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Solar Eclipse

von

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Konfrontation!

Das war eine schwierige Geburt. :3 Ich hoffe, die Länge entschädigt für das Warten. Ich hatte einfach nie das Gefühl, dass es wirklich vollständig war. Viel Spaß.
 

Konfrontation!
 

„Hey, Junge, aufstehen!“
 

Malik riss die Tür der kleinen Hütte weit auf, so dass sie lautstark gegen die Fensterläden neben dem Rahmen knallte. Er sprang gut gelaunt über die Türschwelle und hielt direkt auf die kleine Schlafnische zu.
 

„Langschläfer, aufwachen!“, rief er lachend und zog die Decke schwungvoll von der schmalen Liege. Dann wurden seine violetten Augen groß und sein Mund formte ein überraschtes ‚oh’. „Oha! Der Vogel scheint schon ausgeflogen zu sein.“
 

Er ließ die Decke achtlos auf den Fußboden fallen, sprang darüber, während er sich mit einer Hand an der Liegenkante abstützte und begann den kleinen Raum zu durchstöbern. Neugierig zog er Schubladen auf und schaute unter der Tischplatte nach, suchte nach doppelten Böden und klopfte aufmerksam gegen die Dielenbretter. Dabei hinterließ er fast keine Spuren, was ziemlich praktisch war, wie er fand. So konnte man ungestört das Privatleben fremder Menschen durchstöbern, ohne dass sie je wussten, dass er da gewesen war.
 

Und Malik fand, dass man den Charakter eines Menschen in seinem Zuhause widergespiegelt fand. Man nehme nur einmal Akefia: Der Mann hatte eine Kollektion rarer Messer (die entweder gestohlen oder auf dem Schwarzmarkt ersteigert worden waren) an seiner Wand angebracht, das hatte den Vorzug, dass sie nicht nur schön aussahen, sondern dass man auch immer vorbereitet war, wenn plötzlich unangenehmer Besuch kam. Das war nicht sehr wahrscheinlich, aber Akefia war eben von Natur aus misstrauisch (und ein wenig sadistisch, das konnte auch etwas damit zu tun haben.)
 

Oder Mai. Mai, die sowieso immer überschwänglich war und alles liebte, was nicht nur hübsch, sondern auch gefährlich aussah, hatte ein Buch in einer ihrer Schubladen versteckt, wunderschön violett eingebunden, mit silbernen Verzierungen und hellen Federn eines exotischen Vogels. Als Malik es hatte öffnen wollen, war eine dünne Nadel aus dem Knopf geschossen gekommen, mit dem man das Buch schloss. Wäre Malik nicht ein Pirat gewesen (und ein Dieb) und ein verdammt guter dazu, hätte er sich vermutlich stechen lassen und so wie er Mai kannte, hätte sie kein Problem damit gehabt, ihn vergiftet auf dem Boden ihrer Hütte röcheln zu lassen, bis er schließlich einen ziemlich bloßstellenden Tod gestorben wäre, schließlich hatte er in ihren Sachen geschnüffelt. Mai war so eine Frau und wie liebte er sie dafür! Im Endeffekt hatte nichts in dem Buch drin gestanden, was auch furchtbar unpraktisch gewesen wäre, denn Malik konnte nicht lesen.
 

Und jetzt. Jetzt wollte er diesen Menschen besser kennen lernen. Er wollte wissen, was seine Geheimnisse waren, ob er in Seide schlief, weil ihm das raue Leinen zu unbequem war oder ob er heimlich seine Haare einfärbte. Solche Dinge eben. Malik war nicht hinter riesigen Geheimnissen her – das war alles viel zu kompliziert und anstrengend und sowieso meistens unlustig.
 

Aber dieser Kerl (dieser Kerl!) hatte nichts. Rein gar nichts. Nun gut, er hatte Kleidung, einen Kompass und ein dickes Buch, das Malik rücksichtslos unter die Liege geworfen hatte, nur um es nach einiger Zeit wieder hervorzuholen, das Lesezeichen gerade zu rücken und es auf seinen alten Platz zu legen. Es war wirklich frustrierend. Der Mann hatte nichts Interessantes, alles nur normal und unpersönlich. Selbst nach einer Woche hinterließ man seinen Stempel in einem Zimmer, aber dieser Mann konnte seine Kleidung nehmen, das Buch und den Kompass, alles unter einem Arm und niemand würde darauf kommen, dass er hier gelebt hatte.
 

Es war irritierend!
 

„Man schnüffelt nicht im Besitz anderer Menschen.“
 

Malik tauchte mit dem Kopf unter der Nachtischplatte hervor und rollte die Augen. „Da bist du ja.“
 

Der Mann verschränkte die Arme im Rahmen der Tür und zog eine schwarze Augenbraue hoch. Er trug nur eine Nachtrobe und Malik dachte sich, dass, wenn er ihm jetzt seine Kleidung stehlen würde, er in dieser Aufmachung zum Aufruf kommen müsste und alle würden ihn auslachen. Aber Malik war nicht darauf aus, einen Kopf kürzer gemacht zu werden, als er ohnehin schon war und sprang so nur vom Boden auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung.
 

„Mir war sowieso langweilig. Ach ja, und du wirst bald unten im Tal erwartet. Also beeil dich. Oder auch nicht. Ich fände es toll, wenn du ausgeschimpft werden würdest.“ Malik grinste Seth an, der völlig unbeeindruckt schien, dass gerade sein Zimmer durchwühlt worden war.
 

„Dann würde ich vorschlagen, du gehst jetzt“, erwiderte der Ältere ruhig und ging auf seine Kleidung zu, die Malik wieder schön zusammengefaltet auf einen Stapel gelegt hatte.
 

Einen Moment überlegte der Blonde, ob er nicht noch bleiben sollte, um Seth zu ärgern. Dann entschied er sich aber, dass nichts in der Welt eine Schelte von Akefia wert war und zuckte mit den Schultern.
 

„Du bist ein Langweiler, Seth.“ Er drehte sich um und eilte zum Ausgang, sprang einmal an der Tür hoch, um mit der Hand den Rahmen zu berühren, und war schon fast draußen, als er sich noch einmal umwandte und rief: „Und du willst den Kapitän doch beeindrucken, nicht wahr?“
 

Dann lief er lachend den Steg hinunter und war verschwunden.
 

Seth sah ihm hinterher, unter der Fassade der Normalität, des Desinteresses, aber als der blonde Pirat weit genug weg war, ließ er sein Hemd, das er von dem Stapel der frisch im Fluss gewaschenen Kleidung genommen hatte, achtlos fallen und ging auf die Veranda, von der ein Steg hinunter ins Tal führte. Und tatsächlich – unten im Hafen stand neben der Bloody Scarlet auch ein anderes Schiff. Ein schwarz gestrichenes, wie die Nacht.
 

Die Solar Eclipse.
 

Seths Hände krallten sich in das Holz des Geländers und seine blauen Augen verengten sich zu Schlitzen.
 

Endlich. Endlich.
 

---
 

Der Wind rauschte ihm um die Ohren, als er den Steg ins Tal hinunter ging. Es war früh und die Sonne strahlte die Insel an und zog die Schatten lang. Die Luft schmeckte ein wenig salzig. Er war nun seit einer Woche auf dieser vermaledeiten Insel, die so paradiesisch war, dass er es grausam fand. Die Palmen und das blaue Meer, die Früchte und die weißen Strände – das war alles eine weiße Fassade, um diese Bastarde zu verstecken. Der Mantel über dem Dreck.
 

