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Travel to the USA

Ronnie's Zeit im amerikanischen Gefängnis
von

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Alles vergeht...

„Hattest?“, fragte ich stutzig. „Ja, leider konnte ich sie nicht mehr bezahlen, wo mir schließlich keiner mehr Geld in den Arsch schiebt. Allerdings hätte ich kein Problem damit, Kohle von sonst wo aufzutreiben, falls du meinst, Stress machen zu müssen. Aber glaub mir, es wäre für uns beide besser, wenn es nicht so weit kommen würde. Du hast also nichts von mir zu befürchten. Klar?“, meinte sie, den Kopf leicht schief legend. Ich schaute sie funkelnd an. War schrecklich wütend. Hätte sie am liebsten erwürgt, meine Schwägerin Madame Ginger. Leider befanden sich einige Beamte in unserer Nähe. Das wollte ich nicht riskieren. Wutentbrannt wandte ich mich von Ginger ab und rannte in Richtung Eingang, von dem wir uns mit der Zeit immer mehr entfernt hatten. Ich hatte Tränen in den Augen. War sauer, wütend, traurig. Jessalyn...Heute nacht wird sie unschuldig sterben und ich würde es nicht mehr verhindern können. Ich spürte, wie der Wind über mein Gesicht strich, meine Tränen wegwehte.
 

Als ich an der Tür angekommen war, ließ ich mich zurück auf meine Zelle bringen. Dort schmiss ich mich aufs Bett und blieb einige Zeit liegen, während ich an die Decke starrte. Nicht viel Zeit verging, bis sich meine Augen erneut mit Tränen füllten. Die Zeit verging. Langsam. Sehr langsam. Es wurde Abend. Jetzt war mir alles klar, alles passte logisch zusammen und trotzdem konnte ich nichts tun. Sie hatte soviel für mich getan. Sie hatte Ginger dafür bezahlt, dass sie mich in Ruhe ließ und ich wusste nicht einmal was davon. Ich fühlte mich so schrecklich, so schuldig. Ich war Schuld daran, dass sie heute sterben würde. Ich! Schließlich war ich es, wegen der Jessalyn nicht genug Geld hatte, um Ginger zu bezahlen, damit diese, die Kassette nicht rausrückt. Ich konnte und wollte nicht mehr darüber nachdenken. Vorbei war es sowieso. Ich schaute auf meine Uhr, die ich vor einem Monat für gute Führung bekommen hatte. Es war schon 23:40 Uhr. Mir wurde schlecht. Noch zwanzig Minuten.
 

Ich drehte mich von der Uhr weg und schloss einige Zeit die Augen. Schlief kurz ein, wachte dann jedoch schlagartig wieder auf. Ich wusste nicht warum, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Erneut schaute ich auf die Uhr und bekam einen kurzen Schock, wie ein Stich ins Herz. Es war eine Minute nach Mitternacht. Ich war still, bewegte mich nicht. Wusste nicht, was ich erwartete. Vielleicht einen Schrei. Nein, kein Schrei. Es blieb still. Ob sie noch lebte? Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich mir diese Frage stellte. Ich versuchte immer wieder an etwas anderes zu denken, aber alles erinnerte mich an Jessalyn. Ob ich nun an Australien dachte oder Johnny oder sogar meine Schwägerin Ginger. Es war eine lange Nacht. Ich schlief nicht. Eine lange Nacht. Doch schließlich ging endlich die Sonne auf. Sie warf warmes Licht in meine Zelle und wurde von dem aufgerollten Stacheldraht draußen auf den Zäunen reflektiert. Ein neuer Tag hatte begonnen.



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