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Vergiss mein nicht

Sess& Kago
von

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Feindeslager

Zufrieden blickte Kenshin auf die Zelte, die sich auf der Ebene vor ihm verstreut hatten. Er war zufrieden mit sich. Sie waren bereits seit einigen Tagen zum Schloss des Westens unterwegs und waren bisher auf kaum nennenswerten Widerstand der Hunde gestoßen. Scheinbar war sein Plan, diese Inuyoukai zu überraschen, wunderbar aufgegangen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Wenn alles glatt lief, dann würden sie das Schloss erreichen, bevor sich dort auch nur eine halbwegs wirkungsvolle Armee gebildet hatte. Der Sieg würde ihnen gewiss leicht fallen und dennoch wollte er sich nicht zu schnell seinem Hochgefühl hingeben. Immerhin hatten diese Hundedämon mehr als nur ein paar ausgezeichnete Krieger. Außerdem war da immer noch dieser Hundelord…. Unbewusst verzog Kenshin angewidert sein Gesicht. Er gab es nur ungern zu, aber ein weiterer Grund für diesen Krieg war sein eigener Wunsch nach Rache. Am alten Daiyoukai des Westens hatte er sich ja nicht mehr für den Tod seines eigenen Vaters rächen können, nein, dass hatte schon sein Cousin Ryukossei erledigt und dafür selbst sein Leben lassen müssen. Wahrscheinlich hegte er deswegen immer noch den Wunsch, sich and den Hunden des Westens zu rächen und insbesondere am Sohn des Mörders seines Vaters.

“So in Gedanken versunken, Kenshin?”, säuselte in diesem Augenblick eine leicht höhnische Stimme hinter ihm.

Der Drachenyoukai musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Rei hinter ihm stand. Schon wieder hatte er nicht bemerkt, wie diese verfluchte Youkai aufgetaucht war! Er hatte sich doch vorgenommen, aufmerksamer zu sein!

“Du solltest aufhören dich in deinem eigenen Licht zu sonnen und dich lieber wichtigeren Dingen zuwenden.”, riet die weißhaarige Youkai in diesem Augenblick wieder ernst. Fast im gleichen Augenblick spürte Kenshin, wie sich einer seiner Generäle scheinbar hastig näherte. Der Drachenyoukai hatte Mühe, einen Fluch zu unterdrücken. Wie schaffte diese Youkai das nur?! Sie wusste besser über die Geschehnisse in seinem Armeelager bescheid als er selbst! Wenn er sie nicht dringend als Informantin brauchen würde, hätte er sie schon längst töten lassen.

“Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten!”, warf er Rei daher wütend entgegen und als die weißhaarige daraufhin wieder scheinbar spurlos verschwand wandte Kenshin sich langsam seinem General zu, der kurz hinter ihm stehen geblieben war.

“Mein Herr, ich bringe schlechte Nachrichten.”
 

Die Sonne schickte bereits ihre ersten, vereinzelten Strahlen über den Himmel, als Kagome aus dem Brunnen kletterte. Wie immer fiel ihr Blick zu allererst auf den heiligen Baum, der noch in ihrer Zeit existierte. Normalerweise verweilte sie immer bei diesem Anblick einen Moment, während ihr Erinnerungen durch den Kopf schossen, doch dieses eine Mal interessierte der Baum sie kaum. Sie war mit dem Ziel ins Mittelalter zurückgekehrt, Sesshoumaru zu helfen und genau das würde sie tun. Mit diesem Gedanken schwang sie ihre Beine über den Brunnenrand, wobei sie kurz überlegte, ob sie in Kaede’s Dorf vorbeischauen sollte. Sofort verwarf sie diese Idee wieder. Es war gut möglich, dass Inuyasha oder Kikyo im Dorf waren und sie wollte es nicht unbedingt darauf anlegen, einem der Beiden zu begegnen. Zumindest nicht jetzt. Dennoch musste sie überlegen, wie sie möglichst bald an Vorräte kam. Von zu Hause hatte sie immerhin nichts mitnehmen können und sie wusste nicht, wo in der Nähe ein zweites Dorf war, wo sie etwas hätte besorgen können. Dann würde sie wohl auf gut Glück losgehen und auf ihrem Weg etwas sammeln. Immerhin wusste sie zumindest ungefähr, wie man sich im Mittelalter allein durchschlagen konnte. So lange, bis sie auf das erste Dorf stoßen würde, dürfte es auf jeden Fall reichen. Mit diesen Gedanken schulterte sie ihren Rucksack samt Pfeil und Bogen und machte sich auf nach Westen.
 

