Die Ungewissheit der Liebe
Halli Hallo Leute!!!
Ich wuensche allen ein frohes neues Jahr! Ich hoffe, ihr habt gut reingefeiert!!
Ich bedanke mich wieder herzlich fuer eure Kommentare!!
Tausend Dank an:
Somi
Kyra15
White-Wolf
BlackCat1991
blacksun2
PS: @ 1Nightmare: Ich bemuehe mich jetzt wirklich etwas oefter die Kaps on zu stellen!!!
So und viel spass beim Lesen,
eure Lee
Die Ungewissheit der Liebe
Als Rai sich umsah, erkannte sie diesen Ort sofort wieder. Sie konnte den Moment nicht vergessen, als sie in diese seltsame Welt eintrat. Alles sah genau wie damals aus. Sie stand auf schwarzem Wasser, das sich in unendlichen Weiten erstreckte und oben am schwarzen Himmel schimmerte ein weißer Vollmond. Die Stille war immer noch so erdrückend. Plötzlich wurde sie durch entfernte Schreie gebrochen. Rai schaute um sich und in der Ferne erkannte sie zwei Figuren. So schnell sie konnte lief sie auf die dunklen Schatten zu und mit Entsetzen erkannte sie wieder ihre Eltern, die sich vergeblich aus schweren Eisenketten zu befreien versuchten. „Hilf uns! Er hält uns gefangen!“, riefen sie immer wieder. Rai wollte ihnen helfen, sie befreien, doch das Bild ihrer Eltern verschwamm.
Schweißgebadet und schwer atmend wachte Rai auf. Hektisch sah sie um sich, doch es legte nur eine beruhigende Hand auf ihre Schulter. Es war Zorro. „Hey, was ist los? Alles okay?“, fragte er erschrocken, als Rai hoch zuckte. Panisch versuchte sich Rai umzusehen, doch die schwere Dunkelheit ließ keine Sicht zu. Nur in der Mitte des Raumes leuchteten schwach die seltsamen Kugeln, die durch den Raum flogen. Die Fackel war schon längst ausgegangen und den beiden schien es, als wären sie schon Tage in diesem Raum eingeschlossen. Erleichtert atmete Rai auf. „Ist schon gut, ich hatte nur einen Alptraum.“, sagte sie beschwichtigend, doch Zorro spürte, wie sie immer noch leicht zitterte. „Anscheinend ein sehr schlimmer. Aber es war ja nur ein Traum.“ „Ja… nur ein Traum.“, sagte Rai etwas zweifelnd. ~Er schien so real. Ich hab doch alles genau vor mir gesehen. So einen seltsamen Traum hatte ich noch nie.~ Zorro wusste, dass ihr Schweigen nichts Gutes bedeutete. ~Anscheinend macht sie sich Gedanken über den Traum. Scheint doch nicht so harmlos gewesen zu sein.~ Er fühlte ihre Angst, denn sehen konnte er sie schon lange nicht mehr. Er hatte in der kurzen Zeit gelernt seit die Fackel erloschen war, weniger auf seine Augen, dafür mehr auf seine anderen Sinne zu achten. Immer wieder suchten sie einander, tasteten etwas unsicher und auch ängstlich den Boden nach dem Anderen ab, um nicht allein in der Dunkelheit verloren zu gehen.
