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Der Schatz der Macht

von

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... vor dem Sturm

A/N: Um ehrlich zu sein, vergeht mir die Zeit wirklich einen Tick zu schnell. Jetzt hab ich doch tatsächlich nur noch 10 Wochen Semesterferien… Ihr seid da wahrscheinlich anderer Meinung, damit ihr immer schön schnell neue Kapitel lesen könnt. Naja, hier ist es auf alle Fälle!

Aber vorher wollte ich mich noch kurz für die lieben Reviews bedanken, Bulma und Vanny! Hehe, ich hoffe, ich kann euch noch weiter überraschen, denn es wird wirklich noch ein paar Wendungen geben! Versprochen! Ihr wisst es ja eh schon, also kann ich es ja sagen. Vegeta befindet sich wirklich an der Grenze zum Legendären, nur da gibt es noch ein kleines Problem bei – er selber ist sich dessen noch gar nicht bewusst. Tja… Ups? Und außerdem steht ja seine gesamte Mannschaft gegen ihn… Naja, ihr werdet jetzt ja gleich sehen, was passiert…
 

Viel Spaß!
 


 

Kapitel 26: …vor dem Sturm
 

Fast eine Woche war vergangen, seit sie auf diesem Schiff – der Kintoun – aufgewacht war. Von all den Schiffen, auf denen sie hätte erwachen können, musste es das des berühmten Seefahrers Son Goku sein. Gerüchte und Erzählungen hatten sogar ihr Volk in den Wäldern erreicht, was die Jinzoningen dazu veranlasste, mit ihren Besorgungen auf der Insel immer vorsichtig zu sein, wenn er dort war. Und obwohl sie wussten, dass die meisten Geschichten eben halt nur Geschichten waren, hatten sie vor diesem Mann und seiner Mannschaft einen gewissen Respekt.
 

Und das war nicht unbegründet, wie sie in den letzten Tagen festgestellt hatte, als ihr von Son Gokus Herkunft erzählt wurde. Zumindest wurde jetzt das Geheimnis seiner unglaublichen Kraft offenbart. Es war für einen normalen Menschen einfach unmöglich so stark zu sein und sie hatte sich schon immer gewundert, als sie die Geschichten über ihn gehört hatte, wie er, ein Mitglied einer mitleidserregenden und erbärmlichen Rasse, diese Berühmtheit erlangen und diese Furcht in den Herzen der Piraten und anderen Schurken verursachen konnte. Nicht einmal sein Großvater, der selbst legendäre Son Gohan, hatte das während seinen Tagen als Seemann geschafft.
 

Aber dieses sollte nicht die einzige Überraschung bleiben. Ihr Kopf weigerte sich noch immer, das zu glauben, was ihr erzählt wurde – Cell war tot. Ein kleiner Junge von nicht einmal sechs Jahren war in der Lage gewesen, das Monster, das die Leben von ihrem Bruder und ihr terrorisiert und ihren Bruder getötet hatte, zu besiegen und zu erlegen. Sie hatte nur die kurze Version der Geschichte gehört, genauso wie wahrscheinlich jedes andere Mitglied der Mannschaft und nicht wie die Eltern des Jungen und vielleicht der Namekianer, da er dem Jungen anscheinend ziemlich nahe stand. Aber sie war sich sicher, dass der Kampf nicht schön gewesen war.
 

Sie war nie eine Person gewesen, die gut mit Gefühlen umgehen konnte, aber sie war immer gut darin gewesen, Leute zu beobachten und genau das war es, was sie jetzt die meiste Zeit auf dem Schiff tat. Sie hatte etwas in den Augen des Jungen gesehen, jedes Mal, wenn wieder jemand anfing von dem Kampf und wie er ‚golden wurde’, wie sie diese merkwürdige Verwandlung nannten, zu sprechen. In diesen heimgesuchten Augen sah sie Angst, Angst vor etwas, das sie nur erahnen konnte – sie meinte, sie hätte gehört, wie der kleine glatzköpfige Seemann, Krillin, und Son Goku darüber gesprochen hatten, dass der Junge während dem Kampf gegen Cell die Kontrolle verloren und wie dieses fast ihre Leben gekostet hätte – und sie vermisste etwas in diesen Augen. Es schien so, als ob in dem letzten Kampf ein großer Teil der Unschuld des Jungen zerstört wurde. Er war immerhin noch immer ein Kind und obwohl sie in einer trostlosen Umgebung aufgewachsen war und viel lernen musste, um zu überleben, oder vielleicht auch gerade deswegen, fiel es ihr leichter, mit ihm zu sympathisieren. Der Junge hatte Blut an seinen Händen und obwohl Cell nur das bekommen hatte, was er verdiente, so hatte der Junge ihn doch töten müssen, ihn und Gero, den alten Schamanen von ihrem Stamm – grausam, wie sie gehört hatte.
 

Und obwohl ihr nun langsam klar wurde, dass der Junge eine Macht besaß, die groß genug war um ein Monster wie Cell zu zerstören, so war es doch noch immer ein Rätsel, wie, und viel wichtiger, warum so eine Verwandlung stattgefunden hatte und was sie bedeutete. Vor zwei Tagen hatte Son Goku angefangen, nach großem Protest der Mutter des Jungen, seinen Sohn zu trainieren um herauszufinden, war er tun musste um sich zu verwandeln und ihm zu helfen, das zu kontrollieren – es schien ihr, als ob der Seemann mehr über die Verwandlung wusste, als er sagte. Es war verständlich, dass die Frau nicht wollte, dass ihr Sohn trainierte, doch war es auch verständlich, dass der Junge lernen musste, diese Macht zu kontrollieren. Allerdings hatte er es bis jetzt noch nicht einmal geschafft, sich zu verwandeln.
 

