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Bei Gericht fängt es an...

von

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Fall 2

„Wir verhandeln heute die Strafsache Snape, zum dritten. Angeklagt der Vergewaltigung, der Misshandlung einer Minderjährigen, des Verrates am Ministerium und an Dumbledor sowie des Verbrechens, ein Todesser zu sein.“

Der Minister hatte mit lauter Stimme gesprochen und fuhr nun damit fort, die wichtigsten Vorsitzenden zu nennen. Kurz bevor er endete, wurde er von einer Stimme aus dem Schatten unterbrochen. „Verzeihung Herr Minister, aber darf nicht jemand als Verteidiger agieren?“ Es war die Stimme einer Frau, klar aber ernst. Draco hob überrascht eine Augenbraue. Das war doch.. „Natürlich Miss Weasley. Aber wer wollte eine solche Aufgabe denn übernehmen?“, antwortete der Minister. Der Hohn in seiner Stumme war nicht zu überhören: „Miss Granger ist voreingenommen und sonst kommt mir niemand in den Sinn, der so etwas freiwillig machen würde.“ „Ich weiss jemanden. Sie ist nicht voreingenommen, hat aber ein sehr gutes Urteilsvermögen.“, drang Ginnys Stimme kalt durch den Saal. „Und wer sollte das sein?“, fragte ein Mann in der Reihe hinter dem Minister. „Susan Bones.“ „Und das nennen sie NICHT voreingenommen?? Sie hat ihre ganze Familie durch die Todesser verloren, meinen sie wirklich sie könnte Snape gerecht verteidigen?“ „Oh ja, das kann ich. Und ich werde dafür sorgen, dass er als freier Mann aus diesem Saal geht!“ Die meisten Köpfe wandten sich um und alle blickten die Letzte der Bones an. Susan hatte die langen Haare geflochten und trug einen – Draco musste zweimal hinsehen um sich sicher zu sein – einen blutroten Umhang. Die junge Frau ging ohne Zögern die Treppen hinunter und stellte sich neben Snape, der leicht verwirrt zu ihr aufsah. Offenbar hatte er genauso wenig mit Susan gerechnet wie der Minister. Draco sah zu Ginny, die kalt auf den Rücken des Ministers blickte. Offenbar hatte sie Susan um Hilfe gebeten.

„Nun.. Also gut.. Dann können wir ja beginnen. Die Anklagepunkte sind bekannt. Das Opfer der Vergewaltigung wird nun gebeten ihre Aussage zu machen. Miss Granger, haben sie keine Angst, hier kann ihnen nichts passieren.“

„Ich fürchte nicht um mein Leben Minister!“, erwiederte Hermine kalt. Draco schauderte. Er hatte Hermine schon wütend gesehen, er hatte sie verzweifelt gesehen und er hatte sie gesehen, als sie zusammen mit Potter gegen Bellatrix Lestrange gekämpft hatte. Aber so eisig wie sie gerade gesprochen hatte.. Gnade dem, der diese Frau als Feindin hatte. Seit der Schulzeit hatte sie sich tatsächlich ziemlich verändert. Das hatten sie alle, aber die Braunhaarige war wohl die, die die grösste Veränderung durchgemacht hatte. Sie war schon immer sehr stark gewesen, doch nun war sie zu einer Frau geworden, die es locker mit dem ganzen Gamot aufnehmen konnte. Seit Dumbledor hatte das niemand mehr gekonnt. Ausser Potter selbst vielleicht; und Weasley; und Bones.. Bei Merlin, was waren das bloss für Irre mit denen er da zu tun hatte.
 

--Harry--
 

Er war mehr als überrascht, was die Dinge für einen Lauf nahmen. Susan Bones was bekannt als gute Anwältin und das sowohl in der Zauberer, als auch in der Muggelwelt. Sie würde diese Verhandlung ordentlich aufmischen, dessen war sich Harry sicher. Aber ob es reichen würde.. Im Endeffekt würde er wohl doch selbst eingreiffen müssen. Er warf einen Seitenblick auf den jungen Malfoy. Er wollte ihn da nicht mit hineinziehen.
 