Zorro´s Hand zog Rai näher an ihn ran. Er drückte sie an seine Brust, spürte, wie sie immer noch zitterte. „Beruhig dich! Es war doch nur ein Traum. Es kann dir nichts passieren, solange wir hier zusammen sind.“, flüsterte er. Er spürte das Nicken ihres Kopfes an seiner Brust und bald darauf wurden ihre Bewegungen entspannter. „Zorro?“, flüsterte Rai. „Mhm?“, kam es von ihm zurück. „Ich bin so froh, dass ich hier nicht alleine bin, dass du bei mir bist.“ Nach kurzer Stille, sagte Zorro schließlich: „Ich bin auch froh, dass wir zusammen sind, besonders dass du bei mir bist.“ Ein leichtes Prickeln entstand in seiner Magengegend. Sanft strich sie über seine Wunde. „Wie geht es dir?“ „Besser. Es tut kaum noch weh.“ Rai lächelte: „Schön und nicht mehr lange, dann kommen die anderen und retten uns.“ Ein Seufzen kam vom Schwertkämpfer: „Ich hoffe es, ich hoffe es.“ Er drückte Rai noch ein wenig fester an sich und diesmal spürte sie, wie seine Ängste in ihm aufstiegen. „Sie werden kommen, da bin ich mir sicher. Niemals würden sie uns im Stich lassen.“
Arm in Arm schliefen beide einen leichten Schlaf. Rai wurde von ihrem knurrenden Magen geweckt. Sie tastete nach ihrem Rucksack, fand ihn jedoch komplett leer. Vor ihrem Schlaf hatten beide das letzte Stück Brot gegessen. Jetzt würde es bald eng werden, wenn Ruffy und die anderen nicht bald kommen würden. Rai starrte ins Nichts. Ebenso gut hätte sie die Augen auch geschlossen lassen können. Es war eine widerliche Dunkelheit. Sie ließ kaum mehr das Licht der vielen Kugeln zu ihnen scheinen. Zorro´s Kopf rutschte auf ihren Schoß. Ein Schmunzeln machte sich auf ihren Lippen breit. ~Der Gute kann irgendwie immer schlafen, egal wo, egal wie, egal wann.~ Sanft strich sie ihm über sein grünes Haar. Irgendwie kamen sie sich durch diese Situation sehr nahe, näher als je zuvor. ~Er kann auch mal sanfter und feinfühliger sein, als er mit seiner Grobheit zeigen will. Ihm scheint nur etwas Liebe zu fehlen.~, dachte sich Rai. Dann beugte sie sich über ihn und gab ihn einen leichten, kaum spürbaren Kuss auf seine Lippen. Sofort schlug Zorro die Augen auf, hielt sie fest, damit sie nicht zurückweichen konnte: „Wieso hast du das gemacht?“, fragte er leise. „Weil ich dachte, es würde dir gefallen.“ „Es hat mir nicht gefallen!“, entgegnete er: „Denn er war viel zu kurz!“ Damit zog er sie wieder über sich und gab ihr einen Kuss. Er spürte wie die Hitze durch seinen Körper schoss. Lange hatte er sich nach solch einer Zuneigung gesehnt. So oft hatte er sich einsam gefühlt und jetzt gab Rai ihm das Gefühl diesmal nicht allein zu sein. Sie war bei ihm und schenkte ihm Geborgenheit, die er sich schon immer wünschte. Rai gab nach, sie fügte sich seinem Druck und ließ sich auf ihn ziehen. Auch sie hatte lange solch ein Gefühl vermisst. Gefühlvoll küsste sie ihn, strich mit ihrer Hand durch sein weiches Haar. Zorro glaubte zu träumen. Dieses Gefühl war unbeschreiblich schön.
Arm in Arm lehnten sie ausser Atem an der Wand, strichen sich zärtlich immer wieder durch die Haare, übers Gesicht, küssten sich, um das Gefühl von Geborgenheit nicht zu verlieren. In die Dunkelheit blickend, warteten sie auf ihre Rettung.
Schon seit Stunden gingen Robin, Chopper, Sanji und Franky durch die Gänge, doch sie schienen kein Ende zu nehmen. Ihre Vorräte waren bis auf ein paar wenige Brotkrümel restlos aufgebraucht. Müde von der beschwerenden Dunkelheit, kämpften sie um jeden Schritt. „Hier werden wir nie wieder rausfinden. Das ist wohl diesmal unser Ende.“, murmelte Sanji. Sofort drehte sich Franky zu ihm um: „Red nicht so ein Scheiß! Wir werden nicht sterben! Wir schaffen das!“ „Aber ich hab so einen Hunger! Ich kann nicht mehr!“, keuchte der kleine Elch dazwischen, doch im selben Moment blieb er wie angewurzelt stehen: „Wartet, da kommt was!“ Panisch sah Robin nach vorne, strengte sich an auch etwas zu hören. Sie alle waren viel zu erschöpft um zu kämpfen und somit versteckten sie sich in einer Nische, in der Hoffnung dieses Etwas, was Chopper bemerkt hatte, würde sie nicht bemerken.
