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Das Leben geht weiter

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Mit dem Rücken zur Wand

Ich setzte mich an meinen Tisch und griff, wie so oft schon in den vergangenen Tagen, nach dem dicken, blauen Hefter. In diesem Hefter war alles, was ich in den letzten Tagen zusammengetragen und erarbeitet hatte. Wegen ihm hatte ich mir beinahe die Nächte um die Ohren geschlagen und er war es gewesen, weswegen ich Max nicht hatte begleiten können. Er war das papiergewordene Böse wenn man es einfach mal auf den Punkt bringen wollte. Er hatte für so viel Stress und Ärger gesorgt, dass es für dieses und wohl auch gleich für das nächste Leben reichen würde. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre sicherlich vieles anders gekommen. Er bedeutete Ärger und trotzdem hatte ich ihn jetzt als Zuflucht verwendet. Mir war einfach keine andere Ausrede eingefallen als dass ich noch an diesem Konzept arbeiten müsste. Mehr oder weniger lustvoll blätterte ich zwischen den verschiedenen Seiten hin und her. Ich wusste dass es fertig war und dass es nichts mehr gab, was man daran noch machen musste, aber ich musste ja zumindest einmal den Anschein wahren. Nicht dass noch jemand auf die Idee kam mich zu fragen, was ich hier an meinem freien Tag wollte. Ich konnte ja wohl schlecht sagen, dass ich vor meinem eigenen Freund geflüchtet war. Aber bekanntlich kam es im Leben nie so, wie man es sich wünschte.
 

„Was machst du denn hier?“, hörte ich Benedikt in meinem Rücken fragen.

„Nach was sieht es denn aus?“, fragte ich zurück und starrte auf eines der Blätter im Hefter.

„Ich habe nicht danach gefragt was du tust, sondern was du hier machst“, meinte Benedikt und kam um den Tisch herum, so dass er mich nun anschauen konnte.

„Ich sitze hier weil ich noch etwas arbeiten muss“, sagte ich betont ruhig und deutete mit der Hand auf den blauen Hefter. „Es fehlt noch etwas und das wollte ich jetzt erledigen.“

„Du hast heute frei genommen weil Max da ist und sitzt nun hier und sagst mir, du musst noch etwas arbeiten?“, fragte Benedikt nach und man merkte es ihm an, dass er mir kein Wort glaubte von dem was ich sagte.

„Ja genau das habe ich zu dir gesagt“, meinte ich und achtete aber genau darauf, ihn dabei nicht an zu sehen. Er würde sich doch sofort darin bestätigt fühlen dass etwas nicht stimmte, wenn er mir jetzt schon nicht über den Weg traute.

„Ok“, meinte Benedikt ruhig und nahm mir den Hefter aus der Hand und schlug ihn auf. „Dann sage mir mal bitte was noch fehlt und was du ändern musst.“

Ich atmete tief ein und biss mir dann auf die Unterlippe. Ich schloss für einen winzigen Augenblick die Augen. Ich wusste genau er hatte mich erwischt und das ließ mich irgendwie wütend werden. Warum konnte man mir nicht einmal diesen Rückzug gönnen?

„Das wirst du merken wenn es geändert ist“, meinte ich ein wenig patzig zu ihm und nahm ihm den Hefter einfach wieder aus der Hand. „Also würdest du mich jetzt bitte in Ruhe arbeiten lassen?“

Kurz sah ich ihn an, ehe ich meinen Blick wieder auf den Hefter vor mich richtete. Ich wusste selbst dass ich mich selbst in eine Sackgasse gebracht hatte, aber was hätte ich machen sollen? Ich konnte ihm ja wohl schlecht den wahren Grund nennen. Wir waren im Büro und nicht irgendwo privat. Meine privaten Probleme hatten hier im Büro nichts zu suchen und schon gar nicht sollten sie hier diskutiert werden.

„Nimm deine Jacke wir gehen“, meinte Benedikt ernst und deutete auf die Jacke die an meinem Stuhl hing.

„Ich muss...“, fing ich an, doch Benedikt schnitt mir einfach das Wort ab.

