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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 21: Schon fast Neujahr Comic, KAIST-Blog, Korea, Weihnachten

Autor:  Jitsch

In letzter Zeit lese ich viele zumindest ansatzweise autobiografische Webcomics und bekam Lust, mein Leben auch mal irgendwie in Comicform zu verewigen. Da wird demnächst noch mehr kommen, denke ich...

Aber nun etwas ausführlicher. Gehen wir chronologisch vor.

Das Wochenende 7./8. Dezember habe ich mit Lernen verbracht. Und damit, jeden Abend 2 Stunden in der Mensa zu hocken und Kunden zu zählen, weil ich Daten für mein Projekt in Simulation brauchte.

Am Montag den 9. war dann die letzte Präsentation unserer Gruppe in IT Service Engineering angesagt. Problem: Kaum einer der anderen hatte irgendwas neues im Vergleich zur vorherigen Präsentation. Also habe ich in der Präsentation vor allem die Zahlen aus dem letzten Geschäftsbericht analysiert, was dem Professor aber offenbar zugesagt hat.

An dem Abend waren dann nochmal die ausländischen Studenten vom ISysE Department von Professor Morrison zum Abendessen eingeladen. Da ich wieder in der Mensa beobachten musste konnte ich erst zum anschließenden Teil, wo es mal wieder Bier trinken im "Garten" ging. Das war aber ein netter Abend und alle haben so die verrücktesten Sachen zum Besten gegeben, die ihnen passiert sind.


Verschiedene Biere und Soju [Klicken zum Vergrößern]

Den Donnerstag (12. Dezember) war die Weihnachtsparty von ISSS. Ich kam zum offiziellen Teil des Abends wegen der Mensa-Sache zu spät. Im Nachhinein bin ich nicht sicher ob meine Daten besonders nötig sind, weil man schon merkte, dass viele nicht kamen weil sie auf der Weihnachtsfeier waren. Da gab es nämlich kostenloses Essen... für das man, wenn man in der falschen Schlange stand, durchaus schonmal 30 Minuten warten musste. Im Anschluss war ich mit Max, Rickey und dessen Freundin Joanna in einer Kneipe, wo wir Bier (siehe Foto) getrunken und uns unterhalten haben. Später sind wir ins Santa Claus wo gefühlt alle Austauschstudenten vom KAIST anzutreffen waren. Als Martijn vorschlug, in ein Noraebang zu gehen habe ich mich gern angeschlossen. Es war lustig, wir waren irgendwie zu fünfzehnt und haben ziemilch viel Zeug gesungen... Gegen 2 war ich dann wieder zu Hause.

Am nächsten Tag war ich sehr unausgeschlafen beim Koreanischtutorium, aber ironischerweise meinte meine Tutorin, ich würde besser aussehen als sonst. Ich glaube, sie meinte meine Frisur, denn sonst dusche ich immer vor dem Tutorium und komme mit noch halb nassen Haaren. Nachdem wir das Tutorium etwas eher beendet hatten habe ich mich nochmal hingelegt und mehrere Stunden geschlafen. Später wäre dann noch eine Party vom KI House gewesen, aber irgendwann musste ich dann ja auch mal für meine Klausuren lernen.

Am 16. Sind wir dann spontan mit allen aus dem Lab (ohne den Professor) zusammen essen gegangen, weil Meerah am 12. Geburtstag gehabt hatte. Es gab Fleisch vom Grill (mal wieder). War schon lecker :)

Am Dienstag den 17. war dann Mittags noch ein Treffen der weiblichen Studenten vom ISysE department. Es gab Pizza für alle und eine Professorin hat Tipps gegeben, wie man sich als Frau in einer Männerdomäne verhalten sollte. Leider nur zu Anfang auf Englisch, weshalb ich darüber hinaus nicht viel verstanden habe. Ich finde es aber gut, dass es so etwas gibt.

Am 18. und 19. waren dann die Klausuren in IT Service Management (Multiple Choice... einfach) und Scheduling Theory and Application. Letztere lief denke ich irgendwie halbwegs okay, auch wenn ich zu der letzten Frage zu wenig wusste und bei manchen anderen Fragen auch nicht sicher war, ob ich jetzt genug geschrieben habe.


Nach dem Essen der "Last Night" schneite es [Klicken zum... ach, ihr wisst schon]

Am 19. war dann das große Event "Last night in South Korea", organisiert von zwei Austauschstudenten für die es wirklich so die letzten Nächte dort waren. Das Event begann damit, dass sich alle am West Gate trafen, jeder einen Schluck Soju getrunken hat und dann sind wir alle in ein Restaurant (das für uns natürlich vorbestellt war.... wir müssen so 20-30 Leute gewesen sein. Da gab es Fleisch, noch mehr Soju und massig gute Stimmung. War schon sehr spaßig. Später ging es dann ins Santa Claus, aber ich hatte keine Lust mehr auf Party die ganze Nacht und bin dann irgendwann gegangen. 

Außerdem hatte ich am darauffolgenden Tag nochmal unser Koreanisch-Tutorium. Das war dann auch unser letztes für eine lange Zeit, weil Alvin, der zu unserer kleinen Gruppe gehört vor März nicht wieder nach Korea kommt und ich ja auch erst mal ne Weile weg sein werde. Wir haben uns also gegenseitig Briefe auf Koreanisch geschrieben wo wir uns alles gute wünschen (gar nicht so leicht) und uns dann verabschiedet.

Und dann habe ich angefangen, endlich auc mal das Programm für meine Simulation zu schreiben. Das hat sich hingezogen. Nachdem ich es beim ersten Versuch gar nicht zum Laufen bekommen habe, habe ich es am Samstag nochmal komplett neu geschrieben. Den Sonntag musste ich dann schwerpunktmäßig erstmal den IT Service Engineering Bericht fertig machen - viel schreiben musste ich zwar nicht mehr, aber ich habe bei den Texten der anderen noch Korrekturen gemacht und die Formatierung angepasst.

Danach ging es wieder ans Programmieren. Am 21. hat mich mein Professor zum Mittagessen eingeladen weil er auch nicht alleine essen wollte, aber ansonsten

Saß ich den ganzen Tag im Lab und habe mich über meinen Code geärgert.

Am 23. sollten wir dann präsentieren. Da meine Simulation noch nicht lief, habe ich die generellen Ergebnisse präsentiert. Der Professor hatte durchaus noch einige Verbesserungsvorschläge, aber bei Nurhak hatte er noch sehr viel mehr zu sagen. Ich bin dann gegangen als die Koreaner dran waren mit Präsentieren...


Keine weiße Weinacht [Klicken zum blabla]

Wie ihr im Comic habe auch noch am 24. am Code gesessen, wobei da immerhin schon die Simulation lief, nur mit dem Code was noch nicht stimmte so dass es nicht funktinonierte wie gewünscht. Außerdem habe ich das Geld fürs Wohnheim für das nächste Semester überwiesen. Es war, wie auf dem Foto oben zu erkennen ist, übrigens wirklich schönes Wetter am 24. Also auch in Korea keine weiße Weihnacht.

Abends meinte Jooweeh, wir könnten ja zu ihrer Gemeinde fahren wo ihre Schwiegermutter was zu Essen für die Kinder macht, die dort etwas aufführen. Da sie ihre Schwiegermutter dann aber nicht erreichen konnte, wir aber schon unterwegs waren, hat sie mich stattdessen zu sich nach Hause eingeladen. Dort habe ich den jüngeren ihrer Söhne kennengelernt , der beim Anblick von Unbekannten scheinbar immer erstmal zu weinen anfängt. Es wurde aber besser und am Ende habe ich sogar ein bisschen mit ihm Ball gespielt, allerdings mussten Jooweeh und er dann los zur Kirche. Ich wollte nicht unbedingt mit, weil ich dort eh keinen kenne und wahrscheinlich alles in Koreanisch ist und habe stattdessen mit dem Code weitergemacht.

Zu der Sache mit den Postkarten-Ausschnitten sage ich jetzt mal nichts mehr, das lässt sich dem Comic ja nun wirklich entnehmen.


Die Postkarten in real, schon mit allen Teilen [...]

Am 25. habe ich dann endlich meinen Code in den Griff bekommen und den ganzen 26. damit verbracht, das Paper über meine Ergebnisse zu schreiben. Um 23 Uhr (bis Mitternacht sollte ich das Paper einreichen) hatte ich es dann endlich geschafft. Puh.

Habe dann Max angeschrieben, ob er zufällig in Daejeon ist. Er war, und hockte noch dazu einsam im Santa Claus. Da ich jetzt endlich mal wieder raus konnte bin ich gleich los um ihm Gesellschaft zu leisten. Also haben wir in der Bar gequatscht bis irgendwann um 2 nur noch wir und der Besitzer der Bar da waren und danach sind wir noch in ein Noreaebang, wo ich erfahren habe dass Amerikaner den Song „Lemon Tree“ eigentlich nicht kennen (Max sagte, er hätte ihn in Korea kennengelernt) und gemerkt habe, dass ich „Kimi no Shiranai Monogatari“ absolut toll finde und sogar ganz gut singen kann, „Golden Time Lover“ aber nichts wird obwohl ich den Text im Prinzip auch fast auswendig kann. Zu Hause waren wir dann gegen 5 Uhr.


Fahrradtour am Fluss lang [Klicken ... oder lasst es halt]

Gestern konnte ich dann endlich mal wieder einkaufen gehen und wo ich dann schonmal auf meinem Fahrrad saß bin ich spontan einfach am Flussufer lang durch die Stadt geradelt bis ich irgendwo ziemlich weit draußen in der Nähe von Gyeryongsan war.  Das war ein tolles Gefühl nach all dem Stress! Und es war auch sehr schönes Wetter, sogar relativ warm.

Außerdem habe ich einen Kurzurlaub in Seoul gebucht – ich schlafe 5 Nächte in einem 8-Betten-Schlafsaal für Frauen in einem Gästehaus für knapp 15000 Won die Nacht. Morgen geht’s los!

Ach ja, und heute ist außer dass ich diesen Weblog geschrieben habe nicht besonders viel rumgekommen, weil das WiFi in unserem Wohnheim neu gemacht wird und das entgegen der ersten Ankündigung nicht zwischen 8 und 12 Uhr stattfand. Gegen 12 oder 1 haben sie sogar erst die neuen Router im Flur angebracht, und als ich gegen 19 Uhr nochmal da war, liefen die immer noch nicht. Deshalb lade ich den Beitrag auch im Lab hoch, wo es nur leider etwas kalt ist. Deshalb gehe ich jetzt auch gleich zurück ins Wohnheim, WiFi hin oder her, da ist es wenigstens warm.

Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest! Außerdem wünsche ich euch schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ihr werdet bestimmt die Tage von mir hören!

PS: Da mir das beim Lesen des letzten Eintrags gerade auffällt. Ich sollte noch erwähnen, dass ich mittlerweile endlich den Laptop wieder habe. Sie haben mir kostenlos dazu ein Kühl-Pad geschickt, das über USB läuft und dafür sorgt, dass der Laptop nicht zu heiß wird. Offenbar hilft das, denn bisher gab es keien Pannen mehr damit. Ist nur unpraktisch, weil er damit immer noch nicht wirklich ein mobiles Gerät ist. Ich hab echt Angst, dass er wieder schlappmacht sobald ich ihn mal ohne das Kühl-Pad benutze.

Miriam, meine Mitbewohnerin, wollte meinen alten Laptop eigentlich nach Deutschland mitnehmen, aber sie hat ihn nicht mehr in ihr Gepäck bekommen. Wahrscheinlich schicke ich ihn dann wenn ich aus Seoul zurück bin per Post nach Deutschland.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 20: Zwei Wochen Geburtstag Geburtstag, KAIST-Blog, Kaistone, Korea, Weihnachten

Autor:  Jitsch

Nein, auch in Korea feiert man einen Geburtstag nicht zwei Wochen lang. Es hat nur fast zwei Wochen gedauert bis heute dann auch das zweite Paket (von meiner Tante) mit Geburtstagsgeschenken ankam. Deshalb auch jetzt erst der Blog.

Aber fangen wir ruhig mit dem eigentlichen Geburtstag an, an dem war nämlich schon einiges los!

22. November

Der Tag fing mit dem Koreanischunterricht an. Da meine Tutorin und mein Mitschüler wussten, wann ich Geburtstag habe (weil wir die Lektion "Wie frage ich nach dem Geburtstag und wie sage ich das Datum" schon hatten) hatte ich fest mit irgendwas gerechnet und sie hatten es nicht vergessen. Meine Tutorin hatte einen Kuchen mitgebracht. Der kam von Paris Baguette, einer (wer hätte das gedacht) französischen Bäckereikette. Okay, wenn man die Franzosen fragt eher eine pseudo-französische, aber was soll's. Noch dazu hat mir Grace vom KI House, als sie hörte dass mein Geburtstag ist, überraschend eine zusammenrollbare* Fleecedecke in die Hand gedrückt. Bisher habe ich die noch nicht so gebraucht, aber zum Reisen muss die unheimlich praktisch sein. Und dann erzählte sie mir noch, dass am selben Abend mal wieder eine KIHouse-Party bei ihr zu Hause sei. Ich habe eine Weile überlegt und ihr dann später geschrieben, dass ich wohl kommen mag.

[*okay, alle Decken sind irgendwie zusammenrollbar. Diese hat aber einen Reißverschluss, der dafür sorgt, dass das ganze ganz simpel auch eine Rolle bleibt, ohne dass man irgendwas drumwickeln muss.]

Zum Mittagessen war ich mit Andrii verabredet. Ihr erinnert euch, der Kapitän des Fußballteams. Wir essen seit einiger Zeit hin und wieder zusammen Mittag, weil er Deutsch üben möchte. Und ja, ich weiß wie das klingt, aber bisher ist es wirklich nur beim zusammen Mittagessen geblieben. Habe ihm dann an diesem Tag gleich ein Stück von meinem Kuchen abgegeben.

Dann musste ich mich mit Christina und Viktor treffen, die auch von der TU sind. Eine Woche später sollten Präsentationen über Unis in aller Welt von dortigen Studenten gehalten werden und unsere Aufgabe war es, die Präsentation, die wir vom Akademischen Auslandsamt bekommen hatten zu kürzen so dass man sie in 10 Minuten halten kann. Dabei hat Viktor erzählt, dass er fast nur mit Koreanern rumhängt… weil er Glück hatte und einer aus seinem Lab ihn gleich am Anfang recht vielen Leuten vorgestellt hat. Ja, so läuft das hier.

Dann war ich im Lab und konnte keinen dazu bringen, weitere Stücke von meinem Kuchen zu essen da gerade alle erst Mittag gegessen haben. Dann fragte mich der Professor, ob ich abends mit Essen gehen würde. Ich natürlich erstmal abgelehnt, weil ja die KI House Party schon zugesagt war… als dann aber Ricky, von dem ich wusste dass er auch kommen wollte meinte, dass er es nicht schafft, hab ich gedacht, ach, was soll’s – geh ich eben mit dem Lab essen. Ich bin nicht ganz sicher ob das die bessere Entscheidung war. Wir waren teuer italienisch essen, aber in diesem Fall ist teuer ≠ gut. Ich hab jedenfalls schon sehr viel bessere Lasagne für sehr viel weniger Geld gegessen. Und das Vanilleeis, das es zum Dessert gab, war nicht mal mit echter Vanille. Nur gut, dass ich es nicht bezahlen musste.  


Geburtstagskuchen #2 (Klicken zum Vergrößern) 

Danach gingen wir nochmal alle ins Lab bis wir gegen 21 Uhr zum zweiten Mal aufbrachen, diesmal um zusammen was trinken zu gehen. Meinen Kuchen hatte ich nach wie vor niemandem andrehen können. Wir sind dann in einen Laden gleich vorm Westgate, wo wir wie bei koreanischen Trinkgelagen üblich viele Beilagen (Suppe, Fleischspieße) und Alkohol hatten. Wie das immer so ist unterhalten sich die Koreaner meistens doch auf Koreanisch… Schließlich kam der Professor noch auf die Idee, dass ich unbedingt noch einen Geburtstagskuchen verdiene (zu seiner Verteidigung, ich glaube er wusste tatsächlich nicht, dass schon einer im Kühlschrank des Labs stand und als Geste kann ich es ihm sowieso nicht verübeln). Hat also unseren Vorlesungsassistenten losgeschickt um einen Kuchen zu holen und womit kam er wieder? Mit genau dem gleichen Nusskuchen von Paris Baguette, den ich am Morgen schon bekommen hatte. Offenbar war der im Angebot.

