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Organisation XIV

Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV
von

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Tag 62 - Alles dunkelrot

Hallo liebes Tagebuch,
 

Ich sah am nächsten Morgen noch immer nichts. Demyx spürte ich nicht in meiner Nähe, so stand ich auf und ging durch mein Zimmer. Ich stieß mich hier und da, schaffte es aber alleine ins Bad. Ich wusch mir das Gesicht eiskalt ab, trocknete mich ab und sah in den Spiegel. Ich sah mich. Doch alles war rot. Als würde ich eine rote Brille tragen, dann verblasste das Bild wieder und alles wurde wieder schwarz.

Was war nun schon wieder los mit mir? Mich wieder einige Male stoßend ging ich zurück zum Bett und legte mich wieder hin. Ich weinte leise. Warum konnte ich nichts sehen? Was war mit mir los? Als Demyx reinkam und mich weinen sah setzte er sich sofort zu mir ans Bett und versuchte mich zu trösten. Ich wollte mich nicht trösten lassen und tat etwas, was ich im darauffolgenden Moment schwer bereute. Ich hatte Demyx weggestoßen mit den Worten, ich wolle allein sein und ich würde kein Mitleid brauchen. Mir taten die Worte sofort leid und ich setzte zu einer Entschuldigung an, doch dann hörte ich schon die Tür ins Schloss fallen. Er war gegangen.
 

Ich rührte mich den ganzen Vormittag nicht aus dem Bett und niemand sah nach mir. Ich hörte nichts auf dem Gang und nichts in meinem Zimmer. Es war, als hätten mich alle vergessen. Irgendwann war ich wohl wieder eingeschlafen, denn als ich aufwachte und die Augen öffnete sah ich nichts, hörte aber leise Stimmen. Es waren Vexen, Demyx und Xemnas, die miteinander sprachen. Vexen erklärte, dass er meine Augen untersucht hätte, er meinte, ich wäre wohl plötzlich erblindet, er wüsste nicht warum. Mir wurde schwer ums Herz. Werde ich nie wieder sehen können? Diese Frage äußerte ich und dachte sie nicht nur. Die Drei drehten sich wohl zu mir um. Ich setzte mich hin und spürte eine liebevolle Umarmung. Es war Demyx, er saß nun wieder neben mir und umarmte mich einfach, obwohl ich so böse zu ihm gewesen war. Ich flüsterte leise eine Entschuldigung und er drückte mich nur noch fester an sich. Er zitterte leicht und Vexen meinte nur, er solle sich gefälligst zusammenreißen. Demyx weinte also? Ich umarmte ihn und schwieg. Mir fehlten die Richtigen Worte, um ihn zu trösten. Demyx löste die Umarmung und stand auf. An seiner Stelle saß nun Xemnas neben mir und redete auf mich ein, dass ihm alles, was mir passiert sei schrecklich leid tun würde und er wäre wie in Trance gewesen. Doch jetzt war ich es, die in Trance verfallen war. Ich hörte, dass Xemnas sprach, verstand aber kein Wort – als würde er eine mir völlig fremde Sprache sprechen. Erst als er mir die Hand auf die Schulter legte und meinte, ich würde schon wieder gesund werden, erwachte ich aus meiner Trance. Ich hatte rasende Kopfschmerzen, teilte das den Dreien mit und Xemnas, gefolgt von Vexen verließen das Zimmer. Demyx setzte sich wieder zu mir aufs Bett und spielte leise eine ruhige Melodie auf seiner Sitar. Während ich die Augen geschlossen hatte und seinem Spiel lauschte war ich wohl eingeschlafen.
 

Als ich aufwachte und die Augen öffnete sah ich etwas. Alles war, als wäre es dunkelrot eingefärbt worden, aber ich konnte alles sehen, als sei nichts gewesen. Als würde ich nur eine dunkelrote Brille tragen. Ich sah Demyx neben mir liegen. Er hatte wohl neben mir gewacht und ist dann selbst eingeschlafen. Ich lächelte und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er sah so unschuldig aus, wenn er schlief, obwohl er, wenn es ums Streichespielen ging, gar nicht unschuldig war. Viele Streiche waren auf seinen Mist gewachsen. Ich kuschelte mich sanft an ihn, ohne ihn zu wecken und lächelte in mich hinein. Ich hatte Demyx gesehen.