Die Tage waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, so ungern er es zugab. Der Druck und die Spannung machten ihm zu schaffen und seine Schlaflosigkeit hatte sich in den letzten Wochen so weit verschlimmert, dass er in der letzten Nacht kein Auge zugemacht hatte, sondern angespannt am Strand entlang gegangen war, bis Malik ihn gefunden hatte (der Junge schien immer dann aufzutauchen, wenn man ihn nicht gebrauchen konnte und das sehr oft) und darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten. Danach war der Gedanke an Ruhe ohnehin passé.
 

Seth knurrte leise und knirschte mit den Zähnen. Die Piraten waren ihm auf Schritt und Tritt auf den Fersen. Sehr wahrscheinlich dachten diese Idioten auch noch, dass er es nicht merken würde. Sobald er seine Unterkunft verließ, spürte er Augen auf sich und es dauerte nicht lange, bis sich irgendeiner der Freibeuter sich unter fadenscheinigen Gründen zu ihm gesellte. Er hatte bereits die Freude gehabt, ein paar von ihnen kennenzulernen. Natürlich Malik, der ihm wie ein dressierter Hund dauernd auf den Fersen zu sein schien, und Anzu, die schweigsame und ernste Navigatorin der Bloody Scarlet. Die ließ ihn aber auch meist schnell in Frieden und war auch in keiner Weise daran interessiert, sich mit ihm zu unterhalten, ganz im Gegensatz zu Malik, der ihn tatsächlich schon gefragt hatte, ob er Männer oder Frauen mochte, weil, du weißt schon, man kann ja nie wissen und man sollte sich lieber versichern.
 

Seth hatte ihn nur kurz angesehen und dann schlichtweg ignoriert.
 

Und gestern Nachmittag war er von einem Mann mit irritierenden grünen Augen verfolgt worden, ein Riese, der zwanzig Schritte hinter ihm gegangen war und nie etwas gesagt hatte. Seth hätte ihm am liebsten Psychoterror vorgeworfen, aber da war er auch schon verschwunden gewesen und der junge Lord hatte sich irritiert gefragt, was zum Teufel in den Köpfen dieser Männer vorging.
 

Eine Sache, die ihn auch störte, war, dass die Piraten es bis jetzt geschafft hatten, ihn von Jou und Ryou fernzuhalten und auch die beiden in Schach zu halten schienen. Er hatte keine einzige Möglichkeit gehabt, mit den beiden zu sprechen. Er hatte Jou einmal in Begleitung von einem hoch gewachsenen, ausländischen Mann mit Glatze gesehen, aber Malik hatte ihn erfolgreich davon abgehalten, ihn zu treffen.
 

Seth hoffte nur, dass diese Idioten nicht zu viel redeten. Er machte sich nicht allzu viel Sorgen um Ryou Bakura, der Junge hatte einen ordentlichen Sinn hinter seiner Stirn. Aber Jou war ein potentielles Risiko, das er lieber vermieden hätte.
 

Er zog den Mantel enger um sich, als ein frischer Morgenwind ins Tal heulte und unter seine Kleidung kroch. Seine Stiefel klangen laut auf den Bretterstufen. Es war das erste Mal, dass er ins Tal ging und es würde auch das erste Mal sein, dass sich seine Verkleidung würde bewähren müssen, seit sie die Bloody Scarlet verlassen hatten, das erste Mal, dass er Kapitän Atemu in die Augen sehen würde und hoffen musste, dass er ihn nicht erkannte.
 

Seth hasste es, sich auf Hoffnung verlassen zu müssen.
 

---
 

Ryou versuchte sich möglichst hinter Malik zu verstecken, der ihn an der Hand gefasst hatte und zu seinem Bruder geschleift hatte, um von dort das Zusammentreffen zu verfolgen. Er vertraute dem jungen, lebhaften Piraten nicht wirklich – das konnte er wohl keinem -, aber er war der einzige, der in seinem Alter war und schien freundlich genug, dass er sich in seiner Nähe wesentlich wohler fühlte, als unter den flammenden, unheimlichen Augen Akefias oder den immer gefährlich amüsierten Mariks. Der ignorierte ihn glücklicherweise gerade und war in ein Gespräch mit einem glatzköpfigen, hoch gewachsenen Mann vertieft, der hin und wieder zustimmend nickte oder kurz und klar antwortete.
 

„Hey, Ryou, bist du aufgeregt?“, fragte Malik ihn und lächelte.
 

Er biss sich auf die Lippe. „Ja.“
 

Der Blonde lachte und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Die meisten Menschen unterschätzen Atemu eher. Was du nicht tun solltest“, fügte er noch hinzu und nickte, als ob er selber bestätigen wollte.
 

Ryous Blick flackerte nervös durch die Menge. Er sah Akefia, der an den großen, gefällten Baum gelehnt stand, der scheinbar als Podest dienen sollte. Es war keine Palme, irgendjemand schien ihn einmal aus dem Innern der Insel an den Strand geschafft haben – vielleicht zum Schiffsbau?
 

Er sah auch die brünette Frau mit den kühlen blauen Augen. Sie stand etwas abseits und schaute auf einen Kompass.
 

Ryou schaute sich weiter um und plötzlich fing ein paar violetter Augen seine eigenen und hielt sie fest. Er blinzelte und sah die junge Frau mit den langen blonden Haaren verwirrt an. Sie lächelte und drehte sich weg. Was war das gewesen?
 

Er hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, als er Lord Kaiba sah, der etwas abseits der Menge stand. Seine blauen Augen waren starr auf den Baumstamm gerichtet und nur noch Schlitze. Seine Arme waren verschränkt. Seine Haltung schrie förmlich Feindseligkeit.
 

Und doch konnte Ryou nicht umhin, zu bemerken, wie schlecht der junge Lord aussah. In der Woche, die sie sich nicht gesehen hatten, schien auch der Prinz nicht gut geschlafen zu haben. Seine Augen waren dunkel gerändert und seine Schultern ein wenig eingesunken. Die Anstrengung und der Stress beeinflusste anscheinend nicht nur den Bibliothekar, sondern auch den starken Lord und Ryou konnte sich nur im Ansatz vorstellen, wie es ihm gehen musste – er trug immerhin fast die alleinige Verantwortung für dieses Unterfangen.
 

Blaue Augen flackerten kurz von ihrem Fixpunkt und sahen ihn direkt an. Ryou sah zurück und dieser kurze Augenblick des Zusammenseins rettete seine Nerven, denn – so lächerlich es klingen mochte – er wusste, dass er nicht alleine war. Und das schien schon wahnsinnig viel auszumachen.
 

Obwohl ein missmutiger Aristokrat mit einem definiten Hang zur Arroganz vielleicht nicht die beste Kameradschaft war, wenn auch besser als nichts.
 

Ryou seufzte und fuhr sich durch die Haare. Er hatte Kopfschmerzen.
 

Malik stieß ihm in die Seite und er sah fragend auf. Alle Blicke waren auf den Baumstamm gerichtet.
 

Ryou hätte fast aufgeschrieen. Stattdessen biss er sich auf die Zunge.
 

Da hol mich doch der Teufel!
 

Der Mann, der sich elegant auf den Baumstamm schwang, die Hände in die Gürtelschlaufen seiner abgenutzten Lederhose steckte und in die Runde schaute, rote Augen blitzend und das Lächeln warm, war der junge Mann, den er an seinem ersten Abend hier getroffen hatte. Und plötzlich machte alles Sinn.
 

„Arbeitet Ihr auch für den Vizekapitän? Oder für Kapitän Atemu selber?“ Ryou war neugierig. Wo der Piratenkönig wohl war? Wie sahen die anderen Crewmitglieder aus? Wie würden sie sein?
 