Danach wollte ich mich mit Max und Ricky treffen, die meinten, ab 10 Uhr Zeit zu haben. Da war mein Smartphone aber schon ziemlich am Ende, weil ich damit vorher Vokabeln gelernt hatte und es daher länger als sonst richtig an war und nicht nur auf Standby. Nachdem ich mich vom Lab verabschiedet hatte, konnte ich gerade noch eine Nachricht absetzen, dass ich am Westgate warte. Da stand ich nun, mein Smartphone war aus und ich wusste nicht, wo die anderen sind. Als nach 10 Minuten immer noch keine da war, bin ich kurzerhand zurück ins Wohnheim (war nicht weit), um mein Smartphone anzuschließen und bekam prompt einen Anruf von Max, dass er jetzt am Westgate wäre… Hätte ich mal 5 Minuten länger gewartet.

Jedenfalls war der Abend dann noch sehr nett. Wir (Max, Ricky und Holly, die letztes Mal auch schon dabei war) waren erst gegrilltes Fleisch essen (dass ich überhaupt noch Appetit hatte grenzt an ein Wunder), dann in einer koreanischen Bar wo wir Pajeon und Honig-Makgeolli hatten. Zum Schluss habe ich darauf bestanden, dass wir in ein Noraebang gehen (quasi Karaoke)… Da Ricky und Holly dann eingeschlafen sind waren wir da aber dann nicht mehr so lange.

24. November

Zwei Tage später ging es mal wieder wandern. Taka, der Japaner, mit dem ich real fast gar keinen Kontakt habe weil wir uns einfach nicht über den Weg laufen hatte mich gefragt, ob ich mit ein paar Freunden von ihm wandern gehen will. Ich fand die Idee gut.

Wir waren dann zu fünft: Außer mir noch Nabila (Schwedin mit indischen(?) Wurzeln), Søren (Däne), Taka (Japaner) und Martin, ein Koreaner der in Deutschland geboren wurde und daher einen deutschen Zweitnamen hat. War das erste Mal, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Mt. Gyeryong gefahren bin. War auch eine Erfahrung für sich, da wir zwischendurch irgendwie im Stau steckten und einmal umsteigen mussten. Dabei habe ich gelernt, dass man mit der Prepaid-Karte (T-Money) weniger zahlt, wenn man vor dem Umsteigen die Karte nochmal an den Leser hält.


Ich auf der Plattform, das Berg-Essen (Klicken zum Vergrößern)

Zu meinem Leidwesen haben wir es auch an diesem Tag nicht bis auf den Gipfel geschafft – wir sind genau bei der Plattform hängengeblieben, bis zu der wir es mit ISO auch geschafft hatten. Dann wurde es schon langsam dunkel und wir sind lieber wieder abgestiegen. Immerhin habe ich es geschafft, einen der beiden Kuchen an den Mann (bzw. die Frau) zu bringen.

Wieder unten wollten wir noch was essen. Nun, es war schon dunkel, es war Sonntagabend und es hat ein bisschen geregnet – außer uns war so gut wie niemand da. Und direkt wenn man vom Berg runterkommt gibt es ein Restaurant neben dem nächsten (alle haben in etwa dasselbe Menü). Die Besitzerinnen haben sich regelrecht wie Geier auf uns gestürzt und versucht, uns dazu zu bewegen, ausgerechnet in ihrem Restaurant zu essen. Das war ein wenig… unangenehm.

Aber das Essen, das wir dann bekommen haben, war wirklich köstlich! Viel Berggemüse und ein wenig Fleisch, außerdem gegrillter Fisch… wirklich tolles Essen. Allein dafür hat sich der Ausflug dann doch gelohnt!

28. November

Da war Abends mal wieder KAISTONE. Diesmal gab es eine Präsentation über die Niederlande, die unter anderem vom Jip und Luc aus dem Scheduling-Kurs mit organisiert wurde. Die Präsentation wurde mit diesem Video begonnen:

 

Und überhaupt fand ich sie sehr spaßig. Als Spiele zwischendurch gab es Sackhüpfen, Reise nach Jerusalem und Eierlaufen (was wohl typisch holländische Spiele sein sollten) und als Essen Pfannkuchen, Würstchen, Kartoffel-Möhren-Brei und holländische Karamellwaffeln. Hat mir alles sehr gefallen!

Anschließend ging es mit Max, Ricky, John (der war das eine Mal auch schon mit dabei) und der Koreanischtutorin von einem dieser Leute (da bin ich mir nicht ganz sicher) zu Ali Baba’s, dem arabischen Restaurant in Daejeon. Da ich schon recht voll vom holländischen Essen war, habe ich nur Falafel genommen, die waren aber auch gut. Das war dann quasi unser Thanksgiving Dinner, wobei mir Thanksgiving emotional eigentlich so gar nichts sagt… ist halt typisch Amerikanisch. War mal wieder ein netter Abend.

29. November

Den Freitag war dann die KAIST Mobility Fair. Christina hatte gleich die erste Präsentation und die TU vorgestellt. Dann kamen die ganzen anderen coolen Unis (Delft und Eindhoven in Holland, INSA in Frankreich, welche in Norwegen, Schweden, Dänemark und Singapur und die TU München) und ich hab mich gefragt, warum zum Teufel ich eigentlich in Berlin studiere… Zur anschließenden Fragerunde kamen an unseren Stand dann auch nur drei Koreaner, die sowieso schon beschlossen hatten nach Berlin zu gehen und ein paar Fragen loswerden wollen. Dabei haben wir festgestellt, dass das System der TU echt ganz schön kompliziert ist und auch nicht unbedingt ausländerfreundlich… Dafür gab es während der Fragerunde kostenlose Pizza für alle.

Diese Woche

Es ist nicht wirklich was los. Mein Projekt in Simulation geht irgendwie schleppend voran, da ich als nächstes versuchen muss, zumindest grob Daten zu erheben und das allein ziemlich mühselig zu werden scheint. Ich habe zwar schon mit einer Managerin der Cafeteria gesprochen (bzw. unser TA war so nett mir ihre Fragen zu stellen), aber viel wirklich Nützliches habe ich da auch nicht erfahren. Noch dazu haben wir in dem IT Service Projekt jetzt gezwungenermaßen beschlossen, kein Interview zu machen weil unsere ursprüngliche Ansprechpartnerin unkooperativ ist und von den Koreanern keiner wirklich Lust oder Zeit hat (oder einfach keinen Plan wie) in der kurzen Zeit bis zur nächsten Zwischenpräsentation noch jemand Neues zu finden. Also suchen wir uns alles aus dem Internet zusammen… na ja.


Weihnachtsbaum (Klicken zum Vergrößern)

Am 27. November hat es übrigens hier schon das erste Mal geschneit. Der Schnee blieb ungefähr zwei Tage liegen. Mittlerweile sind wir wieder bei Tageshöchsttemperaturen von um die 12 Grad Celsius. Das Wetter ist aber schon eher winterlich. Heute war es sehr neblig, allerdings habe ich eben gelesen, dass das wohl eher mit Luftverschmutzung zusammenhängt (Smog aus China...).

Zu meinem Laptop gibt es auch einen aktuellen Stand. Ich habe immer noch keinen. Nachdem ich ihn abgeschickt hatte, hatte mich der Händler nochmal nach der Trackingnummer gefragt. Anfang dieser Woche habe ich mich dann erkundigt, ob er eigentlich angekommen sei, woraufhin er meinte, ich hätte doch meine Bestellung abgebrochen. Hatte ich nicht. Nachdem das geklärt war ist, soweit ich weiß, der Laptop (nun hoffentlich funktionsfähig) wieder auf dem Weg zu mir. Es besteht also eine gewisse Chance, dass ich bis Weihnachten doch noch ein voll funktionsfähiges mobiles Gerät habe.

Außerdem haben Daniel und ich unseren Urlaub geplant. Drei Wochen Thailand. Mein Rückflug geht dann erst zwei Wochen später und ich habe geplant, in der Zeit von Thailand aus mit dem Zug durch Malaysia nach Singapur zu reisen. Freu ich mich schon drauf.

Dann kamen noch zwei Pakete diese Woche an. Das erste war von der engeren Familie (Eltern, Geschwister & mein Freund) und beinhaltete ein paar Smartphone-Handschuhe (vielleicht bleiben die länger funktionsfähig als die, die ich hier gekauft habe), ein paar Süßigkeiten und einen Adventskalender mit lauter netten Sachen drin : ) Hat mich sehr gefreut!

Außerdem kam heute ein Paket von meiner Tante, in dem – neben weiteren Süßigkeiten – ein Staubwedel aus Straußenfedern war. Das Ding finde ich echt praktisch, da es Staub wirklich sehr gut wegmacht.

Ja, und damit seid ihr schon wieder auf dem aktuellen Stand.

Schöne Woche noch und liebe Grüße aus Korea!

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 19: Koreanische Traditionen Hahoe, KAIST-Blog, Kaistone, Korea

Autor:  Jitsch

Wird mal wieder Zeit für ein Update. Also was hatten wir da alles seit dem Templestay?

4. November: Dr. Kangs Geburtstag

Hat mich natürlich total kalt erwischt, er kam irgendwann zu mir: "Übrigens, ich habe heute Geburtstag und habe die Lab-Member zum Essen eingeladen, möchtest du mit?"

Ich habe zugesagt, und dann erst mal mit Hilfe von Jooweh ein passendes Geschenk gesucht, da ich mich auch für die Hilfe mit dem Halloweenkostüm revanchieren wollte. In der Bibliothek verkaufen sie Raumluftbefeuchter, die am KAIST entwickelt wurden, davon habe ich ihm einen geschenkt. Und nein, so billig wie sich das anhört ist das nicht.


Köttbullar, Luxusvariante (Klicken zum Vergrößern)

Das Abendessen war in einem schwedischen Restaurant. Ratet was ich gegessen habe? Köttbullar! Allerdings die Mega-Luxus-Variante, denn der Ladenwar ein echtes Luxusrestaurant und ein Menü mit etwa 7 Gängen und eher kleinen Portionen kostete pro Nase 45,000 Won (ca. 30 Euro) und aufwärts. Hat dementsprechend gut geschmeckt, aber ich würde dafür kein Geld ausgeben wollen.

5.-7. November: Fußballtraining

Da wir es geschafft haben den Platz recht oft zu reservieren hatten wir in dieser Woche dann tatsächlich mal 3-mal Training. Ich war auch an allen drei Tagen da. Irgendwie hatte ich befürchtet, am dritten Trainingstag kaum noch laufen zu können, aber es ging eigentlich. Und man fühlt sich unglaublich fit.

9. November: Netter Abend mit Freunden

Max (den ich bei der KI-House Chuseok-Party kennengelernt hatte) hatte mich gefragt, ob ich mit ihm und ein paar Freunden mit möchte und ich habe gleich zugesagt. Wir waren erst in einem Bulgogi-Restaurant (Bulgogi ist Grillen... direkt am Tisch), dann im Santa Claus (Lieblingsclub aller Ausländer in Daejeon), dessen Besitzer an dem Tag Geburtstag hatte, aber trotzdem keine Runde für alle die ein Geburtstagslied singen ausgegeben hat. Später ging es weiter in eine Bar mit Namen Got (Blume) mit indischem Ambiente, die sich dadurch auszeichnet, dass man zu Cocktails kostenlos Käsekuchen bekommt so viel man möchte. Dafür sind die Cocktails massiv überzuckert, weshalb keiner mehr als einen runterbekam. Danach waren wir dann noch in einem Laden wo es Pajeon (zur Erinnerung: sowas wie Pfannkuchen mit Meeresfrüchten und Gemüse) gab - die besten Pajeon, die ich bisher gegessen habe.

War alles in allem ein sehr entspannter Abend. Nach dem stressigen Tempelwochenende fand ich das aber auch ganz gut so.

10. November: Neue Frisur! 

Nachdem ich Jooweh endlich mal nach einem guten Friseur gefragt hatte, da ich gehört habe dass die On-Campus Friseure nicht so doll sind, war ich am Sonntag dort. Dort sprach man zwar kein Wort Englisch, aber es gibt bebilderte Frisurenkataloge und offenbar sind koreanische Friseusinnen auch sonst nicht so redselig, jedenfalls haben die auch mit den koreanischen Kunden wenig gesprochen.

Für 10,000 Won (7 Euro) bekam ich den vollen Service, mit einer Haareschneiderin und einer die mir (nach dem Schneiden, was ich so bisher nicht kannte) die Haare gewaschen hat. Spottbillig wenn man mal mit Deutschland vergleicht... Und hier das Ergebnis:


(Klicken zum Vergrößern)

Ich mag's. Und selbst Koreaner, die ich nur ansatzweise kannte (von der Halloweenparty oder der Bachelorstudent bei uns im Lab der so selten da ist) haben mir gesagt, dass es gut aussieht ^^

11./13./15. November: Koreanische Onlineshops -.-

Nachdem meine Eltern gesagt hatten, sie würden mir zum Geburstag einen Ersatzlaptop finanzieren, hatte ich am 5. November einen gebrauchten Samsung-Laptop bestellt und damit gerechnet, dass er ungefähr am nächsten Tag geliefert wird. Wurde er aber nicht. Als eine Woche später, am 11., der Status der Bestellung immer noch auf "On Pre-Request" stand, habe ich kurzerhand die Bestellung gecancelt und wollte einen anderen Laptop bestellen. Plötzlich bekam ich aber eine Fehlermeldung auf Koreanisch (die Google-Übersetzung ergab, dass ich als "Gast" nur eingeschränkte Rechte habe - häh?). Nachdem das auch an einem anderen PC und am nächsten Tag noch so war, habe ich Mittwoch den Kundencenter-Chat für englischsprachige Kunden benutzt und erfahren, dass ich meinen Account verifizieren soll, indem ich meine Alien Registration Card abfotografiere und an den Kundenservice schicke.

Warum können die einem sowas nicht von sich aus sagen, frage ich mich nur? Stattdessen muss ich nachfragen und weiß tagelang nicht, was los ist...

Am selben Abend konnte ich dann zum Glück wieder bestellen und habe das auch gleich genutzt. Donnerstagmittag bekam ich dann einen Anruf von einem des englischen mächtigen Koreaner (!), der meinte, das bestellte Modell hätten sie nicht da, aber sie würden mir zum selben Preis das Nachfolgemodell schicken. Fand ich okay.

Freitag bekam ich dann eine SMS auf Koreanisch, dass mein Paket abgeliefert worden wäre. Da die Heinis mal wieder meinen Namen nicht in lateinischen Buchstaben auf das Paket schreiben konnten, hab ich etwas gebraucht bis ich das richtige Paket gefunden hatte. Noch dazu war der Eintrag in der Lieferliste, die bei uns im Wohnheim ausliegt, der mit der schlimmsten Sauklaue überhaupt...

Jetzt bin ich im Besitz eines gebrauchten Samsung-Laptops, inklusive Maus, Mousepad, und sogar einer scheinbar nagelneuen Laptop-Tasche (die ich nicht brauche, aber egal). Mittlerweile sind auch eigentlich alle wichtigen Programme installiert und ich habe schon in der ersten Vorlesung am Laptop mitgeschrieben. Ist doch sehr praktisch.

Nachdem ich Montag diesen Teil geschrieben hatte, ist mir am Dienstag der PC abgekackt. Einfach so, von jetzt auf gleich, war der Bildschirm schwarz. Anschalten nicht mehr drin und wenn man ein Ladekabel anschloss (was nicht der Fall war, als er ausging) fiepte es und die Anzeige am Adapter blinkte. Das Teil ist mittlerweile auf dem Weg zurück zum Verkäufer. Ich hoffe mal, dass ich es repariert wiederbekomme oder sie mir ansonsten einen gleichwertigen Laptop anbieten.

13. November

Am 13. war dann kein Fußballtraining, weil die Preisverleihung des KISA-Sportfests anstand. Das Sportfest war das Wochenende davor, aber da ich irgendwie nicht genug Leute gefunden hatte, die mit mir ein Fußballteam bilden wollten, hatte ich nur das Finale des Fußballturniers als Zuschauer verfolgt. In dem traten übrigens zwei Teams gegeneinander an, die komplett aus Mitgliedern des KIFC (mein Fußballclub) bestanden.