Sie warteten eine Weile und bald hörten auch die anderen Geräusche. Chopper erkannte klar und deutlich Stimmen. „Mensch Nami, ich sterbe gleich!“ „Steh auf, Ruffy! Du kannst hier nicht liegen bleiben!“ „Nami hat Recht, stell dich nicht so an.“ Sofort sprang Chopper aus der Nische und rief: „Nami, Ruffy, Lysop! Ihr seid es!“ Mit einem lauten Aufschrei fiel Nami nach hinten um. Lysop stellte sich tot, nur Ruffy sah auf die schreiende Gestalt. Als Nami dann sah, um wen es sich handelte, schnaubte sie sauer: „Chopper, wie kannst du es wagen uns so zu erschrecken?!“ Eingeschüchtert sah er auf den Boden: „Tut mir leid. Ich bin doch nur so froh, dass ihr noch lebt.“ Nun kam auch der Rest aus ihrem Versteck und begrüßten die anderen glücklich. Nach kurzer Pause, machten sich alle zusammen sich auf die Suche nach dem Ausweg.
„Nein, Franky, tut mir leid, wir haben leider auch nichts mehr zu Essen.“, sagte Lysop. „Ja und das nur, weil Ruffy gleich in den ersten Stunden alles aufessen musste!“, maulte Nami und gab ihrem Kapitän noch gleich eine Kopfnuss dazu. Dieser rieb sich, völlig von seiner Unschuld überzeugt, seinen Kopf.
Robin ging voran. Sie war die Einzige mit Nami, die in der Dunkelheit noch ein wenig Orientierung hatten. Wieder waren seitdem Stunden vergangen und abwechselnd knurrte ein Magen nach dem Anderen. Plötzlich blieben die beiden Frauen abrupt stehen, beide starrte auf eine seltsame Mauer. Ruffy gesellte sich neben sie. „Mhm… wie komisch, diese Mauer bildet einen Kreis.“, meinte er verwirrt. Nami stöhnte auf: „Man, das ist wohl ein Raum, der mitten im Gang steht. Warum sonst ist dort eine Tür!“ Sie streckte die Hand in Richtung des Einganges.
Vorsichtig öffnete Robin die Tür, immer darauf gefasst, dass sie sich kampfbereit machen mussten. Doch im selben Moment, stieß sie etwas grob zur Seite du Ruffy erschien. Wieder völlig sorglos ging er in die Dunkelheit hinaus. Alle blieben sofort stehen, warteten ab, was mit Ruffy geschehen würde, ob ihn jemand angreifen würde. Doch nichts geschah. Als alle in den dunklen Raum eintraten, schloss sich automatisch die Tür hinter ihnen. Sofort zuckte beim dem Klicken des Schlosses Lysop zusammen und hämmerte verzweifelt an der Tür, bis Sanji ihn schließlich völlig entnervt davon schleifte.
Völlige Dunkelheit umgab sie. Nichts, aber auch wirklich gar nichts konnten sie erkennen. Niemand traute sich etwas zu sagen, geschweige denn überhaupt zu atmen. In Chopper stieg langsam die Angst de Ungewissheit auf, doch dann hob er plötzlich die Nase und schnüffelte in der Luft. „Dieser Geruch… Das sind Zorro und Rai. Sie sind hier!“, sagte er zu den anderen. Alle drehten sich zu der zaghaften Stimme um, bekamen trotzdem keine Antwort, wo genau die beiden waren. Auf einmal erschien ein seichtes Licht in der Ferne. Mit großen Augen folgte Ruffy dem leichten Leuchten. Die anderen taten es ihm gleich und konnten schließlich ihr Staunen nicht verstecken, als sie die vielen Kugeln um sich herum fliegen sahen. Besonders Robin schien entzückt. Begeistert tippte sie auf jede einzelne Kugel, betrachtete genau die Landschaft, die sich ihnen dann bot und ging dann zur Nächsten. Sofort machte sie sich Notizen.
