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Unschuld

Die Ohren zu verlieren ist gar nicht einfach
von

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Ein *klärendes* Gespräch

Auf den Weg dorthin, der nun weniger als fünfhundert Meter war, fragte er sich, was er sagen sollte, wenn Yuiko mit ihren Fragen nicht zu bremsen währe. Denn, da war Ritsuka sich sicher, er würde ganz bestimmt nichts über seine seltsame Beziehung zu Soubi verraten. Dazu war ihm die ganze Sache noch zu ungewiss. Er kannte ja noch nicht einmal seine eigene Reaktion… Warum sollte er dem Mädchen dann die ganze verquere Situation erklären?

Aber trotzdem: Warum sollte er nicht einfach mal Fragen? Immerhin kostete Fragen ja nichts…
 

*Hoffentlich errät sie nichts. Ein besonders guter Lügner war ich ja noch nie… Und was mache ich, wenn sie es doch heraus bekommen sollte?*

Fragen über Fragen, dabei hatte der Junge doch gehofft, einige davon los zu werden.
 

„Ritsuka!“, schrie Yuiko freudig auf, als sie die Tür geöffnet und ihren unverhofften Besuch erkannte. Ohne lange nachzudenken hatte der Junge einfach den Klingelknopf gedrückt und seine beste Freundin war so schnell erschienen, dass er sich unweigerlich Frage, ob sie ihn erwartet hatte. *Ach was! Dass geht doch gar nicht!*, schalt sich Ritsuka selbst.
 

„Komm rein!“, forderte das Mädchen ihn auf. „Gibt es einen besonderen Grund, warum du mich besuchst?“

„Nein. Ich war in der Nähe, spazieren, und habe mir gedacht, ich besuche dich endlich mal wieder“, log der Junge.

*Lüge!*, schoss es Yuiko durch den Kopf. *Weiß er denn nicht, dass er nicht lügen kann?*

„Das… das war eine lüge. Du hast es erkannt. Ich kann nicht lügen“, gab er resigniert zu. Schnell hatte er bemerkt, dass sie ihm nicht glaubte.

„Und? Der wahre Grund lautet?“, fragte sie unbarmherzig. In den letzten Jahren hatte sie sich verändert, musste Ritsuka nun leider feststellen. Zwar war sie noch immer in einigen Bereichen recht naiv, doch hatte sie zu seinem Leidwesen einiges gelernt und war nun vorsichtig in dem, was sie glaubte. Die Welt war nicht so, wie es manche Menschen behaupteten.
 

„Also… Na ja, du… du hast doch deine… deine Ohren verloren und… und ich…“, stotterte der Junge nun. Ihm war das Ganze sehr peinlich. Mittlerweile verfluchte er sich selbst dafür, überhaupt zu ihr gegangen zu sein.

„Du wolltest also wissen, wie es ist? Oder ist da noch was anderes?“, fragte Yuiko lächelnd. Sie fand es süß, wie peinlich dieses Thema ihrem besten Freund zu sein schien.
 

Als ihr vor einanhalb Jahren bewusst wurde, dass Ritsuka in ihr wohl nie mehr als eine Freundin sehen würde, hatte sie sich Yayoi zugewandt, der sie sehr Liebte. Allerdings hatte sie äußerst lange damit gewartet, diese Entscheidung zu treffen. Denn obwohl sie seit einem Jahr Yayoi Liebte, sehnte sich noch immer etwas in ihr nach dem anderen Jungen. Doch sie wollte wenigstens seine Freundin bleiben, in seiner Nähe sein, oder ihn einfach nur glücklich sehen.
 

Als der Junge nun nickte und den Teppich betrachtete, musste Yuiko lachen. Doch Ritsuka, der daran nichts Lustiges erkennen konnte, starrte sie leicht Wütend an.

„Hey!“, sagte sie nun. „Tut mir leid. Aber wie ihr Jungs immer reagiert, wenn es mal um dieses Thema geht! Göttlich, wie peinlich es euch dann ist“, kicherte sie weiter. Selbst Yayoi hatte nicht darüber reden wollen und als Yuiko ihn förmlich dazu zwang, wurde er so rot, wie ihr bester Freund es im Moment war. Dabei hatten sie im Nachhinein erst darüber geredet.
 

„Gut, wenn du möchtest werde ich jetzt ernst und erzähle dir alles, was du wissen willst“, erbot sie dann schließlich.

„Danke…“, nuschelte Ritsuka.

„Also, ich denke mal, dass deine Fragen auf etwas beruhen… Wer ist es?“, konnte sich Yuiko nicht zurückhalten.

„Ich… da ist niemand… ich frage nur aus reiner Neugier…“, versuchte er es erneut mit lügen.

„Sicher?“, fragte sie.

„Nein. Ich will dich nicht belügen müssen. Aber ich möchte nicht, dass du es weißt. Vielleicht später irgendwann. Tut mir leid…“, sprach der Junge.

*Gut. Aber vielleicht kann ich ihm ja das versprechen abringen, es mir ganz sicher irgendwann zu verraten…*

„Versprichst du es mir?“, setzte sie ihren Entschluss in die tat um.

„Ich… Ja, ich verspreche dir, dass ich es dir irgendwann bestimmt sagen werde“, erwiderte Ritsuka nun. Irgendwann konnte auch bedeuten, dass er es erst in fünfzehn Jahren verriet.
 