So saß Juuhachigou nun also, an ihrem sechsten Tag auf diesem Schiff, am Deck der Kintoun, genoss die Sonne auf ihrem Gesicht und die angenehme salzige Brise in ihrem Haar und beobachtete die Geschehnisse um sie herum. ChiChi, die es sich irgendwie zur Aufgabe gemacht hatte, sicherzustellen, dass es ihr an nichts fehlte und versuchte sie in Gespräche zu verwickeln, war höchstwahrscheinlich in der Kombüse zusammen mit dem kleinen, der Chao-Zu genannt wurde, um das Mittagessen vorzubereiten. Die meisten Männer an Bord waren ziemlich entspannt, der kleinere Namekianer saß auf einem Fass am Bug des Schiffes und schaute in die See hinaus, während der andere Namekianer in seiner Nähe meditierte. Son Goku trainierte wieder mit seinem Sohn, die, die ihr als Yamchu und Tenshinhan bekannt waren, standen am Steuerruder und redeten miteinander und der andere, Krillin, war im Krähennest.
 

Krillin… nur wieder ein weiteres Mysterium für sie. Er war derjenige gewesen, der sie auf das Schiff gebracht hatte. Er hätte sie einfach in der Lichtung liegen lassen können, damit ihr Stamm sie fand, das hatte er aber nicht getan. Sie hatte ihn vor ein paar Tagen gefragt, warum, doch er hatte nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass es nicht in ihm war, ein Mädchen wie sie ganz wehrlos im Wald mit den ganzen Tieren die sie finden und vielleicht töten könnten, zu hinterlassen. Sein Gesicht war rot geworden, als er das gesagt hatte und er hatte sich schnell entschuldigt und war gegangen. Sie hatte bemerkt, dass ihm das häufig passierte – das Rotwerden, und das auch nur, wenn er sie ansah oder sie ihn. Wie sie schon gesagt hatte, sie war nicht jemand, der gut mit Gefühlen umkonnte und diese ganze Situation war ihr fremd und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Also fing sie als einzige logische Reaktion an, ihm so oft wie möglich aus dem Weg zu gehen, was sich als ziemlich schwere Aufgabe entpuppte, da sie das Schiff nicht verlassen konnte und der nächste Hafen der auf Friezas Insel war, und versuchte die Tatsache zu unterdrücken, dass sie vielleicht begann, ihn nur ein bisschen zu mögen.
 

Ein unfreiwilliger Schauer lief ihr den Rücken hinunter, als eine weitere kühle Brise sie erreichte und ihr blondes Haar nach hinten wehte. Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen. Sie blickte in den Himmel und ein finsterer Blick erschien auf ihrem Gesicht. Noch war er blau und klar, doch weit entfernt am Horizont konnte sie eine dunkle Linie ausmachen. Son Goku schien es auch bemerkt zu haben, da auch er kurz den Trainingskampf unterbrach und in die gleiche Richtung blickte. „Ein Sturm ist nah“, murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu irgendjemand anderem.
 

„Glaubt Ihr wirklich?“
 

Juuhachigou wandte ihren Kopf ruckartig herum und traf auf ChiChis Augen. Sie hatte noch nicht einmal bemerkt, dass die Frau neben ihr aufgetaucht war, so tief war sie in ihren Gedanken versunken gewesen. Sie nickte leicht und wandte sich wieder dem Horizont zu. „Ich habe nie Unrecht. Ich bin in dieser Region aufgewachsen und Stürme sind zu dieser Jahreszeit nicht so ungewöhnlich. Ich kann nicht genau sagen, wie stark er sein wird, aber ich kann Euch eines versprechen: Wenn Ihr heute Nacht auch nur ein bisschen Schlaf bekommt, könnt Ihr Euch glücklich schätzen.“
 

Son Goku mochte diese Aussichten nicht. Er hatte gehört, was Juuhachigou ChiChi erzählt hatte und er befürchtete, dass die Jinzoningen Recht hatte. Er und seine Mannschaft hatten mit der Kintoun bereits viele Stürme durchgemacht, doch niemals einen aus dieser Region. Seefahrer auf der ganzen Welt fürchteten diese Stürme, da sie bekannt dafür waren, unvorhersehbar zu sein. Er würde damit anfangen müssen, die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, gleich nachdem er seiner Mannschaft von der neuen Gefahr berichtet hatte, damit sie ohne zu großen Schaden den Sturm durchstehen konnten. Er blickte gedankenversunken drein. Der Sturm war wirklich das letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte. Am nächsten Morgen würden sie Friezas Insel erreichen, vielleicht sogar vor Sonnenaufgang und nun wusste er nicht, wie sehr dieser Sturm sie aufhalten würde. Er hoffte wirklich, dass das Glück auf ihrer Seite stand und sie unbeschädigt dadurch bringen würde.
 

~*~
 

Er murmelte eine Reihe Flüche, als er einen Blick auf das, weswegen Radditz ihn hochgerufen hatte, geworfen hatte. Eine schwarze Wolkendecke lauerte bedrohlich wenige Meilen vor ihnen. Ein leises Grollen ging durch den Himmel und sie konnten schon Blitze sehen. Es gab keine Möglichkeit um diesen Sturm herumzusegeln und umdrehen war außer Frage, da Kakarotto ihnen dicht an den Fersen hing und der Sturm sie sowieso eingeholt hätte.
 

