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Der Schatz der Macht

von

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Alte Freunde

A/N: Wow, schon wieder eine Woche rum? Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hab soviel zu tun aber die Zeit rennt mir davon. Aber ich glaube, ihr kennt das Gefühl auch… Naja, aber für euch nehme ich mir doch immer ein bisschen Zeit. Also, vielen Dank für eure Reviews… Weiß gar nicht, was ich ohne euch machen soll, wenn die Geschichte fertig ist… Mmh, hab grad nachgerechnet… Rein theoretisch müsste ich das letzte Kapitel an Silvester hochladen. *grins* Passt ja. Hab ich da ja noch 2006 fertig bekommen für euch. ;)

Jep, Bulma, du hast Recht. Ouji heißt Prinz, daher hab ich den Namen auch ausgewählt. Fand ich ebenfalls sehr passend. Und keine Angst, ich habe deinen Satz verstanden. Ich bin auch so jemand, der gerne mal etwas kompliziertere Satzkonstruktionen baut.
 

Naja, ich will eigentlich gar nicht mehr sagen. Wie gesagt, am Ende dieses Monats ist diese Geschichte fertig und ich will nun wirklich nichts mehr vom Inhalt verraten.
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 43: Alte Freunde
 

Bulma schäumte vor Wut. Soviel konnte ChiChi erkennen, als ihre Freundin im begrenzten Raum ihrer großen Kabine hin und her lief und dabei Flüche und andere Obszönitäten vor sich hin murmelte, seit sie sie fast tretend und schreiend unter Deck gezerrt hatten. Die schwarzhaarige Frau hätte ihre Possen lustig gefunden, wenn nicht die momentane Situation wäre. Nun war es eher beunruhigend. ChiChi konnte nicht verstehen, wie Bulma sich darüber so aufregen konnte. Es musste einfach sein! Sie konnten doch nicht einfach einen gefährlichen Piraten auf dem Schiff herumrennen lassen. Er könnte sie alle im Schlaf ermorden!
 

Ihre Freundin befand sich noch immer in einem Schockzustand. Das ist es, beschloss ChiChi. Es war immerhin verständlich. ChiChi war sich sicher, wäre sie von Piraten entführt worden, auch sie ein wenig unvernünftig geworden wäre. Jedoch grenzte das, was Bulma tat und sagte, schon an Wahnsinn. Also ehrlich, einen Piraten ihren Liebhaber zu nennen und es auch noch zu glauben!
 

Kopfschüttelnd stand ChiChi von dem großen Bett auf dem sie saß auf, ging zu ihrer Freundin hinüber und legte eine beruhigende Hand auf ihren Unterarm. „Bulma, bitte“, versuchte sie vernünftig mit ihrer Freundin zu reden ohne sie weiter aufzuregen. „Du weißt, dass es keine andere Möglichkeit gab. Dieser... Pirat ist gefährlich.“
 

Bulmas Augen funkelten vor Wut. „Du hast keine Ahnung, ChiChi. Vegeta ist nicht gefährlich. Nicht mehr“, schnauzte sie. Plötzlich seufzte sie und ließ sich auf einen Stuhl an den hölzernen Tisch in der Mitte der Kabine sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Es tut mir Leid, ChiChi. Ich wollte dich nicht anschreien.“
 

ChiChi setzte sich auf den zweiten Stuhl an dem Tisch und nahm Bulmas Hände sanft in ihre eigene. Ihr ein ermutigendes Lächeln zuwerfend, sagte die jüngere Frau: „Mach dir keine Sorgen, Bulma. Ich verstehe dich. Du bist einfach erschöpft. Die letzten Wochen müssen für dich sehr hart gewesen sein. Nimm dir einfach etwas Zeit um dich zu entspannen und um alles zu vergessen, dann bin ich mir sicher, dass diese Besessenheit mit diesem Piraten auch vergehen wird.“
 

„Nein, du verstehst es nicht. Es ist keine- keine Besessenheit! Es wird nicht einfach vergehen und ich will auch nicht, dass es vergeht! Ich liebe Vegeta—“
 

„Du glaubst, dass du ihn liebst“, widersprach ChiChi.
 

„Ich weiß, dass ich ihn liebe. Ich bin in ihn verliebt, ChiChi, warum willst du das nicht verstehen?“
 

„Weil er ein Pirat ist“, erklärte die dunkelhaarige Frau nun und ihr Ton war wesentlich schärfer als zuvor, als sie nur versucht hatte, ihre Freundin durch sanftes Reden zur Vernunft zu bringen. „Er hat so viele Leute, Unschuldige, kaltblütig ermordet. Es spielt keine Rolle, dass er uns einmal geholfen hat. Eine gute Tat ist nicht genug um einen Mann wie ihn zu erlösen.“
 

Ihr Hände ruckartig von ChiChis wegreißend stand Bulma wieder auf und erwiderte scharf: „Ohne ihn wäret ihr alle tot!“ Es war ein sehr finsterer Blick auf ihrem Gesicht, als sie ihre Freundin zornig anstarrte. Wie konnte sie es wagen! Nur weil Vegeta ein Pirat war, bedeutete es nicht, dass er böse war. Gut, er war es einmal gewesen, aber er hatte sich geändert.
 

„Vielleicht“, gab ChiChi, die von dem Ausbruch ihrer Freundin nicht im Geringsten beeindruckt war, nach. Sie glaubte, dass Bulma jetzt einen verständnisvollen Freund brauchte, jemanden, der sie wieder auf den rechten Weg brachte. „Aber ohne ihn wäre das, all das hier, überhaupt erst gar nicht geschehen. Du wärest nicht entführt worden und Goku hätte dir nicht folgen müssen.“
 

„Das weißt du nicht, ChiChi!“, rief die andere Frau aufgebracht aus, als sie ihre Hände in die Luft warf und wieder begann hin und her zu laufen. „Die Kugel wäre noch immer im Palast gewesen und wenn es nicht Vegeta gewesen wäre, der sie stehlen wollte, dann hätten es Zarbon und Dodoria, oder noch schlimmer, sogar Frieza selbst sein können! Sie wären nicht damit zufrieden gewesen, sich nur die Kugel zu schnappen und vielleicht jemanden zu entführen. Nein, sie hätten Chaos angerichtet. Sie hätten—“
 

Ihr Redeschwall wurde jedoch unterbrochen, als sich dir Tür zu ihrer Kabine öffnete und Son Goku eintrat. Die Tür fiel hinter ihm zu, als er die beiden streitenden Frauen sah. Aus seinen Augenwinkeln konnte er die dritte Frau sehen, die in der am weitest entferntesten Ecke des Raumes auf einem Stuhl saß und den Austausch mit Interesse beobachtete.
 

Der Seemann hatte inzwischen seine zerrissene und verbrannte Kleidung abgelegt und trug nun dunkle Hosen und ein graues Leinenhemd, das er auf diesem Schiff gefunden hatte. Die anderen hatten auch die Kabinen nach Kleidung durchsucht, obwohl sie es überhaupt nicht mochten, etwas zu tragen, was sich vorher in Besitz von Piraten befunden hatte, und die Frauen hatten tatsächlich die Kleider in Vegetas Kabine gefunden, die er für Bulma auf Namek gekauft hatte. Glücklicherweise waren sie alle etwa gleich groß, deshalb passten ihnen allen die Kleider. Der einzige, der noch seine Kleidung vom Kampf tragen musste, war Vegeta, zu Bulmas großer Betroffenheit.
 

„Worüber sprecht ihr Ladies?“, fragte Goku unschuldig in der Hoffnung, die Spannung in diesem Raum zu brechen. Es machte ihn traurig zu sehen, wie die zwei Freundinnen sich stritten, gerade nachdem sie wieder vereinigt wurden.
 

