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Liebe in der Nacht

von

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Ich liebe dich

Kapitel 27 – Ich liebe dich
 

Die beiden Vampire standen an einem Berghang, sahen den strahlenden Vollmond an und ließen sich die leichte Brise durch ihre Haare wehen. Obwohl man keinen Laut vernehmen konnte, unterhielten sich die Beiden. Joey fand die Konversation auf gedanklicher Ebene viel einfacher und besser.
 

*Kaiba?, sprach Joey geistig zu Kaiba.

~Ja.

*Was machen wir heute Abend?

~Du stellst immer Fragen. Ich kann doch nun wirklich nicht alles wissen!

*Entschuldige bitte…

~War doch nurn Scherz! Ich habe Hunger, wie steht es mit dir?

*Ha, ha! Hörst du nicht, wie ich lache? Wollen wir nicht was anderes machen?

~Joey, sieh es doch ein. Du wirst jede Nacht Hunger haben und Menschen auszusaugen ist NICHT schlimm! Jetzt hab dich nicht so und komm mit mir essen.

*Kannst du nicht das Blut des Menschen in eine Flasche oder so füllen?

~So weit kommt es noch!

*Aber du liebst mich doch? Und wenn man jemanden liebt, dann macht man auch mal was für die geliebte Person.

~Alles, glaub mir alles mache ich für dich, wenn es zu deinem Wohlergehen beiträgt! Aber bei so einem Unsinn mache ich einfach nicht mit! Blut zu saugen ist das Normalste auf der Welt!

*Liebst du mich?

~Du wirst heute Abend trinken, das verspreche ich dir!

*Ist ja gut. Kaiba, du hast mir immer noch nicht meine Frage beantwortet. Liebst du mich?

~Du wirst das heute mal alleine machen, ok? Ich habe dir ja gezeigt, wie du dem Verstand des Menschen vorgaukeln kannst, sodass dieser glaubt, ihm würde etwas Schönes passieren.

*Könntest du mir jetzt die Frage beantworten?

~Du reitest hier auf einer Nichtigkeit herum. Die Antwort kennst du doch sowieso!

*Manchmal bin ich mir da ehrlich gesagt nicht ganz sicher! Hin und wieder bezeichnest du mich als einen Schwächling und bist sogar ziemlich abweisend und ein anderes Mal bist du wieder der, von dem ich sicher bin, dass du mich liebst.

~Und wer bin ich gerade?

*Zieh das nicht ins Lächerliche! Du weißt wie ich das meine!

~Aber es ist lächerlich! Du musst die Antwort auf deine Frage selber finden. Ich werde dir bestimmt nicht zwanzigmal am Tag fanatisch, ich liebe dich sagen! Vergiss es!

*Du übertreibst! Einmal am Tag würde mir schon genügen!

Joey blickte Kaiba mit einem Hundeblick an und zog einen Schmollmund.

~Komm mir jetzt nicht so, Joey! Das zieht bei mir nicht!

*Gut, dann kannst du deine Abende zukünftig alleine verbringen!

~Willst du mir etwa drohen?

*Das hast du jetzt gesagt, nicht ich…

~Joey…!

*Was?
 

„Ich liebe dich!“, sagte Kaiba leise in die Nacht. Sofort wurde dieser von Joey geküsst. Während sie sich küssten, schlang Kaiba seine Arme um Joey und brachte sie an einen anderen Ort. Die schnelle Fortbewegung hatte Joey noch nicht gelernt. Er würde diese Fähigkeit frühestens in fünf Jahren erlangen. Es war wieder ein Freitag. Die beste Essenszeit für Vampire, da die Menschen etwas länger in Kneipen und ähnlichen Etablissement blieben.
 

„Wer darf es sein, der Herr?“, fragte Kaiba und versuchte einen Ober zu imitieren. „Lass das! Es sind immer noch Menschen!“, ermahnte Joey ihn. Kurz darauf ging dieser zielstrebig durch die Stadt, betrat eine Kneipe und setzte sich an den Tresen. Kaiba verblüffte das ziemlich. Joey war eigentlich nicht der zielstrebige Typ. Er entschied sich alles aus einiger Entfernung anzusehen. Er wollte sehen, wie Joey sich einen Menschen aussuchte und wie er diesen dann aussaugte.
 