„Nappa! Geh ans Ruder und versuch uns durch den Sturm zu bringen!“, befahl er. „Und der Rest von euch wird alles festzurren, das irgendwie lose ist. Ich möchte keine wertvolle Fracht verlieren. Verstanden?“
 

Die Mitglieder seiner Mannschaft murmelten ‚Aye Käpt’ns’, während Vegeta wieder unter Deck ging. Er wusste ganz genau, wie tödlich diese Stürme sein konnten und wie viele Schiffe mit ihren tapferen Kapitänen schon am Grund des Meeres lagen. Und er wollte keiner von ihnen sein.
 

Er hielt direkt vor seiner Tür an und nahm seine Schlüssel heraus um sie aufzuschließen. Das Weib wartete schon auf ihn, neben dem Tisch stehend und mit ihren Armen über ihrer Brust verschränkt. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag bemerkte er, dass, obwohl der Erguss auf ihrem Gesicht ein bisschen verblasst war, er doch noch immer deutlich sichtbar war und das wohl auch noch für ein, zwei Wochen so sein würde. Er warf seine Pistole und sein Schwert, ohne die er niemals seine Kabine verließ, auf den Tisch, was sie zusammenzucken ließ. „Nun, was wollte er?“, wollte sie schließlich wissen.
 

„Wir sind auf dem direkten Wege in einen Sturm“, informierte er sie kurz.
 

Ihre Arme fielen an ihre Seite und ihr Mund öffnete und schloss sich einige Male, bevor sie es schaffte, herauszuwürgen, „E-ein Sturm?“
 

„Ja, ein Sturm – Wind, Regen, Blitz und Donner… Das Übliche. Aber macht Euch keine Sorgen, es ist wahrscheinlich gar nichts“, log er. Das letzte was er gebrauchen konnte, war, dass das Weib mit ihrem Gejammer sein Trommelfell zerstörte. Er wollte gar nicht erst an weitere Gründe denken, wegen denen er sie nicht erschrecken wollte. Laut ihm waren weder der erste noch der zweite Kuss jemals geschehen und er wollte, dass das so blieb. Keine weiteren Zeichen, dass er sich zu dem Weib hingezogen fühlte, wenn möglich. „Mein fähigster Rudermann wird uns da durchbringen.“
 

„Seid Ihr Euch sicher?“, fragte sie, noch immer nicht ganz überzeugt. Sie versuchte auch die Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, zu ignorieren. Sie, Lady Bulma, Erbin des Landes ihres Vaters, und er, Vegeta, Prinz der Saiyajins und ruchloser Pirat? Wird nie passieren. Erst einmal würde niemand ein ‚Bündnis’ zwischen ihnen akzeptieren und zweitens war sie sich gar nicht sicher, ob Vegeta überhaupt irgendetwas für sie empfand. Es war immerhin nur ein Kuss gewesen, richtig? Gut, zwei Küsse, aber nicht das etwas Wahres zwischen ihnen andeuten könnte und würde, richtig?
 

„Nappas Gehirn mag zwar nur so groß sein wie eine Walnuss, aber er hat uns schon durch schlimmere Stürme gebracht.“ Es war wie ein Stechen in seinem Herzen, als er ihr Zucken bei diesem Namen sah. „Ich hole etwas zu Essen. Möchtet Ihr euch etwas?“, fragte er in dem Versuch, schnell das Thema zu wechseln. Sie nickte stumm und er verließ die Kabine und verschloss sie wieder hinter sich.
 

Bulma ließ sich auf einen Stuhl sinken, ihr Gesicht so weiß wie Kreide. Es war nicht die Erwähnung von Nappa, die sie so schockiert hatte, es war die Information über den Sturm, wegen der ihr so mulmig wurde. Es war nun nicht so, dass sie vor Stürmen Angst hatte; sie fand es eigentlich ganz nett, im Palast ihres Vaters durch ihr Fenster zu schauen, während es draußen stürmisch war. Aber hier war sie nicht in dem Palast ihres Vaters in den sicheren vier Wänden ihrer Zimmer – sie war auf einem Schiff mitten auf dem Meer. Aber vielleicht, vielleicht würde es ja tatsächlich nicht so schlimm werden, genauso wie Vegeta es gesagt hatte. Vielleicht würde dieser Sturm vorbei sein bevor sie überhaupt bemerkte, dass er da war.
 

Aber irgendwie, tief im Inneren wusste sie, dass es nicht so sein würde, dass dieser Sturm einer der schlimmsten sein würde, die sie je gesehen hatte, sogar zu Hause.
 

~*~
 

ChiChi war besorgt, wirklich sehr besorgt. Kurz nachdem Juuhachigou sie über den kommenden Sturm informiert hatte, hatte Goku ein kleines Treffen einberufen, auf dem er seiner Mannschaft davon erzählt. Von dem Moment an ging alles ganz schnell. Die Männer sind zurück an Deck gegangen um alles vorzubereiten. Die Segel wurden festgezurrt, lose Objekte an die Reling oder die Mäste gebunden und das Steuerruder wurde festgestellt, sodass es nicht außer Kontrolle geraten konnte. Der Wind wurde langsam stärker und der Himmel war bereits von dunklen Wolken bedeckt. Bald fing der erste Regen an zu fallen.
 

Goku hatte ihr, Gohan, Dende und Juuhachigou dann befohlen, unter Deck zu gehen und dort war sie nun und wartete darauf, dass der Sturm verging. Sie hatten beschlossen in den Gemeinschaftsraum zu gehen, da dort ein kleiner Ofen vorhanden war, der den Raum erwärmte. Gohan und Dende spielten in einer Ecke des Raumes und sie fummelte nervös mit ihren Händen, während Juuhachigou ganz ruhig zu sein schien.
 