„Du musst überhaupt nichts“, sagte Benedikt und seine braunen Augen hatten einen etwas tieferen Ton angenommen. „Weder musst du noch etwas arbeiten, noch musst du noch etwas verändern. Du bist fertig das weiß ich, weil ich habe es mir durchgesehen. Also würdest du jetzt bitte deine Jacke anziehen?“

„Ist ja schon gut“, meinte ich noch immer patzig und schnappte mir meine Jacke. Was ging es ihn eigentlich an? Ich war hier weil ich hier sein wollte. Es war doch mein Problem wenn ich an meinem freien Tag zur Arbeit ging. Er hatte gar nicht das Recht dazu sich in mein Leben einzumischen. Freund hin oder her. Auch Freunde sollten wissen wo ihre Grenzen lagen. Aber da wir uns mitten im Büro befanden wo jeder uns zuhören konnte, konnte ich ihm ja schlecht sagen was ich von seiner Aktion hielt. Also blieb mir nichts anderes übrig als ihm einfach zu folgen. Doch kaum waren wir vor der Türe blieb ich stehen und sah ihn an.

„Kannst du mir mal bitte sagen was das gerade eben sollte?“, fragte ich ihn und es war mir egal ob meine Stimme jetzt unbeherrscht war oder nicht.

„Das kann ich gerne tun“, antwortete Benedikt ruhig und steckte seine Hände in seine Jackentasche. „Aber nicht hier und nicht jetzt.“

„Ich will es aber jetzt wissen und nicht irgendwann einmal!“

„Dann komme einfach mit“, sagte Benedikt schlicht und ging los. Er ließ mir die Wahl ob ich folgen würde oder ob ich einfach stehen blieb. Er zwang mich nicht direkt, aber dieses indirekte Zwingen reichte mir schon voll und ganz. Ich hatte also jetzt die Wahl zwischen ahnungslos stehen gelassen werden und nachgeben. Es war doch zum aus der Haut fahren! Hatte sich heute jeder und alles gegen mich verschworen? Missmutig steckte ich die Hände in die Jackentasche und folgte Benedikt. Er würde hoffentlich wissen wohin er wollte.

Vor einem Cafe blieb Benedikt stehen und sah mich an.

„Du willst doch jetzt nicht etwa Kaffeetrinken gehen oder wie?“

„Korrekt!“, meinte er nur und betrat das Cafe.

Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und folgte ihm. Er konnte einen regelrecht wahnsinnig machen mit seiner Ruhe. Konnte er nicht auch mal sauer werden? Mehr oder weniger genervt folgte ich ihm in das Cafe und ließ mich ihm gegenüber auf einen Stuhl sinken. Ich hatte nicht vor hier lange zu bleiben. Lediglich so lange wie ich wusste was er mir zu sagen hatte.

„Ich nehme mal an du möchtest auch einen Kaffee?“, fragte Benedikt ruhig und bestellte einfach für mich mit, nachdem ich ihm keine Antwort gegeben hatte. Wenn er Lust auf fröhliches Geplänkel hatte, dann war er bei mir eindeutig an der falschen Adresse.

„So du wolltest mir erzählen warum du an deinem freien Tag im Büro auftauchst“, sagte Benedikt ruhig, nachdem die Bedienung die beiden Kaffee gebracht hatte.

„Das habe ich dir bereits gesagt“, meinte ich nur und schüttete etwas Milch in die braune Brühe. „Außerdem wolltest du mir etwas sagen wenn ich mich nicht irre.“

„Gut“, meinte Benedikt und zuckte leicht mit den Schultern. „Das Problem ist nur das, dass ich dir kein Wort glaube und das Gefühl habe du versuchst mir hier ein Lügenmärchen aufzutischen und das so schlecht, dass du es selbst nicht einmal glaubst.“

„Und kannst du mir auch mal bitte sagen warum ich lügen sollte?“, fragte ich nach und sah ihn mit direktem Blick an. Angriff war vielleicht doch die beste Art von Verteidigung. Besonders wenn man mit dem Rücken zur Wand stand, was ich in diesem Moment schlichtweg tat. Ich wusste dass ich log und ich wusste auch dass es sich nach einer Lüge anhörte, aber was sollte ich auch anderes machen?

„Die letzten Tage hast du gearbeitet wie eine Verrückte damit es mit dem freien Tag klappt. Jetzt tauchst du auf, siehst aus wie einmal quer durchs Klo gezogen und willst mir erzählen du müsstest noch etwas machen? Schon vergessen dass wir dein Konzept am Montag gemeinsam durchgegangen sind und es perfekt war?“

„Danke für das Kompliment“, meinte ich nur mit einem doch etwas ironischen Unterton. Aber was sollte man da auch großartig sagen wenn einem jemand sagte, dass man beschissen aussah?