Die Sieger (Klicken zum Vergrößern)

Bei der Preisverleihung war ich dann auch vor allem wegen der kostenlosen Pizza. Habe sogar Jooweh aus meinem Lab dort hin mitgenommen (sie war neugierig und offenbar auch auf kostenloses Essen aus).

14. November

An diesem Abend war noch ein Event: KAISTONE, in dem ausländische Studenten ihr Land präsentieren. War bisher nicht so in meinem Fokus obwohl schon zwei Veranstaltungen (über die Ukraine und Indonesien) stattgefunden hatten, aber mein halbes Fußballteam war dafür verantwortlich und die andre Hälfte wollte auch lieber zum KAISTONE als zum Training.  

Wir bekamen also eine nette Präsentation über Kasachstan zu sehen. Ich wusste bis dato fast gar nichts über dieses Land... jetzt weiß ich wenigstens, dass sie komische Heiratssitten haben, ein sehr berittenes Volk sind und auch gerne Pferdefleisch essen. Dazu gab es (wieder) kostenloses Essen, neben einem Eintopf mit Fleisch (kein Pferdefleisch ;) und Kartoffeln einen Salat und komische Kugeln aus fermentiertem Käse oder Joghurt, die alle scheußlich fanden.

15. November 

Der Freitag war in dieser Woche ein ziemlich voller Tag. Um 18:30 ging es los mit dem Koreanisch-Rede-Wettbewerb. Ich habe nicht teilgenommen, da mein Koreanisch für eine Rede noch lange nicht ausreicht, wollte aber sehen, wie gut andere Ausländer Koreanisch können. Zunächst gab es Essen, es wurde auch gesungen, viel gescherzt und zwischen den Reden gab es kleine Quizfragen (z.B. „Wo liegt das KAIST“, allerdings wurde auf Koreanisch gefragt was das Ganze ein kleines bisschen schwieriger machte).

Von den Reden selbst habe ich nicht viel verstanden, aber manche der Redner waren schon sehr beeindruckend. Ein Teilnehmer sagte mir, er würde auch erst seit zwei Monaten koreanisch lernen… ich bin nicht sicher, ob mich das motiviert oder deprimiert, denn er war echt gut, soweit ich das beurteilen konnte.

Dann ging es weiter zum zweiten Teil: Der offizielle KIFC-Ausgeh-Abend. Dieser begann (ohne mich, weil ich ja noch beim Redewettbewerb war) in einem türkischen Restaurant. Ich habe den Redewettbewerb nach der letzten Rede verlassen und bin im ans KAIST angrenzende Vierten Eoundong zu den Jungs (und June) gestoßen, die in einer Bar waren und schon etwas angeheitert. Dort lief das Fußballspiel Südkorea gegen die Schweiz, wobei lustigerweise wir (ein Haufen Ausländer) viel mehr und enthusiastischer über die Tore der Koreaner gejubelt hat als deren eigene Landsleute.

Später ging es dann noch ins Partyviertel Dunsan. Gegen 3 Uhr Morgens war ich dann zu Hause…

16. November

… um dann um 7:30 Uhr wieder aufzustehen, weil es um 8 los ging mit ISO nach Andong ins historische Dorf Hahoe. Ich habe dementsprechend die ganze Busfahrt (3 Stunden) geschlafen.

In Hahoe ging es zuerst ins Maskenmuseum, wo wir unsere eigenen Masken gemacht haben. Oder vielmehr: Wir haben vorgestanzte Papiermasken dekoriert. Dafür bekamen wir Modellier-„Ton“ (Clay), in der Realität kleine Kügelchen (vermutlich aus Papier) die mit Kleister und farbiger Tinte vorgepackt waren und die wir dann auf die Pappmaske pappen konnten. Das Ergebnis von mir seht ihr auf dem obigen Foto.
    
Das Ausgangsmaterial und die fertige Maske (Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss waren wir in einem Restaurant Andong-Hühnchen essen. War geschmacklich nicht schlecht, aber aufwändig zu essen (viele Knochen, man musste sich einzeln was aus der großen Schüssel nehmen) und daher nicht wirklich zufriedenstellend.

    
Das Maskenmuseum und unser Mittagessen (Klicken zum Vergrößern)

Der nächste Programmpunkt war das koreanische Maskentheater. Nachdem am Anfang das Publikum super drauf war und bestimmte Gäste (z.B. wir vom KAIST) speziell begrüßt wurden, machte sich während des Spiels schnell Langeweile breit. Ganz am Anfang war das ganze noch relativ selbsterklärend (zwei Tiere die sich bekämpfen und ein Holzfäller, der einen Ochsen tötet weil der das Publikum anpinkelt* – ja, ohne Scheiß – und dann dessen Hoden verkaufen will), aber danach wurde zu viel geredet.  Selbst die Koreaner vom ISO meinten teilweise, sie hätten kaum etwas verstanden, da es ein sehr altertümliches Koreanisch gewesen sein muss. Daher weiß ich bis heute nicht wirklich, ob es eine Handlung gab und wenn ja, wie die genau aussah.

Dieses Video ist zwar schon 5 Jahre alt, aber an der Performance hat sich bis heute nichts geändert. Wer also einen Eindruck gewinnen möchte: 

 

*war nur Wasser, aber nass werden konnte man trotzdem

Anschließend ging es ins richtige historische Dorf Hahoe. Wir wurden in Fünfergruppen gesplittet, bekamen eine Karte in die Hand gedrückt und los ging es. Meine Gruppe entschied sich dafür, die 1,2 km vom Parkplatz zum Dorfeingang zu laufen statt den Shuttlebus zu nehmen, wo dieses schöne Foto auf der Brücke zum Dorf entstand:

    
Brücke zum Dorf, ein typisches Hahoe-Haus (Klicken zum Vergrößern)

Ansonsten war das Dorf weniger spektakulär. Alte Häuser, interessanterweise alle bewohnt. Viele Bewohner führten traditionelle Handwerkstätigkeiten auf, bei denen man z.T. auch mitmachen konnte (z.B. Korn mahlen). Der beste Teil war aber die kurze Fahrt über den Fluss, der das Dorf in einer Flusswindung von drei Seiten einschließt, und der Aufstieg auf den Felsen, der direkt am Flussufer emporragt. Von dort hat man einen weiten Blick über das ganze Dorf. Außerdem kamen wir zur schönsten Zeit: Sonnenuntergang. Ein unglaublich beruhigender Anblick. Hier ein Panoramafoto, das vom Felsen aus geschossen wurde:


Hahoe-Panorama (Klicken zum Vergrößern)

Als dann auch die Gruppe mit dem einzigen Brasilianer wieder am Bus war (der Fairness halber: Einer aus der Gruppe hatte sein Smartphone verloren und sie waren deshalb so spät dran), ging es zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg sind wir quasi in völliger Finsternis (keine Straßenlaternen) eine relativ schmale Straße entlang gekurvt, was ein klein wenig beunruhigend war. Aber wir kamen heil an.

In der Herberge (koreanisch: Minbak) gab es für die weibliche Fraktion einen kleinen Raum und vier oder fünf Decken… wir waren etwa zu elft. Aber irgendwie hat das keinen gestört, da es so oder so eine lange Nacht werden sollte. Wie geplant wurde gegrillt, und unser Esstisch befand sich draußen, wenn auch unter einem Dach – bei den Temperaturen die nach Sonnenuntergang so herrschen keine ganz angenehme Sache. Also musste schnell viel Soju getrunken werden, um sich aufzuwärmen. Dazu gab es Schweinefleisch direkt vom Grill und ein Minimum an Beilagen (Reis, Kimchi und eine Würzsoße).

Da ich irgendwann am Anfang schon ins Zimmer zurück bin, weil ich aufgrund der vorhergegangenen Partynacht todmüde war, habe ich nicht viel von der Party direkt mitbekommen. Ganz offensichtlich gab es aber Leute, die zu viel Soju getrunken haben… keine Details. Aber die ersten Opfer** gab es schon gegen 21 Uhr.

**nichtsdestotrotz gab es keine bleibenden Schäden und alle kamen heil wieder zurück

17. November

Nachdem die letzten so gegen 5 Uhr ins Bett gegangen waren, wurden wir kurz nach 8 wieder geweckt, denn es gab noch Programm für den Tag. Nachdem alle so halbwegs wach waren gab es im Jungenzimmer erst mal Rührei und Ramyeon für alle, die Hunger hatten. Wer wollte, konnte dann noch eine historische Schule besuchen, 100 m die Straße runter. Die war nicht megaspektakulär, aber doch ganz schön. Beeindruckender fand ich aber den Weg zum Fluss runter, an dessen anderen Ufer die Felsen wie eine riesige Steinwand aufragten:


(Klicken zum Vergrößern)

Im Anschluss ging es dann zurück zum KAIST. Diesmal wurde auf der Raststätte niemand vergessen und wir waren gegen 13 Uhr wieder zu Hause.

Ich habe mich den Rest des Tages damit beschäftigt, auf meinem „neuen“ Laptop eine deutsche Spracheinstellung für Windows und die allerwichtigsten Programme (Firefox, Adobe Reader) zu installieren. Ich hoffe, das war retrospektiv nicht völlig für die Katz.

Montag – Donnerstag

Die laufende Woche hat bisher – außer dem Laptop-Fiasko – nicht viel Spannendes zu bieten. Ich bin immer noch dabei, auszubaldowern was genau ich in meinem Projekt für Simulation eigentlich erforschen will. Bisher steht nur fest, dass es um die Optimierung der Mensa gehen soll, aber es muss natürlich etwas sein, was ich so noch in keinem anderen Paper gefunden habe und das wird schon etwas kniffliger. Ich habe aber bereits eine Idee.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag war ich beim Fußballtraining. Dienstag waren wir so viele, dass wir mit 3 Teams à 6 Personen gespielt haben und sich das Team, das jeweils nicht spielte, den Arsch abgefroren hat. Mittwoch waren wir zum Glück (?) ganz knapp 8 Leute, so dass wir fast zwei Stunden durchgespielt haben. Das hat auch sehr Spaß gemacht und war recht spannend. Zwischendurch lag auch mal ein Team 7 Tore vor dem anderen, aber am Ende hatten die Gewinner einen Vorsprung von nur einem Tor. War also ziemlich ausgeglichen. Heute waren wir eine ganz komische Anzahl und haben schließlich drei Teams gebildet, wo aber immer bei jedem Team einer vom gerade nicht spielenden Team aushelfen musste. Außerdem hatte keiner die Leibchen vom Vortag gewaschen...

Ach ja, und: Denkt schön dran, dass der 22. bei mir schon anfängt wenn bei euch erst 16 Uhr des Vortages ist. Nur so als dezenter Hinweis ;)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: So begann der November KAIST-Blog, Korea, Tempel

Autor:  Jitsch

Und damit sind wir beim aktuellen Wochenende und dem vom ISO organisierten Templestay.

Los ging es Samstag um 10 Uhr morgens. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir am Sudeoksa-Tempel an. Zunächst einmal gab es ein Mittagessen in einem der vielen Restaurants vor dem Eingang zum Tempel. Reis, Gemüse und ein gebratenes Ei, dazu Makgeolli.

    
Auf dem Weg zum Tempel (Klicken zum Vergrößern)

Frisch gestärkt ging es dann hoch zum Tempel. Auch dutzende Touristen waren in dieselbe Richtung unterwegs, wir sind dann aber irgendwann nach links abgebogen zu einem Nebengebäude des Tempels. Blöderweise war das Wetter an diesem Tag eher deutsches als koreanisches Herbstwetter; es regnete, wenn auch nicht besonders stark. Was die Piler aber dennoch nicht abgehalten hat, und das Herbstlaub war auch dennoch sehr schön. Wir mussten vor dem Eingang zum eigentlichen Tempel links abbiegen und kamen zunächst in einen kleinen Raum, wo Tempelkleidung für uns bereithing, bestehend aus weiten Hosen und Westen. Die Jungs, die eindeutig in der Überzahl waren, wurden ein Gebäude weitergeschickt, und nachdem wir uns alle umgezogen hatten ging es dort mit dem Programm so richtig los.

    
Ich in Tempelkleidung, die Lehrerin (Klicken zum Vergrößern)

Jeder bekam eine Sitzmatte und dann wurde sich vor unserer Lehrerin, einer buddhistischen Nonne, aufgereiht. Es ging gleich los mit einer meditativen Aufgabe: Sich 108-mal verneigen. Verneigen heißt in dem Fall, das man mit den Knien auf den Boden geht, den Kopf (fast) auf den Boden legt und die Hände mit nach oben gerichteten Handflächen ein wenig erhebt.

Damit wir ein bisschen motivierter sind (?) bekam jeder ein Set Perlen und Faden. Nach jeder Verneigung wurde eine weitere Perle hinzugefügt, so dass am Ende der Zeremonie eine Gebetskette mit 108 Perlen entstanden war.

   
Gebetskette, Mönche beim Essen (Klicken zum Vergrößern)

Anschließend ging es, nun da die Touristenmassen langsam weg waren, zum Tempel. Dort wurde das Essen eingenommen. Mönchessen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es keine tierischen Bestandteile und keinen Knoblauch enthält. Kimchi gibt es trotzdem, ansonsten verschiedene Gemüse wie Sojasprossen, Kürbis und Pilze. Als Nachtisch gab es Reiskuchen, die ich besonders lecker fand.

Nach dem Essen ging es in die große Buddha-Halle, wo die Abendzeremonie stattfand. Dort durfte man leider keine Fotos machen. Die Atmosphäre dort war sehr schön, es handelte sich um ein altes Holzgebäude, das nur von ein paar Kerzen erleuchtet wurde. Die Zeremonie besteht daraus, dass die Mönche gemeinsam singen. Wir Besucher kannten natürlich die Texte nicht, haben uns aber gemeinsam mit den Mönchen im Takt des Gongs immer wieder verneigt.

Nach der Zeremonie gab es eine Bastelstunde. Aus einem geriffelten, sehr dünnen Papier wurden Blütenblätter geformt, indem wir ein Ende mit Klestoff zusammengedröselt haben. Dann wurden die Blütenblätter an einen Pappbecher geklebt und ein paar äußere Blätter dazu geklebt. Dem Farborakel nach sagt meine Farbwahl (Orange und Gelb) aus, dass ich kampfbereit / feurig bin und nur Geld im Kopf habe... na ja.

Wirklich schön wurde es dann, als die Blüten mit elektrischem Licht versehen und zum Leuchten gebracht wurden. Sieht man denke ich auf dem nachfolgenden Foto ganz gut.

    
Lotusblumen (Klicken zum Vergrößern)

Um 21 Uhr ging es dann ins Bett, da wir wie die Mönche um 3 Uhr wieder aufstehen sollten (bzw. wollte die Mehrheit von uns das auch).

Um 3 Uhr ging der erste Wecker, aber die meisten kamen bei uns nicht so richtig aus dem Bett. Ich war eigentlich recht schnell wach, aber irgendwie haben wir darauf gewartet dass uns jemand abholt. Um 3:30 Uhr sollte irgendwas losgehen, und als wir kurz nach dieser Zeit zu viert raus gingen, hörten wir schon Trommeln vom Haupttempel. Oben angekommen waren schon alle Jungs da (später haben wir erfahren, dass sie sich um halb vor dem Gebäude getroffen haben, in dem die Mädchen schlafen). Dann ging es nach einer kurzen Prozession über das Tempelgelände wieder in die große Buddha-Halle, wo sich die Zeremonie vom vorherigen Abend mehr oder weniger wiederholte. Die restlichen Frauen kamen dann auch alle noch nach. Danach haben wir uns vor der Halle für die Ahnen verneigt. Gegen halb fünf durften wir dann nochmal wieder schlafen gehen, was bei uns Frauen auch alle gemacht haben.

Das zweite Aufstehen war irgendwie deutlich schwerer. Diesmal ging es zum Frühstück, das in etwa so ausfiel wie das Abendessen, aber mit anderen Gemüsesorten und getrocknetem Seetang zum Reis. Als wir von da wiederkamen, ging schon langsam die Sonne auf, aber es war generell so nebelig, dass man die Sonne nicht wirklich sehen konnte.

         
Das Tempelgelände im Morgengrauen (Klicken zum Vergrößern)

Nach dem Frühstück haben wir alles zusammengeräumt und uns dann nochmal in der großen Halle getroffen, wo wir uns von unserer Lehrerin verabschiedet haben, die uns gerne noch ein paar Fragen zum Tempelleben beantwortet hat.

Dann ging es zurück zum Bus, den wir gegen 8 Uhr erreicht haben. Der Trip war aber noch lange nicht zu Ende!