Das ganze Schiff schaukelte schon mehr als zuvor, das Geschirr in den Schränken klapperte und die unbenutzten Stühle rutschen über den Boden. „Habt Ihr keine Angst?“, fragte sie schließlich ihre weibliche Begleitung.
 

„Das habe ich“, antwortete sie schließlich, mit der gleichen Ruhe die sie schon zeigte. „Ich kenne diese Stürme. Sie hinterlassen häufig völlige Zerstörung und viele Seefahrer haben durch sie den Tod gefunden. Jedoch vertraue ich der Fähigkeit Eures Gatten und seiner Mannschaft einen sicheren Weg durch den Sturm zu finden und uns zu Friezas Insel zu bringen.“
 

ChiChi lächelte bei diesen Worten, die dazu bestimmt waren, sie zu beruhigen, doch konnte sie das nagende Gefühl, dass in dieser Nacht etwas passieren würde, nicht loswerden. Sie versuchte sich ein bisschen zu entspannen, fand dieses allerdings durch die knarrenden Geräusche der Balken, die dieses Schiff zusammenhielten, dem heulenden Wind und dem Donner ziemlich schwierig. Ihr Goku würde diesen Sturm meistern. Er würde es nie zulassen, dass einem von ihnen etwas geschah. Niemals.
 

~*~
 

Die Wellen schlugen hoch gegen den Bug des Schiffes und Wasser rann über das Deck. Die Bretter waren schon sehr glitschig und er befürchtete, dass auch schon ziemlich viel Wasser im Frachtraum war. Wenn jemand das Schiff aus der Ferne betrachtet hätte, würde er den Kampf gegen die wogende See sehen können, wie es durch die Wellen brach… Der Sturm war schon so stark wie Vegeta es vermutet hatte, obwohl sie um das Herz des Sturmes herumsegelten. Er, wie auch jeder andere an Deck, war bereits völlig durchnässt. Der Regen schüttete einfach weiter und das, zusätzlich zu der fast vollkommenen Dunkelheit durch die Wolken, erschwerte es sogar ihm etwas zu sehen, was weiter als zehn Meter entfernt war. Die einzigen Male, wenn er etwas sehen konnte, war, wenn ein Blitz den Himmel erhellte.
 

Doch seinem Schiff und seiner Mannschaft ging es trotz dieser Dinge gut. Es gab nur kleine Schäden und Nappa stand am Ruder wie eine Felswand, die sich dem Sturm, Regen und den Wellen widersetzte. Ein leises Grinsen kroch auf sein Gesicht. Nun war er doch erleichtert, dass er ihn nach dem, was er dem Weib angetan hatte, nicht getötet hatte. Das Grinsen verschwand wieder. Die ganzen letzten Stunden, die er an Deck verbracht hatte, waren seine Gedanken ständig zu dem Weib gewandert. Sie hatte nichts mehr gesagt, seit sie zu Mittag gegessen hatten und ihr Essen auch kaum angerührt.
 

Ein tiefes Knurren, das durch die tosenden Wellen unmöglich jemand hätte hören können, nicht einmal die, die in seiner Nähe standen oder er selbst, entkam seiner Kehle. Wieso machte es ihm überhaupt etwas aus, wenn das Weib nicht redete und ihr Essen nicht anrührte? Wenn sie verhungern wollte, würde er sie nicht aufhalten und ihr Schweigen würde nur seinen Ohren gut tun.
 

Doch die kleine Stimme in seinem Hinterkopf wollte nicht aufhören ihm zuzuflüstern, dass etwas offensichtlich nicht stimmte. Er schloss seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren um diese kleine, spottende Stimme loszuwerden. Allerdings hatte dieses nicht den gewünschten Effekt. Stattdessen sah er sie wieder auf dem Boden ihrer Kabine und er spürte diese rasende Wut, die er all die letzten Tage so erfolgreich unterdrückt hatte, mit voller Wucht zurückkehren. Er atmete ein paar Mal tief durch (glücklicherweise waren die Mitglieder seine Mannschaft zu beschäftigt um den inneren Kampf ihres Kapitäns in dem Moment mitzubekommen) und zwang diese Bilder fort.
 

Später, sagte er sich. Er würde Nappa später umbringen, sobald alles vorüber war. Und sobald alles vorüber war, würde er sich auch endlich des Weibes entledigen. Dann würde er nie wieder ihrem unaufhörlichen Geplapper zuhören müssen, sich nie wieder mit ihr streiten, nie wieder den Funken in ihren Augen sehen, den Mut, der es ihr ermöglichte, einem Mann die Stirn zu bieten, der ihr Leben innerhalb von Sekunden beenden könnte, nie wieder ihr durch Wut errötetes Gesicht sehen, nie wieder ihre weiche Haut unter seinen Finger spüren, nie wieder ihre vollen und sanften Lippen auf seinen…
 

Ein heller Blitz gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner riss ihn aus diesen Gedanken und er öffnete seine Augen. Er bemerkte, dass er schneller atmete und dass sein Herz härter und schneller gegen seine Brust schlug. Was war das für ein Gefühl? Trotz des kühlen Windes und dem kalten Regen fühlte er sich warm, wann immer er an das Weib dachte. Er wollte nichts für sie empfinden, und doch konnte er sich nicht davon abhalten. Was zum Teufel war mit ihm los?
 

„Vegeta? Ist alles in Ordnung?“, hörte er plötzlich Radditz rufen. Er hatte es fast über den Lärm des Sturms nicht gehört.
 

„Kümmere dich um deinen eigenen Kram und helfe Nappa dieses Schiff durch den Sturm zu bringen!“ Er schnaubte, drehte sich um und ging unter Deck. Er wollte etwas schlafen, wenn das während dieses Sturms überhaupt möglich war, sodass er bei voller Kraft war, falls der Sturm länger dauerte als er dachte, oder wenn sie Friezas Insel erreichten.
 