„Gern geschehen“, sagte Benedikt nur ruhig und überhörte die Ironie einfach. „Also was ist gestern schief gegangen und sag jetzt ja nicht, es sei alles in bester Ordnung, weil das ist es nämlich nicht. Ich habe mich schon einmal damit abgefunden und ich werde es nicht noch einmal tun.“

„Was willst du jetzt bitte von mir hören?“, fragte ich nach und versuchte so das Unausweichliche noch ein wenig hinaus zu zögern.

„Die Wahrheit“, sagte Benedikt und sah mich an. „Einfach nur die Wahrheit.“

Kurz sah ich ihn an ehe ich seufzte und mir auf die Lippe biss. Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen oder reichte es, wenn ich ihm nur eine Teilwahrheit sagte? Wäre es nicht besser ihm einfach zu verschweigen was an dem Tag passiert war wo er bei mir gewesen war und gleich am gestrigen Tage zu beginnen? Aber würde es dann einen Sinn machen? Ich trank einen Schluck Kaffee, aber egal wie lange ich es noch versuchte zu verhindern, Benedikt würde wohl erst Ruhe geben, wenn er wusste was er wissen wollte.

„An dem Abend wo du bei mir warst und wir das Konzept bearbeitet hatten, da hatte Max doch angerufen“, erzählte ich einfach drauf los. Er wollte die Wahrheit haben? Gut! Dann sollte er sie auch bekommen. „Er wollte wissen was ich mache und da habe ich ihm gesagt, dass du da bist und wir an meinem Konzept arbeiten. Daraufhin hat er das Gespräch mehr oder weniger beendet und weißt du warum? Weil er eifersüchtig ist auf dich! Weil er glaubt du würdest alles nur tun weil du irgendwelche Absichten hegst! Schon auf Tour war er es gewesen und am Tag bevor er hat los müssen sind deswegen bei uns die Fetzen geflogen wie noch nie! Er ist nämlich der festen Überzeugung dass du mir das Konzept nur aufgebrummt hast damit ich nicht mit konnte, weil du einen Keil zwischen mir und Max treiben willst. Und was soll ich sagen? Es hat perfekt funktioniert! Seit diesem Abend war er nicht mehr für mich erreichbar. Das Handy war aus und hat man gefragt wo er ist wusste es keiner. Aber das war noch nicht das Beste! Das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt. Gestern hätte er ja heimkommen sollen und ich hab mir die größte Mühe gegeben ihn zu überraschen und weißt du was? Er ist gar nicht aufgetaucht! Ich musste Per anrufen um zu erfahren dass sie schon seit Stunden wieder zurück in Berlin waren, aber der Herr hatte es nicht für nötig gehalten sich zu melden! Irgendwann heute Nacht um 4 ist er dann mal aufgetaucht. Und jetzt frage ich dich... Ist es jetzt immer noch so verwunderlich dass ich an meinem freien Tag in dem verdammten Büro sitze?“

Mit funkelnden Augen starrte ich Benedikt an. Er hatte die Wahrheit hören wollen und das hatte er jetzt auch getan. Es war mir klar dass er das gewiss nicht hatte hören wollen, aber er hatte es einfach nicht anders gewollt. Jetzt wusste er was Sache war und jetzt sollte er auch schauen wie er mit diesen Informationen klar kam. Wie er es machen würde, das war nicht mein Problem. Ich hatte genug eigene Probleme.

Einen Moment lang sah mich Benedikt einfach nur an. Es war schwer an seinem Blick etwas zu erkennen, denn da stand so vieles geschrieben, dass es schwer war ein Gefühl genauer zu erkennen. Mir war klar dass er die Worte die ich ihm gerade einfach so an den Kopf geworfen hatte erst einmal verdauen musste. Hätte ich mich nicht so von ihm in die Ecke gedrängt gefühlt, hätte ich es ihm vermutlich nicht einmal gesagt und wenn, dann sicherlich nicht so. Aber ich hasste es einfach wenn ich mit dem Rücken zur Wand stand und dann griff ich einfach an.

„Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll“, meinte Benedikt leise und rührte mit dem Löffel in seinem Kaffee herum, dass einem schon vom zuschauen schlecht wurde.

