem loyal! Innerhalb dieser Szene kann man mit Sicherheit wissen, dass die Freunde immer zu einem stehen, egal was passiert. Und nicht alle Punks saufen oder nehmen Drogen. Manche von ihnen sind sogar richtige Abstinenzler!
Punk ist ja vor allem für Jugendliche interessant, die gegen ihre Eltern und die Schule rebellieren wollen. Dadurch entstehen sehr viele Kiddie-Punks, die sich wild anziehen, aber keinen blassen Schimmer haben, was Punk eigentlich ist. Von solchen Leuten halte ich mich fern!
Zuletzt geändert: 26.01.2009 10:15:14

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