--Draco--
 

Er liess seinen Plan, selbst eine Aussage zu machen, vorerst wieder fallen. Er würde nur im äussersten Notfall etwas sagen. Denn mit einer Aussage würde er sich selber in ziemlich grosse Schwierigkeiten bringen, und das war nun nicht gerade das, was er brauchen konnte. Ganz zu Schweigen von Potter. Nicht, dass es ihn interessiert hätte, was mit dem Goldjungen passierte. Aber wenn er Harry schon in die Scheisse ritt, wollte er den Sieg auch geniessen können und das ging in Askaban nunmal eher schlecht. Die Posteulen machten aus Prinzip einen grossen Bogen um die Gefangeneninsel. Als der Minister wieder sprach, lenkte Draco seine Aufmerksamkeit der Verhandlung zu.
 

„Nun Miss Granger. In ihrer letzten Vernehmung haben sie, unter Eid, ausgesagt, dass Severus Snape sie zwar vergewaltigt hat, dies aber zu.. wie sagten sie das nochmal? Zu ihrem Besten war. Ich nehme nicht an, dass sie ihre Meinung in diesem Punkt geändert haben?“ Draco wurde bewusst, dass der Minister offensichtlich keine Ahnung von den Praktiken des Dunklen Lordes hatte. Es war zu Hermines Bestem gewesen. Wäre Severus nicht gewesen, hätte die junge Frau keine Überlebenschance gehabt. Und sie hätte erheblich mehr gelitten.

„Nein Herr Minister. Ich kann nur erneut beschwören, dass Severus Snape das NICHT im Auftrag Voldemorts (Der versammelte Gamot zuckte beim Klang des Namens zusammen) getan hat, sondern um mich vor einem noch schrecklicheren Schicksal zu bewahren. Wenn er nicht zu dieser, nun ja, brutalen Methode gegriffen hätte, wäre ich heute vermutlich nicht mehr am Leben.“ Hermines Augen waren voller Verständnis für den Mann auf dem Stuhl, doch ihre Stimme war gefühllos, so als ob sie dem Minister zeigen wollte, dass ihr das Geschehene nichts ausmachte. Das konnte der junge Malfoy nicht so ganz glauben, aber Hermine hatte seinem Paten offensichtlich verziehen. Nicht zu fassen. Eine so starke Frau wahr ihm wohl selten begegnet.

„Nun gut, belassen wir es dabei. Was sagen sie zu dem Vorwurf, dass Severus Snape ein Todesser war, beziehungsweise ist?“, fragte der Minister. Er war sichtlich enttäuscht. Offenbar hatte er auf eine andere Antwort gehofft. Über soviel Naivität konnte der Blonde nur den Kopf schütteln. Den Seitenblick Potters ignorierte er gekonnt.

„Ich vertraue ihm, genauso wie ich Dumbledor vertraut habe. Er hat mehr als einmal unter Beweis gestellt, dass er Snape voll vertraut. Er ist nun tot und kann nicht mehr für Snape aussagen, doch ich bin mir sicher, dass sich seine Meinung in diesem Punkt nicht geändert hat.“

„Aber ihnen ist doch wohl bewusst, dass Dumbledor durch die Hand von Severus Snape gestorben ist oder?“,erwiederte der Minister schneidend.

„Natürlich kenne ich dieses Gerücht!! Natürlich hat Snape ihm den Todesstoss versetzt, doch ich bezweifle, dass er das getan hätte, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, den Direktor zu retten. Er war durch ein Gift des Dunklen Lords bereits soweit geschwächt, dass er so oder so gestorben wäre.“

„Und weshalb sind sie sich so sicher? Kann ausser ihnen noch irgendjemand ihre Ansicht nachvollziehen?“ Der Minister schaute überheblich zu Hermine runter. Die junge Frau blickte, plötzlich unsicher geworden, vom Minister zu Harry, Letzterer nickte leicht. Draco hob eine Augenbraue. „Ja, den gibt es.“, abtwortete Hermine mit fester Stimme. Sie hatte sich offensichtlich wieder gefangen. „Ich rede von Harry Potter.“

Der Minister runzelte die Stirn. Er blickte von Hermine zu Harry und dann zu Susan Bones. Sie nickte, ohne zögern. „Gut, dann rufe ich nun Harry James Potter in den Zeugenstand.“
 

Bevor Harry aufstand, wandte er sich zu Draco: „Warte hier, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, musst du aussagen. Kannst du das?“, fragte er den blonden Mann neben sich. Draco blickte ihn an. Er war unsicher, das konnte Harry sehen, doch nach kurzem Zögern nickte er. „Gut.“ Dann drehte sich Harry um und ging nach unten. Als er Hermine kreuzte, schenkte er ihr ein beruhigendes Lächeln.