“…”, schweigend betrachtete Kenshin die schwarzhaarige Drachenyoukai, die leicht zitternd vor ihm kniete. Ihre Neuigkeiten waren mehr als nur beunruhigend.

“Wie konnte das geschehen?”, fragte er schließlich.

“Es war meine Schuld, My Lord. Riko… er sollte kontrollieren, ob die Inuyoukai, auf die wir vor einiger Zeit gestoßen sind, wirklich alle tot sind. Eigentlich wäre dies meine Aufgabe gewesen, aber ich habe ihn damit beauftragt. Riko… er hätte alles für mich getan. Ich wusste, dass eigentlich ein Krieger mit mehr Erfahrung diese Aufgabe hätte übernehmen sollen, aber…. Weil Riko gestern nicht zurückkam, bin ich noch vor Sonnenaufgang zu der Stelle zurückgegangen, wo wir ihn zurückgelassen hatten. Einer dieser Inuyoukai muss die Schlacht überlebt haben. Er… er hat Riko überwältigt und mitgenommen.”, berichtete die Schwarzhaarige stockend.

Kurz wechselte Kenshin einen Blick mit einem seiner Generäle.

“Wie viel weis dieser Riko?”, war das einzige, was er wissen wollte.

“Nicht viel, er ist ein einfacher Soldat, My Lord. Aber er weis genug.”, kam prompt die Antwort.

Kenshin hatte alle Mühe, einen ärgerlichen Fluch zu unterdrücken. Sollte dieser Riko reden, wäre sein gesamter Plan in Gefahr, denn dann wüssten die Inuyoukai ganz genau, wo sich seine Armee im Augenblick aufhielt und wie groß sie ungefähr war. Er hatte niemals gedacht, dass es den Hunden so schnell gelingen würde, einen seiner Leute in ihre Gewalt zu bringen.

“Verzeiht, My Lord, aber… wäre… wäre es möglich, Riko zu befreien?”

Leicht überrascht sah der Drachenyoukai zu der Schwarzhaarigen, welche den Blick immer noch gesenkt hatte. Seit er sich zum Anführer der Drachen erhoben hatte, hatte noch nie jemand gewagt, ihm eine solche Frage zu stellen.

“Dein Name?”

“Sakura, Herr.”

“Verschwinde.”

Kenshin sah, wie sich kurz die Augen der Drachenyoukai erschrocken und voll von Schuldgefühlen weiteten, ehe sie sich kurz verbeugte und davon schritt. Er verschwendete seine Zeit nicht darauf, ihr hinterher zu blicken. Er musste überlegen, wie er mit dieser neuen, zugegebenermaßen Situation umzugehen war. Mit einer Handbewegung forderte er seine umstehenden Krieger auf sich zu entfernen, während er selbst sich auf den Weg zu seinem Lagerplatz machte. Er brauchte Ruhe, um sich einen neuen Plan zurechtlegen zu können. Die Ratschläge seiner Generäle konnte er sich noch später anhören. So in Gedanken versunken bemerkte er nicht den stechenden Blick in seinem Rücken.
 

Mit vor Wut blitzenden Augen sah Sakura zu dem Drachenlord hinüber. Er würde Riko nicht helfen. Er ließ seine eigenen Soldaten im Stich! Und sie hatte sich seiner Armee angeschlossen, ja, hatte sich sogar überwunden, ihn um Hilfe zu bitten! Wie sehr sie sich doch geirrt hatte! Dann würde sie diesen verdammten, ungeschickten Drachen namens Riko eben eigenhändig retten müssen! Immerhin hatte sie ihn zu der Stelle geschickt, wo der Inuyoukai ihn gefangen hatte. Sie würde einfach noch einmal zurückkehren und die Spur der beiden eigenhändig verfolgen und wenn nötig würde sie ihr bis ins Schloss des Westens folgen! Egal in welcher Situation Riko jetzt war, sie musste ihn dort herausholen, denn es war ihre Schuld, dass er jetzt in dieser war.