Joey saß ganz gemütlich am Tresen und lies seinen Blick durch die Menge schweifen, aber eigentlich hatte er sich schon jemanden ausgesucht. Dieser Jemand saß direkt neben ihm und trank einen Cognac nach dem anderen. Joey hatte inzwischen herausgefunden, dass der Mann Polizist ist und von seiner Frau eben verlassen wurde. Er wusste selber nicht genau, warum er unbedingt diesen Mann aussaugen wollte, er wollte es eben!
 

„Was möchten sie trinken?“, unterbrach der Barkeeper seine Gedanken. „Wie bitte? Ach, so, äh, trinken… Nichts, danke!“, stammelte Joey. Da der Barkeeper ziemlich verwirrt guckte, bestellte Joey doch ein Bier. Er sah sich das große Glas an, welches mit einer gold-gelben Flüssigkeit gefüllt war und von einer weißen Haube gekrönt war. „Was trinken sie da?“, fragte er den Mann neben ihn. „Cognac!“, antwortete der Angesprochene kurz. „Darf ich ihnen einen ausgeben?“, erkundigte sich Joey. Der Andere zuckte nur mit den Schultern. Davon lies sich Joey aber nicht aufhalten und bestellte dem Mann einen neuen Cognac.

„Kommen sie öfter hier her?“, informierte er sich. „Eigentlich nicht…“, gab der andere nicht sehr an einer Unterhaltung interessiert zurück. „Was verschafft mir dann die Ehre, sie heute hier anzutreffen?“, fragte Joey. „Ach was solls, ich kann es ihnen ja erzählen. Meine Frau hat mich heute verlassen!“, sprach der Andere. „Das tut mir Leid. Ich bestelle ihnen gleich einen neuen Drink…“, verkündete Joey. „Darf man fragen, wie es dazu gekommen ist?“, erkundigte er sich. Der Andere schien allmählich redseliger zu werden und fing an zu erzählen: „Schon als ich heute von der Arbeit wiederkam, war meine Frau ziemlich komisch gewesen. Sie war so abweisend… Auf meine Frage, ob mit ihr nicht etwas nicht in Ordnung wäre, antwortete sie nicht. Irgendwann knallte dann die Haustür zu und ich fand einen Brief vor. In diesem stand, dass sie es nicht mehr mit mir aushalten würde und dass wir uns auseinander gelebt hätten. Dann stand da noch, dass sie die Scheidung einreichen würde und ich nicht versuchen sollte sie zu finden, da sie eh nicht mit mir reden würde.

Ja, nun sitze ich hier und versuche das alles zu verdrängen.“ Joey hatte das schon bevor der Mann etwas gesagt hatte gewusst. Auch konnte er den Grund für da Verhalten der Frau erkennen. Der Mann kam jeden Tag von der Arbeit nach Hause, setzte sich vor den Fernseher und war für den Rest des Tages nicht zu gebrauchen. Seine Frau musste alles im Haushalt machen. Kaum kam der Mann nach Hause, war er wie ein Roboter, der nie zuhörte und immer etwas verlangte.
 

„Wie heißen sie? Daniel?“ „Ja, das ist vollkommen richtig! Woher wussten sie das?“, fragte der Mann ganz erstaunt. Joey hatte es natürlich in seinen Gedanken gelesen, aber das konnte er dem Mann nicht sagen. „Öhm. Das habe ich geraten. Ich finde sie sehen aus, wie ein Daniel nun mal aussieht.“, log er deshalb. „Vielleicht sollten sie etwas an ihrem Verhalten ändern, Daniel!? Ihre Frau hat sie bestimmt nicht grundlos verlassen!“, erzählte er. Plötzlich tauchte neben ihm an dem Tresen eine große, braunhaarige Gestalt auf. Es war Kaiba!
 

~Was machst du hier? Du darfst dich nicht mit deinem Essen anfreunden! So etwas geht nicht, wie willst du ihn denn später aussaugen? Du kennst schon seinen Namen und gibst ihm sogar Beziehungstipps! Hörte er Kaibas Stimme völlig aufgebracht in seinem Kopf.

*Bleib ganz ruhig, Kaiba. Ich weiß schon was ich tue und hast du vielleicht mal daran gedacht, das ich schon von Anfang an nicht vorhatte, diesen Menschen auszusaugen!? log Joey.

Eigentlich hatte er vor gehabt, diesen Menschen auszusaugen, aber er musste sich eingestehen, dass er das nicht konnte. Kaiba hatte anscheinend Recht, man darf sich nicht mit seinem Essen anfreunden. Wie dem auch sei, er wollte auf keinen Fall, dass Kaiba dies mitbekam.