Zu Ryous Überraschung lachte der Mann auf und schwang sich mit einem Satz auf die Reling. „Das weiß ich nie so genau. Es ist mehr ein Geben und Nehmen. Aber ja, ich arbeite hier.“
 

„Was ist Eure Aufgabe?“
 

„Ich bin eigentlich für alles zuständig, was gerade so anfällt. Wenn es nötig ist, putze ich sogar die Kartoffeln“, antwortete der Fremde und seine Augen glitzerten amüsiert.
 

Ryou sah ihn fast fasziniert an. „Dann seid Ihr sicher unentbehrlich.“
 

„So ähnlich.“
 

Ryou kam sich wie ein Trottel vor. Unsinn, er war ein Trottel. Er hatte so viel über Kapitän Atemu gelesen, wusste so viel – und erkannte ihn nicht, wenn er ihm gegenüber saß. Der Mann war sein Held gewesen – so jung und schon so viele Abenteuer. Er hatte die Geschichten verschlungen, die seine Tanten aus Übersee ihm erzählt hatten, wenn sie zu Besuch waren.
 

Sein zweiter Gedanke war, ob er sich irgendwie verraten haben könnte. Hatte er irgendetwas gesagt, was ihre Tarnung gefährden konnte? War er zu deutlich geworden? Wie hatte er sich verhalten? Wenn er schuldig wäre, dass nicht nur er selber, sondern auch Seth und Jou getötet wurden, würde er sich selbst noch im Himmel oder in der Hölle oder wo auch immer er hinkommen würde Vorwürfe machen.
 

Hektisch ging er das Gespräch in Gedanken noch einmal durch, aber er konnte sich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern. Es war ihm damals nicht als wichtig erschienen.
 

Unwohl sah er Seth an. Was, wenn der Mann erfahren würde, dass er mit Atemu geredet hatte?
 

Aber Seth war viel zu gebannt, um überhaupt etwas von der misslichen Lage seines Bibliothekars mitzubekommen. Er starrte mit geweiteten Augen auf die schmale Figur des jungen Piratenkapitäns, blinzelte noch nicht einmal.
 

Das ist der Bastard!, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss.
 

Wie er so selbstbewusst dort stand, die Hand auf der Hüfte, den Kopf leicht zur Seite gelehnt, dass ihm die blonden Strähnen wirr ins Gesicht fielen – das war der Mann, der ihn vor einem Monat in diese Krise gestürzt hatte.
 

Er biss die Zähne aufeinander und krallte die Finger in seine verschränkten Arme aufeinander, um seine Wut, die Frustration, den aufgestauten Stress nicht hinauszulassen. Sein Mundwinkel zuckte einmal gefährlich und er zog die Augenbrauen leicht zusammen. Seine blauen Augen wurden dunkel und stürmisch. Aber er wusste, dass es für die, die ihn nicht genau lesen konnten, schwer zu sehen war. Er hatte ein Talent, nichts von seinen Gefühlen aus sich herauszulassen. Sonst hätte er sehr wahrscheinlich auf der Stelle sein Schwert gezogen – seine Pistole hatten sie ihm abgenommen – und hätte etwas Unüberlegtes getan.
 

Atemu schaute mit diesem lasziven, halbgeschlossenen Blick über die vielen Menschen, den er Seth – Seto - damals auf dem Ball geschenkt hatte – nur war er damals nicht Atemu, sondern Summer gewesen.
 

„Kinder, hört auf zu schwätzen!“ Die Stimme des Piratenkapitäns, rau und genauso melodisch, wie er sie in Erinnerung hatte, tönte mit Leichtigkeit über das Stimmenwirrwarr hinweg, ohne dabei laut zu werden.
 

Die Piraten verfielen in ein erwartendes Schweigen. Hier und da tuschelten noch einige, aber sie taten es so leise, dass sie mühelos noch mitbekamen, was ihr Kapitän sagte.
 

„Gut. Danke.“ Atemu verschränkte die Arme. Dann lächelte er. „Es ist etwas länger her, seit wir alle hier zusammen waren. Ich hoffe, ihr erkennt mich alle trotzdem.“
 

Allgemeines Gelächter, von dem sich Atemu aber nicht stören ließ. „Ich möchte zum Punkt kommen, da ich sicher bin, dass ihr Besseres zu tun habt, als meinem Geschwätz zuzuhören.“ Er machte eine kurze Pause. „Heute Abend werden wir auslaufen.“
 

Es wurde totenstill. Alle starrten den jungen Piraten an. Dann rief ein großer Mann mit längeren braunen Haaren: „Wir sind gerade erst angekommen!“ Zustimmendes Gemurmel kam auf.
 

Atemu sah sich noch einmal um und meinte dann ernst: „Ich weiß. Ich weiß, dass ihr müde seid. Viele von uns sind schon seit mehreren Monaten am Stück auf See. Glaubt mir, ich möchte mein Bett auf ungern wieder missen und das grandiose Essen hier gegen Pökelfleisch eintauschen. Aber meine Entscheidung steht fest.“
 

Die Piraten sagten nichts, einige seufzten, andere schauten missmutig in den Sand.
 

„Die Horus muss repariert werden“, bemerkte ein breitschultriger Mann mit wilden Haaren und einem zernarbten Gesicht leise.
 

Akefia kam Atemu zuvor. Seine Stimme war ernst und das Geflüster erstarb langsam. „Nicht nur das. Unsere Munition ist fast am Ende. Die Reserven, die meine Crew aus Tortuga mitgebracht hat, sind allerhöchstens Notrationen. Nahrung haben wir, aber uns fehlt Medizin. Wir sind vollkommen ungeschützt, sollten wir angegriffen werden.“
 

Einige Piraten nickten, andere schauten schuldbewusst zu Boden. Atemu seufzte. „Lasst es uns einsehen, Jungs. Wir haben uns in letzter Zeit vernachlässigt. Einigen von uns schmerzen alle Knochen. Wir sind so beschäftigt gewesen, dass wir alle möglichen Schäden aufgeschoben haben. Aber ich bin der Meinung, dass es jetzt reicht.“
 

Zustimmendes Gemurmel. Seth sah, wie Akefia sich mit finsteren Augen das Handgelenk rieb, und als er sich umschaute, sah er, wie erschöpft die Piraten schienen. Einige hatten sich an Bäume gelehnt, andere saßen auf der Erde. Und mehr als ein Drittel schien verletzt zu sein.
 

Auch Atemu. Er lehnte sein Gewicht auf sein rechtes Bein und er sah müde aus. Die Eleganz, die er noch vor einem Monat gezeigt hatte, schien fast verschwunden – und Seth begriff, dass das war, was ihn die ganze Zeit gestört hatte.
 

„Ich möchte so schnell wie möglich ablegen“, fügte Atemu hinzu. „Ich laufe heute Abend aus – wenn die Horus bis dahin nicht so weit in Schuss gebracht ist, dass sie nicht wie eine Nussschale auf dem Meer absäuft, folgt die Mannschaft von Mai mir später. Akefias Mannschaft wird mich begleiten.“
 

Er pausierte und fuhr sich durch die Haare. „Jeder, den wir schonen können, bleibt hier. Falls ihr krank seid, kuriert euch aus und schließt euch dann entweder Mai an oder bleibt hier.“
 

Jemand hustete besonders laut in die Stille hinein. Seth drehte sich um, wie die meisten um ihn herum. Der junge blonde Pirat, Malik, klammerte sich an Ryou fest und verdrehte die Augen, als würde er Höllenqualen leiden. Ryou versuchte ihn entsetzt zu beruhigen und hielt ihn an der Schulter.
 