„Also gut, Harry James Potter, sie wollen also im Fall Severus Snape aussagen.“,der Minister schien verstimmt zu sein. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen FÜR Snape aussagen würden. „Was können sie uns sagen, was Severus Snape entlasten würde, und sagen sie mir ja nicht, dass sie ihm vertrauen, weil Dumbledor es getan hat!!“, fauchte der Minister.

„Nein, das werde ich nicht tun. Auch wenn ihnen dieses Argument eigentlich reichen müsste. Bei der letzten Verhandlung haben sie sich damit ja noch zufrieden gegeben. Aber wie ich sehe, reicht ihnen das nicht mehr. Auch wenn ich das nicht verstehe, muss ich wohl doch noch mit einer anderen Begründung kommen nicht wahr?“ Draco war überrascht. Harry hatte entweder eine gehörige Portion Galgenhumor bekommen, oder er war tatsächlich so wie Dumbledor immer gewesen war. Ruhig, besonnen und eindeutig ein bisschen verrückt!

Der Held der Zaubererwelt war eindeutig nicht mehr der kindische Schüler, den Draco aus seiner Zeit in Hogwarts kannte. Potter war, wie alle, durch den Krieg geprägt worden und durch den Verlust seines besten Freundes war er bestimmt noch um einiges schneller gealtert als andere. Er wirkte, und Draco musste sich eingestehen, dass es so war, weise. Weise, ja weise.

Der Minister war bereits zu den Umständen des letzten Kampfes übergegangen. Draco schauderte. Man merkte es, Potter bemühte sich sichtlich den jungen Malfoy nicht zu erwähnen. Und Draco war froh darüber. So wie es im Moment lief, würden sie die Verhandlung auch ohne seine Aussage gewinnen.

„...ich würde ja gerne Ronald Weasley in den Zeugenstand rufen, da auch er diese Dinge bezeugen könnte, aber leider hat er den letzten Kampf nicht überlebt.“

„Noch irgendwelche Fragen oder Zeugen?“,der Minister war sichtlich genervt. Fast hätte Draco gegrinst.

„Nein Minister.“ Das war Susan Bones gewesen.

„Gut, dann stimmen wir jetzt darüber ab, was mit Severus Snape passieren soll. Wer ist dafür, dass Severus Snape in allen Anklagepunkten freigesprochen wird und diesen Saal als freier Mann verlassen darf?“ Einige Hände hoben sich, aber Draco wusste jetzt schon, dass es nicht reichen würde. Er stand auf. „Ich kann noch etwas dazu beitragen!“ Dracos Stimme zitterte leicht. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Ja, Mister Malfoy, was wollten sie sagen?“

„Ich kann ebenfalls etwas zu dieser Verhandlung beitragen.“

„Und was sagt Harry Potter dazu?? Er muss einverstanden sein, das ist ihnen doch wohl klar oder?“ „Ich bin einverstanden Herr Minister.“,antwortete Harry ohne eine Sekunde zu zögern.

„Nun..Dann muss ich das wohl akzeptieren. Dann rufe ich nun Mister Draco Lucius Malfoy in den Zeugenstand. Was haben sie noch so wichtiges zu dieser Verhandlung beizutragen, dass sie erst so spät sagen wollen??“ Der Minister war nun wirklich wütend. Wieso, um alles in der Welt, wollten alle, dass dieser Verbrecher frei kam? Weshalb, weshalb, weshalb???