Bei diesem Gedanken zeichneten sich Trauer und Schuldgefühle auf ihren Zügen wieder. Es war ihre Schuld, ganz allein ihre…. Und dabei hatte Riko doch schon immer alles für sie getan. Wenn sie nicht ihr verdammter Stolz davon abgehalten hätte, wenigstens einmal nett zu ihm zu sein!

“Verzeih mir, Riko…”, hauchte die Drachenyoukai lautlos in den Wind, ehe sie sich auf den Weg machte, um ihr Schwert zu holen.
 

“Ha… tsch!”, nur mit Mühe konnte Riko seinen Nieser leise halten. Vor kurzem war er mit den drei anderen Inuyoukai in dem Lager der Hunde angekommen. Viele der Inuyoukai verfolgten ihn mit feindseligen Blicken, doch kein einziger wagte es, ihn anzugreifen, wie er es eigentlich erwartet hätte. Wahrscheinlich lag das an ihren Begleitern, denn zumindest vor den beiden Weißhaarigen Youkai verneigten sich sämtliche Umstehenden tief. Es schien fast so, als würde Riko mit seiner alleinigen Nähe zu den Vorrangehenden eine Art Sakrileg begehen. Schon jetzt stellten sich seine Nackenhärchen Unglück verheißend auf, als er den Hass wahrnahm, der Buchstäblich in den Gesichtern der Inuyoukai stand, die ihn anblickten. Und je mehr von ihnen sie passierten, desto größer wurde sein innerer Drang nach Flucht. Wer wusste schon, was dieser Hideaki mit ihm vorhatte? Wer konnte schon sagen, dass der blasse Youkai ihn nicht hier her gebracht hatte, um ihn als eine Art Symbol öffentlich zur Schau zu stellen oder gar umzubringen? Er würde wetten, das so etwas sämtlichen Soldaten im Lager gefallen würde. Unwillkürlich bildete sich ein Klos in seinem Hals, als er daran dachte, dass er keinem einzigen hier etwas getan hatte. Und doch wünschten alle seinen Tod. Es stand ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Warum? Vielleicht, weil er ein Drachenyoukai war? Nur deswegen? Weil er kein Hund war? Wenn dem so war, dann hatte Kenshin-sama wirklich Recht damit, den Westen anzugreifen! Wenn diese verdammten Hunde ihn nur dafür hassten, was er war! Aber bist du nicht genauso?, flüsterte in diesem Augenblick eine boshafte Stimme in seinen Gedanken. Schnell verdrängte Riko diese innere Stimme wieder und dennoch begannen sich langsam Zweifel in seiner Überzeugung einzuschleichen, dass die Inuyoukai wirklich alle schlecht waren. Noch einmal ließ er seinen Blick über seine Umgebung schweifen. Noch immer starrten ihn die Inuyoukai mit Hass und Verachtung im Blick an, aber… würde er nicht genauso handeln, stünde er jetzt unter ihnen? Wenn im Lager der Drachen ein gefangener Hundedämon gewesen wäre, hätte er ihn nicht mit der gleichen Verachtung im Blick angesehen? Hätte auch er sich nicht zurückhalten müssen, um dem Gefangenen nicht gleich die Kehle durchzuschneiden? Seit langem regte sich zum ersten Mal sein Gewissen. Was war überhaupt der Grund für diesen Krieg? Hunde- und Drachenyoukai waren zwar seit langem verfeindet, aber soweit er wusste war in letzter Zeit nichts außergewöhnliches passiert. Warum also führte Kenshin-sama sein Volk in den Kampf? Er musste zugeben, es überhaupt nicht zu wissen. Irgendjemand hatte es ihm bestimmt einmal gesagt, doch es hatte ihn eigentlich nie interessiert. Der Grund einer lang zurückreichenden Ablehnung zwischen Hunden und Drachen hatte ihm als Begründung bisher immer ausgereicht, aber selbst für diese Ablehnung wusste er keinen Grund. Wieso hatte er sich überhaupt Kenshin-sama’s Armee angeschlossen? Nun, diese Antwort war vergleichsweise einfach: Weil Sakura es auch getan hatte. Er hatte einfach nur bei ihr sein wollen, wollte es immer noch. Hatte er eigentlich nur ein einziges Mal über die Konsequenzen seiner Entscheidung nachgedacht? Er konnte sich nicht daran erinnern. Er hatte sich wie ein verliebter Volltrottel verhalten! Kein Wunder, dass Sakura ihn nie ernst genommen hatte.