Atemu zog eine elegante Augenbraue hoch. „Malik, hör auf zu schauspielern. Was du hast, ist nichts, was einmal Kielholen nicht kurieren könnte.“
 

Die Männer lachten rau und Ryou schien positiv verzweifelt, als Malik sich zu Boden fallen ließ und ihn dabei mit hinunterriss. Der Blonde blieb stur auf dem Boden liegen und rief dann: „Du bist so grausam!“
 

Ryou kämpfte damit, einigermaßen würdevoll wieder auf die Beine zu kommen, aber Maliks Hand an seinem Hemd half ihm nicht wirklich dabei. Der Bibliothekar wurde vor Verlegenheit rot, als die Piraten laut lachten. Die Situation wurde erst entschärft, als Akefia Malik an den Haaren packte und hochzog.
 

Und verwundert stellte Seth fest, dass auch die angespannte, düstere Atmosphäre gewichen war.
 

„Ein letztes Mal Aufmerksamkeit“, rief Atemu, die Arme vor der Brust verschränkt, das Funkeln in den roten Augen, das Seth schon in Port Royal gesehen hatte, sowohl in Summers als auch in Atemus Augen.
 

„Wie ihr alle sicher schon mitbekommen habt, befinden sich drei unbekannte Gesichter unter uns.“
 

Seth war es gewohnt, alle Blicke auf sich zu spüren. Es waren zwar meist Blicke der Bewunderung der Hofdamen und die unterwürfigen Blicke der Lords und nicht die misstrauischer Piraten. Aber da ihn ihre Meinungen ohnehin nicht interessierten, beachtete er nur ein einziges Paar Augen. Atemu sah ihn direkt an, unbeeindruckt von seiner feindlichen Haltung und lächelte spöttisch. Seto schenkte ihm im Gegenzug eines seiner kühlen Halblächeln, die nie etwas Gutes verhießen.
 

Plötzlich meinte eine abfällige Stimme, die Seth als die der brünetten Piratin Anzu erkannte: „Eigentlich sind es nur zwei.“
 

Seth riss sich von Atemus eisernem Blick los und sah sich um, so wie viele der Piraten. Sein Blick kreuzte den Ryous und der sah ihn nur verwirrt an. Er zuckte mit den Schultern und sah dann weg, als Malik sich zu ihm beugte und ihn etwas Leises fragte.
 

Wo zum Teufel ist Jou?, dachte sich der junge Lord und zog die Augenbrauen missbilligend zusammen.
 

Scheinbar schien nicht nur er das zu denken.
 

„Wo ist der andere?“, fragte Atemu laut und misstrauisch, seine gute Laune plötzlich verschwunden.
 

Die Piraten murmelten untereinander. Einige sahen ihn an, aber das störte ihn nicht. Was ihn allerdings störte, war, dass Jou das Risiko einging, dass die Piraten misstrauisch wurden. Dass sie vermuteten, sie planten ein Attentat oder sonst eine Idiotie, war gerade das, was Seth am wenigsten gebrauchen konnte.
 

Aber weder Pünktlichkeit, Logik, noch Vorrausicht hatten jemals zu Jous Tugenden gezählt. Also konnte Seth nicht sagen, dass er überrascht war. Hätte er den Trottel bloß nicht mitgenommen.
 

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Ryou trat unsicher einen Schritt zurück, als Marik ihn mit zu Schlitzen verengten Augen ansah. Wie konnten Brüder nur so unterschiedlich sein? Malik war anhänglich, freundlich und offen (wenn auch etwas zu sehr von, nun ja, allem), Marik war schweigsam und feindselig. Als ob er genau wüsste, dass etwas an ihnen nicht stimmte.
 

Der Gedanke jagte Ryou einen Schauer über den Rücken.
 

„Wo ist dein Freund, huh?“, fragte der ältere Pirat leise und misstrauisch, die Arme verschränkt, die Augenbrauen zusammengezogen. In seinen violetten Augen lag ein gefährliches Glitzern.
 

Der junge Bibliothekar sah ihn miserabel an und zuckte hilflos mit den Schultern. Marik schnaubte abfällig und murrte etwas, dass ganz wie „Als ob“ klang.
 

Wie sollte er das denn wissen! Sie ließen ihn ja seit Tagen nicht mehr zu Lord Seto und Lord Jou! Er wurde ja ständig bewacht. Was konnte er also von ihm erwarten?
 

„Ach komm, Marik, hör auf“, mischte sich Malik mit einem Stirnrunzeln an und legte Ryou die Hand auf die Schulter. „Lass ihn in Ruhe.“
 

Ryou sah den blonden Piraten dankbar an, der ihm ein kleines, aufmunterndes Lächeln schenkte. Marik lachte nur trocken, sandte ihnen einen letzten, abfälligen Blick und wandte sich dann ab.
 

Malik sah ihn noch eine Sekunde undeutbar an, dann drehte auch er sich weg und sah Ryou an, das alte, strahlende Lächeln zurück auf seinen Lippen. „Mach dir keine Sorgen, Ryou. Ich wette, es ist nichts.“
 

„Das hoffe ich auch“, murmelte Ryou verschüchtert und biss sich auf die Lippe.
 

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Währenddessen war Atemu von dem Baumstamm heruntergestiegen und diskutierte mit Akefia, Anzu und Mai.
 

„Wo ist der Kerl?“, fragte er leise, aber scharf und sah sie alle einmal entschieden scheltend an.
 

Mai zuckte mit den Schultern und spielte mit ihrem goldenen Ohrring. „Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat er den Weg nicht gefunden“, fügte sie noch hämisch hinzu.
 

Atemu sandte ihr einen Blick, der ausdrückte, wie unglaublich witzig er das Ganze fand. „Deshalb hatte ich gesagt, ihr sollt die drei holen.“ Er wandte sich zu Akefia. „Warum ist das nicht auch so passiert?“
 

Der Vizekapitän schnaubte abfällig. „Ich hatte Malik gesagt, er solle den arroganten Dreckskerl abholen und Shadi hat den Kleinen hergebracht, wie man sieht.“
 

„Das sehe ich. Aber warum ist der dritte nicht hier?“, gab Atemu zurück und in seine Stimme schlich sich ein Hauch Ungeduld.
 

Akefia schwieg eine Weile. Dann sah er auf und meinte: „Das sollte Anzu machen.“
 

Die Brünette fuhr wütend auf: „Na danke, Akefia. Kannst du nicht einfach deine Klappe halten?“
 

„Wage es nicht, so mit mir zu reden!“, zischte der Vize gefährlich und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
 

„Und was sonst? Wir haben doch alle gesehen, dass du nur eine große Klappe hast und nichts dahinter!“
 

Akefia war einen Schritt davor, auf Anzu loszugehen, sein Gesicht vor Zorn entstellt und die Fäuste geballt. „Du verdammtes-“
 

„Hört auf!“, rief Atemu scharf dazwischen und packte seinen Vizekapitän am Arm. Seine roten Augen brannten, die eleganten Augenbrauen zusammengezogen, nichts von der charmanten Art mehr übrig. „Habt ihr beide den Verstand verloren?“ Als er sah, dass Akefia sich beruhigte und nicht mehr die direkte Gefahr bestand, dass er sie zusammenschlagen würde, wandte sich der Piratenkapitän an seine Navigatorin. „Was ist in dich gefahren? Warum hast du den Kerl nicht geholt? Das war ein direkter Befehl!“
 

Anzu schnaubte abwertend und zischte: „Von diesem Bastard lasse ich mir keine Befehle geben!“
 

Akefia knurrte gefährlich und für einen Moment schien er die beruhigende Hand seines Kapitäns missachten zu wollen. Dann riss er sich zusammen und verschränkte die Arme.
 

