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Organisation XIV

Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV
von

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Tag 60 - Ein Missverständnis oder nicht

Hallo liebes Tagebuch,
 

Warum fühle ich mich heute so schlapp? Ich blieb im Bett liegen, bis schließlich Xemnas nach mir sah. Er hätte mich beim Frühstück vermisst. Irgendwie wollte ich keinen sehen und so fragte ich, ob es eine Mission gäbe, die ich erfüllen könnte. Xemnas aber lächelte und meinte, wir bräuchten keine Missionen mehr erfüllen. Das Ziel der Organisation war dank mir erreicht worden. Ich erinnerte mich wieder daran, wie ich mein Herz geopfert hatte und wünschte, ich wäre damals, oder beim Angriff von DiZ gestorben. Ich seufzte leise, als Xemnas wieder gegangen war, rappelte mich auf, setzte mich an den Tisch und träumte mit einem Bleistift über ein Blatt Papier. Als ich fertig war seufzte ich. Ich hatte erneut eine Portrait-Skizze angefertigt, diesmal von Demyx. Diesmal auch mit der Aufschrift „Ich liebe dich“ auf eine Art Banner unter dem Bild. Ich stand auf und ging aus meinem Zimmer. Ich musste einfach irgendetwas tun und so jätete ich wieder einmal Unkraut, zupfte welke und abgestorbene Blätter und Blüten von den Pflanzen und düngte die Rosen. Als mich Marluxia sah seufzte er, bugsierte mich mit sanfter Gewalt zum großen Baum, setzte mich ins Gras und sich daneben. Er wusste, dass ich wieder einmal Kummer hatte.
 

Ich schwieg, ich wollte nicht darüber reden. Wieso sollte ich alles erzählen, was in mir vorging. Ich verabschiedete mich von Marluxia, ehe er etwas sagen konnte und lief die Gänge entlang. Mir kamen die Tränen. Wenn Demyx mich abweisen würde, was dann? Auf halbem Weg zu meinem Zimmer sah ich Xigbar und Demyx. Demyx hatte ein Blatt Papier in der Hand und mir stockte der Atem. Das war das Blatt von meinem Tisch. Demyx hatte die Zeichnung gefunden. Ich ging ein paar Schritte zurück in einen Seitengang und lauschte, die Beiden hatten mich noch nicht gesehen. Demyx klang verzweifelt. Er wisse nicht, was er nun tun soll und Xigbar solle ihm doch helfen, er wäre der Einzige, der ihn wirklich verstehen würde. Ich ging einen Umweg zu meinem Zimmer, damit ich den Beiden nicht begegnete. Dort angekommen legte ich mich aufs Bett und weinte. Wie ich es geahnt hatte. Ich würde auch in Demyx keinen Partner finden. Ich musste mein schluchzen unterdrücken, als jemand anklopfte und die Tür öffnete. Ich sah, dass es Demyx war. Ich stellte mich schlafend und er legte lediglich die Skizze zurück auf den Tisch. Als er wieder weg war konnte ich nicht mehr, ich stand auf und zerriss die Skizze. Genau in dem Moment kam Demyx zurück und sah mich fassungslos an. Er fragte, warum ich die schöne Skizze zerreißen würde. Ich schüttelte nur den Kopf, ließ das zerrissene Blatt Papier fallen und verschwand in einem Portal. Ich fand mich in einer pechschwarzen Umgebung wieder, in der man kaum die Hand vor Augen sah. Ich versuchte etwas zu erkennen. Ich setzte mich hin und schwieg. Ganz toll, jetzt war ich irgendwo im nirgendwo und wusste nicht, wie ich hier wegkommen sollte. So schnell hintereinander konnte ich keine Portale erschaffen.
 