Langsam aber sicher näherten sie sich einem größeren Zelt in der Mitte des Lagers. Die drei Inuyoukai vor ihm hielten direkt darauf zu. Kurz bevor sie dort ankamen, drehte Hideaki sich noch einmal kurz zu ihm und dem braunhaarigen Inuyoukai um, der direkt vor ihm ging.

“Bring den Drachenyoukai zu meinem Zelt und sorg dafür, dass er was zu essen bekommt.”, wies der blasse Youkai an, ehe er sich wieder umdrehte und diesem Sesshoumaru in das Zelt folgte.

Kurz blickte Riko ihnen leicht verwirrt hinterher. Hieß das etwa, er sollte jetzt erneut durch das halbe Lager der Inuyoukai gehen mit niemandem, außer einem offensichtlich schwachen Boten an der Seite? Kurz musste er hart schlucken. Wenn er Pech hatte, konnte das ziemlich ungesund werden.

“Komm.”, wies eben dieser Bote in diesem Augenblick barsch an. Kurz spielte Riko mit dem Gedanken, dem braunhaarigen einfach nicht zu folgen, doch dann hätte er gleich jeglichen Schutz vor den umstehenden Inuyoukai verloren. Also folgte er dem anderen mit einer Art unterdrücktem Knurren.

Sie waren keine fünfzig Meter vom Zelt entfernt, als es Anfing. Einige der Umstehenden knurrten ihn drohend an oder spuckten ihm verachtend vor die Füße. Der Drachenyoukai musste sich stark zurückhalten, um nicht auf die Drohgebärden der Inuyoukai einzugehen, denn das hätte er garantiert nicht überlebt. Stattdessen drückte er den Rücken durch und hob stolz den Kopf an, wohlwissend das dies diese Hunde nur noch mehr reizen würde, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnten. Erst als das Zelt, in dem Hideaki verweilte, außer Sicht war, wurden einige der Krieger erneut mutiger.

“Guckt euch den mal an!” “Warum der wohl noch lebt?” “Vielleicht ist der als Trainingsobjekt für die Unerfahrenen gedacht?” “Der hat nicht mehr lange zu leben.” All dies und noch vieles mehr flüsterten die umstehenden Inuyoukai sich gerade laut genug zu, dass er es hören konnte. Dennoch dauerte es noch etwas, bis der erste Krieger es wagte, sich offen mit ihm anzulegen.

Der Inuyoukai hatte pechschwarze, schulterlange Haare und dunkle Augen. Über seinem Rücken hing ein großes Schwert und er trug eine teure Rüstung. Riko wollte gerade an ihm vorbeigehen, genauso wie es der braunhaarige Bote vor ihm getan hatte, als der Fremde ihm plötzlich den Weg versperrte.

“In den Dreck mit dir, elender Drache!”, knurrte der schwarzhaarige bedrohlich. “Zeige gefälligst den nötigen Respekt und bettle um dein Leben!”

Kurz hielt Riko irritiert inne, ehe er dem Inuyoukai fast schon trotzig ins Gesicht blickte, was gar nicht mal so einfach war, bedachte man, dass dieser gut anderthalb Köpfe größer als er selbst war.

“Worauf wartest du noch, Drache? Verneige dich!”, donnerte der schwarzhaarige als er nicht reagierte.

“Nein.”, Riko bemühte sich, seine Stimme fest klingen zu lassen. Tatsächlich hatte er noch nie so einem großen Youkai in Menschengestalt gegenübergestanden. Nur die Tatsache, dass er nicht allzu viel Youki bei dem anderen spüren konnte ließ ihn innerlich nicht in Panik verfallen. Er wusste, dass er sich kaum würde verteidigen können, sollte der andere noch beschließen, ihn anzugreifen.