Franky zuckte zusammen, als er plötzlich ein Gähnen aus der Dunkelheit hörte. Mit angestrengtem Blick, versuchte er was zu erkennen, jedoch hörte er nur ein leichtes Rascheln. „Hey Leute, da ist etwas!“, rief er etwas angespannt zu den anderen herüber. Alle wurden plötzlich still, warteten auf das nächste Geräusch und tatsächlich wieder ein lautes Gähnen, dann Schritte, sie kamen näher. Die Strohhüte stellten sich auf einen Kampf ein, jedoch sahen alle panisch um sich herum. Niemand konnte wirklich sagen, woher diese Geräusche kamen. Dann, ganz langsam, erkannten sie zwei Gestalten, die langsam und schwerfällig auf sie zukamen. Sofort rannten alle zu den beiden Figuren, als sie erkannten, dass es sich um Rai und Zorro handelte. Sie stützte den Schwertkämpfer, weil seine Wunde nicht gerade gut verheilte. Besorgt rannte Chopper zu den beiden, als Zorro neben ihn auf die Knie ging. Er spürte das leichte Röcheln des Grünhaarigen und konnte die schlimmen Schmerzen erahnen, die durch seine entzündete Wunde entstanden. Rai hielt ihn besorgt fest, damit er nicht das Gleichgewicht verlieren würde. Trotz des schlimmen Zustandes von Zorro, waren alle überglücklich, die beiden wiedergefunden zu haben. Erleichtert schloss Nami Rai in die Arme, drückte sie fest.
„Wie seid ihr hier her gekommen?“, fragte Robin. Rai seufzte, dann erzählte sie die eigenartige Geschichte. … „Was? Ihr seid schon seit ein paar Tagen hier drinnen und das ohne Essen und Trinken?“, kam es entsetzt von Nami. Rai nickte: „Ja, habt ihr zufällig etwas dabei?“ Doch es kam nur ein Kopfschütteln der übrigen Mitglieder. „Wir werden hier so nicht so einfach rauskommen.“, sagte Rai: „Hier muss irgendwo der Ausgang sein, jedoch habe ich ihn noch nicht gefunden. Raus können wir auch nicht, die Tür bleibt fest verschlossen.“ Alle überlegten schweigsam, während Chopper provisorisch versuchte Zorro zu verarzten. Geistesabwesend starrte Robin auf die vielen Planeten, während sie darüber nachdachte, wie sie hier rauskamen. Ihr blick wanderte zu einem kleinen Gefäß, das auf dem Boden stand. Es schien, als würden daraus die Bilder kommen. Langsam ging Robin auf es zu, versuchte es hochzuheben, stellte jedoch fest, dass man es keinen Zentimeter bewegen konnte. Stur blieb es fest an seinem Platz stehen. Mit ihren Händen tastete sie feinfühlig die Oberfläche ab und bemerkte plötzlich ein kleines Loch an der Seite. Immer wieder strich sie darüber und stellte fest, dass es sich um ein kleines Schlüsselloch handelte. Wie ein Blitz schoss es ihr durch den Kopf und sie holte den Schlüssel aus ihrer Tasche. Er war relativ klein und könnte vielleicht passen. Sofort rief sie die anderen herbei: „Kommt mal alle her, ich glaub ich habe es! Hier ist ein Schlüsselloch und Chopper hat vor ein paar Tagen einen Schlüssel im Labyrinth gefunden. Mit etwas Glück, passt er vielleicht.“ Alle stellten sich aufgeregt um Robin herum, warteten angespannt auf die Reaktion. Langsam steckte sie den Schlüssel in das Loch und plötzlich blieben die herumfliegenden Planteten stehen. Verwundert und ein wenig nervös schauten sich die Strohhüte um sich. Was würde sie jetzt erwarten? Der Schlüssel passte anscheinend, doch was er verursache würde, konnte keiner voraussehen. Mit leicht zitternder Hand drehte Robin den Schlüssel um und mit rasender Geschwindigkeit zog es die Planteten und Stern wieder ein. Wie ein schwarzes Loch sog es auch das letzte bisschen Licht in sich und die Piraten standen wieder in bedrückenden Dunkelheit. Nichts passierte. Ein Seufzer von Ruffy: „Na toll.“ Doch genau in diesem Moment hörte man ein leises Klicken und alle verloren nun plötzlich den Boden unter ihren Füßen.