„Ich..ich war beim letzten Kampf auch dabei. Ich habe mich aber im Hintergrund gehalten, weil ich..“, er wurde von Susan Bones unterbrochen. „Verzeihung, aber kann ich kurz mit Harry Potter und Draco Malfoy alleine reden?“

„Nun..ja..ähm..Ja das sollte gehen.“

„Gut“
 

--Harry--
 

Harry war froh, dass Draco sich freiwillig gemeldet hatte. Aber selbst wenn nicht, er hätte ihn auch gleich vorgeschlagen. Er wollte den Blonden wirklich nicht in die Verhandlung mir hineinziehen, aber auch ihm war klar gewesen, dass sie zu wenig Menschen überzeugt hatten. Von Susans Eingriff war er auch nicht überrascht. Genau genommen war er ziemlich froh darüber, da er selbst nicht das Recht dazu gehabt hätte, in der Verhandlungsverlauf einzugreiffen.

Als die drei draussen waren, begann Susan ziemlich damit, Draco anzufauchen. „Was soll das Malfoy?! Was soll das vonwegen, ich war auch dabei? Dann hast du ja Nichts gemacht! Du kannst doch nicht einfach bei der grössten Schlacht des Jahrhunderts zusehen! Das geht nicht. Du..du willst doch nur deinen Paten retten und sonst nichts! Ob du damit die Wahrheit sagst oder nicht ist dir doch völlig egal! Aber mir nicht. Selbst wenn ich diese Verhandlung deinetwegen gewinnen sollte, will ich das nicht damit schaffen, dass jemand lügt. Hasst du eine Ahnung was du Harry damit auflädst?? Das kann doch nicht wahr sein?!! Ich..“ „Susan!“, fuhr Harry dazwischen: „Das reicht jetzt. Malfoy war wirklich dabei. Er konnte uns nicht helfen. Voldemort hatte seine Mutter in seiner Gewalt. Malfoy hatte genug damit zu tun die Flüche der anderen Todesser abzulenken. Schon das war schwer genug. Ich war auch dabei Susan, ich habe es mitbekommen. Glaub es mir, glaub es Malfoy. Auch wenn es manchmal ziemlich schwer ist, jetzt musst du ihm einfach vertrauen.“ Die junge Frau blickte resigniert zu Harry. Natürlich vertraute sie ihm. Aber es war nicht so einfach Malfoy zu vertrauen. Sie konnte ihn schon zu Schulzeiten nicht leiden und nach Kriegsausbruch war es nicht besser geworden. Zudem wusste sie, wie schwer der Blonde es Harry machte. Draco versuchte scheinbar Alles, um bloss keinen Kontakt haben zu müssen, warum auch immer. Sie konnte eine gewisse Abneigung ja verstehen, aber in erster Linie sollte Malfoy Harry dankbar sein, dass er nicht in Askaban vergammelte. „Na gut, aber ich hoffe du weisst was er tut. Er war schon immer ein Feigling. Ich weiss nicht wieso er es jetzt nicht mehr sein sollte.“ Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und ging wieder in den Gerichtssaal. Harry lächelte sanft. Er hatte nicht erwartet, dass Susan Draco schnell verzeihen würde. Aber sie würde es schon noch schaffen, wenn der sture Blonde erst einmal aufgetaut war.
 

--Draco--
 

Obwohl er nicht überrascht von Susans Verhalten war, verletzten ihre Worte seinen Stolz. Aber zum Streiten blieb ihnen jetzt einfach keine Zeit. Und als er Potters Lächeln sah, beruhigte er sich auch wieder ein Wenig, seltsamerweise. Draco folgte den andern Beiden in den Saal. Er hoffte inständig, dass er nicht zu sehr ins Detail gehen musste.
 

