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Das Leben geht weiter

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Erfolg auf ganzer Linie

Leise seufzte ich auf als der Wecker wie jeden Morgen das Klingeln anfing. Wie gerne würde ich jetzt liegen bleiben, aber es ging nicht. Heute war ein wichtiger Tag, denn heute würde sich wohl entscheiden ob sich die letzten Wochen für mich gelohnt hatten oder ob sie sinnlos gewesen waren. Entweder es passte oder es war vollkommen daneben. Ich war nervös, aber das wäre wohl jeder gewesen der an meiner Stelle stand. Wenigstens war ich ausgeschlafen, denn ich war am Abend davor sofort ins Bett gefallen nachdem ich heimgekommen war. Die Nacht davor hatte ich schon nicht geschlafen und ich wollte kein weiteres Mal warten bis Max nach Hause kam.

Leise, um Max nicht zu wecken, kroch ich aus dem Bett und stand auf. Aber ich musste wohl nicht leise genug gewesen sein, denn Max drehte sich um und sah mich an.

„Kannst du heute nicht daheim bleiben?“, fragte er leise und sah mich aus müden Augen bittend an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und setzte mich auf die Bettkante. Sanft strich ich ihm mit den Fingern ein paar Strähnen aus der Stirn.

„Ich würde es gerne, sehr gerne sogar“, sagte ich leise und ein kleines Lächeln lag auf meinen Lippen. „Am liebsten würde ich jetzt wieder unter die Bettdecke kriechen und mich an dich kuscheln, aber dann brauche ich wohl die nächsten Monate nicht mehr um diese Uhrzeit aufstehen.“

Würde ich jetzt einfach wieder ins Bett gehen, nicht zur Arbeit auftauchen, dann war dort niemand, der das Konzept präsentieren konnte. Sicherlich Benedikt wusste über alles Bescheid, aber sie wollten es von mir haben und nicht von ihm. Es war der Punkt an dem ich wichtige Kontakte knüpfen konnte und die entscheiden wurde ob ein weiteres Studium überhaupt notwendig war oder ob ich nicht zu einem Quereinsteiger wurde. Der Job den ich machte, machte mir unheimlich viel Spaß und das Studium würde mich wohl nicht gerade in diese Richtung weiterführen. Es würde mich vielleicht in die Nähe führen, aber nicht dahin, wohin ich wollte. Wenn das Praktikum vorbei war, dann musste ich zurück an die Uni und das würde bedeuten, dass ich nur noch am Wochenende in Berlin sein konnte. Die Uni war einfach zu weit weg um jeden Tag hin und wieder zurück fahren zu können. Also musste ich jetzt einfach diese Chance nutzen, denn wer konnte schon sagen, dass ich in den nächsten Monaten noch einmal eine solche erhalten würde?

„Heißt das, dass wenn du nicht kommst du deinen Job los bist?“, fragte Max nach. In seiner Hand hielt er die meinige und strich mir mit dem Daumen leicht über den Handrücken.

„Ja das heißt es wohl“, meinte ich und sah ihn mit einem leicht entschuldigenden und zugleich sanften Blick an. Meine Wut von gestern war verraucht. Er war mir einfach viel zu wichtig, als dass ich ihm auf ewig sauer sein konnte. Gut er hatte mich warten lassen, aber er hatte es sicherlich nicht böse gemeint und so wie er sich gestern verhalten hatte, tat es ihm garantiert auch schon leid. Man sollte in einer Beziehung verzeihen können, auch wenn man verletzt worden war.

„Dann sollte ich dich wohl nicht länger aufhalten“, kam es nun mit einem kleinen Lächeln von Max, ehe er mir die Hand in den Nacken legte, mich langsam zu ihm zog und mir einen sanften und zärtlichen Kuss gab. Es tat so gut wieder seine Lippen spüren zu dürfen, dieses Kribbeln dass sie hinterließen und das warme Gefühl was durch meinen Körper strömte.

Langsam löste ich mich von seinen Lippen und sah ihm in die Augen.