Anstatt zu antworten, stemmte Bulma ihre Hände in die Hüften und stapfte mit dem finsteren Blick auf ihrem Gesicht auf Son Goku zu. „Son Goku! Ich verlange eine Antwort! Warum zu Teufel hast du das getan? Warum hast du ihn in die Brigg gesperrt?”
 

Goku seufzte und seine Augen trafen kurz auf ChiChis. „Vegeta ist unser Gefangener, Bulma. Die anderen... sie hätten protestiert, wenn ich ihn freigelassen hätte. Sie mögen ihn nicht wirklich, wie du weißt. Besonders Yamchu. Wirklich, Bulma, es ist mehr für sein eigenes Wohl als dafür ihn einzusperren. Solange ich die Schlüssel habe, wird Vegeta sicher sein.“
 

Geschlagen ließ sie ihren Kopf hängen, da sie wusste, dass sie mit Goku darüber nicht diskutieren konnte und sie wandte ihren Blick ab, sodass er nicht die Tränen sehen konnte, die sich in ihren Augen sammelten. Sie war so lange so stark geblieben und sie war es so leid, deshalb waren ihre nächsten Worte kaum lauter als ein Flüstern, ein leises Gesuch. „Darf ich ihn zumindest sehen?“
 

„Es tut mir Leid.“ Goku schüttelte seinen Kopf. Es tat ihm wirklich leid, doch er hatte keine andere Wahl. „Die anderen bestanden darauf, dass du von ihm fortbleibst. Yamchu, Tenshinhan und Chao-Zu, sie alle haben Angst um dich. Aber ich verspreche dir, dass ich mit deinem Vater über Vegetas Fall reden werden, sobald wir zu Hause sind. Vielleicht kann ich ihn davon überzeugen, Vegeta gehen zu lassen oder ihm zumindest den Galgen zu ersparen.“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter und zwang sie ihn anzusehen, indem er seine andere Hand unter ihr Kinn hielt, damit sie die Ehrlichkeit in seinen Augen sehen konnte. „Es tut mir wirklich Leid, Bulma. Ich weiß, was du für ihn empfindest, aber mehr kann ich nicht tun.“
 

„Ich weiß“, schniefte sie und wischte eine Träne fort, die drohte an ihrer Wange herunterzulaufen. „Ich hatte nur gehofft...“
 

Goku lächelte sie mitfühlend an und nahm sie sanft in die Arme. Während er tröstend ihren Rücken rieb, warf er ChiChi einen Blick zu, der aussagte, dass sie Bulma wegen Vegeta nicht so nerven sollte. Die schwarzhaarige Frau runzelte die Stirn, nickte jedoch schließlich. „Warum legst du dich nicht hin, Bulma? Es waren ein paar stressige Tage. Du musst total fertig sein, nach all dem Kämpfen und Sterben.“
 

Nickend ließ Bulma ihn los. „Ich glaube das werde ich tun. Kann ich dir vertrauen, dass Vegeta nichts passieren wird?“
 

„Natürlich.“
 

„Danke.“ Ein kleines, dankbares Lächeln zog an ihren Lippen, als sie an ChiChi vorbei zu dem Bett ging und sich auf der Decke hinsetzte.
 

Das Lächeln erwidernd, wandte Goku sich nun der blonden Frau zu, die sich die ganze Zeit aus dem Streit herausgehalten hatte. „Könnte ich mit Euch sprechen? Draußen?“
 

Juuhachigou nickte bloß und ging auf den Seefahrer zu. Als sie jedoch an ChiChi vorbeiging, flüsterte sie: „Ich habe auch viele Unschuldige getötet. Nur damit Ihr es wisst.“
 

Son Goku zögerte in der Tür und ließ die Jinzoningen vorgehen. „Bleibst du hier?“
 

„Ja, ich werde mich auch ein wenig ausruhen“, sagte eine etwas blasse ChiChi. „Es wird seit der Kintoun das erste Mal sein in einem richtigen Bett zu schlafen. Selbst wenn wir es uns teilen müssen.“
 

Als sie die Bucht von Friezas Insel hinter sich gelassen hatten, hatte die ehemalige Mannschaft der Kintoun, jetzt die Mannschaft der Ouji, das gesamte Schiff nach geeigneten Kabinen durchsucht. Die meisten waren zu verdreckt gewesen, um darin zu bleiben - sie hatten sich gefragt, wie die ehemalige Mannschaft des Schiffes das ausgehalten hatte – deswegen hatten sie die verbliebenen genommen. Es waren die Männer, die beschlossen hatten, dass die drei Frauen an Bord die Kabine des Kapitäns und die Kinder die des ersten Offiziers nehmen sollten, da es die zweitbeste gewesen war.
 

Nachdem Goku die Tür hinter sich geschlossen hatten, wandte sich ChiChi um und gesellte sich zu Bulma auf dem Bett. „Ich möchte mich entschuldigen, Bulma“, flüsterte sie und wagte es nicht, sie dabei anzusehen. Juuhachigous Worte hatten sie hart getroffen, doch es war die Wahrheit. Die gleiche Frau, die ihnen seit ihrer Ankunft auf diesem Schiff geholfen hatte, war eine Mörderin, genauso wie Vegeta, und doch verurteilte sie niemand dafür. Und sie hatte bis jetzt auch noch keinen von ihnen getötet, sondern sprach nur manchmal das aus, was ihr durch den Kopf ging, die nackte Wahrheit. Es schien so, als ob sich Leute wie sie wirklich ändern könnten. „Ich hätte diese Dinge nicht sagen sollen. Es muss so unglaublich schwer für dich sein und ich war so eine schlechte Freundin. Wenn du jemals jemanden zum reden brauchst, bin ich hier um zuzuhören.“
 

„Oh ChiChi“, seufzte Bulma und umarmte ihre Freundin, als sie plötzlich anfing zu weinen. „Ich habe solche Angst...“
 

ChiChi machte beruhigende Geräusche, als sie die blauhaarige Frau sanft in die Arme nahm. „Ist schon gut. Du hast gehört, was Goku gesagt hat und du kennst deinen Vater. Es wird schon alles gut werden.“ Wenn sie sich dessen nur auch so sicher sein könnte.
 

~*~
 

„Wir werden zuerst nach Ginger Island gehen“, sagte Son Goku zu der blonden Jinzoningen, als er sich auf einer der Kisten on Deck setzte und zeigte, dass sie sich zu ihm setzten sollte. Doch sie blieb stehen, weshalb er gegen die untergehende Sonne blinzeln musste. „Ihr seid unwissentlich auf mein Schiff gekommen und habt uns doch geholfen zu kämpfen. Ich wollte mich dafür bedanken und Euch auch anbieten, Euch nach Hause zu bringen. Außerdem habe ich noch eine private Angelegenheit auf der Insel zu klären. Ich hätte es jedoch auch getan, wenn ich nichts zu erledigen hätte.“
 

„Das ist äußerst gütig“, antwortete Juuhachigou. „Doch ich muss Euer Angebot ablehnen. Ich bin die einzige Überlebende von meinem Stamm und die anderen Stämme waren meinem feindlich gesinnt. Sie würden mich nicht als eine von ihnen akzeptieren und mich höchstwahrscheinlich umbringen. Wenn es jedoch nicht zuviel verlangt ist, möchte ich gerne mit Euch zur Westlichen Hauptstadt zurückkehren um ein neues Leben zu beginnen.“ Als sie die letzten Worte sagte, schweifte ihr Blick zu dem glatzköpfigen Seemann, der auf der anderen Seite des Schiffs an einigen Tauen arbeitete.
 