    
Die Stein-Buddhas, der Mönch mit Sportschuhen und Smartphone (Klicken zum Vergrößern)

Als nächstes ging es zu einer kleineren Pilgerstätte, an der drei Buddhas in Stein gehauen waren. Ein Mönch erzählte ein bisschen etwas darüber, wie dieser Ort früher an einer Handelsstraße lag und wie der Koreaner, der das Steinbild wiederentdeckt hat es so beschrieb, dass dort ein Typ und zwei Frauen wären, von denen eine einen Stein auf ihn werfen will. Vor der Steinwand haben wir uns dann auch dreimal verneigt.

Dann ging es zur Hauptstätte des Buwonsa, zu dem die Steinbuddhas eigentlich auch schon gehören. Unsere Fremdenführerin wusste sehr viel zu dieser Stätte zu erzählen, nur dass das für die Übersetzung zuständige ISO-Mitglied da irgendwann nicht mehr mitkam und das ganze dann in etwa zwei Sätzen zusammengefasst hat.


Bowonsa-Überreste (Klicken zum Vergrößern)

Bowonsa war früher eine große Tempelstätte, wurde aber vor gut 200 Jahren zerstört. Derzeit wird versucht, das ganze wieder aufzubauen. Original erhalten sind allerdings nur eine Steinwanne, ein doppelter Mast, eine Steinpagode, eine Steinlaterne und eine Steinschildkröte. Viel zu sehen gab es vor Ort also nicht.

Dafür gab es überraschend noch eine Wandertour, die von der Tempelstätte aus auf den Berg führte. Die Tour war sehr schön, da es auch im November noch angenehme Temperaturen sind und es an diesem Tag auch keinen Regen gab. Noch dazu überall schön gefärbtes Herbstlaub... ich kann verstehen, dass Herbst die Lieblingsjahreszeit der meisten Koreaner ist.

    
Blick vom Gipfel, Herbstlaub (Klicken zum Vergrößern)

Ich hatte allerdings die falschen Schuhe an - meine Winterstiefel, die nicht superbequem sind, aber dafür warm - da ich nicht mit einer Wandertour gerechnet hatte. Vom vielen Aufstehen und hinknien bei den buddhistischen Zeremonien taten mir sowieso die Beine weh. Außerdem meldete sich gegen kurz vor 12 der Magen, da unser Frühstück da schon ziemlich lange her war.

Zu allem Überfluss haben wir irgendwann auf dem Rückweg gemerkt, dass zwar die Gruppe vollzählig war, aber unsere Führerin irgendwie verloren gegangen war. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Zurück am Bus gab es dort noch einmal was zu Essen (nicht großartig anders als das Tempelessen, nur dass diesmal Fischkuchen dabei war). Die Führerin kam dann auch irgendwann noch zurück...

Und damit war der Trip eigentlich vorbei... Dann haben wir aber auf dem Rückweg ca. 20 Minuten vor Daejeon nochmal auf einem Rastplatz gehalten. Es hieß "Ihr habt 5 Minuten". Ich bin einmal auf Toilette gewesen, ohne Umweg wieder zum Bus wo die meisten einfach geblieben waren weil alle ziemlich müde waren, und dann ging es auch schon los. Dann fragte aber einer: "Wo ist denn Sillas?" Der Busfahrer machte eine Kehrtwendung, sammelte Sillas ein und fuhr wieder los. Währenddessen fing der ISO-Chef an, die Anwesenden zu zählen. Kaum waren wir vom Rastplatz runter und wieder auf der Autobahn hatte er endlich oft genug gezählt um sich sicher zu sein, dass er sich nicht verzählt hatte: Einer fehlt. Der meldete sich auch sofort per Smartphone-Messenger bei ihm.

Was macht man in so einem Fall? Autobahnen sind auch in Korea Einbahnstraßen, also: nächste Ausfahrt runter. Dann ging es aber nicht auf die Gegenseite wieder rauf, sondern wir mussten eine ganze Weile auf der nächsten größeren Straße (Analog Bundesstraße) fahren, sind irgendwo dann endich auf eine andere Autobahn raufgekommen, mussten den Weg auf der Autobahn zurück, dann auf unsere eigentliche Autobahn wechseln... kurz: Das koreanische Autobahnsystem ist wahnsinnig unpraktisch und wir haben 40 Minuten gebraucht, bis wir es wieder zum entsprechenden Rastplatz geschafft hatten.

Und dann ging es wirklich zurück zum KAIST. Diesmal ohne weitere Zwischenfälle. In zwei Wochen organisiert ISO dann einen Trip nach Andong, ein traditionelles koreanisches Dorf, wo uns Maskentanz, Masken basteln und Grillen mit Alkhohol versprochen werden. Klingt gut ;)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 17: So endete der Oktober Halloween, KAIST-Blog, Klausuren

Autor:  Jitsch

Da diese Woche recht viel passiert ist, splitte ich den Eintrag in zwei, damit er nicht all zu lang wird.

Klausurergebnisse

Die Klausuren gab es alle schon sehr schnell zurück, nämlich jeweils in der ersten Vorlesung nach der Klausurenwoche.

Scheduling Theory & Application war trotz meiner im vorherigen Post geäußerten Skepsis eine glatte 1. Hunder von hundert Punkten. Ich war selbst ganz baff als ich die zurückbekam.

In Simulation waren es, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, 68 Punkte. Da der Schnitt aber offenbar nicht ganz so gut war gab es die Klausur zurück und die Möglichkeit, bis 24 Uhr am selben Tag (die Vorlesung endet so gegen 17 Uhr) die richtigen Antworten zu den falsch beantworteten Fragen einzureichen. Ich habe das auch genutzt, allerdings sind die Ergebnisse davon noch nicht raus.

In der Klausur habe ich, wohl auch aus Zeitmangel, teils doofe Fehler gemacht und teils (selten) auch mal Sachen wirklich nicht gewusst.

Als nächstes steht an, dass ich mir in Simulation ein Thema suchen muss, über das ich ein Paper schreibe (und das bis Montag Abend). Ich hab zwar schon eine grobe Idee, muss aber nochmal den Kursassistenten fragen, ob ich das so machen kann wie ich mir das vorstelle.

Außerdem halten wir nächsten Mittwoch Vorträge über unsere Zwischenergebnisse in IT Service Engineering. Da wir absolut nie Zeit finden, wo die ganze Gruppe Zeit hat, treffen wir uns heute abend um 22 Uhr zu viert, um wenigstens einmal persönlich drüber zu sprechen.

Halloween

Ich hatte ja schon erwähnt, dass Prof. Morrison am ISysE-Department eine Halloweenparty veranstaltet. Nachdem ich in der vorherigen Woche schonmal ein paar Kostüme im Internet gesichtet hatte (da Homeplus ja wie gesagt nichts hat), habe ich mich Dienstag früh für ein Piratinnen-Outfit entschieden und gleich bestellt. Auf Gmarket kann man praktischerweise mit PayPal zahlen. Das sollten alle koreanischen Onlineshoppingseiten einführen... Ich war zuversichtlich, dass das Kostüm wenn nicht Dienstag, dann wenigstens Mittwoch kommt.


Shoppingmeile am Bahnhof Daejeon (Klicken für große Version)

Mittwoch hatte ich mich mit Sillas verabredet, der auch noch ein Kostüm brauchte. Hat mich erstmalig zum Bahnhof Daejeon geführt, wohin man mit U-Bahn und Taxi bzw. dem stündlichen Shuttlebus über eine halbe Stunde braucht. Bei der Gelegenheit habe ich mir eine T-Money-Karte zugelegt, eine Prepaidkarte für U-Bahntickets die fast überall in Korea gilt.

Unser Einkausfstrip war dann aus Sillas' Sicht nicht so erfolgreich. Er hat nur ein paar Schuhe für den Winter gefunden, aber nichts was auch nur ansatzweise nach Halloween ausah. Ich habe mir Stiefel gekauft (die halbwegs zum Piratenkostüm passten, aber auch im Winter wärmen sollen), große goldene Creolen und Eyeliner, um dem Kostüm den letzten Schliff zu geben.

Besagtes Kostüm war aber, als ich Mittwoch vom Shopping wieder da war immer noch nicht unter den Paketen in der Wohnheimlobby. Seltsam. Das Tracking auf der Seite sagte mir außerdem, dass das Paket Mittwoch Morgen im Postamt Nord-Daejeon angekommen war. Wirklich seltsam. 

Donnerstag war dann die Party und da das Kostüm auch über Nacht nicht gekommen war, habe ich mal Jooweeh aus dem Lab gefragt, ob sie nicht bei der Person anrufen könnte, die laut Tracking für die Auslieferung zuständig ist. Das ergab erstmal nur, dass wir an einen Zusteller weiterverwiesen wurde, der aber sagte er wäre nicht für Guseong-Dong (ein Dong ist sowas wie ein Stadtteil) zuständig und an ein Callcenter verwies, bei dem wir nicht durchkamen. Dann kam Dr. Kong dazu und bemerkte, dass beim Tracking außerdem bei meiner Adresse (in Koreanisch) nicht 구성동(Guseong-Dong) sondern 계산동(Gyesan-Dong) stand. Da ich meine Adresse in lateinischen Buchstaben angegeben hatte, muss wohl irgendwer einen Fehler beim "Übersetzen" in koreanische Schriftzeichen gemacht haben. Warum mich allerdings niemand auf die hinterlegte Handynummer angerufen hat, da ein "Korean Advanced Institute of Science" offensichtlich in Gyesan-Dong nirgendwo zu finden ist, ist mir nach wie vor schleierhaft. Ich vermute fast, dass sich keiner getraut hat, weil ich ja Ausländerin bin -.-

Das ganze lief dann darauf hinaus, dass Dr. Kong so nett war, mein Paket in Gyesan abzuholen, da die dortige Poststelle nur dort ausliefern darf oder kann. So bekam ich das Paket doch noch, und das ganze zwei Stunden vor Beginn der Party!

    
Darth Vader und ich, Prof. Morrison (Klicken für große Version)

Dann habe ich noch eine dreiviertelstunde mit dem Flechten von Zöpfen verbracht und überraschenderweise beim ersten Versuch einen Lidstrich hinbekommen, den ich gut genug fand. Ich war um 10 nach 7 am Partyort (losgehen sollte es um 7), es war aber noch kaum jemand da.

Die Party war nett. Es waren mehr Koreaner und weniger Ausländer da als ich erwartet hatte, obwohl die Ausländer am Department alle explizit eingeladen worden waren. Soweit ich das mitbekommen habe waren die meisten aus dem Lab von Professor Morrison oder sind von ihm überredet worden zu kommen, indem er ihnen Kostüme überlassen hat XD

Sillas hatte noch eine Rentiermütze aufgetrieben, die es als Weihnachtsdeko bei E-Mart-Traders gab. Auch die meisten anderen waren nicht voll kostümiert - viele trugen Anzüge und dazu kleine Details (einer z.B. aufgeschminkte Brandwunden, ein anderer Katzenohren und -schwanz, ein dritter eine Phantom-der-Oper-Maske). Prof. Morrison dagegen hatte sich ganz schön ins Zeug gelegt, wie das Foto oben hoffentlich ein bisschen zeigt. Das Licht in dem Clun war einfach nicht ideal für Fotos.

Jeder bekam auf der Party zwei Klebeherzchen, die man an jemanden vergeben durfte, dessen Kostüm man gut findet. Gewinner wurde am Ende der Typ von zwei Labs weiter, dem ich mal bei den Hausaufgaben Tipps gegeben habe (er ist kein Koreaner, aber ich weiß nicht, wo er herkommt)... er trug nicht wirklich ein Kostüm, hatte aber eine sehr schöne Avatar-Navi-Schminke mit Straßstein-Highlights im Gesicht. Der zweite Platz ging an eine Koreanerin, die ein knallrotes koreanisches Gewand trug und sich dazu etwas geisterhaft geschminkt hatte. Ich habe den dritten Platz gemacht und der Darth Vader auf dem Foto oben hat soweit ich weiß auch einen Preis bekommen. Der Preis waren Gutscheine, die man z.B. in Internetshops einlösen kann.

Die Party an sich war nett. Es gab Bier soviel man wollte und das bei einer riesigen Auswahl (deutsches, chinesisches, holländisches, amerikanisches...), außerdem Pizza und frittiertes Hühnchen. Satt geworden bin ich auf jeden Fall, und nach dem Überwinden beidseitiger Schüchternheit konnte man sich auch mit den Koreanern ganz gut auf englisch unterhalten.

Ich fand das ganze jedenfalls sehr nett :)


Gleich geht's weiter mit der Tempelübernachtung!

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 18: Feuerwerk und Meer Busan, KAIST-Blog, Korea, Reisen

Autor:  Jitsch

So, wird mal wieder Zeit für einen Abriss zu den jüngsten Ereignissen!

Zwischenklausuren

Aufgrund der Zwischenklausuren bin ich letztes Wochenende mal nicht unterwegs gewesen. Die meiste Zeit habe ich gelernt, und das war hoffentlich auch lohnenswert. Bisher habe ich keine Klausurergebnisse, aber hier mal meine Eindrücke.

Simulation

Hier hatte ich mich mit dem Buch des Professors vorbereitet. Darin gab es zu jedem Kapitel ein paar Reviewfragen, die ich quasi auswendig gelernt habe. Das hat sich auch gelohnt, denn es kam in der Theorie zu Kapitel 1 und 2 keine Frage dran, die nicht genau so auch im Buch stand.

Dann kamen die Anwendungsaufgaben. Da hatte ich ein paar Sachen, wo ich mir nicht so ganz sicher war. Es kamen auch Aufgaben dran, die wir als Hausaufgabe bekommen hatten, zu denen wir aber noch keine Musterlösung bekommen hatten. Aber da ich die Konzepte schon ganz gut verstehe, sollte es nicht all zu falsch sein, was ich da gemacht habe.

Scheduling Theory & Application

Hier bin ich über Leute, die ich so kenne, an eine Altklausur gekommen. Dementsprechend habe ich nur die Theorie gepaukt, weil es sowieso keine Abwendungsaufgaben geben würde. Das stimmte auch, allerdings gab es trotzdem zwei Fragen, wo ich mir nicht so wirklich sicher war ob das was ich als Antwort geschrieben habe wenigstens im Prinzip das ist, was der Professor hören will oder ob ich in die völlig falsche Richtung gehe.

Da die Durchschnittsnote etwa 40 von 100 Punkten ist und selbst die Besten meist nur so 50-60 Punkte haben, sollte ich mir aber vielleicht nicht all zu viele Sorgen machen.

IT Service Engineering

Keine Klausur, aber dafür sollte spätestens Sonntag Abend der Projektbericht fertig sein. Ich hatte meinen Teil irgendwann Freitag Nachmittag / Abend fertiggestellt und dann eigentlich gedacht, das wär's. Dann kam aber Sonntag 22:00 Uhr die Frage, ob ich denn nicht das andere Thema gehabt hätte... Es zeigte sich, dass Hee-Un und ich beide was zum Thema "Zielmarkt des Unternehmens" geschrieben hatten, dafür das Thema "Organigramm und Unternehmensstruktur" auf der Strecke geblieben war.

Ich weiß, dass wir relativ am Anfang noch Themen getauscht hatten, war aber davon ausgegangen, dass unser Projektplan in der Dropbox aktuell ist (das Aktualisierungsdatum war jedenfalls nach dem Treffen wo getauscht wurde) und hab das Thema gemacht, das für mich da drin stand. Während Hee-Un noch wusste, welche Themen getauscht wurden, aber angenommen hat, meine Fragen zum Zielmarkt wären vor dem Themenwechsel entstanden und ich wüsste schon, dass ich eigentlich das Organigramm mache. Neutral gesagt haben wir beide Fehler gemacht, aber natürlich war ich erstmal ziemlich angepisst, dass sie das erst 2 Stunden vor Abgabe merkt... Schließlich waren meine Fragen zum Thema vor ca. 2 Wochen fertig, das Berichttemplate wo Themen und Namen drin stehen seit knapp einer Woche und meine Texte zum Thema seit drei Tagen...

Aber da es nur ein Zwischenbericht werden sollte und zu zwei anderen Themen auch noch gar nichts da war, weil die Firma uns bei der E-Mail-Befragung nur gesagt hat, dass dass alles Unternehmensgeheimnis ist, war es nicht so schlimm. Trotzdem hätte ich auf den Ärger lieber verzichtet.