„Also... Ich war damals auch dabei. Jedoch konnte ich nicht direkt auf der guten Seite kämpfen, da der Dunkle Lord meine Mutter in seiner Gewalt hatte. Er wusste, dass ich ihn verraten wollte. Ich bin längst nicht so gut in Legilimentik wie mein Pate und daher konnte der Dunkle Lord in meine Gedanken eindringen. Ich war zu schwach und.. Nun ja. Ich habe, so gut ich konnte, die Flüche der anderen Todesser abgewehrt und meine eigenen weit daneben geschossen. Ich konnte nicht mehr für unsere Sache tun. Ich habe gesehen wie mein Pate, Severus Snape, mehr für Harry Potter tat, als ich es jemals hätte tun können. Er ist erfahrener, schlauer und vor allem stärker als ich. Zudem liess er sich nie vom Dunklen Lord erpressen. Er konnte sich aus dem Griff des Dunklen Lords befreien. Er war stark genug, alles zu riskieren, was er hatte um für die gute Seite zu kämpfen. Er war es, der mich geschützt hat, er war es, der an Harry Potters Seite kämpfte. Er sollte nicht hier sitzen müssen....Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
 

Keiner sagte ein Wort. Selbst der Minister wagte es nicht, das Schweigen zu brechen. Über Harrys Gesicht huschte ein Lächeln. Er blickte zu Draco hinunter und war sichtlich stolz auf den jungen Malfoy. Auch wenn die Aussage eigentlich keine Beweise enthielt würde sie sehr wahrscheinlich reichen um genügend Mitglieder des Gamots umzustimmen.

Dann brach jemand das Schweigen. Harrys Blick zuckte zu dem Sprecher. Nicht der Minister, nicht Susan Bones und nicht Hermine. Zum ersten Mal seit Verhandlungsbeginn sprach Snape. Er sagte nicht viel. Nur ein Wort: „Danke.“
 

Selbst er hatte den ehemaligen Tränkemeister noch nie mit soviel Wärme in der Stimme reden hören. Und er wusste, nun würde alles gut gehen.. Zumindest für Snape. Denn, und bei diesem Gedanken schlich sich ein bitteres Lächeln auf sein Gesicht, nun würde ein neues Verfahren auf ihn und Draco zukommen. Er seufzte innerlich. Na das konnte ja heiter werden.

Währenddessen war das Urteil gefällt worden. Snape war frei. Der Gerichtssaal leerte sich langsam und nun kamen seine Freunde auf ihn zu. Hermine allen voran. Sie fiel ihm mit einem Freudenschrei um den Hals: „Oh Harry!!! Ich glaube das einfach nicht. Du hasst es geschafft. Er ist FREI!! Oh, ich bin ja so froh!“

„Du solltest dich nicht bei mir bedanken Herm. Ich konnte ihm nicht helfen. Draco hat ihn da raus geholt, nicht ich.“ Bei diesen Worten deutete er auf den jungen Malfoy der gerade die Treppe hoch kam. Er schien sichtlich erschöpft. Hermine wirbelte herum und fiel nun dem Blonden um den Hals. Da Malfoy ziemlich wackelig auf den Beinen war, warf sie ihn beinahe von den Füssen. Snape, der hinter ihm stand, musste bei diesem Bild lächeln. Oh ja. Snape hatte sich geändert. Er war nicht mehr so kalt wie früher, was wohl auch an seinem Umgang mit Hermine und seiner Tochter Luna lag. Trotzdem war er noch sehr verschlossen, aber das würde sich wohl auch nie ändern.

Nun kam auch Susan Bones zu ihnen und verkündete: „Hört mal Leute. Ich bin froh, dass wir diesen Fall gewonnen haben, aber wenn wir nicht bald hier verschwinden, werden wir die Nacht in diesem Saal verbringen.“

„Nun, dann sollten wir vielleicht besser gehen!! Ich gehe noch einen heben, wer kommt mit??“, fragte Harry vergnügt.

Alle wollten mitkommen und auf ihrem Weg nach oben sammelten sie noch einige Andere ein. Am Ende waren sie eine ziemlich grosse Gruppe: die Weasley Zwillinge, Ginny, Lee Jordan, Nevill, Dean und Seamus, Tonks und Remus Lupin. Sie alle waren überrascht von Harrys blonde Begleitung, doch niemand sagte etwas. Sie alle waren viel zu froh über den Sieg im Gericht.
 

Es war schon ziemlich spät, als er und Draco wieder in die Wohnung kamen. Sie waren Beide angetrunken, wobei Harry etwas mehr Butterbier intus hatte als sein Mitbewohner.