„Ich beeile mich damit ich früh wieder zurück bin“, sagte ich leise, bevor ich ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte und mich dann wieder vom Bett erhob. Ich musste mich jetzt beeilen, sonst würde ich die Bahn verpassen und dann zu spät kommen. Aber auf einen gereizten Benedikt konnte ich sehr gut verzichten, denn so fing kein Tag besonders gut an. Im hinausgehen zog ich mir meine Jacke an und joggte dann zur Station und schaffte es gerade noch, mich zwischen den sich schließenden Türen hindurch zu quetschen. In der Jackentasche kramte ich nach meinem MP3 Player, aber er war nicht dort. Ich versuchte es in der anderen Jackentasche, aber auch dort war er nicht. Seufzend ließ ich meinen Kopf gegen die Türe der Straßenbahn sinken. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Vollkommen schutzlos war ich den kreischenden und gackernden Schülern ausgeliefert und es gab nichts, was sie zum Schweigen bringen konnte. Gerade heute hätte ich aber hätte ich es nötig gehabt, denn wie sollte man sich konzentrieren, wenn neben einem darüber geredet wurde, dass ein Matthias eine Sabine beim Flaschendrehen hatte küssen müssen und sie sich ja so doof angestellt hatten.

Ich versuchte die Schülergespräche zu ignorieren und ging in meinem Kopf noch einmal alles durch. Schritt für Schritt arbeitete ich mich durch die einzelnen Punkte. *Es wird schon nichts schief gehen*, beruhigte ich mich selbst und rief mir ins Gedächtnis, was Benedikt gesagt hatte. Man musste hinter dem stehen was man erarbeitet hatte, denn nur dann konnte man es auch präsentieren und vertreten. Es war gut, das wusste ich, jetzt musste ich es den anderen nur noch gut verkaufen. An meiner Haltestelle stieg ich aus und ging auf das Büro zu und betrat es. Es herrschte eine etwas angespannte Stimmung, aber wen wunderte das schon. Es ging um eine große Sache und jeder der daran beteiligt war wusste, was auf dem Spiel stand. Da konnte man nicht so locker flockig an die Sache ran gehen wie man es sonst tat.
 

„Bist du bereit?“, begrüßte mich Benedikt und sah mich fragend an.

„So bereit wie man eben sein kann“, meinte ich mit einem Lächeln und legte meine Jacke über den Stuhl. Auch wenn es ernst war, brauchte man keine Hektik machen. Das machte einen nur unnötig nervös und sorgte dafür, dass man Fehler machte und das wollte keiner.

„Ok, in 5 Minuten geht’s los“, sagte er und nahm das Konzept von meinem Schreibtisch.

„In 5 Minuten?“, fragte ich nach, denn ich hatte eigentlich gehofft das Konzept noch einmal durchlesen zu können, aber daraus wurde wohl nichts.

Benedikt sah sich kurz um und dann wieder zu mir.

„Oder auch nicht“, meinte er und deutete auf das große Besprechungszimmer, wo sich so nach und nach die Leute einfanden. „Sieht eher nach gleich aus.“

Ok, das ging dann doch etwas überraschend schnell, aber so konnte ich mich schon nicht unnötig nervös machen. Jede Sache hatte eben seine Vor- und seine Nachteile. Ruhig folgte ich Benedikt in das Besprechungszimmer und schloss die Türe hinter mir. Jetzt also hieß pokern. Im richtigen Moment die richtigen Karten ausspielen und am Ende den Sieg nach Hause holen.
 


 

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte einer der Männer zu mir und schüttelte mir die Hand. „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin überrascht wie man nach nur so kurzer Zeit, schon eine solche Arbeit abliefern kann. Es sollte mehr Menschen wie sie geben, die so leidenschaftlich an eine Aufgabe herangehen. In ihnen steckt sehr viel Potential und ich hoffe sie werden den Weg weitergehen den sie jetzt eingeschlagen haben.“

Es war mir doch ein klein wenig peinlich so viel Lob zu bekommen. Ich wusste nämlich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Gut ich hatte viel Zeit mit der Ausarbeitung verbracht, aber das hätte jeder andere doch wohl auch getan. Niemand würde eine Aufgabe die man gestellt bekommen hatte gar nicht oder nur mangelhaft lösen. Soviel Ergeiz steckte eigentlich in jedem Menschen.