„Gut. Was wolltest du wissen?“, sagte Yuiko mit einem lächeln.

„Wie ist es dazu gekommen? Hattet ihr es geplant?“, platzte er heraus. Nun war er doch wieder rot geworden.

„Nein. Es war nicht geplant. Eigentlich war es wie jeder Abend auch. Wir haben nur ein wenig Fernsehen geschaut und rum gealbert. Dabei sind wir schließlich in meinem Bett gelandet und dann war etwas anders als sonst. Yayoi sah mich so seltsam an und mein Herz schlug schneller und dann ist es geschehen“, erzählte Yuiko.

„Und… und tat es weh?“, zögerte der Junge.

„Nein. Überhaupt nicht. Es war einfach nur schön. So nah bei ihm zu sein war wunderbar“, beantwortete sie. Ein lächeln huschte ihr nun wieder über die Lippen, ganz in Erinnerung versunken.

„Wer hat den ersten Schritt gemacht?“

„Ich. Ich hatte ihn geküsst. Tatsächlich ist er noch immer irgendwie ein wenig schüchtern“, grinste das Mädchen. Ritsuka schien langsam selbstsicherer zu werden, obwohl sein Kopf noch immer zu leuchten schien.

„Ihr beide wart unerfahren, oder? Hattest du nicht Angst, etwas falsch zu machen?“

„Zuerst schon. Aber als ich gemerkt habe, dass er meine Küsse und Berührungen erwidert hat, wurde ich sicherer und irgendwann war das einfach alles vergessen. Da hat nichts mehr gezählt außer er und ich“, erzählte Yuiko mit verträumtem blick.

*Es schien wirklich schön für sie gewesen zu sein, sonnst würde sie nicht so Träumerisch aussehen*, schloss Ritsuka.
 

Weiteres fiel nun auch ihm nicht mehr ein. Seine größte sorge, konnte er seiner besten Freundin niemals erzählen. Und so entschloss er sich, nach Tipps zu fragen, obwohl auch Yuiko keine Expertin in solchen Sachen war.
 

„Es muss jemand sein, dem du vertraust. Sonnst bekommst du vielleicht Angst. Es ist dein erstes Mal und es ist was Neues also erwarte nichts. Der perfekte Partner ist zärtlich, fürsorglich und wird es verstehen, wenn du Angst haben solltest. Tu es nicht, nur um es getan zu haben. Das ist es nicht werd. Sei dir vollkommen sicher, ob du es auch wirklich möchtest und plane nichts. Denn meistens funktioniert es dann nicht“, zählte Yuiko auf. Ritsuka schwirrte der Kopf. Das alles soll er sich merken?
 

„Also… und das letzte: Mach nur das, was du möchtest. Lass dich nicht überreden oder zwingen“, merkte das Mädchen noch an.

„Muss ich mir all das merken?“, fragte der Junge.

„Nein. Musst du nicht. Aber du wolltest Tipps. Das waren sie. Aber es ist egal, ob du ein paar vergisst. Wichtig ist, dass es dir gefällt“, erwiderte sie.
 

„Ich… Danke. Du hast mir damit sehr geholfen und das versprechen werde ich bestimmt nicht vergessen“, bedankte er sich leise. Er wollte nun wieder gehen. Ritsuka war sehr froh, dass sie ihm nur dieses Versprechen abgerungen hatte. Auf seine Freunde konnte er sich halt verlassen…
 

„Du musst jetzt wieder gehen?“, fragte Yuiko.

„Ja. Ich bin dir sehr dankbar, dass du mir das alles erzählt hast. Aber ich bin eigentlich schon viel zu lange unterwegs und muss jetzt wieder nach Hause. Ich werde dich wieder Besuchen, wenn ich etwas Zeit habe“, erklärte der Junge mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-06-19T21:44:44+00:00 19.06.2008 23:44
So jetzt kommt das dritte kommi*Trommel wirbel*:
Also es ist schon süß Ritsuka so reagiert^^
Aber nun ist er ja auch "aufgeklärt" worden seiner freundin^^
Von:  Floreane
2008-01-02T14:18:12+00:00 02.01.2008 15:18
Das neue Kapitel hat mir gut gefallen, ich finds gut, dass Yuiko und Yayoi sich gekriegt haben. Ich frag mich ja, ob sie sich nicht denken kann, um wen es Ritsuka geht^^. Ist auf alle Fälle sehr rücksichtsvoll, dass sie Ritsuka nicht mehr ausfragt.
Von:  Jadelady
2007-12-30T18:56:33+00:00 30.12.2007 19:56
Also, mal ein Kommentar von mir zu meiner FF:

Sie ist meine erste allerdings habe ich auch schon ein paar eigene Geschichten geschrieben. Sich an etwas bestimmtes halten zu müssen, war mir daher relativ neu. Doch da ich versuche, die Figuren so rüber kommen zu lassen, wie es eigentlich geplant war, hoffe ich mal, dass es mir gelungen ist und auch weiter gelingen wird.
Ich freue mich sehr, über Kommentare und Kritik, da ich ja sonnst gar nicht wüsste, wie die Leute es finden.
Viel spaß noch beim weiterlesen.
Eure
Jade
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2007-12-30T18:05:29+00:00 30.12.2007 19:05
hey ^-^
das kapitel war echt niedlich! der unerfahrende ritsuka holt sich tipps *g*
bin schon gespannt wie das nächste kapitel wird!
lg yuki


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