Fast so, als hätte der Schwarzhaarige seine Gedanken gelesen, legte er nun eine Hand an sein Schwert.

“Dir werde ich Respekt beibringen!”, drohte er knurrend, ehe er die Klinge aus der Scheide riss.

“Er steht unter Hideaki-sama’s Schutz.”, mischte sich in diesem Augenblick sein braunhaarige Führer ein, doch dafür erntete er nur ein weiteres, aggressives Knurren des Schwarzhaarigen.

“Willst du etwa einen Drachenyoukai in Schutz nehmen?!” Daraufhin schwieg der braunhaarige Inuyoukai, als der großgewachsene Dämon sich wieder Riko zuwandte. Kurz musste der Drache hart schlucken, während er in Gedanken kurz seine Chancen durchspielte. Er konnte den anderen nicht angreifen, wenn er weiterleben wollte, nein, er durfte nicht einmal sein Schwert ziehen, dass Hideaki ihm zum Glück gelassen hatte. Fliehen durfte er auch nicht, denn sein Leben gehörte immer noch dem Inuyoukai, der gut 100 Meter entfernt in einem Zelt saß. Also konnte er nur versuchen, den Angriffen des Anderen so gut wie möglich auszuweichen, bis sich vielleicht Hideaki dazu herablassen würde, das Zelt zu verlassen. Und so weit er das beurteilen konnte, konnte das einige Zeit dauern. So lange musste er allerdings durchhalten, wollte er nicht sterben.

Fast zeitgleich mit diesem Gedanken hob der Andere sein Schwert und ließ es auf ihn niedersausen. Als Riko sich unter dem Schlag abduckte, erkannte er seinen Vorteil: Er war kleiner als der Inuyoukai. Auf die Dauer würde es für den anderen schwer werden, immerzu nach unten zu schlagen. Er musste sich also noch zusätzlich tief halten.

Erneut zielte der Schwarzhaarige mit seiner Klinge auf ihn, erneut wich Riko aus, genauso wie er es noch beim dritten und vierten Schlag schaffte. Danach konnte er die Versuche des Inuyoukai ihn zu töten nicht mehr mitzählen, denn sie kamen zu schnell. Offenbar war sein Gegner nicht gewohnt, auf keinen Widerstand seines Gegners zu stoßen. Er war der typische Krieger, der sich in Rage kämpfte und genau das geschah jetzt. Immer schneller folgten die Schläge aufeinander, immer schwerer fiel es Riko, noch rechtzeitig auszuweichen.

Es war nur ein einziger unaufmerksamer Augenblick, der dem Schwarzhaarigen den so lang ersehnten Treffer brachte. Riko hatte nicht damit gerechnet, dass der Inuyoukai sich noch auf seine eigene Taktik einstellen würde und ebenfalls von unten angreifen würde und so wurde er am Bein getroffen. Der Ansatz eines Schreis entwich seiner Kehle, ehe er zur Seite sprang, wobei er penibelste darauf achtete, sein verletztes Bein nicht zu belasten. Jetzt wurde es ernst. Er würde bei den nächsten Angriffen nicht mehr schnell genug ausweichen können. Irgendwie wollte Riko sich nicht ausmalen, wie das dann enden würde, doch seine Phantasie schien ihn in der Angelegenheit nicht fragen zu wollen. Und so kamen dem Drachen schon jetzt verschiedenste Bilder in den Sinn, die alle eins gemeinsam hatten: Er selbst war derjenige, der auf diesen Bildern starb.

Mit einem fast abartig erscheinendem Lächeln drehte der schwarzhaarige Inuyoukai sich nun zu ihm um.

“Du liegst ja immer noch nicht im Dreck, Drache.”, stellte er selbstgefällig grinsend fest. “Vielleicht sollte ich dir den Erdboden ja etwas näher bringen.”

Mit diesen Worten hob der Hundedämon sein Schwert. Riko wusste, dass er nicht mehr würde ausweichen können und so blieb er einfach stehen, während er mit einer seltsamen Art der Inneren Ruhe die Klinge betrachtete, die auf ihn zuschoss.