Alle schrieen wie am Spieß. Ängstlich klammerte sich jeder an jeden. Doch dann verschwand der gewohnte Luftzug und es schien als würden sie schweben. Wieder blinkten kleine Lichter um sie herum und die Planeten erschienen wieder, nur diesmal in überdimensionaler Größe. Schwerelos schwebten sie durch die Schwärze und um sie herum nur das seltsame Funkeln der eigenartigen Bälle. Hand in Hand bildeten sie einen Kreis, ließen sich nicht los um sich nicht zu verlieren. Staunend blickten alle um sich. Ein unglaublich schönes und atemberaubendes Bild bot sich ihnen. Dieser Raum, in dem sie waren, schien schier unendlich. Jeder von ihnen vergaß, was sie eigentlich suchten, nämlich den Ausweg. Alle träumten vor sich hin, sahen begeistert auf die vielen leuchtenden Sterne. Plötzlich erkannte Robin eine dieser Kugeln, die gerade an ihnen vorbeischwebte. ~Das ist doch der Ort, der genauso wie unsere Welt aussieht. … Vielleicht ist das der Ort, an dem wir leben. … Ja, das muss er sein. Wie kommen wir sonst anders hier raus? Wir müssen zu unserer Erde!~ Sie löste die eine Hand von Chopper, schlug mit dem anderen Arm aus und versuchte irgendwie zu dem ihr bekannten Planet zu kommen. Entgeistert starrten sie alle an. „Robin, was machst du da?“, fragte Nami. „Wir müssen zu diesem Ball da. Wenn wir dort hinkommen, sind wir wieder zurück!“, kam es von ihr. Sofort fiel den anderen wieder ihr Ziel ein und versuchten ebenso sich auf eine schwimmende Art und Weise dort hin zu bewegen. Stück für Stück kämpften sie sich voran. Franky war der Erste, der dort ankam. Er packte Robin´s Hand, sie fasste den nächsten an, bis wieder alle eine Kette bildeten. Dann berührte Franky die sonderliche Kugel und ein riesiger Wirbel entstand, der sie alle in sich hineinsog. Rai fühlte sich gar nicht gut. Es war, als würde sie in alle Richtungen gerissen werden. Sie verspürte unglaublichen Druck auf den Ohren und sehen konnte sie überhaupt nichts. Sie fühlte nur, wie sie immer noch fest von Zorro in den Armen gehalten wurde, er ließ sie nicht los.