Aber nun zu entspannenderen Dingen...

Das Wochenende

Freitag Abend war ein Freundschaftsspiel des KIFC gegen ein Team von der Chungnam-Universität (die etwa 10 Minuten die Hauptstraße runter liegt). Da mein Team 11 Leute zusammenbekommen hat ohne mich einspannen zu müssen, habe ich zugeschaut. Wir haben hoch gewonnen... und ich hab etwas gefroren, weil es nach Sonnenuntergang mittlerweile doch arg kalt wird. Aber es ging gerade noch.

Samstag stürzte ich mich dann ins Abenteuer.

Die GSA (Graduate Student Association) organisiert etwa alle zwei Wochen den "KAIST Culture Bus" der Studenten kostenlos zu Events in ganz Korea fährt. Dieses Wochenende war das Feuerwerk-Festival in Busan dran, und ich hatte mich vor knapp einer Woche entschieden, das Angebot zu nutzen anstatt nur wegen dem Projektbericht das Wochenende in Daejeon zu versauern.

Dann wurde erst der Busplan umgestellt. Ursprünglich sollte es um 13 Uhr losgehen, und der Bus zurück sollte um 21 Uhr gehen. Dann gab es eine Planänderung: Damit der Bus nicht im Stau steckenbleibt, geht es schon um 10 Uhr los, aber auch schon um 19 Uhr zurück. Der Clou: Das Feuerwerk war für 20 Uhr angesetzt. Dann kam noch dazu, dass mir mitgeteilt wurde, dass ich keinen Platz im Bus habe.

Allerdings hat mir Vicenzo erzählt, dass er a) auch erst am nächsten Tag zurückfährt, b) kein Hotel o.Ä. gebucht hat und c) sowieso nie alle, die einen Platz im Bus haben, auch auftauchen.

Grund genug, Samstag um 10 am Bus zu sein und abzuwarten, ob ich doch noch einen Platz bekommen kann. Ich konnte, da etwa 5 Leute nicht aufgetaucht sind. Angesichts dessen dass 120 Leute sich auf die ca. 40 Busplätze beworben hatten, war ich aber überrascht, dass außer mir nur noch ein anderer ausländischer Student auf das Nichterscheinen von anderen spekuliert hat. Ich kam also nach Busan mit zwei ungelösten Problemen. 

Problem 1: Wo verbringe ich die Nacht?

Problem 2: Wie komme ich zurück nach Daejeon?


Busan-U-Bahn-Netz (Klicken für große Version)

Der Bus brauchte fast 4 Stunden (mit Pinkelpause). In Busan angekommen war mein wichtigstes Ziel: Ein Busticket für die Rückfahrt ergattern, da ich nicht rausfinden konnte, wo man das im Internet machen kann. Vicenzo war so nett mich zu begleiten und wir sind dann zum Bahnhof Sasang im Westen, weil auf dem U-Bahn-Plan dort ein Bussymbol war. Es gab da auch wirklich einen riesigen Busbahnhof, aber nein, kein Bus nach Daejeon, da müsste ich zum Bahnhof Nopo, wo die Fernbusse fahren. Der war so ziemlich am anderen Ende der Stadt... Aber ich habe dort ein Ticket für den nächsten Tag nach Daejeon bekommen. Problem 2 gelöst.

Und wir sind dann so gegen 17 Uhr wieder in Suyeong gewesen. Die Bahn dort hin war schon extrem voll, wir haben eine Bahn fahren lassen müssen die schon knackevoll war und ältere Herren in Militäruniformen sorgten für Ordnung beim Einsteigen. Daher haben wir uns das Umsteigen und Weiterfahren nach Gwangan erspart. Auf dem Fußweg haben wir uns noch was zu Essen geholt bevor wir in die Zone mit den aufgrund des Festivals überzogenen Preisen gelangen. So kamen wir am Gwangalli-Strand an, wo das Feuerwerk starten sollte. Es war schon relativ voll, aber es war noch möglich, ein Plätzchen Strand zu finden und eine Isolierdecke (die man direkt vor Ort von geschäftstüchtigen Händlern erstehen konnte) dort auszubreiten.

    
Hier geht's zum Feuerwerk; lange bevor es losgeht (Klicken für große Version)

Und dann hieß es warten, denn wir waren ja zwei bis drei Stunden vor Beginn schon da. Erstmal haben wir was gegessen und uns dann unterhalten. Zwischendurch bin ich noch einmal was zu trinken holen gegangen. Da war der Pfad, auf dem man noch an uns vorbeigehen konnte als wir ankamen, bereits völlig mit Picknickdecken zugepflastert. Allein, zurück zu unserer Decke zu finden war gar nicht so leicht, weil man quasi über die Menschen drübersteigen musste.

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann endlich los.

    
Impressionen vom Feuerwerk (Klicken für große Version)

Das Feuerwerk war wirklich gut. Am interessantesten war, dass die große Brücke, die man auf dem Foto links sieht, mit eingebunden wurde, indem teils direkt von der Brücke Feuerwerkskörper abgeschossen wurden. Unter den Feuerwerken waren auch solche, die Schriftzeichen malen sollten, obwohl man die nicht wirklich erkennen konnte... vielleicht saßen wir im falschen Winkel dazu. Interessant fand ich auch fünf LED-beleuchtete "Vögel", die an einer Stelle herumflogen und an deren Flügeln dann auch noch Feuerwerk abgebrannt wurde.

Smartphone ist nicht das Mittel der Wahlf ür Feuerwerke, aber die Fotos oben sind ganz gut geworden. Auf dem links sieht man auch gut, dass wirklich alle Koreaner am Fotografieren und / oder Filmen waren.

Also, für die Show hat sich das Warten definitiv gelohnt. Nervig war nur, dass gegen Ende schon viele aufstanden, vermutlich um die Rush Hour zurück zu umgehen... Wir sind bis zum Schluss geblieben.

     
Das Motel von außen, Hotels in der Nachbarschaft (Klicken für größere Version)

Dann haben wir uns mehr oder weniger mit der Menschenmasse treiben lassen... okay, stimmt nicht, wir haben uns schon recht gezielt Richtung Haeundae orientiert, wo wir eigentlich ein Badehaus (Jimjilbang) suchen wollten. Die Google-Suche per Smartphone lieferte allerdings keine Ergebnisse (wie ich gerade feststelle, weil ich "Jimji-bang" geschrieben hatte, da ich das Wort nicht kannte und Vicenzo es sich offenbar falsch gemerkt hatte). Ich bin echt überrascht, wie extrem entspannt ich trotzdem war. Kein Stress ein bestimmtes Hotel zu finden, kein Zeitlimit bis wann man einchecken muss... und irgendwas findet sich schon. Dass Vicenzo sich da so sicher war, hat mich wahrscheinlich auch mit beruhigt.

Dann kamen wir in eine Gegend, in der an der Hauptstraße die extrem teuren Luxushotels standen und dahinter ein Motel neben dem nächsten. Bei den ersten paar Motels hieß es aber immer nur "Bang Obseoyo" (kein Zimmer) und unser Koreanisch hat nicht gereicht, um die Leute zu fragen, ob sie in der Nähe ein Jimjilbang kennen. Beim dritten oder vierten Motel hatten wir aber Glück - es gab noch freie Zimmer. Von außen sah es zugegeben auch eher schäbig aus... 50,000 sollte das ganze kosten, aber für 40,000 gab es ein Zimmer ohne Bett - also nur mit Futon-artigen Matten auf dem Boden, Decken und Kissen. War völlig akzeptabel, sauber, wir konnten duschen und ich hatte Wi-Fi und Strom für mein Smartphone. Also fehlte es eigentlich an nichts.

Wirklich gut geschlafen habe ich trotzdem nicht, was auch daran lag, dass der Fußboden beheizt war - für mich einfach zu warm.

     
Haeundae-Strand, das APEX-Gebäude (Klicken für große Version)

Am nächsten Morgen sind wir als erstes an den Strand von Haeundae gegangen. Dort war es noch recht leer, es war ja auch erst 9 an einem Sonntag Morgen. Vom Strand führt ein schön angelegter Weg, vorbei am Hotel "The Westin Chosun", an einer Küstennase entlang zum APEX-Gebäude. Da fand vor Jahren mal eine internationale Konferenz statt und jetzt kann man da durchlaufen und sich den Konferenzraum anschauen. Na ja, immerhin besser als das Gebäude nach der Konferenz gar nicht mehr zu nutzen. 

Dann wollten wir schauen, wie man zu den "Oryukdo" kommt, einer Gruppe aus 5 Inseln, die bei Flut aussehen wie 6 weil von einer nur noch zwei Spitzen aus dem Wasser ragen. Die einzige Fähre, die wir gefunden haben, war allerdings eine Dinnerfahrt für 99,000 Won die sowieso erst gegen 19 Uhr losging.

Wir sind dann weiter zum Busan Aquarium.

    
Aquarium (Klicken für große Version)

Da an einem Sonntag hinzugehen war definitiv nicht die beste Idee. Es war ziemlich überlaufen mit Familien, das heißt überall Kinder und ziemlich wenig Platz zum Durchkommen. Besonders entspannend war es daher nicht, obwohl der Anblick der Fische die die Ruhe weg haben natürlich schon nett war.

Die Shows dagegen waren irgendwie nicht der Rede wert. Die Pinguin-Fütterung sah so aus, dass der Fütterer sich zwischen die Pinguine auf den Boden gehockt hat und während er ihnen einen nach dem anderen Fisch gab was über Pinguine erzählte. Natürlich in Koreanisch. Die Hai-Show war auch nicht viel besser. Auf unserer Seite des Tanks konnte man diese eh fast nur über Bildschirm verfolgen, weil das ganze auf der anderen Seite des Tanks stattfand, wo mehr Platz für Zuschauer war. Nach fünf Minuten Kameraschwenk übers Publikum mit Zoom auf Pärchen, die sich dann natürlich auch küssen mussten kam ein Video mit superdramatischer Musik und mit Effekten aufgemotzten Bildern von Haifütterungen. Dann wurde Musik eingespielt - interessanterweise ein Track, den ich kannte, nämlich vom Yu-Gi-Oh! Zexal Soundtrack. Na ja, und dann kam die Show, die darin bestand, dass ein Taucher erst den großen Rochen und dann die drei (?) Haie gefüttert hat. Jeder kriegte einen Fisch und dann war es schon wieder vorbei. Hm.

Im Anschluss wollte Vicenzo unbedingt in ein brasilianisches Restaurant, das ihm brasilianische Freunde empfohlen hatten. Ich hatte keinen besseren Plan, bin also mit, da ich brasilianisches Essen auch nicht kannte. Das ganze sah so aus, dass es frisch gebratenes Fleisch direkt an den Tisch geliefert gab und am Buffet Beilagen. Das Fleisch war wirklich extrem gut, es gab insgesamt 9 Sorten (Entrecoté, Rumpsteak, Hühnerbeine, was mit Schinken...) und man konnte so viel Nachschlag bekommen wie man wollte. Das ganze hatte allerdings seinen Preis - 35,000 Won pro Nase. Das war definitiv das teuerste Essen, das ich in Korea bisher hatte. Aber der Preis war in meinen Augen gerechtfertigt.

Danach haben wir versucht, einen Tempel zu finden von dem Vicenzo sich nichts weiter notiert hatte als (sinngemäß) "Ausgang 7 der U-Bahnstation Haeundae und dann siehste schon". Sahste nichts, wir sind in eine Richtung losgelaufen, ich habe dann Google Maps bemüht, einen Tempel gefunden, der sich dann aber als kleines Gebäude für buddhistische Rituale in der Ecke einer Siedlung voller Einfamilienhäuser herausstellte. Den eigentlichen Tempel haben wir erst gesehen, als wir wieder am Banhof waren - und Ausgang 7 war demnach die völlig falsche Richtung. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, sind wir dann auch nicht mehr zum Tempel. Tatsächlich war ich genau zur richtigen Zeit am Bus (Vicenzo hatte einen Zug gebucht, daher haben wir uns an meiner Umsteigestation verabschiedet). Zurück in Daejeon musste ich nochmal für 9,300 Won ein Taxi zum KAIST nehmen, weil ich keinen Nerv drauf hatte, mit Bus und U-Bahn zu fahren um dann von der U-Bahnstation trotzdem noch ein Taxi nehmen zu müssen. KAIST ist verkehrstechnisch wirklich nicht ideal angebunden.

Als hätte ich an dem ganzen Wochenende nicht schon genug Geld ausgegeben, ging es heute gleich weiter. Erst habe ich die 50,000 Won für die Tempelübernachtung nächstes Wochenende überwiesen und dann war ich beim Homeplus. Eigentlich wollte ich schauen ob sie Halloweenkostüme haben (der amerikanische Professor am ISysE veranstaltet eine Halloweenparty und erwartet natürlich, dass man kostümiet kommt), aber sie hatten nur zwei Kleider in Kindergröße (ein Hexen- und ein Prinzessinnenkleid). Dafür habe ich nach Winterkleidung geschaut, weil gerade alle Läden riesige Prozente bieten und ich sowieso noch was richtig warmes für den harten koreanischen Winter brauchte. Aber die hohen Prozente täuschen teilweise - eine Jacke, die normal 500,000 Won kostet ist auch noch teuer wenn sie 70% reduziert ist...

Nachdem ich bei UniQlo (japanische Marke, die sehr schnörkellose Kleidung hat, also genau mein Stil) eine Jacke aus superleichten Daunen für 90,000 anprobiert hatte, die mir sogar ganz gut gefiel, habe ich zum Glück doch noch etwas weitergesucht. Denn ich habe dann einen schwarze, gefütterten Mantel gefunden, der gerade mal 50,000 Won gekostet hat und noch dazu superbequem ist. Jetzt kann der Winter kommen.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 17: Der Berg ruft schon wieder Bergsteigen, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Ja, da melde ich mich dann auch mal wieder... dass ich seit fast zwei Wochen nicht mehr von mir habe hören lassen hat diverse Gründe. Dazu gehört, dass ich zumächst mal letzte Woche krank war und außerdem ist nicht viel Wegweisendes mehr passiert, wie ihr anhand des Eintrags vermutlich werdet nachvollziehen können...


Teures Rindfleisch (Klicken zum Vergrößern)

Am Donnerstag den 10. waren wir mit dem Lab essen. Richtig schick teures Rindfleisch. Wird dann aber selbst wenn es in einem großen Filetstück kommt spätestens wenn es halb durch ist (natürlich wird es am Tisch gegrillt) zerteilt. Die Koreaner benutzen dafür eine Schere. Überhaupt bekommt man in Restaurants des Öfteren mal eine Schere, um Essen zu zerteilen. Zu Anfang wirkt das kurios, aber man gewöhnt sich schnell dran :)

Das Fleisch isst man dann meist pur in etwas Salz getunkt, was wirklich köstlich ist. Sonst nimmt man sich ein Salatblatt und packt Reis, Soße, evtl. noch etwas Salat und dann das Stück Fleisch drauf, rollt alles zusammen und stopft es sich in den Mund.

   
Der Aufstieg, felsige Berge (Klicken zum Vergrößern)

Letzten Samstag, am 12., war dann der Wandertrip vom ISO. Eigentlich sollte der schon am 9. stattfinden, dem Mittwoch, der (mal wieder) ein Feiertag war. Dann gab es aber eine Taifunwarnung und das ganze wurde aufs Wochenende verschoben. Letztlich war den Mittwoch den ganzen Tag über strahlendster Sonnenschein, aber unsere Befürchtung, dass dafür am Wochenende das Wetter eher mäßig ist, hat sich zum Glück auch nicht bestätigt.

Nun war ausgerechnet am 12. auch ein Freundschaftsspiel Brasilien gegen Südkorea (ich rede natürlich von Fußball) und sämtliche Brasilianer am KAIST sind entweder live in Seoul dabei gewesen oder wollten trotzdem nichts verpassen. Das Ende vom Lied war, dass auf dem Wandertrip außer den Leuten vom ISO nur Europäer waren, da Leute aus dem restlichen Asien offenbar nicht gerne wandern oder zu viel am Lernen sind. Wir waren allein fünf oder sechs Deutsche, ansonsten Franzosen, Holländer, Dänen, Norweger... und eine, die aus Osteuropa kam, aber eigentlich in den USA studiert. Na ja.