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte erhellte ich für einen Moment meine Umgebung mit einer kleinen Flamme. Mir wurde von diesem Moment speiübel. Als das Licht aufflackerte bot sich mir ein unglaublicher Anblick. Die Decke, die Wände und der Boden außer ein Kreis von ca. 5 m um mich herum war voll von Herzlosen – Schattenlurchen. Ich ließ das Licht schnell erlöschen und hoffte, dass sie mich nicht angreifen. Unzählige gelb glimmende Augenpaare richteten sich auf mich und ich hörte leises Rascheln. Mich packte die blanke Angst. Ich versuchte ein Portal zu erschaffen, was mir aber noch nicht möglich war. Ich hoffte nur, dass die Herzlosen nicht spürten, dass ich die Schlüsselschwerter besitze, sonst bin ich gleich erledigt. Meine Gedanken schweiften zu der Situation zurück, weswegen ich hier gelandet war. Ich stand auf und zückte meine Schlüsselschwerter – bereit zum Kampf. Doch keiner der Herzlosen rührte sich. Ich ließ wieder eine kleine Flamme über mir erscheinen, die den Raum ausleuchtete, ohne mich anzugreifen. Ich bemerkte das und lächelte das Flämmchen leicht an. Es tänzelte fröhlich, als hätte es sich über die Geste gefreut und bliebt dann ruhig in der Luft schweben. Ich machte einen Schritt auf die Herzlosen zu und sie regten sich. Ich hob die Schwerter und ging einen zweiten Schritt und die Herzlosen wichen zurück. Sie sammelten sich ein Stück von mir entfernt. Dann hörte ich einen leisen Pfeifton. Es muss ein Signal gewesen sein, denn jetzt stürmten die Herzlosen auf mich ein. Gut die Hälfte von ihnen konnte ich mühelos aus dem Weg räumen, aber der Rest überstieg meine Fähigkeiten. Ich erschuf ein Portal und verschwand darin. Ich landete in der Stadt, die niemals war. Ich lag in einer Gasse und es regnete. Ich erinnerte mich an die erste Begegnung in dieser Welt…mit Demyx und mir kamen die Tränen, welche aber bei dem strömenden Regen nicht auffielen.
 

Ich setzte mich hin und lehnte mich gegen die Wand eines Hauses. Ich spürte die Herzlosen in meiner Nähe. Zwar nicht so viele wie in dieser pechschwarzen Finsternis von eben, aber genug, um mich endgültig zu überfordern. Außerdem war ich erschöpft. Ich ließ die Schlüsselschwerter erscheinen, rührte mich aber nicht vom Fleck. Sie sollten ruhig wissen wo ich war und mich angreifen. Mir war es egal. Auf einmal wurden die Schwerter durchsichtig und verschwanden schließlich. Statt der Schwerter hielt ich in der linken Hand meinen herzförmigen Anhänger. Was sollte ich denn jetzt mit ihm? Ich sah die Herzlosen am Eingang zur Gasse. Ich rappelte mich hoch und rannte. Nach wenigen Schritten und einer Ecke jedoch war es aus mit der Flucht. Ich stand vor einer Mauer. Sie war zu hoch um über sie zu klettern. Ich drehte mich um, ließ den Anhänger fallen und fiel auf die Knie. Meinen Tod hatte ich mir anders vorgestellt, aber wenn das Schicksal es so wollte…. Bitteschön. Ich schloss die Augen und wartete darauf, dass mich die Herzlosen angriffen. Alles war Still. Plötzlich zog mich jemand hoch und umarmte mich. Ich schlug die Augen auf und sah nicht, wer es war. Ich schloss die Augen wieder und meine Knie gaben nach. Ich war einfach zu schwach, um lange stehen zu können. Der Kampf, die Hetzjagd und der Regen hatten mich völlig entkräftet.
 

Plötzlich hörte ich den Regen noch, spürte ihn aber nicht mehr. Ich öffnete die Augen wieder und jetzt sah ich, dass es Demyx gewesen war. Er befehligte dem Regenwasser, uns nicht zu berühren. Es rann wie an einer Glasglocke hinab. Ich setzte mich hin und umarmte Demyx. Ich weinte wieder. Warum nur musste ich immer so offen zeigen, wie ich mich fühlte. Demyx jedoch umarmte mich nur und summte leise eine Melodie. Erst nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte erkannte ich, welche Melodie er summte – meine Symphonie. Ich lächelte schwach. Demyx wusste ganz genau, was mich aufmunterte oder beruhigte. Ich schmiegte mich an ihn und genoss seine Umarmung. Dass wir beide vom Regen durchnässt waren, war mir egal. Seine Nähe tat so gut. Er lächelte und meinte, wir sollten ins Schloss zurück und beide heiß baden, sonst würden wir uns noch erkälten. Ich nickte nur und Demyx brachte mich in mein Zimmer. Da stand ich nun…triefend nass und allein, da Demyx gleich wieder gegangen war.
 

Ich zog mich um und jetzt werde ich ein wenig schlafen.
 

Bis morgen,

Xandra



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