Als er dies bemerkte, grinste Goku. „Natürlich. Ihr seid solange auf diesem Schiff willkommen, wie ihr es wünscht. Ich glaube, ich wüsste sogar einen Ort, an dem Ihr bleiben könntet, bis Ihr Euch etwas aufgebaut habt...“
 

~*~
 

Es war mitten in der Nacht und Bulma lag hellwach in dem Bett, das sie sich mit ChiChi teilte. Für Juuhachigou hatte Krillin eine von den weniger verschmutzten Matratzen in die geräumige Kabine gebracht, auf der sie auf dem Boden schlafen sollte. Der Mond schien durch das Fenster und erhellte den Raum in einem sanften silbernen Licht.
 

Das letzte Mal, als sie in diesem Bett gelegen hatte, war erst wenige Tage her und dann hatte sie es mit Vegeta geteilt, nachdem sie sich das erste und einzige Mal geliebt hatten. Alles in dieser Kabine erinnerte sie an die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, seit dem Vorfall in Nappas Kabine. Es war einfach alles so wie er, obwohl sie annahm, dass Radditz die Kabine zumindest nach den Dragonballs durchsucht hatte. Bulma hätte sogar schwören können, dass Vegetas Geruch noch immer in diesen vier Wänden verweilte. Das, das alles, die Erinnerungen und der Geruch, raubten ihr den Schlaf.
 

Leise aufstehend ohne ChiChi oder Juuhachigou zu stören, warf Bulma einen Umhang über ihre Schultern und schlüpfte aus der Kabine. Vielleicht würde ihr ein wenig frische Luft gut tun. Es war dunkel und ein wenig kühl, deshalb zog sie den Umhang enger um sich herum und tappte barfuss durch den Korridor. Sie zögerte kurz, als sie an der zerbrochenen Tür zu Nappas Kabine vorbeiging. Ein Schauer jagte über ihren Rücken, als sie hineinblickte und die Zerstörung im Mondlicht sah. Anscheinend hatte bis jetzt noch niemand hier aufgeräumt.
 

„Ich frag mich, was hier passiert ist.“
 

Erschrocken herumwirbelnd, stieß Bulma einen leisen Schrei aus und fand sich gegenüber von Krillin, der neugierig in die Kabine blickte. „Krillin“, zischte sie und atmete einmal tief durch um ihr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. „Erschreck mich nicht so. Was machst du hier?“
 

Er zuckte mit den Schultern. „Es ist meine Schicht am Steuerruder. Und was machst du hier? Konntest du nicht schlafen?“ Als Bulma nickte, lächelte er nur und ergriff sanft ihren Ellenbogen. „Komm schon, lass uns rausgehen. Dort können wir reden ohne jemanden zu wecken.“
 

Sobald sie sich an Deck niedergelassen hatten, mit Krillin am Ruder, nachdem er Tenshinhan abgelöst hatte, der überrascht gewesen war, Bulma in Begleitung des ersten Offiziers zu sehen, und Bulma auf einem Poller, nahm er das Gespräch wieder auf. „Es ist eine wunderschöne Nacht, meinst du nicht?“
 

„Das ist sie.“ Und es war wahr. Da waren so viele funkelnde Sterne am Himmel und der Mond schien so unglaublich groß zu sein. Das war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie den Nachthimmel von einem Schiff in der Mitte des Meeres sah. Nicht einmal während ihrer Gefangenschaft auf dem Piratenschiff hatte sie diese Chance gehabt.
 

Sie verfielen in ein umgängliches Schweigen und man konnte nur das sanfte Rauschen der Wellen und das Knarren des Holzes im Hintergrund hören. Die Segel blähten sich im Wind und eine leichte Gischt des salzigen Wasser berührte ihr Gesicht, als die Ouji durch eine etwas größere Welle brach. Krillin beobachtete Bulma, die tief in Gedanken versunken schien und geradeaus starrte und doch nichts sah. Es war offensichtlich, dass etwas sie beschäftigte und er konnte schon ahnen, was es war.
 

„Sag mir, Bulma“, sagte er plötzlich und störte die Stille. „Was ist los?“
 

Bulma seufzte und bemerkte, dass sie das in letzter Zeit ziemlich häufig tat. „Es ist dumm... Nichts Wichtiges. Du würdest es sowieso nicht verstehen.”
 

„Versuch’s doch.“ Krillin grinste. “Ich bin dafür bekannt, manchmal dumm zu sein. Vielleicht verstehe ich dein dummes Problem. Und selbst wenn nicht, vielleicht hilft es, darüber zu reden.“
 

Ein leises Lachen entkam Bulmas Lippen und sie schüttelte ihren Kopf. „Du bist wirklich was anderes, Krillin.“
 

„Ich tu was ich kann.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand, als er plötzlich ernst wurde und sie freundlich ansah. „Raus damit, Bulma. Es geht um Vegeta, nicht wahr?“ Sie blieb still und Krillin respektierte das, doch es hielt ihn nicht davon ab, weiter zu reden. „Du kannst es nicht ertragen, dass er weggesperrt ist und vielleicht hast du Angst, dass Yamchu oder jemand anderes auf diesem Schiff ihm etwas antun, oder noch schlimmer, ihn töten wird. Du würdest ihn auch sehr gerne wiedersehen. Wie mach ich das bis jetzt?“
 

„Zu gut für meinen Geschmack“, gab sie mit einem kleinen Grinsen auf ihrem Gesicht zu. „Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?“
 

„Es war wirklich nicht so schwer. Eigentlich ist es sogar verständlich. Die anderen mögen es nicht bemerkt haben, doch ich habe es sofort gemerkt, als ich sah wie du und Vegeta auf Friezas Insel miteinander umgingt. Du liebst diesen Typen. Die anderen mögen sagen, dass du es dir nur einbildest oder dich vielleicht für verrückt erklären.“ Er blickte in Bulmas weite und überraschte Augen und warf ihr ein beruhigendes Lächeln zu. „Aber ich glaube dir. Vertraue mir, wenn ich sage, dass ich dein Problem verstehen kann.“
 

„Danke, Krillin“, flüsterte Bulma und ihr Lächeln erreichte sogar ihre Augen, da das Gewicht auf ihrem Herzen schon viel leichter war als zuvor. Es tat gut zu hören, dass jemand anderes neben Goku ihren Gefühlen vertraute. „Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.“
 

„Nun, wenn das Lächeln auf deinem Gesicht irgendwas bedeutet, kann ich es mir vorstellen.“ Schmunzelnd sah er wieder zum Horizont. Schließlich murmelte Krillin: „Nun müssen wir nur noch sehen, was wir wegen dem Besuch bei der Liebe deines Lebens machen können, ohne dass es jemand bemerkt.“
 

Bulma starrte ihren Freund, der jetzt ein ziemlich schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht hatte, bloß an und fragte sich, wovon genau er sprach.
 

~*~
 

„Wir werden morgen gegen Mittag Ginger Island erreichen“, verkündete Son Goku, als alle an Deck der Ouji versammelt waren, gerade als die Sonne unterging fast eine Woche nachdem sie Friezas Insel verlassen hatten.
 

Während dieser einen Woche hatte die Mannschaft sich hauptsächlich die Zeit genommen, die sie brauchten, um sich von den Strapazen des Kampfes und alles, was vorher geschehen war, zu erholen. Es wurde nicht mehr getan, als absolut nötig war um das Schiff in Bewegung und auf dem richtigen Kurs zu halten. Sie hatten schnell herausgefunden, dass die Handhabung der Ouji der der Kintoun sehr ähnlich war und sie auch genauso schnell war, wie ihr vorheriges Schiff, was bedeutete, dass sie in weniger als zwei Monaten im Hafen der Westlichen Hauptstadt ankommen würden.
 

