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Whisper

Ragnarok Online
von

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Ninth Charter - Disappeared

~†~ Ninth Charter - Disappeared ~†~
 

Ein erschrockener Schrei und ein lautes Klirren von Metall ging durch die Dunkelheit. Sämtliche Leute, die auf dieser Ebene waren, hielten inne und sahen kurz in die Richtung des Ursprungs.

Ein kalter Schauer lief über deren Rücken, als ein heftiger Windschwall durch die Ebene zog. Dabei fing ein leises Gemurmel an. Manche fingen an zu rennen, um die Ursache zu finden.
 

Funken sprühten. Ein kurzer Lichtblitz erhellte die Dunkelheit, als das Metall klirrte, wobei das Schwert des Ritters kurz blau aufleuchtete. Dessen Gesicht erschien erschrocken und überrascht, doch dann lächelte er amüsiert. Ihm schien es zu gefallen, dass ein Zauber seinen Angriff geblockt hatte, doch der Priester begann zu fluchen, nachdem er sich umgedreht hatte. Nicht über die Hinterlist des Ritters, wie man denken konnte; nein, er fluchte über etwas anderes.

“Verdammt! Jetzt hat sie mich schon wieder verzaubert! Das ist schon das dritte Mal! Ich fasse es nicht, dass sie es schon wieder gemacht hat, obwohl ich ihr gesagt habe, dass sie aufhören soll! Irgendwann verprügel ich sie!”, regte er sich auf, bevor er seine Aufmerksamkeit dem Ritter schenkte. “Was willst du? Angst, ich könnte dir Doppelganger wegnehmen? Ich sag nur: Fair Play.” Dass der andere ihn beinahe erschlagen hätte, schien er vergessen zu haben.

Schon wieder traf das Eisen auf eine unsichtbare Mauer, welche kurz aufstrahlte. Dies rief dem Priester den vorherigen Mordversuch wieder ins Gedächtnis, was ihn nicht gerade erfreute.

“Was soll das?”, fragte er genervt, bevor er seinen Stab hervorholte, der nicht gerade zu einem Priester passte, zumindest nicht zu den normalen Priestern.

Es war ein langer silberner Stab, an dessen Kopf ein rundes Juwel befestigt war. Dieses Juwel schimmerte in einem bläulichen Licht und strahlte eine ungewohnte Aura aus, wobei den Rest des Stabes ein leichtes Weiß umgab. Zwei goldene Metallstreifen festigten das Juwel an den Stab.

Wieder zischte das Schwert durch die Luft, wurde dieses Mal jedoch von dem Stab abgewehrt. Geschickt lenkte er das Schwert zur Seite ab, bevor er den Ritter mit seinem Körper rammte, sodass dieser nach hinten stolperte. Damit er vollständig das Gleichgewicht verlor, schlug der Priester mit voller Kraft gegen die leicht schimmernde Rüstung seines Gegners, was diesen wenige Zentimeter über den Boden hob.

Siegessicher blickte der Braunhaarige zu dem Ritter, ging langsam auf ihn zu, blieb jedoch weit genug von ihm entfernt stehen. Tief im Dunkeln konnte er schon andere Abenteurer sehen, die - als sie erkannten, was hier geschah - geschockt zu ihnen blickten. Biochemisten, Paladine, Zauberer..

“Er hat angefangen!”, rief Eto zu ihnen rüber, bevor sein Blick wieder nach unten ging, wo eigentlich sein Angreifer liegen müsste, doch dieser war verschwunden. “Wo..?” Rasch drehte er sich um, doch auch hinter ihm war niemand. Über ihm? Nein, auch nicht. Unter ihm? Doch auch da war er nicht. Er war verschwunden. Einfach so verschwunden. “Wo ist der Ritter hin?”, fragte er eine näher kommende Biochemistin, die jedoch nur ratlos die Schultern zuckte.

Auch die anderen schienen nicht gesehen zu haben, wohin er verschwunden sein könne. Doch alle haben gesehen, dass er plötzlich weg war.

“Verdammt!”, begann Eto lauthals zu fluchen, stampfte kurz auf dem Boden und sah sich dann wütend um. “Dieser verdammte Ritter! Wenn ich den in die Finger kriege!!”

Man konnte seine Wut deutlich spüren, verabscheute er solche Leute besonders, die einfach andere Abenteurer angriffen und auch töten wollten.

Seine Schritte, sie führten ihn weiter durch das Dunkle der Höhle. Die anderen Abenteuer ließ er einfach stehen, würde ihn auch keiner aufhalten. Alle wussten, wie dieser Ritter aussah. Da bräuchten sie den Priester nicht noch weiters auszufragen. Viel mehr fürchteten sie sich vor ihn, vor seiner Wut. Besonders dass der Priester sich so einfach mit dem Ritter anlegen konnte.

Jener blickte sich stetig um. Vielleicht traf er ihn noch einmal. Diesen Mörder. Aber so sicher war er sich nicht, jedoch würde er ihn noch einmal nicht so einfach davon kommen lassen. Nicht noch einmal...
 