Radditzs Blick folgte seinem unter Deck flüchtenden Kapitän mit einem zufriedenen Grinsen auf seinem Gesicht. Ja, dachte er. Heute ist es soweit. Der Sturz des mächtigen Vegeta ist nur noch eine Frage von wenigen Stunden. Er hatte die Mannschaft bereits früher am Nachmittag informiert, dass der Sturm die perfekte Möglichkeit bieten würde, gegen ihren Kapitän vorzugehen. Er würde mit dem Sturm und seinen persönlichen Problemen zu beschäftigt sein, sodass er noch nicht einmal bemerken würde, dass etwas los war.
 

Dem Befehl seines Kapitäns gehorchend, ging Radditz zu Nappa hinauf, der das Ruder in seinen großen starken Händen hielt. „In zwei Stunden“, sagte er zu ihm, „werde ich der neue Kapitän dieses Schiffes sein.“
 

~*~
 

Als Vegeta in seine Kabine trat, hatte er eigentlich erwartet, dass das Weib vor ihm stand um zu verlangen, was los war. Stattdessen fand er sie in eine Ecke des Bettes an die Wand geknüllt mit ihrer Decke fest an ihre Brust gedrückt, obwohl sich ihr Gesicht so eben aufhellte, als sie ihn sah. „Was ist los, Weib? Angst vor diesem kleinen Sturm?“
 

Da sie nicht zugeben wollte, dass sie tatsächlich Todesangst vor diesem kleinen Sturm hatte, sprang sie aus dem Bett und ging mit einem grimmigen Ausdruck auf ihrem Gesicht auf ihn zu. Sie stoppte wenige Zentimeter vor ihm und versuchte so gut wie möglich ihr Gleichgewicht zu halten, da das Schiff heftig von einer Seite zur anderen schaukelte – es war ein Wunder, dass sie noch nicht seekrank war – und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Ich? Angst? Nie…“
 

Bevor sie ihre kurze Rede beenden konnte, erhellte ein greller Blitz die Kabine durch das Fenster und ein Donner rollte mit einem bedrohlichen Grollen über sie. Kreischend tat sie das erste, was ihr in den Sinn kam und warf ihre Arme um Vegetas Hals und begrub ihr Gesicht in dem nassen, aber weichen Stoff seines Hemds. Vegetas ganzer Körper versteifte bei dem Kontakt, da er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Ein riesiger Klumpen war plötzlich in seiner Kehle und sein Herzschlag wurde bei dem Gefühl, dass die Frau so gegen ihn gepresst war, schneller. Und wenn das nicht schon genug war, so fühlte er auch andere Körperteile, die auf diese Berührung reagierten. „Weib“, raunte er tief in seiner Kehle und erlangte ihre Aufmerksamkeit.
 

Sie bemerkte jetzt erst, was sie tat und, furchtbar rot im Gesicht, ließ sie ihn schnell los, dachte aber nicht daran, einen Schritt zurückzutreten, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. Sie verneigte ihren Kopf und murmelte ein leises: „Entschuldigung.“
 

Als sich keiner von ihnen bewegte, hob sie wieder vorsichtig ihren Kopf, nur um zu sehen, dass seine schwarzen Augen auf ihr ruhten, sein Kopf nach vorne geneigt. Der Abstand zwischen ihnen betrug nur wenige Zentimeter und sie konnte seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren, als sie in seine Augen blickte. Ihr eigenes Herz wurde schneller. Er strahlte eine unglaubliche Wärme aus – sie konnte es noch fühlen, obwohl sie sich überhaupt nicht berührten. Ihre Augen verloren sich in seinen und sie vergaß ganz und gar ihre Umgebung, den Sturm, das Schaukeln des Schiffs, alles. Es gab nur sie beide und niemand anderes. Ihr war nicht bewusst, was sie tat, von dem Moment verzaubert, als sie langsam ihre Hand zu seiner Brust hob und dort, wo sein Herz schlug, verharren ließ. Ihre Augen ruhten auf der Stelle. Es schien genauso schnell zu schlagen wir ihres. Ihre Hand wanderte weiter über sein Hemd und knöpfte es langsam auf.
 

Vegeta war sich kaum bewusst, was geschah. Er konnte sie nur anstarren, in ihre blauen Augen. Als sie ihren Blick von ihm abwandte, konnte er mit seinen eigenen Augen nur ihren Bewegungen folgen. Er ließ sie einfach tun, was immer sie gerade tat. Er konnte gerade ein Zischen zurückhalten, als ihre überraschend kühle Hand mit seinem paradoxerweise warmen Körper in Berührung kam. Dieses scharfe Einatmen ließ ihren Blick wieder zu seinem Gesicht wandern. „Vegeta…“
 

Mit diesem leisen Flüstern seines Namens brachte sie jegliche Entschlossenheit, die er ihr gegenüber besaß, zum Einbruch. Er ergriff sehnsüchtig, aber doch vorsichtig genug, sodass er ihr nicht wehtat, ihren Hinterkopf und zog sie in einen Kuss. Bulmas Hand, die auf seiner entblößten Brust gelegen hatte, war nun in seiner wilden Mähne begraben und zog ihn noch weiter an sie heran. Dieser Kuss war mit dem ersten und zweiten überhaupt nicht zu vergleichen. Wenn der zweite feurig gewesen war, dann kannte Bulma keine Worte, um diesen zu beschreiben. Es schien so, als ob ein Blitz sie beide getroffen hatte und seine Energie durch ihre Körper strömte.
 