Für einige mochten zwei Monate eine lange Zeit sein, doch wenn man bedachte, dass ihre Mission nach diesen zwei Monaten endlich vorüber war, störte es sie nicht mehr so sehr. Wenn der Rest ihrer Reise so glatt ging wie diese eine Woche, würde es sogar nur etwas mehr wie einen Monat dauern. Sie hatten einen kurzen Aufenthalt von etwa ein bis zwei Tagen auf Ginger Island eingeplant, dann die etwa vierwöchige Reise nach Namek, wo sie auch noch etwas Zeit verbringen würden und dann konnten sie endlich direkt und hoffentlich ohne Störungen zur Westlichen Hauptstadt segeln.
 

Sie hatten bis jetzt Glück gehabt. Von Friezas überlebenden Soldaten war ihnen kein Schiff gefolgt und es hatte sie kein Sturm überrascht. Obwohl der Wind stetig geblasen und ihnen somit erlaubt hatte, bei voller Geschwindigkeit zu segeln, war die See friedlich geblieben und hatte ihnen keine Probleme bereitet.
 

„Ich möchte, dass einige von Euch an Land gehen um die Wegzehrung zu kaufen, die wir brauchen, bis wir Namek erreichen“, erklärte er weiter. „Außerdem wäre neue Kleidung nicht übel. Irgendwelche Freiwillige?“
 

Krillin hob seine Hand, doch anstatt sich freiwillig zu melden, sagte er: „Nun, ich wollte dich fragen, ob ich an Bord bleiben könnte. Du weißt, wie ermüdend diese Nachtschichten am Ruder sind und ich würde mich morgen wirklich gerne ausruhen.“
 

Goku nickte in Zustimmung. „Gut. Du bleibst an Bord und behältst zusammen mit Juuhachigou alles im Auge. Tenshinhan, Chao-Zu, ihr werdet die Lebensmittel kaufen und Yamchu, du kümmerst dich um die Kleidung. Versuch etwas für uns alle zu finden, wenn möglich. Dank der Goldtruhe im Frachtraum sollen wir uns alles leisten können. Vielleicht könnte Piccolo dir helfen?“ Der Namekianer gab ein leises unverbindliches Geräusch von sich, welches Goku als Zustimmung verstand und grinste. „Perfekt. Irgendwelche Fragen?“
 

„Ja“, rief Yamchu aus. „Was hast du vor?“
 

„Ich habe etwas Persönliches zu erledigen. Keine Angst, es ist nichts Gefährliches“, fügte Goku schnell hinzu, als er die besorgten Blicke auf den Gesichtern seine Freunde sah. Jedoch war der Seemann ein wenig unruhig wegen des nächsten Tages. Es war nicht wirklich ein schlechtes Gefühl, obwohl er befürchtete, dass er vielleicht zu spät sein würde. Es war besser, seinen Plan vorerst für sich zu behalten, um keine falsche Hoffnung zu erwecken. „Tatsächlich möchte ich, dass Bardock, ChiChi, Gohan und Bulma mich begleiten. Du bist auch willkommen, Dende, wenn du nicht den ganzen Tag hier bleiben möchtest.“
 

Goku sah, wie Dende ein schnelles Grinsen mit Gohan austauschte bevor der junge Namekianer antwortete. „Danke. Ich komme mit Euch.“
 

Das hatte sich der Saiyajin bereits gedacht. Es würde den Kindern gut tun, das Schiff für eine Weile zu verlassen, selbst wenn es nur für wenige Stunden war, da der nächste Abschnitt ihrer Reise wieder ein langer sein würde. Obwohl Dende für ihr Ziel nicht wichtig war, wollte er nicht, dass Gohan sich einsam oder der andere Junge sich ausgeschlossen fühlte.
 

„Willst du uns nicht sagen, wo du hinwillst, Sohn?“
 

Seinem Vater nur ein mysteriöses Grinsen zuwerfend, zwinkerte Goku ihm zu und sagte: „Das wirst du morgen herausfinden. Ich hoffe, es wird eine angenehme Überraschung sein.“
 

Nachdem das Treffen vorbei war und die Männer, Frauen und Kinder sich wieder dem zuwandten, was sie vorher getan hatten, nahm Krillin Bulma beiseite, führte sie von den anderen fort und flüsterte: „Morgen. Wenn die anderen das Schiff verlassen, musst du hier bleiben. Das ist deine Chance.“
 

~*~
 

Am folgenden Morgen, als die Frauen von einem lauten Klopfen an der Tür geweckt wurden und ChiChi aufstand um die Vorhänge vor dem Fenster zu öffnen, stöhnte Bulma schmerzhaft, als das grelle Licht der Morgensonne auf ihr Gesicht traf.
 

„Bulma, geht es dir gut?“, fragte ChiChi besorgt und eilte sofort zu ihrer Freundin. Juuhachigou erübrigte ihnen nur einen kurzen Blick, während sie sich anzog.
 

„Kopfschmerzen“, murmelte sie und kniff ihre Augen zu. „Zu hell.“
 

„Es tut mir Leid“, entschuldigte sich die dunkelhaarige Frau sofort und schloss die Vorhänge wieder. „Ist es jetzt besser?“
 

Bulma zwang ein keines Lächeln auf ihre Lippen, als sie schwach nickte und dabei aufpasste, ihren Kopf nicht zu sehr zu bewegen. „Danke.“
 

Die Matratze quietschte ein wenig, als ChiChi sich auf das Bett setzte und ihre Hand auf Bulmas Stirn legte. „Kein Fieber“, murmelte sie bedächtig und nahm ihre Hand weg. „Sind es nur die Kopfschmerzen oder auch noch etwas anderes? Fühlst du dich nicht gut?“
 

„Ich würde es lieber nicht riskieren, etwas zu essen“, sagte Bulma mit einem kleinen Grinsen in dem Versuch zu scherzen. Und das war noch nicht einmal ganz gelogen. Ihr Magen war ein wenig aufgewühlt, aber sie gab der Aufregung über das, was sie vorhatte, die Schuld dafür.
 

ChiChi sah sie mit Sorge in ihren dunklen Augen an. Auf ihrer Unterlippe nagend, nickte sie schließlich zu sich selbst und sagte beschlossen: „Du sollten heute an Bord bleiben und das Bett nicht verlassen. Ich werde Goku sagen, dass du krank bist und nicht mitkommen kannst.“
 

Bulma schloss ihre Augen und ließ sich tiefer ins Kissen sinken. Die Matratze bewegte sich wieder unter ihr und sie konnte hören, wie ChiChi die Kabine durchquerte. Sie mochte es wirklich nicht, ihre Freunde anzulügen, doch sie würden nur versuchen sie aufzuhalten. Doch Krillin hatte Recht. Das war ihre Chance und er riskierte auch sein Vertrauen ihrer Freunde indem er ihr half. Sie konnte ihn jetzt, nach all dem, was er getan hatte, nicht hängen lassen.
 

Über die letzte Woche war die Freundschaft zwischen ihnen gewachsen, da sie herausgefunden hatten, dass sie miteinander reden konnten ohne von dem anderen verurteilt zu werden. Ihre heimlichen Treffen hatten sich zu einer nächtlichen Begebenheit entwickelt, nur dass sie jetzt wartete, bis er alleine an Deck war, damit sie niemanden traf, der zu viele Fragen stellen würde.
 

Während dieser Gespräche hatte er von ihren Ängsten bezüglich Vegeta erfahren und er hatte ihr von seinen Gefühlen für die blonde Jinzoningen erzählt. Sie hatte ihm von ihrer Zeit auf dem Schiff berichtet, wie ihre Gefühle sich langsam von Hass zu Liebe entwickelt hatten, und von der fast-Vergewaltigung, die alles verändert hatte. Als Gegenzug hatte Krillin ihr von dem Kampf gegen Cell erzählt, in dem sie Juuhachigou gefunden und sie dann mit sich zur Kintoun gebracht hatten, und er gab zu, dass er sich sofort zu ihr hingezogen gefühlt hatte.
 