Atemu atmete ruhig durch, schloss kurz die Augen und sah sie dann sanft an. „Es war mein direkter Befehl, Anzu.“
 

Die Navigatorin sah ihm tief in die Augen und in ihrem Blick brannte ein unbändiger Hass, eine Verletztheit, eine unglaubliche Qual. Mit erstickter Stimme, aber verbittert erwiderte sie: „Deine Befehle sind unverantwortlich. Sie stammen direkt aus der Hölle.“
 

Dann riss sie sich aus Mais beruhigendem Griff los und stürmte davon, den Kopf gesenkt. Die anderen Piraten, die das Gespräch nicht mitbekommen hatten, sahen ihr verwirrt, zum Teil düster hinterher.
 

Atemu sah ihr bestürzt hinterher, die Hand halb erhoben, die Augen weit und verletzt. Für einen Moment schien er ihr hinterherlaufen zu wollen, dann zog er die Hand ein und senkte den Kopf, wie ein Kind, das von seiner Mutter geschlagen wurde.
 

Es herrschte Stille unter den dreien, schwere, unerträgliche, gedankenreiche Stille. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
 

Dann räusperte sich Mai und flüsterte leise und nachdenklich: „Ich werde mit ihr reden, Atemu. Mach dir keine Sorgen.“ Sie lächelte aufmunternd und fuhr ihm durch die dichten, schwarzen Haare. Ihre Augen trafen sich für einen Moment, violett auf karminrot, und es lag ein Wissen darin, dass viel schwieriger und inhaltsreicher war als alle Worte. Nach ein paar Augenblicken lächelte Atemu matt zurück, atmete einmal kurz durch und nickte. Mai drehte sich um und folgte der brünetten Frau.
 

Akefia und Atemu sahen sich schweigend an.
 

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Seth beobachtete das Geschehen argwöhnisch. Er konnte zwar nicht hören, was beredet wurde, aber das Bild war schon recht eindeutig.
 

Und er hätte niemals gedacht, Atemu einmal so verletzlich und ungeschützt zu sehen. Es war ein zwiespältiges Gefühl. Er wusste nicht, warum es ihn so traf. Vielleicht, weil er derjenige sein wollte, der diesen Schmerz in diese roten Augen brachte. Sehr wahrscheinlich.
 

Atemu schien sich langsam zu fassen, nachdem die blonde Piratin gegangen war. Er redete kurz mit Akefia, der nur stumm und düster nickte, bevor auch der Vizekapitän sich umdrehte und mit weit ausgreifenden Schritten ging.
 

Die Piraten, die ihre Gespräche einstellten, sahen Atemu erwartend an. Einige warfen einander wissende Blicke zu.
 

Seth hasste es, nicht zu wissen, worum es ging. Er war gewohnt, mehr zu wissen als alle anderen.
 

Atemu räusperte sich und sofort verstummte jeder Gesprächsfetzen, der noch übrig geblieben war. Sogar Malik, der auf Ryou einredete und dabei wild mit den Händen gestikulierte, verstummte und sah auf.
 

„Das wäre es dann auch. Es tut mir leid, dass ich so viel von eurer Zeit in Anspruch genommen habe. Ruht euch gut aus.“ Seine roten Augen hafteten noch einen Moment auf der Menge, dann wandte er sich abrupt ab und ging auch.
 

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„Das war nicht fair, das weißt du.“
 

Eine kurze Pause. Dann: „Was er damals getan hat, war auch nicht fair.“
 

Ein Seufzen. „Er leidet genauso wie du. Niemand kann dich besser verstehen.“
 

„Sag nicht, dass wir uns ähnlich sind. Sag es nicht. Das ist eine Lüge.“
 

„Es tut ihm leid, weißt du? Jeden Tag aufs Neue.“
 

„Es tut ihm leid?! Wirklich! So ein Schwachsinn! Warum hat er es dann getan!“
 

„Weil es keine andere Möglichkeit gab.“
 

„Unsinn. Es gibt immer andere Möglichkeiten. Das ist Unsinn.“
 

Dann schwiegen sie sich an und es war ein schmerzhaftes Schweigen.
 

---
 

Das Salz brannte ihm in den Augen. Seine Stiefelschritte waren schwer auf dem Holz und durchbrachen die Eintönigkeit und Friedlichkeit der Wellen, die sich am nah gelegenen Strand brachen. Seth wusste nicht, warum er diesen Weg genommen hatte, er hatte einfach die plötzliche Freiheit der verwirrenden Situation ausgenutzt und war dem Holzpfad in entgegengesetzte Richtung zu seinem ‚Haus’, wenn man die schäbige Hütte so etwas nennen konnte, gefolgt.
 

Der Pfad führte am Strand entlang, durch kurze Waldstücke und über einen Flusslauf. Seth versuchte alle Gedanken zu verscheuchen, wenn sie nicht nützlich und hilfreich waren. In letzter Zeit waren ihm zu viel von eben jenen gekommen.
 

Die Frage, die immer wiederkehrte, war, was er nun tun sollte, wo er endlich seinen Vorteil hatte. Er wollte Atemu an den Galgen bringen – nur war das reichlich schwer, wenn man auf einer einsamen Insel festsaß. Er würde wohl warten müssten, bis sie wieder das Festland erreicht hatten. Bis dahin würde er dieses ermüdende Schauspiel aufrechterhalten müssen. Er mochte allein die Vorstellung nicht.
 

Er hielt abrupt an und begann, seine Umgebung wieder wahrzunehmen, als eine Stimme ihn rau aus seinen Gedanken riss.
 

„Seth, nicht?“
 

Blaue Augen verengten sich zu Schlitzen und er drehte sich langsam herum. „In der Tat.“
 

Funkelnde rote Augen starrten in seine blauen, dieselben Augen, die ihn für Wochen verfolgt hatten, die er in seinen Fieberträumen auf Tortuga und in den schlaflosen Nächten auf Fortune Island gesehen hatte, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hatten wie ein Brandmal. Die Augen, die ihn hierher getrieben hatten.
 

Sie sahen sich stumm an und Atemu lächelte wissend, wie eine Katze, die seine Beute in die Ecke gedrängt hatte, selbstzufrieden. Von seiner Unsicherheit war nichts mehr zu spüren – wie ein perfekter zweiter Akt eines Theaterstücks. Er stand gegen die Reling gelehnt, die Beine an den Knöcheln gekreuzt und den Kopf zurückgelehnt, so dass er seinen langen, geschmeidigen Hals preisgab und wie gern hätte Seth ihn für diese perfekte Farce, diese perfekte Maske gewürgt, bis dieses selbstgefällige Lächeln von seinen Lippen verschwand.
 

Anstatt seinen Gefühlen freien Raum zu lassen, lächelte er nur ebenso gefährlich zurück und verengte die Augen zu Schlitzen. Atemu war es gewohnt, dass die Menschen vor ihm winselten und jaulten und in sich zusammenschrumpften – Seth aber stand aufrecht und sah auf ihn herab.
 