Er setzte sich auf das schwarze Sofa im Wohnzimmer und schaltete, per Fernbedienung, die Stereoanlage an. Seufzend blickte er sich nach Draco um. Dieser hatte sich, nach kurzem Zögern, und leicht torkelnd, auf den Weg zu seinem Zimmer gemacht. Und jetzt zeigt sich eindeutig, dass Harry zu viel getrunken hatte.

„Hey Draco. Komm doch mal her, wir müssen noch über das morgige Verfahren lassen. Ich hasse diesen Minister, warum müssen sie uns bloss morgen schon wieder vor Gericht zerren.“ Der Blonde erstarrte. WIE hatte Potter ihn gerade genannt?? Langsam drehte er sich um.
 

--Draco--
 

Immer noch wankend drehte er sich um. Leicht ungläubig blickte er den Schwarzhaarigen an. Auch wenn Potter sein ehemaliger Erzfeind war, musste Draco zugeben, dass er ihn in den letzten Zeit zu schätzen gelernt hatte. Er hatte ihn in Ruhe gelassen, auch wenn Draco sich zu keinem Wort bequemt hatte. Er hatte ihm ja sogar Essen hingestellt und das immer wieder. Der Blonde konnte sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern, jemals ein Wort des Dankes von sich gegeben zu haben. Langsam hatte er das Gefühl, dass Potter ihm wirklich geholfen hatte, weil er einen Unschuldigen retten wollte, nicht weil es seinem Ruf nützte. Den hätte er sich wohl heute Morgen ordentlich vermiest.

Er wankte den kurzen Weg zum Sofa und setzte sich neben P.. nein, neben Harry. Es war ungewohnt für ihn, Harrys Vornamen zu denken, ohne irgendeinen fiesen Hintergedanken zu haben. Was ein Krieg doch alles verändern kann...

Als er nun neben ihm sass, kam ein seltsames Gefühl in ihm hoch. Musste wohl am Bier liegen.

„Also, der Minister will dich wieder vor Gericht haben, weil wir nicht gesagt haben, dass du beim Endkampf dabei warst. Ausserdem glauben sie wohl, dass ich das nicht gewusst habe. Und das ist das eigentliche Problem. Ich kann natürlich sagen, ich habe es gewusst, aber da wird es kompliziert. Wenn sie es mir nicht glauben, müsste ich es per Veritaserum-Aussage versuchen, doch das ist es ja. Wenn ich es so mache, könnte der Meister mir Fragen stellen, auf die er die Antwort besser nicht erfährt. Verstehst du?“

„Nun ja, ich weiss ja nicht, was dein Problem is, aber irgendwie komm ich da schon wieder raus. Hab ich ja bisher immer geschafft!!“, erwiederte Draco mit einem leicht überheblichen Grinsen.

„Du bist ein unverbesserlicher Besserwisser, weisst du das?“, Harry seufzte: „Ich wünschte nur es wäre wirklich so einfach...“ Wieder seufzte der Schwarzhaarige.

„Was ist denn die Frage, die der Minister dir nicht stellen darf??“ Draco war neugierig geworden. Harry erstarrte.
 

--Harry--
 

Er wollte genauso wenig, dass der Minister von seinen Beweggründen wusste, wie er wollte, dass Draco es erfuhr. „P..Harry..Was hast du? Du musst es nicht sagen, wenn du nicht willst. Hat mich nur interessiert...“ „Schon okay, aber das ist so eine Sache.. Je weniger Leute es wissen, desto weniger können sich verplappern..“, murmelte Harry und gähnte. „Ich fasse das mal als eine Beleidigung auf.“, meinte der Blonde und drehte sich gespielt gekränkt ab.

„Hey!! Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Es ist wirklich besser so. Ausserdem würdest du es sowieso nicht verstehen.“ Harrys Stimme war mit jedem Wort lauter geworden, bis er den Blonden anschrie. Das liess sich ein junger Malfoy natürlich nicht gefallen. Er sprang auf und brüllte nicht minder laut: „Es hat ja auch niemand verlangt, dass du mir vertraust. Ich habe es nicht verlangt und sonst erst recht niemand. Was soll das ganze Theater überhaupt? Erst rettest du mich, und dann spielst du auch noch den Heiligen! Ich wünschte du wärst im Endkampf gestorben!!!!“ Mit einem letzten wütenden Blick wandte er sich um und rannte in sein Zimmer. Harry konnte die Tür knallen hören, dann war es still.