Es war ein rötlich/ silbriger Schimmer, der sich im letzten Augenblick zwischen ihn und das Schwert schob. Sekundenbruchteile war das protestierende Knirschen von Stahl zu hören, als zwei Klingen aufeinander trafen, dann ertönte der halb protestierende, halb erschrockene Schrei des Schwarzhaarigen Inuyoukai, dessen Schwert urplötzlich durch die Luft flog und sich keine zwei Meter entfernt in den Boden bohrte.

Kurz musste Riko irritiert blinzeln, ehe er erkannte, dass Hideaki plötzlich vor ihm stand. Der Inuyoukai musste wohl den Schlag des anderen abgewehrt haben. Aber der blasse Inuyoukai war doch verletzt gewesen…? Und außerdem: Warum hatte er ihn, einen Feind, geschützt?

“Du solltest dir gut überlegen, wessen Eigentum du anfasst, Ichiro.”, meinte Hideaki eben in diesem Augenblick zu dem Schwarzhaarigen, “Das Leben des Drachen gehört mir und keinem Anderen.”

“Ach ja…?”, knurrte der größere Inuyoukai in diesem Augenblick, wobei mehr als nur ein bisschen unterdrückter Wut in seiner Stimme mitschwang. “Und nun sag mir, Hideaki: Welcher vertrottelte Köter hat dir erlaubt einen Drachen mit ins Lager zu bringen?!”

Riko musste kein guter Beobachter sein, um zu erkennen, dass Ichiro wohl gerade einen der größten Fehler seines Lebens gemacht hatte. Sämtliche Umstehenden Inuyoukai, mit Ausnahme von Hideaki, wichen zurück, als die Temperatur um sie herum mit einem Mal um mehrere Grad absank. Unbewusst spannten sich Riko’s Beinmuskeln bereit zur Flucht, als er plötzlich eine dunkle, bedrohliche Aura keine fünf Meter von sich wahrnahm. Sofort teilte sich die Menge der Inuyoukai dort, wo die Aura aufgeflammt war und gab so den Blick auf Sesshoumaru frei, in dessen Augen ein leicht roter Schimmer lag.

“My Lord!”, mit diesem erschrockenen Aufschrei ließ sich Ichiro prompt auf die Knie sinken, ehe er sich tief verneigte. “Sesshoumaru-sama, ich hatte ja keine Ahnung…”

“In der Tat.”, schnitt ihm der Weißhaarige in diesem Augenblick das Wort ab. Die Stimme des Inuyoukai war eiskalt. Unwillkürlich lief Riko ein Schauer über den Rücken und dabei hatte die Aussage Sesshoumaru’s nicht einmal ihm gegolten. Wie musste sich dann Ichiro nun fühlen? Ohne, dass er es wollte, schlich sich so etwas wie Mitgefühl in sein immer viel zu weiches Herz.

“Bring ihn weg.”, wandte Sesshoumaru sich in diesem Augenblick kühl an Hideaki. Prompt verneigte sich der blasse Inuyoukai, ehe er sich blitzschnell zu Riko umdrehte, ihn am Arm packte und einfach mitzerrte. Der Drachenyoukai war viel zu sehr mit seinen Eigenen Gedanken beschäftigt, um zu fragen, wohin ihn der grünäugige Inuyoukai nun bringen wollte. Wahrscheinlich wollten die Inuyoukai nur nicht, dass er, ein Gefangener und Feind, allzu genau über die Abläufe in ihrem Lager bescheid wusste. Aber eigentlich war das unnötig. Er wusste schon längst, was nun mit Ichiro geschehen würde. Er hatte seinen Lord beleidigt, also würde er sterben. Auch bei ihm wäre das so gewesen und der Schmerzensschrei des schwarzhaarigen Inuyoukais, der kurz darauf ertönte, schien seine These nur zu bestätigen.
 