„Wie wäre es mit gar nichts?“, meinte ich nur und verschränkte die Arme. Ich hatte es wieder einmal geschafft jedem der mir irgendwie nahe stand voll vor den Kopf zu stoßen. Aber er selbst hatte doch gesagt dass man zu dem stehen sollte was man wollte, dass man nur sich Rechenschaft schuldig war und dass man sein Ding machen sollte. Also sollte er jetzt auch mit den Konsequenzen leben.

„Jetzt macht das auch alles einen Sinn“, meinte Benedikt wieder und legte den Löffel neben die Tasse. „Deswegen ist er also in letzter Zeit mir gegenüber so seltsam gewesen. Ihm mochte es vielleicht nicht so bewusst gewesen sein, aber mir schon.“

„Schön dass es wenigstens für dich einen Sinn macht“, sagte ich und verdrehte die Augen. „Für mich macht es nämlich absolut keinen! Ich weiß nur dass mein Freund, von dem ich nicht einmal mehr weiß ob er es überhaupt noch ist, eifersüchtig auf meinen Boss und guten Freund ist und ich nicht weiß wie ich ihm klar machen soll, dass ihm von diesem keine Gefahr droht!“

Ich hatte es schon so oft versucht, aber ich war jedes Mal gegen eine Mauer des Schweigens gerannt. Sobald ich auch nur das Thema angeschnitten hatte, waren bei Max sämtliche Rollläden runtergegangen und er hatte auf stur geschaltet.

„Warum zweifelst du?“, fragte Benedikt leise nach und sah mich aufmerksam an.

„Warum ich zweifel? Ist das denn nicht logisch?“, fragte ich zurück und verdrehte wieder die Augen. „Hallo?! Er hat sich am Telefon verleugnen lassen, meldet sich 3 Tage lang nicht, hält es nicht für nötig mich darüber zu informieren dass er wieder in Berlin ist und taucht irgendwann mitten in der Nacht auf und tut am nächsten Tag so, als sei nichts gewesen?“

„Meinst du nicht dass du das vielleicht zu ernst siehst?“

„Zu ernst? Willst du mir damit vielleicht sagen ich übertreibe? Dass ich mir das alles einbilde?“

„Nein so habe ich das nicht gemeint.“

„Ach ja? Und wie dann bitte?!“

Ich glaubte wirklich gerade ich war im falschen Film. Ich musste mir doch nicht etwa wirklich sagen lassen ich würde übertreiben. Wenn ich übertreiben würde, dann würde das ganz anders aussehen. Ich zählte lediglich Fakten auf, Tatsachen an denen es nicht zu rütteln gab. Sie waren so passiert wie ich sagte und für mich war das einfach Grund genug zu zweifeln.

„Ich meine vielleicht gibt es ja eine logische Erklärung für alles?“, schlug vor Benedikt vor, aber ich merkte genau, dass er selbst nicht an das glaubte was er sagte. Er selbst konnte auch nicht leugnen, dass die Fakten für sich sprachen.

„Und welche bitte? Was gibt es für eine logische Erklärung sich am Telefon verleugnen zu lassen?“

„Woher willst du wissen dass es so war?“

„Wenn ich einen der Anderen anrufe die rein zufälligerweise mit ihm in einem Hotel sind und seltsamerweise keiner weiß wo er ist? Keiner mir eine Auskunft erteilen kann, dann ist einfach etwas zu viel des Zufalls. Wenn ich Per anrufe und ihn nach Maxs Verbleiben frage und er mir zwar antwortet aber das erst nach einer Pause, dann ist das alles andere als beruhigend“, sagte ich zu Benedikt und klopfte leicht mit dem Löffel auf dem Tisch herum. Nein es war wirklich alles andere als beruhigend, es bewirkte schlichtweg das Gegenteil. Irgendetwas war faul. Ich spürte es.

„Warum bist du heute ins Büro gekommen anstatt mit ihm zu reden?“, fragte Benedikt ruhig und trank einen Schluck von dem Kaffee.

Ich sah Benedikt an und lachte auf. Ich wusste nicht warum, aber mir war auf einmal nach Lachen zu Mute.