Es hatte nicht lange gedauert, bis sie bemerkt hatten, dass sie im Grunde im selben Boot saßen – beide liebten Leute mit einer düsteren Vergangenheit. Vielleicht war das der Grund, weswegen sie sich so gut verstanden. Doch irgendwie beneidete Bulma Krillin. Während die meisten ihrer Freunde ihre Beziehung zu Vegeta mit Verachtung betrachteten, schienen sie Juuhachigous Vergangenheit noch immer zu verleugnen und behandelten sie so, als ob sie schon eine von ihnen wäre.
 

„Vielleicht solltest du versuchen, nachts mehr zu schlafen.“ ChiChis Vorschlag war ein wenig gedämpft und Bulma konnte das Rascheln von Stoff hören. Sie öffnete ihre Augen und sah eine nun vollständig angezogene ChiChi auf sie zugehen. Es lag eine Bürste in der Hand der anderen Frau, die sie nun auf den Nachttisch legte und dann ihr Haar in einen festen, doch praktischen Haarknoten band. „Glaub nicht, dass ich nicht bemerkt habe, wie du dich nachts davonschleichst.“
 

„Ich kann nicht schlafen“, murrte Bulma, die dieses Gespräch jetzt wirklich nicht führen wollte. Sie blieb normalerweise solange draußen bei Krillin, bis ihr die Augen zufielen und er ihr befahl, zurück in ihre Kabine zu gehen. Wenn sie da war, war sie gewöhnlich zu müde um ihre Umgebung noch wahrzunehmen und schlief ein, sobald ihr Kopf auf dem Kissen lag.
 

„Das habe ich gemerkt.“ Das Lächeln auf ChiChis Gesicht war sanft, als sie Bulma wi ein kleines Kind in die Decke einhüllte. „Deshalb schläfst du besser jetzt. Du bist in letzter Zeit immer so erschöpft. Ich komme später noch mal vorbei, bevor wir gehen, und bringe dir vielleicht etwas trockenes Brot zu essen. Du hast bei Gott schon genug Gewicht verloren.“
 

„Danke, ChiChi.“ Bulma beobachtete, wie ChiChi dicht gefolgt von Juuhachigou, die ihr noch einen letzten Blick zuwarf, der Bulma das Gefühl gab, dass die Jinzoningen durch sie hindurchschauen konnte, die Kabine verließ.
 

Bulma schloss ihre Augen, obwohl sie wusste, dass sie nicht wieder einschlafen konnte. Nicht nur war sie schon hellwach, sondern sie war sich auch wieder allem in der Kabine bewusst, das sie an ihn erinnerte. Es war einfach nicht möglich, sich in so einer Situation auszuruhen, doch Bulma hatte keine andere Wahl als im Bett zu bleiben, bis es soweit war.
 

In nur wenigen Stunden...
 

~*~
 

Ginger Island war nicht, was sie erwartet hatten. Als sie das letzte Mal auf dieser Insel waren, vor etwas mehr als zwei Wochen, war alles normal gewesen; die Leute gingen ihrer Arbeit nach und die Marktschreier am Hafen oder auf dem Marktplatz in der Stadt verkauften ihre Güter.
 

Doch nun was es ganz anders. Der Hafen war fast ganz verlassen. Nur andere Seefahrer und Hafenarbeiter waren anwesend. Es waren keine Marktschreier oder andere Leute zu sehen. Das verwunderte die Mannschaft der Ouji sehr, als sie sich auf dem Weg in die Stadt machten, doch sie hatten niemanden nach dem Grund gefragt, da die wenigen Leute ihnen mit prüfenden Blicken gefolgt waren, seit sie im Hafen angekommen waren.
 

Als er etwas Schweiß von seiner Stirn wischte, nahm Goku an, dass dieses Misstrauen wohl durch ihre Ankunft auf einem ziemlich berühmten Piratenschiff ausgelöst wurde, doch das erklärte nicht die offensichtliche Abwesenheit von so vielen Leuten. Nachdem sie das Schiff verlassen hatten – ohne Bulma, dachte Goku ein wenig enttäuscht, da er sie wirklich gerne dabei gehabt hätte – folgten sie dem Pfad in die Stadt, in der Hoffnung, dass sie dort ein paar Antworten bekommen würden.
 

Sobald sie die Stadtgrenze passiert hatten, wurden Goku und seine Freunde wieder von unheimlicher Stille begrüßt. Es war keine Menschenseele zu sehen, deshalb ging er mit einem leichten Schulterzucken voraus, bis sie Stimmen, viele Stimme, und Musik hören konnten.
 

Es war auf dem Marktplatz, wo sie alle fanden. Ein riesiges Fest fand dort statt und alle schienen trotz der unglaublichen Hitze in guter Stimmung zu sein, als sie feierten, redeten, tanzten, aßen und tranken. Der Grund dafür wurde ihnen sehr bald offenbart, als sie Bruchstücke von Gesprächen überhörten, während sie sich ihren Weg durch die große Menge bahnten.
 

Das Biest ist tot! – Unser Meister hat es getötet! – Er hat sogar die Leiche mitgebracht! – Lang lebe Mr. Satan!
 

Das brachte große Verwirrung über die Mannschaft der Ouji. Erst einmal, woher wussten sie schon, dass Frieza tot war? Und zum zweiten, wer war dieser Mr. Satan?
 

Goku ergriff die erste Chance, die er bekam und ergriff einen relativ nüchtern aussehenden Mann am Arm und zog ihn zu sich herum. „Guten Tag!“, grüßte er ihn fröhlich. „Meine Männer und ich sind gerade auf dieser Insel angekommen und wir fragten uns, warum Ihr alle so in festlicher Stimmung seid.“
 

Der Mann senkte seinen Blick, als er sie anschaute, wobei seine Augen ein wenig länger auf Piccolo verweilten, bevor er freundlich lächelte und antwortete: „Ihr wisst’s nich?“ Das Biest is tot!“
 

„Wirklich?“, fragte Goku und spielte den Ahnungslosen. „Wer hat es geschafft, ihn zu besiegen?“
 

„Mr. Satan! Stärkster Mann uff der Welt!“ Der Mann sagte schließlich, als er die verwirrten Ausdrücke auf ihren Gesichtern sah: “Ihr kennt Mr. Satan nich? Kommt, ich zeig ihn Euch!“
 

Die große Gruppe folgte dem Fremden, wenn auch ein wenig widerwillig, durch die Massen. Sie warfen sich verdächtige Blickte zu, als sie sich fragten, wer so schnell das über Frieza herausgefunden haben könnte und behauptete, ihn besiegt zu haben.
 

„Der ist das!“, rief Gohan plötzlich aus, als sie in der Mitte des Marktplatzes ankamen, wo der selbsterklärte Bezwinger von Frieza mit einem jungen schwarzhaarigen Mädchen auf seinen Schultern auf einer Bühne stand und den Bewohnern zuwinkte.
 

„Du kennst ihn?“, fragte Goku verdutzt.
 

Gohan nickte eifrig, als er sich in eine Erklärung stürzte. Glücklicherweise war der Fremde schon wieder in der Menge verschwunden. „Er war derjenige, der versucht hatte, gegen Cell zu kämpfen und verloren hat. Ich dachte, Cell hätte ihn getötet.“
 

„Wir haben ihn auch schon gesehen, nicht wahr, Piccolo?“, fügte Tenshinhan hinzu. „Er scheint ihr Held hier zu sein.“
 

„Aha“, murmelte Goku bedächtig. Sein Blick wanderte herum und er blickte über die Köpfe der feiernden Leute, als Yamchu plötzlich rief:
 

„Da ist Frieza!“
 

Ihre Augen folgten Yamchus ausgestrecktem Zeigefinger und tatsächlich, da war Frieza, oder besser sein verstümmelten Körper, auf einer Totenbahre in der Nähe der Bühne. Unangezündete Fackeln warum um die Leiche herum platziert und unter der Bahre konnten sie mehr Holz und Stroh sehen. Es schien so, als ob das Biest bei Einbruch der Dunkelheit verbrannt werden sollte.
 