Wenn das vielleicht das letzte Mal gewesen war, dass ich etwas gesehen hab, so war zumindest der Letzte, den ich gesehen hatte, die Person, die ich liebte. Dann schlief ich ein.
 

Ziemlicher Lärm weckte uns gleichzeitig und wir sahen uns an. Demyx ließ mich erschrocken los und fiel von der Bettkante. Ich sah ein klein wenig besorgt drein, er lächelte aber und meinte, es sei nichts passiert. Dann sah er mich wieder an und machte mich darauf aufmerksam, dass meine Augen dunkelrot wären und leicht leuchteten. Ich sagte ihm, dass ich auch alles in einem dunkelroten Ton sah. Schwarz konnte ich noch erkennen, alles andere war dunkelrot. Alles weiße schien hellrot zu sein.

Er zögerte keinen Moment, nahm mich an der Hand und lief mit mir geradewegs zu Vexen, der diesmal sein Kellerlabor bezogen hatte. Ich musste stark blinzeln. Das Licht der Neonröhren an der Decke, die ein kaltes Licht in den Raum warfen blendeten mich ungewöhnlich hell. Ich sah mich um und mir wurde ein wenig schlecht. Ich hatte nicht gewusst, dass Vexen mit Genen, Blut und anderen menschlichen Teilen experimentierte. Während Demyx das wirklich sehr große, verwinkelte Labor nach Vexen absuchte sah ich mir ein paar Experimente von ihm an. Ich erkannte viele Maschinen und Instrumente, die Vexen auch in seinem kleinen Labor oben im Schloss stehen hatte. Andere waren neu und ich sah sie mir ganz genau an.
 

Demyx kehrte mit Vexen zurück, der mich gleich in einen Nebenraum schleppte und meine Augen ganz genau untersuchte. Nachdem wir zu Demyx zurückgekehrt waren und dieser mich erst einmal stürmisch umarmte meinte Vexen, wir sollen wieder hochgehen, er würde die Untersuchungsergebnisse gleich auswerten und uns dann informieren. Wir nickten und gingen zurück. Auf dem Weg aus dem Keller hinaus blieb Demyx auf einmal wie angewurzelt stehen. Ich sah ihn fragend an und er deutete auf den Boden. Auf ihm floss eine schleimig wirkende Flüssigkeit entlang. Demyx sagte mir ,dass sie Giftgrün wäre und so entschieden wir uns für den Weg des Portals in mein Zimmer. Dort angekommen setzten wir uns an den Tisch und redeten. Es tat gut Demyx zu sehen, zu hören und seine Nähe zu spüren. Wir lachten viel, bis Vexen an die Tür klopfte und eintrat. Sein Gesichtsausdruck verriet uns gleich, dass es etwas schlimmes war und ich senkte den Blick zu Boden. Wieder einmal machte ich Schwierigkeiten. Ich hasste mich mittlerweile dafür. Was Vexen sagte hörte ich gar nicht, ich hatte mich voll darauf konzentriert mich selbst zu beschimpfen und zu verfluchen. Ich hörte noch den abschließenden Satz, dass ich dieser Krankheit wohl zum Opfer fallen würde und er nichts wüsste, was den Fortschritt der Erkrankung aufhalten könnte.
 

Als Vexen gegangen war sah mich Demyx mit einem traurigen, fast schon mitleidigen Blick an und meinte, ich solle ein paar meiner Dinge zusammenpacken. Da ich Vexen nicht zugehört hatte und Demyx vertraute tat ich es.

Als ich dann fertig gepackt hatte meinte er, wir sollten jetzt beide ein wenig schlafen und er bugsierte mich zum Bett. Ich legte mich hin aber an Schlaf war nicht zu denken. Demyx ging zu seinem Zimmer und ich lag noch lange wach.
 

Bis morgen,

Xandra



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