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So, hier ist das Kap auch schon zu Ende. Ich weis, weder Kago noch Sess sind hier allzu oft vorgekommen, aber das soll sich im nächsten Kap ändern^^

Würd mich wie immer sehr über Kommies freun^^

Bye,

_Corchen_



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amalia-chan
2008-07-16T13:17:18+00:00 16.07.2008 15:17
OMG! Vertrottelter Köter... Armer Ichiro, der kann einem echt Leid tun, aber selber Schuld, wenn man nicht nachdenkt, das Todesurteil hat er sich da eben selbst ausgesucht. So unglaublich es klingen mag, Sess gefällt mir so.
Und Sakura ist jetzt also auf Ein- Mann/Frau- Rettungsaktion für Riko, natürlich nur, weil seine Lage ihre Schuld ist, ja klar^^*g* Wers glaubt.
Auch wenn Sess und Kags kaum vorkamen, kein Problem, war dennoch ein tolles Kap.
hdl Amalia-chan
Von:  XlaramoonX
2008-05-05T18:13:02+00:00 05.05.2008 20:13
Hallo.
Tolles Kapitel. =) Gefällt mir gut..Sorry das ich nun erst schreibe aber ich hatte Probleme mit unserem Pc und nun habe ich meinen eigenen Laptop..=) Der ist total geil *g*
Naja mach weiter so..ich les noch eben das nächste Kapitel...hdl
Von:  Chayenne-sama
2008-04-19T14:56:27+00:00 19.04.2008 16:56
huhu^^
riko tut mir wirklich leid! hoffe nur sakura kann ihm helfen! und ich hoffe auch, dass kago sess bald findet!!

schreib gaaanz schnell weiter ja?

bis zum nächsten kap!

kizzale hdl
deine Chay ö^-^ö
Von:  Krylia
2008-04-18T18:21:37+00:00 18.04.2008 20:21
Ha, endlich bin ich dazu gekommen die Kaps zu lesen!

Ich mag Riko. Und Sakura scheint ja auch netter zu sein als vermutet.
Aber vor allem mag ich Hideaki. (Auch wenn er bisher kaum was gesagt hat.)

Ic freue mich schon auf das nächste Kap.^^
Von: abgemeldet
2008-04-16T11:58:03+00:00 16.04.2008 13:58
Huhu^^,
das war wieder ein tolles kapitel,
tut mir leid das es so lange gedauert hat, bis ich mich
melden konnte, hatte aber nicht viel zeit in den letzten
tagen,
ich hoffe das du schnell weiter schreibst
lg
Angel-of-War
Von:  Keb
2008-04-13T11:29:48+00:00 13.04.2008 13:29
sess ist so der hammer *g*
hoffentlich treffen kagome und er bald wieder aufeinander
freu mich echt schon auf´s nächste Kap ^^

schreib bitte schnell weiter
Von:  Strichi
2008-04-13T08:08:23+00:00 13.04.2008 10:08
gutes kap..
*nick*
könnte eig nur wieder holen was die anderen gesagt haben^^
also ich bin gespannt wann kago und sessy sich wiedersehen..
*ganz doll gespannt is*
also schreib weiter ne.
LG
*knuff*
Von: abgemeldet
2008-04-12T19:19:00+00:00 12.04.2008 21:19
o.o
klassssssse kap....
naja es würde ja von den anderen schon alles gesagt aber ich sags gerne nochmal ^^
bin riesig gespannt wie die alle gucken wenn unsere kago kommt.^^ hihi
freu mich auf das nächste super kap von dir

also mach schnell weiter
bye

Mira
Von:  Somi
2008-04-12T16:22:18+00:00 12.04.2008 18:22
klasse kapi
ich bin gespannt wie sessy reagieren wird, wenn er kagome trifft *grins*
freu mich schon tierisch darauf weiter zu lesen *mega mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  tera
2008-04-12T16:17:32+00:00 12.04.2008 18:17
Cool!
Nicht schlecht.
Tja da hat der Krieger sich wohl ein wenig überschätzt und die Klappe zu weit aufgerissen. Geschieht ihm recht.

Und wenn dann auch noch Kagome in das Lager kommt dürfte das erst noch richtig lustig werden. Kann mir vorstellen das da einige nen Schock bekommen wenn ihr Lord plötzlich einen Menschen bei sich duldet vorallem wenn es sich um ne vorlaute, selbstbwusste und temperamentvolle Miko handelt wie unsere Kago.

Ich frage mich allerdings was du mit Sakura machst, sie wird doch nicht auch noch ein Mitglied im Hunde Lager?
Ich stell mir das richtig vor *grins*
2 Drachen + Miko + Inu-Krieger = gestresster Lord

Freu mich schon auf das nächste Kappi
Lg tera


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