Rai´s Kopf dröhnte schrecklich. Doch plötzlich hörte sie ein Geräusch, was sie schon lange nicht mehr gehört hatte. Ein Vogel zwitscherte fröhlich ein Lied. Ein angenehmer kühler Luftzug umwehte ihre Nase und das sanfte Rauschen der Blätter rundete die angenehme Atomsphäre ab. Mit Mühe öffnete sie ihre schweren Lider. Ein Lichtstrahl nahm ihr die Sicht. Erst nach ein paar Sekunden, gewöhnten sich ihre Augen an die ungewohnte Helle und nun zeigte sich ihr ein friedlicher Wald. Sie fasste in das weiche Gras unter ihr. Verwundert schaute die Schwertkämpferin um sich. Sie waren wieder in diesem Wald, doch diesmal wirkte er so freundlich. Dan erblickte sie neben sich ihre Freunde. Auch sie erwachten wieder, schauten verwirrt um sich, weckten die anderen oder halfen sich gegenseitig aufzustehen. Rai sah neben sich Zorro liegen, der ein leises Stöhnen von sich gab. Sie blickte an ihm herab und konnte nun mit Schrecken seine Wunde sehen. Sie eiterte mittlerweile stark und war dick angeschwollen. Vorsichtig half sie ihm hoch, legte dann wieder seinen arm um sie und stütze ihn. Zorro sah nun auf, blickte in die Runde seiner Freunde, die die beiden angrinsten. Als Zorro plötzlich bemerkte, dass er so angestarrt wurde, weil Rai ihm half, stieg ihm Sofort die Röte ins Gesicht. Unsanft zog er seinen Arm von ihr und raunte: „Lass mich, ich schaff das auch alleine. Ich bin doch kein Weichei!“ Perplex sah Rai ihn an. Sie sah in seinen Augen eine Mischung von Unbehagen und Schulgefühl. Sie verstand, dass es ihm unangenehm war, wie sie von den anderen angesehen wurden. ~Aber will er denn nicht sagen, dass wir nun zusammen sind? Will er es ihnen denn verheimlichen?~, fragte sich Rai. Doch sie ließ die Entscheidung bei ihm es ihnen zu sagen und nach wenigen Minuten machten sie sich auf die Suche nach den richtigen Weg zu ihrem Schiff.
Stumm wanderten Rai und Zorro nebeneinander. Er sprach kein Wort mit ihr, sah sie nicht an, machte ein grimmige Miene und schnauzte sie immer wieder an. Unsicher schielte Rai zu rüber. ~Was hat er nur? Was hab ich denn gemacht?~ Doch sie konnte sich nicht im Geringsten eine Antwort zusammenreimen. Nami, die vor den beiden ging, drehte sich immer wieder zu ihnen um, betrachtete sie abwechselnd und grinste Rai dann breit an. Zorro schenkte ihr missbilligende Blicke und verwies sie wieder nach vorne zu sehen. Nami machte sich dann immer wieder einen Spaß daraus Zorro bis auf das Äußerste zu reizen. Die anderen lachten immer wieder bei diesem Schauspiel, auch wenn Sanji nicht ganz so vergnügt zusah. Robin hingegen interessierte dies nicht, sie dachte über den eigenartigen Schatz nach, den sie dort gefunden haben und über den ungewöhnlichen Ausweg, den sie schließlich gefunden hatten. ~Seltsam, das soll doch bestimmt eine Botschaft sein. Es ist also kein Schatz, den man ausgeben kann. Es ist nur Wissen, wahrscheinlich eine Erkenntnis, aber was? Ich verstehe nicht was das bedeuten soll? So viele verschiedene Welten waren dort zusehen und mitten drin war unsere Welt. Sehr seltsam…~
Nach langer Wanderung kamen sie endlich an das Ende des Waldes und überglücklich erkannten sie die Küste. Fröhlich liefen sie auf die Klippen zu, um nach ihrem Schiff zu sehen. Da war es, ihre geliebte Thousand Sunny. Erleichtert gingen sie wieder an Bord, überprüften alles, fanden jedoch alles an ihren alten Plätzen, nichts wurde entwendet.
Alle hatten fröhlich zu Abend gegessen und sich nun selig und verdient wieder in ihre Betten gelegt. Jeder war unglaublich froh aus diesem Labyrinth entkommen zu sein und jedem blieb es ein Rätsel, warum es da war, was es für einen sinn hatte. Doch in nächster Zeit wollte sich keiner, außer Robin, wirklich damit beschäftigen.