„Ich denke das wird sie tun“, meinte Benedikt und sah mich lächelnd von der Seite an. Er wusste genau dass ich nicht wusste was sagen und hatte es einfach mal für mich übernommen.

„Dann sollten sie gut auf ihre Mitarbeiterin aufpassen“, lachte der Mann und reichte auch Benedikt der Hand. „So einen Glücksgriff gelingt ihnen bestimmt kein zweites Mal.“

„Keine Sorge ich werde sie nicht aus den Augen lassen“, lachte Benedikt und brachte die Männer noch zur Türe um sie dort zu verabschieden.

Ich sah ihnen nach und ließ mich auf einen Stuhl sinken und atmete erst einmal tief ein und wieder aus. Solche Worte bekam man nicht jeden Tag zu hören und schon gar nicht von einem Mann mit so viel Einfluss. Es hatte tatsächlich geklappt. Die ganzen Stunden Arbeit hatten sich gelohnt. Sie waren nicht nur zufrieden gewesen mit dem was ich gemacht hatte, sondern sie waren begeistert gewesen und hatten mir schon angeboten mich in das nächste Projekt ebenfalls einzubeziehen. Mittlerweile sah wirklich alles danach aus, als hätte ich vor ein paar Monaten das letzte Mal eine Universität von innen gesehen. Aber um ehrlich zu sein, ich würde sie garantiert nicht vermissen.
 

„Sie haben recht mit dem was sie sagen“, kam es von Benedikt, der wieder zurückgekommen war und nun vor mir stand. „Du hast sehr gute Arbeit abgeliefert. Dass dein Konzept sehr gut ist, hatte ich dir ja schon gesagt, aber wie du es präsentiert hast war spitze. Man hat dir absolut nicht angemerkt dass du erst seit so kurzer Zeit in diesem Bereich tätig bist. Man hätte echt denken können, du hättest nie etwas anderes gemacht.“

„Jetzt übertreibst du aber“, meinte ich und senkte verlegen meinen Blick. So langsam konnten sie ja mal mit dem Lobeshymnen aufhören. Da wurde man ja ganz wirr im Kopf.

„Und schon ist das Selbstbewusstsein auch schon wieder verschwunden“, lachte Benedikt und schüttelte langsam den Kopf. „Dort drin von Unsicherheit keine Spur und jetzt das genaue Gegenteil.“

„Das liegt nur an dir“, meinte ich grinsend und sah ihn von unten herauf an.

„Na wenn du meinst? Aber was hältst du davon wenn wir das jetzt feiern gehen?“, fragte er ruhig und setzte sich auf die Tischkante.

„Nun eigentlich wollte ich nach Hause und meinen Erfolg mit Max feiern“, sagte ich und drehte mich mit dem Stuhl langsam von einer Seite zur anderen.

„Dann hat sich also alles aufgeklärt?“

„Naja nicht so wirklich, aber ich denke das wird es bestimmt heute Abend.“

„Nun dann möchte ich dich natürlich nicht aufhalten“, meinte Benedikt und wuschelte mir wie sonst auch immer mit der Hand durch die Haare.

„Du sollst das doch nicht machen“, beschwerte ich mich grinsend und brachte meine Haare wieder einigermaßen in Ordnung. Ich schnappte mir meine Jacke, verabschiedete mich noch von den Anderen und verließ dann das Büro. Ich wollte auf dem Heimweg noch etwas zur Feier des Tages einkaufen und dann einfach nur zurück zu Max und ihm diese gute Neuigkeit berichten. Es würde sich bestimmt darüber freuen und ich freute mich, endlich wieder einen Abend mit ihm verbringen zu können. So wie vor seiner Abreise. Ja ich freute mich wirklich schon sehr darauf.



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