~Natürlich, der GROßE Joey! Hat mal wieder alles unter Kontrolle! Lüg mich doch nicht an, ich weiß genau, dass du diesen Menschen aussaugen wolltest, es aber nicht mehr kannst! Brüllte Kaiba ihn an und verließ die Kneipe. Da saß Joey nun, wieder einmal hatte er Kaiba erzürnt…

„Was meinen sie damit? Mein Verhalten ist keineswegs fehlerhaft“, schnaubte der andere Mann ihn an. „Ich weiß nicht genau! Ich habe das Gefühl, als würden sie jeden Tag, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen, sich vor den Fernseher setzten und den Rest ihre Frau erledigen lassen!?“, erklärte Joey ruhig. „Ich finde, in diesem Punkt irrt sich ihr Gefühl gewaltig! Meine Frau ist schuld! Ich habe gar nichts gemacht, ich glaube ich sollte sie gleich mal suchen gehen und ihr ein paar Takte erzählen! Dann wird sie sich zweimal überlegen, ob sie mich noch einmal verlässt! Das versichere ich ihnen! Dieses Weib!“, tobte Daniel laut. Joey konnte es nicht fassen! Dieser Mann war immer noch nüchtern, aber überhaupt nicht einsichtig. Er hatte nur versucht zu helfen und nun war dieser Mann kurz davor, die Frau zu verprügeln! „Ich denke, DAS reicht jetzt! Kommen sie bitte mit mir nach draußen!“, forderte er den Mann auf. „Wieso sollte ich so etwas machen? Pah! Ich werde weiter hier sitzen bleiben!“, schnaubte der Mann.
 

Dieser hatte aber eigentlich keine andere Wahl, als mit Joey mitzugehen, denn er wurde von ihm förmlich aus der Kneipe gezerrt. Joey war den Menschen in seiner Stärke schon überlegen und so war es keine große Mühe für ihn, diesen starrköpfigen Mann aus der Kneipe zu zerren.

„Wollte dir eigentlich nur helfen, du starrköpfiger Mensch, aber jetzt ist es genug!“, drohte er. Beide verschwanden in einer dunklen Seitengasse. Joey drückte den Mann an eine Hauswand und hielt die Hände fest. „Wa…wa….was willst du??? Willst du Geld? Ich habe noch ein bisschen in meinem Mantel, aber der ist leider in der Kneipe geblieben. Ich kann ihn ja schnell holen gehen?!“, stammelte der Mann. „Ich will kein Geld“, hauchte Joey. Er leckte schon an dem Hals des Mannes und konnte sich kaum noch zurückhalten. Ja er war sogar kurz davor anzufangen, wie ein Hund zu sabbern! „Was willst du dann? Ich werde dir alles geben, was du auch willst! Nur töte mich nicht!“, bettelte der Mann. Joey hingegen sendete beruhigende und schöne Bilder an den Mann. So wie Bilder von einer wunderschönen Berglandschaft oder einer Traumfrau, erschaffen nach den Vorstellungen des Mannes.

Jetzt bohrte er sanft seine Zähne in die weiche Haut des Halses und trank von dem herrlichen, köstlichen und warmen Blut.
 

„Na also, was war daran so schwer?“, rief eine laute Stimme von hinten. Sie gehörte Kaiba. Joey ließ den inzwischen blutleeren Mann fallen und drehte sich um.

*Seit wann unterhalten wir uns laut?

„Warum denn nicht? Schaden kann es nicht! Warum hast du dich solange mit diesem Menschen aufgehalten? Du hättest ihn auch gleich aussaugen können“, sagte Kaiba leicht verächtlich. „Ich hatte gehofft, dass ich ihn noch ändern könnte, aber er war so starrköpfig, dass sich da nichts machen lies. So einen frauenverprügelnden, trinkenden und einsichtslosen Mann wollte ich nicht weiter herumlaufen lassen!“, verteidigte sich Joey. „Na komm, mein kleiner naiver Vampir.“, sprach Kaiba und öffnete schon seine Arme. „Nenn mich nicht naiv!“, protestierte Joey. „Ist ja schon gut Honey. Du musst nicht immer alles so ernst nehmen!“ Joey verschränkte die Arme vor der Brust und blickte auf den Boden.

*Mach es wieder gut! , forderte Joey Kaiba auf.

Er ging auf Joey zu, küsste ihn auf den Mund und hauchte dann kaum hörbar: „Ich liebe dich!“

Joey schien das als Wiedergutmachung zu genügen und umarmte Kaiba. Die Bissspuren wurden noch beseitigt und beide verschwanden in der Nacht.



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