„Ich glaube, wir haben genug gesehen“, sagte Goku schließlich. Nun, da er darüber nachdachte, wäre es nicht so übel, wenn dieser Mr. Satan die ganze Verantwortung von Friezas Tod übernahm. Zumindest würde Goku nun nicht ständig belästigt werden und könnte mit seiner Familie ein normales und friedliches Leben führen.
 

„Aber Goku“, widersprach Tenshinhan. „Willst du nicht etwas sagen? Ich meine, du warst es—“
 

Der Saiyajin hob seine Hand und unterbrach seinen Freund. „Nein. Es ist besser so. Lass sie glauben, dass es dieser Narr war. Kommt jetzt. Wir haben noch viel vor.” Doch Goku glaubte, dass er bei Nachteinbruch zurückkehren würde, um die Leiche brennen zu sehen – wenn sie überhaupt brannte, dachte er, als er sich an die Immunität der Icejins gegen Feuer erinnerte. Könnte interessant werden, das zu beobachten.
 

Sein Vater schien das gleiche zu denken, als er zu der Leiche blickte, als sie vorbeigingen und sagte: „Ich würde heute Abend gerne zurückkommen. Ich will sehen, ob dieser Bastard brennen kann, wenn er tot ist. Obwohl ich das stark bezweifle.“ Mit den Schultern zuckend wandte er seine Augen von dem Biest, das die letzten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens zur Hölle gemacht hatte, ab. „Wenn nicht, werden sie ihn einfach begraben müssen.“
 

Auf der anderen Seite des brechend vollen Marktplatzes teilte sich die Gruppe auf und folgte drei unterschiendlichen Straßen. Tenshinhan und Chao-Zu um Lebensmittel zu kaufen, Yamchu und ein widerwilliger Piccolo um Kleidung zu besorgen und der Rest folgte Goku um ein paar Ecken bis sie vor einer Bar stehen blieben.
 

„Eine Bar?“, scherzte Bardock und blickte seinen Sohn an. „Du wolltest, dass wir mit dir in eine Bar gehen? Zu dieser Tageszeit und mit Kindern?“
 

Goku grinste nur, öffnete die Tür und trat ein, darauf vertrauend, dass die anderen ihm folgten. Es war drinnen nicht so warm wie draußen und Goku war froh darüber. Als er sich in der Bar umschaute, bemerkte er, dass sie auch vollkommen verlassen war und er begann sich Sorgen darum zu machen, dass sein Herkommen vergeblich gewesen war. Doch seine Hoffnung wurde wiederhergestellt, als seine Augen schließlich auf der brünetten Frau hinter der Theke landeten. „Ducina!“, rief er aus und durchquerte schnell den Raum.
 

Das Glas, das die junge Frau abgetrocknet hatte, fiel mit einem lauten Knall zu Boden und zersprang in viele winzige Stücke. Zögerlich drehte sie sich um und ihre Augen weiteten sich, als sie die Person nur wenige Meter von sich entfernt stehen sah. „Son Goku!“, flüsterte sie erstaunt. „Ihr habt überlebt!“
 

„Das habe ich“, entgegnete er ernst. „Und ich habe meine Familie und einen Freund mitgebracht. Ich hatte gehofft...“ Plötzlich fühlte Goku einen Klumpen in seiner Kehle und räusperte sich. „Wie geht es ihr? Ist sie...?“
 

Ducina lächelte ihn an. „Sie lebt noch. Um ehrlich zu sein, ihre Gesundheit hat sich verbessert, seit Mr. Satan gestern mit der Neuigkeit, dass das Biest tot ist, zurückgekommen war.“ Ihren Kopf zur Seite neigend, starrte sie Goku mit argwöhnischen Augen an. „Aber er war es nicht, der es getötet hat. Ihr wart es, richtig?“
 

Mit einem nervösen Lachen flog Gokus Hand zu seinem Hinterkopf. „Eigentlich… ja, ich war es.”
 

„Das macht Sinn, nun, viel mehr Sinn als Satans Heldengeschichte.“ Die junge Frau war in einer außergewöhnlich guten Stimmung und viel freundlicher als bei ihrem ersten Treffen. Sie wandte sich den anderen zu und sagte: „Es tut mit Leid. Ich habe meine Manieren vergessen. Mein Name ist Ducina, ich arbeite in dieser Bar und ich bin die Enkelin eines früheren Stammgasts. Son Goku und ich hatten uns während seines letzten Besuchs auf dieser Insel getroffen, bevor er nach Friezas Insel aufgebrochen war.“
 

„Das ist meine Frau ChiChi“, begann Goku, seine Familie vorzustellen. „Mein Sohn Gohan, unser Freund Dende und mein Vater Bardock.“
 

Ducinas Augen flogen sofort zu dem älteren Mann, als Son Goku seinen Namen erwähnte. Sie hatte die offensichtliche Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern vorher schon bemerkt, hatte es aber nicht glauben wollen. „Es ist nett, Euch kennen zu lernen. Nun, Son Goku, ich bin mir sicher, Ihr wollt nicht länger warten. Jedoch kann ich außer Son Goku nur noch einer weiteren Person erlauben mich zu begleiten. Es wird für sie zu anstrengend, wenn mehr Leute mitkommen.“
 

„Ich verstehe.“ Goku lächelte und wandte sich seinem Vater zu. „Vater, ich möchte gerne, dass du mit uns kommst. Glaub mir, es wird eine große Überraschung sein.“
 

Die beiden Saiyajins folgten der jungen Frau zum oberen Stockwerk und dann entlang einem Flur. Bardock warf seinem Sohn die ganze Zeit fragende Blicke zu, die der jüngere Mann gezielt ignorierte. Das geheimnisvolle Grinsen auf Gokus Gesicht verstärkte die Neugier des älteren Saiyajins nur. Sie hielten schließlich vor der letzten Tür an und Ducina öffnete sie um ein dunkles Zimmer zu offenbaren.
 

Sie gingen hinein und Goku wies seinen Vater an, zuerst zu gehen. Bardock zögerte in der Dunkelheit und zuckte ein wenig zusammen, als sie Tür hinter ihnen zufiel. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er einige Formen in dem Zimmer erkannte. Ein Tisch, ein Stuhl und ein Bett. Wenn er die Augen ein wenig zusammenkniff, konnte er eine Person auf dem Bett erkennen.
 

„Ducina?“, fragte eine heisere Stimme und Bardocks Herz setzte beinahe einen Schlag aus. Die Stimme kam ihm bekannt vor, aber konnte es sein?
 

Anstatt die junge Frau antworten zu lassen, flüsterte Bardock: „Kyna?“
 

Die Person auf dem Bett bewegte sich und Ducina zündete die wenigen Kerzen an, die im Zimmer verteilt waren und den Raum in einem sanften Glühen erhellten. Bardock konnte seine Augen nicht von der Frau auf dem Bett abwenden. Sie war alt, ihr langes Haar weiß wie Schnee und sie war so unglaublich blass und dünn. Ihre Augen waren geschlossen, doch selbst ohne ihre braunen Augen zu sehen, wusste er, dass sie es war.
 