„Weil ich ein Feigling bin?“, schlug ich vor und traf damit wohl vollkommen ins Schwarze. „Weil ich Angst vor dem hatte was er mir vielleicht sagen könnte? Weil ich lieber weiter heile Welt träumen möchte anstatt in einem Alptraum auf zu wachen?“

Dabei war jetzt alles schon ein reiner Alptraum. Es hatte alles so gut angefangen, aber es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis das Bilderbuchleben wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach. Es war bisher immer so gewesen, warum sollte es jetzt anders sein? Bisher war alles was in meinem Leben gut zu verlaufen schien, früher oder später in einem Fiasko geendet. Nein es verwunderte mich nicht wirklich, es verwunderte mich nur, dass es so spät passiert war. Aber vielleicht hatte es sich auch alles schon viel früher angekündigt und ich hatte nur meine Augen davor verschlossen. Mich krampfhaft an etwas festgehalten, was so nicht mehr existierte.

„Vielleicht sollte ich auch einfach nach Hause gehen und mich dem Ende stellen“, seufzte ich leise und ließ den Kopf hängen. Ja vielleicht sollte ich das einfach tun, dann hatte ich es hinter mir. „Heißt es denn nicht 'Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende'?“

„So darfst du aber nicht denken“, meinte Benedikt leise und legte seine Hand auf meine.

„Wie soll ich denn sonst denken“, fragte ich leise und senkte meinen Blick auf den Tisch.

„Wenn er dich nicht hätte sehen wollen, dann wäre er gewiss nicht mehr zu dir gekommen. Weder am Abend, noch mitten in der Nacht“, sprach Benedikt ruhig und sah mich an. „Oder würdest du zu jemanden zurück gehen den du nicht mehr sehen möchtest?“

„Nein würde ich wohl nicht tun“, meinte ich zu ihm und schüttelte den Kopf.

„Na siehst du“, sagte Benedikt und sah mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen an. „Ich glaube es löst sich alles auf. Ihr müsst euch nur einfach mal zusammensetzen und über all das reden, was sonst nicht ausgesprochen wird. Er hatte es in den letzten Tagen nicht einfach und du hattest es auch nicht einfach. Vielleicht solltet ihr zwei einfach mal für ein paar Tage in den Urlaub fahren. Nur ihr Beide.“

„Urlaub? Was ist das?“, fragte ich und tatsächlich legte sich ein kleines Lippen auf meine Lippen.

„Das ist das, was du von mir bekommst, wenn du es von mir verlangst“, lachte Benedikt leise auf. „Sag mir einfach Bescheid und ich schau dass es klappt. Jetzt ist ja das Schlimmste vorbei.“

„Würdest du das wirklich tun?“, fragte ich nach und konnte es mir nicht so ganz vorstellen. Nicht weil ich nicht glaubte dass er mir Urlaub gab, sondern viel eher nicht deswegen, da ich nicht glaubte dass Max sich frei machen konnte. Das Album war aufgenommen und jetzt ging es wohl bald mit der Promotion für das Album los. Da war wohl erst einmal nicht an Urlaub zu denken. Aber ich sah wahrscheinlich wieder einmal viel zu schwarz und es würde sich doch noch eine Möglichkeit ergeben.

„Sonst hätte ich es dir wohl nicht angeboten“, kam es mit einem Grinsen von Benedikt der sich in seinem Stuhl leicht zurücklehnte. „Und was hast du jetzt mit deinem angebrochenen Tag vor? Ins Büro jedenfalls werde ich dich nicht mehr lassen.“

„Gute Frage“, meinte ich schulterzuckend. „Nach Hause möchte ich im Moment nicht. Vielleicht schaue ich mal ob Jules wach ist und lade sie auf einen Stadtbummel ein, damit ich endlich dem Vorurteil entspreche das Männer von Frauen haben, nämlich dass sie nur Shoppen im Kopf haben.“

Lachend sah mich Benedikt an, ehe er den Kopf schüttelte.

„So habe ich es gerne“, meinte er schmunzelnd. „Meine Mitarbeiter machen sich einen schönen Tag, während ich nicht weiß wo mir der Kopf steht.“ Mit einem Zwinkern in den Augen sah er mich an und fügte schnell noch ein „Und nein ich brauche keine Hilfe“ hinten an, da er gesehen hatte, dass ich zum sprechen ansetzte.

„Gut wenn du meine Hilfe nicht willst, dann werde ich sie dir auch nicht aufdrängen“, meinte ich ruhig und kramte in der Tasche nach meinem Handy.

„Versuch du auf andere Gedanken zu kommen und mehr will ich nicht“, sagte Benedikt ruhig und erhob sich von seinem Platz. „Wir sehen uns morgen wieder.“

Damit verschwand er auch schon aus dem Cafe und ließ mich zurück.



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