Seufzend lehnte er sich zurück und schloss die Augen. So hatte er das doch nicht gemeint. Natürlich vertraute er Draco. Aber so kurz vor einer wichtigen Verhandlung wollte er den Blonden nicht verunsichern, sonst würde er weiss der Himmel was aussagen. Und es würde auch so schon schwer genug werden. Über diesen düsteren Gedanken schlief er ein. Am nächsten Morgen wurde er von eben jedem jungen Mann geweckt, der ihn am letzten Abend noch lautstark verflucht hatte.
 

--Draco--
 

Er hatte das nicht sagen wollen. Er hatte es nicht einmal so gemeint. Aber der Alkohol liess einem oft Dinge sagen, die man nicht ernst meinte. Das war auch ein Grund gewesen, warum der Dunkel Lord seinen – mehr oder weniger freiwilligen – Anhängern verboten hatte, zu trinken. Besoffene Todesser liessen sich weitaus besser aushorchen als nüchterne.
 

Als Draco am nächsten Morgen erwachte und auf die Uhr schaute erschrak er ziemlich. In 45 Minuten mussten sie im Ministerium sein. Warum hatte Potter ihn nicht geweckt?? Er setzte sich auf, fiel aber sofort wieder in die Kissen zurück. Er hatte Kopfschmerzen und übel war ihm auch. Langsam kam die Erinnerung an den letzten Abend wieder zurück. Harry hatte noch etwas mehr getrunken als er und war wohl noch dabei seinen Rausch auszuschlafen.

Wieder startete er einen Versuch aufzustehen, diesmal aber langsamer. Als er den Weg ins Wohnzimmer geschafft hatte, sah er den Schwarzhaarigen auf dem Sofa liegen. Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen des jungen Mannes und seine Haare waren noch zerzauster als sonst. Süss. Leicht verwirrt schüttelte der Blonde den Kopf. Was dachte er da bloss?! „Hey Harry. Du solltest langsam mal aufstehen. In einer halben Stunde müssen...“ Er wusste, dass Potter darauf reagieren würde. Doch was der Schwarzhaarige dann sagte, überraschte ihn. „Nein Ron ich will nicht, sag MacGonagall dass ich krank bin“, nuschelte er und drehte sich um, wobei er vom schmalen Sofa rutschte. Mit einem dumpfen Knall landete er auf dem Boden. Draco grinste, während der Andere sich aufrappelte. „Morgen Harry! Wir haben nicht Verwandlung sondern einen Gerichtstermin, und ich heisse nicht Ron..“

„Gerichtstermin..Wann..Was is los??“, fragte Harry verschlafen. „Wir müssen heute wieder vor Gericht. Weisst du noch?? Weil der Minister mich wieder mal anklagen will. In einer halben Stunde müssen wir dort sein!“, antwortete der Blonde amüsiert. „Scheisse! Das ist viel zu wenig Zeit!“ Harry hatte eindeutig Panik. Und Draco konnte ihn verstehen. Für sie Beide stand viel auf dem Spiel und wenn sie zu spät kamen, würde der Minister das sicher als Argument gegen sie benutzen. Also, warum war er selbst so ruhig?

„Also es gibt da eine Möglichkeit, aber dazu müsstest ich dir zu hundert Prozent vertrauen können..“,begann Harry zweifelnd. „Kein Problem, ich bin ein Slytherins. Wenn es mir etwas nützt, halte ich den Mund. Ehrlich Potter. Es tut mir Leid was ich gestern Abend gesagt habe..Natürlich bin ich froh, dass du mir geholfen hast, auch wenn ich zu stolz war darum zu bitten..“ Die letzten Worte waren einfach so aus seinem Mund gekommen, ohne, dass er beabsichtigt hatte sie zu sagen. Doch Harry schien sich darüber zu freuen. Und dankenswerter Weise behielt er seinen Kommentar, der ihm ganz sicher auf der Zunge lag, für sich.