Der Piratenkapitän lachte rau und fuhr sich mit der Hand durch die dichten Haare. Ein paar blonde Strähnen fielen ihm wirr ins Gesicht. „Ich habe von Akefia gehört, wie du ihn in den Dreck getreten hast. Beeindruckend.“
 

Seth zog eine elegante Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. „Ich bin mir sicher, dass er das nicht so gesagt hat.“
 

Über ihnen schrie ein Vogel und Atemus Lächeln wuchs und er legte den Kopf schief. „Was sagst du, Seth? Wie wäre es mit einem Duell unter Partnern?“
 

Seths Blick flackerte zu Atemus Schwertgriff und er maß ihn genau. „Gerne.“
 

Atemu sah nicht stärker als sein Vizekapitän aus, aber dafür würde er sehr wahrscheinlich agiler sein. Ein Vorteil, den er auskosten würde. Außerdem war er leichter und sank nicht sehr im Sand ein. Seth verfluchte seine schweren Lederstiefel. Er hatte erwartet, dass Atemu ihn irgendwann persönlich abfangen würde, aber er hatte nicht gedacht, dass er ihn zu einem Kampf herausfordern würde. Das mischte die Karten völlig neu.
 

Denn auch wenn Atemu sagte, dass es nur ein kleines Duell sei, so las Seth in seinen Augen und in seiner Haltung etwas deutlich anderes: Hier ging es um alles. Der Piratenkönig hatte die letzte Entscheidung und sein Kampf gegen Akefia zählte nichts, nicht hier. Was Atemu nicht mit eigenen Augen sah, das würde er nicht glauben.
 

Seths Hand glitt zu dem harschen Schwertgriff und er legte die Finger testend um ihn. Er schmiegte sich perfekt seiner geschlossenen Hand an.
 

Atemu stieß sich von der Reling ab und kam auf ihn zu, wie eine Raubkatze. Er lächelte, zog sein Schwert (es war lang und dünn, ganz anders als das, das Bakura benutzt hatte) und senkte den Kopf kurz. Seth erwiderte die Geste. Niemand von ihnen machte den obligatorischen Knicks.
 

Und dann schnellte Atemus Schwert hoch und Seth konnte gerade in der letzten Sekunde parieren – er hatte den Ausfallschritt kommen sehen, aber er hatte einfach nicht schnell genug reagiert. Atemu lächelte verschmitzt hinter seiner Klinge und sie traten beide einen Schritt zurück. Seth runzelte verärgert die Stirn. Das Lachen würde ihm noch vergehen.
 

Er attackierte und die dünne Klinge traf klirrend auf die seine und Stahl strich über Stahl. Für einen Moment hielten sie sich die Waage, dann sprangen sie auseinander und Atemu brauchte keine Sekunde, um wieder vorzuschnellen, sich auf der Hacke halb zu drehen und seine Seite anzugreifen.
 

Die Schläge kamen immer schneller und Seth sah, dass Atemu ein ganz anderes Kaliber als Bakura war. Er war schnell und seine Schläge waren überraschend kraftvoll. Er suchte jede noch so kleine Lücke und nutzte jede noch so unscheinbare Chance und nach wenigen Minuten kam Seth nicht einmal mehr dazu, selber anzugreifen, sondern brauchte all seine Aufmerksamkeit und Kraft, um zu parieren.
 

Und Atemu spielte nicht leicht – er versuchte lebenswichtige Stellen zu treffen und jeder, der auch nur eine Augen im Kopf hatte, sah den gefährlichen Schimmer in seinen Augen, den gefährlich harschen Unterton, für den er berühmt war. Ein Dämon. Der Dämon mit den roten Augen.
 

Seth war außer Atem und frustriert merkte er, dass er auf verlorenem Posten kämpfte. Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen. Und mit einem gewissen Unwohlsein und einer definiten Wut wusste er, dass Atemu nicht zögern würde, ihm die Kehle durchzuschneiden.
 

Als Seth ein weiteres Mal Atemus Schlag parierte und das mit mehr Mühe, als es eigentlich kosten durfte, grinste ihn der Piratenkapitän plötzlich an und anstatt sich zurückzuziehen trat er einen Schritt nach vorn und bohrte ihm den harten Absatz seines Stiefels in den Zeh. Überrascht und mit einem harschen Schmerzenslaut stolperte Seth einen Schritt zurück und die Zeit reichte Atemu, um ihm die Beine unter dem Körper wegzutreten und ihn wenig elegant in den Sand zu schicken.
 

Seth versuchte sich zu fangen und die weißen, hellen Punkte aus seiner Sicht zu vertreiben. Er fluchte leise. Aber da hatte der Piratenkönig ihm schon das Schwert aus der Hand getreten und hielt ihm das eigene an die Kehle.
 

„Verdammter Bastard“, murmelte Seth hasserfüllt und sah zu dem jungen Piraten auf. Atemu grinste ihn an und beugte sich zu ihm hinunter.
 

„Weißt du, Bakura wählt die Pistole über das Schwert, weil es eine einfache, schnelle Art zu töten ist. Oder erdolcht dich von hinten. Die meisten hier sind aber mit dem Schwert aufgewachsen. Ich dachte, das solltest du wissen“, erklärte er und er steckte das Schwert wieder in die Scheide zurück.
 

Seth sah ihn nur aus funkelnden Augen an.
 

„Aber du hast dich doch gut geschlagen. Du verstehst es, mit dem Schwert umzugehen. Einen Mann wie dich können wir gebrauchen.“ Er richtete sich auf und fuhr sich dann durch die verschwitzten Haare. „Ich freue mich, dich morgen auf der Solar Eclipse zu haben. Und vielleicht ist dein angeknackster Stolz bis dahin etwas geheilt. Ich lasse dich jetzt allein, damit du deine Wunden lecken kannst.“
 

Damit und einem letzten neckischen Blick in Seth’ Richtung, ging er und Seth sah ihm nach, ballte wütend die Faust in den Sand und biss die Zähne aufeinander, bis sie knirschten.
 

---
 

Das Beladen der Schiffe verlief wie geplant – sollte nichts Unvorhergesehenes geschehen, würden sie bei Einbruch der Nacht auslaufen können. Akefia betrachtete das Geschehen mit Argusaugen, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augenbrauen gefährlich zusammengezogen. Um seinen Mund lag ein harter Zug.
 

„Warum so grimmig?“, fragte Atemu, der neben ihn getreten war und gelassen zusah, wie einer der Piraten geschickt eine Kiste auf dem Deck der Bloody Scarlet verstaute. Von seiner Angespanntheit war nichts mehr übrig.
 

Akefia warf ihm einen unzufriedenen Blick zu. „Du weißt ganz genau, wie wenig ich von dieser Aktion halte.“
 

Atemu schmunzelte und legte den Kopf schief. „Und ich dachte, du seiest immer der Erste, der für völlig unberechenbare, waghalsige und ungeplante Aktionen mit möglicherweise tödlichem Ausgang ist.“
 

„Die Zeiten haben sich geändert.“
 

Sie schwiegen eine Weile und schauten den anderen zu, wie sie Kisten und Kanonen verluden, wie Gold und Silber abgeladen und achtlos an den Strand gestellt wurde. Die Sonne brannte vom Himmel und die Luft schmeckte salzig.
 

Es dauerte einige Minuten bis Akefia sich müde über das Gesicht fuhr, in seine Manteltasche griff und eine kleine Dose hervorholte. Er betrachtete sie, drehte sie in den Fingern und fuhr über die raue Oberfläche.
 

„Vielleicht hast du Recht. Vielleicht mache ich tatsächlich einen Fehler.“ Atemu nahm ihm die Dose aus der Hand und öffnete sie vorsichtig.
 