Sie trennten sich erst, als beide verzweifelt nach Luft rangen, ließen sich jedoch nicht los. Bulmas Gesicht war ganz und gar errötet und sogar Vegetas war leicht rötlich. Einen kurzen Moment lang hatte Bulma Angst, dass Vegeta wieder so wie das letzte Mal reagieren würde, doch nur ein paar Sekunden später, neigte er wieder seinen Kopf und presste seine Lippen auf ihre. Aber die meiste brennende Leidenschaft war nun durch eine Sanftheit ersetzt, die sie von ihm noch nicht kannte. Seine Lippen wanderten langsam an ihrem Hals herunter zu ihrem Schlüsselbein und wieder zur ihrem Ohrläppchen. „Oh Gott, ich will dich… Bulma.“
 

Überrascht, ihren Namen von seiner Stimme zu hören, wandte sie ihr Gesicht zu ihm. Sie konnte jetzt einen Ausdruck, der irgendwie Verletztheit ähnelte, in seinen Augen sehen, während der Rest seines Gesichts ausdruckslos blieb. Er tat nichts und wartete offensichtlich darauf, dass sie etwas sagte. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie ihre Arme um seinen Hals legte und seinen Kopf zu einem weiteren Kuss herunterzog. „Ich will dich auch, mein Prinz.“
 

~*~
 

Regen und kalter Wind schlugen ihm ins Gesicht, während er sein bestes tat um herauszufinden, wie die Dinge standen. Sie schienen im Herzen des Sturmes zu sein und bis jetzt war noch nichts wirklich Schlimmes passiert. Doch der Regen war noch so stark wie zuvor und es fiel ihm schwer irgendetwas über den Lärm des Meeres und des Windes zu hören. Er kämpfte sich hoch zum Ruder, wo Tenshinhan stand, um zu sehen, ob alles in Ordnung war.
 

Plötzlich schlug ein Blitz nieder und traf einen der Masten, und die obere Hälfte davon kippte über. „Tenshinhan!“, rief er und schaffe es gerade, seinen Freund aus dem Weg zu schubsen, bevor der Mast ihn erschlagen konnte. Er schaute wieder auf und sah, dass ein Teil des Mastes in der Decke zum Gemeinschaftsraum steckte. „ChiChi…“, murmelte er und rannte um den Mast herum die Treppe hinunter zu der Tür. Er schwang sie offen und eilte zum Gemeinschaftsraum, wo er die vier Frauen und Kinder auf dem Boden liegen sah, ihre Arme zum Schutz über ihre Köpfe verschränkt. „Ihr müsst hier raus! Es ist hier drinnen zu gefährlich!“ Juuhachigou nickte und half ChiChi hinaus, während er zu den beiden Jungen ging und sie auf den Arm nahm. Er setzt sie in der Mitte des Decks an den Hauptmast nieder, wo die zwei Frauen zu ihnen stießen. „Ihr bleibt hier, einverstanden? Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Sturm vorüber ist.“ Sie nickten alle, obwohl sie schon völlig durchnässt waren. Mit einem beruhigenden Grinsen auf seinem Gesicht stand er wieder auf und bereitete sich darauf vor, den anderen zu helfen.
 

Unglücklicherweise nahm keiner davon Kenntnis, dass das Seil, welches das Ruder festhielt, beschädigt war, bis es ganz riss. Das Schiff schwankte ruckartig zu einer Seite, sodass das Tau, das den Querträger der Segel hielt, ebenfalls zerriss. Krillin schaffte es gerade noch, sich zu ducken bevor der Balken ihn am Kopf treffen konnte und schaute erschrocken auf, als ein weiterer Ruck durch das Schiff ging und der Balken zur anderen Seite schwang.
 

„Goku!“, rief er, aber zu spät. In dem Moment, in dem der Seemann sich seinem Freund zuwandte, traf ihn der Balken. Ein unmenschlicher Schrei war über alle anderen Geräusche an Deck zu hören und in der nächsten Sekunde war Son Goku verschwunden, von der wilden See verschluckt.
 

„Goku!“, schrie ChiChi und stolperte zur Reling, doch sie konnte nichts als Regen und die schwarze See sehen. „Goku!“
 

„Dad!“, rief Gohan, der sich nicht einen Zentimeter bewegen konnte.
 

Krillin lief auf sie zu und zog sie ziemlich unsanft zurück, während Yamchu und Chao-Zu den Balken wieder festbanden und Tenshinhan und Piccolo mit dem Ruder kämpften um es wieder unter Kontrolle zu bringen. Er beobachtete besorgt, als die Frau zusammenbrach und sie und ihr Sohn sich in den Armen lagen. Er blinzelte eine seiner eigenen Tränen zurück und blickte zu den anderen. Ihre Augen trafen sich und sie nickten sich in stiller Zustimmung zu. Son Goku war tot. Es war unmöglich, dass jemand, der bei so einem Sturm über Bord gegangen war, überlebte; aber egal wie schwer es ihnen fallen würde, sie hatten keine Zeit um ihren Freund zu trauern solange sie sich noch in der Mitte des Sturmes befanden.
 

Doch für ChiChi fühlte es sich so an, als würde der Himmel über sie zusammenbrechen. Sie liebte diesen Mann von ganzem Herzen und wollte so verzweifelt eine Familie mit ihm gründen, aber nun würde es nie passieren und sie würde auch nicht erfahren, ob es von seiner Seite aus möglich gewesen wäre – ob er bei ihr geblieben wäre, obwohl er ein Saiyajin war. Was immer seine Entscheidung gewesen war, er hatte sie mit in sein nasses Grab genommen.
 