„Du bist es wirklich.“
 

Die alte Frau bewegte sich wieder und wandte ihm ihren Kopf mit noch immer geschlossenen Augen zu. Sie streckte ihre Hand aus und Bardock sah, dass sie begann zu zittern. „B-bardock?“ Ihre heisere Stimme bebte und der Saiyajin bemerkte, wie sie versuchte, ihn in der Luft zu fühlen. Er stieß einen bestürzten Atem aus, als er bemerkte, dass die einst so lebensfrohe Frau blind war.
 

„Ich bin’s“, sagte er und wagte es näher zu treten. Seine Stimme brach, als er seine Hand ausstreckte und seine Fingerspitzen ihre berührten, bevor er ihre Hand fest ergriff und sich auf das Bett setzte und sanft mit seiner eigenen zitternden Hand durch ihr Haar strich. „Ich lebe.“
 

„Es ist ein Wunder“, flüsterte Kyna ungläubig. „Friezas Männer waren direkt hinter dir. Ich hatte nie daran gezweifelt, dass sie dich getötet haben.“
 

„Sie haben mich nicht getötet“, erklärte Bardock, der noch immer nicht begreifen konnte, dass seine alte Freundin direkt vor ihm war. „Das Biest wollte, dass ich litt, deshalb hatte es mich in den Kerker gesperrt. Ich wurde am Leben erhalten, aber auch nur so gerade, und erst als mein Sohn mein Zellenmitbewohner wurde, fand ich neue Hoffnung.“
 

„Kakarotto? Er...“
 

„Ich bin hier“, antwortete Goku, der lächelte, als er die Wiedervereinigung der beiden alten Freunde sah. „Wir haben es geschafft. Wir haben Frieza und seine Männer besiegt. Es gibt jetzt einen Tyrannen weniger, um den man sich Sorgen machen muss.“
 

„Ich wusste, dass du es warst“, sagte die alte Frau, die plötzlich viel stärker als vorher klang. „Ich wusste es in dem Moment, als dieser Hochstapler verkündete, er hätte das Biest getötet. Nun erzählt schon“, drang sie, „erzählt mir, wir ihr es geschafft habt. Erzählt mir, wir ihr euch getroffen habt. Ich will alles wissen. Du schuldest mir auch noch eine Geschichte, Kakarotto. Du hast versprochen, dass du mir von deinem Leben erzählst, wenn du zurückkommst.“
 

„Und ich werde mein Versprechen halten“, sagte Goku zu ihr, noch immer lächelnd, als er sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte.
 

Sich räuspernd, erlangte die zu Tränen gerührte Ducina ihre Aufmerksamkeit. „Ich bin dann unten, falls Ihr mich braucht. Trotz der Feierlichkeiten sind da noch ein paar Kunden, die ich bewirten muss. Die Getränke für Eure Familie gehen auf’s Haus, Son Goku.“
 

„Danke sehr“, sagte er und folgte der Frau mit seinen Augen, als sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Als sie fort war, tauschte Goku einen kurzen Blick mit seinem Vater aus, bevor sie mit ihrer Erzählung begannen.
 

~*~
 

Ein leises Klopfen an ihrer Tür machte Bulma auf die Abwesenheit ihrer Freunde aufmerksam, deshalb sprang sie schnell aus dem Bett und zog sich ihr Kleid über. Sie wusste nicht, wie viel Zeit sie hatte, und obwohl Krillin ihr versprochen hatte, Bescheid zu sagen, wenn er die anderen in der Ferne sehen konnte, musste sie sich beeilen.
 

Die Tür aufwerfend, rannte sie geradewegs in Juuhachigou und verlor ihr Gleichgewicht. Sie wäre gefallen, hätte Juuhachigou nicht schnell reagiert und sie mit einem festen Griff an ihrem Arm gehalten. Die Jinzoningen blickte sie leicht amüsiert an, als sie sie los ließ. „Ihr solltet Euch beeilen. Krillin wartet.“
 

Bulma warf ihr ein dankbares Lächeln zu bevor sie dem Gang nach draußen folgte und Krillin neben der noch geschlossenen Luke im Deck stehen sah. „Da bist du ja“, grüßte er sie. „Tut mir Leid, aber ich habe es Juuhachigou erzählt. Sie hatte sich schon gedacht, dass wir so was vorhatten.“
 

„Das ist egal“, versicherte Bulma ihm schnell und ihr Herz schlug schnell vor Aufregung. „Darf ich?“
 

Krillin grinste nur und öffnete die Luke. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, erwiderte Bulma das Grinsen, wenn auch ein wenig schwach, und stieg die Leiter hinunter in den Frachtraum.
 

~*~
 

Vegeta sah auf, nur ein wenig interessiert, als sich die Luke zum Frachtraum öffnete und das Sonnenlicht durch das Loch schien, doch senkte seinen Blick sofort, als er die schlanken Beine sah, die auf der Leiter erschienen.
 

Die Flamme der kleinen Kerze, die er in seiner Zelle behalten durfte, flackerte, als die Luft durch den Frachtraum strömte, und sie erlosch schließlich und Dunkelheit umgab ihn. Das passte ihm ganz gut. Er wollte niemanden sehen. Er mochte die Einsamkeit, die ihm vor einer Woche aufgezwungen worden war.
 

Kakarotto selbst oder manchmal Bardock brachten ihm dreimal am Tag seine Mahlzeiten und tauschten ohne Beschwerden den Eimer aus, den Vegeta benutzte, um sich zu erleichtern. Es waren immer nur die anderen Saiyajins und niemand anderes, doch sobald einer von ihnen versuchte, ihn in ein Gespräch zu entwickeln, ignorierte er sie, bis sie aufgaben.
 

Er hatte seinen Part gespielt, bis die Bucht schon lange außer Sicht war und als Kakarotto dann auf ihn zugekommen war, war er ohne einen Kampf in die Brigg hinuntergegangen. Die einzige Möglichkeit zumindest einen Teil seines Stolzes und seiner Würde zu erhalten, war gewesen ihnen zu zeigen, dass er noch immer ein Prinz war und sich seinem Schicksal mit hoch erhobenem Haupt stellte. Niemand würde nachher sagen können, dass er wie ein erbärmlicher Schwächling gebettelt hatte, der seinem Ende gegenüberstand.
 

„Vegeta?“, hörte er sie fragen und der Boden knarrte unter ihren Füßen, als sie näher an die eiserne Zelle hinantrat.
 

Vegeta beachtete sie nicht und bewegte sich nicht einen Zentimeter. Was machte sie eigentlich hier? Sie durfte ihn nicht besuchen – das hatte Kakarotto ihm am ersten Abend seiner Gefangenschaft erzählt, als er ihm sein Abendessen gebracht hatte. Dem jüngeren Saiyajin hätte es nichts ausgemacht, doch die anderen Seefahrer waren um ihre Sicherheit besorgt. Vegeta hätte geschnaubt, wenn er überhaupt reagiert hätte. Wie konnte er, der in die Brigg gesperrt war, ihr körperlichen Schaden zufügen? Dummes Weib! Setzte sie wirklich das Vertrauen ihrer Freunde aufs Spiel um ihm einen Besuch abzustatten?
 

„Krillin hat mir geholfen, dich zu besuchen“, erklärte sie eilig und Vegeta konnte hören, wie sie nervös mit den Händen wrang. „Die anderen wissen es nicht. Sie sind alle an Land, doch ich habe behauptet krank zu sein um an Bord zu bleiben. Sie dürfen es nie erfahren.“
 

Wieder keine Antwort. Er hoffte, dass sie aufgeben würde, wenn er sie lange genug ignorierte. Das Weib sollte das nicht tut. Er war ein tot geweihter Mann und sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich. Es war schon schlimm genug, dass sie diese Beziehung überhaupt begonnen hatten. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie keine Zukunft hatte, aber er hatte seiner Vernunft nicht einmal zugehört. Er hatte sie ermutigt, wenn er sie hätte wegstoßen sollen. Er hatte angefangen, sich um sie zu sorgen, wenn er sie hätte hassen sollen. Und er hatte sie geliebt, wenn er ihr Vertrauen in ihn hätte zerstören sollen.
 