In der Mail für alle Teilnehmer stand, dass wir unbedingt spätestens um 9:20 da sein sollten. Selbst ich war da nicht so ganz pünktlich, denn im Zeitplan stand auch, dass wir KAIST zwischen 9:30 und 10:00 Uhr verlassen wollen. Am Ende sind wir dann auch erst kurz vor 10 losgekommen. Der letzte, der noch eingetrudelt ist, kam übrigens scheinbar direkt von einer Party...


Ich auf der Plattform - Foto gemacht von Naïma (Klicken zum Vergrößern)

Am Berg waren wir in etwa 30 Minuten in einem Bus, der etwa doppelt so viele Personen gefasst hätte wie tatsächlich da waren. Unten am Berg war die Hölle los. Ja, es waren wirklich extrem viele Leute da, nun ja, es war nunmal Wochenende. Da, wo wir dann lang gegangen sind, wurden es dann aber doch ein bisschen weniger. Der erste Teil der Strecke war kaum anstrengend und eher wie Spazierengehen. Erst, nachdem wir am Donghaksa, einem Tempel, vorbei waren, ging es richtig nach oben.

Wirklich weit sind wir allerdings nicht gekommen. Da wir gegen 11 angekommen waren und für 13 Uhr schon das Mittagessen eingeplant war, sind wir nur bis zu einem Plateau auf (allerhöchstens) halber Strecke zum Gipfel gewandert und dann denselben Weg zurück.

Zum Mittagessen gab es Pajeon und Dondongju (was fast dasselbe ist wie Makgeolli), was wenig aussah, aber trotzdem ziemlich satt gemacht hat.

Dann ging es zurück in den Bus und zum Paintball spielen. Der Ort wo das stattfand war absolut abgelegen umgeben von Feldern und Obstplantagen, und der Bus hat sich extrem schwer getan auf der doch recht kurvigen und eher schmalen Anfahrtsstraße.


Team Blau macht sich bereit - Foto von einem ISO-Mitglied (Klicken zum Vergrößern)

Ich habe noch nie Paintball gespielt, hatte aber schon irgendwie Spaß. Es gab Schutzkleidung für alle (sieht man auf dem Foto) und Schutzwesten in Blau und Schwarz, um die Teams voneinander abzugrenzen. Nachdem das andere Team sich das "Gewinnerteam" getauft hatte, haben wir einseitig beschlossen, dass wir die UN und die Gegner Nordkorea sind... Jeder bekam 50 Kugeln (was nicht viel ist, da man nicht wirklich zielen kann und nur trift, wenn man ein paar Kugeln abgeschossen hat und gesehen hat wohin sie fliegen) und dann ging's los...

Nun ja, ich bin nicht der offensive Typ. Hat dazu geführt, dass ich eher die ganze Zeit in Deckung geblieben bin und dann überrascht feststellte, dass ich die letzte von unserem Team bin (bzw. außer mir nur noch die eine Koreanerin über ist, die es genau so gemacht hat wie ich)... Es gab drei Spiele und Team Blau hat alle gewonnen XD Dann waren aber noch ein paar Farbgeschosse über und wir haben beschlossen, dass wir nochmal spielen, aber für jeden gab es nur noch fünf Geschosse. Das war dann sogar das Interessanteste Spiel, weil man mehr Strategie brauchte und sich auch irgendwie mal aus der Deckung wagen musste. Am Ende haben glaube ich wenigstens das die Schwarzen knapp gewonnen.


Essen für Männer (Klicken zum Vergrößern)

Abends waren wir dann zu viert (alles Deutsche) im indiscihen Restaurant "New Taj Mahal" nahe dem Westgate essen. Amüsiert haben wir uns über die Bezeichnung (siehe Foto), "Set for 4 Men", was so klingt, als wäre das nichts für Frauen. Felix und ich habe uns trotzdem das Set für zwei Männer geteilt. Hat gut geschmeckt :)

Ach ja, und dann konnte ich Martin noch überreden, mir Geld abzuheben (hat er natürlich mittlerweile auf Euro und Cent zurückbekommen), da der Automat nach wie vor meine EC-Karte verweigerte. Jetzt müsste ich zumindest für einen Monat erstmal genug Geld auf meinem koreanischen Konto haben und vielleicht kriegt sich der Automat bis dahin ja doch wieder ein. Immerhin hat es an dem schonmal funktioniert...

Na ja, und dann war ich krank. Ich war Samstag morgen schon aufgewacht und hatte Schnupfen, und offenbar hat mir die Bergluft nicht so gut getan wie ich gehofft hatte, denn am nächsten Tag lag ich den ganzen Tag im Bett und die nächsten beiden hab ich mich auch nur für die Vorlesungen aus dem Zimmer geschleppt.


Die KBS-Bühne (Klicken zum Vergrößern)

Aus dem Grund hab ich auch das KBS-Konzert mitten auf dem Campus verpasst. Als KAIST-Student konnte man, wenn man schnell genug war, zwei Tickets kostenlos bekommen und Martin und Christina hatten jeweils zwei und mir angeboten, mitzukommen, aber wie man auf dem obigen Foto vielleicht sieht war das Wetter nicht gerade toll, es war kalt und ja, ich war immer noch erkältet. Also lieber mal nicht.

Donnerstag war ich dann schon wieder beim Fußball. Eigentlich sollte es nur eine Stunde gehen, aber da die Leute, die den Platz nach uns gebucht hatten 40 Minuten zu spät antanzten, haben wir fast zwei Stunden spielen können. Freitag war ich dann schon wieder so fit, dass ich keinen Grund sah, nicht wieder einmal mit dem Lab wandern zu gehen.

Diesmal waren wir auch mehr, außer den Leuten vom letzten Mal war diesmal auch die Doktorandin Jooweh dabei, außerdem die Frau des Professors, eine Freundin von ihr und eine Ex-Studentin des KAIST, die den Professor noch kennt.

    
Auf dem Sambulbong (Klicken zum Vergrößern)

Unsere Route war diesmal eine andere und wie ich erfuhr nennen die Koreaner das, wo wir letztes Mal mit dem Lab waren auch nicht mehr Gyeryongsan auch wenn es technisch noch im Gyeryongsan-Nationalpark liegt, aber diesmal schon. Hier nochmal alle drei Wandertouren der letzten Zeit im Überblick:

Die Tour war auch sehr nett, aber mir fällt nicht groß was dazu zu Erzählen an.


Hühnchen und Makgeolli (Klicken zum Vergrößern)

Kurz vor dem Gipfel haben wir eine Pause gemacht und gegessen. Es gab ein Gericht, dessen Namen ich noch nicht habe herausfinden können - oder, nein, "Gericht" ist ziemlich übertrieben. Es ist Fleisch, die meisten Teile noch direkt am Knochen, und hat irgendwie eine gummiartige Konsistenz. Gewürzt ist es auch nicht... aber offenbar super nahrhaft oder was weiß ich. Dazu gab es Makgeolli. Ich war echt froh, dass ich nicht der Doktorand bin, der musste am Schluss ganz schnell seinen ganzen Pappbecher leertrinken, damit der Professor die Flasche leeren und entsorgen kann...

Vom Gipfel hatte man an dem Tag eine wirklich super Aussicht, wer also noch nicht dabei ist kann mich gerne nach dem Dropbox-Link fragen (ich wiederhole mich irgendwie...) um mehr als nur das eine Foto mit Häkelschwein zu sehen. Es gibt auch welche ohne Schwein ;)

Als wir wieder unten waren gab es wie letztes Mal Daktoritang und dann ging es zurück. Das Wochenende habe ich seitdem mehr oder weniger mit Lernen verbracht, immerhin sind nächste Woche unsere Mittsemester-Klausuren in Simulation und Scheduling.

Ja, und das war's dann für heute von mir. In einer Woche werdet ihr dann wahrscheinlich von mir hören, wie die Klausuren waren und wie wir es doch noch geschafft haben (hoffentlich) genug Informationen für unseren Zwischenreport beim Projekt zu bekommen (die Firma, mit der wir zusammenarbeiten will mit Verweis auf "Vertraulichkeit" die meisten unserer Fragen nicht beantworten...).


Jitsch*

イェ~イ!! Computer, Geldautomaten, KAIST-Blog

Autor:  Jitsch


Das Bild sollte eigentlich große Erklärungen unnötig machen: Ich habe ab sofort in meinem Wohnheimzimmer ein funktionierendes Laptop-Bildschirm-Gespann!

Aber doch nochmal ein bisschen zur Geschichte dahinter.

Ich hatte ja schon darüber geschrieben, wie die Hintergrundbeleuchtung meines Laptops den Geist aufgegeben hat - siehe die Korea Experience Part 11. Das war am 11. des letzten Monats (nennen wir das Datum Tag 0).

Ich hab dann erstmal eine Weile überlegt, was ich dann machen soll und schließlich beschlossen, diese Variante zu fahren: alten, möglichst billigen Bildschirm im Internet bestellen und mit dem Laptop wenigstens im Wohnheim Animes zu schauen und Photoshop zu benutzen. Arbeiten kann ich ja im Lab und das mit zwei Bildschirmen, was eh viel angenehmer ist.

Dann war erstmal Chuseok. Dr. Kang hat mir davon abgeraten, vor Chuseok noch was im Internet zu bestellen da viele Seiten schon gar keine Anfragen mehr annehmen würden, also habe ich auch erst danach angefangen, überhaupt zu suchen.

Habe dann auch über das koreanische Suchportal "NAVER" recht schnell ein paar in Frage kommende Bildschirme auf dem koreanischen eBay (es heißt "eBay Korea", ist aber unter auction.co.kr zu erreichen) gefunden. Die Account-Verifizierung über Handynummer hat allerdings nicht funktioniert, so dass ich auf meine Ausländer-Registrierungskarte warten musste, die ich am 26. (ca. zwei Wochen nach Tag 0) endlich in den Händen hielt. Es war dann immer noch ein Kampf, aber mit Hilfe von Google Translate hab ich es irgendwie geschafft, meinen Account anzulegen (darauf, dass ich bei der Verifizierung meinen Namen ohne Leerzeichen und in Großbuchstaben eingeben muss, damit er erkannt wird, muss man auch erstmal kommen... zumal er auf der Alien Registration Card MIT Leerzeichen zwischen Vor- und Nachnamen steht).

Allerdings bin ich dann erstmal nicht so richtig weitergekommen, weil beim Ausfüllen des Bestellformulars immer eine Fehlermeldung kam. Ich dachte, es liegt an der Bezahlmethode und habe abgewartet, bis ich am darauf folgenden Montag (Tag 19) meinen Studentenausweis zur Debitkarte machen konnte.

Dann habe ich es nochmal versucht, aber kurz vor dem Abschicken den Produktnamen (Glücklicherweise!) nochmal bei Google Translate eingegeben (auf der Produktseite war der unkopierbar, weil offenbar als Bild angezeigt, aber im Bestellformular war es ein kopierbarer Text). Es stellte sich heraus, dass der Zusatz in Klammern hieß "Kaputt" und ich mich echt geärgert hätte, hätte ich diesen Bildschirm bestellt. Also einen anderen genommen, hinter dem nur "Nicht getestet" stand.

Dank Dr. Kang habe ich dann auch schnell rausgefunden, dass ich eigentlich alles richtig gemacht hatte, aber - obwohl ich das für die Account-Anlegung schonmal machen musste - auch nochmal meinen Namen über die Eingabe der Alien-Registration-Nummer bestätigen musste. Natürlich hatte ich da den Trick mit Leerzeichen rauslassen und Blockbuchstaben nutzen längst vergessen und nochmal 10 Minuten probieren müssen...

Dann ging alles super: Ich habe eine Kontonummer bekommen, an die ich den Betrag überweisen sollte. Also bin ich runter zum Geldautomaten im selben Gebäude und habe eine Überweisung getätigt. Kurz darauf erhielt ich auch eine SMS in der in etwa stand, dass das Geld angekommen wäre (so genau ist Google Translate dann doch nicht).

Ich dann also gewartet, dass noch eine Versandbestätigung kommt. Kam nicht. Aber als ich am nächsten Tag (Tag 20) Wäsche holen war, hab ich gedacht, ich guck mal was so für Pakete angekommen sind und laut der Lieferliste war mein Paket sogar schon am Vortag geliefert worden! Bei uns im Wohnheim werden alle Pakete vor der Pförtnerloge abgelegt und in einer Liste eingetragen, an wen sie sind und welches Zimmer. Da kann also jeder ran, aber offenbar sind Koreaner ehrliche Menschen. Ich habe dann die Pakete angeschaut (es waren nicht mal viele), aber nirgendwo sah ich meinen Namen oder meine Zimmernummer. Also die Pförtnerfrau gefragt. Schließlich stellten wir fest, dass das größte Paket (was viel größer war, als ich für einen Monitor erwartet hätte) das für mich war - groß draufgeschrieben war aber eine andere Zahl als meine Zimmernummer, weshalb ich es gleich ausgeschlossen hatte.

Paket freudig hoch ins Zimmer gebracht, aufgemacht und - festgestellt, dass im Lieferumfang kein Stromkabel (und erst recht kein VGA-Kabel) enthalten war. Das stand bestimmt in der Beschreibung, aber die war auch nicht-kopierbarer Bildtext und ellenlang, so dass ich keine Lust gehabt hatte, sie komplett abzutippen.

Am nächsten Tag (Tag 21) bin ich also zum PC-Laden auf dem Campus gegangen und habe dem netten Menschen dort ein Foto von den Anschlüssen meines neuen Monitors gezeigt. Ein VGA-Kabel hat er mir sofort verkauft, aber er bat mich, nachzugucken was für eine Stromstärke und Voltanzahl der PC braucht - normalerweise steht das auf Monitoren hinten drauf.

Na ja - auf meinem nicht. Internetrecherche half auch nicht viel weiter. Ich also mit einem Foto der Rückseite (auf der Typennummer und Herstelldatum, letzteres übrigens irgendwann 2003, stehen) zu ihm zurück. Er meinte, dass ein Standardadapter es wohl tun würde, er aber im Moment keinen da hätte. Da der nächste Tag ein Feiertag war, sollte ich Freitag wiederkommen. Freitag wieder da gewesen - er: "Sorry, I said Monday". Ich bin mir da nicht so sicher, aber gut.

Heute (Tag  26) Nachmittag war ich daher wieder da. Er: "I will come to your dorm at around 5:30. Please tell me Dorm and Room number". Ich ihm also beides gegeben und da es schon 5 war, zurück zum Wohnheim, wo ich mich ins Foyer im Erdgeschoss gesetzt habe. Mir war eh nicht ganz klar, was er bei mir wollte und hatte die Befürchtung, dass man ihn nicht in mein Zimmer lassen wird, aber ... er kam nicht. Gegen 6 bekam ich dann Hunger und bin nochmal zum PC-Shop, wo er irgendwas von Problemen mit der Dorm Number murmelte (es steht W4 weithin sichtbar an der Fassade, aber egal) und mir einen Adapter in die Hand drückte.

Nachdem ich Essen war, bin ich gleich ins Zimmer gegangen und habe den Bildschirm angeschlossen. Da nunmal "nicht getestet" in der Produktbeschreibung stand habe ich mir schon ausgemalt, dass der Bildschirm bestimmt kaputt ist und gar nicht erst angeht. Wie ihr auf dem obigen Foto erkennen könnt, hat sich diese Befürchtung nicht bewahrheitet.

"Ya~y!!" (das ist übrigens ein Zitat von Hibito Namba aus Space Brothers)

Der Spaß hat mich damit dafür nur 32,000 Won gekostet (26,500 für den Bildschirm; 4,000 für das VGA-Kabel und 1,500 für das Stromkabel), also knapp über 20 Euro.

**

Ich bin am Überlegen, ob ich nicht trotzdem den Laptop dem nächsten Deutschen, von dem ich weiß, dass er zurück nach Deutschland fliegt (zum Beispiel der Schwester meiner Mitbewohnerin, die sie im November besuchen kommt) mitgebe, um ihn doch noch reparieren zu lassen, und dann versuche einen Weg zu finden, ihn nach der Reparatur wiederzubekommen (will mich nicht doch wer zu Weihnachten hier besuchen kommen? XD). Eigentlich fand ich es nämlich doch praktisch, in Vorlesungen direkt am PC mitschreiben zu können. Ich verbringe hier Stunden damit, meine handschriftlichen Notizen als Anmerkungen in die Vorlesungsfolien einzupflegen...