So lange hatte Rai sich nach einem angenehmen Bad gesehnt und machte sich nun auf in ihr gemütliches Bett. Als sie aus dem Badezimmer kam, kam ihr eine frische Brise entgegen und sie sah, wie die Tür zum Deck offen stand. Sie blieb stehen, entdeckte eine dunkle Figur, die an die Reling gelehnt in den Sternenhimmel schaute.
„Wie geht es dir? Tut es noch sehr weh?“, fragte sie zaghaft. Zorro drehte sich zu ihr um. Ein leichtes Seufzen kam von ihm, was Rai wieder verunsicherte. „Es geht wieder. Chopper hat gute arbeit geleistet, es sieht schon viel besser aus.“ Zorro sah sie sich genauer an. Rai hatte wieder dieses lange Hemd an, dass ihr bis knapp über die Knie ging. Leicht wehte es im Wind. Er musste schlucken, drehte sich schnell wieder nach vorne um seine Röte zu verstecken. Ein betretendes Schweigen trat ein. „Darf ich mich denn zu dir gesellen?“, fragte sie wieder zaghaft. Ein launiges Grummeln kam von dem Grünhaarigen, sollte aber ein „Ja“ bedeuten. Sie stellte sich neben ihn an die Rehling, schaute zuerst auf das Meer dann zu ihm. „Was ist denn eigentlich los? Warum bist du so abweisend?“ Zorro ließ den Kopf hängen. „Ich weiß auch nicht, das geht mir alles zu schnell. Ich bin so durcheinander.“ „was meinst du damit? Etwa wegen uns beiden?“ Wieder kam ein Seufzer von ihm. „Immer werden wir von den anderen angestarrt und angegrinst, das ist unangenehm. Ich will das nicht!“ Rai fasste sanft seine Hand an, die auf der Reling ruhte. „Das machen sie doch alle nur um uns zu ärgern. Die hören schon damit auf.“ Zorro wollte ihr gerade antworten, doch da hörten sie Schritte und Nami stand hinter ihnen. Wieder zeigte sich ein breites grinsen in ihrem Gesicht. Erschrocken wirbelten Zorro und Rai herum. Nami Augen waren fest auf die Hand von Rai, die Zorro berührte fixiert. „Ach ja, die Liebe…“, hauchte sie provozierend. Wieder entriss sich Zorro grob Rai und schubste sie aus dem weg. „Lass mich endlich! Ich will meine Ruhe, verstanden?“, grummelte er, dann wandte er sich zu Nami: „Und du halt endlich mal deine Klappe! Bevor du was sagst, musst du erst einmal selbst mit deinem Liebesleben zurechtkommen!“ Dann verschwand er stampfend unter Deck. Er ließ eine völlig baffe Nami und eine traurige Rai zurück. Nami schaffte es nicht rechtzeitig ihm was hinter herzu brüllen, zu groß war der Schock durch seine Äußerung. Dann blickte sie zu Rai, die traurig zu Boden schaute. Sie vergas, was er gesagt hatte und ging langsam zu ihrer Freundin herüber. „Was hat er denn? Warum ist er so gemein zu dir?“, fragte sie behutsam. Rai zuckte mit den lustlos Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich bin müde, gute Nacht.“ Damit lächelte Rai Nami noch einmal milde an, ging an ihr vorbei in ihr Zimmer.