„Verdammt noch mal, Vegeta! Sprich mit mir!“
 

Er konnte die Verzweiflung in ihrer Stimme hören, die Furcht und die Wut. „Geh.“
 

„Nein!“, rief Bulma aufgebracht. „Ich werde nicht gehen!“
 

Vegeta öffnete seine Augen einen Schlitz, da er wusste, dass sie es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Er beobachtete, als sie, um ihre Worte zu beweisen, sich auf ein kleines Fass setzte und ihre Arme trotzig vor der Brust verschränkte.
 

„Ich werde nicht gehen“, wiederholte sie, leiser, doch ihre Stimme war noch immer stark. Und dann, in einem Flüstern: „Ich habe dir versprochen, dass ich dich nicht verlassen werde.“
 

Das hatte sie, erinnerte sich Vegeta vage. Direkt bevor er gestorben war, hatte sie ihm versprochen, dass sie nirgendwo hingehen werde. Seine Augen wieder schließend, verlagerte Vegeta sein Gewicht auf dem Feldbett in der Ecke der Zelle und lehnte mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe. „Dummes Weib...“, murmelte er nur bevor eine erdrückende Stille über sie fiel.
 

Sie blieben so sitzen, ohne dass einer von ihnen ein Wort sagte, bis Krillin im Frachtraum erschien und sie über die Rückkehr der anderen informierte. Sie verließ den Frachtraum widerwillig, noch immer schweigend, doch sie warf noch einen Blick zurück in die Dunkelheit bevor sie die Leiter hochkletterte und drinnen verschwand. Sobald sie wieder in ihrer Kabine war, zog sie sich schnell aus, legte sich ins Bett und täuschte vor zu schlafen.
 

Die ganze Zeit hatte Vegeta sich nicht einmal von seinem Fleck auf dem Bett bewegt, nicht einmal um ihr nachzuschauen.
 

~*~
 

„Nun werden wir endlich sehen, wie das Biest brennt“, murmelte Bardock grimmig, doch auch ein wenig triumphierend, als er und Goku am gleichen Abend zusammen mit was ihnen als die gesamte Bevölkerung von Ginger Island vorkam, vor der Totenbahre standen. Goku nickte zustimmend mit einem ähnlich grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht.
 

Es war ein ziemlich stressiger und aufregender Nachmittag gewesen, den sie mit der alten Frau aus ihrer Vergangenheit verbracht hatten. Geschichten wurden ausgetauscht, Bardock und Kyna hatten in längst vergessenen Erinnerungen geschwelgt und sie hatten auch über Zukunftspläne gesprochen. Kyna hatte die Offenbarung, dass Goku der Legendäre war ziemlich gut aufgenommen, und sie hatte nur gesagt, dass sie das Gefühl gehabt hätte, dass das passieren könnte.
 

Die alte Frau war merkbar aufgelebt, nachdem sie Bardock erkannt hatte und beinahe alle Anzeichen ihrer Krankheit waren verschwunden. Sie hatte sogar Gokus ganze Familie treffen wollen und deshalb waren ChiChi, Gohan und auch Dende nach einer kurzen Auseinandersetzung mit Ducina für wenige Minuten zu ihnen gestoßen, bevor sie alle gingen. Goku und Bardock hatten Kyna mit dem Versprechen verlassen bald zurückzukehren, obwohl sie alle wussten, dass die alte Frau nicht mehr leben könnte, wenn sie wieder ihren Fuß auf die Insel setzten.
 

„Sind wir noch rechtzeitig?“, hörten sie plötzlich eine heisere Stimme hinter sich und drehten sich erstaunt um. Die Bewohner der Stadt direkt hinter ihnen machten den Weg frei und zeigten eine alte Frau in einem schäbigen Rollstuhl.
 

„Kyna!“, rief Bardock aus und die Sorge war in seiner Stimme offensichtlich. „Was machst du hier? Du solltest im Bett sein!“
 

„Das hab ich ihr auch gesagt“, beschwerte sich eine finster dreinblickende Ducina, als sie den Rollstuhl neben sie schob. Eine dicke Decke bedeckte trotz der warmen Nachtluft den Schoß der alten Frau. „Doch sie wollte nicht auf mich hören.“
 

Kyna warf ihnen ein kleines, ein wenig ernstes Lächeln zu. „Lange habe ich unter dem Terror des Biests gelebt. Jetzt will ich dabei sein, wenn es auf sein Ende trifft.“
 

Die Schulter seiner alten Freundin drückend, erwiderte Bardock: „Ich verstehe dich.“ Kyna legte ihre Hand über seine als Antwort, bevor sie sie wieder in ihren Schoß legte.
 

Wenige Minuten später wurden die Massen still, als Mr. Satan mit einer hell brennenden Fackel in seiner Hand erschien und zur Totenbahre ging. Nachdem er das Stroh in Brand gesteckt hatte, verbreitete es sich rasch auf der Bahre und umgab die Leiche des Biests ganz. Die Hitze des Feuers war heftig und doch bewegte sich niemand vom Fleck, während sie das Spektakel mit wachsender Faszination beobachteten.
 

Der Geruch von brennendem Fleisch erreichte ihre Nasen und Funken flogen hoch in den Himmel. Friezas Köper brannte, da scheinbar jegliche Immunität gegen Feuer bei seinem Tod verflogen war. Niemand konnte sagen, wie lange es dauerte, bis das Feuer begann sich zu legen und nichts von der Leiche mehr übrig war.
 

Langsam verließen die Einwohner von Ginger Island den Marktplatz, als alles zum Ende kam.
 

„Es ist vorbei“, murmelte Bardock und drückte wieder die Schulter der alten Frau. Dieses Mal gab sie keine Antwort. Als Bardock auf sie herunterschaute, sah er ein glückliches und friedliches Lächeln auf ihrem Gesicht, ihre Augen waren geschlossen und ihre Brust still.
 

Eine einzige Träne rann an seinem Gesicht herunter, als er sich wieder dem sterbenden Feuer zuwandte.
 

Es war vorbei.
 

Es war nichts übrig bis auf Asche.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Polarfuchs
2006-12-03T11:39:52+00:00 03.12.2006 12:39
Also auch ich muss sagen das es ein super gutes und langes Kapitel war. Die Stelle, an der Kyna gestorben ist, fand ich voll traurig, aber wenigstens haben sie und Bardock sich noch ein letztes Mal gesehen. Auf das Urteil bin ich auch schon richtig gespannt...
Bitte schreib schnell weiter, ya?

Liebe Grüße
Kitana
Von: abgemeldet
2006-12-02T14:21:18+00:00 02.12.2006 15:21
Das war ein tolles und vor allem langes Kapitel. Hab mich wohl geirrt, dass Vegeta doch nicht so gefangen ist. Na ja, wie Son-Goku gesagt hat, zu seiner eigenen Sicherheit. Ich traue Yamchu nicht. Das Krilin so lieb ist und Bulma zu ihm lässt find ich große Klasse, leider wollte er ja nicht mit ihr reden. Aber Son-Goku will sich für ihn einsetzen. Juuuhuu.
Ich hab mir schon gedacht, dass Son-Goku mit seinem Vater Kyna besuchen wollte. Traurig fand ich es nur, dass sie jetzt gestorben ist. Aber sie hatte ein glückliches Ende.
Bin wie immer gespannt darauf, wie es weiter gehen wird. Das Urteil wird bestimmt nicht mehr all zu lange auf sich warten lassen. Bis zum nächsten Teil.

Ganz liebe Grüße deine Bulma654


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