**

Und kaum ist das geklärt, erreicht mich der nächste GAU: Sonntag wollte ich Geld für eine Veranstaltung vom ISO (wir gehen Wandern, da wo ich mit dem Lab auch schon war) überweisen und nachdem ich die Fehlermeldung (der Automat lässt sich auf Englisch stellen, aber offenbar sind nicht alle Meldungen übersetzt) bei Google Translate eingegeben hatte, fiel mir auf, dass ich tatsächlich nur noch 13,000 Won auf dem Konto hatte.

Schnell zum Automaten im W2, da gibts ja Geld... oder auch nicht.

Die letzten Male war es immer so, dass es hieß "ja, jetzt bitte die PIN eingeben", "Und wie viel Geld wollen Sie?" und dann kam "Processing" und "Printing Receipt" und auf dem Bon stand dann sinngemäß "Ätschibätsch, hier gibts für dich kein Geld". Also, an den Automaten für die ich durch die halbe Stadt gejettet bin, davon hatte ich ja ausführlich berichtet.

Diesmal gebe ich meine Karte ein, der Automat macht ein paar Geräusche und dann kommt "This card cannot be used for this transaction" oder sowas in der Art. Bin gestern dann nochmal eine Reihe von Automaten abgefahren (konnte ja auch am Automaten an sich liegen), bekam aber wirklich von allen Automaten mitgeteilt, dass sie die Karte irgendwie nicht lesen können. Nachfragen bei der Sparkasse hat offenbar ergeben, dass derzeit im asiatischen Raum Gedlautomaten umgestellt werden und es deshalb Probleme geben kann.

Da ich meine (quasi) letzten 50,000 Won in Bar aufs Konto eingezahlt und für die Veranstaltung überwiesen hatte, musste ich erstmal meine Mitbewohnerin bitten, mir jetzt endlich mal das Geld für die letzten zwei Einkäufe (also, die Hälfte der Summe jeweils) wiederzugeben. Zum Glück hatte sie nun auch endlich Bargeld in passender Summe da. Dann gab mir überraschend Björn doch noch das Geld für das Taxi am Samstag wieder (ich hatte erstmal für alle bezahlt und von Marta und Martynas sofort was wiederbekommen, Björn hatte aber zu dem Zeitpunkt kein Kleingeld und kaum waren wir in dem Laden, gab es irgendwie Wichtigeres...), womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Da Björn und Martynas beide großzügig aufgerundet haben, habe ich jetzt sogar von uns allen am wenigsten bezahlt...

Heute wollte ich mit June (aus dem Fußballclub) ja nun Fußballschuhe shoppen gehen. Als ich ihr das Problem geschildert habe, meinte sie sofort, sie kann die Schuhe gerne erstmal für mich bezahlen. Letztlich hat sie mir dann auch noch ein bisschen Bargeld gegeben, mit dem ich hoffentlich wenigstens eine Woche lang über die Runde kommen werde. Und ich hoffe, dass dann das Abheben mal wieder funktioniert...

Andere französische und deutsche Visa-Karten-Benutzer haben immerhin derzeit auch Probleme und bekommen offenbar fast nur noch an den Geldautomaten in Convenience Stores Bargeld, wo es aber maximal 100,000 Won auf einmal gibt. Ich laufe also nicht Gefahr, demnächst zu verhungern weil ich kein Geld mehr habe.

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 16: Ein Monat KAIST, KAIST-Blog, Party, Studium

Autor:  Jitsch

Ja, richtig, ich bin jetzt schon über einen Monat hier und so langsam habe ich mich denke ich eingelebt. Hier mal ein kurzes Update was die letzte Woche betrifft.

Alien Registration

Darüber, dass Ausländer in englischen Übersetzugnen als "Aliens" bezeichnet werden (formal wird das sogar richtig sein, aber für mich ist die erste Assoziation zu Alien immer noch "Marsmensch") kann ich immer noch schmunzeln. Ganz am Anfang, in der ersten Woche, mussten wir ein Formblatt dazu ausfüllen und es zusammen mit einer Kopie des Visums einreichen. In der letzten Septemberwoche konnten wir dann (siehe letzter Beitrag) die Alien Registration Card abholen.

Zumindest ein paar von uns. Im Gespräch mit anderen Austauschstudenten habe ich gehört, dass viele ihre Karte aus verschiedenen Gründen noch nicht bekommen hatten, sei es weil sie ihre Unterlagen zu spät abgegeben haben oder das Visum fehlte oder ... na ja, bei mir war es jedenfalls alles kein Problem.


Das Immigration Office (klicken für große Version)

Letzten Dienstag ging es dann zum Immigration Office (die Einwanderungsbehörde). Dafür wurden alle neuen Studenten nach Matrikelnummer auf sechs Busse verteilt, die an zwei verschiedenen Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten abfuhren, damit nicht alle auf einmal dort aufkreuzen. Ich war eben Dienstag dran. Der Trip dauerte nicht lange und auch das, wofür wir gekommen haben, ging ziemlich schnell: Jeder musste seine Fingerabdrücke machen lassen. Von allen Fingern. Aber offenbar müssen Koreaner das auch, sagte jedenfalls Jooweh aus meinem Lab. Jedenfalls wissen die koreanischen Behörden jetzt mehr über mich, als die Deutschen, glaube ich XD

Plastikgeld

Wie schon im letzten Beitrag angekündigt habe ich letzte Woche meinen Studentenausweis als EC-Karte freischalten lassen. Das heißt, ich kann nicht nur damit an allen Automaten der ausgebenden Bank Geld abheben (das konnte ich vorher auch schon, aber immer das Sparbuch mit sich rumzuschleppen ist doch irgendwie unhandlich), wenn ich irgendwo bezahlen will, muss ich einfach nur meine Karte zücken. Und man kann quasi überall mit Karte zahlen, mal abgesehen von Getränkeautomaten. Gerade für größere Einkäufe ist es doch echt praktisch, nicht immer endlos Bargeld dabei haben zu müssen. Ich stand nämlich auch schonmal im Supermarkt und habe festgestellt, dass ich nicht so viel kaufen konnte wie ich wollte, weil ich nicht mehr so viel Bargeld hatte.

Gestern habe ich die Karte ausführlich genutzt. Ich habe ein langärmliges Shirt, eine lange Sporthose, eine leichte Regenjacke, eine supergemütliche Kapuzenjacke und ein langes Sport-Oberteil erstanden. Montag kommen dann mindestens noch Fußballschuhe dazu, und da sind wir schon beim nächsten Thema.

Sport

Abgesehen davon, dass ich des Öfteren mal direkt nach dem Aufstehen joggen gehe bin ich jetzt auch im KIFC - das steht für KAIST International Football Club. Da ich davon bisher noch gar nichts erzählt hatte, ein bisschen ausführlicher.

Ich hatte irgendwann mal eine Mail an die Sammeladresse der KAIST Internationals geschrieben. Die erste Antwort war von Andrii, der selbst Student ist und beim KIFC alles organisiert. Er hat mich gleich in die KIFC-Facebookgruppe eingeladen, woraufhin ich gleich feststellte, dass ich keine einzige Frau unter den Mitgliedern finden konnte. Er hat mich aber ermutigt, trotzdem zu kommen.

Beim ersten Training war ich dann auch doch nicht allein - mit June (aus Norwegen) war außer mir noch eine andere weibliche Person da.

Trainings sind übrigens nicht wirklich "Training". Wir bilden, je nachdem wie viele Leute da sind, ein paar Mannschaften mit je 5 Personen und dann wird gespielt. Wenn entweder eine Mannschaft eine bestimmte Anzahl Tore geschossen hat (meistens 2) oder die Zeit um ist (meist 5-7 Minuten) wird gewechselt und die Mannschaft, die weniger Tore hat, muss vom Platz. Sorgte dafür, dass meine Mannschaft bei einem Training etwa eine Stunde durchgespielt hat, weil wir immer gewonnen haben XD Nun ja, und wenn es nur zwei Mannschaften sind, dann wird halt die ganze Zeit durchgespielt.

June und ich waren natürlich noch nie gemeinsam in einem Team. Aber ich bin relativ schnell wieder reingekommen (habe immerhin über ein Jahr nicht mehr wirklich Fußball gespielt) und habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft in der ich bin jeweils besonders schlecht ist. Irgendwie sind hier auch wenige wirklich große, starke Kerle wie die, mit denen ich im ersten Semester im Fußballkurs war.

Da ich nicht mit Fußball gerechnet hatte und nur Laufschuhe dabei habe, werde ich mir demnächst Fußballschuhe zulegen, siehe oben. In Deutschland habe ich aber eh nur Hallenschuhe (ohne Stollen) und Rasenschuhe (mit Stollen), während wir hier auf Kunstrasen spielen, wo Schuhe mit Noppen angesagt sind. Ich kaufe da also nichts doppelt.

Studium

Hier ist sogar relativ viel zu tun gewesen letzte Woche.

Wir hatten in Simulation eine Hausaufgabe auf, die schon recht viel Zeit gekostet hat. Sie bestand daraus, dasselbe Prozessmodell einmal mit dem Programm SIGMA zu modellieren und dann noch einmal in C# ein Programm zu schreiben, das dasselbe macht. Wobei wir das Programm zum Glück nicht komplett selbst schreiben mussten, sondern das fertige Progrmm für einen anderen Prozess hatten und nur ein paar Methoden hinzufügen mussten.

Ich bin echt froh, dass C# sich nicht nennenswert von JAVA unterscheidet, was ich im 3. Semester gelernt habe. Um ehrlich zu sein weiß ich nichtmal, wo genau sich diese zwei Programmiersprachen unterscheiden. Das Schwierigste war noch, herauszufinden wie man sich das Leben leichter macht, indem man die Funktionen von MS Visual Studio nutzt, z.B. um eine Variable überall, wo sie auftaucht umzubenennen.

Mittlerweile habe ich mir auch das Buch des Professors zugelegt. Der Buchladen in der KAIST-Bibliothek verkauft es zum Glück derzeit für nur 68,000 Won (Rund 62 US Dollar oder 46 Euro), was zwar immer noch nicht gerade billig ist, aber deutlich weniger als der Amazon-Preis (siehe Link). Liegt auch daran, dass das Buch gerade erst erschienen ist und der erste Druck noch etliche Fehler aufweist, die wohl in einem zweiten Druck korrigiert werden, der dann vermutlich teurer sein wird. Da der Professor aus Zeitmangel manche Themen nur anreißt und z.B. Kapitel 3 komplett ausgelassen hat, ist es echt günstig, das Buch zu haben.

Außerdem hatten wir in Scheduling diese Woche einen Beweis auf. Hier war ich froh, dass ich in das eine Lehrbuch schonmal reingeschaut hatte und wusste, dass das Thema ziemlich exakt genau so in dem Buch erläutert wird. Der genaue Beweis stand zwar auch in dem Buch nicht drin, aber der analoge Beweis für eine ähnliche Kennzahl, den wir in der Vorlesung anders gemacht hatten.

In IT Service Engineering haben die Koreaner aus unserer Gruppe jetzt offenbar eine Firma aufgetrieben, die wir interviewen können. Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wann wir das Interview machen können und welche Fragen wir stellen. Das nächste Gruppentreffen ist heute. Wir scheinen auch etwas Glück zu haben, denn unsere Gruppenmitglieder geben sich schon Mühe, mit uns auf Englisch alles zu besprechen, obwohl es doch etwas holprig ist. Ein Student aus einer anderen Gruppe meinte, bei denen liefe es eher so dass die Koreaner alles auf Koreanisch besprechen und den beiden Ausländern in der Gruppe dann nur sagen, was sie beschlossen haben.

Soziale Events

Ja, "Soziales Event" klingt doch deutlich seriöser als "Party" XD

Event Nr.1 war am Montag. Hatte ich ja schon geschrieben, wie ich zur Dinnerparty des ISysE Departments eingeladen worden war. Zu der Party kam auch der frisch ernannte Vorstand des Departments, Ha-Yong Shin. Wir trafen uns im Foyer der Fakultät uns sind von da aus zum japanischen Restaurant Misoya gelaufen, das am Westgate ist. Dort gab es Essen. Da wir ungefähr 20 Leute waren, dauerte es so seine Zeit bis alle bestellt hatten und die Zubereitung war auch nicht so fix, so dass die ersten schon fertig waren als die letzten erst ihr Essen bekommen haben. Dafür konnte man sich gut unterhalten. Ein paar kannte ich schon vom Sehen aus den Kursen, andere noch nicht.

   
Im Misoya, der "Garten" (Klicken für große Version)

Nach dem Essen ging es weiter in einen "Hof". Die sieht man gerade um das Westgate überall: Läden, die "Hof & Rest" oder "Hof & Soju" dranstehen haben und Namen tragen wie "Garten". Als Deutscher findet man das automatisch irgendwie seltsam. Hauptsächlich gibt es dort natürlich Bier. Clevererweise gibt es an jedem Platz einen halb in den Tisch eingelassenen Stellplatz für das Bierglas, der einen Kühlmechanismus beinhaltet. Und (zumindest im Fall dieses Ladens), es gibt einen Knopf den man drücken kann, woraufhin zufällig bei einem der Kühl-Plätze bunte Lampen angehen - derjenige muss dann trinken.

   
Bierglas-Kühlung und ein großer Bierkrug (Klicken für große Version)

Nun ja, der Department-Vorstand hatte schon das Essen bezahltund dan für jeden der Tische (à jeweils 4 Personen) einen großen Bierkrug bestellt. Nachdem die erste Ladung alle war, gingen die beiden Professoren (Shin und Morrison) - und spendierten uns zurückbleibenden Studenten noch einmal vier große Krüge Bier. Da auch ein paar Studenten vorzeitig gegangen sind, blieb massig Bier für die Zurückbleibenden (inklusive mir) übrig. Aber irgendwie haben wir es am Ende doch alles ausgetrunken gekriegt XD Nebenbei habe ich vor allem die beiden Holländer aus dem Scheduling-Kurs besser kennengelernt.

Das nächste Event war am Freitag direkt vor der Haustür. Auf dem Campus fand dieses Wochenende das KAIST Art & Music Festival statt (kurz: Kamf, wobei das für mich immer so aussieht als hätte ein Legastheniker "Kampf" schreiben wollen.

   
Konzertbühne und eine der Bands (Klickenzum Vergrößern)

Da der Eintritt für KAIST-Studenten am Freitag kostenlos war, bin ich einfach mal hingegangen. Das ganze fand im Freiluft-Atrium statt, man saß also auf Steinstufen und es wurde schon langsam etwas kühl. Die Bands waren auch eher ... na ja, nicht ganz mein Fall. Aber es war was los.

Event Nr. 3 fand gestern Abend statt. Erfahren hatte ich davon über Facebook, wo das Event in der Gruppe für internationale Studenten beworben wurde. Es fand in Dunsan, dem pulsierenden Ausgehviertel von Daejeon, statt und war vor allem für Ausländer aller Art gedacht, aber ein paar mutige Koreaner sind auch gekommen, um internationale Kontakte zu knüpfen.

Ich hatte mich mit Marta (ich hatte sie im letzten Eintrag erwähnt, aber dort fälschlicherweise behauptet, sie wäre Polin. Sie ist US-Amerikanerin, aber dem Namen und Akzent nach mit polnischen Wurzeln) am Taxistand verabredet. So gegen 8, und sie wollte noch ein paar Leute fragen, ob sie mitkommen, damit wir die Taxigebühren durch 4 teilen können. Ich war pünktlich und traf am Taxistand Björn (aus dem IT Kurs) und Martynas, deren Freunde mit denen sie eigentlich fahren wollten schon auf der Party waren. Das war gut, denn Marta hatte niemanden mehr im Schlepptau der noch mit wollte, als sie 20 nach 8 endlich auch mal auftauchte (sie hatte Stöckelschuhe an und hat deswegen doppelt so lange zum Treffpunkt gebraucht wie normal zu Fuß). Wir haben also genau ein Taxi vollbekommen. Die Fahrt kostete pro Person rund 2,000 Won.

   
Lady Pocha (erster Teil des Abends) und 247 (zweiter Teil) (Klicken für Großansicht)

Bei der Ankunft musste man seinen Namen und seine Nationalität in eine Liste eintragen und bekam ein Namensschild. Für 20,000 Won konnte man dann von 19 bis 24 Uhr in dem Laden wo das Ganze stattfand so viel essen und trinken wie man wollte. Was dafür sorgte, dass ich viel zu viel gegessen habe... Trinkspiele gab es natürlich auch, und ich habe sogar noch ein paar neue gelernt. Und nebenbei habe ich viele Leute getroffen, die ich nur vom Sehen kannte (wie Pierres Freunde) oder die mir dort zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind (z.B. zwei Norweger, die auch am KAIST sind, die ich aber irgendwie trotzdem nicht kannte).