Stundenlang ging er durch die Schluchten unter Geffen. Ab und an sah er Menschen, die ausgerutscht waren und sich gerade noch so am Felsen festhalten konnten. Als Priester natürlich half er ihnen hoch und schickte sie per Portal in die Stadt. Man konnte sehen, dass sie müde waren und nicht mehr richtig aufpassten. Doch auch er selbst war unheimlich müde und wünschte sich, endlich Doppelganger zu finden. Ob ihn schon jemand erlegt hatte? Ob er überhaupt noch lebte? Verdammt! Die Wahrscheinlichkeit, dass er tot war, war riesig! Immer weniger Menschen traf er; immer länger suchte er; immer öfters durchforstete er die dunklen Ecken de Ebene.

Wütend trat er gegen einen Stein, welcher daraufhin zerbrach. Recht leise krachten die Steinbrocken auf den Boden, bevor der feine Staub sich darauf legte.

Kurz verharrte der Dunkelhaarige, schloss seine Augen und ließ seine Arme sinken. Er hatte es wahrscheinlich versiebt. Doppelganger war nicht hier. Nicht mehr. Tot war er wahrscheinlich. Doch wenn er nur ein Zeichen dessen sehen würde! Dann würde er aufgeben und sich endlich ein Gasthaus suchen gehen.

Leise fluchte er, bevor er sich nach und nach wieder beruhigte. Diese Prüfung hatte er angenommen, also musste er sie auch bestehen. Alleine jedoch war es so gut wie unmöglich! Immerhin musste er Doppelganger töten; und das schnell. Nur eine Woche hatte er Zeit. Und in dieser Woche würde er vielleicht einmal wieder auferstehen. Wenn nicht sogar noch später. Von dieser Prüfung hing alles ab. Einfach alles.

“Bewahr die Ruhe, Eto. Nicht in Panik geraten. Er wird schon noch leben”, flüsterte er zu sich selbst, hielt noch immer die Augen geschlossen.

Selbst als er ein leises Geräusch hinter sich hörte, blieb er so stehen, spitzte nur seine Ohren. Doch nun hörte er nichts mehr, außer den Wind, der hier durchzog. Ein leises Pfeifen, wie eine Warnung. Etwas in seinem Magen drehte sich um. Ihm wurde unglaublich schlecht. Seine linke Hand wanderte zu seinem Bauch. Ihm war nun nicht nur übel, sondern dieser fing nun auch an zu schmerzen. Langsam öffnete er seine Augen und blickte hinab zu seiner Hand, an welcher er Blut sah. Ein Würgen musste er unterdrücken, hielt sich nun auch den Mund zu, damit er sich nicht einfach übergab. Sein Körper begann zu zittern, als er sich umdrehte und in zwei dunkelrote Augen blickte. Ein kalter Atem streifte seine Haut.

Wie erstarrt stand der Priester dort. Sekundenlang. Man könnte meinen, eine Ewigkeit verging, bis er langsam nach hinten wich und bis seine rechte Hand seinen Stab fester umfasste. Immer weiter wich er zurück, merkte jedoch bald, dass er direkt am Abgrund stand. Nun erkannte er auch die Person vor sich, die langsam näher kam. Es war dieser verdammte Ritter, der schon zuvor versucht hatte, ihn zu töten.

Eto versuchte, sich zu heilen. Doch es gelang ihm nicht. Seine Kraft schien wie versiegt, wie verschwunden. Geschockt sah er zu dem Schwert des anderen hinab, von welchem noch Blut tropfte. Sein Blut...

“Stirb”, hörte er ihn raunen, bevor er sein Schwert erhob und ausholte.

“Pater.. noster qui in caelis es”, sprach der Priester leise und schloss seine Augen. Davonkommen konnte er nicht mehr. Angreifen konnte er nicht mehr. Dazu reichten seine Kräfte nicht, nicht mehr, seitdem er sich so unglaublich schwach fühlte, seitdem er das Blut an seinen Händen gesehen hatte. “Sanctificetur nomen tuum ... Adveniat regnum... tuum, fiat ...voluntas tua, sicut in caelo, ... et in terra. Panem nostrum ... superstantialem da nobis hodie ... et dimitte nobis debita nostra ... sicut et nos dimittimus debitoribus ... nostris... Et ne nos inducas in tenta ... tentationem sed libera nos ... a ma...malo ... a...ame...amen...“

Langsam wurde ihm angenehm warm, spürte er weder den Wind noch den Schmerz. Noch einen Schritt ging er zurück und spürte die bodenlose Tiefe unter sich, bevor er zu fallen begann.

“Sorry, Schwe-Schwester”, hauchte er leise, wobei er leicht seine Augen öffnete.

Was sie nun machen würde, ohne ihn? Sicherlich wütend auf ihn werden, weil er nicht gekommen war. Oder war sie besorgt um ihn? Leise seufzte er und umfasste fester seinen Stab. Wenigstens war sie nicht mehr hier, konnte nicht von diesem Ritter verletzt werden. Wenigstens etwas. Aber was, wenn sie ihn suchen würde? Hoffentlich tat sie das nicht!

Und wenn doch? Angst stieg in ihm hoch. Was, wenn seine Schwester dann genauso sterben würde? Würde sie genauso sterben wie nun er? Würde es ihr genauso ergehen?

Noch bevor er eine Antwort darauf fand, wurde ihm schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.
 

~†~ ... to be continued ~†~



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