~*~
 

Ein lautes Klopfen an der Tür weckte Vegeta auf. Er und Bulma lagen in seinem Bett, in den Armen des jeweils anderen. Mit einem finsteren Blick setzte er sich auf. „Was ist?“
 

„Radditz fragt nach Euch. Er möchte, dass Ihr an Deck kommt“, sagte eine Stimme zu ihm.
 

Ein paar Flüche murmelnd stand er auf und zog sich widerwillig an. Er bemerkte, dass das Meer wieder ruhiger geworden und das Gewitter verzogen war, allerdings regnete es noch und die Wellen waren noch hoch genug um jemanden unruhig zu machen. Verschlafen setzte sich auch Bulma auf und bedeckte unnötigerweise ihren Oberkörper. Es war ja nun nicht so, als ob Vegeta nicht schon alles gesehen hatte. „Wohin gehst du?“
 

„Diese Idioten, die sich meine Mannschaft nennt, hat offensichtlich Probleme. Verlasse die Kabine nicht. Ich bin zurück so schnell ich kann“, sagte er zu ihr, als er durch die Tür ging.
 

Seufzend legte Bulma sich wieder hin und sie konnte das Lächeln, das sich auf ihrem ganzen Gesicht ausbreitete, nicht aufhalten. Sie hatte gerade eine wundervolle Nacht, nun, etwa eine wundervolle Stunde mit einem wundervollen Mann verbracht. Sie glaubte, dass sie das aller erste Mal in ihrem Leben wirklich verliebt war. Und obwohl Vegeta ihr das nicht gesagt hatte, so bemerkte sie es doch an der Art, wie er sie ansah und sie hielt. Es schien so, als ob sie endlich ihren Prinzen gefunden hatte, obwohl er ein Pirat, Räuber, Mörder war… Es machte ihr nichts aus. Sie wusste, dass Leute sich ändern konnten und dass Vegeta einer von ihnen war.
 

Es war nur eine kurze Zeit später, dass die Tür zu der Kabine wieder geöffnet wurde. Lächelnd setzte sie sich wieder auf. „Schon wieder zu—“ Sie hielt inne, als sie den fremden Piraten und den Lauf seiner Pistole auf sich gerichtet sah. „Was ist los?“, fragte sie und sie konnte die Angst nicht aus ihrer Stimme verdrängen.
 

„Zieh dich an und nicht schreien, oder du wirst es bereuen“, sagte der Pirat.
 

Um ihr Leben fürchtend und sich fragend, wo Vegeta war, stand sie auf, die Decke fest um ihren Körper gewickelt, und ging zu Vegetas Tisch, wo ihre Kleider lagen. Sie war sich die ganze Zeit der Augen des Piraten bewusst, die ihren Körper anstarrten. „Wirklich“, sagte sie, indem sie versuchte genug Zeit zu schinden bis Vegeta zurückkam. „Ist es wirklich so schwer sich umzudrehen, wenn eine Frau sich umzieht? Keine Angst, ich werde nicht flüchten. Ihr blockiert immerhin die Tür.“
 

Schnaubend spie der Mann auf den Boden, drehte sich aber trotzdem um, um ihr die Privatsphäre zu geben, die sie verlangte. Mit einem kleinen Grinsen auf ihrem Gesicht zog Bulma ihre Unterwäsche an und öffnete dann leise die mittlere Schublade des Tisches und nahm einen kleinen Beutel heraus. Es war einer der zwei Beutel, die in seiner Kabine versteckt waren – manchmal war ihre Neugier doch für etwas gut. Sie wusste nicht genau warum, doch sie hatte das Gefühl, dass der Inhalt dieses Beutels später noch von Nutzen sein könnte, also band sie es schnell mit einer langen Schnur um ihre Taille, sodass er ein bisschen herunterhing, aber nicht verloren gehen konnte, egal wie stark sie belastet wurde. Während sie das tat, warf sie die ganze Zeit flüchtige Blicke zu dem Piraten um sicher zu gehen, dass er sich auch wirklich nicht umdrehte. Nachdem sie ihr Kleid übergeworfen hatte, bemerkte sie zufrieden, dass man den kleinen Beutel unter ihrem Kleid nicht sehen konnte.
 

„Wir können jetzt gehen“, sagte sie zu dem Piraten.
 

Mit einem Grunzen wies er mit der Pistole zu der Tür. „Du zuerst.“
 

~*~
 

„Was willst du?“, fragte Vegeta wütend. „Gibt es ein Problem?“ Irgendwie hatte er ein merkwürdiges Gefühl. Nur wenige seiner Männer arbeiteten. Der Rest stand einfach hinter Radditz und Nappa, die nur wenige Meter vor ihm standen.
 

„Oh ja, Vegeta, es gibt ein Problem“, sagte Radditz zu ihm grinsend. „Du bist das Problem.“
 

„Wovon sprichst du, Radditz? Und ihr“, sagte er an seine anderen Männer gerichtet, „warum arbeitet ihr nicht? Ihr werdet nicht für eure Faulheit bezahlt!“
 

„Sie werden dir nicht mehr gehorchen, Vegeta. Du bist nicht mehr der Kapitän dieses Schiffes. Von nun an werden die Männer nur noch mir und meinen Befehlen gehorchen.“
 

Vegeta stieß ein kurzes Lachen aus. „Was soll das sein? Eine Meuterei? Radditz, du weißt genauso gut wie ich, dass diese Männer zu große Angst haben, um sich mir entgegen zu stellen. Sie würden es niemals wagen mich anzugreifen und auch nie erfolgreich sein, sollten sie es wagen. Sie haben alle gesehen, was mit Nappa geschehen ist, als er meine Befehle missachtete.“
 