Gegen 24 Uhr wurden dann alle rausgeschmissen und es ging weiter in einen Club namens 247. Dort gab es im Tausch gegen das Namensschild einen Coupon für ein Getränk und freien Eintritt. Die Musik war extrem laut, aber sobald man erstmal angefangen hatte zu tanzen, ging es irgendwie. Die Franzosen Eloi, Damien, Pierre, Naima und ich waren mit die letzten die noch da geblieben sind, bis wir uns auf zwei Taxis aufgeteilt haben und gegen 2:40 wieder am KAIST waren. War schon eine Erfahrung.

Jaa, und damit bin ich am Ende des wöchentlichen Berichts (darauf läuft es ja langsam hinaus) angekommen. Ich hoffe, ihr in Deutschland hattet einen schönen Tag der deutschen Einheit und eine gute MMC (falls ihr da wart) und wünsche euch eine schöne Woche!

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 15: International vs. Koreanisch Auslandssemester, KAIST, KAIST-Blog, Korea

Autor:  Jitsch

Es gibt mal wieder was Neues von mir :) Wer in meinem Dropbox-Ordner ist (gebt mir die Mailadresse unter der ihr bei Dropbox registriert seid und ihr seid dabei!) hat die Fotos wahrscheinlich schon gesehen, aber natürlich will ich auch ein bisschen was dazu erzählen.

Aber erstmal kurz nachgereicht: Der Vergleich der Wohnheimauslastung mit und ohne Chuseok.

   
Links: Mittwoch vor Chuseok, rechts: normaler Mittwoch (Klicken für große Version) 

Merke hierzu: Wo am normalen Mittwoch Fenster dunkel sind, sind die Bewohner noch im Lab oder sonstwo. Schlafen tut um diese Uhrzeit (das Bild entstand kurz nach 23 Uhr) kein Mensch.

Was ich noch erwähnen möchte: Seit Mittwoch bin ich im Besitz einer Alien Registration Card, einer Art Meldebescheinigung für Ausländer. Sowas hätte ich in Japan damals ja auch machen lassen sollen, aber da ich keine Ahnung hatte wo wie und so weiter und sich in meiner ersten Gastfamilie keiner je drum gekümmert hat, hatte ich dort ja bis zum Schluss keine XD Theoretisch darf man ohne so eine Karte kein Handy kaufen und bekommt keinen Vertrag (ja, theoretisch...) und jetzt kann ich bei der Bank auf dem Campus auch endlich beantragen, dass mein Studentenausweis als Kreditkarte freigeschaltet wird. Ich hoffe, dass ich dann endlich Sachen im Internet werde bestellen können, zum Beispiel (endlich) einen Monitor für meinen Laptop.

Donnerstag, 26.09.2013 - Mathe und Pojang Macha

Der Tag fing erstmal damit an, dass wir in Scheduling Theory and Applications die erste Hausaufgabe zurückbekamen. Ich dachte, ich guck nicht richtig: 10 von 20 Punkten? Und das einzige, was an Korrektur war, waren drei Fragezeichen neben drei Zeilen der Ergebnistabelle.

Dann habe ich mit meinen holländischen Mitstudenten die Ergebnisse verglichen und erst mal rausgefunden, dass ich an einer Stelle 14-9=3 geschrieben hatte. Als wäre das nicht schon schlimm genug, habe ich es bei zwei (!) Produktionsplänen geschafft, dass am Anfang eines Prozesses der Zeitpunkt "7" war. Ich hatte "13" als Endzeitpunkt für einen 5 Zeiteinheiten dauernden Prozess geschrieben. Also diesmal 7+5=13. Obwohl ich die Kästchen sogar hätte zählen können (1 Kästchen pro Zeiteinheit) - es waren nur 12. Blöderweise basierten alle weiteren Werte zu diesen zwei Produktionsplänen auf den so (falsch) bestimmten Endzeitpunkten, und "Folgefehler" ist für Koreaner (oder zumindest diesen Professor) ein Fremdwort.

Ich weiß, ich weiß, ich sollte niemals eine Brücke bauen. Oder ein Auto. Oder, ich weiß nicht, irgendwas anderes mit dem Menschen zu tun haben. Garantiert würde die Brücke zusammenbrechen oder der Tank explodieren, weil ich ohne wirklich nachzudenken in der Berechnung sowas wie 15+7=23 geschrieben habe.

Den Kurztest in Simulation gab es an dem Tag auch zurück. Da war ich erfolgreicher und hatte 31/40 Punkten. Ein paar Sachen fehlten mir, wo ich schon beim Ausfüllen extrem unsicher war, aber immerhin habe ich in der einen Aufgabe wo man ein bisschen rechnen musste auch Sachen wie 4+2 richtig ausgerechnet. Genau die Aufgabe war ich aber auch schon zweimal durchgegangen, weil sie als Beispiel in den Folien stand.

Damit kommen wir jetzt zum *hust* erfolgreicheren Teil des Abends. Die im letzten Eintrag angekündigte Outdoorparty (auf Koreanisch: Pojang Macha), organisiert vom KISA (die solltet ihr langsam kennen). Treffpunkt war in der Nähe der Nordmensa, wo immer ein Haufen Taxen steht. Die ersten Leute, die außer mir da waren, waren Felix (auch Deutscher) und Kimia (Schottin mit iranischen Wurzeln, die aber einen deutschen Freund hat).

Klischee des Abends #1: Deutsche sind überpünktlich.

Später stieß noch Hongxiang zu unserer Gruppe von Leuten, die eigentlich nicht so scharf drauf waren, in einer riesigen Gruppe Party zu machen. Als schließlich die Organisatoren da waren, musste erstmal jeder das Geld für die Veranstaltung rausrücken. Ich stand seltsamerweise nicht auf der Teilnehmerliste, obwohl ich eine Bestätigungsmail bekommen hatte. Bei Felix war es, was noch seltsamer war, umgekehrt (d.h. er hatte keine Bestätigungsmail bekommen, obwohl er auf der Liste stand). War aber beides kein Problem, Kimia war weder angemeldet noch stand sie auf der Liste, mit durfte sie trotzdem.

Entgegen meiner Erwartung sind wir dann aber nicht mit Taxis gefahren (bei 40 Personen wäre das auch schwierig geworden), sondern zu einem Bus gelaufen, der vor einem ganz anderen Gebäude stand. Marta, die Polin aus meinem Wohnheim mit der ich vorher noch über Facebook kommuniziert hatte, war immer noch nirgendwo zu sehen (Treffen war viertel vor acht und sie schrieb mir, sie würde noch ca.5 Minuten brauchen, war aber fünf nach acht als wir am Bus waren immer noch nicht zu sehen... ich glaube, sie ist mit dem Taxi nachgekommen).

   
Unser Bereich vorher und nachher (Klicken für große Version) 

Die Outdoor-Bar war gar nicht richtig outdoor, sondern in einem Zelt. Im Nebenzelt (unsere Runde hatte einen eigenen, von den restlichen Koreanern abgetrennten Bereich) wurde irgendwann gegen Ende allerdings noch das Dach zur Seite gefahren. Auf uns warteten schon Snacks (ich hatte kein Abendessen und habe dementsprechend gut zugelangt) und pro Tisch zwei Flaschen Soju, zwei Flaschen koreanisches Bier und Wasser. Man durfte aber nachbestellen und ich habe gleich mein recht frisches Wissen über die koreanischen Zahlen* angewendet, um was zu bestellen.

Dann bekam ich noch Gelegenheit, eine Bierflasche an der Tischkante zu öffnen (es gab einen Flaschenöffner, aber am Nebentisch und das haben wir erst hinterher gesehen) und zu erzählen, dass ich das beim Fußball gelernt habe.

Klischee des Abends #2: Deutsche spielen Fußball und können mit allem eine Bierflasche öffnen

   
Unser Tisch vorher und irgendwann gegen Ende (Klicken für große Version) 

Später kamen dann koreanische Trinkspiele zum Zug. Das einfachste ist das "Game of Death". Jeder zeigt einfach auf irgendwen und der Initiator sagt gleichzeitig eine Zahl x. Dann wird x-mal jeweils, entsprechend der Zeigerichtung, von einem zum Nächsten gesprungen und bei wem man dann endet, der muss einen trinken. Andere erfordern mehr Aufmerksamkeit von den Mitspielenden, z.B. muss man entsprechend einer bestimmten Reihenfolge verschieden oft klatschen o.Ä. Jedenfalls kann man so in kurzer Zeit sehr viel Soju zu trinken gezwungen sein. Marian, der auch da war, erzählte übrigens dass man in Korea eigentlich nichts mit ähnlich viel Alkoholgehalt kriegt, was wirklich besser ist als Soju... aber er wird vor allem getrunken weil er für seine rund 20 Umdrehungen extrem billig ist. So eine Flasche wie auf den Bildern oben kostet etwa 4000 Won (rund 2,75 Euro).

Klischee des Abends #3: Deutsche sind trinkfest (zumindest wurde mir immer gesagt "du bist doch Deutsch, du hältst das schon aus... aber ich habe in einem Monat in Korea garantiert schon mehr Alkohol getrunken als in Deutschland in den letzten zwei, drei Jahren zusammen).

   
Die Bar "Sponge" und das Straßenbild bei Nacht (Klicken für große Version) 

Dann haben wir noch festgestellt, dass wir Deutschen uns auch super untereinander auf Englisch unterhalten können (und sowieso nicht daran interessiert sind, mit Deutschen abzuhängen). Anders als die Franzosen, die gerne Grüppchen bilden und die Brasilianer, die meist unter sich bleiben (auf der Party waren jedenfalls eher weniger Brasilianer, obwohl es so viele von denen am KAIST gibt).

Irgendwann brachen wir dann von der Outdoor-Bar auf und landeten in der European Style Bar "Sponge". Da haben wir noch ein bisschen Zeit verbracht und unter anderem auch amüsiert die Koreaner beobachtet, die in Anzug und Krawatte wohl direkt von der Arbeit dort hingekommen waren. Insgesamt war es aber eher leer. Gegen 1 Uhr Nachts haben wir die Bar verlassen (die meisten blieben noch) und waren innerhalb kürzester Zeit mit dem Taxi zurück am KAIST. Da hat natürlich noch kein Mensch geschlafen. Ich bin aber dann doch gleich ins Bett gegangen, immerhin hatte ich am nächsten Tag um 10 Uhr mein Koreanisch-Tutoring.

Freitag, 27.09.2013 - Deungsan

Die Koreanischstunde war gut, immerhin haben wir 2 Stunden gemacht und sind am Ende weiter hinten im Lehrbuch gelandet, als ich gedacht hätte. Mittlerweile kriege ich die koreanischen Zahlen* bis 10 ganz gut zusammen.

   
Haejangguk, noch ein Kaffee bevor es losgeht (Klicken für große Version) 

Dann ging es los mit dem Hiking. Joohweh, die Doktorandin, konnte leider nicht mit weil sie noch einiges schaffen musste und von Meerah wusste ich schon länger, dass sie nicht kann. Also waren wir nur zu viert: Der Professor, Mr. Kim, Dr. Kang und ich. Zuerst ging es zu einem Restaurant, wo wir Haejangguk gegessen haben. Mir wurde aber von der Kellnerin eine Variante mit Mandu statt der mit Oxenblut ans Herz gelegt und ich hab nicht weiter protestiert.

Dann ging es zum Eingang des Gyeryongsan National Parks. Der ist quas an der Stadtgrenze zu Daejeon und man braucht direkt vielleicht 10 - 15 Minuten. Bevor es los ging, haben wir nochmal einen Kaffee getrunken und dann ging es ab auf den Berg.

   
Der Eingang zum Nationalpark, auf einer Aussichtsplattform (Klicken für große Version) 

Na ja, was soll man davon groß erzählen? Das Gebiet ist zum Wandern echt gut erschlossen, an vielen Orten hat man Treppen, die das Klettern erleichtern, gerade wenn es relativ steil wird. An anderen kraxelt man über halbwegs scharfkantiges Gestein und Geröll. Der Aufstieg bis zum ersten Gipfel gleich am Anfang war relativ anstrengend, danach sind wir eine recht große Runde gelaufen, die fast nur auf dem Bergkamm entlang ging. Zwischendurch gab es immer wieder Plätze mit Bänken zum Ausruhen.

Am Anfang war es noch relativ voll und uns kamen ständig Leute entgegen, aber nachde wir den Gipfel hinter uns hatten, wurde es doch eher leer. Die meisten anderen Leute dort waren übrigens im Rentenalter. An sich ist aber Wandern in Korea quasi ein Nationalsport und nicht unbedingt auf bestimmte Altersgruppen begrenzt. Die Rentner haben nur die meiste Zeit dazu ;) Ich habe übrigens gleich noch gelernt, dass "Wandern" bzw. eher "Bergsteigen" auf Koreanisch "Deungsan" heißt, was denselben Ursprung hat wie das japanische Äquivalent, "Touzan". Obwohl man auf Englisch ständig von "Hiking" spricht, heißt es wörtlich eben doch, dass man einen Berg besteigt.


Unsere Wanderroute (Klicken für große Version) 

 Der Karte nach sind wir insgesamt so 6 bis 7 Kilometer gewandert. Das Lustige ist, dass der Professor (wie gesagt, er geht nächstes Jahr in Rente) und ich fast immer vorneweg waren. Dass Dr. Kong nicht so sportlich ist, sieht man ihm an, aber auch Mr. Kim, der um die 25 und damit im besten Alter sein müsste hat recht oft verschnaufen müssen. Und dabei hatte ich noch das Gefühl, dass mir die Party von Vortag durchaus noch etwas in den Knochen steckte.

    
Der Keumsu-Dong (Gipfel) und der Blick über die Berge (Klicken für große Version) 

Prof. Choi hat beim Blick auf Daejeon von oben auch erwähnt, dass es, als er so um 1980 nach Daejeon kam, noch fast gar keine Apartmentblocks dort gab. Mein Eindruck beim Blick von oben war übrigens, dass Korea (noch?) nicht ganz so mit Wohnraum zugeknallt ist wie Japan... aber sie arbeiten dran.

Ich fand es jedenfalls toll, denn ich finde Berge grundsätzlich beeindruckend. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich ein absolutes Flachlandkind bin und so selten Berge sehe, aber ein unglaublich weiter Blick in die Ferne ist einfach was Tolles.

   
Dakdoritang, mit frischem Gemüse und bereit zum Essen (Klicken für große Version) 

Als wir wieder unten waren, gab es wieder eine Art von Suppe. Diesmal: mit scharfem Hühnchen. Das ganze nannte sich Dakdoritang (offiziell heißt das Gericht offenbar Dakbokkeumtang). In dem Restaurant waren wir die einzigen und die Familie, der das ganze gehörte saß im Gastraum in einer Ecke vorm Fernseher und war dabei, Nudeln zu schneiden oder sowas in der Art. Das Essen war seehr scharf und noch dazu war die Suppe ziemlich heiß, aber ich will nicht behaupten, dass es nicht geschmeckt hat ;) Dazu gab es dann noch Makgeolli, ein mild alkoholisches Getränk das mir sehr gefallen hat. Besser als Soju ist es allemal XD

Ja, und das war's dann auch schon für den diesmaligen Eintrag, weil ich heute den ganzen Tag im Lab war um Hausaufgaben zu machen und diesen Weblog zu schreiben. Morgen sieht wahrscheinlich ähnlich aus. Dafür gibt es Montag eine kleine Dinnerparty für die internationalen Studenten im ISysE-Department, von der ich nicht erfahren hätte, wenn mich Prof. Morrison nicht vorhin auf der Treppe drauf angesprochen hätte. Ich hatte die Einladung über das KAIST-Mail-System bekommen und da habe ich bisher noch nie reingeschaut ^^" Mittlerweile ist aber eine Umleitung auf meine detusche Mailadresse eingerichtet, so dass ich das nächste Mal alles etwas eher mitkriegen sollte.

Bis demnächst!

Jitsch*



 *ähnlich wie im Japanischen gibt es für jede Zahl zwei Wörter. Die koreanischen Zahlen sind nicht die, die man zuerst lernt und werden benutzt, um Dinge zu zählen. Wie im Japanischen gibt es hier auch noch Zählworte. Daher ist "Zwei Flaschen Bier, bitte" gar nicht so einfach wie man denkt.