„Ähm..ja. Da du kein Seit-an-Seit apparieren willst, und mein Kamin nicht am Flohnetzwerk ist, müssen wir es wohl per Portschlüssel probieren.“ „Du hasst die Erlaubniss Portschlüssel zu machen?“, fragte Draco und hob überrascht die Augenbrauen. Das durften doch nur die Mitglieder der Abteilung für Transport, oder die hiess.. Was Harry dann sagte, überraschte Draco dann aber doch sehr. „Ne, eben nicht. Deshalb darf der Minister auch nicht erfahren wie wir heute zum Ministerium kommen. Zurück fahren wir wieder mit dem Bus, aber mit einem Portschlüssel schaffen wir es noch rechtzeitig hin.“ „Logisch. Und wo genau werden wir ankommen?“ Hoffentlich nicht in irgendeiner Mülltonne, dachte er und als ob Harry seine Gedanken gelesen hätte, sagte er: „Keine Angst, ich sorge dafür dass wie weich landen.“ Sie grinsten beide.
 

--Harry--
 

Wie der Schwarzhaarige es vorausgesagt hatte, waren sie weich gelandet.

Sie machten sich gerade auf den Weg nach unten zum Gerichtssaal, als Draco stehen blieb. Harry drehte sich um und sah den Blonden fragend an. Dieser blickte verwundert an das Aushängeschild eines Büros.

„Wusstest du, dass Krum hier arbeitet?“, fragte Draco verwundert. Harry grinste und antwortet: „Ja. Er ist seit Voldemorts Tod bei uns. Er ist eigentlich Vertreter von Durmstrang, arbeitet nun aber als Leiter der Spiel und Sport Abteilung in London. Nun komm aber, sonst sind wir am Ende doch noch zu spät!“ Harry ging weiter und Draco folgte.

„Weshalb der Minister wohl zu spät ist?“, fragte sich der ehemalige Slytherin laut.

„Musste wohl auch einen Rausch ausschlafen. Aber wohl eher weil er sich aus lauter Frust betrunken hat.“

„Lass das bloss niemanden hören“, sagte eine lachende, weibliche Stimme hinter ihnen „Morgen Susan. Was machst du denn hier??“ „Ich wollte schauen ob ich euch etwa helfen kann. Ich glaube nämlich, dass der Minister ziemlich übel gelaunt ist. Ich weiss nicht ob er euch diese Mal so leicht davon kommen lässt..“ Harry hob eine Augenbraue. „Leicht? Also leicht hat er uns nun wirklich nicht davon kommen lassen. Aber er wird Draco freisprechen müssen. Zwar kann ich nicht mehr tun als das letzte mal, aber das wir auch dieses Mal reichen. Und für den Notfall habe ich noch ein Ass im Ärmel.“, meinte Harry und öffnete die Tür zum Gerichtssaal.
 


 

Da bin ich schon wieder..

Gewöhnt euch nicht allzu sehr daran, da ich bald in die Ferien fahre, danach wieder Schule habe und dann nicht weiter schreiben kann.

Ich habe noch einige Seiten in petto, aber das nur weil es sich hierbei um eine überarbeitete Version handelt. Die alte Version habe ich nicht abgeschlossen, also werde ich bald sehr viel langsamer sein. Nur das das euch allen bewusst ist! ^//^
 

Grüsschen

Yuji

*winkz*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2008-07-25T18:39:09+00:00 25.07.2008 20:39
Der Minister hat ja schon eine Phobie gegen ehemalige Totesser die keine waren. Erst Sev, jetzt wieder Draco.
Aber eines hatte die Verhandlung von Sev noch gutes. Draco ist das erste mal nicht mehr so abweisend zu Harry wie die ganze übrige Zeit. Auch wenn der Alkohol am Schluss Draco manches sagen läßt was er lieber nie gesagt hätte.
Reni
Von:  Rees
2008-07-25T17:43:28+00:00 25.07.2008 19:43
hey ho^^
ich find die story immer noch toll und freu mich auf ein neues kapitel.
mehr kann ich leider nicht schreiben, weil ich in den urlaub fahre.
lg Rees


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