„Nun, du magst mit einigen Dingen Recht haben, aber ich habe noch einen Plan“, sagte Radditz überlegen. „Weißt du, ich kenne jemanden, der ziemlich begierig darauf ist, das Weib zu treffen und es vielleicht zu seinem neuen Spielzeug zu machen. Er mag es nicht, dass du vorhast die Schätze, die du auf deinen Reisen gefunden hast, zu behalten. Ich nehme an, du erinnerst dich gut an den Schwur, den wir vor so vielen Jahren abgelegt haben. Alles, was wir von unseren Reisen nach Hause bringen ist für ihn und wir werden dafür bezahlt.“ Er beobachtete mit voller Zufriedenheit, wie Vegetas Fäuste sich ballten und wie sein Körper langsam begann vor Wut zu zittern. „Er schrieb mir, dass er es überhaupt nicht mag, was du hinter seinem Rücken treibst, also bat er mich, mich darum zu kümmern.“
 

Vegeta beobachtete wie Radditz einem Piraten, der bei der Tür stand, zunickte und der Pirat sie öffnete. Das Weib trat durch die Tür an Deck mit ihren Armen über ihrer Brust verschränkt, gefolgt von einem weiteren seiner Männer, der eine Pistole in ihren Rücken drückte. „Was hast du jetzt vor? Sie umzubringen?“
 

Der langhaarige Saiyajin zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Frieza will sie lebend, aber es hängt von deiner Entscheidung ab. Entweder gibst du auf und wir lassen das Weib zum Vergnügen des Lords leben oder du bist stur und das Weib wird über Bord gehen.“ Er winkte dem Piraten, der Bulma nach draußen gebracht hatte, zu, sein Zeichen dafür, sie zu einer Planke zu führen, die über die Reling ging. „So, Vegeta, gibst du auf?“
 

Bulma warf Vegeta einen hilflosen Blick zu, als der Pirat sie zwang auf die Planke zu klettern und zu deren Ende zu gehen. Sie weigerte sich hinunterzuschauen, da sie bereits wusste, was sie dort erwartete. Dunkles, wildes Wasser, bereit sie zu verschlingen. Alles schien so unrealistisch. Nur vor wenigen Minuten hatte sie in den Armen des Mannes, den sie liebte, gelegen und nun stand sie hier im kalten Regen und wartete auf ihr Urteil – Tot oder Leben. Vegetas Augen trafen ihre und sie flehte ihn fast an sie zu retten, einmal im Leben aufzugeben.
 

Aber ihre ganze Hoffnung brach über sie zusammen, als der Prinz seine Arme über seiner Brust verschränkte und mit einer ruhigen Stimme sagte: „Nein.“
 

„Irgendwie habe ich diese Antwort erwartet. Du hast noch nie aufgegeben. Dein Stolz ist zu groß und ich wusste, dass er dir irgendwann zum Verhängnis wird, Vegeta. Und nun schau zu, wie das Weib stirbt.“
 

Vegeta wandte seine Augen nicht von seinem Gegner ab, hörte aber die Kampfgeräusche und die Flüche und Schreie des Weibs. Und dann, nach einem verzweifelten „Vegeta!“ war alles ruhig, außer dem Geräusch des Regens und des plätschernden Wassers.
 

Radditz wandte sich ihm zu und plötzlich, fast schneller als das gewöhnliche Auge wahrnehmen konnte, begrub Vegeta eine Faust im Bauch des anderen Saiyajins. Radditz fiel auf die Knie und rang nach Luft. Keiner wagte es, sich zu rühren, als Vegeta ihn finster anblickte. Radditz schaute auf, die Wut war auf sein Gesicht geschrieben.
 

„Du verlierst trotzdem“, sagte Vegeta bloß, bevor er zur Reling preschte und, ohne zurückzublicken, in die hohen Wellen hechtete. Zurück blieb seine einstige Mannschaft in einem geschockten und sichtlich überraschten Zustand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vj45
2006-08-11T02:55:50+00:00 11.08.2006 04:55
Hey
Ich konnte einfach nicht schlafen,also dachte ich mir,lese ich mal ein wenig. Ich mach also Mexx an und geh auf meine Favos und was sehe ich?
Das Kapitel ist schon seit 3 Tagen freigeschaltet. Ich hätte es also schon viel früher lesen können.
Naja jetzt hab ich es ja endlich gelesen und fand es wieder mal klasse. Wie immer eben.
Ich schließ mich Bulma654 an und glaube auch nicht,dass Goku tot ist er muss ja noch zum SSJ werden genau wie Vegeta oder?
Ja kann sein,dass sich die drei treffen und dann zusammen tun.
Das Kapitel war schön lang und hat wie immer sehr viel Spaß gemacht es zu lesen.
Bin unheimlich gespannt wie es weiter geht.
Bussi
Deine Vanny
Von: abgemeldet
2006-08-08T15:12:43+00:00 08.08.2006 17:12
Hi,
war einfach wieder genial. Das mit der Überschrift war schon klasse. Respekt. Das Kapitel hatte es in sich. Ich glaube mal gar nicht, dass Son-Goku tot ist. Genauso gut kann ich mir vorstellen, dass sich Vegeta, Bulma und Son-Goku treffen könnten. Ich betone könnten. Da lass ich mich mal überraschen. Und Bulma und Vegeta konnten nicht voneinander lassen, musste ja bald passieren. Schön für die beiden. Jetzt bin ich nur noch mehr gespannt darauf, wie es weitergeht. Könnte auf der Stelle weiter lesen. Leider muss ich noch fast ne Woche warten. Und das Kapitel war schon länger, fand ich toll.
Bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße Bulma654


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