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Einzelposting: Naruto gegen Dragon Ball Z


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Von:    Rendarg 13.08.2013 19:23
Betreff: Naruto gegen Dragon Ball Z [Antworten]
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Dragonball war meine erste große Anime Serie vor 10 Jahren, gut davor gab es schon den einen oder anderen Anime Film, den ich gesehen hab, aber mit Dragonball kann man sagen, habe ich eigentlich erst richtig regelmäßig angefangen, Anime zu verfolgen. Insofern wird das bei mir immer einen Ehrenplatz und natürlich Kultstatus haben.

Aber gegen Naruto, was ich jetzt seit 2008 verfolge, und was mich damals sogar erst (dank grausiger Filler^^) dazu gebracht hat, Mangas zu lesen, unterliegt es meiner Meinung nach in Punkten der besseren Charakterentwicklung bei Naruto, der Charaktertiefe, der Hintergründe, der Story und ihrer Wendungen.
Ok zugegeben, es ist 10 Jahre her, dass ich DBZ gesehen habe, meine Erinnerungen sind vielleicht daher auch nicht die aller frischesten. Aber ich kann mich zum Beispiel in keinem Punkt an zb so schöne Gespräche und Motive erinnern, wie das von Jiraiya und Naruto über den Teufelskreis von Krieg, Schmerz und Rache. Oder wie die Hintergründe von fast jedem Charakter beleuchtet werden, und wie er in diese Ninjawelt verflochten ist.

Ok in der Hinsicht bin ich nicht ganz fair, Majin Vegeta war fantastisch. Seine Entscheidung, seine Emotionen und "überflüssigen" Familienbindungen abzulegen um besser gegen Kakarot kämpfen zu können, etwas was ihn dann doch wieder einholt und ihn dazu bringt, sein ultimatives Opfer zu bringen. Einfach super. Überhaupt die ganze Charakterentwicklung von Vegeta, eh eine der wenigen Charakterentwicklungen in DBZ, da die meisten eigentlich ausser ihrer Stärke wenig bis kaum Veränderung zeigen.

Von diesen Lichtmomenten die übers Kämpfen hinausgehen und sich auch mit geistiger und tiefergründiger Entwicklung beschäftigen, gibt es in DBZ leider aus meiner Sicht zu wenige.

Vielleicht liegt das auch daran, dass ich damals als 15-16 jähriger bei DBZ andere Ansprüche hatte, als das, was ich heute mit Mitte 20 sehen möchte. Es reicht nicht mehr, dass mir eine Genkidama so groß wie ein Berg um die Ohren fliegt, heute möchte ich auch geistig und emotional "geflasht" werden.
Das könnte wirklich eine Sache sein, die mit dem Alter kommt, weil ich beobachtet habe, wie viele junge Leute, die jetzt in dem Alter sind, in dem ich damals DBZ schaute, zb solche Sachen wie das Ende der Pain Arc bemängelten, nach dem Motto, dass da ja nur gequatscht werde. Ich hingegen fand das ganze großartig, schließlich hatte er ihn ja zuvor schon sowieso physisch besiegt und nun besiegte er durch seine Worte auch noch Pains Ideologie des Krieges.

Das war glaub ich so ein Moment wo ich mir dachte "Wow, ok sowas hat es früher nicht gegeben" Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass bei DBZ ein Kampf mit einer anderen Logik ausging ausser "Ich bin stärker, du bist schwächer, fertig, point proven". Was wohl auch damit zusammenhängt, dass DBZ Bösewichte gar keine wirkliche Agenda oder Ideologie haben, der sie nachgehen. Die sind halt sehr... eindimensional, sie sind böse weil sie böse sind.

Was mich bei Naruto nämlich auch ziemlich überraschte war die Tatsache, dass die Haupt-Antagonisten der Serie eigentlich für eine gute Sache stehen. Ok in ihren Reihen finden sich natürlich die obligatorischen Verrückten, die nur dabei sind, weil sie Freude am Töten oder Sachen in die Luft sprengen haben (wobei selbst jemand wie Deidara mehr Tiefe hatte als die meisten DBZ Bösewichte). Aber im Kern besteht die Agenda der Antagonisten in einer Verbesserung der Welt, im übertragenen Sinne sogar im Weltfrieden. Ihr Weg dorthin ist es eben, der sie zu den Antagonisten macht, denn sie verfolgen ihr Ziel kaltblütig und scheren sich nicht darum, den Weg dorthin mit abertausenden Leichen zu pflastern, da sie ihren Weg als die einzige Option sehen. Was sie wiederrum von den Protagonisten unterscheidet, wodurch sich ein Konflikt der Ideologien ergibt. Und der Triumph der "guten" über die "böse" Ideologie ist aus meiner Sicht heute befriedigender als einfach eine Faust, die mit millionfacher Kampfkraft in ein Gesicht donnert und der Schwächere einfach verliert.
Ok beides in Kombination ist natürlich ideal, hehe. So wie es eben damals in der Pain Arc geliefert wurde.

Ja das waren so spontan die Punkte, die mir einfallen, was mir, wenn ich heute DBZ sehe, einfach ein bisschen fehlt im Vergleich zu Naruto.

Muss aber gestehen, dass mir mittlerweile sogar Naruto immer weniger zusagt, und wenn ich ehrlich sein soll, dann müsste das letzte Kapitel, was mir wirklich durch und durch gut gefallen hat, bestimmt schon über ein Jahr her sein. Mit dem ganzen Beginn des großen finalen Weltkrieges, auf den man sich eigentlich groß gefreut hatte, der dann aber doch irgendwie so ganz anders wurde als man es sich vorgestellt hatte (nämlich ziemlich schlecht), Kabutos Kampf gegen Itachi und noch ein paar anderen Faktoren ist das ganze irgendwie in eine seltsame Phase abgewandert, die man sich so gar nicht für das Finale vorgestellt hat, und die kaum Lichtblicke wie früher hat.
Ich hab das mal verglichen mit jemand, der einen Aufsatz über so und soviel Seiten schreiben soll, es am Anfang erstmal schwer hatte reinzukommen, dann aber tausend tolle Ideen und Wendungen hatte, aber plötzlich merkte, dass er nur noch ein paar Seiten für den Schluss hat und jetzt alles in unausgegorenen Erklärungen zum Abschluss zu bringen versucht.
Oder kurz, wie ein anderer Poster hier geschrieben hatte
Akira Toriyama wusste, wann er seine Serie beenden musste, Masashi Kishimoto weiß das nicht.

Deswegen wende ich mich seit einem Jahr auch mittlerweile ganz anderen Genres zu, ich glaube nach 10 Jahren ist für mich auch langsam die Luft raus bei Shonen Mangas. Mittlerweile wende ich mich da eher dem erwachseneren Seinen Genre zu, Berserk hier als großes Beispiel, was mich sehr begeistert.
"I'm grateful for music. If I hadn't become a musician, I would've just become another freak serial killer." - Krauser II

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