Akefia sah ihm interessiert zu und verdrehte die Augen. „Diese Einsicht wird mir nicht viel bringen, nicht wahr? Du hörst mal wieder nicht auf mich.“
 

Der junge Piratenkapitän sah kurz durch seine blonden Strähnen auf und grinste. „Ich bin der Kapitän.“ Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Dose zu und beugte sich darüber. Mit einer Hand hielt er sich die Haare aus dem Gesicht und roch an dem pulvrigen Inhalt. Dann begann er zu husten und er schloss die Augen fest. „Verdammt.“
 

Akefia nahm ihn die Dose spöttisch schnaubend ab. Atemu sandte ihm einen bösen Blick und fuhr sich mit dem Hemdärmel über die Nase. „Teufelszeug.“
 

„Du weißt die guten Dinge in diesem Leben nicht zu schätzen“, gab Akefia zurück und nahm sich eine Prise des Pulvers und zog es durch die Nase ein. Seine Augen wurden kurz glasig, dann blinzelte er und sah seinen Kapitän überlegen an.
 

Atemu schnaubte abfällig. „Nein. Dann stünde ich nämlich nicht mit einem kleinen Möchtegerngauner hier und würde ihm zusehen, wie er sich Schnupftabak durch die Nase zieht.“
 

Akefia hob eine Augenbraue. „Wo wäre der Herr denn dann?“
 

„Hah, ich habe mir gedacht, dass dich das interessieren würde.“
 

„Und ich nehme an, dass du es mir nicht verraten wirst“, vermutete der Vize, als er die Dose wieder schloss und sie in seiner Manteltasche verstaute.
 

Atemu grinste und lehnte sich zurück. Er blinzelte in die Sonne. „Wir haben keine Zeit, hier herumzutrödeln. Auf, auf. Ich will bei Abend auslaufen.“ Er klopfte sich den Staub von der Hose und streckte sich einmal. Er packte sich eine der Kisten, die die Piraten am Strand abgestellt hatten und wollte sie auf eines der Schiffe bringen.
 

Da rief ihm Akefia missmutig hinterher: „ Warum hast du mir eigentlich das kleine Weichei aufgehalst?“
 

Atemu drehte sich halb wieder zu ihm um und zog eine elegante Augenbraue hoch. „Das weißt du nicht?“
 

Akefia verengte die Augen nur gefährlich. Würde ich dann fragen?
 

Die Kiste auf einem Knie absetzend sah der Piratenkapitän seinen Vize schmunzelnd an. „Ihr seht euch sehr ähnlich, findest du nicht?“
 

Der Vizekapitän sah angewidert aus. Sein Mundwinkel zuckte. „Ganz sicher nicht. Ich bin nicht so ein Weichei.“
 

Atemu schaute ihn todernst an und gab ebenso nachdrücklich zurück: „Nein, sicher nicht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass irgendjemand den großen Akefia besiegen könnte. Unvorstellbar.“
 

Ein Knurren. „Bastard.“
 

---
 

Ryou packte seine wenigen Habseligkeiten in die kleine, abgenutzte Tasche. Es war nicht viel, ein Buch, zwei Hemden und zwei Hosen, ein Kompass und das Medaillon seines Vaters. Er zögerte, als er es in der Hand hielt und betrachtete es nachdenklich und ein wenig sehnsüchtig. Er liebte dieses Medaillon. Es war alles, was er von seinem Vater hatte, abgesehen von den paar Kleidungsstücken, die ihm ein Diener bei seiner Ankunft in Port Royal überreicht hatte. Aber Kleidung war so nichtssagend.
 

Aber diese Kette… Diese Kette hatte ihm sein Vater persönlich gegeben, er hatte sie ihm hingehalten und gelacht und gesagt, dass er gut darauf aufpassen sollte. Und er trug sie immer bei sich, immer nah an seinem Herzen. Es war furchtbar schwer, sie in die Tasche zu legen, aber er konnte sie auch nicht direkt bei sich tragen – das Zeichen der Royal Navy war auf der Vorderseite eingraviert, ein Zeichen, auf das sein Vater stolz gewesen war. Die Navy war sein Leben gewesen. Das heißt, sie war es gewesen, bis ihm irgendeiner seiner eigenen Kameraden bei einem Rundumschlag mit dem Schwert versehentlich das Bein genau über dem Knie abgetrennt hatte und Samuel Bakura ein Bibliothekar geworden war.
 

Ryou konnte nicht riskieren, dass einer der Piraten es sah. Sie waren jetzt schon misstrauisch genug. Versteckt hinter der freundlichen, lächelnden Fassade oder der kühlen Akefias, aber es war da und er wollte es nicht schüren.
 

Schweren Herzens legte er die Kette fein säuberlich zwischen die Hemden, fuhr mit der Hand über den Stoff und seufzte. Er hoffte, dass dieses Versteckspiel bald enden würde. Und am besten zu Hause in seiner Bibliothek. Es riss seine Nerven entzwei. Er war Bibliothekar, kein Pirat und er würde es niemals sein.
 

Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und blinzelte. Wann würde dieser Stress, diese Frustration, diese Einsamkeit endlich vorbei sein?
 

„Hey, Kleiner!“
 

Ryou schreckte hoch und sein Herz rutschte ihm einen guten halben Meter tiefer.
 

„Was machst du?“ Eine warme Hand legte sich auf seine Schulter und blonde, lange Haare strichen über seine Wange, als die junge Frau, die er schon beim Zusammentreffen am Morgen gesehen hatte, über seine Schulter sah.
 

Ryou wurde kalkweiß (das heißt, noch weißer, als er ohnehin schon war – sehr wahrscheinlich bemerkte die Piratin es nicht mal) und ballte die Hände zu Fäusten. „I-Ich pa-“
 

„Ah!“, rief die Frau erfreut und griff nach dem Buch in seiner Tasche. Sie hielt es hoch und blätterte hindurch. „William Shakespeare? Gott, ich habe ja ohnehin keine Zeit für so etwas, aber das ist doch furchtbar trocken, nicht? Und die ganzen Liebesgeschichten, meine Kinder, als ob so etwas auch im wahren Leben passieren könnte. Romeo und Julia? Albern! Warum bringt man sich für einen Mann um, kannst du mir das mal sagen? Hmm?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.
 

Ryou blinzelte nur verschreckt angesichts so vieler Worte und öffnete den Mund, wollte etwas antworten, wusste beim besten Willen aber nicht, was. Dann versuchte er, sich zusammenzureißen.
 

„Also… Ich denke schon, dass Liebe so groß sein kann“, antwortete er kleinlaut.
 

Die blonde Frau grinste ihn neckisch an und er spürte die Hitze in sein Gesicht steigen. „Du bist so niedlich!“, bemerkte sie und drückte ihn an sich. „Und du hast so tolles Haar!“, fügte sie noch hinzu und fuhr mit ihrer Hand hindurch.
 

Ryou stand einfach nur stocksteif da und wollte im Boden versinken. „Miss…. Bitte…“
 

Die Piratin lachte herzlich und packte ihn bei den Schultern, schob ihn ein Stück weg und musterte ihn amüsiert. Dann hielt sie ihm die Hand hin. „Nicht so formell, da fühle ich mich furchtbar alt. Ich sehe doch nicht so alt aus, oder?“ Sie schien wahrhaftig entsetzt. „Mein Name ist Mai.“
 

„Ryou.“ Er nahm ihre Hand zögerlich und wurde wieder rot. Sie machte ein Geräusch, das sich stark nach einem entzückten Schnurren und das Ryou nur ganz schnell wieder vergessen wollte. „Du bist so ein Süßer! Schade, dass du so jung bist.“
 

Gott, bitte, entweder hilf mir oder töte mich hier auf der Stelle.
 

„Weißt du was?“, fragte sie ihn und bevor er irgendetwas sagen konnte, warf sie das Buch in seine Tasche, packte sie und nahm ihn an die Hand. Er sah sie entsetzt an. Sie lachte. „Komm! Du musst was locker werden!“ Und zog ihn aus der Tür.
 

Ryou stolperte fast über seine eigenen Füße. „Wohin gehen wir?“, fragte er ängstlich.
 