Nachdenklich starrte Rai aus ihren kleinen Fenster. Sie konnte nicht schlafen trotz des ermüdenden Abenteuers. Sie dachte über Zorro nach. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, warum er so reagierte. Besonders, wenn jemand in ihrer Nähe war, war er besonders aggressiv. Plötzlich hörte sie Schritte auf dem Flur. Rai richtete sich auf und wartete ab. Langsam öffnete sie ihre Tür und herein trat Zorro. In der einen Hand hatte er eine kleine Kerze, die ihm wohl den Weg leuchten sollte. Er blieb im Türrahmen stehen und sah sie einige Sekunden an. Er musste zugeben, dass sie selbst in diesem weiten Hemd wunderschön aussah. Der Mond leuchtete durch das Fenster ihr trauriges, aber auch zugleich überraschtes Gesicht an. „Darf ich reinkommen?“ Sofort zierte Rai´s Gesicht ein warmes Lächeln: „Ja, natürlich.“ Leise schloss Zorro die Tür hinter sich, kam auf ihr Bett zu und setzte sich auf die Kante. Die Kerze stellte er auf dem Boden ab. „Was möchtest du?“, fragte sie, sah ihn dabei gespannt an. „Es tut mir leid.“ „Was tut dir leid?“ „Na ja, dass ich heute so zu dir war. Das wollte ich eigentlich nicht. Weißt du, irgendwie ist das alles so anders für mich. Ich weiß nicht, ob so was kann?“ Rai sah ihn verwirrt an: „Was kannst du nicht?“ „Na eben so offen eine Beziehung haben. Ich glaub, ich kann das nicht.“ „Ach so…“, kam es bedrückend von Rai. Sie wandte sich von ihm ab, schaute aus dem Fenster. Zorro drehte sich zu ihr, fasste sanft ihre Hand an. „Es ist nicht, weil ich dich nicht mag oder nicht bei dir sein möchte, aber ich weiß nicht ob das Ganze das Richtige für mich ist.“ Immer noch sah Rai aus dem Fenster, sie wollte ihn nicht ansehen. Sie kämpfte mit den Tränen. Es tat weh, so was zu hören. Zorro sah ihr den Schmerz an und fühlte sich so schuldig, wie noch nie. Stille trat ein, bis schließlich Rai sagte: „Ich bin müde, ich möchte jetzt schlafen.“ Sie legte sich hin, drehte Zorro den Rücken zu und versuchte ohne ihre Tränen zu verlieren, die Augen zu schließen. Sie hörte Zorro´s Seufzen. „Rai? Ich möchte ja trotzdem wirklich in deiner Nähe sein, ich mag dich doch sehr!“ Es kam keine Antwort von ihr. „Rai, darf ich heute nacht bei dir bleiben?“ Rai´s Herz klopfte wieder schneller. Einerseits wünschte sie es sich so sehr, dass er bei ihr bleiben würde, aber andererseits hatte er ihr nicht gerade tolle Aussichten für eine Beziehung versprochen. Ihr Verstand und ihr Herz kämpften um die Antwort. Schließlich flüsterte sie ein leises „Ja“. „Danke.“, kam es erleichtert von ihm. Sie hörte wie seine schweren Stiefel auf den Boden fielen, er seine Hose auszog und die Schwerter neben das Bett legte. Dann fühlte Rai, wie er sich neben sie ins Bett legte, sich zaghaft von hinten an sie kuschelte, sie umarmte. Zorro spürte plötzlich ihr leichtes Zittern. Er richtete sich wieder auf, sah in ihr Gesicht und bemerkte die nassen Spuren auf ihren Wangen. Sanft strich er sie mit seinem Daumen weg, küsste sie zärtlich. Er verstand ihren Schmerz, wollte aber trotzdem so nah bei ihr sein, wie es nur ging. Rai konnte nicht anders, als sich seinen Zärtlichkeiten hinzugeben. Sie fühlte sich so schwach, denn sie konnte noch nicht einmal den Liebkosungen von ihm widerstehen. Liebevoll zog Zorro Rai zu sich, sah ihr direkt in die tränenden Augen. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, küsste sie nochmals und flüstere leise: „Ich bin für dich da, immer! Wein nicht, bitte!“ Damit schmiegte er sie fest an seine Brust. Nach einiger Zeit spürte er, wie Rai sich nun selbst freiwillig an ihn kuschelte und es überkam ihn ein wohliges Gefühl. Er spürte auch, wie sie sich wieder beruhigte und nach einer Weile hörte er ihren gleichmäßigen Atem. Für den Moment zufrieden, schlief Zorro mit Rai in den Armen ein.