„An den Strand. Ich wette, die anderen sind auch dort.“
 

„Und was machen wir da?“
 

Mai sah ihn an, als wüsste sie nicht, ob er Witze mache. „Na, du weißt schon. Rum, Poker und ich bin mir sicher, Marik hat noch etwas von dem starken Zeug, das er beim Schwarzhändler gekauft hat. Das Zeug bläst dir die Lichter aus.“
 

Ryous Augen weiteten sich und er vergrub die Füße fest im Boden und hielt sich am Holzgeländer fest. Am Ende musste er aber aufgeben, als Mai aufhörte, an ihm zu ziehen, ihm kumpelhaft auf den Rücken zu schlagen oder ihm die Haare zu zerzausen, und anfing, ihn zu kitzeln.
 

---
 

Jou sah verwirrt auf, als es rau an seiner Tür klopfte.
 

„Ja?“
 

Die Tür schwang auf. Draußen dunkelte es und das fahle Licht der Laternen malte einen dünnen Schatten in den Rahmen.
 

„Komm“, forderte die feminine Stimme ihn kurz auf. Die Frau hielt eine Laterne hoch, so dass ein langer Lichtstrahl in die dunkle Hütte fiel.
 

Jou war ein wenig überrascht. Es war die brünette Frau, mit der er auf dem Ball getanzt hatte. Die sie am Kai in Tortuga wiedergetroffen hatten und deren charmante Art sich in stille Kühle verwandelt hatte.
 

Sie sah ihn an, die Augenbrauen in das hübsche Gesicht gezogen. Sie sah eindeutig widerwillig aus. „Mach schon.“
 

Er sah zögerlich auf seine Habseligkeiten, die wirr auf seinem Bett lagen. Er hatte noch nie viel von Ordnung gehalten. „Wohin gehen wir?“
 

Die Brünette seufzte ungeduldig und trat von dem einen Fuß auf den anderen. „Wir laufen aus.“
 

Jou sah erschrocken auf. Jetzt? Wo waren Seto und Ryou? „Warum?“
 

„Das kannst du den zweiten Vizekapitän fragen“, murrte sie missmutig. „Komm schon, ich hatte schon keine Lust, hierher zu kommen. Noch weniger möchte ich hier bleiben.“
 

Jou runzelte die Stirn. Was hatte er der Frau nur getan, dass sie immer so unfreundlich war? „Warum bist du dann überhaupt hier?“, fragte er unzufrieden.
 

Die Frau schwieg. Wenn Jou es nicht besser wüsste, würde er sagen, sie schmollte.
 

„Es ist ein Befehl“, erwiderte sie fast trotzig und kam auf ihn zu. Sie packte sich eine seiner Hosen und legte sie zusammen.
 

Der blonde Lord sah ihr perplex zu.
 

„Willst du nur starren oder hilfst du auch?“, fragte sie irritiert und warf ihm ein Hemd zu.
 

Jou riss sich zusammen, zuckte dann mit den Schultern. Zusammen suchten sie alles zusammen und verstauten es schweigend in seiner Tasche. Dann stand die Frau auf, nahm die Tasche und ging.
 

Jou folgte ihr, verwirrter als je zuvor.
 

A/N

Keine lange A/N diesmal. :3 Die Antworten auf die Kommentare gehen diesmal per ENS raus. Nur eine Angelegenheit, die mir wichtig ist:

Ich habe gesehen, dass manche von euch dieses Jahr auf der LBM sind. Ich fände es schön, wenn man sich treffen könnte. Meldet euch doch einfach. :3~
 

Drink up, me 'earties, yoho!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AncientKisara
2016-01-04T17:16:57+00:00 04.01.2016 18:16
Hallöchen! :D
Ich liebe diese FF!
Die Idee Yu-Gi-Oh! mit Fluch der Karibik verschmelzen zu lassen, find ich genial! Wie die Story sich entwickelt hat (bis hierhin) ist auch super!
Ich bin Feuer und Flamme zu wissen, wie sich die Beziehung zwischen Seto und Atemu entwickelt und was am Ende dabei rauskommt.
Es wäre traumhaft, wenn du weiterschreiben würdest, auch wenn es nun ein paar Jährchen her ist.
Viele liebe Grüße (und hoffentlich ein wenig Motivation)!
Kisa-chan
Von:  Valvaris
2007-09-23T09:45:06+00:00 23.09.2007 11:45
Wie ich schon bei meiner ersten Kommmi geschrieben habe ist die Geschichte einfach toll. *_* Und ich hoffe das sie weitergeht!
Das fesselnde ist immernoch da, und auch die Kapitel in denen die Story nicht so recht weiterging habe ich keine Langeweile verspürt. ^_~

*flausch*
:3

Von:  kotori99
2007-07-21T09:28:05+00:00 21.07.2007 11:28
Oh Mein Gott!!!!
Die Geschichte ist soooo geil!!!!!! Wie kanst du und jetzt hängen lassen?! du musst bitte auf jeden Fall weiter schreiben!! ich muss wissen wie´s weiter geht! ich bin schon voll süchtig nach deiner Geschichte =) *schmacht an*
mach weiter sooo!!
Von:  Chifuyu
2007-03-05T19:10:57+00:00 05.03.2007 20:10
Wahhh~
*quietsch*
*fangirlsqeal*

Ich bin ganz verliebt *_*
Endlich ein neues Kapitel!! Und noch so ein schön langes *______*

Ryou ist einfach DA LUV!!
Zu süß der Kleine.

Aber mal wieder Fragen über Fragen aufgeworfen *grübel*
Total spannend.
Ich bin mal wieder hin und weg und kann auch nix konstruktives mehr sagen *_*

Einfach nur genial!!

Gratz Chi~

PS: Ich würd mich gern mal mit dir auf der Lbm treffen *_*
Von:  Schreiberling
2007-03-05T12:01:23+00:00 05.03.2007 13:01
Juhu!!!!
Bin diesmal zweite beim Kommischreiben!!
Heut war so ein beschissener Tag bei mir, dass ich total glücklich bin über diese FF.
Das ist eine prima Ablenkung gewesen.
Kennst du das, wenn alles aus dem Ruder läuft?
So war es heut bei mir und ich bin über diese willkommene Aufmunterung sehr froh!!!!!!!

Das Kapi war wieder super spannend.
Seth und seine Leute sind doch bereits aufgeflogen, oder?
Was hat Atemu denn dann nur vor?
Was ich auch noch wissen will, ist er vielleicht krank?
Und was ist da früher passiert, dass Anzu so ausflippt?
Fragen über Fragen......
Daher freue ich mich schon auf das nächste.
VLG
Ach ja. Wer hat natürlich wiedermal gefehlt?????
Jou!!!!!^^
Der schafft es doch echt immer wieder.
Von:  Ithiliana
2007-03-04T21:07:36+00:00 04.03.2007 22:07
wah!
Das is sooo geil!
Man ich hab ja schon lange gewartet das wieder was kommt, aber das das neue Kapi so schön werden würde hät ich nich gedacht!
Ich finde es ganz toll geschrieben.
Ich kann mir förmlich ausmalen wie Seto geguckt hat als ausgerechnet Jou fehlte! *gg*
So was von typisch!
Und Yami!
Einfach klasse wie er Seto geschlagen hat!
*auf so was gewartet hat*
*gg*
Ich bin ehrlich begeistert von dem Kapi.
Hast du ganz toll gemacht!
Ich hoffe es geht so weiter und das nächste Kapi dauert dann nich ganz so lange.
Viel spaß beim weiterschreiben ich hab auf jedenfall viel spaß beim lesen.
Deine Lana


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